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Was ist Bti?

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Weltweite BedeutungBeispiele von durch Stechmücken übertragene Krankeiten des Menschen• Malaria (Parasiten)2010: 216 Millionen Fälle, etwa 655 000 Tote, davon 86 % Kinder unter 5 Jahren.• Filariosen, z.B. Elephantiasis (Würmer)• Gelbfieber, Dengue-Fieber (Viren)• Tularämie (Bakterium)Beispiele einer durch Kriebelmücken übertragenen Krankeit des Menschen• Onchozerkose (Würmer) Bekämpfungsprogramme zur Vorbeugung gegen Krankheiten, u.a. mit <strong>Bti</strong>Quellen: Wikipedia, WHO


<strong>Was</strong> <strong>ist</strong> <strong>Bti</strong>?Bacillus thuringiensis var. israelensisBakterium, Gram(+) StäbchenVerwandte Arten:B. cereus (Lebensmittelvergiftung)B. anthracis (Milzbrand)©www.komunich.de/vincent-sanchis/france/bacillus-thuringiensis.htmlVarietätenWirkung aufB. thuringiensis var. kurstaki SchmetterlingslarvenB. thuringiensis var. tenebrionis KäferlarvenB. thuringiensis var. israelensis Mückenlarven- Stechmücken (Culicidae)- Kriebelmücken (Simuliidae)- Zuckmücken (Chironomidae)Quelle: Wikipedia,


Geschichte1901: Von Ishiwatari Shigetane aus Seidenspinnerraupen isoliert.Bezeichnung: Bacillus soto1911: Von Ernst Berliner aus Mehlmottenraupen in einer Mühle in Thüringen isoliert.Bezeichnung: Bacillus thuringiensis1938: Kommerzielle Herstellung und Einsatz in der Landwirtschaft1977: <strong>Bti</strong> von L. Goldberg und J. Margalit aus einem Tümpel in der Negev isoliert1985: 1. BT-Pflanze (Tabak) von Plant Genetic Systems, Belgien1995: 1. Zulassung einer BT-Pflanze (Kartoffel) von Monsanto, USAQuelle: WikipediaArmin Kübelbeck, CC-BY-SA


<strong>Bti</strong> als biologisches BekämpfungsmittelWHO-Empfehlung :VectoBac WG, 150 bis 750 g/ha bzw. 1 bis 5 mg/lAnwendungen der KABS:• Suspensionen von <strong>Bti</strong> in Tümpelwasser• Wässrige Suspension auf der Basis von <strong>Bti</strong>-Flüssigkonzentraten,www.keyindustries.co.nz/shop/Urban+and+Industrial+Pest+Control/Vectobac%AE+WG/Vectobac%AE+WG+500gm.html• Granulatformulierungen auf der Basis von mineralischen Trägern (Quarzsand)• <strong>Bti</strong>-Eisgranulat (Helikoptereinsatz)Gamma-sterilisiert!Quellen: KABS, WHO REPORT OF THE SEVENTH WHOPES WORKING GROUP MEETING, Genf 2003 (WHO/CDS/WHOPES/2004.8)


Ökologie: KonfliktpotentialAusbringung: Formuliertes Produkt mit mehreren Komponenten• Spezifität?• Adsorption an Algen, Pflanzenteilen, Sediment (Pers<strong>ist</strong>enz, Anreicherung)• Störung von Nahrungsketten (Fische, Vögel)Quelle Abbildung: www.uni-duesseldorf.de/MathNat/Biologie/Didaktik/<strong>Was</strong>serSek_I/oekosystem_see/dateien/tiere/nahrungskette.html


Ökologie: SpezifitätWirkungsspektrum: Analyse von 75 Studien* (400 Arten, 300 Gattungen, 125 Familien)Bei erhöhter Dosierung beobachtete Wirkungen bei:• Zuckmücken (häufig)• Eintags- Stein- und Köcherfliegen (vereinzelt)• Raupen (vereinzelt, nur wenige untersucht)• <strong>Was</strong>serfloh (Laborversuche, 5 g/l, Verstopfung der Kiemen)• Schnecken (Einzelfall, Anreicherung in der Nahrung)• Bachsaibling (Laborversuche, 6 g/l, Formulierung enthielt 2 % Xylol)Kein Effekt bei:• Libellen• Käfer• AmphibienUnterschiedliche Effekte ja nach Ökosystem und Anwendung möglich!-> Monitoring nötig*M. Boisvert, J. Boisvert, Université du Québec: Effects of Bacillus thuringiensis va. Isrealensis on Target and Nontarget Organisms: a Rewiew of Laboratory and fieldExperiments; Biocontrol Science and Technology (2000) 10, 517-561


Ökologie: NahrungskettenOrtJahr d. Veröff.BiotopDauerSpeziesEffektUSA1998Feuchtgebiet5 JahreVerschiedeneInsektenAbnahme der ArtenvielfaltChina2000Teiche2 JahreZuckmückenKurzfr<strong>ist</strong>ige Abnahme,Erholung im 2. JahrWestafrika2001Flüsse10 JahreVerschiedeneWirbelloseAbnahme weniger ArtenKeine Abnahme derGesamtpopulationSchweden2010Überschwemmungsgebiet6 JahreZuckmücken1 Art Verringerung4 Arten Zunahme135 Arten untersuchtQuellen: A.E. Hershey u.a. (1998), Ecological Applications 8, 41-60; L.Yaméogo u.a. (2001)., Chemosphere. 2001 Sep;44(8):1759-73; M. Dickman (2000),Chemosphere, 41(1-2):209-17; J.O. Lundström u.a (2010), Bull Entomol Res., 100(1):117-25


Fazit• Keine unmittelbaren Gefahren• Störung von Nahrungsketten in Fließgewässern beisachgemäßer Anwendung nicht zu befürchten• Stehgewässer: Pers<strong>ist</strong>enz und mögliche Anreicherung im Augebehalten• Kaum AlternativenWikipedia (Heron, CC-BY-SA)Wikipedia (Tjeerd Wiersma , CC-BY-SA)

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