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Fühlen Sie sich wohl in Ihrer Haut

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4. April 2008<br />

In Zusammenarbeit mit<br />

KompaKt<br />

GESUNDHEIT<br />

<strong>Fühlen</strong> <strong>Sie</strong> <strong>sich</strong> <strong>wohl</strong> <strong>in</strong> <strong>Ihrer</strong> <strong>Haut</strong><br />

w pflege: Ihr <strong>Haut</strong>typ hat <strong>in</strong>dividuelle Bedürfnisse – lernen <strong>Sie</strong> sie kennen<br />

w Schutz: Jeder Sonnenbrand ist e<strong>in</strong>er zu viel – Unachtsamkeit rächt <strong>sich</strong>


TITELBILD UND FOTOSERIE IN DIESER AUSGABE: CRISTINA ZILIOLI 1997/98/2003 © 2008 PRO LITTERIS, ZÜRICH<br />

GESUNDHEIT<br />

Oft verkannt: Der Sonnenbrand<br />

Welche Folter e<strong>in</strong> freundlicher Schulterklaps<br />

se<strong>in</strong> kann, weiss jeder, der<br />

am Rücken schon e<strong>in</strong>mal e<strong>in</strong>en ordentlichen<br />

Sonnenbrand hatte. Wie es<br />

ist, wenn sogar der leichte Stoff e<strong>in</strong>es<br />

Sommer-T-Shirts zu schwer auf der<br />

verbrannten <strong>Haut</strong> wiegt, und wie es<br />

juckt, bis es nach Tagen endlich überstanden<br />

sche<strong>in</strong>t. Doch das ist es<br />

ke<strong>in</strong>eswegs: Sonnenbrände richten<br />

irreparable Schäden an. Vor allem <strong>in</strong><br />

den ersten 20 Lebensjahren erhöhen<br />

sie das Risiko, später an <strong>Haut</strong>krebs zu<br />

erkranken, markant (siehe auch «Gefährliche<br />

Spätfolgen», ab Seite 22).<br />

Angst vor <strong>Haut</strong>krebs war jedoch nicht der<br />

Grund, warum ich schon als Teenager<br />

<strong>in</strong> den achtziger Jahren während der<br />

Sommermonate nur von Schatten zu<br />

Schatten huschte. Als sonnenallergiegeplagter<br />

<strong>Haut</strong>typ II (siehe auch «<strong>Haut</strong>fe<strong>in</strong>d<br />

Sonne», ab Seite 18) bekomme<br />

ich schon beim Gedanken an UV-<br />

Strahlen Ausschläge. Und als wäre das<br />

Leben als Teenager nicht schwierig<br />

genug, war es als blasser Teenager<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Sonnenanbeter-Gesellschaft<br />

manchmal schlicht zum Heulen.<br />

Zwar hat <strong>sich</strong> das Schönheitsideal nach den<br />

vielen Antiag<strong>in</strong>g- und <strong>Haut</strong>krebskampagnen<br />

der letzten Jahre zu wandeln<br />

begonnen. Doch noch immer werden<br />

die Gefahren ungeschützten Sonnenbadens<br />

unterschätzt: Die Zahl bösartiger<br />

<strong>Haut</strong>veränderungen nimmt zu.<br />

Lesen <strong>Sie</strong> <strong>in</strong> diesem «Kompakt», wie<br />

<strong>Sie</strong> Ihre <strong>Haut</strong> richtig pflegen, schützen<br />

und sonnenbed<strong>in</strong>gten Krankheiten<br />

vorbeugen. Schliesslich hat nicht jeder<br />

das «Glück», von Natur aus e<strong>in</strong> lichtscheuer<br />

Weisskäse zu se<strong>in</strong>. I wo n Blum<br />

Inhalt<br />

Bilder <strong>in</strong> dieser Ausgabe: Die Fotograf<strong>in</strong> Crist<strong>in</strong>a Zilioli zeigt sieben von zwanzig<br />

Porträts aus ihrem Portfolio «<strong>Haut</strong>an<strong>sich</strong>ten 2:1», die 1997/98 und 2003<br />

entstanden. <strong>Sie</strong> erschienen erstmals 1998 <strong>in</strong> der Zeitschrift «Du», Nr. 682:<br />

«<strong>Haut</strong>nah. Bilder und Geschichten vom Körper». Die Bilder wurden 2001<br />

<strong>in</strong> Hamburg ausgestellt. Es s<strong>in</strong>d mit Bedacht gewählte Ausschnitte von<br />

unbekleideter <strong>Haut</strong> im Abbildungsmassstab 2:1 und mehr.<br />

4 Humor<br />

Lachen sei gesund, heisst es – ob was dran ist, sagt Psychologe Willibald Ruch<br />

6 Hypnose<br />

Schwarze Magie? Humbug? Wie die Trance funktioniert und was sie br<strong>in</strong>gt<br />

8 Schwerpunkt <strong>Haut</strong>: Das Organ<br />

Wissenswertes und Erstaunliches rund um das grösste Organ des Menschen<br />

12 Schwerpunkt <strong>Haut</strong>: Pflege<br />

Falsche Pflege schadet mehr, als sie nützt. Tipps für gesunde und schöne <strong>Haut</strong><br />

16 Schwerpunkt <strong>Haut</strong>: Schönheitsideal<br />

Sonnenbräune galt im Mittelalter als Armutszeugnis – im wahrsten S<strong>in</strong>n<br />

18 Schwerpunkt <strong>Haut</strong>: Schutz<br />

Welcher <strong>Haut</strong>typ s<strong>in</strong>d <strong>Sie</strong>? F<strong>in</strong>den <strong>Sie</strong> es heraus und schützen <strong>Sie</strong> <strong>sich</strong> richtig<br />

22 Schwerpunkt <strong>Haut</strong>: Sonnenbed<strong>in</strong>gte Krankheiten<br />

Was ist <strong>Haut</strong>krebs eigentlich? Welche Arten es gibt und wie <strong>Sie</strong> vorbeugen<br />

26 Schwerpunkt <strong>Haut</strong>: Dermatologisches Ambulatorium<br />

Die Zürcher Kl<strong>in</strong>ik kümmert <strong>sich</strong> seit 1913 um Menschen mit <strong>Haut</strong>problemen<br />

30 Fusspflege<br />

Trotz Schwerstarbeit werden sie vernachlässigt: So verwöhnen <strong>Sie</strong> Ihre Füsse<br />

35 Bewegungsmangel<br />

Jedes fünfte Schweizer K<strong>in</strong>d hat Übergewicht – oft mit Folgen fürs ganze Leben<br />

36 Onl<strong>in</strong>e-Diäten<br />

Abnehmen im Netz: nützliche Ernährungsprogramme aus dem Internet<br />

38 Weitere Infos und Impressum<br />

geSundHeIt BEOBACHTER KOMPAKT 7/2008


gesundheIt BEOBACHTER KOMPAKT 7/2008<br />

Humor<br />

Leben Spassvögel länger?<br />

«Lachen ist gesund», sagt der Volksmund – aber ist da was dran? Dass Lachen wirklich<br />

zu e<strong>in</strong>er besseren Gesundheit führt oder gar jung hält, dafür fehlen bislang die Beweise.<br />

Andere positive Wirkungen h<strong>in</strong>gegen s<strong>in</strong>d belegt. Text: Susanne Wagner<br />

Lachen ist ansteckend und verb<strong>in</strong>det.<br />

In der Gruppe lachen wir im Schnitt<br />

30-mal mehr als alle<strong>in</strong>. Als wir noch<br />

<strong>in</strong> Höhlen lebten, war Lachen e<strong>in</strong>e Drohgebärde<br />

nach aussen: Wer lacht, fletscht<br />

die Zähne, drückt Stärke und Macht aus.<br />

Innerhalb e<strong>in</strong>er Gruppe heisst das Zähnezeigen:<br />

Wir s<strong>in</strong>d alle stark und dadurch<br />

gleichberechtigt.<br />

Lachen ist e<strong>in</strong>e Aufregung, die uns guttut.<br />

Nach heftigem Lachen fühlen wir uns oft<br />

erfrischt und wie erlöst, ähnlich wie nach<br />

heftigem We<strong>in</strong>en. Ke<strong>in</strong> Wunder, denn<br />

herzhaftes Lachen ist echte körperliche<br />

Arbeit: Fast alle Muskeln im Körper werden<br />

dabei beansprucht, der Puls steigt auf<br />

120 Schläge pro M<strong>in</strong>ute. Die Atmung wird<br />

angeregt, die Lungenflügel dehnen <strong>sich</strong><br />

und nehmen drei- bis viermal so viel<br />

Sauerstoff auf wie gewöhnlich. Zudem<br />

wird die Muskulatur besser durchblutet.<br />

Nach dem Lachen fühlen wir uns entspannt<br />

und <strong>wohl</strong> <strong>in</strong> unserer <strong>Haut</strong>.<br />

Immer wieder ist auch zu lesen, dass Lachen<br />

gesundheitlich so viel bewirkt, dass es<br />

Herz<strong>in</strong>farkten vorbeugen oder gar Krankheiten<br />

heilen kann. Der <strong>in</strong>dische Arzt Madan<br />

Kataria aus Bombay legte 1995 den<br />

Grundste<strong>in</strong> für e<strong>in</strong>e weltweite Lachbewe-<br />

Gelotologie: Die Forschung des Lachens<br />

Die Lachforschung oder Gelotologie<br />

ist e<strong>in</strong>e junge Wissenschaft, die noch<br />

<strong>in</strong> den sechziger und siebziger Jahren<br />

von anderen Wissenschaftlern belächelt<br />

wurde. Jahrzehntelang beschäftigte <strong>sich</strong><br />

die Psychologie fast ausschliesslich<br />

mit negativen Phänomenen wie Ängsten<br />

und Depressionen. Seit e<strong>in</strong> paar Jahren<br />

steuert die sogenannte positive Psychologie<br />

dieser Entwicklung bewusst entgegen.<br />

Es liegt im Trend, positive Seiten<br />

wie Charakterstärken und Tugenden zu<br />

fördern, statt nur die negativen Seiten<br />

gung. Er g<strong>in</strong>g sogar so weit zu behaupten,<br />

Lachen könne Krebs heilen. Tatsache ist:<br />

Bis heute fehlen die wissenschaftlichen Belege,<br />

dass Lachen wirklich Auswirkungen<br />

auf die Gesundheit hat. Warum wir jedoch<br />

Schmerzen und Stress besser aushalten,<br />

wenn wir lachen, erklärt der Lachforscher<br />

Willibald Ruch:<br />

Beobachter: Hält Lachen jung?<br />

Willibald ruch: Man muss unterscheiden,<br />

ob e<strong>in</strong> und dieselbe Person jünger, frischer<br />

und lebendiger wirkt, wenn sie lacht, als<br />

wenn sie nicht lacht. Vermutlich ist das so.<br />

Bleibt noch die Frage, ob Leute, die viel<br />

lachen, auch <strong>in</strong> der Ruhemimik jünger aussehen.<br />

Dazu kenne ich ke<strong>in</strong>e Untersuchungen.<br />

Es ist durchaus möglich, dass man<br />

ihnen die Vitalität ansieht.<br />

Leben lachende menschen länger?<br />

Wohl kaum. Es ist ke<strong>in</strong> Effekt bekannt, der<br />

häufiges Lachen mit e<strong>in</strong>em längeren Leben<br />

<strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung br<strong>in</strong>gen würde.<br />

Wie steht es mit der gesundheitlichen<br />

Wirkung des Lachens?<br />

Das Lachen wird von den Medien oft als<br />

Waffe gegen alles Böse gepriesen. Bestimmt<br />

hat Lachen e<strong>in</strong>e positive Wirkung<br />

zu kurieren. Um die Auswirkung des<br />

Lachens auf die Gesundheit zu erforschen,<br />

wären breitangelegte, ausführliche<br />

und teure Studien nötig. Jetzt<br />

<strong>in</strong>teressiert die Lachforscher, wann<br />

Lachen bei speziellen Krankheitsbildern<br />

hilft.<br />

Die positiven Aspekte des Alltags s<strong>in</strong>d<br />

auch <strong>in</strong> vielen Krankenhäusern <strong>in</strong> der<br />

Schweiz e<strong>in</strong> Thema. Immer mehr Psychologen<br />

und Mediz<strong>in</strong>er beschäftigen<br />

<strong>sich</strong> mit der therapeutischen Anwendung<br />

von Humor und Lachen im Spital<br />

auf das Gemüt. Alle haben schon mal die<br />

Erfahrung gemacht, dass es e<strong>in</strong>en Zusammenhang<br />

zwischen Lachen und Wohlbef<strong>in</strong>den<br />

gibt. Deshalb glaubt jeder, es<br />

handle <strong>sich</strong> bei der Aussage «Lachen ist<br />

gesund» um ge<strong>sich</strong>ertes Wissen.<br />

Lachen soll den Blutdruck senken.<br />

E<strong>in</strong>e Studie hat ergeben, dass der Blutdruck<br />

von Testpersonen nach dem Lachen<br />

kurzfristig tiefer war. Das könnte jedoch<br />

auch das tiefe E<strong>in</strong>atmen nach langem<br />

Lachen verursacht haben. Erst wenn diese<br />

Emotionspsychologe<br />

und<br />

Lachforscher<br />

Willibald Ruch<br />

ist Professor<br />

am PsychologischenInstitut<br />

der Universität<br />

Zürich.<br />

Seit 25 Jahren<br />

setzt er <strong>sich</strong> mit den Themen<br />

Lachen, Humor, Heiterkeit und<br />

positive Emotionen ause<strong>in</strong>ander.<br />

und während Therapien. In den USA<br />

und mittlerweile auch <strong>in</strong> der Schweiz<br />

gibt es Clowndoktoren, die Patienten<br />

zum Lachen br<strong>in</strong>gen, um so zu ihrer<br />

schnelleren Genesung beizutragen.<br />

Psychotherapeuten, die mit Humor<br />

arbeiten, s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der Fachgesellschaft<br />

