24.11.2012 Aufrufe

Vorwort - OstBayernBahn.de

Vorwort - OstBayernBahn.de

Vorwort - OstBayernBahn.de

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Die<br />

64<br />

Aktuelle & Historische Bahn in Ostbayern<br />

+ Frankreichs TGV zu Gast<br />

+ Schneekatastrophe im Bayerwald<br />

+ Entgleisung in Bayerisch Eisenstein<br />

+ Elektrische Triebwagen aus <strong>de</strong>r Vorkriegszeit<br />

+ Feldbahnbetrieb in Schmidham bei Pocking<br />

+ Vor 20 Jahren: 628 005 als “Gläserner Zug“<br />

3,50 •<br />

er<br />

Frühjahr<br />

Aktuell Aktuell<br />

Frühjahr<br />

Damals<br />

Damals<br />

2006<br />

2006<br />

Herausgeber: Historischer Eisenbahn Verein Plattling e.V. (HEV)


Impr Impr Impressum<br />

Impr Impressum<br />

essum essum essum<br />

VVVVVorw orw orw orwor orwor<br />

or orttttt or<br />

Die Die 64er 64er - - 19. 19. Jahrgang<br />

Jahrgang<br />

Herausgeber<br />

Historischer Eisenbahn Verein Plattling e.V. (HEV)<br />

Straubinger Str. 4, 94569 Stephansposching,<br />

Telefon: (0 99 35) 3 22, Fax: (0 99 35) 2 11<br />

e-mail: albrecht@hev-plattling.<strong>de</strong><br />

Redaktion<br />

Andreas Fried (af) - verantw. - fried.andreas@web.<strong>de</strong><br />

Markus Karell (mk) Karell@t-online.<strong>de</strong><br />

Max Albrecht (ma) albrecht@hev-plattling.<strong>de</strong><br />

Mitarbeiter dieser Ausgabe<br />

Dr. Wolfgang Baierl, Gerhard Bauer, Markus Fried,<br />

Dieter Kahlert, Pfr. Markus Krell, Franz Maier, Rolf<br />

Schulze, Harald Sladkowski, Gottfried Turnwald,<br />

Christian Völk, Rudolf Weinzierl, Thomas Wörrlein.<br />

Anzeigen und Werbung<br />

Max Albrecht (verantw.) - Adresse siehe oben<br />

Druck und Herstellung<br />

COMPUTER-PUBLISHING oHG, DIGITALDRUCK-CENTER<br />

Harthamer Str. 24, 94560 Offenberg-Aschenau<br />

Erscheinungstermine<br />

Die 64er erscheint vier Mal pro Jahr - jeweils in <strong>de</strong>n<br />

Monaten April, Juli, Oktober und Januar.<br />

Bezugsmöglichkeiten<br />

Die 64er ist für Vereinsmitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s HEV Plattling im Mitgliedsbeitrag<br />

(jährlich 36.- • Erwachsene, 18.-• Kin<strong>de</strong>r) enthalten o<strong>de</strong>r<br />

zum Heftpreis von 3,50 • in <strong>de</strong>r Bahnhofsbuchhandlung Plattling und<br />

Zwiesel, im Localbahnmuseum Bayr. Eisenstein, im Fotofachgeschäft<br />

Neuhofer Deggendorf, in Zügen <strong>de</strong>r Wan<strong>de</strong>rbahn und in <strong>de</strong>r Buchhandlung<br />

Stiletto München erhältlich. Das Jahresabonnement zu 16,50<br />

• (incl. Porto/Versand) bestellen Sie durch Angabe Ihrer Adresse<br />

beim Herausgeber (Bankverbindung: Sparkasse Deggendorf, Konto<br />

760 026 088, BLZ 741 500 00, Stichwort “Abo - Die 64er“).<br />

Quellenangaben<br />

Alle namentlich gekennzeichneten Beiträge geben die Meinung<br />

<strong>de</strong>r Autoren, nicht die <strong>de</strong>s Herausgebers wie<strong>de</strong>r. Nicht mit Quellenangaben<br />

versehene Fotos stammen vom Herausgeber.<br />

Copyright<br />

Die Zeitschrift und alle enthaltenen Beiträge sind urheberrechtlich<br />

geschützt. Ein Nachdruck, auch auszugsweise, ist nur mit ausdrücklicher<br />

Genehmigung <strong>de</strong>s Herausgebers gestattet. Sämtliche<br />

Beiträge wer<strong>de</strong>n ehrenamtlich erstellt. Für unverlangt eingesandte<br />

Fotos und Manuskripte wird keine Haftung übernommen.<br />

© Historischer Eisenbahn Verein Plattling e.V.<br />

Ihr Ihre Ihr e Mitarbeit Mitarbeit ....<br />

....<br />

ist je<strong>de</strong>rzeit herzlich willkommen! Wir suchen ständig interessante<br />

Berichte, Erlebnisse, Geschichten und Fotos über die Eisenbahnen<br />

unserer ostbayerischen Heimat aller Jahrzehnte. Bitte<br />

sen<strong>de</strong>n Sie Ihre Aufsätze, Hinweise und Fotos mit Bildtexten an:<br />

Andreas Fried, Freisinger Str. 25, 85764 Oberschleißheim.<br />

Ver er erehr er ehr ehrte ehr te Leser Leser, Leser<br />

das <strong>Vorwort</strong> war über viele Jahre vornehme<br />

Pflicht <strong>de</strong>s Herausgebers. Nun übernimmt<br />

das Team <strong>de</strong>r Redaktion die schöne<br />

Aufgabe - nicht jedoch ohne sich für die<br />

vielen interessanten Beiträge von Max Albrecht<br />

herzlich zu bedanken.<br />

Wie wichtig eine regionale Zeitschrift mit<br />

Meldungen zu ihren Bahnen doch ist, zeigt<br />

<strong>de</strong>r vergangene Katastrophenwinter.<br />

Kaum ein Tag verging, an <strong>de</strong>m nicht die<br />

Deutsche Bahn in <strong>de</strong>n Schlagzeilen war.<br />

“Alle Wetter - die Bahn“ ist längst vorbei.<br />

Die privatisierte Bahn hat sich in Ostbayern<br />

<strong>de</strong>r Lächerlichkeit preis gegeben. Mehrfach<br />

musste die Presse berichten, dass<br />

selbst große Orte wie Zwiesel nur noch<br />

auf <strong>de</strong>r Straße erreichbar sind. Von <strong>de</strong>n<br />

massiven Schneefällen zeigten sich weit<br />

entfernte Stellen <strong>de</strong>r Bahn höchst überrascht.<br />

Die Schneeräumgeräte und das<br />

Fremdpersonal versagten kläglich. Unvermeidbar?<br />

Zur Erinnerung: Bei <strong>de</strong>r Schneekatastrophe<br />

in Nord<strong>de</strong>utschland im Winter<br />

1978/79 war die dort hin abgeordnete<br />

Schneeschleu<strong>de</strong>r dank <strong>de</strong>s Plattlinger<br />

Personals die letzte, die bis zum Schluss<br />

Dienst tat. Warum? Weil erfahrene Eisenbahner<br />

und gepflegte Fahrzeuge für “ihr“<br />

Unternehmen da waren.<br />

Die 64er wird nicht mü<strong>de</strong> wer<strong>de</strong>n, für eine<br />

bessere Bahn, auch an Hand historischer<br />

Rückblicke zu werben. Dazu hat uns <strong>de</strong>r<br />

Herausgeber pro Heft zwei Seiten mehr<br />

Textbeiträge zugesagt. Angesichts <strong>de</strong>r Tatsache,<br />

dass seit vier Jahren <strong>de</strong>r Preis für<br />

die Hefte unverän<strong>de</strong>rt blieb, ist eine Anpassung<br />

unumgänglich gewor<strong>de</strong>n. Wir hoffen<br />

auf Ihr Verständnis und wer<strong>de</strong>n unsere<br />

Inhalte für Sie noch attraktiver machen.<br />

Titelbild Titelbild<br />

Titelbild<br />

Herzlichst - Ihre Redaktion<br />

Selten war ein Frühjahr von <strong>de</strong>n Menschen so ersehnt, wie in<br />

diesem Jahr. Dann grünt es wie<strong>de</strong>r, so wie am 11. Juni 1987<br />

bei <strong>de</strong>r Ausfahrt <strong>de</strong>s “Alpen-See-Express“ mit 601 019 aus<br />

Bo<strong>de</strong>nmais nach Zwiesel. Der Holzstapel erinnert an die lange<br />

