Die Molluskenfauna der St. Galler Formation - Naturhistorisches ...
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Zitteliana 51 (2011) 159<br />
Abbildung 6: Paläogeographische Karte <strong>der</strong> OMM in <strong>der</strong> Schweiz mit Angabe <strong>der</strong> wichtigeren Deltas. Nach Haldemann (1948), Homewood<br />
& Allen (1981), Homewood et al. (1989) und Keller (1989). Gi = Gibloux-, Gu = Guggisberg-, Hö = Hörnli-Delta.<br />
Glie<strong>der</strong>ungsversuch <strong>der</strong> Molasse im bernischen Mittelland.<br />
Ein reiches, weitgehend paläontologisches<br />
Werk verfasste Berger (1992a), das von allen Tier-<br />
und Pflanzengruppen <strong>der</strong> Westschweizer Molasse<br />
handelt und die Taxonomie <strong>der</strong> Charophyten, Blätter,<br />
Früchte und Samen einschliesst. Für die weitere<br />
paläontologische Erforschung <strong>der</strong> BS sei auf Berger<br />
(1992a), Pfister & Wegmüller (1994) und Kroh &<br />
Menkveld-Gfeller (2006) verwiesen. <strong>Die</strong> neuesten paläontologischen<br />
Arbeiten sind: Pfister & Wegmüller<br />
(1994, 1998, 1999, 2000, 2001) über die Bivalven-Arten,<br />
Pfister & Wegmüller (2007a und 2007b) über die<br />
Gastropoden-Arten, Kroh & Menkveld-Gfeller (2006)<br />
über die Seeigelfunde, Pfister & Keller (2010) über<br />
Spurenfossilien, Vávra & Pfister (2010) über Bryozoen,<br />
Carriol & Menkveld-Gfeller (2010) über Balaniden<br />
und Fraije et al. (2010) über die Krebsreste.<br />
Rutsch benennt 1926 die BS und definiert sie<br />
1928 folgen<strong>der</strong>massen: “Mit dem Namen Belpberg-<br />
Schichten bezeichnen wir diejenigen Schichten zwischen<br />
Sense und Emme, die sich als gleichaltrig mit<br />
den Molasseablagerungen des Belpbergs erweisen.“<br />
Als „Typusprofil“ verwendete er den Cheergraben,<br />
ehemals Marchbachgraben auf <strong>der</strong> Ostseite<br />
des Belpbergs. Er glie<strong>der</strong>t die BS am Belpberg und<br />
Längenberg in die „stratigraphisch tieferen Schichten“<br />
(Quarzitnagelfluh mit über 50% Quarzitgeröllen,<br />
Sand- und Siltsteine mit wenigen marinen Fossilien),<br />
die „Sandstein- und Mergelfolge mit Petrefaktenlagern“<br />
(<strong>St</strong>u<strong>der</strong> 1825), den „Muschelsandstein“ und<br />
die „Sädel-Nagelfluh“ (Kalknagelfluh mit über 50%<br />
Kalkgehalt). Nach Rutschs Ansicht repräsentieren<br />
die BS zusammen mit den Rotsee- und <strong>St</strong>. <strong>Galler</strong>schichten<br />
den Typus des ehemaligen „Helvétien“ s.<br />
s. nach Mayer (1858). <strong>Die</strong>ser versuchte wie später<br />
auch Rutsch (1958) vergeblich, am Imihubel, 4,5<br />
km westlich des Belpbergs, ein international anerkanntes<br />
Typusprofil für eine miozäne <strong>St</strong>ufe zu etablieren<br />
(Beschreibung und Profile siehe z.B. Rutsch<br />
1928).<br />
1.2.2. Lithostratigraphie und Paläogeographie<br />
<strong>Die</strong> BS sind 350 m mächtig, exklusive Sädel-<br />
Nagelfluh (Rutsch 1947). Am Belpberg sind 230 m<br />
aufgeschlossen. Für die vorliegende Arbeit wurden<br />
im Hohburggraben am Belpberg 83 Profilmeter aufgenommen.<br />
<strong>Die</strong> obersten 33 m sind z.T. sehr fossilreich<br />
(Abb. 3), wie auch die obersten 28 m im Cheergraben<br />
(Abb. 4); sie werden weiter hinten ausführlich<br />
analysiert.<br />
<strong>Die</strong> raschen lateralen Faziesän<strong>der</strong>ungen und die<br />
oft schlechten Aufschlussbedingungen verhin<strong>der</strong>n<br />
meist eine laterale Korrelation einzelner Sedimentkörper<br />
über grössere Distanzen. Deshalb wurden in<br />
<strong>der</strong> Literatur häufig informelle Begriffe von lokalem<br />
Charakter verwendet und Grenzen von Region zu<br />
Region nach unterschiedlichen Kriterien gewählt.<br />
Manche lithologische Grenzen verlaufen zudem diachron<br />
(Keller 1989; Schoepfer 1989). <strong>Die</strong> Verwirrung