HumorCare zusammengeschlossen.<br />

w Internet<br />

www.humorcare.ch: viele Beispiele,<br />

wie Humor <strong>in</strong> Pflegee<strong>in</strong>richtungen<br />

praktiziert wird


FOTOS: PrIVAT, PHILIPP rOHNEr<br />

Senkung des Blutdrucks über längere Zeit<br />

anhalten würde, wäre das e<strong>in</strong> Beleg dafür,<br />

dass Lachen tatsächlich den Blutdruck<br />

senkt.<br />

Die Beweise fehlen also. Soll man trotzdem<br />

lachen?<br />

So oder so ist Humor e<strong>in</strong>e positive Kraft,<br />

die man trotz mangelnden Beweisen bei<br />

der Wirkung auf die Gesundheit nicht<br />

unterschätzen soll. Ich b<strong>in</strong> deshalb optimistisch,<br />

dass die Wissenschaft e<strong>in</strong>es Tages<br />

Beweise für die Wirkung des Lachens auf<br />

die Gesundheit f<strong>in</strong>den wird.<br />

Gibt es Bereiche, <strong>in</strong> denen die Wirkung<br />

des Lachens e<strong>in</strong>deutig ist?<br />

Wir konnten nachweisen, dass Menschen<br />

Schmerzen besser aushalten konnten,<br />

wenn sie gelacht haben: Nach e<strong>in</strong>em «Mr.<br />

Bean»-Film mussten Versuchspersonen<br />

ihre Arme möglichst lange <strong>in</strong> Eiswasser<br />

halten. Wer vorher gelacht hatte, konnte<br />

die Schmerzen, die durch die Kälte entstanden,<br />

länger ertragen. Auch der Zusammenhang<br />

zwischen Stressbewältigung<br />

und Humor ist belegt. Menschen, die mit<br />

e<strong>in</strong>er belastenden Situation humorvoll umgehen,<br />

können sie besser bewältigen.<br />

Kann man Lachen lernen? Ist die<br />

Lachfähigkeit gar genetisch bed<strong>in</strong>gt?<br />

Wir wissen nicht, ob man Lachen lernen<br />

kann. Aber es ist belegt, dass die Fähigkeit<br />

zum Lachen angeboren ist: Sogar taubbl<strong>in</strong>d<br />

geborene K<strong>in</strong>der können lachen.<br />

Und bei Menschen des Stamms der Papua<br />

<strong>in</strong> Neugu<strong>in</strong>ea, die kaum Kontakte mit der<br />

westlichen Welt haben, ist das Lachen<br />

auch bekannt.<br />

Warum f<strong>in</strong>den wir e<strong>in</strong>e Art von Humor lustig<br />

und die andere nicht?<br />

Die Art von Humor, die man schätzt, ist<br />

nicht genetisch, sondern antra<strong>in</strong>iert. Mitglieder<br />

e<strong>in</strong>er Familie lachen oft über dasselbe.<br />

Das ist e<strong>in</strong> H<strong>in</strong>weis darauf, dass es<br />

möglich ist, Lachen zu lernen. n<br />

gesundheIt BEOBACHTER KOMPAKT 7/2008<br />

Frage an Emil Ste<strong>in</strong>berger: Beugt Humor dem Altern vor?<br />

E<strong>in</strong>es ist klar, <strong>Sie</strong> können es im Spiegel gleich kontrollieren: Wenn <strong>Sie</strong><br />

mit ganz normalem Ge<strong>sich</strong>t <strong>in</strong> den Spiegel schauen oder wenn <strong>Sie</strong> <strong>in</strong><br />

diesem Moment e<strong>in</strong> Lächeln aufsetzen – dann, ja dann sehen <strong>Sie</strong> es sofort,<br />

mit dem Lächeln hat Ihre Ersche<strong>in</strong>ung um e<strong>in</strong>ige Jahre gewonnen, <strong>Sie</strong><br />

sehen jünger aus. Also: So viel lachen wie möglich, würde das heissen.<br />

Doch das geht ja gar nicht, denn der Alltag ist viel zu stark durchmischt<br />

mit guten und schwierigen Erlebnissen.<br />

Aber <strong>Sie</strong> können <strong>sich</strong> e<strong>in</strong> bisschen Mühe geben. Bevor <strong>Sie</strong> zum Beispiel den<br />

Telefonhörer abnehmen, sagen <strong>Sie</strong> e<strong>in</strong>fach «Whisky»: Ihr Mund wird damit<br />

<strong>in</strong> die Breite gezogen, und so sprechen <strong>Sie</strong> schon ganz anders <strong>in</strong>s Telefon.<br />

Der Gesprächspartner spürt das sofort und ist auch höflicher, wenn nicht<br />

sogar aufgestellter am Draht. Wer weiss, ob die aufgestellte Stimme <strong>Sie</strong><br />

nicht auch jünger macht? Lachen macht ja gesund, und wenn <strong>Sie</strong> gesund<br />

s<strong>in</strong>d, dann sehen <strong>Sie</strong> auch besser aus, und wenn <strong>Sie</strong> gut aussehen, s<strong>in</strong>d <strong>Sie</strong><br />

automatisch e<strong>in</strong> paar Jahre jünger für Ihr Visavis. Natürlich kommt das<br />

Jüngerse<strong>in</strong> auch von der <strong>in</strong>neren E<strong>in</strong>stellung. Wenn die E<strong>in</strong>stellung optimistisch<br />

ist und mit Humor durchzogen, dann altern <strong>Sie</strong> viel weniger, denn<br />

das ist gesund für die Seele. Aber es gibt ke<strong>in</strong>e Pillen, die <strong>Sie</strong> humorvoll<br />

stimmen. Humor müssen <strong>Sie</strong> <strong>sich</strong> aus eigener Kraft aneignen. Ab und zu<br />

frech se<strong>in</strong>, mutig se<strong>in</strong>, e<strong>in</strong>en Gag machen bei den Kollegen. Jeden Tag e<strong>in</strong>en<br />

kle<strong>in</strong>en «Streich» machen, e<strong>in</strong>e lustige Geschichte erzählen. Üben, üben.<br />

Mutig drauflos. <strong>Sie</strong> müssen nicht zuerst den Arzt oder Apotheker fragen.<br />

herzlich, emil ste<strong>in</strong>berger


gesundheit BEOBACHTER KOMPAKT 7/2008<br />

HYPNOSE<br />

Schmerz, lass nach!<br />

Beim Stichwort Hypnose denken manche vielleicht an dunkle Magie, andere halten sie<br />

schlicht für Humbug. Wieder andere haben damit wunderbare Erfahrungen gemacht –<br />

zum Beispiel als Patient auf dem Operationstisch. Text: Susanne Wagner<br />

Manche Patienten haben grosse<br />

Angst vor e<strong>in</strong>er Operation. Doch<br />

Beruhigungsspritzen oder e<strong>in</strong>e Vollnarkose<br />

s<strong>in</strong>d stets mit Risiken verbunden.<br />

Es geht auch anders: mit Hypnose. Beruhigende<br />

Worte und Musik können Patienten<br />

vor der Operation <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e leichte Trance<br />

versetzen. In diesem Bewusstse<strong>in</strong>szustand<br />

werden unangenehme Reize ausgeblendet,<br />

und die Behandlung rückt <strong>in</strong> den H<strong>in</strong>tergrund.<br />

So sehr, dass der Patient auch ignoriert,<br />

was tatsächlich existiert: nicht nur<br />

die unangenehme Operationssituation,<br />

sondern auch den Schmerz.<br />

Rund 200 Ärzte s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der Schweizerischen<br />

Ärztegesellschaft für Hypnose<br />

(SMSH) zusammengeschlossen. An vielen<br />

Kl<strong>in</strong>iken wird Hypnose jedoch nicht oder<br />

noch nicht angewandt. Möglicherweise<br />

weil Hypnose für viele Menschen etwas<br />

Unheimliches oder gar Unseriöses ist.<br />

Hierzulande ist Hypnose vor allem durch<br />

die TV­Unterhaltung bekannt. Zudem ist<br />

der Begriff Hypnose <strong>in</strong> der Schweiz nicht<br />

S<strong>in</strong>d Ihre Ohren<br />

auch HD ready ?<br />

gesetzlich geschützt. Der Mythos, dass das<br />

Individuum durch den Willen des Hypnotiseurs<br />

zu e<strong>in</strong>em programmierbaren Wesen<br />

wird, ist von wissenschaftlichen Untersuchungen<br />

längst widerlegt. Niemand<br />

kann gegen se<strong>in</strong>en Willen hypnotisiert<br />

werden, denn bei der Hypnose ist die aktive<br />

Mitarbeit des Patienten nötig.<br />

Hypnose ist e<strong>in</strong> altes Heilverfahren, das<br />

schon die Sumerer und alten Ägypter kannten.<br />

Die Methode ist ke<strong>in</strong>e eigenständige<br />

Therapie, sondern wird unterstützend bei<br />

anderen Verfahren aus Psychotherapie,<br />

Mediz<strong>in</strong> oder Zahnmediz<strong>in</strong> angewendet.<br />

Zum Beispiel bei der Vorbereitung auf e<strong>in</strong>e<br />

Operation. Hypnose wird auch bei Migräne,<br />

bei Schlafstörungen, bei Erkrankungen<br />

des Verdauungs­ oder des Herz­Kreislauf­<br />

Systems e<strong>in</strong>gesetzt. Hypnose sollte nur von<br />

ausgebildeten Ärzten, Psychologen und<br />

Zahnärzten ausgeübt werden. Für Vorurteile<br />

gegenüber moderner mediz<strong>in</strong>ischer<br />

Hypnotherapie gibt es ke<strong>in</strong>en Grund, erklärt<br />

Ivan Udovicic, Oberarzt Anästhesie<br />

am Kantonsspital Nidwalden:<br />

Ist Ihr Gehör bereit für e<strong>in</strong>e diskrete Unterstützung mit<br />

höchster Aufl ösung und traumhaften Komfortleistungen?<br />

Zum Beispiel, wenn <strong>Sie</strong> beim Telefonieren das Handy e<strong>in</strong>fach<br />

<strong>in</strong> der Tasche lassen können, weil es direkt <strong>in</strong> Ihrem<br />

Epoq-Hörsystem kl<strong>in</strong>gelt und spricht.<br />

Erleben <strong>Sie</strong> jetzt mehr unter<br />

www.hdo.ch oder bei<br />

führenden Hörgerätespezialisten.<br />

Beobachter: Weshalb wenden <strong>Sie</strong><br />

als Anästhesist Hypnose an?<br />

Ivan Udovicic: Ich habe persönlich seit längerer<br />

Zeit versucht, e<strong>in</strong>en tieferen menschlichen<br />

Kontakt mit Patienten aufzubauen,<br />

um sie besser und stressfreier durch die<br />

psychisch und körperlich schwierige Zeit<br />

vor e<strong>in</strong>er Operation zu begleiten. Me<strong>in</strong>e<br />

Suche nach e<strong>in</strong>er geeigneten Methode hat<br />

mich zur Hypnotherapie geführt.<br />

Wie häufig setzen <strong>Sie</strong> Hypnotherapie e<strong>in</strong>?<br />

Im Grunde wird e<strong>in</strong> Patient während e<strong>in</strong>es<br />

Spitalaufenthalts mit verbalen und nonverbalen<br />

positiven Kommunikationsarten begleitet<br />

und geführt. Diese e<strong>in</strong>fache Art hypnotischer<br />

Kommunikation stellt ihn positiv<br />

auf die Operation und andere Behandlungen<br />

e<strong>in</strong>. Ängstlichen Patienten können Entspannungsübungen,<br />

die sie <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e leichte<br />

Trance versetzen, helfen – natürlich nur<br />

wenn die Patienten e<strong>in</strong>verstanden s<strong>in</strong>d.<br />

Bei welchen E<strong>in</strong>griffen schlagen <strong>Sie</strong><br />

e<strong>in</strong>e deklarierte Hypnose vor?<br />

www.hdo.ch


FOTO: PRIVAT<br />

Erlebnisbericht: Der Operationsraum wurde zum Karibikstrand<br />

Der 43-jährige Markus Kaufmann<br />

(Name geändert) hat während e<strong>in</strong>er<br />

Kniearthroskopie e<strong>in</strong>er hypnotischen<br />

Trance zugestimmt. Er beschreibt<br />

se<strong>in</strong>e Erlebnisse:<br />

«Im Operationssaal war es kalt, und es<br />

herrschte e<strong>in</strong>e Atmosphäre, die mir<br />

unangenehm war. Das war am Anfang<br />

der Operation fast unerträglich für<br />

mich. Umso mehr, als die lokale Betäubung<br />

nicht richtig wirkte. Ich habe<br />

während der Operation immer mehr<br />

Schmerzen auf der Innenseite des<br />

Knies gespürt, ob<strong>wohl</strong> der Operateur<br />

noch e<strong>in</strong>mal Lokalanästhesie nachgespritzt<br />

hat. Der Anästhesiearzt<br />

schlug mir dann e<strong>in</strong>e tiefe Entspannung<br />

mit leichter Trance vor. Ich wollte<br />

auf ke<strong>in</strong>en Fall e<strong>in</strong>e Vollnarkose und<br />

willigte sehr gern <strong>in</strong> die Trance e<strong>in</strong>.<br />

E<strong>in</strong>e deklarierte Hypnose führe ich bei Patienten<br />

durch, die zum Beispiel vor e<strong>in</strong>em<br />

E<strong>in</strong>griff unüberw<strong>in</strong>dliche Angst haben.<br />

Die moderne Hypnose sieht den Patienten<br />

als Kooperationspartner und aktiven Gestalter<br />

se<strong>in</strong>er Trance. Das Ziel ist, latente<br />

Fähigkeiten zu eröffnen und zu aktivieren.<br />

Selbstverständlich auch nur mit dem E<strong>in</strong>verständnis<br />

des Patienten.<br />

Was geschieht dabei im Körper?<br />

Hypnose ist e<strong>in</strong> spezifisch veränderter<br />

Bewusstse<strong>in</strong>szustand, der auch Trance<br />

genannt wird. Dabei wird die Aufnahmefähigkeit<br />

für Suggestionen hochgradig gesteigert,<br />

was therapeutisch genutzt werden<br />

kann. Hypnotherapie kann physiologische<br />

Stressreaktionen bee<strong>in</strong>flussen: Der Stresshormonspiegel<br />

und die Reizbarkeit von<br />

Reflexen nimmt ab, Muskelspannung,<br />

Herzfrequenz und Blutdruck werden tiefer,<br />

die Atmung langsamer, das Blutbild verändert<br />

<strong>sich</strong>, und die Körperimmunität wird<br />

gesteigert, was den Verlauf vor und nach<br />

der Operation positiv bee<strong>in</strong>flussen kann.<br />

Kann e<strong>in</strong>e Hypnose auch e<strong>in</strong>e Vollnarkose<br />

gänzlich ersetzen?<br />

Ange<strong>sich</strong>ts der modernen Anästhesietechniken<br />

ist es heute nicht angezeigt, operative<br />

E<strong>in</strong>griffe lediglich unter Hypnoanästhesie<br />

durchzuführen, und <strong>in</strong> unserem Spital<br />

wird es auch nicht gemacht.<br />

Weiter kann ich nicht genau sagen, was<br />

geschah, ich b<strong>in</strong> nur der Stimme des<br />

Arztes gefolgt: Zuerst habe ich e<strong>in</strong>e tiefe<br />

Muskelentspannung erfahren. Danach<br />

habe ich mich, ob<strong>wohl</strong> im kalten Operationssaal,<br />

wie <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er warmen Badewanne<br />

gefühlt, tief entspannt und angenehm<br />

schwebend im warmen Wasser.<br />

Ich war so entspannt, dass ich für<br />

e<strong>in</strong>en Moment die ganze Situation aus<br />

e<strong>in</strong>er Ecke des Operationssaals objektiv<br />

und gefühllos betrachten konnte.<br />

Ich sah mich auf dem Operationstisch<br />

liegend, zwei Operateure vor leuchtenden<br />

Bildschirmen, die Krankenschwester<br />

am Instrumententisch und me<strong>in</strong>en<br />

Anästhesiearzt bei mir, der etwas <strong>in</strong><br />

me<strong>in</strong> Ohr sprach.<br />

In e<strong>in</strong>em Moment war ich so entspannt,<br />

dass ich mich plötzlich an me<strong>in</strong>em<br />

Ferienort vom letzten Jahr <strong>in</strong> der Kari-<br />

Aus anderen Ländern s<strong>in</strong>d solche Operationen<br />

aber bekannt.<br />

In E<strong>in</strong>zelfällen kann es erwogen werden,<br />

ausschliesslich unter Hypnoanästhesie zu<br />

operieren. In der mediz<strong>in</strong>ischen Literatur<br />

f<strong>in</strong>den <strong>sich</strong> beispielsweise Berichte über<br />

Kaiserschnittoperationen oder Gallenblasenoperationen,<br />

die nur unter Hypnoanästhesie<br />

durchgeführt wurden. Allerd<strong>in</strong>gs<br />

waren diese Prozeduren mit e<strong>in</strong>er Vorbereitungszeit<br />

von vier bis zwanzig Stunden<br />

verbunden. Dieser Aufwand liegt ausserhalb<br />

unserer alltäglichen Möglichkeiten.<br />

Nach e<strong>in</strong>er Operation mit Hypnose erklärten<br />

Patienten, sie hätten weniger Schmerzen.<br />

Weshalb?<br />

Bei e<strong>in</strong>er Hypnose ist der Patient nicht nur<br />

schmerzunempf<strong>in</strong>dlich. Er hat vielmehr<br />

e<strong>in</strong>e andere psychische E<strong>in</strong>stellung zum<br />

Schmerzerlebnis. Patienten, die <strong>sich</strong> e<strong>in</strong>er<br />