kalte Perio<strong>de</strong> im Bayerischen Wald. - Fried -<br />

3


Ostbayern aktuell<br />

Schneekatastrophe 2006<br />

Enorme Schneemengen im<br />

Bayerischen Wald sorgten im<br />

Januar und Februar 2006 für<br />

überregionale Schlagzeilen.<br />

Zwei Meter hohe Schnee<strong>de</strong>cken<br />

ließen manches Gebäu<strong>de</strong>dach<br />

einbrechen. Beson<strong>de</strong>rs<br />

eingeschränkt zeigte sich<br />

<strong>de</strong>r Verkehr auf allen Waldbahn-Strecken,<br />

da Mensch und<br />

Material die Herausfor<strong>de</strong>rung,<br />

an<strong>de</strong>rs als auf <strong>de</strong>n Straßen,<br />

verloren. So waren am 19. Januar<br />

Fahrzeuge in Bo<strong>de</strong>nmais<br />

eingeschneit zu sehen.<br />

- Maier -<br />

Streckensperren<br />

Mehrmals musste die DB AG<br />

die Bahnstrecken im Bayerischen<br />

Wald ab Deggendorf<br />

für jeweils mehrere Tage sperren,<br />

da sich die Gleise als<br />

unbefahrbar erwiesen. Erste<br />

Einsätze <strong>de</strong>r Schneeräumgeräte<br />

erfolgten mit 17 (!)<br />

Stun<strong>de</strong>n Verzögerung. Weitere<br />

organisatorische Mängel<br />

brachten <strong>de</strong>n Fahrbetrieb zum<br />

völligen Stillstand. Als am 17.<br />

Januar 2006 in Zwiesel die<br />

Schneeschleu<strong>de</strong>r ihre Richtung<br />

än<strong>de</strong>rte, stand das große<br />

Chaos erst noch bevor.<br />

- Maier -<br />

Überfor<strong>de</strong>rte Geräte<br />

Die Schneeschleu<strong>de</strong>r 40 80<br />

947 5154 und <strong>de</strong>r Schneepflug<br />

-5189 zeigten sich am 19. Januar<br />

2006 nur beschränkt einsatzfähig.<br />

In <strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong>n<br />

Tagen und Nächten spannte<br />

man zwei RCN-Dieselloks<br />

zwischen die Räumgeräte, um<br />

in bei<strong>de</strong> Richtungen fahren zu<br />

können. Gegen Schneeberge<br />

half auch dies nicht viel. Erneut<br />

im Februar und später<br />

im März (wegen aufgeweichter<br />

Dämme infolge Schneeschmelze)<br />

war <strong>de</strong>r Betrieb<br />

tageweise unterbrochen.<br />

- Maier -<br />

5


Ostbayern aktuell<br />

Defektes Räumgerät<br />

Nicht nur Schneepflug und<br />

Schneeschleu<strong>de</strong>r fielen angesichts<br />

<strong>de</strong>r großen Mengen<br />

Schnee aus, auch die Zuglok<br />

<strong>de</strong>r privaten RCN aus Nürnberg<br />

gab <strong>de</strong>n Geist auf. So<br />

musste am 19. Januar 2006<br />

eine als Ersatz herbei zitierte<br />

RCN-Lok RC 0506 die Fuhre<br />

von Bo<strong>de</strong>nmais nach Zwiesel<br />

schleppen. Es stellt sich die<br />

Frage, wieso man trotz Alternativen<br />

ausgerechnet Loks<br />

einer beson<strong>de</strong>rs störanfälligen<br />

Baureihe (ex V100 <strong>de</strong>r Reichsbahn)<br />

verwen<strong>de</strong>t.<br />

- Maier -<br />

Hochleistungsschleu<strong>de</strong>r<br />

Für die ICE-Hochgeschwindigkeitsstrecke<br />

zwischen<br />

Würzburg und Hannover ließ<br />

die DB 1994 zwei Hochleistungsschneeschleu<strong>de</strong>rn<br />

<strong>de</strong>s<br />

Typs HB 1600 S bauen, die<br />

seither nicht zum Einsatz kamen.<br />

Nur <strong>de</strong>r Presse ist es<br />

wohl zu verdanken, dass die<br />

716 002 von ihrem Standort<br />

Fulda mit viel Verzögerung<br />

Richtung Bayerwald in Bewegung<br />

gesetzt wur<strong>de</strong>. Am Sonntag,<br />

12. Februar räumte sie in<br />

Gotteszell Gleis 1 frei.<br />

- Kahlert -<br />

40 Tonnen Schnee<br />

Diese enorme Menge an<br />

Schnee (bis zu 3,5 m Höhe)<br />

vermag die selbst fahren<strong>de</strong><br />

Schneeschleu<strong>de</strong>r 716 002 pro<br />

Minute zu beseitigen. Alle Strecken<br />

<strong>de</strong>r Waldbahn konnten<br />

so endlich von <strong>de</strong>n winterlichen<br />

Nie<strong>de</strong>rschlägen geräumt<br />

wer<strong>de</strong>n. Für die Regentalbahn<br />

befuhr man am 12. Februar<br />

2006 von Gotteszell auf <strong>de</strong>r<br />

Privatbahnstrecke <strong>de</strong>n Gefälleabschnitt<br />

bis Bruckmühle.<br />

Auch <strong>de</strong>r Fotograf wur<strong>de</strong> dabei<br />

or<strong>de</strong>ntlich “beworfen“.<br />

- Kahlert -<br />

7


Ostbayern aktuell<br />

Entgleisung Eisenstein<br />

Eine weitere Folge <strong>de</strong>s<br />

schneereichen Winters war<br />

eine Entgleisung im Bahnhof<br />

Bayerisch Eisenstein am 9.<br />

Januar 2006. Bedingt durch<br />

sichtbar unzureichend geräumte<br />

Gleise im <strong>de</strong>utschen<br />

Teil <strong>de</strong>s Grenzbahnhofs verlor<br />

ein Drehgestell <strong>de</strong>s tschechischen<br />

Dieseltriebwagens<br />

842 006 <strong>de</strong>n Kontakt zu <strong>de</strong>n<br />

Schienen. Der leere Zug wollte<br />

gera<strong>de</strong> auf ein benachbartes<br />

Gleis umsetzen.<br />

- Maier -<br />

Tschechischer Hilfszug<br />

Vermutlich schneller als das<br />

Notfallmanagement <strong>de</strong>r Deutschen<br />

Bahn <strong>de</strong>n Unfall in Bayerisch<br />

Eisenstein registrieren<br />

konnte, hatten tschechische<br />

Eisenbahner einen aus drei<br />

blauen Wagen bestehen<strong>de</strong>n<br />

Hilfszug mit Lok 750 253 zum<br />

Ort <strong>de</strong>s Geschehens geor<strong>de</strong>rt.<br />

In kurzer Zeit war auch <strong>de</strong>r<br />

entgleiste Triebwagen wie<strong>de</strong>r<br />

einsatzfähig.<br />

- Maier -<br />

Aktive “Taucherbrillen“<br />

Unter diesem Spitznamen<br />

sind tschechische Dieselloks<br />

<strong>de</strong>r Baureihe 750 - 754 bekannt.<br />

Am 9. Januar 2006<br />

waren gleich drei Vertreter in<br />

Bayerisch Eisenstein zu sehen.<br />

Den planmäßigen Zug<br />

hatte 754 015 gebracht. Im<br />

Hintergrund stand 754 048 für<br />

eine anschließen<strong>de</strong> Rückleistung<br />

bereit. Dritte Lok war<br />

die für <strong>de</strong>n Hilfszugeinsatz<br />

herbei geeilte 750 253.<br />

- Maier -<br />

9


Ostbayern aktuell<br />

TGV in Ostbayern<br />

Einer <strong>de</strong>r schnellsten Züge<br />

Europas zu Besuch in Ostbayern.<br />

Der TGV 384 002 fand<br />

sich am 24. Februar 2006 zu<br />

Messfahrten in <strong>de</strong>n Bahnhof<br />

Plattling ein. Als ST 95128 ging<br />

es anschließend weiter nach<br />

Straubing. Bekanntlich sollen<br />

in Zukunft TGV-Züge von<br />

Frankreich aus auf <strong>de</strong>utschen<br />

Gleisen bis Frankfurt(Main)<br />

o<strong>de</strong>r Stuttgart verkehren. Dazu<br />

sind eine Reihe von Untersuchungen<br />

notwendig.<br />

- Sladkowski -<br />

Weltmeister nach Lam<br />

Der augenblicklich sehr populäre<br />

Dieseltriebzug VT 08 503<br />

brachte 1954 die <strong>de</strong>utsche<br />

Fußballweltmeister von Bern<br />

nach München. Nicht ganz so<br />

be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong> Aufgaben hatte<br />

<strong>de</strong>r vierteilige Zug bei einem<br />

Besuch einer Reisegruppe in<br />

Lam. Am 17. Januar 2006<br />

musste er (leer) die Kreuzung<br />

von zwei Triebwagen <strong>de</strong>r Oberpfalzbahn<br />

in Kötzting abwarten.<br />

Inzwischen verkehren<br />

nach Einbau von Rückfallweichen<br />

zwischen Lam und<br />

Cham durchgehen<strong>de</strong> Züge.<br />

- Maier -<br />

VT 08 in Cham<br />

Im Rahmen <strong>de</strong>r Son<strong>de</strong>rfahrt<br />

von Dortmund nach Lam hielt<br />

sich <strong>de</strong>r VT 08 503 vom 16.<br />

bis 21. Januar 2006 in Ostbayern<br />

auf. Bei dieser Gelegenheit<br />

führte eine Leerfahrt<br />

zum Tanken nach Cham, wo<br />

das Bild <strong>de</strong>s vierteiligen Zuges<br />

mit <strong>de</strong>r Aufschrift“ Fußball-Weltmeister“<br />

(an einem<br />

Mittelwagen) entstand.<br />

- Maier -<br />

11


Ostbayern aktuell<br />

Erzzug mit 185ern<br />

War <strong>de</strong>r Erztransportzug für<br />

die VOEST in Linz bisher fast<br />

ausschließlich mit zwei Loks<br />

<strong>de</strong>r Baureihe 151 bespannt,<br />

sind nun auch mo<strong>de</strong>rnere Loks<br />

<strong>de</strong>r Railion 185 in Doppeltraktion<br />

zu sehen. Am 24.<br />

Februar 2006 hat <strong>de</strong>r CHL<br />

47923 von Moers nach Österreich<br />

mit <strong>de</strong>r Zuglok 185 210<br />

gera<strong>de</strong> das Einfahrsignal von<br />

Plattling passiert.<br />

- Sladkowski -<br />

Griechin auf Erprobung<br />

Die von Siemens in München-<br />

Allach als letzte <strong>de</strong>s Auftrags<br />

fertig gestellte Lok mit <strong>de</strong>r<br />

Bezeichnung OSE 120 018 für<br />

die griechische Staatsbahn<br />

ging am 15. Februar 2006 auf<br />

große Fahrt. Zusammen mit<br />

<strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n ES64U2-034 und<br />

-051 (Siemens Dispo) führte<br />

die Fahrt <strong>de</strong>s Tfzf 88785 vom<br />

Herstellerwerk über Regensburg<br />

nach Passau. Das Bild<br />

entstand in Radldorf.<br />

- Sladkowski -<br />

Trari trara, die Post ist da<br />

Am 25. Februar 2006 war die<br />

für eine Kooperation zwischen<br />

Railion und <strong>de</strong>m Paketdienst<br />

DHL <strong>de</strong>r Deutschen Post werben<strong>de</strong><br />

182 009 mit FE 45904<br />

von Wien Zentralverschiebebahnhof<br />

nach Nürnberg Rbf<br />

bei Radldorf(Ndb) unterwegs.<br />

- Karell -<br />

13


Ostbayern aktuell<br />

225.8 abgegeben<br />

Vier <strong>de</strong>r sechs noch in<br />

Mühldorf vorhan<strong>de</strong>nen Dieselloks<br />

<strong>de</strong>r Baureihe 225.8 wur<strong>de</strong>n<br />

am 28. Februar 2006 nach<br />

Würzburg abgegeben. Gera<strong>de</strong><br />

hat <strong>de</strong>r Lokzug mit 225 802 an<br />

<strong>de</strong>r Spitze Neumarkt-St. Veit<br />

verlassen und sich auf <strong>de</strong>n<br />

Weg nach Landshut gemacht.<br />

- Bauer -<br />

Rottal-Intercity<br />

Weiterhin nicht umzubringen<br />

ist <strong>de</strong>r Intercity IC 1987 als<br />

Regionalexpress RE 27004 im<br />

Rottal, <strong>de</strong>r je<strong>de</strong>n Samstag von<br />

Hamburg über Passau (ab<br />

15.04 Uhr) nach Mühldorf verkehrt.<br />

Für die 114 km lange<br />

Nebenbahn braucht <strong>de</strong>r Zug<br />

136 Minuten. Dies entspricht<br />

einer Durchschnittsgeschwindigkeit<br />

von 50 km/h. Am 28.<br />

Januar 2006 war 218 404 die<br />

Zuglok.<br />

- Bauer -<br />

Umstationierung 217er<br />

Nicht nur <strong>de</strong>n 225ern, auch<br />

<strong>de</strong>n 217ern aus Mühldorf soll<br />

es an <strong>de</strong>n Kragen gehen, um<br />

durch sechsachsige Dieselloks<br />

russischer Bauart ersetzt<br />

zu wer<strong>de</strong>n. Noch aber sind die<br />

zuverlässigen 217 vor Güterzügen<br />

in Ostbayern zu sehen.<br />

Am 28. Februar waren 225 802<br />

(letztmals) vor <strong>de</strong>r 217 012 mit<br />

<strong>de</strong>m Kessel- und Gaswagenzug<br />

52749 auf <strong>de</strong>m Weg von<br />

Landshut nach Mühldorf bei<br />

Neumarkt-St. Veit zu erleben.<br />

- Bauer -<br />

15


Ostbayern aktuell<br />

Donaubrücke gesperrt<br />

Trotz <strong>de</strong>r positiven Meldung in<br />

unserer letzten Ausgabe kam<br />

es am 17. Februar 2006 zur<br />

kurzfristig veranlassten Sperrung<br />

<strong>de</strong>r Eisenbahnbrücke über<br />

die Donau bei Bogen. Grund<br />

dafür ist ein Bescheid <strong>de</strong>s Eisenbahn-Bun<strong>de</strong>samtes,<br />

das<br />

eine Nachberechnung <strong>de</strong>r<br />

Brückenstatik und zusätzliche<br />

Messungen for<strong>de</strong>rt. Die ohnehin<br />

ab 2. April geplante Instandsetzung<br />

wur<strong>de</strong> nun zeitlich<br />

vorgezogen.<br />

- Weinzierl, Foto: M. Fried -<br />

Streckenunterbrechung<br />

Damit die Brücke bei Bogen<br />

über die Donau nicht mehr<br />

befahren wird, hat die DB Netz<br />

AG eine Sperrung unmittelbar<br />

hinter <strong>de</strong>m Haltepunkt Sand<br />

verfügt. Sichtbar ist dies durch<br />

eine beleuchtbare Haltetafel<br />

Sh 2, die man im Gleis aufgestellt<br />

hat. Die Aufnahme entstand<br />

am 25. Februar 2006.<br />

- Sladkowski -<br />

In Sand bitte umsteigen<br />

Wegen <strong>de</strong>r Sperrung <strong>de</strong>r Teilstrecke<br />

Sand - Bogen hat die<br />

DB AG einen Schienenersatzverkehr<br />

mit Bussen eingerichtet.<br />

Dabei ist infolge <strong>de</strong>r östlich<br />

von Bogen gelegenen<br />

Straßenbrücke kein großer<br />

Umweg auf <strong>de</strong>r Straße notwendig.<br />

Am 25. Februar 2006<br />

wartete 628 423 auf <strong>de</strong>n Bus<br />

und die pünktliche Abfahrt<br />

nach Straubing. Der Fahrplan<br />

bleibt bezüglich <strong>de</strong>r Abfahrtszeiten<br />

unverän<strong>de</strong>rt.<br />

- Sladkowski -<br />

17


Ostbayern aktuell<br />

Umbau Neufahrn(Ndb)<br />

In <strong>de</strong>r Zeit vom 3. bis 18.<br />

Dezember 2005 wur<strong>de</strong> im<br />

Bahnhof Neufahrn(Ndb) das<br />

Gleis 1 komplett erneuert. Für<br />

die von <strong>de</strong>r Firma SERSA<br />

ausgeführten Arbeiten kamen<br />

auch mehrere bei Eisenbahnfreun<strong>de</strong>n<br />

beson<strong>de</strong>rs beliebten<br />

“Nohab“-Dieselloks zum Einsatz.<br />

Am 4. Dezember war die<br />

mit Werbung für ihren Eigner<br />

versehene V 170 1151 zu sehen.<br />

- Wörrlein -<br />

Königliche Lok<br />

Am 5. Dezember 2005 folgte<br />

<strong>de</strong>m oben gezeigten Bauzug<br />

eine weitere Nohab-Lok <strong>de</strong>s<br />

<strong>de</strong>rzeitigen Eigentümers, <strong>de</strong>r<br />

Firma Eichholz aus Hal<strong>de</strong>nsleben.<br />

Bei <strong>de</strong>r V 170 1143 han<strong>de</strong>lt<br />

es sich um die einzige in<br />

Deutschland laufen<strong>de</strong> Loks,<br />

die wie<strong>de</strong>r ihre ursprüngliche<br />

Lackierung <strong>de</strong>r dänischen<br />

Staatsbahn trägt. Über <strong>de</strong>m<br />

Flügelrad schwebt die Krone<br />

<strong>de</strong>s dänischen Königshauses.<br />

- Wörrlein -<br />

Graben statt Gleis?<br />

Zu dieser Meinung könnte man<br />

kommen, wenn man <strong>de</strong>n vollständigen<br />

Aushub <strong>de</strong>s Gleis 1<br />

sieht. Am 8. Dezember 2005<br />

zeigte sich dieses Bild, als ein<br />

Arbeitszug mit <strong>de</strong>r V 170 1142<br />

<strong>de</strong>n Abraum aufnahm. Inzwischen<br />

liegt hier wie<strong>de</strong>r ein<br />

Gleis. Wegen <strong>de</strong>s Platzbedarfs<br />

mussten die Züge aus<br />

Straubing bereits in Nie<strong>de</strong>rlindhart<br />

en<strong>de</strong>n. Der Bahnhof Neufahrn(Ndb)<br />

war nur während<br />

<strong>de</strong>r Bauarbeiten mit Personal<br />

<strong>de</strong>r DB AG besetzt.<br />

- Wörrlein -<br />

19


Mo<strong>de</strong>rne Bahn<br />

För<strong>de</strong>rverein ‚Ilztalbahn' gegrün<strong>de</strong>t<br />

- Eine <strong>de</strong>r landschaftlich reizvollsten Bahnstrecken<br />

Deutschlands soll wie<strong>de</strong>r belebt wer<strong>de</strong>n -<br />

von Markus Krell<br />

Waldkirchen/Ru<strong>de</strong>rting. Mitte November 2005 ist in Waldkirchen <strong>de</strong>r För<strong>de</strong>rverein<br />

"Ilztalbahn" gegrün<strong>de</strong>t wor<strong>de</strong>n; zum 1. Vorsitzen<strong>de</strong>n wur<strong>de</strong> Michael Liebl aus Waldkirchen<br />

gewählt. Die seit relativ kurzer Zeit nicht mehr befahrene Strecke (1982<br />

waren zwar schon <strong>de</strong>r Personenverkehr, aber erst 2001 die Militärtransporte eingestellt<br />

wor<strong>de</strong>n) soll nach <strong>de</strong>m Willen <strong>de</strong>s För<strong>de</strong>rvereins nicht in einen Radweg umgebaut<br />

wer<strong>de</strong>n, son<strong>de</strong>rn als Ergänzung zum Rad-Tourismus als Tourismus-Magnet<br />

im Wochenendverkehr, später sogar als ganz normal befahrene Personen- und<br />

Güterbahn (Holztransport) wie<strong>de</strong>r erstehen. Immerhin verbin<strong>de</strong>t die Bahnlinie drei<br />

Städte: Freyung, Waldkirchen und die Dreiflüssestadt Passau und führt somit auch<br />

zum Nationalpark Bayerischer Wald.<br />

Bei einem Treffen <strong>de</strong>s För<strong>de</strong>rvereinsvorstan<strong>de</strong>s mit <strong>de</strong>m Landtagsabgeordneten<br />

Konrad Kobler, organisiert vom Vorstandsmitglied <strong>de</strong>s Bayerischen Waldvereins,<br />

Georg Jungwirth aus Ru<strong>de</strong>rting, wur<strong>de</strong> betont, dass gera<strong>de</strong> im Hinblick auf die<br />

Aufnahme Tschechiens in die EU und die erfolgte Ostererweiterung <strong>de</strong>r öffentliche<br />

Personennahverkehr im Bayerischen Wald unbedingt geför<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n muss -<br />

außer<strong>de</strong>m sei es sehr reizvoll, wenn Waldkirchen zur Lan<strong>de</strong>sgartenschau 2007<br />

wie<strong>de</strong>r Bahnanschluss besäße. Die Versammlung zeigte sich zuversichtlich, ein<br />

evtl. Betriebs<strong>de</strong>fizit gering halten zu können und einen privaten Betreiber für diese<br />

landschaftlich sehr interessante Strecke zu fin<strong>de</strong>n. Weitere Infos und ein Aufnahmeformular<br />

zum Selbstausdrucken und Einsen<strong>de</strong>n unter: www.ilztalbahn.<strong>de</strong><br />

Bild (v.l.n.r.):<br />

Georg<br />

Jungwirth,<br />

Michael Liebl,<br />

Markus Krell,<br />

Konrad Kobler<br />

und ein kleiner<br />

Eisenbahnfan<br />

vor einem<br />

1:220-Mo<strong>de</strong>ll<br />

<strong>de</strong>s Ilztal-<br />

Bahnhofs<br />

Fischhaus,<br />

Stand 60er<br />

Jahre.<br />

Foto:<br />

Samml. Krell<br />

21


Historische Bahn<br />

“Die letzten Heuler“<br />

- Elektrische Vorkriegstriebwagen in Ostbayern -<br />

(af) Erstmals im Oktober 1925 konnte<br />

man von München nach Landshut, ein<br />

Jahr später nach Neufahrn(Ndb) und ab<br />

1. Juni 1927 die ganze Strecke bis<br />

Regensburg unter Fahrdraht reisen. Eine<br />

neue Epoche in <strong>de</strong>r Fahrzeugtraktion war<br />

eingeläutet. Nun sahen Fahrgäste zum<br />

ersten Mal Lokomotiven ohne Dampf und<br />

Rauch. Völlig ungewohnt tauchten unter<br />

<strong>de</strong>r seltsamen Oberleitung zwischen<br />

Regensburg und Landshut die neuen<br />

viereckig braunen Kastenloks auf, die mit<br />

heulen<strong>de</strong>n Getriebegeräuschen lange<br />

Züge schleppten. Mit Drahtgestellen auf<br />

<strong>de</strong>m Dach, über <strong>de</strong>nen es oft heftig und<br />

unheimlich funkte.<br />

Mit <strong>de</strong>r Elektrizität war das so eine Sache,<br />

stellte das “Elektrische“ für die damaligen<br />

Bewohner vom Land eine völlig<br />

ungewohnte Neuheit dar, die durch die<br />

kleinen Blitze beson<strong>de</strong>rs in dunkler Nacht<br />

eine erschrecken<strong>de</strong> Wirkung nicht verfehlte.<br />

Wie sollte <strong>de</strong>r einfache Mensch<br />

sie verstehen, da sie zuhause noch nirgends<br />

Einzug gehalten hatte. Lediglich<br />

in Städten schritt die Errichtung von elektrischer<br />

Stadtbeleuchtung voran. Auf <strong>de</strong>m<br />

Land begnügte man sich noch mit Petroleum<br />

o<strong>de</strong>r Kerzen. Bald hatte sich herumgesprochen,<br />

dass es sich um elektrische<br />

Lokomotiven mit Strom angetrieben<br />

han<strong>de</strong>ln müsse, ohne dass Dampf<br />

o<strong>de</strong>r Feuer erfor<strong>de</strong>rlich war. Kaum daran<br />

gewöhnt, kam auch schon die nächste<br />

verblüffen<strong>de</strong> Neuerung auf Gleisen daher:<br />

ein Zug völlig ohne Lokomotive - und<br />

das elektrisch! Nun saß <strong>de</strong>r Lokführer<br />

plötzlich ganz in <strong>de</strong>r Nähe <strong>de</strong>r Fahrgäste<br />

o<strong>de</strong>r aus Sicht <strong>de</strong>r Passagiere sie mit<br />

ihm in seiner "Lok" an ungewohnter Stelle<br />

ganz vorne sitzen und aus <strong>de</strong>m Fenster<br />

blickend.<br />

Ob so mancher Fahrgast beim Einsteigen<br />

in die Triebwagen zögerte? Doch<br />

dürfte sich die strahlend rot-beige Farbe<br />

<strong>de</strong>r Züge vom tristen Schwarz und Grünbraun<br />

jener Jahre wohltuend abgesetzt<br />

haben. Schon von weitem signalisierte<br />

das einen hochmo<strong>de</strong>rnen Zug. Bei <strong>de</strong>n<br />

Eisenbahnern galten die ersten Triebwagen<br />

dagegen als "getarnte Lokomotiven".<br />

Fünf verschie<strong>de</strong>ne Gattungen elektrischer<br />

Triebwagen <strong>de</strong>r Vorkriegsjahre<br />

sind bekannt, die man für Jahre mehr<br />

o<strong>de</strong>r min<strong>de</strong>r regelmäßig auf ostbayerischen<br />

Strecken im Nahverkehr sehen<br />

konnte. Stationiert in München, Landshut,<br />

Regensburg und Nürnberg.<br />

In <strong>de</strong>r Reihenfolge ihrer Baujahre erschienen<br />

die verschie<strong>de</strong>nen ET’s, ausgenommen<br />

die langjährig treue Baureihe<br />

<strong>de</strong>s ET 85. Schließlich sollen die<br />

mo<strong>de</strong>rneren Triebwagen ET 30 und ET<br />

56 <strong>de</strong>n Reigen dieser Betrachtung abschließen,<br />

obgleich eigentlich Nachkriegsfahrzeuge.<br />

Doch stammten beim<br />

Nahverkehrszug ET 56 viele Teile aus <strong>de</strong>r<br />

Vorkriegszeit. Und mit <strong>de</strong>m ET 30 war<br />

die Zeit <strong>de</strong>utscher Elektrotriebwagen in<br />

Ostbayern für rund 30 Jahre been<strong>de</strong>t,<br />

bevor 1998 mit <strong>de</strong>m ICE 1 eine ganz neue<br />

Generation von Fahrzeugen auftauchte.<br />

Dazwischen dominierten Züge mit E-<br />

Loks <strong>de</strong>r Baureihen 103, 111, 110/112/<br />

113/114, 118, 120, 140, 141, 143, 144,<br />

150, 151, 155 und 194 <strong>de</strong>n Personenverkehr.<br />

Aber auch österreichische E-<br />

Loks sowie elektrische Triebzüge <strong>de</strong>r<br />

Gattungen 4010 und 4030 waren viele<br />

Jahre auf unseren Strecken zu sehen.<br />

Darüber wird in einem eigenen Beitrag<br />

noch berichtet. Auf <strong>de</strong>r nächsten Seite<br />

eine Übersicht über elektrische Triebwagen<br />

<strong>de</strong>r DB in Ostbayern (vor 1998).<br />

23


Ein sehr kurioser Vertreter elektrischer<br />

Triebwagen eröffnete <strong>de</strong>n Reigen zu<br />

Bun<strong>de</strong>sbahnzeiten, obgleich in <strong>de</strong>n dreißiger<br />

Jahren bereits an<strong>de</strong>re "Elektrische"<br />

zwischen Landshut und Regensburg<br />

verkehrten. Beim ET 88 han<strong>de</strong>lte es sich<br />

um preußische Abteilwagen, die in <strong>de</strong>n<br />

frühen Anfängen elektrischer Bahntechnik<br />

mit Triebdrehgestellen<br />

versehen<br />

wur<strong>de</strong>n. Vier <strong>de</strong>rartige<br />

Triebwagen hatte die<br />

KPEV bereits 1914 zu<br />

Erprobungszwecken<br />

bestellt, welche aber<br />

von Linke-Hofmann<br />

und Siemens kriegsbedingt<br />

erst 1920 bis<br />

1922 abgeliefert wer<strong>de</strong>n<br />

konnten. Nach<br />

Probefahrten blieben<br />

die KPEV 507 bis 510<br />

bei <strong>de</strong>r Reichsbahndirektion<br />

Breslau für<br />

schlesische Gebirgsstrecken beheimatet.<br />

Von <strong>de</strong>n 9 Abteilen je<strong>de</strong>s vierachsigen<br />

Triebwagens und je<strong>de</strong>s Steuerwagens<br />

war ein Endabteil als Führerstand ausgebil<strong>de</strong>t,<br />

auch gab es ein Gepäckabteil.<br />

Bei<strong>de</strong> Fahrzeugteile mussten zunächst<br />

also immer miteinan<strong>de</strong>r verkehren. Eine<br />

Einheit war rund 80 m lang und bot 300<br />

Sitzplätze. Es ließen sich gera<strong>de</strong> einmal<br />

65 km/h, verbun<strong>de</strong>n mit einem typischen<br />

Heulgeräusch erreichen.<br />

24<br />

Historische Bahn<br />

Typ Baujahr Beschreibung Einsatzjahre Ostbayern* Anzahl<br />

ET 88 1914 Einteilige Abteilwagen 1950 - 1958 4 (*3) ET<br />

ET 85 1927-32 Einteilig, eckig. Kasten 1943 - 1947; 1958 - 1972 36 (*4) ET<br />

ET 25 1935-38 2-teilig, run<strong>de</strong> Front 1936 - 1942; 1958 - 1961 39 (*7) ET<br />

ET 32 1936 2-teilig, run<strong>de</strong> Front 1961 - 1964 13 (*6) ET<br />

ET 26 1941-42 2-teilig, eckiger Kasten 1965 - 1972 16 (*4) ET<br />

ET 56 1952 “Eierkopf“ Nahverkehr 1952 - 1956 7 (*2) ET<br />

ET 30 1956 “Eierkopf“ Fernverkehr 1956 - 1972 24 (*6) ET<br />

ET 88 - Abteilwagenzug aus Schlesien<br />

Durch Einbau zusätzlicher Führerstän<strong>de</strong><br />

konnten die ET nach 1925 auch solo verkehren.<br />

Drei Triebwagen kamen als<br />

"Heimatvertriebene" 1949 von Schlesien<br />

nach Bayern, um dann nach 1950 von<br />

Regensburg aus eingesetzt zu wer<strong>de</strong>n.<br />

Stationiert waren in Regensburg die drei<br />

ET 88 01, -02 und -04, ferner <strong>de</strong>r Steuer-<br />

wagen ES 88 01 und <strong>de</strong>r dreiachsige Beiwagen<br />

EB 88 11. In <strong>de</strong>n fünfziger Jahren<br />

pen<strong>de</strong>lten die Triebwagen mit durchgehen<strong>de</strong>r<br />

3. Klasse zwischen Regensburg<br />

und Landshut. Ihre Einsätze en<strong>de</strong>ten<br />

1958, als letzter wird <strong>de</strong>r ET 88 02 im<br />

gleichen Jahr ausgemustert. Auf die<br />

1959 elektrisch eröffnete Strecke nach<br />

Plattling kamen sie nicht mehr. Die Leistungen<br />

übernahmen nun ET 85. Alle ET<br />

88 sind lei<strong>de</strong>r verschrottet wor<strong>de</strong>n.


Historische Bahn<br />

ET 85 - Aus bayerischen Dampftriebwagen entstan<strong>de</strong>n<br />

Der am längste in Ostbayern eingesetzte<br />

"Heuler" war <strong>de</strong>r ET 85. Mit einer Unterbrechung<br />

von ca. 1947 bis 1958 waren<br />

Triebwagen dieses Typs über fast<br />

30 Jahre hier zu sehen. Begonnen hatte<br />

man mit <strong>de</strong>m Umbau von vier ehemaligen<br />

Dampftriebwagen <strong>de</strong>r Königlich<br />

Bayerischen Staatsbahn. Zwischen 1927<br />

und 1932 folgten durch die Hersteller<br />

Fuchs in Hei<strong>de</strong>lberg und MAN Nürnberg<br />

weitere 32 Triebwagen ET 85 und 34<br />

Steuerwagen ES 85. Die 75 km/h schnellen<br />

Triebwagen (zwei Fahrzeuge waren<br />

abweichend sogar für 100 km/h zugelassen)<br />

verfügten über zwei Führerstän<strong>de</strong>,<br />

ein Gepäckabteil und durchgehend<br />

3. Klasse Holzsitze. Triebwagen<br />

und Steuerwagen waren<br />

jeweils 20,3 m lang. Hauptaufgabe<br />

waren Einsätze auf<br />

Münchner Vorortstrecken,<br />

quasi eine erste Münchner S-<br />

Bahn <strong>de</strong>r dreißiger Jahre. Die<br />

Münchner ET 85 erreichten<br />

unter an<strong>de</strong>rem Landshut.<br />

Fahrten weiter bis Regensburg<br />

dürften recht unwahrscheinlich<br />

gewesen sein,<br />

können aber nicht ausgeschlossen<br />

wer<strong>de</strong>n. Im April 1943 gelangt<br />

ET 85 09 erstmals nach Regensburg, wo<br />

er bis 1947 verbleibt und dann nach München<br />

Ost kommt. Durch Bombenschä<strong>de</strong>n<br />

während <strong>de</strong>s Krieges wird ein Drittel<br />

aller Fahrzeuge dieser Baureihe zerstört.<br />

Ab 1955 beginnt die Mo<strong>de</strong>rnisierung<br />

von Fahrzeugen. Acht Triebwagen,<br />

darunter <strong>de</strong>r ET 85 05 erhielten neue Inneneinrichtungen.<br />

Drei Fahrzeuge, darunter<br />

wie<strong>de</strong>rum <strong>de</strong>r "Fünfer" bekamen<br />

ein Abteil 1. Klasse. In weiteren 22 Steuerwagen<br />

baute die Bun<strong>de</strong>sbahn ab 1960<br />

ein eigenes Erste-Klasse-Abteil ein.<br />

Darunter war auch <strong>de</strong>r ES 85 08, <strong>de</strong>r später<br />

als 885 709 von Regensburg aus im<br />

Einsatz stand. Am 30. Mai 1958 kommt<br />

mit <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n ET 85 07 und -08 die<br />