Operation <strong>in</strong> re<strong>in</strong>er Hypnose unterzogen<br />

haben, berichten über Schmerzen. <strong>Sie</strong> erklären<br />

jedoch, diese seien ihnen gleichgültig<br />

gewesen und hätten sie nicht gestört.<br />

Weshalb wird Hypnose <strong>in</strong> der Schweiz nicht<br />

häufiger e<strong>in</strong>gesetzt?<br />

Es gibt ke<strong>in</strong>en Grund für Vorurteile gegenüber<br />

moderner mediz<strong>in</strong>ischer Hypnotherapie,<br />

sie hat nichts mit Willensschwäche<br />

oder Leichtgläubigkeit zu tun. E<strong>in</strong> Grund,<br />

warum das Verfahren nicht häufiger e<strong>in</strong>­<br />

gesundheit BEOBACHTER KOMPAKT 7/2008<br />

bik gefunden habe, ich lag an e<strong>in</strong>em<br />

schönen Strand im warmen Sand,<br />

spürte die Wärme der Sonne, den erfrischenden<br />

W<strong>in</strong>d, sah die unendliche<br />

blaue Meeresoberfläche, die me<strong>in</strong>en<br />

Körper berührte und mich noch tiefer<br />

und tiefer entspannte.<br />

Ich habe dieses Erlebnis wirklich<br />

genossen und war enttäuscht, dass ich<br />

diese wunderschöne Gegend verlassen<br />

musste, als me<strong>in</strong> Anästhesiearzt mir<br />

am Ende der Operation zurief, wieder<br />

<strong>in</strong> den Operationssaal zu kommen.<br />

Me<strong>in</strong> Knie war schon gut abgedeckt mit<br />

Verbänden. Ich konnte gleich danach<br />

ohne weitere Schmerzmittel das Spital<br />

verlassen. Es schien mir, als hätte das<br />

Ganze nur etwa fünf M<strong>in</strong>uten gedauert.<br />

Zu me<strong>in</strong>er Überraschung erfuhr ich,<br />

dass der E<strong>in</strong>griff fast 40 M<strong>in</strong>uten<br />

gedauert hatte.»<br />

ivan udovicic<br />

ist Oberarzt<br />

Anästhesie am<br />

Kantonsspital<br />

Nidwalden.<br />

gesetzt wird, ist me<strong>in</strong>es Erachtens die lange<br />

und anspruchsvolle Ausbildung zum Hypnotherapeuten.<br />

Zudem erfordert dieses<br />

Verfahren die psychische Verfügbarkeit<br />

des Hypnotherapeuten, e<strong>in</strong> grosses therapeutisches<br />

Engagement sowie e<strong>in</strong>en beträchtlichen<br />

Zeitaufwand. Und das ist oft<br />

schwer mit dem grossen Zeitdruck im<br />

Operationssaal zu vere<strong>in</strong>baren. n<br />

Weitere Infos<br />

w <strong>in</strong>ternet<br />

Ärzte und Zahnärzte, die mit Hypnose<br />

arbeiten, f<strong>in</strong>den <strong>Sie</strong> unter der Therapeutenliste<br />

auf der Internetseite der<br />

Schweizerischen Ärztegesellschaft<br />

für Hypnose (SMSH): www.smsh.ch


ewichts<br />

2 .<br />

1kg<br />

er <strong>Haut</strong><br />

tlich:<br />

mentzellen<br />

ssdrüsen<br />

tgefässe<br />

gesundheit BEOBACHTER KOMPAKT 7/2008<br />

<strong>in</strong>fografik: beobachter/dr<br />

haut<br />

Die allrounder<strong>in</strong><br />

Schutzhülle, S<strong>in</strong>nesorgan, Spiegel der Seele: Die <strong>Haut</strong> ist e<strong>in</strong> komplex aufgebautes<br />

Organ, das lebenswichtige Aufgaben übernimmt – und bei aller Robustheit doch sehr<br />

empf<strong>in</strong>dlich ist. Text: Susanne Wagner<br />

Die menschliche <strong>Haut</strong> leistet Erstaunliches:<br />

<strong>Sie</strong> bietet dem Körper Schutz<br />

gegen äussere E<strong>in</strong>flüsse wie Regen,<br />

Hitze, Kälte, Prellungen, Verletzungen<br />

und Infektionen. Ohne <strong>Haut</strong> wäre der<br />

menschliche Körper schutzlos. Die <strong>Haut</strong><br />

ist die äussere Begrenzung des Körpers,<br />

die den Menschen von oben bis unten<br />

rundherum e<strong>in</strong>hüllt. Mit etwa 1,8 Quadratmeter<br />

Fläche ist sie nicht nur das<br />

grösste Organ des Menschen, sie ist auch<br />

das schwerste: Die <strong>Haut</strong> macht rund 16<br />

Prozent des Körpergewichts aus, bei e<strong>in</strong>em<br />

70 Kilogramm schweren Menschen s<strong>in</strong>d<br />

das immerh<strong>in</strong> elf Kilogramm.<br />

Die <strong>Haut</strong> speichert Wasser und Fett. Zusätzlich<br />

wird <strong>in</strong> der <strong>Haut</strong> besonders das für<br />

die Knochen wichtige Vitam<strong>in</strong> D gebildet.<br />

Ähnlich wie e<strong>in</strong>e Gore-Tex-Jacke bietet sie<br />

Die haut im Querschnitt<br />

Täglich stösst die <strong>Haut</strong> bis zu<br />

14 Gramm tote Hornzellen ab.<br />

Hornschicht<br />

Die Oberhaut enthält<br />

unter anderem<br />

die Pigmentzellen.<br />

Die Zellen verhornen<br />

auf dem Weg zur<br />

Hornschicht.<br />

Die Lederhaut ist die<br />

stärkste <strong>Haut</strong>schicht.<br />

Funktionen:<br />

Versorgung der Oberhaut<br />

mit Nährstoffen<br />

und Sauerstoff;<br />

leitet Berührungs-<br />

und Temperaturreize<br />

weiter.<br />

Die Unterhaut besteht<br />

hauptsächlich<br />

aus Fettgewebe.<br />

Funktionen:<br />

Temperaturisolierung;<br />

Schutz vor Druck<br />

und Stössen.<br />

Schutz, ist aber gleichzeitig durchlässig.<br />

<strong>Sie</strong> reguliert durch Schwitzen den Wärmehaushalt<br />

des Körpers und ist Ausscheidungs-<br />

und Tastorgan <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em. Über die<br />

Rezeptoren <strong>in</strong> unserer <strong>Haut</strong> nehmen wir<br />

auch Berührungen und Schmerz wahr.<br />

Die <strong>Haut</strong> prägt das Ersche<strong>in</strong>ungsbild e<strong>in</strong>es<br />

Menschen und gibt se<strong>in</strong>e Emotionen wieder:<br />

Vor Neid erblassen, vor Scham erröten,<br />

die Zornesröte im Ge<strong>sich</strong>t – über<br />

unsere <strong>Haut</strong> kommunizieren wir mit der<br />

Aussenwelt und drücken damit – oft unwillentlich<br />

– Gefühle aus. Manche bezeichnen<br />

die <strong>Haut</strong> als Spiegel der Seele, der Persönlichkeit<br />

und des Bef<strong>in</strong>dens. Tatsächlich<br />

verschlimmern <strong>sich</strong> Symptome von <strong>Haut</strong>krankheiten<br />

oft, wenn der Patient unter<br />

Stress oder Sorgen leidet. <strong>Haut</strong>krankheiten<br />

s<strong>in</strong>d für Betroffene häufig nur schwer zu<br />

ertragen, weil sie vor den Blicken der Mitmenschen<br />

kaum zu verbergen s<strong>in</strong>d.<br />

Die <strong>Haut</strong> kann die Vielzahl der Aufgaben<br />

so gut wahrnehmen, weil sie äusserst funktionell<br />

aus mehreren Schichten besteht:<br />

w Die Oberhaut (Epidermis) ist für das Aussehen<br />

e<strong>in</strong>es Menschen besonders wichtig.<br />

Von der Dicke oder Zartheit der Hornschicht<br />

hängt es ab, ob bei hellhäutigen<br />

Menschen die Blutgefässe durchschimmern<br />

und der Te<strong>in</strong>t dadurch rosig oder<br />

blass ersche<strong>in</strong>t.<br />

w Die Lederhaut (Dermis) ist die nächste<br />

und stärkste <strong>Haut</strong>schicht. <strong>Sie</strong> ist e<strong>in</strong> gut<br />

durchblutetes, von Lymphbahnen, Muskelzellen<br />

und Nerven durchzogenes elastisches<br />

B<strong>in</strong>degewebe. Ihre Aufgabe ist es,<br />

die Oberhaut mit Nährstoffen und Sauerstoff<br />

zu versorgen und Berührungs- und<br />

Temperaturreize weiterzuleiten.<br />

w Die unterhaut (Subcutis) setzt <strong>sich</strong> hauptsächlich<br />

aus Fettgewebe zusammen, das<br />

durch B<strong>in</strong>degewebestränge <strong>in</strong> e<strong>in</strong>zelne<br />

Fettläppchen unterteilt wird. <strong>Sie</strong> dient der<br />

Temperaturisolierung und als e<strong>in</strong>e Art<br />

Dämpfer, der die <strong>in</strong>neren Organe vor<br />

Druck und Stössen schützt.<br />

Zwischen der Oberhaut und der Lederhaut<br />

gibt es e<strong>in</strong>e scharfe, wellenförmige<br />

quelle: haut.de; <strong>in</strong>fografik: beobachter/dr<br />

Das grösste Organ<br />

Die <strong>Haut</strong> macht rund 16 Prozent des Gewichts<br />

aus und hat e<strong>in</strong>e Fläche von rund 1,8 m 2 .<br />

1 cm 2<br />

70kg<br />

11kg<br />

In e<strong>in</strong>em Quadratzentimeter <strong>Haut</strong><br />

bef<strong>in</strong>den <strong>sich</strong> durchschnittlich:<br />

600 000 Zellen 150 000 Pigmentzellen<br />

5000 S<strong>in</strong>neszellen 100 Schweissdrüsen<br />

15 Talgdrüsen 5 Haare<br />

4 Meter Nervenbahnen 1 Meter Blutgefässe<br />

Grenze. Über diese nimmt die Oberhaut,<br />

<strong>in</strong> der <strong>sich</strong> ke<strong>in</strong>e Blutgefässe bef<strong>in</strong>den,<br />

Nährstoffe auf und gibt Stoffwechselschlacken<br />

ab. Die Oberhaut, die im Ge<strong>sich</strong>t<br />

etwa 0,02 und an den Fusssohlen bis<br />

zu fünf Millimeter dick ist, besteht wiederum<br />

aus mehreren Schichten. Ihre Zellen<br />

werden von ihrer untersten Schicht, der<br />

Basalschicht, gebildet und im Lauf e<strong>in</strong>es<br />

Monats von dort <strong>in</strong> die oberen Schichten<br />

verschoben. Dabei verhornen die <strong>Haut</strong>zellen<br />

und legen <strong>sich</strong> <strong>in</strong> der äussersten <strong>Haut</strong>schicht<br />

wie e<strong>in</strong>e Mauer übere<strong>in</strong>ander, bevor<br />

sie absterben und als <strong>Haut</strong>schuppen<br />

abgestossen werden. Die äusserste <strong>Haut</strong>schicht<br />

aus den geschichteten Hornzellen<br />

wird entsprechend als Hornschicht bezeichnet.<br />

In der Hornschicht sorgen Hornfette<br />

(epidermale Lipide) für den Zusammenhalt<br />

der Hornzellen. Kommt man zu-


ANNA, 18<br />

gesundheit BEOBACHTER KOMPAKT 7/2008


10 gesundheit BEOBACHTER KOMPAKT 7/2008<br />

Von altersfalten bis Zellerneuerung: Wissenswertes rund um die haut<br />

schrumpelf<strong>in</strong>ger<br />

Wer lange <strong>in</strong> der badewanne sitzt, bekommt an den f<strong>in</strong>gern<br />

tiefe furchen. das liegt daran, dass <strong>sich</strong> die hornhaut mit dem<br />

warmen Wasser vollsaugt und die Zellen dabei aufquellen.<br />

Weil die ausgedehnte haut mehr Platz benötigt, wirft die<br />

oberfläche Wellen, und die haut wird schrumpelig.<br />

dreckschaben<br />

im Mittelalter galt es als schädlich, die haut mit Wasser<br />

zu waschen. Man befürchtete, durch die Poren könnten<br />

krankheitserreger wie die Pestbakterien <strong>in</strong> die haut gelangen.<br />

Stattdessen schabte man den dreck trocken ab und<br />

parfümierte kleider und Perücken.<br />

Millionen von drüsen<br />

Über die ganze hautoberfläche verteilt, besitzt der Mensch<br />

zirka drei Millionen Schweissdrüsen, die die wasserlöslichen<br />

ausscheidungsstoffe absondern. bei schwerer körperlicher<br />

arbeit sowie bei grosser hitze können die drüsen täglich<br />

bis zu zehn liter Schweiss ausscheiden. beim Verdunsten<br />

dieser flüssigkeit wird die haut gekühlt und das blut auf e<strong>in</strong>er<br />

verträglichen temperatur gehalten.<br />

die talgdrüsen dagegen sondern das natürliche hautfett ab,<br />

das für die glätte und geschmeidigkeit der haut unentbehrlich<br />

ist. die ausgänge der talgdrüsen bef<strong>in</strong>den <strong>sich</strong> an den<br />

Schäften der körperhaare.<br />

Altersfalten und Furchen<br />

die haut ist von e<strong>in</strong>em fe<strong>in</strong>en netz aus furchen und falten<br />

durchzogen, das der haut die persönliche note verleiht.<br />

bereits bei kle<strong>in</strong>k<strong>in</strong>dern bilden <strong>sich</strong> falten. <strong>Sie</strong> s<strong>in</strong>d dort<br />

von nutzen, wo die haut ständig <strong>in</strong> bewegung ist: über den<br />

gelenken und im ge<strong>sich</strong>t. altersfalten f<strong>in</strong>den <strong>sich</strong> am ganzen<br />

körper, besonders aber dort, wo die haut häufig Sonne, W<strong>in</strong>d<br />

und Wetter ausgesetzt ist.<br />

rück zum Mauermodell, wären die Hornzellen<br />

die Backste<strong>in</strong>e und die epidermalen<br />

Lipide der Mörtel, der die Backste<strong>in</strong>e mite<strong>in</strong>ander<br />

verb<strong>in</strong>det.<br />

Diese Zellmauer ist die Barriere gegenüber<br />

der Umwelt. <strong>Sie</strong> ist mit e<strong>in</strong>em dünnen Wasser-Fett-Film<br />

überzogen, der vor allem aus<br />

Talg, Schweiss und aus Bestandteilen der<br />

Zellerneuerung<br />

Hornzellen gebildet wird. Da dieser Film<br />

leicht sauer ist, heisst er Säuremantel. Auch<br />

er erfüllt e<strong>in</strong>e wichtige Schutzfunktion: Im<br />

Gegensatz zu hauteigenen Keimen f<strong>in</strong>den<br />

fremde, schädliche Keime ungünstige Bed<strong>in</strong>gungen<br />

vor. Deshalb trägt e<strong>in</strong> <strong>in</strong>takter<br />

Säuremantel zur Abwehr gegen Fremdstoffe<br />

bei. Darüber h<strong>in</strong>aus spielen die epi-<br />

die hautzellen erneuern <strong>sich</strong> e<strong>in</strong> leben lang. durch die<br />

ständige neubildung der basalzellen <strong>in</strong> der untersten Schicht<br />

der oberhaut werden die darüberliegenden Zellen immer<br />

weiter nach oben geschoben. So sterben die wasserreichen<br />

basalzellen auf ihrem Weg nach oben langsam ab und werden<br />

trockene hautschuppen. täglich stösst die haut bis zu 14<br />

gramm dieser toten hornzellen ab. alle 28 tage erneuert <strong>sich</strong><br />

die oberste Schicht der haut völlig. dieser Zellerneuerungsprozess<br />

verlangsamt <strong>sich</strong> jedoch mit zunehmendem alter.<br />

Flexibilität<br />

die haut hat die fähigkeit, <strong>sich</strong> zu vergrössern und wieder<br />

zusammenzuziehen, wenn <strong>sich</strong> der körper verändert.<br />

dehnungsstreifen etwa s<strong>in</strong>d nach e<strong>in</strong>er Schwangerschaft<br />

oder nach starkem gewichtsverlust Spuren dafür, dass die<br />

haut gezwungen war, <strong>sich</strong> auszudehnen, um die gewachsene<br />

körpermasse unterzubr<strong>in</strong>gen.<br />

gänsehaut<br />

die gänsehaut ist e<strong>in</strong>e Muskelreaktion auf kälte: die kle<strong>in</strong>en<br />