Bauart wie<strong>de</strong>r zum Bw Regensburg. Sie<br />

stand zuvor vom Bw Nürnberg Hbf aus<br />

im Einsatz und hat in Ostbayern ab Juni<br />

1958 alte ET 88 abgelöst. Spätestens im<br />

Juni 1960 gesellt sich noch ET 85 22<br />

aus München hinzu, <strong>de</strong>r vor 1965 gegen<br />

<strong>de</strong>n Freiburger ET 85 05 getauscht wird.<br />

Im Jahre 1969 wird <strong>de</strong>r altersschwache<br />

ET 85 08 ausgemustert, so dass in Ostbayern<br />

nur noch zwei Einheiten beschäftigt<br />

sind. Die ET 85 liefen bis Plattling<br />

und Landshut. Beispielsweise 1963 mit<br />

<strong>de</strong>m Pt 1428 von Regensburg nach<br />

Straubing. Die dreiteiligen Züge bestan<strong>de</strong>n<br />

aus ES 85 und einem dreiachsigem<br />

Zwischenwagen <strong>de</strong>r Bauart B3yg (Umbauwagen).<br />

Ab Mai/Juni 1965 wer<strong>de</strong>n die<br />

ET 85 durch vier Triebwagen <strong>de</strong>r Baureihe<br />

ET 26 aus <strong>de</strong>m Plandienst verdrängt.<br />

Aber da alle vier Triebwagen <strong>de</strong>r<br />

neueren Bauart im 4-Tagesplan fahren,<br />

verbleiben <strong>de</strong>n ET recht rege genutzte<br />

Reserveaufgaben, wenn einer <strong>de</strong>r betagten<br />

Nachfolger <strong>de</strong>r ET 26 ausfiel o<strong>de</strong>r<br />

zur Revision musste.<br />

Alle Fotos: Sammlung A. Fried<br />

25


Im Mai 1971 wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r<br />

Plan auf zwei Tage gekürzt<br />

und <strong>de</strong>r Einsatz <strong>de</strong>r ET 85<br />

damit immer unwahrscheinlicher.<br />

Noch in <strong>de</strong>n<br />

Sommerferien 1971 war<br />

ein nun als 485 bezeichneter<br />

Triebwagen als regulärer<br />

Nahverkehrszug<br />

in Plattling zu sehen. Der<br />

485 005 war eines von nur<br />

zwei Fahrzeugen, das<br />

man für 100 km/h zugelassen<br />

hatte. Die Regensburger<br />

Triebzüge verkehrten<br />

mit dreiachsigem roten<br />

Umbauwagen als<br />

Mittelwagen zwischen ET<br />

und ES 85. In Regensburg<br />

en<strong>de</strong>t die Ära im<br />

Frühjahr 1972, als die letzten<br />

bei<strong>de</strong>n 485 005 (mit<br />

Polsterbestuhlung) und<br />

485 007 (Holzbänke) in<br />

gepflegtem Zustand nach<br />

Freiburg gingen. Erstgenannter<br />

war zusammen<br />

mit seinem Regensburger<br />

Steuerwagen als letzte<br />

Garnitur dieser Bauart<br />

bis zu seiner Ausmusterung<br />

1977 am Oberrhein<br />

im Einsatz! Erhalten geblieben<br />

sind nur ET 85 07,<br />

ES 85 15 (ausgemustert<br />

1976) und <strong>de</strong>r Steuerwagen<br />

ES 85 06 in Freiburg<br />

als Freizeitunterkunft für<br />

Eisenbahner. Das Foto<br />

auf Seite 25 zeigt <strong>de</strong>n gut<br />

erhaltenen Triebwagen<br />

ET 85 07 anlässlich einer<br />

Ausstellung im Aww München-Neuaubing<br />

im Jahre<br />

1981.<br />

26<br />

Historische Bahn<br />

Die oben gezeigten Aufnahmen von Rolf Schulze entstan<strong>de</strong>n<br />

am 16. August 1971 im Bahnhof Plattling. Zu<br />

sehen ist <strong>de</strong>r 485 005 mit B3yg Mittelwagen und vermutlich<br />

<strong>de</strong>m ES 85 15. Der Zug ist gera<strong>de</strong> auf Gleis 1<br />

eingetroffen.


Historische Bahn<br />

ET 25 und ET 32 - Elegante Züge “run<strong>de</strong>r“ Bauform<br />

Bezeichnet als ET 25 wur<strong>de</strong>n 1935/36<br />

von MAN elf Garnituren für <strong>de</strong>n Standort<br />

München als reine 3. Klasse-Fahrzeuge<br />

und ohne stirnseitige Übergänge geliefert,<br />

von wo aus sie auch nach Landshut<br />

und Regensburg gelangten. Weitere Lieferungen<br />

stockten die Zahl bis 1938 auf<br />

insgesamt 39 Triebzüge auf. Die bei<strong>de</strong>n<br />

Hälften <strong>de</strong>s 43,6 m langen Nahverkehrszuges<br />

besaßen je ein Triebdrehgestell<br />

an <strong>de</strong>r Zugspitze. In einer Hälfte war ein<br />

Gepäckabteil. Von <strong>de</strong>n 120 km/h schnellen<br />

Zügen ging die Hälfte durch spätere<br />

Kriegseinwirkung verloren. In Ostbayern<br />

begann das Zeitalter elektrischer Triebzüge<br />

im Dezember 1936,<br />

als das Bw Regensburg<br />

<strong>de</strong>n ET 25 008 zugeordnet<br />

erhielt. Einsatzstrecke<br />

<strong>de</strong>s eleganten rot-beigen<br />

Zugs waren zwei Pen<strong>de</strong>lzugpaare<br />

von und nach<br />

Landshut mit <strong>de</strong>n Nummern<br />

P860, P1001, P1014<br />

und P1017. Im Sommer<br />

1938 wur<strong>de</strong>n daraus Tpo<br />

860/1017 (ein zweiteiliger<br />

Zug bis Landshut) und<br />

Tpo 867/1018 mit einem<br />

zusätzlichen Steuerwagen bis München.<br />

Die Einsätze dürften spätestens wegen<br />

kriegsbedingter Mängel und Schä<strong>de</strong>n,<br />

auch <strong>de</strong>s ET 25 008 im November 1942,<br />

bis Kriegsen<strong>de</strong> been<strong>de</strong>t gewesen sein.<br />

Ab 1939 soll er von Landshut aus mit<br />

zwei Steuerwagen eingesetzt wor<strong>de</strong>n<br />

sein. Für das Jahr 1950 ist die Einheit<br />

beim Bw München Hbf vermerkt. Doch<br />

gab es noch eine zweite Phase mit Einsätzen<br />

dieser ästhetischen Fahrzeuge.<br />

Zu Bun<strong>de</strong>sbahnzeiten sorgte <strong>de</strong>r am 31.<br />

Mai 1959 zwischen Regensburg und<br />

Passau eröffnete Fahrdraht für eine Renaissance<br />

<strong>de</strong>r ET 25.<br />

Da es in jenen Jahren noch keine geeigneten<br />

Neufahrzeuge in entsprechen<strong>de</strong>n<br />

Stückzahlen gab, mussten die 25 Jahre<br />

alten Veteranen ran. Die sieben ET 25<br />

001, -002, -003, -006, -007, -008 und -<br />

010, die 1950 noch in München Hbf und<br />

seit 1958 beim Bw Nürnberg stationiert<br />

waren, gelangten schließlich zum Bw<br />

Regensburg. Von hier aus verkehrten<br />

täglich Pen<strong>de</strong>lzüge nach Straubing und<br />

Plattling. Hierfür kam das Zugpaar 1428/<br />

1429 in Frage, das von Regensburg nach<br />

Straubing (17.30 - 17.35 Uhr) und zurück<br />

verkehrte. Der Einsatz <strong>de</strong>r ET 25 dauerte<br />

nur zwei Jahre lang bis September 1961<br />

und blieb damit eine weitere kurze Episo<strong>de</strong>.<br />

Die ET 25 waren meist zweiteilig,<br />

bei Bedarf öfter auch mit einem zusätzlichen<br />

Steuerwagen zu sehen. Inzwischen<br />

war das ursprüngliche Rot-beige <strong>de</strong>m<br />

einheitlichen "Weinrot" <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sbahn<br />

gewichen. Nach ihrem Aufenthalt in Ostbayern<br />

mo<strong>de</strong>rnisierte die DB die Züge in<br />

<strong>de</strong>n Jahren 1963 bis 1966, erkennbar<br />

an flachen Fronten und dreiteiligen Einheiten.<br />

Von Nürnberg wur<strong>de</strong>n die ET 25<br />

im Jahre 1964 abgezogen. Nun übernahmen<br />

die äußerlich sehr ähnlichen Triebwagen<br />

<strong>de</strong>r Baureihe ET 32 ihre bisherigen<br />

Aufgaben.<br />

27


Die zunächst als ET 31 bezeichneten<br />

Triebwagen lieferte 1936 Linke-Hoffmann-Busch<br />

und BBC in beiger Farbgebung<br />

mit rotem Längsträger. Die 13 dreiteiligen<br />

Eiltriebwagen wur<strong>de</strong>n in Schlesien,<br />

München und Nürnberg beheimatet.<br />

Die Triebzüge sollten Schnellverkehr<br />

zwischen Ballungsräume bewerkstelligen,<br />

wofür sie gepolsterte Sitze besaßen.<br />

Wegen <strong>de</strong>s Mangels an Triebwagen<br />

nach <strong>de</strong>m Krieg ließ die DB vier ET<br />

31 zur Baureihe ET 32 umbauen. Den<br />

so neu bezeichneten ET 32 001, -002, -<br />

021 und -022 folgten bis 1964 die bei<strong>de</strong>n<br />

ET 32 201 und -202. Die 67,4 Meter langen<br />

und 120 km/h schnellen Züge besaßen<br />

jeweils 187 Sitzplätze. Äußerlich<br />

unterschie<strong>de</strong>n<br />

sich die ET 32<br />

durch ihre zwei<br />

Stirnfenster <strong>de</strong>r<br />

dreiteiligen Garnituren<br />

vom sehr<br />

ähnlichen ET 25.<br />

Von Nürnberg aus<br />

verkehrten alle genannten<br />

ET 32 bis<br />

Mitte <strong>de</strong>r fünfziger<br />

Jahre als Zug 960/<br />

963 auch bis nach<br />

Regensburg (täglicher<br />

Aufenthalt von 7.35 bis 12.32 Uhr).<br />

Ein paar Jahre später waren sie nach<br />

zeitweisen Diensten in München wie<strong>de</strong>r<br />

zurück in Nürnberg. Nun liefen die ET 32<br />

ab Oktober 1961 bevorzugt nach Regensburg<br />

und Plattling im Plan <strong>de</strong>s ET 25.<br />

Schon nach kurzer Zeit, vermutlich 1963,<br />

entfielen die Plattlinger Leistungen. Ab<br />

1962 begann <strong>de</strong>r Umbau <strong>de</strong>r ET 32 mit<br />

auffällig flachen Stirnfronten, mit <strong>de</strong>nen<br />

sie fortan im Nürnberger Nahverkehr eingesetzt<br />

waren. Museal erhalten wird <strong>de</strong>r<br />

Triebwagen 432 201 + 832 201 + 432<br />

501 im letzten Zustand.<br />

28<br />

Historische Bahn<br />

Zwei weitere Triebzüge hat man für die<br />

Nachwelt aufbewahrt. Der ET 25 015 war<br />

als ursprünglicher elT 1801 a/b nicht in<br />

unseren Heimatgefil<strong>de</strong>n. Eisenbahnfreun<strong>de</strong><br />

versetzten ihn nach 1985 in seine<br />

ursprüngliche rot-beige Reichsbahnausführung,<br />

womit er in <strong>de</strong>n 90er Jahren<br />

Son<strong>de</strong>rfahrten leistete. Lei<strong>de</strong>r ist dieser<br />

Museumszug bei einem Rangiermanöver<br />

1999 schwer beschädigt wor<strong>de</strong>n,<br />

so dass die BSW Gruppe Haltingen<br />

weiterhin Spen<strong>de</strong>n für die Wie<strong>de</strong>rinbetriebnahme<br />

benötigt. Der zweite<br />

noch existieren<strong>de</strong> Zug dieser Baureihe<br />

ist <strong>de</strong>r im mo<strong>de</strong>rnisierten Zustand verbliebene<br />

ET 25 020. Dabei han<strong>de</strong>lt es<br />

sich um die dreiteilige Triebwageneinheit<br />

425 120 + 825 020 + 425 420. Diese<br />

zeitweise bei <strong>de</strong>r Privatbahn OeBB in <strong>de</strong>r<br />

Schweiz eingesetzte Garnitur wur<strong>de</strong> von<br />

Eisenbahnfreun<strong>de</strong>n erworben und in <strong>de</strong>n<br />

90er Jahren zusammen mit <strong>de</strong>m Triebkopf<br />

425 110 (früher in Ostbayern eingesetzt)<br />

nach Viechtach gebracht. Von 2.<br />

November 1996 bis 25. Februar 1998 ließen<br />

ihn die "Freun<strong>de</strong> zur Erhaltung historischer<br />

Schienenfahrzeuge e.V. (FzS)"<br />

von RFG und Adtranz in Kassel auf Vor<strong>de</strong>rmann<br />

bringen. Der frühere ET 25 010<br />

musste aus Kostengrün<strong>de</strong>n lei<strong>de</strong>rin<br />

Viechtach verschrottet wer<strong>de</strong>n.