Muskeln an den haarwurzeln ziehen <strong>sich</strong> bei niedrigen<br />

temperaturen zusammen, und es bildet <strong>sich</strong> deutlich e<strong>in</strong>e<br />

gänsehaut, auf der die haare zu berge stehen.<br />

F<strong>in</strong>gerabdruck<br />

durch die nebene<strong>in</strong>ander verlaufenden erhebungen an den<br />

greifseiten der f<strong>in</strong>ger, den handflächen, den fusssohlen und<br />

den Zehenunterseiten entsteht e<strong>in</strong> Muster, das bei jedem<br />

Menschen e<strong>in</strong>malig ist. Selbst e<strong>in</strong>eiige Zwill<strong>in</strong>ge, die über<br />

identisches erbmaterial verfügen, haben unterschiedliche<br />

f<strong>in</strong>gerabdrücke. das macht f<strong>in</strong>gerabdrücke zu e<strong>in</strong>em wichtigen<br />

erkennungswerkzeug für krim<strong>in</strong>alisten. Scotland Yard<br />

überführte 1897 erstmals e<strong>in</strong>en Verbrecher anhand se<strong>in</strong>er<br />

f<strong>in</strong>gerabdrücke.<br />

dermalen Lipide für die Durchlässigkeit<br />

der <strong>Haut</strong> e<strong>in</strong>e wesentliche Rolle.<br />

Die Pflege der <strong>Haut</strong> zielt darauf ab, die<br />

Lipidschichten zwischen den Hornzellen<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em möglichst <strong>in</strong>takten Zustand zu<br />

halten und für e<strong>in</strong>en stabilen Säureschutzmantel<br />

zu sorgen. Denn nur so kann die<br />

<strong>Haut</strong> ihre Barrierefunktion erfüllen. n


JIBRIL, 36<br />

gesundheit BEOBACHTER KOMPAKT 7/2008 11


12 gesundheit BEOBACHTER KOMPAKT 7/2008<br />

hautpflege<br />

Schönheit kommt von Ihnen<br />

Probleme mit der <strong>Haut</strong> s<strong>in</strong>d oft die Folge falscher Pflege. Für e<strong>in</strong>e gesunde <strong>Haut</strong><br />

braucht es ke<strong>in</strong>e Luxusprodukte, vielmehr muss man wissen, welche Seifen und Cremen<br />

zum eigenen <strong>Haut</strong>typ passen – und sie richtig anwenden. Text: Susanne Wagner<br />

Die Pflege der <strong>Haut</strong> beg<strong>in</strong>nt mit e<strong>in</strong>er<br />

gesunden Lebensführung. Gegen die<br />

vorzeitige Alterung der <strong>Haut</strong> kann<br />

man viel tun: auf e<strong>in</strong>e ausgewogene Ernährung<br />

achten, genug schlafen, nicht<br />

rauchen, wenig Alkohol tr<strong>in</strong>ken, <strong>sich</strong><br />

konsequent vor der Sonne schützen.<br />

Auch anderen Umwelte<strong>in</strong>flüssen wie<br />

W<strong>in</strong>d, Kälte oder trockener Heizungsluft<br />

ist unsere <strong>Haut</strong> Tag für Tag ausgesetzt. Bis<br />

zu e<strong>in</strong>em gewissen Grad schützt <strong>sich</strong> die<br />

<strong>Haut</strong> dank dem natürlichen Säureschutzmantel<br />

selbst. Bei vielen Menschen ist dieser<br />

Schutz jedoch aus dem Gleichgewicht<br />

geraten: So können etwa chemische Bestandteile<br />

von Kosmetika den Schutzmantel<br />

angreifen. Auch die falsche Pflege<br />

oder zu häufiges Waschen belasten die<br />

<strong>Haut</strong>. Denn jeder Waschvorgang re<strong>in</strong>igt<br />

nicht nur von Schmutz und Schweiss, sondern<br />

entzieht der <strong>Haut</strong> zudem Feuchtigkeit<br />

und Fett. Die <strong>Haut</strong> reagiert darauf<br />

häufig mit Rötungen, Rissen oder e<strong>in</strong>em<br />

Juckreiz.<br />

Die richtigen Pflegeprodukte können dazu<br />

beitragen, die Barrierefunktion der <strong>Haut</strong><br />

wiederherzustellen; Zufuhr von Feuchtigkeit<br />

verh<strong>in</strong>dert zudem, dass die <strong>Haut</strong> weiter<br />

austrocknet und noch mehr gereizt<br />

wird.<br />

Im Pr<strong>in</strong>zip brauchen junge Menschen mit<br />

gesunder <strong>Haut</strong> im Alltag jedoch nur gerade<br />

e<strong>in</strong> M<strong>in</strong>imum an Pflege. Denn junge<br />

<strong>Haut</strong> erholt <strong>sich</strong> viel schneller: Schon wenige<br />

M<strong>in</strong>uten nach dem Duschen oder Waschen<br />

verfügt sie über ausreichend Feuchtigkeit<br />

und Fett, um ihre Schutzfunktion<br />

wiederaufzunehmen. Doch schon ab ungefähr<br />

30 Jahren beg<strong>in</strong>nen die Talgdrüsen<br />

langsamer zu arbeiten. Die Folge: Die<br />

<strong>Haut</strong> trocknet schneller aus und spannt<br />

häufig. E<strong>in</strong>fach irgende<strong>in</strong>e Creme e<strong>in</strong>zuschmieren<br />

kann jedoch e<strong>in</strong>e ganze Reihe<br />

unerwünschter Wirkungen haben, denn<br />

jeder <strong>Haut</strong>typ braucht spezifische Pflege,<br />

um den natürlichen Schutzmechanismus<br />

erhalten zu können:<br />

pflegeprodukte: Salben, lotionen und Co.<br />

w Salben enthalten nur wenig Wasser und eignen <strong>sich</strong> zum E<strong>in</strong>fetten<br />

der <strong>Haut</strong>.<br />

w Cremen s<strong>in</strong>d Mischungen aus Wasser und Öl. Nachtcremen s<strong>in</strong>d<br />

etwas dicker und fetthaltiger (Wasser-<strong>in</strong>-Öl-Emulsionen). Tagescremen<br />

s<strong>in</strong>d milchiger, feuchtigkeitshaltiger und leichter auf der<br />

<strong>Haut</strong> zu verteilen (Öl-<strong>in</strong>-Wasser-Emulsionen).<br />

w Lotionen (Lösungen) bestehen aus Stoffen, die <strong>in</strong> Wasser oder<br />

Alkohol aufgelöst wurden. <strong>Sie</strong> kühlen die <strong>Haut</strong>.<br />

w Peel<strong>in</strong>gs (Waschcremen mit w<strong>in</strong>zigen Schleifpartikeln) helfen, die<br />

obersten, abgestorbenen <strong>Haut</strong>schüppchen zu entfernen und die <strong>Haut</strong><br />

frischer aussehen zu lassen.<br />

w Masken lässt man e<strong>in</strong> paar M<strong>in</strong>uten e<strong>in</strong>wirken. Bei trockener<br />

und empf<strong>in</strong>dlicher <strong>Haut</strong> führt e<strong>in</strong>e Maske zusätzlich Feuchtigkeit zu.<br />

Bei fettiger <strong>Haut</strong> und Mischhaut wirkt e<strong>in</strong>e Re<strong>in</strong>igungsmaske<br />

Unre<strong>in</strong>heiten entgegen.<br />

hautre<strong>in</strong>igung: Achten sie auf den ph-Wert<br />

Der pH-Wert gibt bei wässrigen Lösungen den Säuregrad an. Die Skala<br />

reicht von pH 0 für stark saure Lösungen bis 14 für stark alkalische<br />

Laugen. Wasser besitzt den Neutralwert von pH 7. Bei gesunder <strong>Haut</strong><br />

liegt der Säureschutzmantel bei e<strong>in</strong>em pH-Wert zwischen 4 und 6,5.<br />

Normale Seife greift den natürlichen Säureschutz der <strong>Haut</strong> an. Besser<br />

s<strong>in</strong>d daher spezielle pH-neutrale Seifen, hautneutrale (leicht sauer<br />

e<strong>in</strong>gestellte) Syndets oder seifenfreie Waschlotionen.<br />

w Die normale haut weist e<strong>in</strong>e ausgeglichene<br />

Talgproduktion auf. <strong>Sie</strong> ist fe<strong>in</strong>porig,<br />

fühlt <strong>sich</strong> glatt und geschmeidig an. Am<br />

besten re<strong>in</strong>igt man sie mit e<strong>in</strong>er milden<br />

Seife oder mit e<strong>in</strong>em Syndet (synthetische<br />

Tenside). Nach der Re<strong>in</strong>igung reicht das<br />

Auftragen e<strong>in</strong>er Feuchtigkeitscreme aus.<br />

Die normale <strong>Haut</strong> mag e<strong>in</strong> Zuviel an Pflege<br />

nicht.<br />

w Die trockene haut ist sensibel und fe<strong>in</strong>porig.<br />

<strong>Sie</strong> produziert ganz allgeme<strong>in</strong> zu<br />

wenig Fett und ist auch nicht <strong>in</strong> der Lage,<br />

Feuchtigkeit lange zu b<strong>in</strong>den. <strong>Sie</strong> ist zudem<br />

rau, spröde, eher empf<strong>in</strong>dlich und<br />

neigt zu frühzeitiger Faltenbildung. <strong>Sie</strong><br />

sollte mit e<strong>in</strong>em alkalifreien Waschsyndet<br />

gere<strong>in</strong>igt werden, e<strong>in</strong>e fetthaltige Feuchtigkeitscreme<br />

am Morgen und am Abend<br />

beugt der Austrocknung vor.<br />

w Die fettige haut ist grossporig und produziert<br />

zu viel Talg. <strong>Sie</strong> neigt zu <strong>Haut</strong>unre<strong>in</strong>heiten.<br />

Die Re<strong>in</strong>igung sollte mit e<strong>in</strong>er milden<br />

Seife, e<strong>in</strong>em Re<strong>in</strong>igungsgel oder e<strong>in</strong>er<br />

Waschlotion erfolgen. E<strong>in</strong> antibakterielles<br />

Ge<strong>sich</strong>tswasser beruhigt Entzündungen.<br />

Nach dem Waschen ist e<strong>in</strong> fettfreies Gel<br />

oder e<strong>in</strong>e leichte Feuchtigkeitscreme die<br />

optimale Lösung.<br />

w Die Mischhaut zeigt auf Stirn, Nase und<br />

K<strong>in</strong>n (sogenannte T­Zone) ölige Bereiche.<br />

Die Wangen h<strong>in</strong>gegen s<strong>in</strong>d normal bis<br />

trocken. Die T­Zone ist am besten mit<br />

e<strong>in</strong>em milden Ge<strong>sich</strong>tswasser, der Rest des<br />

Ge<strong>sich</strong>ts bloss mit warmem Wasser zu<br />

re<strong>in</strong>igen. Es gibt Tages­ und Nachtcremen<br />

speziell für Mischhaut, je nach Bedarf<br />

kann die T­Zone beim E<strong>in</strong>cremen auch<br />

ausgelassen werden. w


STEFANIE, 21<br />

gesundheit BEOBACHTER KOMPAKT 7/2008 13


14 gesundheit BEOBACHTER KOMPAKT 7/2008<br />

w Die sensible haut ist zart und fe<strong>in</strong>porig.<br />

<strong>Sie</strong> reagiert auf Umwelte<strong>in</strong>flüsse mit Rötungen<br />

und Spannungsgefühlen. Morgens<br />

sollte man sie mit lauwarmem Wasser re<strong>in</strong>igen<br />

und e<strong>in</strong>e leichte Tagescreme speziell<br />

für sensible <strong>Haut</strong> auftragen. Abends wird<br />

die <strong>Haut</strong> mit e<strong>in</strong>er milden, pH­neutralen<br />

Waschlotion gere<strong>in</strong>igt. E<strong>in</strong>e auf den <strong>Haut</strong>typ<br />

abgestimmte Nachtcreme rundet die<br />

Pflege ab.<br />

w Die alternde haut zeigt Faltenbildung<br />

und Trockenheit sowie Verlust der Elastizität<br />

und Straffheit. Am besten re<strong>in</strong>igt man<br />

sie mit e<strong>in</strong>em Waschsyndet oder auch mit<br />

Körperpflege: Richtig duschen und baden<br />

Geistig vital Erfolgreich im Beruf Voll dabei Das Studium im Griff<br />

Babyseife. Die Pflegeprodukte sollten ausreichend<br />

Feuchthaltefaktoren enthalten,<br />

zum Beispiel Urea (Harnstoff), Milchsäure<br />

oder Glyzer<strong>in</strong>. Wasser­<strong>in</strong>­Öl­Emulsionen<br />

verh<strong>in</strong>dern zusätzlich das Austrocknen<br />

der <strong>Haut</strong>. Fettkomponenten wie Jojobaöl<br />

oder Sheabutter empfehlen <strong>sich</strong>, weil sie<br />

der normalen Zusammensetzung des<br />

<strong>Haut</strong>talgs entsprechen.<br />

Das Angebot an <strong>Haut</strong>pflegeprodukten ist<br />

be<strong>in</strong>ahe unüberschaubar gross: Für jeden<br />

<strong>Haut</strong>typ und für jedes <strong>Haut</strong>problem gibt es<br />

mittlerweile spezielle Produkte, zu deren<br />

Wirkung die Werbung e<strong>in</strong>e Fülle von mehr<br />

Wasser lässt die Hornschicht der <strong>Haut</strong> aufquellen. Wenn gleichzeitig<br />

Seife den Säureschutzmantel angreift, kann <strong>sich</strong> die <strong>Haut</strong> nicht mehr<br />

vor Keimen und chemischen Substanzen schützen. Mit der richtigen<br />

Körperpflege schonen <strong>Sie</strong> Ihre <strong>Haut</strong>.<br />

w Höchstens e<strong>in</strong>mal am Tag duschen. Stellen <strong>Sie</strong> das Wasser<br />

beim Duschen oder Baden nicht zu heiss e<strong>in</strong>.<br />

w Duschen mit e<strong>in</strong>em hautverträglichen Duschgel ist schonender<br />

als Baden.<br />

w Manchmal reicht Katzenwäsche: Die <strong>Haut</strong> dankt es Ihnen, wenn <strong>Sie</strong><br />

ab und zu e<strong>in</strong>en Tag lang weder baden noch duschen.<br />

w Milde und pH-neutrale Duschgels s<strong>in</strong>d hautverträglicher.<br />

w Geizig se<strong>in</strong> mit Seife oder Syndet: Kurz e<strong>in</strong>seifen reicht, dann mit viel<br />

Wasser abwaschen.<br />

w Lange Bäder oder sehr heisses Wasser trocknen die <strong>Haut</strong> aus.<br />

w Rubbeln <strong>Sie</strong> die <strong>Haut</strong> anschliessend nicht ab. Insbesondere nach<br />

Ölbädern darf die <strong>Haut</strong> nur sanft trockengetupft werden.<br />

w Nach dem Duschen oder Baden sollte trockene <strong>Haut</strong> rückgefettet<br />

werden: am besten mit e<strong>in</strong>er reichhaltigen Wasser-<strong>in</strong>-Öl-Emulsion,<br />

e<strong>in</strong>er Feuchtigkeitscreme für den Körper oder e<strong>in</strong>em Körperöl. Das<br />

Öl zieht am besten e<strong>in</strong>, wenn die <strong>Haut</strong> noch feucht ist.<br />