Historische Bahn<br />

ET 26 - Personalzug für Hitlers Raketenschmie<strong>de</strong><br />

Mit einer beson<strong>de</strong>rs interessanten Historie<br />

kann diese Triebwagenbauart aufweisen.<br />

Als ET 182 waren 16 Züge in<br />

Dessau und Bautzen 1941/42 gebaut<br />

wor<strong>de</strong>n, um dann für die Werkbahn <strong>de</strong>r<br />

Heeresversuchsanstalt in Peenemün<strong>de</strong><br />

Dienst zu tun. Also dort, wo Hitlers<br />

Kriegswaffen, die Raketen V1 und V2,<br />

entstan<strong>de</strong>n. Vier Triebzüge gelangten<br />

nach Umbau auf Gleichstrombetrieb auf<br />

Umwegen zwischen 1946 und 1950 zur<br />

privaten Isartalbahn bei München. Ab<br />

1955 folgte bei <strong>de</strong>r Firma Wegmann <strong>de</strong>r<br />

Umbau auf Wechselstrom für Einsätze<br />

bei <strong>de</strong>r Deutschen Bun<strong>de</strong>sbahn. Die Bezeichnung<br />

lautete<br />

jetzt ET 26. Die<br />

120 km/h schnellen<br />

zweiteiligen<br />

Züge mit nur einemScherenstromabnehmer<br />

konnten nun ab<br />

1957 in Doppeltraktion,<br />

auch mit<br />

<strong>de</strong>m ET 25 zusammen<br />

fahren.<br />

Gleichzeitig hatten<br />

sie ihre mo<strong>de</strong>rnisierte<br />

Form erhalten,<br />

die sich beson<strong>de</strong>rs<br />

in einer glatten Front sichtbar<br />

machte. Bei <strong>de</strong>n Steuerwagen hatte man<br />

<strong>de</strong>n Aufwand nicht soweit getrieben, so<br />

dass das Führerhaus <strong>de</strong>s ES 26 003 an<br />

Triebwagen <strong>de</strong>r Berliner S-Bahn erinnerte.<br />

Die 37 m langen zweiteiligen Fahrzeuge<br />

besaßen im Triebwagen ein<br />

Gepäckabteil und im Steuerwagen ein<br />

1. Klasse Abteil mit insgesamt 98 Sitzplätzen.<br />

Diese kuriosen Fahrzeuge waren<br />

auch für etliche Jahre auf <strong>de</strong>n Hauptstrecken<br />

in Ostbayern als Nahverkehrszüge<br />

eingesetzt.<br />

Die ET 26 kamen im Mai 1965 nach<br />

Regensburg, um Einsätze <strong>de</strong>r ET 85 zu<br />

übernehmen. Da das Bw Regensburg<br />

zunächst nur zwei Züge zur Verfügung<br />

hatte, fuhren diese im zweitägigen Umlauf<br />

ohne Verstärkung. Während <strong>de</strong>r eine<br />

ein Zugpaar nach Nürnberg darstellte,<br />

führte <strong>de</strong>n zweiten ET 26 die Reise von<br />

Regensburg nach Landshut und zurück.<br />

Bei <strong>de</strong>r Rückfahrt hängte man <strong>de</strong>n Triebwagen<br />

an <strong>de</strong>n P1111. An Werktagen gab<br />

es eine Pen<strong>de</strong>lfahrt nach Straubing. Täglich<br />

wur<strong>de</strong>n vier, an Sonntagen drei Züge<br />

benötigt. Das Bild zeigt einen ET 26 neben<br />

ET 85 im Bw Regensburg. Ab Win-<br />

terfahrplan 1965, als dann alle vier Triebwagen<br />

verfügbar waren, liefen die bei<strong>de</strong>n<br />

Zugumläufe mit je zwei ET 26 Garnituren.<br />

Auch <strong>de</strong>m P1120 wur<strong>de</strong> nun - zwischen<br />

Neufahrn(Ndb) und Landshut - ein<br />

zweiter ET 26 angehängt. Ein Jahr später<br />

gelangte ein Triebwagen je<strong>de</strong>n<br />

Samstagabend sogar bis Passau, von<br />

wo aus er am Sonntagmorgen zurück<br />

nach Regensburg fuhr. Fotografisch belegt<br />

sind auch zwei ET 26 Einheiten auf<br />

<strong>de</strong>m Weg nach Landshut, jeweils mit <strong>de</strong>n<br />

Steuerwagen zusammen gekuppelt.<br />

29


Ab Mai 1971 reduzierte man die Einsatzpläne,<br />

es wur<strong>de</strong>n nur noch zwei Einheiten<br />

planmäßig benötigt. Im Jahre 1972<br />

en<strong>de</strong>te zusammen mit <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n letzten<br />

ET 85 auch <strong>de</strong>r Einsatz <strong>de</strong>r eigentlich<br />

als Nachfolger gedachten ET 26 in<br />

Ostbayern. Die Aufenthaltszeit beim Bw<br />

Regensburg lässt sich wie folgt zusam-<br />

menfassen:<br />

Alle vier Triebzüge überführte man nach<br />

und nach ins Ausbesserungswerk<br />

Stuttgart-Cannstatt. Von hier aus ging es<br />

nach längerem Aufenthalt mit Motorenüberholung<br />

im September 1972 nach<br />

Koblenz, wo sie dort erneut Triebwagen<br />

<strong>de</strong>r Baureihe ET 85 ablösen mussten.<br />

Hier been<strong>de</strong>te als letzter <strong>de</strong>r 426 002 im<br />

August 1978 seinen Dienst - nur kurz<br />

nach <strong>de</strong>m letzten noch aktiven ET 85.<br />

30<br />

Historische Bahn<br />

Die Garnitur 426 002 + 826 602 ist nicht<br />

betriebsfähig erhalten geblieben und<br />

wur<strong>de</strong> von <strong>de</strong>r BSW-Gruppe in München<br />

gepflegt. Abgestellt war <strong>de</strong>r Zug in München<br />

Ost, im ehemaligen Ausbesserungswerk<br />

München-Neuaubing und<br />

zuletzt in <strong>de</strong>r Außenstelle <strong>de</strong>s DB Museums<br />

Garmisch-Partenkirchen.<br />

426 001 + 826 601 Bw Regensburg: 27.05.1965 - 06.09.1971<br />

426 002 + 826 602 Bw Regensburg: 29.05.1965 - 26.07.1971<br />

426 003 + 826 603 Bw Regensburg: 06.08.1965 - 23.08.1972<br />

426 004 + 826 604 Bw Regensburg: 03.06.1965 - 23.08.1972<br />

Im Bw München Ost entstand das untere<br />

Bild <strong>de</strong>s bereits von <strong>de</strong>r Abstellzeit<br />

stark gezeichneten 426 002 am 28. August<br />

1990 (Foto: Markus Karell). Gut erkennbar<br />

an <strong>de</strong>n unterschiedlich abgesetzten<br />

Rahmen ist die früher erfolgte<br />

Verlängerung <strong>de</strong>s Wagens. Inzwischen<br />

ist dieser Zug mit seiner wechselhaften<br />

Geschichte im ursprünglichen Peenemün<strong>de</strong><br />

gelan<strong>de</strong>t.


Historische Bahn<br />

ET 30 und ET 56 - Mo<strong>de</strong>rne “Eierköpfe“ <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sbahn<br />

Unter <strong>de</strong>n elektrischen Triebwagen, die<br />

in Ostbayern verkehrten, gehören auch<br />

die bei<strong>de</strong>n Nachkriegsbauarten ET 30<br />

und ET 56. Wegen ihrer rundlich geformten<br />

Fronten nannte man sie unter Eisenbahnfreun<strong>de</strong>n<br />

auch “Eierköpfe“. Infolge<br />

vieler Kriegsverluste und <strong>de</strong>r zunehmen<strong>de</strong>n<br />

Elektrifizierung brauchte die junge<br />

Deutsche Bun<strong>de</strong>sbahn neue Züge. In<br />

rundlicher Bauform entstan<strong>de</strong>n für <strong>de</strong>n<br />

Fernverkehr VT 08 (Diesel) und ET 30,<br />

für <strong>de</strong>n Nahverkehr VT 12 (Diesel) und<br />

ET 56. Letztgenannte Baureihe entstand<br />

1952 mit sieben Zügen bei <strong>de</strong>n Herstellern<br />

<strong>de</strong>r Maschinenfabrik Esslingen,<br />

Fuchs Hei<strong>de</strong>lberg und Rathgeber München.<br />

Verschie<strong>de</strong>ne Bauteile, wie Trafos<br />

und Fahrmotoren stammten von Vorkriegstriebwagen.<br />

Die dreiteiligen, weinrot<br />

lackierten Züge mit einer Länge von<br />

80 Meter erreichten anfangs 90 km/h,<br />

später 110 km/h. Bis 1956 gab es noch<br />

2. und 3. Klasse, die dann zur 1. und 2.<br />

Klasse wur<strong>de</strong>. Ferner besaßen die Züge<br />

ein Gepäckabteil.<br />

Ab Winterfahrplan 1952 kam <strong>de</strong>r ET 56<br />

von Nürnberg aus bis Regensburg. Mit<br />

<strong>de</strong>m Zugpaar 1514/1519, das 22 Unterwegshalte<br />

aufwies, wur<strong>de</strong> die 100 km<br />

lange Strecke in etwas mehr als zwei<br />

Stun<strong>de</strong>n bewältigt. Nach Ankunft gegen<br />

14:30 Uhr ging es nach zwei Stun<strong>de</strong>n<br />

Aufenthalt in <strong>de</strong>r Donaustadt zurück nach<br />

Franken. Das Bw Nürnberg hatte dazu<br />

zwei nagelneue Triebwagen erhalten,<br />

<strong>de</strong>n ET 56 001 und -002, die noch im<br />

Dezember 1952 gegen die bei<strong>de</strong>n zuletzt<br />

gelieferten ET 56 006 und -007 getauscht<br />

wur<strong>de</strong>n. Dies dauerte bis zum Jahr 1956,<br />

als mit Eintreffen <strong>de</strong>r neueren ET 30 auf<br />

die Nahverkehrstriebwagen verzichtet<br />

wer<strong>de</strong>n konnte. Von <strong>de</strong>n neuen, schnelleren<br />

und besser beschleunigen<strong>de</strong>n<br />

Fernzügen erhielt das Bw Nürnberg<br />

sechs Züge, die ebenfalls in Ostbayern<br />

zu sehen waren. Die Fahrgäste bemerkten<br />

die besseren Fahrleistungen <strong>de</strong>r<br />

eleganten Triebwagen positiv. Doch war<br />

die Zeit <strong>de</strong>r “alten Heuler“ noch lange<br />

nicht vorbei.<br />

Ein bekanntes Foto <strong>de</strong>r fünfziger Jahre zeigt <strong>de</strong>n ET 56 auf <strong>de</strong>r Donaubrücke bei Regensburg.<br />

31


Die “Eierköpfe“ <strong>de</strong>r Baureihe ET 30 waren<br />

für das das Netz <strong>de</strong>r Schnellbahnen<br />

im Ruhrgebiet vorgesehen. Äußerlich<br />

unterschie<strong>de</strong>n sich die neuen Fernverkehrszüge<br />

von <strong>de</strong>n ET 56 durch geän<strong>de</strong>rte<br />

Türanordnung. Die 24 dreiteiligen<br />

von Fuchs Hei<strong>de</strong>lberg, Westwaggon,<br />

MAN, WMD und Duewag gebauten Triebwagen<br />

erreichten stolze 120 km/h. Alle<br />

Fahrzeuge wur<strong>de</strong>n 1956 zuerst in <strong>de</strong>n<br />

Betriebswerken München und Nürnberg<br />

stationiert, um sie für ihren eigentlichen<br />

Einsatz in West<strong>de</strong>utschland (ab Sommerfahrplan<br />

1957) ausgiebig zu testen.<br />

In Nürnberg verblieben einige Triebwagen<br />

bis September 1972. Es han<strong>de</strong>lte<br />

sich um die genannten sechs ET 30 001,<br />

-018, -019, -020, -023 und -024. Obgleich<br />

die “Eierköpfe“ vielfach auf <strong>de</strong>n<br />

Strecken nahe Nürnberg eingesetzt waren,<br />

konnte man sie auch in Ostbayern<br />

bewun<strong>de</strong>rn. In <strong>de</strong>n 50er und 60er Jahren<br />

kam täglich eine ET 30 Garnitur bis<br />

Regensburg. Anfangs als E 4074/4075,<br />

später als Zugpaar Et 674/673 erreichte<br />

<strong>de</strong>r ET die Donaustadt um 16 Uhr nach<br />

nur 72 Minuten Fahrzeit.<br />

32<br />

Historische Bahn<br />

Bereits 17 Minuten später ging es zurück<br />

ins heimatliche Nürnberg. Mit Aufnahme<br />

<strong>de</strong>s elektrischen Betriebs zwischen<br />

Passau und Regensburg 1959 fuhr ein<br />

weiterer ET 30 als “Schnelltriebwagen“<br />

E 670 von Nürnberg in drei Stun<strong>de</strong>n nach<br />

Plattling. Nach 14 Minuten Aufenthalt lief<br />

er um 9.20 Uhr zurück bis Regensburg.<br />

Gegen 10.30 Uhr war erneut Abfahrt nach<br />

Plattling, wo ein illustres Zusammentreffen<br />

mit einem vierteiligen Schienenbus<br />

VT 95/VS 95 als E 1647 Landshut - Passau<br />

zustan<strong>de</strong> kam. Von Plattling aus<br />

gings um 15.13 Uhr als E 673 zurück<br />

nach Nürnberg. Irgendwann Mitte <strong>de</strong>r<br />

sechziger Jahre liefen die ET’s dann<br />

sogar bis Passau weiter. Nach Ankunft<br />

gegen 9 Uhr fuhr <strong>de</strong>r tägliche Para<strong>de</strong>zug<br />

als E 677 in nur 170 Minuten (80 km/h<br />

Durchschnitt) zurück nach Nürnberg.<br />

Dieser Fahrplan dürfte bis zum En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s<br />

Sommerfahrplans 1972 gegangen sein.<br />

Anschließend stationierte man alle<br />

Triebwagen nach Hamm um.<br />

Literaturhinweis:<br />

Th. Estler, ET 30/56, Transpress 2000<br />

Nach Landshut dürften ET 30 in <strong>de</strong>n fünfziger Jahren selten gekommen sein. Am 28. Juni 1991 steht<br />

Museumszug 430 114 anlässlich einer Son<strong>de</strong>rfahrt im ehemaligen Bw. (Foto: Markus Karell)


Klassische Bahn<br />

Erinnerungen an die klassische Bahn<br />

Teil XIV: Die bewegte Geschichte <strong>de</strong>r Passauer Innbrücke<br />

von Dr. Wolfgang Baierl<br />

Im Verlauf unserer Spurensuche kommen<br />

wir heute erstmals nach Passau,<br />

<strong>de</strong>r östlichsten Stadt unseres selbstgewählten<br />

Forschungsgebietes. Als<br />

Kreuzungspunkt be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>r, uralter<br />