In <strong>Ihrer</strong> Apotheke<br />

oder Drogerie.<br />

www.alp<strong>in</strong>amed.ch<br />

oder weniger phantastischen Versprechungen<br />

macht. Gerade auch die Männer s<strong>in</strong>d<br />

vor e<strong>in</strong>igen Jahren als Konsumenten von<br />

<strong>Haut</strong>cremen entdeckt worden. Entsprechend<br />

gibt es auch für die meist etwas<br />

robustere Männerhaut mittlerweile e<strong>in</strong>e<br />

breite Palette von diversen Salben, Cremen<br />

sowie Lotionen.<br />

Es s<strong>in</strong>d aber nach wie vor hauptsächlich<br />

die Frauen, die dazu neigen, ihre <strong>Haut</strong> mit<br />

übermässiger oder falscher Pflege und<br />

Kosmetik zu belasten. Das häufige Resultat<br />

dieser allzu <strong>in</strong>tensiven Pflege: Allergien<br />

oder Ausschläge. Dermatologen bezeichnen<br />

diese Art von Erkrankung als<br />

periorale Dermatitis. Die Ursache dafür<br />

kann beispielsweise e<strong>in</strong>e Unverträglichkeit<br />

von Konservierungs­ oder Duftstoffen<br />

se<strong>in</strong>.<br />

Die falsche <strong>Haut</strong>pflege kann auch die<br />

Mikroflora der <strong>Haut</strong> aus dem Gleichgewicht<br />

br<strong>in</strong>gen. E<strong>in</strong>e deutliche Verbesserung<br />

stellt <strong>sich</strong> häufig erst bei e<strong>in</strong>er Umstellung<br />

auf Produkte mit e<strong>in</strong>em hautähnlichen<br />

pH­Wert e<strong>in</strong> (siehe auch «Pflegeprodukte:<br />

Salben, Lotionen und Co.»,<br />

Seite 12).<br />

Zudem hängt die Qualität e<strong>in</strong>er Pflegecreme<br />

<strong>in</strong> ke<strong>in</strong>er Weise von ihrem Preis ab:<br />

Wie verschiedene Tests von Konsumentenmagaz<strong>in</strong>en<br />

<strong>in</strong> der Vergangenheit immer<br />

wieder ergeben haben, s<strong>in</strong>d die günstigeren<br />

Cremen häufig genauso gut wie die<br />

sündhaft teuren Luxusprodukte! Wenn <strong>Sie</strong><br />

<strong>Ihrer</strong> <strong>Haut</strong> tatsächlich regelmässig etwas<br />

Gutes tun wollen, achten <strong>Sie</strong> vor allem<br />

darauf, dass <strong>Sie</strong> immer die für Ihren <strong>Haut</strong>typ<br />

passenden Re<strong>in</strong>igungs­ und Pflegeprodukte<br />

verwenden. n<br />

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IQ-Energy steigert die geistige<br />

Leistungsfähig keit, fördert Gedächtnis,<br />

Lern vermögen und Konzentration.


16 gesundheit BEOBACHTER KOMPAKT 7/2008<br />

SchönheitSideAl<br />

Als die Frauen Schleier trugen<br />

Sonnenbräune gilt noch immer als Zeichen von Schönheit und Gesundheit – allen<br />

Antiag<strong>in</strong>g- und <strong>Haut</strong>krebskampagnen zum Trotz. Das war nicht immer so: In früheren<br />

Jahrhunderten war blasse <strong>Haut</strong> das höchste Schönheitsideal. Text: Susanne Wagner<br />

Schon unsere Vorfahren mieden nach<br />

Möglichkeit die pralle Sonne. Allerd<strong>in</strong>gs<br />

nicht, um <strong>sich</strong> vor sonnenbed<strong>in</strong>gten<br />

<strong>Haut</strong>krankheiten zu schützen,<br />

sondern um ihre edle Blässe zu erhalten:<br />

Da die ärmeren Leute gezwungen waren,<br />

im Freien zu arbeiten, war ihre <strong>Haut</strong><br />

braungebrannt und sonnengegerbt. E<strong>in</strong>e<br />

weisse, re<strong>in</strong>e <strong>Haut</strong> hatte nur, wer nicht<br />

draussen arbeiten musste – sie wurde zum<br />

Symbol für Reichtum und Adel.<br />

Frauen mit weisser <strong>Haut</strong> und rosa Wangen<br />

galten bereits im Mittelalter als perfekte<br />

weibliche Schönheiten. Schneeweisse<br />

<strong>Haut</strong> war e<strong>in</strong> Zeichen der edlen, müssigen<br />

Lebensart. Von König<strong>in</strong> Elisabeth I. von<br />

England (1533–1��3�� –1��3�� 1��3�� ist überliefert, dass<br />

sie ihr Ge<strong>sich</strong>t mit e<strong>in</strong>er weissen Paste<br />

schm<strong>in</strong>kte, die Blei enthielt und langfristig<br />

die <strong>Haut</strong> schädigte. Das Ideal weisser <strong>Haut</strong><br />

blieb während der nächsten Jahrhunderte<br />

erhalten. Wer <strong>sich</strong> an der Sonne bewegen<br />

wollte, pflegte e<strong>in</strong>en Schleier oder e<strong>in</strong>e<br />

Maske vor dem Ge<strong>sich</strong>t zu tragen. Prächtige<br />

Sonnenschirme wurden zum wichtigsten<br />

modischen Utensil für die Frau.<br />

Im 19. Jahrhundert stellten die Damen<br />

allerhand an, um den Te<strong>in</strong>t begehrenswert<br />

weiss zu halten. <strong>Sie</strong> tranken Essig oder<br />

wachten die ganze Nacht durch, um blass<br />

und «romantisch» auszusehen. Falls <strong>sich</strong><br />

doch e<strong>in</strong>e unerwünschte Bräunung zeigte,<br />

standen Hilfsmittel zur Verfügung: Noch<br />

bis <strong>in</strong> die ersten Jahrzehnte des 2�. Jahrhunderts<br />

wurde für Seifen, Cremen, Puder<br />

oder Bleichmittel damit geworben, dass<br />

man damit die re<strong>in</strong>e, weisse <strong>Haut</strong> wiedererlangen<br />

könne. Und auch die gefürchteten<br />

Sommersprossen, die als schwere Schönheitsfehler<br />

galten, wollte man auf diese<br />

Weise zum Verschw<strong>in</strong>den br<strong>in</strong>gen.<br />

Das Image der braunen <strong>Haut</strong> änderte <strong>sich</strong><br />

erst <strong>in</strong> den zwanziger Jahren allmählich.<br />

Sportarten wie Tennis und Schwimmen<br />

gehörten jetzt zum Lebensstil der <strong>wohl</strong>habenden<br />

Schicht. Das Schönheitsideal<br />

begann <strong>sich</strong> zu wandeln: Nun konnte e<strong>in</strong><br />

hellere haut: <strong>in</strong> Asien auch dank Bleichmitteln<br />

In zahlreichen Ländern im asiatischen Raum gilt helle <strong>Haut</strong> als<br />

Schönheitsideal. Die westliche weisse <strong>Haut</strong> gilt nicht zuletzt dank der<br />

Unterhaltungs<strong>in</strong>dustrie und den Medien als begehrenswert. Auch <strong>in</strong><br />

Ch<strong>in</strong>a gelten Frauen mit e<strong>in</strong>em vollen runden Ge<strong>sich</strong>t, e<strong>in</strong>em kle<strong>in</strong>en<br />

Kirschmund, geschwungenen Brauen und weisser <strong>Haut</strong> als besonders<br />

attraktiv. Ebenso <strong>in</strong> Indien: Indische Darsteller<strong>in</strong>nen von Upperclass-<br />

Figuren <strong>in</strong> Bollywoodfilmen s<strong>in</strong>d alle heller – oder heller geschm<strong>in</strong>kt –<br />

als die durchschnittliche Inder<strong>in</strong>. Auf dem <strong>in</strong>dischen Heiratsmarkt haben<br />

Hellhäutige bessere Chancen. Oft wird deshalb auch mit Bleichmitteln<br />

nachgeholfen. Die Kosmetikprodukte «Fair & lovely» (Hell und lieblich)<br />

werden von H<strong>in</strong>dustan Lever, e<strong>in</strong>er Tochter von Unilever, <strong>in</strong> 38 Ländern<br />

mit grossem Erfolg verkauft.<br />

gebräunter Te<strong>in</strong>t auch Ausdruck von Unabhängigkeit,<br />

Sportlichkeit und mondäner<br />

Lebensart se<strong>in</strong>. Gebräunte <strong>Haut</strong> wurde <strong>in</strong><br />

den Kreisen der Oberschichten langsam<br />

salonfähig. E<strong>in</strong>en Beitrag dazu leistete<br />

auch die avantgardistische Modedesigner<strong>in</strong><br />

Coco Chanel. Als die Französ<strong>in</strong> Ende<br />

der zwanziger Jahre nach e<strong>in</strong>er Kreuzfahrt<br />

braungebrannt zurückkehrte, soll «tout<br />

Paris» schockiert gewesen se<strong>in</strong>.<br />

Sonnenbad als Allheilmittel<br />

Mediz<strong>in</strong>er entdeckten bald auch die positive<br />

gesundheitliche Wirkung des Sonnenlichts.<br />

Seit Mitte des 19. Jahrhunderts wurden<br />

<strong>in</strong> Europa Sanatorien gegründet, die<br />

Luft­ und Sonnenbäder anboten. Sonnentherapien<br />

wurden zur Behandlung von<br />

Tuberkulose, Schnupfen, Syphilis oder<br />

Nervenschwäche verschrieben. So sah die<br />

Sonnenbadetechnik e<strong>in</strong>es deutschen Arztes<br />

zu jener Zeit aus: Der Patient musste<br />

<strong>sich</strong> 3� M<strong>in</strong>uten nackt und ungeschützt an<br />

die pralle Sonne legen, danach wurde der<br />

glühende Körper <strong>in</strong> wollene Decken gepackt<br />

und am Schluss mit Wasser abgebraust.<br />

Vor über 1�� Jahren entstand <strong>in</strong><br />

Zürich der Vere<strong>in</strong> für Volksgesundheit,<br />

der mitsamt der Anlage und den hölzernen<br />

Umkleidekab<strong>in</strong>en heute noch existiert.<br />

Auf dem Areal am Waldrand (<strong>in</strong> der Nähe<br />

des heutigen Zoos�� sollten <strong>sich</strong> die Menschen,<br />

die unten <strong>in</strong> der ungesunden Stadt<br />

wohnten und arbeiteten, an der Sonne und<br />

an der frischen Luft erholen können.<br />

Sonnencremen mit Lichtschutzfaktor gab<br />

es damals noch nicht. Wenn überhaupt,<br />

rieb man <strong>sich</strong> mit Oliven­, Mandel­, Sesam­<br />

oder Zitronenöl e<strong>in</strong>. In den zwanziger<br />

Jahren behaupteten Werbeanzeigen für<br />

die <strong>Haut</strong>creme Nivea, sie schütze vor Sonnenbrand,<br />

ob<strong>wohl</strong> sie ke<strong>in</strong>erlei Filterstoffe<br />

enthielt. Auch die Bademode veränderte<br />

<strong>sich</strong> und liess immer mehr <strong>Haut</strong> unbedeckt<br />

– und ungeschützt.<br />

1934 meldeten zwei deutsche Chemiker<br />

die erste Sonnencreme mit Lichtschutzfilter<br />

zum Patent an: Die Delial­Lichtschutzsalbe<br />

kam auf den Markt. Als 194� auch<br />

noch der Bik<strong>in</strong>i patentiert wurde, dauerte<br />

es nicht mehr lange, bis breitere Kreise der<br />

Bevölkerung das Sonnenbaden als Freizeitbeschäftigung<br />

entdeckten.<br />

In den fünfziger Jahren kamen sogenannte<br />

Heimsonnen, die Vorläufer der heutigen<br />

Solarien, <strong>in</strong> Mode. Frauenzeitschriften<br />

empfahlen die Heimgeräte, da sie das<br />

ganze Jahr über e<strong>in</strong>en gebräunten Te<strong>in</strong>t<br />

ermöglichten. Doch schon damals waren<br />

gesundheitliche Nachteile dieser Prozedur<br />

bekannt. So mahnt e<strong>in</strong> Artikel aus dem<br />

Jahr 1954: «Also die Eitelkeit, auch im


W<strong>in</strong>ter schön braun zu se<strong>in</strong>, als käme man<br />

eben aus St. Moritz, wird oft mit e<strong>in</strong>er<br />

Schädigung der <strong>Haut</strong> gebüsst, die dann<br />

wochen­ und monatelange Behandlung zur<br />

Wiederherstellung nötig hat.»<br />

Dass auch irreparable Schäden an der<br />

<strong>Haut</strong> entstehen konnten, wusste man aber<br />

noch nicht. Gedankenlos legte man <strong>sich</strong> <strong>in</strong><br />

den folgenden Jahrzehnten an die pralle<br />

Sonne. Gebräunte <strong>Haut</strong> setzten nun viele<br />

gleich mit Geld, Unabhängigkeit und Prestige,<br />

helle <strong>Haut</strong> h<strong>in</strong>gegen mit Krankheit<br />

und Armut. Paradox mutet aus heutiger<br />

Sicht e<strong>in</strong> Inserat von 19�� an: «Zeozon­<br />

Strahlenfilter schenkt der <strong>Haut</strong> durch se<strong>in</strong>en<br />

Filtereffekt e<strong>in</strong> herrliches, tiefes Braun.<br />

Nur die bräunenden Strahlen der Sonne<br />

können auf die <strong>Haut</strong> e<strong>in</strong>wirken.»<br />

Bis <strong>in</strong> die achtziger Jahre war nahtlose<br />

Bräune das oberste Ziel vieler Urlauber<br />

oder gar der Grund der Ferienreise. Dank<br />

Sonnenöl mit tiefem Schutzfaktor, sonnenreflektierender<br />

Alum<strong>in</strong>iumfolie oder dem<br />

Essen von Betacarot<strong>in</strong>präparaten hofften<br />

die Sonnenanbeter auf e<strong>in</strong>e schnelle, lang­<br />

anhaltende Bräunung. Wer die Geduld für<br />

e<strong>in</strong> stunden­ und tagelanges Sonnenbad<br />

nicht aufbr<strong>in</strong>gen konnte, griff zu selbstbräunenden<br />

Cremen, die e<strong>in</strong>e angeblich<br />

natürliche Sonnenbräunung <strong>in</strong>nert dreier<br />

Stunden versprachen. Mit dem Image der<br />

braunen <strong>Haut</strong> als verme<strong>in</strong>tliches Zeichen<br />

von Gesundheit und Sportlichkeit arbeiten<br />

bis heute die Bodybuilder. An Wettkämpfen<br />

treten sie stets tiefgebräunt auf. Jedoch<br />

handelt es <strong>sich</strong> hier oft um e<strong>in</strong>en schlichten<br />

Farbanstrich, damit die Muskeln besser<br />

zur Geltung kommen.<br />

noble Blässe auf den laufstegen<br />

In den letzten paar Jahrzehnten ist das<br />

Image der sonnengebräunten <strong>Haut</strong> durch<br />

die <strong>Haut</strong>krebs­ und Antiag<strong>in</strong>gkampagnen<br />

immer stärker relativiert worden. Schon<br />

Mitte der achtziger Jahre entdeckten Wissenschaftler<br />

den Zusammenhang zwischen<br />

der Zerstörung der Ozonschicht, der<br />

dadurch erhöhten UV­Strahlung und der<br />

rapide steigenden Anzahl von <strong>Haut</strong>krebserkrankungen.<br />

Plötzlich war vermehrt von<br />

gesundheit BEOBACHTER KOMPAKT 7/2008 17<br />

Risiken und Gefahren im Umgang mit der<br />

Sonne die Rede.<br />

Im 21. Jahrhundert ist es ke<strong>in</strong> Geheimnis<br />

mehr, dass die Sonne die <strong>Haut</strong> schädigt<br />

und frühzeitig altern lässt. In Frauenzeitschriften<br />

oder auf den Laufstegen der<br />

Modeschauen sieht man heute kaum noch<br />

sonnengebräunte <strong>Haut</strong>: Vornehme Blässe<br />

wird wieder vermehrt mit Gesundheit und<br />

Schönheit gleichgesetzt. Anbieter von<br />

Sonnencremen werben heute nicht mehr<br />

mit dem Argument, das Produkt verhelfe<br />

zu e<strong>in</strong>er tiefen Bräune. Im Vordergrund<br />

stehen jetzt Lichtschutzfaktoren, die bis zu<br />

5� oder �� reichen. Auch Inserate für Ge<strong>sich</strong>ts­<br />

und Körpercremen mit Selbstbräunungseffekt<br />

geben <strong>sich</strong> mittlerweile betont<br />

gesundheitsbewusst. Etwa mit dem Argument,<br />

man könne <strong>sich</strong> dank dem Produkt<br />

mit e<strong>in</strong>er leichten Bräunung schmücken,<br />

ohne die <strong>Haut</strong> den schädlichen UV­Strahlen<br />

auszusetzen – denn nach wie vor gilt es<br />

<strong>in</strong> weiten Kreisen als schön und erstrebenswert,<br />

zum<strong>in</strong>dest e<strong>in</strong>en leicht gebräunten<br />

Te<strong>in</strong>t vorzuweisen. n<br />

Stopp – gib Insekten und Pollen ke<strong>in</strong>e Chance!<br />

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18 gesundheit BEOBACHTER KOMPAKT 7/2008<br />

ScHutz<br />

<strong>Haut</strong>fe<strong>in</strong>d Sonne<br />

Die oft zitierte gesunde Bräune gibt es nicht. Wenig direkte Sonnenbestrahlung,<br />

schützende Kleidung und Hüte s<strong>in</strong>d die besten Mittel, <strong>sich</strong> gegen Sonnenbrand und somit<br />

gegen vorzeitige <strong>Haut</strong>alterung und <strong>Haut</strong>krebs zu schützen. Text: Walter Aeschimann<br />

Die Sonne hat viele günstige E<strong>in</strong>flüsse<br />

auf den menschlichen Körper. <strong>Sie</strong><br />

wirkt positiv auf unser Wohlbef<strong>in</strong>den,<br />

br<strong>in</strong>gt den Kreislauf <strong>in</strong> Schwung und<br />

setzt Glückshormone frei. Und sie fördert<br />

die Bildung von Vitam<strong>in</strong> D, das bei der<br />

Knochen- und Zahnbildung sowie für die<br />

Muskulatur und das Immunsystem e<strong>in</strong>e<br />

wichtige Rolle spielt. Schon <strong>in</strong> ger<strong>in</strong>gen<br />

Dosen wird unter dem E<strong>in</strong>fluss von UVB-<br />

Strahlen Vitam<strong>in</strong> D hergestellt.<br />

Die Sonne stellt aber auch e<strong>in</strong>e Gefahr dar,<br />

besonders für die <strong>Haut</strong>. Schuld daran s<strong>in</strong>d<br />

die ultravioletten Strahlen. Als UV-Strahlen<br />

werden elektromagnetische Wellen mit<br />

Wellenlängen von 100 bis 400 Nanometern<br />

(1 Nanometer = 1 Milliardstel Meter) bezeichnet.<br />

Die UV-Strahlen s<strong>in</strong>d im Sonnenlicht<br />

enthalten. <strong>Sie</strong> s<strong>in</strong>d für das menschliche<br />

Auge un<strong>sich</strong>tbar und energiereicher<br />

als jene Lichtstrahlen, die wir sehen.<br />

Ultraviolette Strahlen werden <strong>in</strong> drei Kategorien<br />

e<strong>in</strong>geteilt:<br />

w uVc: 100 bis 280 nm; extrem.<br />

w uVB: 280 bis 320 nm; kurzwellig.<br />

w uVA: 320 bis 400 nm; langwellig.<br />

Die Wirksamkeit der kurzwelligen Strahlen<br />

ist höher als die der langwelligen – je<br />

kurzwelliger die Strahlen, desto gefährlicher<br />

s<strong>in</strong>d sie. Mit zunehmender Wellenlänge<br />

werden die Strahlen immer schlech-<br />

Grundregeln: Schutz vor Sonnenbrand<br />

ter durch die <strong>in</strong> der Atmosphäre bef<strong>in</strong>dlichen<br />

Gase zurückgehalten. Die wichtigste<br />

Rolle spielt dabei die etwa 30 Kilometer<br />

dicke Ozonschicht, die wie e<strong>in</strong>e riesige UV-<br />

Schutzbrille die aggressiven Strahlen von<br />

der Erdoberfläche fernhält. Die UVA-<br />

Strahlen werden durch die Ozonschicht<br />

kaum zurückgehalten, die UVB-Strahlen<br />

zu etwa 90 Prozent. UVC-Strahlen dr<strong>in</strong>gen<br />

nicht bis zur Erdoberfläche vor.<br />

Die langwelligen UVA-Strahlen verursachen<br />

Sonnenunverträglichkeit, vorzeitige<br />

<strong>Haut</strong>alterung oder <strong>Haut</strong>veränderungen.<br />

Gefährlicher s<strong>in</strong>d aber die kurzwelligen<br />

UVB-Strahlen. <strong>Sie</strong> dr<strong>in</strong>gen zwar nur bis<br />

zur Oberhaut durch, verursachen aber<br />

dort den gefährlichen Sonnenbrand. <strong>Sie</strong><br />

können die DNA (Träger<strong>in</strong> der Erb<strong>in</strong>formationen)<br />

direkt schädigen und den Reparaturmechanismus<br />

der <strong>Haut</strong> überfordern.<br />

UVA- und UVB-Strahlen fördern das Risiko,<br />

an <strong>Haut</strong>krebs zu erkranken.<br />

Empf<strong>in</strong>dliche K<strong>in</strong>der: Junge Menschen müssen<br />

<strong>sich</strong> besonders gut schützen. Im Gegensatz<br />

zu Erwachsenen s<strong>in</strong>d die Schutzmechanismen<br />

von <strong>Haut</strong> und Augen bei<br />

ihnen noch nicht voll ausgebildet. Kle<strong>in</strong>k<strong>in</strong>der<br />

sollten überhaupt nicht der prallen<br />

Sonne ausgesetzt werden.<br />

Auch für Erwachsene der <strong>Haut</strong>typen I und<br />

II ist e<strong>in</strong> guter Sonnenschutz unbed<strong>in</strong>gt<br />

erforderlich (siehe «Checkliste Sonnen-<br />

w Schatten und (vor allem synthetische) Kleidung bieten den besten<br />

Schutz vor UV-Strahlen.<br />

w Meiden <strong>Sie</strong> die direkte Sonne zwischen 11 und 15 Uhr.<br />

w In der Sonne immer Hut und Sonnenbrille tragen.<br />

w Sonnencreme (ergänzend) benutzen.<br />

w Sonnencreme muss reichlich und m<strong>in</strong>destens 30 M<strong>in</strong>uten<br />

vor dem Gang an die Sonne aufgetragen werden.<br />

w Nachcremen verlängert nicht den Schutz, es hält ihn nur aufrecht.<br />

w K<strong>in</strong>der sollten generell wie <strong>Haut</strong>typ I vor der Sonne geschützt<br />

werden, unabhängig von ihrem tatsächlichen <strong>Haut</strong>typ.<br />

w Kle<strong>in</strong>k<strong>in</strong>der bis zu e<strong>in</strong>em Jahr nie der direkten Sonne aussetzen.<br />

schutz», Seite 20), ihre <strong>Haut</strong> kann durch<br />

UV-Strahlen sehr schnell Schaden nehmen.<br />

Die augenfälligste <strong>Haut</strong>reaktion ist<br />

die Bräunung – es gibt allerd<strong>in</strong>gs ke<strong>in</strong>e<br />

«gesunde» Bräunung: <strong>Sie</strong> ist immer e<strong>in</strong><br />

Zeichen, dass die <strong>Haut</strong> angegriffen ist. Die<br />

UV-Bestrahlung regt die Pigmentzelle<br />

(Melanozyt) an, über e<strong>in</strong>en komplizierten<br />

Prozess braunen Farbstoff (Pigment) zu<br />

bilden. Die Bräunung der <strong>Haut</strong> ist eigentlich<br />

e<strong>in</strong> Schutzmechanismus.<br />

Überschreitet die Bestrahlung e<strong>in</strong>en gewissen,<br />

von Mensch zu Mensch unterschiedlich<br />

hohen Grenzwert, treten akute <strong>Haut</strong>schäden<br />

auf. Mit Zeitverzögerung von<br />

mehreren Stunden kommt es zur Rötung<br />

und Schwellung der bestrahlten <strong>Haut</strong>. Bei<br />

weiterer Bestrahlung entstehen Blasen,<br />

schliesslich gehen die oberflächlichen<br />

<strong>Haut</strong>zellen zugrunde.<br />

Schutz vor uV-Strahlung: Schatten und Kleidung<br />

bieten den besten Schutz vor UV-<br />

Strahlen. Im Schatten ist allerd<strong>in</strong>gs zu beachten,<br />

dass die Stärke der UV-Strahlung<br />

immer noch 30 bis 50 Prozent betragen<br />

kann. Und nicht alle Textilien schützen<br />

gleich gut. Dicht verarbeitete Stoffe schützen<br />

besser als leichte. Künstliche Fasern<br />

(Polyester) bieten e<strong>in</strong>en besseren Schutz<br />

als Baumwolle oder Le<strong>in</strong>en. Kräftige Farben<br />

s<strong>in</strong>d als Schutz besser geeignet als<br />

weisse. Und nasse Kleider s<strong>in</strong>d durchlässiger<br />

für die UV-Strahlen.<br />

Bekleidung: Für Kleidungsstücke, die nach<br />

australisch-neuseeländischem Standard<br />

e<strong>in</strong>en UPF 50+ aufweisen, können die Hersteller<br />

das Label «Sun Protective Textile»<br />

der Krebsliga erwerben. Der UPF ist identisch<br />

mit dem Lichtschutzfaktor bei Sonnencremen.<br />

E<strong>in</strong> Faktor von über 50 heisst,<br />

der Stoff lässt weniger als zwei Prozent der<br />

UV-Strahlung durch.<br />

Sonnencreme: Wer <strong>sich</strong> trotzdem der Sonne<br />

aussetzen will oder muss, sollte e<strong>in</strong> geeignetes<br />

Sonnenschutzmittel e<strong>in</strong>setzen. Der<br />

Lichtschutzfaktor (LSF) ist e<strong>in</strong> Mass für<br />

die Wirksamkeit e<strong>in</strong>es Schutzmittels gegen<br />

Sonnenbrand. Der LSF gibt an, wie viel


Sonnenbrand:<br />

Verbrennung ersten Grades<br />

Für die <strong>Haut</strong> ist e<strong>in</strong> Sonnenbad purer<br />

Stress. Die <strong>Haut</strong> wird von der Sonne<br />

nicht nur ausgetrocknet, sie fühlt <strong>sich</strong><br />

oft auch erhitzt und gereizt an. Die<br />

meisten After-Sun-Produkte s<strong>in</strong>d fettfrei<br />

und spenden Feuchtigkeit. Dank<br />

dem hohen Wassergehalt kühlen sie<br />

die heisse <strong>Haut</strong> ab.<br />

E<strong>in</strong> Sonnenbrand ist e<strong>in</strong>e Verbrennung<br />

ersten Grades, betroffen s<strong>in</strong>d die<br />

obersten <strong>Haut</strong>schichten. Duschen oder<br />

baden <strong>Sie</strong> so kühl wie möglich und<br />

tr<strong>in</strong>ken <strong>Sie</strong> viel, um den Flüssigkeitsverlust<br />

auszugleichen. Aloe-vera-Gel<br />

fördert die Heilung. Falls die <strong>Haut</strong><br />

Blasen bildet oder <strong>Sie</strong> nach dem<br />

Sonnenbad an Übelkeit oder Fieber<br />

leiden, suchen <strong>Sie</strong> e<strong>in</strong>en Arzt auf.<br />

länger man <strong>sich</strong> mit e<strong>in</strong>em Sonnenschutzmittel<br />

an der Sonne aufhalten kann als<br />

ohne. Um den LSF zu bestimmen, muss<br />

man die Eigenschutzzeit der <strong>Haut</strong> und die<br />

Zeitdauer kennen, während der man <strong>sich</strong><br />

der Sonne aussetzt. Die Eigenschutzzeit ist<br />

vom <strong>Haut</strong>typ und von der Intensität der<br />

Bestrahlung abhängig. E<strong>in</strong> Sonnenschutz<br />

mit LSF 15 ermöglicht rechnerisch e<strong>in</strong> 15mal<br />

längeres Sonnenbaden, ohne e<strong>in</strong>en<br />

Sonnenbrand zu bekommen.<br />

Bei hellem <strong>Haut</strong>typ können aber bereits<br />

nach wenigen M<strong>in</strong>uten ohne Sonnenschutz<br />

<strong>Haut</strong>rötungen entstehen. Das bedeutet,<br />

dass selbst bei e<strong>in</strong>em LSF von 15 e<strong>in</strong><br />

Sonnenbad von mehr als 60 M<strong>in</strong>uten<br />

kaum empfehlenswert ist.<br />

Der LSF wird von den Herstellern gemessen,<br />

wenn zwei Milligramm Sonnencreme<br />

pro Quadratzentimeter <strong>Haut</strong> aufgetragen<br />

werden – das s<strong>in</strong>d etwa 30 bis 40 Gramm<br />

für den ganzen Körper, also e<strong>in</strong>e Handvoll.<br />

Wird weniger aufgetragen, was <strong>in</strong> der Praxis<br />

üblich ist, verr<strong>in</strong>gert <strong>sich</strong> der LSF. Wer<br />

gesundheit BEOBACHTER KOMPAKT 07/2008 19<br />

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20 gesundheit BEOBACHTER KOMPAKT 7/2008<br />

checkliste Sonnenschutz: So f<strong>in</strong>den <strong>Sie</strong> heraus, welchen <strong>Haut</strong>typ <strong>Sie</strong> haben<br />

Um e<strong>in</strong>en Sonnenbrand zu vermeiden,<br />

müssen <strong>Sie</strong> wissen, welchen <strong>Haut</strong>typ<br />

<strong>Sie</strong> haben. Nur so können <strong>Sie</strong> <strong>sich</strong><br />

entsprechend schützen. Wählen <strong>Sie</strong><br />

dazu aus den folgenden Aussagen<br />

jene aus, die Ihren <strong>Haut</strong>typ am besten<br />

beschreiben.<br />

Welche hautfarbe haben sie?<br />

o auffallend heller Te<strong>in</strong>t (1 Punkt)<br />

o heller Te<strong>in</strong>t, aber nicht blass<br />

(2 Punkte)<br />

o eher mittlerer Te<strong>in</strong>t (3 Punkte)<br />

o dunkler Te<strong>in</strong>t (4 Punkte)<br />

haben sie sommersprossen?<br />

o sehr viele (1 Punkt)<br />

o viele (2 Punkte)<br />

o wenige (3 Punkte)<br />

o ke<strong>in</strong>e (4 Punkte)<br />

Welche Augenfarbe haben sie?<br />

o hellblau, hellgrau, hellgrün<br />

(1 Punkt)<br />

o blau, grün, grau (2 Punkte)<br />

o grau, braun (3 Punkte)<br />

o dunkel (4 Punkte)<br />

Wie verhält es <strong>sich</strong> mit ihrer Bräunung?<br />

o Ich werde nie braun (1 Punkt).<br />

o Ich werde kaum braun (2 Punkte).<br />

o Ich werde leicht braun (3 Punkte).<br />

o Ich werde immer sehr schnell<br />

braun (4 Punkte).<br />

nur auf den Lichtschutzfaktor schaut, ist<br />

aber schlecht beraten. Der EU-genormte<br />

Faktor gibt nur den Schutz vor UVB-Strahlen<br />

an. Sonnenschutzmittel sollten jedoch<br />

immer UVA- und UVB-Filter enthalten.<br />

Die Europäische Kommission empfiehlt,<br />

dass der UVA-Schutzfaktor e<strong>in</strong>es Produkts<br />

m<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong>en Drittel des Lichtschutzfaktors<br />