Han<strong>de</strong>lswege war das Zentrum an <strong>de</strong>r<br />

Grenze nach Österreich auch von Anfang<br />

an mit <strong>de</strong>r Eisenbahngeschichte Bayerns<br />

verwoben. Allein wegen <strong>de</strong>r von hier ausgehen<strong>de</strong>n,<br />

hoch interessanten Nebenstrecken<br />

wer<strong>de</strong>n wir uns noch mehrfach<br />

mit dieser Eisenbahnmetropole beschäftigen!<br />

Passau ist zweifellos die<br />

schönste Stadt unserer ostbayerischen<br />

Heimat. Dieses Prädikat müssen selbst<br />

wir Deggendorfer, Straubinger, Regensburger<br />

und Landshuter <strong>de</strong>r Dreiflüssestadt<br />

mit ihrem zauberhaft südlichen<br />

Flair und <strong>de</strong>r eindrucksvollen, alten Architektur<br />

<strong>de</strong>s Stadtkerns neidlos zugestehen!<br />

Damit wird klar, welch hohe Ansprüche<br />

an die Architekten <strong>de</strong>r Bayerischen<br />

Ostbahnen AG gestellt wur<strong>de</strong>n, die<br />

vor <strong>de</strong>r Aufgabe stan<strong>de</strong>n, passend zu diesem<br />

edlen Ambiente ein angemessenes<br />

Brückenbauwerk zur Überschreitung<br />

<strong>de</strong>s Inns zu erschaffen. So wur<strong>de</strong><br />

auch nicht gespart und im Gegensatz zu<br />

<strong>de</strong>n sonst vorherrschen<strong>de</strong>n, nüchteren<br />

Zweckbauten <strong>de</strong>r Bahnlinien unserer<br />

Heimat entstand auf <strong>de</strong>n Reißbrettern<br />

ein außerst verspieltes, jedoch sehr<br />

wohlproportioniertes und ansprechen<strong>de</strong>s<br />

Kunstwerk. Dem Zeitgeschmack<br />

entsprechend - Vorbil<strong>de</strong>r dafür gab es<br />

am Rhein und an an<strong>de</strong>ren großen Strömen<br />

im Osten Europas - wur<strong>de</strong> an je<strong>de</strong>m<br />

Flussufer ein gemauerter Portikus<br />

mit je zwei Tordurchlässen für eine geplante,<br />

zweigleisige Trassierung <strong>de</strong>r<br />

Bahngleise vorgesehen.<br />

Vier schlanke, relativ hohe und achteckige<br />

Türmchen bil<strong>de</strong>ten die Eckpunkte <strong>de</strong>r<br />

eigentlichen Flußquerung. Rundbögen,<br />

Säulenhallen und Zinnen waren die entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />

Stilelemente: Klein Neuschwanstein,<br />

vorweg genommen schon<br />

um 1860 hier an <strong>de</strong>r Passauer Innstadt!<br />

Schlichte glatt verputzte Rundbögen, fünf<br />

am linken, einer am rechten Ufer, bil<strong>de</strong>ten<br />

die Vorflutbrücken. Für die Überspannung<br />

<strong>de</strong>s Flußlaufs selbst waren zwei<br />

Kastenbrücken in Gitterbauweise aus<br />

genieteten Stahlprofilen vorgesehen. Bei<br />

<strong>de</strong>r eingleisigen Streckeneröffnung von<br />

Passau über Schärding nach Linz und<br />

Wien am 1. September 1861 war aber<br />

natürlich nur ein Brückenträger auf <strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>r Stadt zugewandten Seite montiert.<br />

33


Eine Asymmetrie,<br />

die <strong>de</strong>n Gesamteindruck<br />

erheblich<br />

störte, wie die alte<br />

Ansicht rechts<br />

(Sammlung Fried)<br />

anschaulich zeigt!<br />

Bei einer gewissenUnvollkommenheit<br />

sollte es<br />

bleiben. Trotz wie<strong>de</strong>rholterUmbauten<br />

in <strong>de</strong>r wechselvollen<br />

Geschichte<br />

<strong>de</strong>s Bauwerks.<br />

Wun<strong>de</strong>rbarer Weise ist uns eine sehr<br />

schöne farbige Stadtansicht mit <strong>de</strong>r<br />

Innbrücke im Vor<strong>de</strong>rgrund aus <strong>de</strong>m Jahre<br />

1862 erhalten. Dank <strong>de</strong>r freundlichen<br />

Unterstützung <strong>de</strong>s DB-Museums in<br />

Nürnberg können wir Ihnen dieses Bild<br />

heute noch näher bringen. Gut nachvollziehbar<br />

auch für <strong>de</strong>n heutigen Betrachter<br />

am gleichen Standpunkt (linkes Innufer)<br />

zeigt es uns das annähernd komplette,<br />

aber <strong>de</strong>nnoch stolze Bauwerk über<br />

<strong>de</strong>m noch breit mäan<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>n Flusslauf,<br />

dahinter die gesamte Architektur <strong>de</strong>r<br />

Innpromena<strong>de</strong> und im Hintergrund die<br />

Veste Oberhaus.<br />

34<br />

Klassische Bahn<br />

Wer ganz genau hinschaut, erkennt ein<br />

hochinteressantes Detail: Die Portikusmauer<br />

links trägt eine riesige, überlebensgroße<br />

Bronzeplastik - wohl eine<br />

Herrschergestalt im wallen<strong>de</strong>n Gewand!<br />

Wur<strong>de</strong>n die Reisen<strong>de</strong>n beim Grenzübertritt<br />

hier begrüßt? Grüßte in <strong>de</strong>r Gegenrichtung<br />

ebenfalls ein Monarch? Wir wissen<br />

es nicht, vielleicht können uns die<br />

Geschichtsforscher hier weiter helfen?<br />

Je<strong>de</strong>nfalls sind Bronzeplastiken auf späteren,<br />

fotografischen Darstellungen um<br />

die Jahrhun<strong>de</strong>rtwen<strong>de</strong> nicht mehr zu<br />

sehen. Dazwischen lag ja auch einiges<br />

an politischen Wirren!


Auch <strong>de</strong>r Passauer Dom war damals<br />

noch nicht fertig, die Kuppeln <strong>de</strong>r Zwillingstürme<br />

fehlen noch! Der dargestellte<br />

Brückenträger, montiert an <strong>de</strong>n östlichen<br />

Turmportalen, zeigt eine eigenartige,<br />

fächerförmige Anordnung <strong>de</strong>r Verstrebungen<br />

zu bei<strong>de</strong>n En<strong>de</strong>n hin. Der Aquarellmaler<br />

Albert Emil Kirchner (1813-<br />

1855) hat das Blatt im Auftrag <strong>de</strong>s Direktors<br />

<strong>de</strong>r Bayerischen<br />

Ostbahnen<br />

AG, Paul Camille<br />

von Denis, geschaffen.<br />

Seine<br />

Bil<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r ganz frühen<br />

Eisenbahn-<br />

Baustellen in Ostbayern<br />

zählen sicher<br />

zu <strong>de</strong>n wertvollstenDokumenten,<br />

die im<br />

Verkehrsmuseum<br />

in Nürnberg aufbewahrt<br />

wer<strong>de</strong>n. Ein<br />

Besuch <strong>de</strong>r umfangreichen<br />

Bibliothek, <strong>de</strong>r aktuellen<br />

Son<strong>de</strong>rausstellungen und <strong>de</strong>r immer<br />

wie<strong>de</strong>r faszinieren<strong>de</strong>n Sammlung von<br />

Original- und Mo<strong>de</strong>llfahrzeugen in<br />

Nürnberg ist je<strong>de</strong>m Eisenbahnfreund zu<br />

empfehlen! Zum Glück ist ja das Museum<br />

selbst, unmittelbar am Hauptbahnhof<br />

gelegen, von <strong>de</strong>r Brandkatastrophe<br />

nicht betroffen! Kirchners Bil<strong>de</strong>r geben<br />

aufschlussreiche Einblicke in eine Zeit<br />

vor <strong>de</strong>r Erfindung <strong>de</strong>r Fotografie, auch<br />

wenn <strong>de</strong>r Künstler seiner aka<strong>de</strong>mischen<br />

Ausbildung folgend im Interesse eines<br />

ästhetischen Gesamteindruckes Komposition<br />

und Proportionen gegenüber<br />

<strong>de</strong>r Realität gelegentlich abän<strong>de</strong>rte. Eine<br />

Zusammenstellung seines Eisenbahn-<br />

Gesamtwerkes (mit exakt recherchierter,<br />

kritischer Analyse) fin<strong>de</strong>n Sie in Manfred<br />

Bräunleins Buch "Ostbahnen".<br />

Klassische Bahn<br />

Die gelungensten Bil<strong>de</strong>r Kirchners sind<br />

sicherlich die drei Ansichten von Passau,<br />

die uns die damalige Harmonie von Natur,<br />

Stadtbild und Verkehrsweg eindrucksvoll<br />

wie<strong>de</strong>rgeben! Wie ging es nun weiter?<br />

Wie wir wissen, beließ es die stürmische<br />

technische Entwicklung <strong>de</strong>s Eisenbahnwesens<br />

nicht bei <strong>de</strong>m zierlichen<br />

Lökchen, das in Kirchners Gemäl-<br />

<strong>de</strong> eben vom Bahnhof her auf die Vorflutbögen<br />

fährt! So wur<strong>de</strong> auch <strong>de</strong>r etwas<br />

leicht gebaute, filigrane Gitterträger später<br />

durch einen stärkeren Überbau für<br />

höhere Zuggewichte ersetzt. Wie man<br />

zeitgenössischen Fotografien entnehmen<br />

kann, war dieser wie<strong>de</strong>rum an <strong>de</strong>n<br />

stadtseitigen Toren angebracht. Er zeichnete<br />

sich durch sehr dicht und durchgehend<br />

diagonal angeordnete Fachwerkstreben<br />

aus. O<strong>de</strong>r hatte man nur zusätzliche<br />

Gurte zur Verstärkung eingezogen?<br />

Je<strong>de</strong>nfalls muss dieser Umbau noch vor<br />

<strong>de</strong>m Bau <strong>de</strong>r Nebenbahn nach Hauzenberg<br />

(Fertigstellung 1904) erfolgt sein,<br />

<strong>de</strong>nn diese ist damals noch nicht zu sehen!<br />

Die obige Ansicht stammt von einer<br />

Postkarte (Samml. Fried), die nach <strong>de</strong>m<br />

Stempel auf <strong>de</strong>r bayerischen Briefmarke<br />

vor 1909 entstan<strong>de</strong>n sein muss.


Die in <strong>de</strong>r Zeitabfolge nächsten bekannten<br />

Bilddokumente sind Postkarten aus<br />

<strong>de</strong>r Zeit um 1920. In einer Luftaufnahme<br />

(“Das Hauzenberger Bockerl“, EK-Verlag,<br />

Sammlung Griebl) mit <strong>de</strong>m Inn von Sü<strong>de</strong>n<br />

her ist im Vor<strong>de</strong>rgrund die Abzweigung<br />

<strong>de</strong>r am 15.11.1904 eröffneten Nebenstrecke<br />

nach Hauzenberg zu erkennen.<br />

Noch immer liegt <strong>de</strong>r Kastenträger<br />

von nur einer Brücke auf <strong>de</strong>r Südseite.<br />

Auf <strong>de</strong>r Ansicht <strong>de</strong>r colorierten Postkarte<br />

von Seite 33 ist eine <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n Aus- und<br />

Einfä<strong>de</strong>lweichen (<strong>de</strong>r Zug mit einer österreichischen<br />

Dampflok fährt Richtung<br />

Wels!) zu sehen. Die folgen<strong>de</strong> Ansicht<br />

(Samml. Fried) zeigt einen Güterzug um<br />

1920 nach Passau.<br />

Und eine ganze Güterzuglänge musste<br />

das dortige Stumpfgleis schon aufnehmen!<br />

Diese Betriebsstelle ist eine weitere,<br />

hoch interessante Beson<strong>de</strong>rheit unserer<br />

Eisenbahn-Heimat. Wir wer<strong>de</strong>n<br />

uns in einer späteren eigenen Folge damit<br />

beschäftigen - dann auch mit Gleisplänen<br />

und einer Beschreibung <strong>de</strong>r zugehörigen<br />

Stellwerke und Signale! Bleiben<br />

wir aber beim Schicksal <strong>de</strong>r Brücke!<br />

Beschlüsse <strong>de</strong>r Reichsparteitage En<strong>de</strong><br />

<strong>de</strong>r 30er Jahre führten zum Ausbau <strong>de</strong>r<br />

Verkehrswege in Deutschland.<br />

36<br />

Klassische Bahn<br />

Diese Fachwerkbrücke aus Stahl trägt ein<br />

charakteristisches geometrisches Muster<br />

aus Stahlprofilen auf: Je<strong>de</strong>s <strong>de</strong>r 20<br />

Fel<strong>de</strong>r hat eine Diagonalstrebe, die in<br />

<strong>de</strong>r Seitenansicht jeweils von außenoben<br />

nach innen unten sägezahnartig<br />

verläuft. Genau über <strong>de</strong>r Mitte ergibt sich<br />

somit eine Ebene <strong>de</strong>r Spiegelsymmetrie,<br />

das Muster "schlägt um". Auch nach <strong>de</strong>r<br />

Brücke am rechten Innufer, fährt das<br />

nach Österreich führen<strong>de</strong> Hauptgleis auf<br />

<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Stadt abgewandten Spur weiter.<br />

Der Grund: die an<strong>de</strong>re Seite wur<strong>de</strong> für<br />

das Gleis <strong>de</strong>r Spitzkehre Voglau benötigt,<br />

das aufgrund <strong>de</strong>r Krümmungsradien<br />

erst ein Stück weiter südlich aus <strong>de</strong>r Trasse<br />

ausgefä<strong>de</strong>lt wer<strong>de</strong>n konnte.<br />

Insbeson<strong>de</strong>re sollte die Durchlässigkeit<br />

<strong>de</strong>r Bahnstrecken in die östlichen Nachbarlän<strong>de</strong>r<br />

verbessert wer<strong>de</strong>n: zweigleisiger<br />

Ausbau, Einrichtung von Blockstellen<br />

(z.B. Block Moos). Tatsächlich war im<br />

Jahre 1938 endlich das zweite Gleis <strong>de</strong>r<br />

Innbrücke fertig gestellt! Die Brücke trug<br />

nun gemäß <strong>de</strong>r ursprünglichen Planung<br />

zwei Fahrbahnen nebeneinan<strong>de</strong>r. Allerdings<br />

mit einem kleinen Schönheitsfehler:<br />

Der neue Brückenträger war nun eine<br />

mo<strong>de</strong>rnere Konstruktion mit bogenförmig<br />

geschwungenen Obergurt.