(UVB-Schutz) ausmachen sollte,<br />

gute Marken deklarieren das auf dem<br />

Produkt. Äusserst trügerisch ist die Bezeichnung<br />

«Sunblocker». <strong>Sie</strong> sollte ke<strong>in</strong>esfalls<br />

wörtlich genommen werden, da es<br />

den absoluten Schutz vor der Sonne nicht<br />

gibt.<br />

Solariumbesuche: Selbst die nach wie vor<br />

weitverbreitete An<strong>sich</strong>t, dass man <strong>sich</strong> im<br />

Solarium auf die Sonne vorbereiten kann,<br />

Welche haarfarbe haben sie?<br />

o rotblond (1 Punkt)<br />

o blond (2 Punkte)<br />

o dunkelblond bis braun (3 Punkte)<br />

o dunkelbraun bis schwarz (4 Punkte)<br />

Wie häufig bekommen sie<br />

e<strong>in</strong>en sonnenbrand?<br />

o immer und sehr schnell (1 Punkt)<br />

o schnell (2 Punkte)<br />

o meistens (3 Punkte)<br />

o sehr selten oder nie (4 Punkte)<br />

Zählen sie die Punkte zusammen und<br />

bestimmen sie ihren hauttyp<br />

6 bis 12 Punkte: <strong>Haut</strong>typen I und II<br />

13 bis 18 Punkte: <strong>Haut</strong>typen III und IV<br />

19 bis 24 Punkte: <strong>Haut</strong>typen V und VI<br />

hauttyp i, sogenannter keltischer Typ:<br />

sehr helle <strong>Haut</strong>, Sommersprossen,<br />

helle Augen, rötliches oder hellblondes<br />

Haar, immer schnell Sonnenbrand,<br />

ke<strong>in</strong>e Bräunung<br />

w Eigenschutzzeit: 5 bis 10 M<strong>in</strong>uten<br />

w von der Krebsliga empfohlener<br />

Lichtschutzfaktor: m<strong>in</strong>destens 30<br />

hauttyp ii, sogenannter nordischer Typ:<br />

helle <strong>Haut</strong>, oft Sommersprossen, helle<br />

Augen, blondes Haar, schnell Sonnenbrand,<br />

ger<strong>in</strong>ge Bräunung<br />

w Eigenschutzzeit: 10 bis 20 M<strong>in</strong>uten<br />

w von der Krebsliga empfohlener<br />

Lichtschutzfaktor: m<strong>in</strong>destens 25<br />

ist nicht richtig. Denn auch im Solarium<br />

wird die <strong>Haut</strong> strapaziert, zumal sie nicht<br />

zwischen natürlichen und künstlichen<br />

UV-Strahlen unterscheidet. Bei den Bräunungsgeräten<br />

werden ausserdem vor allem<br />

UVA-Strahlen e<strong>in</strong>gesetzt. Die Strahlen<br />

s<strong>in</strong>d aber um e<strong>in</strong>iges stärker als jene an der<br />

Sonne. Dies führt zu e<strong>in</strong>er Sofort-Pigmentierung<br />

der <strong>Haut</strong>. Diese bloss oberflächliche<br />

Bräunung schützt die <strong>Haut</strong> jedoch<br />

nicht vor den natürlichen UV-Strahlen<br />

und eignet <strong>sich</strong> deshalb auch nicht als<br />

Vorbereitung auf e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>tensive Sonnenbestrahlung.<br />

Übrigens rät die Weltgesundheitsorganisation<br />

vom Besuch von Solarien aus kosmetischen<br />

Gründen oder als Vorbereitung auf<br />

die natürliche Sonne ausdrücklich ab. n<br />

hauttyp iii, sogenannter Mischtyp:<br />

mittelhelle <strong>Haut</strong>, braune oder graue<br />

Augen, hell- oder dunkelbraunes,<br />

manchmal auch blondes oder<br />

schwarzes Haar, gelegentlicher,<br />

milder Sonnenbrand, gute Bräunung<br />

w Eigenschutzzeit: 20 bis 30 M<strong>in</strong>uten<br />

w von der Krebsliga empfohlener<br />

Lichtschutzfaktor: m<strong>in</strong>destens 15<br />

hauttyp iV, sogenannter mediterraner<br />

Typ: bräunliche <strong>Haut</strong> auch <strong>in</strong> ungebräuntem<br />

Zustand, dunkle Augen,<br />

braunes oder schwarzes Haar, sehr<br />

selten Sonnenbrand, tiefe Bräunung<br />

w Eigenschutzzeit: 30 bis 40 M<strong>in</strong>uten<br />

w von der Krebsliga empfohlener<br />

Lichtschutzfaktor: m<strong>in</strong>destens 15<br />

hauttyp V, dunkler Typ: dunkle <strong>Haut</strong>,<br />

dunkle Augen, schwarzes Haar, schnelle,<br />

tiefe Bräunung, selten Sonnenbrand<br />

w Eigenschutzzeit: rund 60 M<strong>in</strong>uten<br />

w von der Krebsliga empfohlener<br />

Lichtschutzfaktor: m<strong>in</strong>destens 15<br />

hauttyp Vi, schwarzer <strong>Haut</strong>typ: dunkelbraune<br />

bis schwarze <strong>Haut</strong>, schwarze<br />

Augen, schwarzes Haar, praktisch nie<br />

Sonnenbrand (nach sehr langer<br />

sonnenarmer Zeit kann auch dieser<br />

<strong>Haut</strong>typ Sonnenbrand bekommen)<br />

w Eigenschutzzeit: rund 90 M<strong>in</strong>uten<br />

w von der Krebsliga empfohlener<br />

Lichtschutzfaktor: m<strong>in</strong>destens 15<br />

Weitere Infos<br />

<strong>in</strong>ternet<br />

w www.hautkrebs.de<br />

w www.hauttyp.ch<br />

w www.melanoma.ch<br />

w www.swisscancer.ch<br />

w www.uv-<strong>in</strong>dex.ch: Diese Seite wird<br />

vom Bundesamt für Gesundheit (BAG)<br />

und vom Bundesamt für Meteorologie<br />

und Klimatologie (MeteoSchweiz)<br />

betrieben. <strong>Sie</strong> wird jeden Morgen<br />

aktualisiert und gibt an, wie hoch<br />

die Strahlenbelastung <strong>in</strong> den<br />

e<strong>in</strong>zelnen Regionen der Schweiz<br />

voraus<strong>sich</strong>tlich se<strong>in</strong> wird – und<br />

welches die geeigneten Schutzmassnahmen<br />

s<strong>in</strong>d.


JIBRIL, 36<br />

gesundheit BEOBACHTER KOMPAKT 07/2008 21


22 gesundheit BEOBACHTER KOMPAKT 7/2008<br />

SOnnenbeD<strong>in</strong>Gte KranKHeiten<br />

Gefährliche Spätfolgen<br />

Ke<strong>in</strong> Organ ist häufiger von Krebs betroffen als die <strong>Haut</strong>. Massgeblicher Mitverursacher<br />

von <strong>Haut</strong>krebs ist die UV-Strahlung der Sonne. Durch regelmässige Selbstkontrolle wird<br />

er frühzeitig erkannt – und kann dann auch meist geheilt werden. Text: Walter Aeschimann<br />

Um es ganz deutlich zu sagen: Ihre<br />

<strong>Haut</strong> vergisst nichts. Schon gar nicht<br />

e<strong>in</strong>en Sonnenbrand. Oberflächlich<br />

betrachtet, sieht es zwar aus, als hätte <strong>sich</strong><br />

die <strong>Haut</strong> nach e<strong>in</strong>em ausgeheilten Sonnenbrand<br />

erholt. Aber tief im Innern zeigt<br />

<strong>sich</strong>, dass der Schaden, den die Sonne angerichtet<br />

hat, unwiderruflich ist. Wiederholen<br />

<strong>sich</strong> die Sonnenbrände, kumulieren<br />

und festigen <strong>sich</strong> die Schäden <strong>in</strong> den <strong>Haut</strong>zellen.<br />

Die Folge ist im «besten» Fall vorzeitige<br />

<strong>Haut</strong>alterung – im schlimmsten Fall<br />

Selbstuntersuchung: Veränderungen frühzeitig entdecken<br />

Durch die regelmässige Selbstuntersuchung der <strong>Haut</strong> können<br />

verdächtige <strong>Haut</strong>veränderungen frühzeitig erkannt werden.<br />

Fachleute empfehlen, alle drei bis vier Monate die Pigmentmale<br />

am ganzen Körper mit Hilfe der ABCD-Regel zu untersuchen.<br />

Im Zweifelsfall sollte umgehend e<strong>in</strong> <strong>Haut</strong>arzt aufgesucht werden.<br />

ABCd-Regel<br />

A = Asymmetrie<br />

harmloses Pigmentmal: regelmässige, symmetrische Form<br />

verdächtiges Pigmentmal: nicht symmetrische Form<br />

B = Begrenzung<br />

harmloses Pigmentmal: regelmässige, klare Ränder<br />

verdächtiges Pigmentmal: unregelmässige, unscharfe Ränder<br />

C = Color (Farbe)<br />

harmloses Pigmentmal: e<strong>in</strong>heitliche Färbung<br />

verdächtiges Pigmentmal: verschiedenfarbig, fleckig<br />

d = dynamik<br />

harmloses Pigmentmal: verändert <strong>sich</strong> nicht<br />

verdächtiges Pigmentmal: verändert <strong>sich</strong> <strong>in</strong> Grösse, Farbe, Dicke<br />

und Form<br />

auf e<strong>in</strong>e Formel gebracht: testen <strong>Sie</strong> ihr risiko<br />

E<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>fache Risikoformel zeigt, ob <strong>Sie</strong> e<strong>in</strong> erhöhtes Risiko<br />

für <strong>Haut</strong>tumore haben.<br />

R Rotblonde Haare, helle/blaue Augen<br />

i In der Familie Melanome bekannt<br />

s Sonnenbrände <strong>in</strong> der K<strong>in</strong>dheit<br />

i Immer nur Rötung auf der <strong>Haut</strong><br />

K Ke<strong>in</strong>e Bräunung <strong>in</strong> der Sonne<br />

O Obacht bei mehr als 50 Muttermalen<br />

jedoch <strong>Haut</strong>krebs. Vor allem Sonnenbrände<br />

<strong>in</strong> den ersten 20 Lebensjahren erhöhen<br />

das <strong>Haut</strong>krebsrisiko markant.<br />

<strong>Haut</strong>krebs ist e<strong>in</strong> Oberbegriff für sämtliche<br />

bösartigen Tumore der <strong>Haut</strong>. In der Umgangssprache<br />

wird er oft gleichgesetzt mit<br />

dem schwarzen <strong>Haut</strong>krebs, dem malignen<br />

Melanom. In den letzten Jahren hat die<br />

Anzahl bösartiger <strong>Haut</strong>veränderungen zugenommen.<br />

Diese Entwicklung sollte umso<br />

mehr alarmieren, als das Hauptrisiko,<br />

an dieser Krebsart zu erkranken, oft vermieden<br />

werden könnte: übermässige Sonnenbestrahlung.<br />

Durch die Aufnahme von UVB-Strahlen<br />

wird das Erbgut <strong>in</strong> den Zellkernen der<br />

<strong>Haut</strong> erheblich beschädigt. Entweder sterben<br />

die betroffenen Zellen ab, oder sie<br />

werden durch den zelleigenen Reparaturdienst<br />

<strong>in</strong>stand gesetzt. Kommt die <strong>Haut</strong><br />

mit der Heilung nicht mehr nach, können<br />

<strong>sich</strong> die angegriffenen Zellen zu Krebs verändern.<br />

Die Entstehung geht von den<br />

Pigmentzellen der Oberhaut aus. <strong>Sie</strong> entarten<br />

und wuchern unkontrolliert.<br />

<strong>Haut</strong>krebs ist <strong>in</strong> den meisten Fällen e<strong>in</strong><br />

<strong>sich</strong> verändernder, fleckenförmiger oder<br />

knotiger Herd, der <strong>sich</strong> an der <strong>Haut</strong>oberfläche<br />

entwickelt. Mehrheitlich handelt es<br />

<strong>sich</strong> um das Basalzellkarz<strong>in</strong>om (Basaliom<br />

oder weisser <strong>Haut</strong>krebs) oder das Stachelzellkarz<strong>in</strong>om<br />

(Sp<strong>in</strong>aliom). Diese Arten<br />

von <strong>Haut</strong>krebs bilden selten Ableger (Metastasen)<br />

und s<strong>in</strong>d gut heilbar. Der schwarze<br />

<strong>Haut</strong>krebs, das Melanom, ist seltener,<br />

aber der gefährlichste <strong>Haut</strong>krebs. Die<br />

Schweiz weist im <strong>in</strong>ternationalen Vergleich<br />

e<strong>in</strong>e der höchsten Raten von <strong>Haut</strong>krebs-Neuerkrankungen<br />

auf: Jährlich erkranken<br />

rund 15 000 Menschen an <strong>Haut</strong>krebs,<br />

davon 1730 an e<strong>in</strong>em Melanom.<br />

Rund 720 Menschen sterben pro Jahr an<br />

den Folgen von <strong>Haut</strong>krebs.<br />

w Der schwarze <strong>Haut</strong>krebs (malignes Melanom)<br />

ist der bösartigste <strong>Haut</strong>tumor und<br />

e<strong>in</strong>e der gefährlichsten Krebsarten überhaupt.<br />

Im Vergleich zu anderen <strong>Haut</strong>-


ISIS, 21<br />

gesundheit BEOBACHTER KOMPAKT 7/2008 23


24 gesundheit BEOBACHTER KOMPAKT 7/2008<br />

tumoren bildet er relativ früh <strong>in</strong> anderen<br />

Organen Metastasen. In Mitteleuropa<br />

kommen pro Jahr etwa zehn bis zwölf<br />

Neuerkrankungen auf 100 000 E<strong>in</strong>wohner.<br />

In der Schweiz erkranken laut Vere<strong>in</strong>igung<br />

Schweizerischer Krebsregister pro Jahr<br />

860 Männer und 870 Frauen an e<strong>in</strong>em<br />

schwarzen <strong>Haut</strong>krebs.<br />

Der schwarze <strong>Haut</strong>krebs kommt bei<br />

Frauen etwas häufiger vor als bei Männern.<br />

Strahlungsempf<strong>in</strong>dliche Menschen<br />

haben e<strong>in</strong> dreifach höheres Risiko, e<strong>in</strong><br />

Melanom zu entwickeln, als Menschen der<br />

dunklen <strong>Haut</strong>typen III bis VI (siehe<br />

«Checkliste Sonnenschutz», Seite 20). Es<br />

entsteht jedoch nicht nur an Stellen, die<br />

der Sonne ausgesetzt waren, <strong>in</strong> seltenen<br />

Fällen entwickelt es <strong>sich</strong> auch an schlecht<br />

e<strong>in</strong>sehbaren Körperstellen wie zum Beispiel<br />

unterhalb des Nagels, <strong>in</strong> <strong>Haut</strong>falten<br />

oder auch an Schleimhäuten.<br />

Im Gegensatz zu anderen <strong>Haut</strong>tumoren ist<br />

nicht alle<strong>in</strong> lang andauernde Sonnenbestrahlung<br />

die Hauptursache, sondern<br />

nationaler <strong>Haut</strong>krebstag: Klären <strong>Sie</strong> ihre persönliche Gefährdung ab<br />