Von <strong>de</strong>m dahinter liegen<strong>de</strong>n<br />

Kastenträger wur<strong>de</strong><br />

er teilweise überragt. Statt<br />

eines stolzen Schwans<br />

hatte die schöne Stadt<br />

nun ein eher “hässliches<br />

Entlein“. Aber war das<br />

nicht schon eine unwichtige<br />

Sorge im Verhältnis zu<br />

<strong>de</strong>n Dingen, die in <strong>de</strong>n<br />

Folgejahren über unser<br />

Land kommen sollten!<br />

Aus <strong>de</strong>n Kriegsjahren gibt<br />

es verständlicherweise<br />

wenig Bildmaterial - wer hätte sich schon<br />

mit einer Kamera an <strong>de</strong>r Brücke erwischen<br />

lassen, wo ja fast nur noch Kriegsmaterial<br />

darüber rollte? Bis zu 70 Züge<br />

pro Nacht sollen 1938 während <strong>de</strong>r Besetzung<br />

<strong>de</strong>s Su<strong>de</strong>tenlan<strong>de</strong>s im Bahnhof<br />

Passau eingelaufen sein. Äußerst dramatisch<br />

steht <strong>de</strong>r Fotograf auf <strong>de</strong>m rechten<br />

Streckengleis Richtung Österreich,<br />

wo je<strong>de</strong>rzeit ein Zug aus <strong>de</strong>m Brückenportal<br />

hervor brechen kann. Es stammt<br />

aus <strong>de</strong>m Kriegswinter 1941/42 von Herrn<br />

Höcherl (Samml. Bloch, mit freundl. Genehmigung<br />

<strong>de</strong>s Bufe-Verlags aus: “Nebenbahnen<br />

im Passauer Land“).<br />

Klassische Bahn<br />

Es zeigt die Zahnradlok 97 101, die aus<br />

<strong>de</strong>r Spitzkehre ins Hauptgleis einfahrend<br />

ihren langen Güterzug aus Wegscheid<br />

über <strong>de</strong>n Fluss stadtwärts schiebt. Dieses<br />

Foto ist gleichzeitig das einzige mir<br />

bekannte Dokument, das uns die Brücke<br />

in Ihrer höchsten Ausbaustufe, also<br />

komplett mit Türmchen, Portalen und einer<br />

zweigleisen Schienenanlage darstellt!<br />

Wenn wir also eine farbige Gesamtansicht<br />

sehen wollen, ist wie<strong>de</strong>r<br />

einmal ein "Kunstgriff" erfor<strong>de</strong>rlich. Unsere<br />

heutige Aquarellrekonstruktion führt<br />

uns <strong>de</strong>shalb zurück in die Zeit kurz nach<br />

Fertigstellung <strong>de</strong>s zweigleisigen Ausbaus.<br />

Eben das imposanteBrückenbauwerk<br />

verlassend und<br />

in Richtung Sü<strong>de</strong>n<br />

beschleunigend sehen<br />

wir eine mächtige<br />

hochmo<strong>de</strong>rne österreichischeSchnellzuglok<br />

<strong>de</strong>r Baureihe 214,<br />

wie sie auch Carl Bellingrodt<br />

1938 in Passau<br />

vor Reisezügen<br />

nach Wien fotografiert<br />

hat. Rechts ist das<br />

Einfahrsignal <strong>de</strong>r Nebenbahn<br />

erkennbar.<br />

37


Die Achsfolge war 1’D’2, angloamerikanisch<br />

"Berkshire" genannt, in Kontinentaleuropa<br />

aber ansonsten kaum verwirklicht!<br />

Der fiktive Beobachter, am Bahnübergang<br />

in <strong>de</strong>r Voglau am rechten Innufer<br />

stehend, überblickt eine<br />

herrliche Eisenbahnszenerie<br />

mit Altstadt und<br />

Innpromena<strong>de</strong> sowie <strong>de</strong>r<br />

Burg im Hintergrund. Was<br />

ist übrig geblieben? Meine<br />

Frühlingsaufnahme<br />

aus <strong>de</strong>m Jahr 2001 zeigt<br />

eine Ansicht von <strong>de</strong>r Fußgängerbrücke.<br />

Nur ein<br />

einziges Türmchen mit<br />

bronzenen Löwenköpfen<br />

in <strong>de</strong>n Bögen <strong>de</strong>r Mauernischen<br />

ist geblieben. Die<br />

zweigleisige Strecke in<br />

unser Nachbarland ist seit 1955 elektrifiziert.<br />

Von <strong>de</strong>n kunstvoll verzierten Portalmauern<br />

fehlt heute je<strong>de</strong> Spur. Die bei<strong>de</strong>n<br />

Brückenträger, nach <strong>de</strong>m Kriegsen<strong>de</strong><br />

abermals erneuert, sind wie<strong>de</strong>r von<br />

höchst unterschiedlicher Bauart. Nur ein<br />

unvollständiges Fragment blieb übrig von<br />

einem Bauwerk, das einst zum stolzen<br />

Schwan geboren war! Zum Schluss erfreut<br />

uns Gottfried Turnwald, verdienter<br />

Fotograf <strong>de</strong>r süd<strong>de</strong>utschen Eisenbahnen<br />

<strong>de</strong>r Nachkriegszeit, mit <strong>de</strong>m Bild einer<br />

österreichischen 78 und Personenzug<br />

auf <strong>de</strong>r Brücke im Jahr 1953.<br />

38<br />

Klassische Bahn<br />

Herr Turnwald zählt übrigens zum Kreis<br />

<strong>de</strong>r begeisterten Leser unserer Zeitschrift.<br />

Wir danken Ihm vielmals für die<br />

Unterstützung und wünschen weiterhin<br />

gute Gesundheit!<br />

Literaturhinweise:<br />

Siegfried Bufe:<br />

Nebenbahnen im Passauer Land, Bufe-Verlag,<br />

Egglham 1998<br />

Manfred Bräunlein:<br />

Ostbahnen - Königlich privilegiert und bayerisch,<br />

Lorenz Spindler Verlag, Nürnberg 2000<br />

Verein für Touristik e.V.: Das Hauzenberger<br />

Bockerl, EK- Verlag, Freiburg 2002<br />

Walther Zeitler:<br />

Eisenbahnen in Nie<strong>de</strong>rbayern und <strong>de</strong>r Oberpfalz,<br />

Kunstverlag Oberpfalz, Amberg 1997


40<br />

Private Bahn<br />

Feldbahn Tonwerk Lange Ruhstorf-Höhenmühle<br />

in Schmidham-Höhenmühle bei Pocking<br />

von Christian Völk<br />

Am östlichen Ortsrand<br />

von Schmidham im Ortsteil<br />

Höhenmühle bestand<br />

bis vor wenigen Jahren<br />

eine Ziegelei. Wie in dieser<br />

Branche üblich, wur<strong>de</strong><br />

auch hier eine Feldbahn<br />

in <strong>de</strong>r Spurweite 600<br />

mm für die Zuführung <strong>de</strong>s<br />

Rohmaterials aus <strong>de</strong>r ca.<br />

400 Meter entfernten<br />

Lehmgrube verwen<strong>de</strong>t.<br />

Die Beför<strong>de</strong>rungsleistung<br />

war beachtlich, <strong>de</strong>nn<br />

die Bahn lief im 2-Schicht-Betrieb von 4<br />

bis 22 Uhr. Recht mo<strong>de</strong>rn zeigte sich <strong>de</strong>r<br />

Fahrzeugpark: Die weit verbreiteten Kipploren<br />

wur<strong>de</strong>n schon frühzeitig von mo<strong>de</strong>rnen<br />

Wagen mit kastenförmigem Aufbau<br />

abgelöst. In <strong>de</strong>n letzten Jahren verwen<strong>de</strong>te<br />

man einen langen, vierachsigen<br />

Hydraulik-Mul<strong>de</strong>nkippwagen. Der Beund<br />

Entla<strong>de</strong>vorgang konnte damit sehr<br />

rationell abgewickelt wer<strong>de</strong>n. Die Lokomotive<br />

blieb stets auf <strong>de</strong>r Werkseite, d.h.<br />

Richtung Grube (siehe Bil<strong>de</strong>r auf dieser<br />

Seite) wur<strong>de</strong> geschoben.<br />

Die Gleisanlage kam daher auch völlig<br />

ohne Weichen aus. Die Reservelokomotive<br />

wur<strong>de</strong> stets auf einem gummibereiften<br />

Anhänger bereit gehalten, um<br />

bei einem Defekt <strong>de</strong>r Einsatzlok mit einem<br />

Stapler ins Gleis gehoben zu wer<strong>de</strong>n.<br />

Ein durch Blitzschlag verursachter<br />

Kapitalscha<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r gesamten Elektrik<br />

führte im Sommer 2000 zur überraschen<strong>de</strong>n<br />

Stilllegung <strong>de</strong>s Werks. Im darauf<br />

folgen<strong>de</strong>n Jahr erwarb die Firma<br />

Erbersdobler aus Fürstenzell <strong>de</strong>n Betrieb,<br />

ohne jedoch die Feldbahn wie<strong>de</strong>r<br />

in Betrieb zu nehmen.<br />

Trotz<strong>de</strong>m<br />

zeigte sich die kleine<br />

Bahn bei einem<br />

Besuch im<br />

Jahr 2002 einschließlichFahrzeuge<br />

noch vollständig<br />

intakt.<br />

Fotos von <strong>de</strong>r Lok<br />

Diema 4098 am<br />

05.10.1983, unten mit<br />

<strong>de</strong>m Hydraulik-Kippwagen.


Die Fahrzeuge: Beginnen wir mit einer<br />

bei Herstellers Gmein<strong>de</strong>r & Co in<br />

Mosbach (Ba<strong>de</strong>n) unter <strong>de</strong>r Fabriknummer<br />

1956 hergestellten Lok <strong>de</strong>s<br />

robust gebauten Typs '22/24 PS' mit<br />

einem Gewicht von 4,5 Tonnen und 12<br />

km/h Höchstgeschwindigkeit. Sie wur<strong>de</strong><br />

1937 an das Wasserwirtschaftsamt<br />

Pfarrkirchen geliefert und kam später<br />

gebraucht nach Höhenmühle.<br />

Mit zwei Exemplaren war in Höhenmühle<br />

auch <strong>de</strong>r mit über 1500 gefertigten<br />

Lokomotiven weit verbreitete Typ 'ZL<br />

105' <strong>de</strong>s Herstellers Jung Jungenthal<br />

GmbH in Kirchen an <strong>de</strong>r Sieg vertreten.<br />

Die Lokomotive mit Fabriknummer<br />

10009 wur<strong>de</strong> am 24.12.1941 über <strong>de</strong>n<br />

Händler Adolf Limper, Gersthofen an<br />

Firma Franz Reisch in Augsburg-Oberhausen<br />

geliefert. Über<br />

(unbekannte) Umwege<br />

gelangte sie nach Höhenmühle<br />

und war noch in<br />

<strong>de</strong>n achtziger Jahren regelmäßig<br />

in Einsatz, wur<strong>de</strong><br />

jedoch spätestens<br />

1984 von mo<strong>de</strong>rneren Lokomotiven<br />

abgelöst und<br />

zuletzt gleislos am Werkrand<br />

abgestellt. 1990/91<br />

soll sie an einen Eisenbahnfreund<br />

abgegeben<br />

wor<strong>de</strong>n sein.<br />

42<br />

Private Bahn<br />

Eine weitere baugleiche Lok mit Baujahr<br />

1948 und Fabriknummer 4423 wur<strong>de</strong> von<br />

<strong>de</strong>r Ziegelei in Lochhausen bei München<br />

übernommen. Bei<strong>de</strong> Loks waren bereits<br />

1982 außer Betrieb und gingen 1988/89<br />

an <strong>de</strong>n Verein für Feld- und Kleinbahnen'<br />

in Groß Schwechat bei Wien. Früher gab<br />

es noch zwei weitere ähnliche Gmein<strong>de</strong>r-<br />

Loks (zumin<strong>de</strong>st eine davon vom etwas<br />

kleineren Typ 15/18 PS), diese wur<strong>de</strong>n<br />

aber schon vor 1982 verkauft o<strong>de</strong>r<br />

verschrottet.<br />

Im Bild die bei<strong>de</strong>n Gmein<strong>de</strong>r-Loks am<br />

28. Dezember 1987 bereits außer Betrieb.<br />

Unten die Jung-Lok 10009 aus<br />

<strong>de</strong>m Jahre 1941 (am selben Tag), die<br />

davor abgestellt stand.<br />

Am 04.06.1942 wur<strong>de</strong> unter <strong>de</strong>r Herstellernummer<br />

10727 eine baugleiche Maschine<br />

an <strong>de</strong>n Feldbahnhändler Erich<br />

Brangsch in Engelsdorf bei Leipzig geliefert.<br />

Lei<strong>de</strong>r ist <strong>de</strong>r weitere Wer<strong>de</strong>gang<br />

nicht überliefert. In Höhenmühle war von<br />

ihr 1982 nur noch <strong>de</strong>r Rahmen vorhan<strong>de</strong>n<br />

und wenig später wohl auch <strong>de</strong>m Alteisen<br />

zugeführt.


44<br />

Private Bahn<br />

Vier Lokomotiven<br />

<strong>de</strong>s Herstellers<br />

DIEMA (Diepholzer<br />

Maschinenfabrik<br />

Fritz Schöttler<br />

GmbH) sind in Höhenmühlenachgewiesen.<br />

1982<br />

wur<strong>de</strong> von <strong>de</strong>r Ziegelei<br />

Huber in<br />

Kastl bei Altötting<br />

eine Lok <strong>de</strong>s Typs<br />

DS 20 übernommen,<br />

die unter <strong>de</strong>r<br />

Fabriknr. 2747 am<br />

25.11.1964 über<br />

<strong>de</strong>n Händler Max Schotter aus München-Solln dorthin geliefert wor<strong>de</strong>n war. Die 3,3<br />

Tonnen schwere Maschine leistete 22 PS und erreichte 12 km/h. Etwa 1984 wur<strong>de</strong><br />

sie außer Betrieb genommen und im Oktober 1990 von einem Eisenbahnfreund in<br />

Geretsried bei München übernommen, <strong>de</strong>r sie später in die Sammlung <strong>de</strong>r am<br />

Bahnhof Fürstenfeldbruck ansässigen 'Interessengemeinschaft Feld- und Waldbahnen'<br />

(DFWB) einbrachte. Eine weitere Lok aus <strong>de</strong>m Hause DIEMA wur<strong>de</strong> am<br />

01.09.1965 unter Fabriknummer 2815 an <strong>de</strong>n Händler IVB NV in Zwolle-Groningen<br />

(Nie<strong>de</strong>rlan<strong>de</strong>) in <strong>de</strong>r dort verbreiteten Spurweite von 700 mm geliefert. Im Februar<br />

1978 ging sie zurück an das Herstellerwerk und wur<strong>de</strong> dort umgebaut: Aus <strong>de</strong>r<br />

dieselmechanischen 5 t schweren DS30/1 mit 33 PS wur<strong>de</strong> eine 1 t schwerere<br />

dieselhydraulische DFL 60/1.1 mit 62 PS und 15 km/h. Nach Fertigstellung gelangte<br />

sie im Juni 1978<br />

an die Ziegelei van<br />

Biervliet im belgischen<br />

Zonnebeke,<br />

gelangte 1984<br />

wie<strong>de</strong>r zurück an<br />

DIEMA und wur<strong>de</strong><br />

noch im selben<br />

Jahr nach Höhenmühle<br />

verkauft<br />

und war dort bis<br />

zuletzt im Einsatzbestand<br />

(Bild auf<br />

Seite 46).<br />

Bei Besuchen <strong>de</strong>s Autors am 28. Dezember 1987 (unten) und 5. Oktober 1989 konnten hinter <strong>de</strong>n<br />

bei<strong>de</strong>n Gmein<strong>de</strong>r-Loks die DIEMA 2747 angetroffen wer<strong>de</strong>n. Deutlich ist <strong>de</strong>r abnehmbare Aufsatz<br />

über <strong>de</strong>m Führerhaus zu sehen, auf <strong>de</strong>n bei schönem Wetter verzichtet wer<strong>de</strong>n konnte.


46<br />

Private Bahn<br />

Bei einem Besuch im Jahr 2002<br />

stand sie noch immer einsatzbereit<br />

mit <strong>de</strong>m Hydraulik-Kippwagen<br />

in <strong>de</strong>r Entla<strong>de</strong>halle. Dritte<br />

im DIEMA-Bun<strong>de</strong> ist eine Lok<br />

<strong>de</strong>s Typs DFL30/1.7 mit Fabriknummer<br />

4098. Die 6 t schwere<br />

Lokomotive erreicht 12 km/h und<br />

ist mit einem 47 PS starken Motor<br />

ausgestattet. Sie wur<strong>de</strong> am<br />

25.11.77 an die Hüttenwerke<br />

Kayser AG im westfälischen<br />

Lünen geliefert. Im August 1982<br />

ging sie zurück an <strong>de</strong>n Hersteller und wur<strong>de</strong> zwei Monate später an das Bauunternehmen<br />

H.F. Wiebe in Bremen weitergegeben. Genau ein Jahr später gings schon<br />

wie<strong>de</strong>r zurück zum Hersteller, um schließlich im Dezember 1983 nach Höhenmühle<br />

zu gelangen. Nach <strong>de</strong>r Stilllegung<br />

war sie zumin<strong>de</strong>st 2002 noch<br />

vorhan<strong>de</strong>n, tauchte aber 2004<br />

auf <strong>de</strong>r Feldbahn <strong>de</strong>s Torfwerks<br />

Fa. Koch im ostfriesischen<br />

Ramsloh wie<strong>de</strong>r auf. Zum guten<br />

Schluss wur<strong>de</strong> eine <strong>de</strong>r letztgebauten<br />

DIEMA-Lokomotiven<br />

am 29.04.1994 unter Fabriknummer<br />

5210 nagelneu nach<br />

Höhenmühle geliefert. Da die<br />

traditionsreiche Firma DIEMA<br />

während <strong>de</strong>r Bauphase in Konkurs geraten war, musste sie bei <strong>de</strong>r Firma Rensmann<br />

in Dortmund fertig gestellt wer<strong>de</strong>n. Die Lok trägt die Typenbezeichnung 'DS<br />

60', leistet 69 PS und erreicht 12,3 km/h. Für diese mit 8 t etwas schwerere Lok<br />

wur<strong>de</strong> in <strong>de</strong>n letzten Betriebsjahren sogar noch <strong>de</strong>r Oberbau verstärkt.<br />

Im Tonwerk waren am 28. Dezember<br />

1987 die DIEMA 2815<br />

(oben) und die DIEMA 4098<br />

(links) anzutreffen. Erstgenannte<br />

stand am 5. Oktober 1989 zu<br />

Transportzwecken auf einem<br />

einfachen Anhänger.<br />

Alle Fotos: Christian Völk


48<br />

Vor 20 Jahren<br />

Der “kleine Bru<strong>de</strong>r“ <strong>de</strong>s Generals<br />

auf Ostbayerns Gleisen<br />

(mk) Am 19. Mai 1986 war <strong>de</strong>r 633 803 (Bw Hei<strong>de</strong>lberg) zu Gast in Ostbayern. Der<br />

1957 unter <strong>de</strong>r Fabriknummer 3013 bei <strong>de</strong>n Deutschen Waggon- und Maschinenfabriken<br />

Berlin (DWM) als VT 33 803 gebaute Triebwagen war bis zu seiner Ausmusterung<br />

am 30. November 1990 im Dienste <strong>de</strong>r US Army.<br />

Später stand das an einen Akku-Triebwagen <strong>de</strong>r Baureihe 515 erinnern<strong>de</strong> Fahrzeug<br />

als gelb lackiertes Skl 97 33 04-50 217 bei <strong>de</strong>r Gleisbaufirma Cronau in Homburg<br />

an <strong>de</strong>r Saar im Einsatz. Dort wur<strong>de</strong> es angeblich aufgrund einer Verwechslung<br />

durch einen Schrotthändler Mitte <strong>de</strong>r 90er Jahre irrtümlich verschrottet. Heute erinnert<br />

noch <strong>de</strong>r zur Zeit arbeitslos in Hei<strong>de</strong>lberg abgestellte "General" 608 801 an die<br />

Dieseltriebwagen <strong>de</strong>r amerikanischen Streitkräfte bei <strong>de</strong>r Deutschen Bun<strong>de</strong>sbahn.<br />

Unser Foto zeigt <strong>de</strong>n aus Sicherheitsgrün<strong>de</strong>n unter strengster Geheimhaltung verkehren<strong>de</strong>n<br />

633 803 als Dtm 39051 im Gleis 2 <strong>de</strong>s Bahnhofs Wallersdorf. Damals<br />

im Mai 1986 waren noch alle fünf Gleise vorhan<strong>de</strong>n und in Betrieb. Im Hintergrund<br />

sind abgestellte, ausgemusterte Güterwagen zu erkennen. Infolge <strong>de</strong>s Rückzugs<br />

<strong>de</strong>r Bahn aus <strong>de</strong>r Fläche sind jetzt nur noch zwei Gleise vorhan<strong>de</strong>n und <strong>de</strong>r Rest<br />

<strong>de</strong>s Bahngelän<strong>de</strong>s mit Gestrüpp überwuchert.<br />

Foto: Markus Karell


50<br />

Vor 20 Jahren<br />

Ein Dieseltriebwagen als Ersatz<br />

für <strong>de</strong>n “Gläsernen Zug“<br />

(af) Im Jahre 1986<br />

waren die mo<strong>de</strong>rnenDieseltriebwagen<br />

<strong>de</strong>r Baureihe<br />

628 in Ostbayernweitgehend<br />

unbekannt.<br />

Eine seltene Gelegenheit<br />

brachte<br />

<strong>de</strong>n 628 005 +<br />

628 015 hierher.<br />

Da Anfang 1986<br />

<strong>de</strong>r eigentlich für<br />

Touristikfahrten<br />

bestimmte “Gläserne<br />

Zug“ noch seine Hauptuntersuchung im AW Stuttgart - Bad Cannstatt erhielt,<br />

durfte <strong>de</strong>r eigentlich in Kempten beheimatete Dieselzug einspringen. Bei einer Fahrt<br />

am 5. Juli ging es als Tagesausflug von München nach Zwiesel. Dies war insofern<br />

ungewöhnlich, als <strong>de</strong>r elektrische 491 001 regulär nur bis Plattling verkehrte, wo die<br />

Reisen<strong>de</strong>n zur Weiterfahrt in einen Bus umstiegen. Der Dieselzug jedoch konnte<br />

problemlos sein Ziel direkt erreichen. Auf <strong>de</strong>n Bil<strong>de</strong>rn ist er bei <strong>de</strong>r morgendlichen<br />

Durchfahrt durch Deggendorf (oben) und bei <strong>de</strong>r Heimfahrt auf <strong>de</strong>r östlich von Regen<br />

gelegenen Blechträgerbrücke zu sehen. Übrigens blieb es bei dieser einmaligen<br />

Fahrt. Der zweiteilige Triebwagen ist vor zwei Jahren verschrottet wor<strong>de</strong>n.


52<br />

Gestern & Heute<br />

(32) Simbach bei Landau(Isar)<br />

(af) Bahnverkehr auf Nebenstrecken - das ist vielfach Vergangenheit. Auch im Falle <strong>de</strong>r<br />

Verbindung von Landau(Isar) nach Arnstorf war 1994 damit En<strong>de</strong>. Bei einer Son<strong>de</strong>rfahrt<br />

am 27. Mai 1989 musste sich ein Schienenbus <strong>de</strong>n Weg durch manches Gestrüpp<br />

bahnen. Für Fotohalte durfte auf freier Strecke ausgestiegen wer<strong>de</strong>n, was heute<br />

angesichts überzogener Sicherheitsvorstellungen nahezu unmöglich wäre. Nach zwölf<br />

Jahren zeigte sich am selben Ort bei <strong>de</strong>r Durchfahrt durch Simbach das Gleis zurück<br />

gebaut. Nicht einmal ein Radweg ist dort entstan<strong>de</strong>n, son<strong>de</strong>rn lediglich ein Stück Bahndamm<br />

geblieben, in ferner Zukunft interessant für Heimatforscher.


54<br />

Veranstaltungskalen<strong>de</strong>r<br />

Son<strong>de</strong>rzüge mit Bahn & Schiff nach Passau<br />

Im Rahmen <strong>de</strong>s Nostalgieprogramms <strong>de</strong>r ÖBB verkehren Son<strong>de</strong>rzüge auch<br />

bis Passau. Am Sonntag, 30. April 2006 wird die museal gepflegte E-Lok<br />

1141.21 mit Reisen<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s Raddampfers “Schönbrunn“ um 19.15 Uhr<br />

vom Passauer Hauptbahnhof nach Österreich zurück fahren.<br />

� Österr. Ges. für Eisenbahngesch., Infos: � (0043-664) 4344666 (19-21 Uhr)<br />

Dampfzug zum LGB-Jubiläum Nürnberg<br />

Am 15. Juli 2006 plant das Bayerische Eisenbahn Museum einen Son<strong>de</strong>rzug<br />

mit <strong>de</strong>r Dampflok 03 2295 von München über Regensburg nach Nürnberg<br />

zum 125 jährigen Jubiläum <strong>de</strong>r Mo<strong>de</strong>llbahn-Firma LGB (Lehmann Großbahn).<br />

Die Rückfahrt erfolgt mit <strong>de</strong>r historischen Diesellokomotive V 100<br />

1365. Als Programm ist in Nürnberg ein Bahnhofsfest mit DB Museum und<br />

Veranstaltungen <strong>de</strong>r Firma LGB (Werksbesichtigung etc) vorgesehen.<br />

� Bayerisches Eisenbahn Museum (BEM), Infos: � (09081) 805674 (ab 18 Uhr)<br />

Triebwagenfahrten nach Tschechien<br />

Mehrmals wollen die Passauer Eisenbahnfreun<strong>de</strong> mit ihrem Schienenbus<br />

verreisen. Am Freitag, 21. April 2006 soll es von Passau über Plattling (ca.<br />

9.15 Uhr) und Bayerisch Eisenstein nach Prag gehen. Die Rückfahrt folgt am<br />

Sonntag, <strong>de</strong>n 23. April von Prag über Furth im Wald und Regensburg. Am 25.<br />

Mai 2006 geht es über Bayerisch Eisenstein nach Klattau (Ankunft gegen 11<br />

Uhr) und zurück. Am 10. Juni 2006 wird es ab 11 Uhr einen Tag <strong>de</strong>r offenen<br />

Tür im Bw-Gelän<strong>de</strong> Passau mit Pen<strong>de</strong>lfahrten nach Fürstenzell geben.<br />

� Passauer Eisenbahnfreun<strong>de</strong> (PEF), Infos: � (0851) 9663971<br />

Eröffnung Landshut - Neuhausen<br />

Nach langer Wartezeit ist nun die Eröffnung <strong>de</strong>r Teilstrecke <strong>de</strong>r ehemaligen<br />

Nebenbahn von Landshut nach Rottenburg im Zeitraum 25. bis 28. Mai 2006<br />

geplant. Weitere Fahrten für das Jahr 2006 sind vorgesehen am 1./2. Juli, 15.<br />

August, 2./3. September, 30. September und 1./3. Oktober 2006. die Abschlussfahrt<br />

soll am 28./29. Oktober statt fin<strong>de</strong>n. Eine Weihnachtsfahrt<br />

(Nikolausfahrt) ist für <strong>de</strong>n 10. Dezember 2006 vorgesehen.<br />

� Dampfzugfreun<strong>de</strong> Landshut, Infos: � (0871) 1430521 (Hr. E<strong>de</strong>r)<br />

Fahrt ins Munitions<strong>de</strong>pot <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr<br />

Ein Vergnügen beson<strong>de</strong>rer Art bietet die Laabertalbahn am Samstag, <strong>de</strong>n<br />

15. Juli 2006 anlässlich <strong>de</strong>s 50-jährigen Jubiläums <strong>de</strong>s Munitionshaupt<strong>de</strong>pots<br />

<strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr mit Son<strong>de</strong>rfahrten ab Bahnhof Eggmühl.<br />

� Lokalbahn Schierling - Langquaid, Infos: � (0 94 52) 94 97 07 (Bf. Eggmühl)<br />

» Alle Angaben ohne Gewähr «

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!