Jährlich erkranken <strong>in</strong> europa 54 000 Menschen<br />

an e<strong>in</strong>em Melanom. Dieser <strong>Haut</strong>krebstyp<br />

ist die aggressivste Form von<br />

<strong>Haut</strong>tumor überhaupt. Rund 250 Personen<br />

sterben jährlich <strong>in</strong> der Schweiz<br />

an e<strong>in</strong>em Melanom oder dessen Folgen.<br />

Ob<strong>wohl</strong> Männer weniger häufig an<br />

e<strong>in</strong>em Melanom erkranken als Frauen,<br />

sterben mehr Männer an diesem <strong>Haut</strong>krebs.<br />

Diese Tendenz wird mit e<strong>in</strong>em<br />

ger<strong>in</strong>geren Bewusstse<strong>in</strong> für Sonnenschutzmassnahmen<br />

der Männer und<br />

e<strong>in</strong>er grösseren Hemmschwelle für<br />

Arztbesuche erklärt.<br />

Am Montag, 5. Mai 2008, f<strong>in</strong>det der dritte<br />

Nationale <strong>Haut</strong>krebstag statt. In Zusammenarbeit<br />

mit der Krebsliga und der<br />

Schweizerischen Gesellschaft für Dermatologie<br />

(SGDV) bieten Dermatologen<br />

an diesem Tag <strong>in</strong> der ganzen Schweiz<br />

kostenlose Erstuntersuchungen von<br />

auffälligen Pigmentmalen an. Damit<br />

soll die Bevölkerung für den Schutz<br />

vor UV-Strahlen sensibilisiert und die<br />

<strong>Haut</strong>krebsfrüherkennung <strong>in</strong>s Zentrum<br />

gestellt werden.<br />

Wichtigste Partner des Nationalen <strong>Haut</strong>krebstags<br />

s<strong>in</strong>d die Dermatologen der<br />

Universitätskl<strong>in</strong>iken, der Spitäler und<br />

der Praxen. <strong>Sie</strong> werden Risikopersonen<br />

<strong>in</strong> der eigenen Praxis oder <strong>in</strong> neutralen<br />

Räumlichkeiten kostenlos auf auffällige<br />

Pigmentmale untersuchen.<br />

Damit möglichst viele potentielle Träger<br />

von Symptomen von dieser Aktion profitieren<br />

können, führen gut 500 Apotheken<br />

von Pharmasuisse ab dem 7. April<br />

e<strong>in</strong>e Informationskampagne durch. Im<br />

Gespräch mit speziell ausgebildeten<br />

Apothekern ermitteln Interessierte ihr<br />

persönliches <strong>Haut</strong>krebsrisiko und lernen,<br />

wie sie die wichtigsten Symptome<br />

von <strong>Haut</strong>krebs erkennen können.<br />

die Auswertung von rund 6400 Fragebögen<br />

des Jahres 2007 hat ergeben, dass bei<br />

jeder 28. Person Verdacht auf e<strong>in</strong> Melanom<br />

bestand, über 15 Prozent der Betroffenen<br />

waren <strong>in</strong> der Altersgruppe unter<br />

30 Jahren. An nur e<strong>in</strong>em Tag wurden<br />

vermutliche 230 Melanome entdeckt.<br />

Mehr als 60 Prozent der Personen, die<br />

das Angebot nutzten, waren Frauen. E<strong>in</strong><br />

Verdacht auf e<strong>in</strong> Melanom oder auf e<strong>in</strong><br />

Sp<strong>in</strong>aliom oder Basaliom (helle, weniger<br />

aggressive <strong>Haut</strong>krebsformen) und auf<br />

chronische <strong>Haut</strong>veränderungen wurde<br />

aber häufiger bei Männern festgestellt.<br />

Helle <strong>Haut</strong>krebsformen sche<strong>in</strong>en vermehrt<br />

mit zunehmendem Alter aufzutreten.<br />

Oft s<strong>in</strong>d die Apotheken die ersten Anlaufstellen,<br />

um e<strong>in</strong>e <strong>Haut</strong>veränderung ab-<br />

ausgeprägte und häufige Sonnenbrandreaktion<br />

<strong>in</strong> der K<strong>in</strong>dheit und Jugend.<br />

Bei e<strong>in</strong>er Früherkennung ist die Heilungschance<br />

zwar gross. Bei e<strong>in</strong>em später entdeckten<br />

Tumor s<strong>in</strong>kt sie allerd<strong>in</strong>gs rapide.<br />

Tumore werden operativ oder mit Hilfe<br />

e<strong>in</strong>er Chemo- oder e<strong>in</strong>er Immuntherapie<br />

entfernt. Vor allem der Nachbehandlung<br />

kommt e<strong>in</strong>e grosse Bedeutung zu, um<br />

eventuelle neue Metastasen möglichst<br />

frühzeitig zu entdecken und zu behandeln. <br />

klären zu lassen. Von dort werden die<br />

Patienten gegebenenfalls für weitere<br />

Untersuchungen an Dermatologen vermittelt.<br />

Wird e<strong>in</strong> <strong>Haut</strong>krebs früh genug<br />

erkannt, ist er <strong>in</strong> fast 100 Prozent der<br />

Fälle heilbar.<br />

Weitere Infos:<br />

www.hautkrebstag.ch


w Das basalzellkarz<strong>in</strong>om (Basaliom oder<br />

weisser <strong>Haut</strong>krebs) wird zu den bösartigen<br />

<strong>Haut</strong>tumoren gezählt und ist die häufigste<br />

<strong>Haut</strong>krebsart <strong>in</strong> Mitteleuropa. Das Besondere<br />

am Basaliom ist, dass es ohne Rück<strong>sich</strong>t<br />

auf Organgrenzen immer weiter<br />

wächst, wenn es nicht behandelt wird. Es<br />

bildet aber sehr selten Ableger. Deshalb<br />

wird das Basaliom auch als semimaligner<br />

Tumor bezeichnet, was so viel wie «halbbösartig»<br />

bedeutet.<br />

Se<strong>in</strong>en Namen hat das Basaliom von den<br />

Basalzellen der Oberhaut, weil es dort entsteht.<br />

Diese Krebsart f<strong>in</strong>det man meist im<br />

Ge<strong>sich</strong>t, aber auch auf der Kopfhaut, auf<br />

Schultern oder Rücken.<br />

w Das Stachelzellkarz<strong>in</strong>om (Sp<strong>in</strong>aliom) ist<br />

e<strong>in</strong> bösartiger <strong>Haut</strong>krebs, von dem bisher<br />

fast nur hellhäutige, über 50-jährige Menschen<br />

betroffen s<strong>in</strong>d. Durch die abnehmende<br />

Ozonschicht, gleichzeitig zunehmende<br />

UVB-Strahlung und ungenügenden<br />

Sonnenschutz erkranken jedoch auch immer<br />

mehr jüngere Menschen. Das Stachelzellkarz<strong>in</strong>om<br />

kann <strong>sich</strong> aus e<strong>in</strong>er akt<strong>in</strong>ischen<br />

Keratose (Verhornung der <strong>Haut</strong><br />

durch ständige Sonnene<strong>in</strong>wirkung) entwickeln.<br />

Männer s<strong>in</strong>d häufiger davon<br />

betroffen als Frauen, ebenso Menschen,<br />

die <strong>sich</strong> berufsbed<strong>in</strong>gt viel im Freien aufhalten.<br />

Beim hellen <strong>Haut</strong>krebs bestehen gute Heilungschancen,<br />

vor allem wenn der Tumor<br />

bereits erkannt wird, bevor er <strong>in</strong> die Tiefe<br />

gewachsen ist. Die operative Entfernung<br />

des Tumors ist die erfolgversprechendste<br />

Behandlungsmöglichkeit.<br />

w Die akt<strong>in</strong>ische Keratose ist e<strong>in</strong>e durch<br />

chronische Lichtschädigung verursachte<br />

Veränderung der verhornten Oberhaut.<br />

<strong>Sie</strong> kann entarten und zu <strong>Haut</strong>krebs führen.<br />

<strong>Sie</strong> tritt häufig bei Menschen <strong>in</strong> der<br />

zweiten Lebenshälfte an Stellen auf, die<br />

dem Sonnenlicht ungeschützt ausgesetzt<br />

waren: Ge<strong>sich</strong>t, Handrücken, Stirn, Glatze,<br />

Nase, Ohr. Am häufigsten s<strong>in</strong>d die hellen<br />

<strong>Haut</strong>typen betroffen, Männer noch etwas<br />

mehr als Frauen.<br />

Diese <strong>Haut</strong>veränderung kann <strong>in</strong> örtlicher<br />

Betäubung operativ entfernt oder<br />

oberflächlich mit flüssigem Stickstoff<br />

behandelt werden.<br />

w Quälender Juckreiz oder Bläschenbildung<br />

wird im Volksmund unter dem<br />

Begriff «Sonnenallergie» zusammengefasst.<br />

Mediz<strong>in</strong>isch betrachtet, ist es<br />

e<strong>in</strong>e Lichtempf<strong>in</strong>dlichkeit, e<strong>in</strong>e <strong>Haut</strong>reaktion,<br />

die nicht immer allergische<br />

Ursachen hat. In 90 Prozent der Fälle<br />

ist die sogenannte polymorphe Lichtdermatose<br />

(PLD) Ursache. Meist tritt<br />

sie im Frühl<strong>in</strong>g, bei der ersten Sonnenbestrahlung<br />

oder im Urlaub mit <strong>in</strong>tensiver<br />

Sonnene<strong>in</strong>wirkung an exponierten<br />

<strong>Haut</strong>partien auf, die noch nicht an die<br />

Sonne gewöhnt s<strong>in</strong>d (Ausschnitt, Schultern,<br />

Nacken, Arme).<br />

Typische Symptome s<strong>in</strong>d juckende<br />

Flecken oder Bläschen. Am häufigsten<br />

s<strong>in</strong>d junge, hellhäutige Frauen betroffen.<br />

Verantwortlich für diese <strong>Haut</strong>reaktion<br />

ist vor allem die UVA-Strahlung,<br />

durch die <strong>in</strong> der <strong>Haut</strong> reaktive Sauerstoffverb<strong>in</strong>dungen<br />

(Radikale) entstehen,<br />

die viele Zellverb<strong>in</strong>dungen der<br />

<strong>Haut</strong> schädigen. Die gesunde <strong>Haut</strong> enthält<br />

e<strong>in</strong>e Vielzahl von Schutzmechanismen,<br />

um diese Verb<strong>in</strong>dungen zu neutralisieren.<br />

Bei Menschen, die an PLD<br />

leiden, sche<strong>in</strong>en diese Mechanismen zu<br />

versagen. Es kommt zu e<strong>in</strong>er verstärkten<br />

Immunreaktion und zu den unangenehmen<br />

Bläschen.<br />

Zur Vorbeugung und zur medikamentösen<br />

Behandlung existiert e<strong>in</strong>e Anzahl<br />

von Produkten. Über deren Anwendung<br />

sollten <strong>Sie</strong> <strong>sich</strong> aber unbed<strong>in</strong>gt von<br />

Ihrem Hausarzt oder <strong>in</strong> der Apotheke<br />

beraten lassen. n<br />

Weitere <strong>in</strong>fos<br />

w <strong>in</strong>ternet<br />

www.hauttyp.ch<br />

www.melanoma.ch<br />

www.swisscancer.ch<br />

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26 gesundheit BEOBACHTER KOMPAKT 7/2008<br />

Dermatologisches ambulatorium<br />

Zum haus der haut fahren<br />

Besuch im Dermatologischen Ambulatorium des Triemlispitals <strong>in</strong> Zürich: Wo Anfang<br />

des 20. Jahrhunderts <strong>Haut</strong>- und Geschlechtskrankheiten behandelt wurden, können <strong>sich</strong><br />

Patienten ohne Voranmeldung untersuchen lassen. Text: Walter Aeschimann<br />

Das Haus steht unsche<strong>in</strong>bar am Rand<br />

der Bahngleise, auch der E<strong>in</strong>gang<br />

verspricht nichts Spektakuläres. Im<br />

Empfangsraum des Dermatologischen<br />

Ambulatoriums herrscht schon früh am<br />

Morgen Betriebsamkeit. Erste Patienten<br />

s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>getroffen, wollen e<strong>in</strong>e <strong>Haut</strong>veränderung<br />

abklären lassen und werden von<br />

den Fachpersonen <strong>in</strong>struiert. <strong>Sie</strong> müssen<br />

wie am Postschalter e<strong>in</strong>e Nummer ziehen<br />

und werden, nachdem sie e<strong>in</strong> Formular<br />

mit den Personalien ausgefüllt haben,<br />

e<strong>in</strong>em der sechs Ärzte zugeteilt.<br />

Anfang des 20. Jahrhunderts gab es <strong>in</strong> der<br />

Schweiz kaum Spezialkl<strong>in</strong>iken für <strong>Haut</strong>-<br />

und Geschlechtskrankheiten. Max Tièche,<br />

damals <strong>in</strong>ternational bekannter Professor<br />

se<strong>in</strong>es Fachgebiets, sah vor allem für die<br />

Stadtkreise 3, 4 und 5 e<strong>in</strong>e problematische<br />

Ausbreitung von Geschlechtskrankheiten.<br />

Die ärmere Bevölkerung dieser Stadtteile<br />

traute <strong>sich</strong> aber nicht so recht, ihre Leiden<br />

am Kantonsspital im Kreis 6 am reicheren<br />

Zürichberg zu zeigen. So entschloss <strong>sich</strong><br />

Max Tièche 1913, dort e<strong>in</strong>e Institution zu<br />

bauen, wo das Bedürfnis nach Behandlung<br />

am grössten war: mitten im Kreis 4. Da<br />

steht sie noch heute.<br />

«Mehr als 90 Jahre nach der Gründung<br />

gew<strong>in</strong>nt der ursprüngliche Zweck der Kl<strong>in</strong>ik<br />

wieder vermehrt an Bedeutung, und<br />

das weit über die Kantonsgrenze h<strong>in</strong>aus»,<br />

sagt Chefarzt Stephan Lautenschlager.<br />

2007 gab es rund 24 000 Konsultationen,<br />

zehn Prozent mehr als im Jahr zuvor. Bei<br />

2500 Patienten wurden operative E<strong>in</strong>griffe<br />

durchgeführt. Seit gut zehn Jahren ist die<br />

Institution adm<strong>in</strong>istrativ dem Stadtspital<br />

Triemli angegliedert.<br />

Anders als beim niedergelassenen Dermatologen<br />

müssen <strong>sich</strong> Patienten hier nicht<br />

voranmelden. Als Folge dieser offenen<br />

Sprechstunde ist der Anteil der Patienten<br />

mit akuten <strong>Haut</strong>veränderungen wie zum<br />

Beispiel <strong>Haut</strong><strong>in</strong>fektionen, verursacht durch<br />

Bakterien, Viren oder Pilze, überproportional<br />

gross. Bei <strong>Haut</strong>veränderungen s<strong>in</strong>d<br />

Prävention: «Neue Prioritäten beim sonnenschutz»<br />

Schützende Kleidung und Hüte sowie das Meiden direkter Sonnene<strong>in</strong>strahlung<br />

s<strong>in</strong>d immer noch die besten Mittel, <strong>sich</strong> vor Sonnenbrand,<br />

<strong>Haut</strong>krebs oder vorzeitiger <strong>Haut</strong>alterung zu schützen. Das geht aus<br />

e<strong>in</strong>er Analyse von über 500 wissenschaftlichen Texten hervor, die e<strong>in</strong><br />

<strong>in</strong>ternationales Team um Stephan Lautenschlager, Chefarzt im Dermatologischen<br />

Ambulatorium des Stadtspitals Triemli Zürich, unternommen<br />

hat. Die <strong>in</strong>ternational renommierte Wissenschaftszeitschrift<br />

«The Lancet» hat den Bericht im Herbst 2007 publiziert.<br />

Lautenschlager: «Geme<strong>in</strong>sam mit e<strong>in</strong>em amerikanischen und e<strong>in</strong>em<br />

dänischen Experten s<strong>in</strong>d wir <strong>in</strong> der Studie der Bedeutung, Wirksamkeit<br />

und Machbarkeit unterschiedlicher Sonnenschutzmassnahmen nachgegangen,<br />

zum Beispiel den Fragen: Wie gut ist der Schutz von Textilien<br />

und Sonnencremen auf der <strong>Haut</strong>? Kann mit konsequenter Verwendung<br />

von Sonnencreme <strong>Haut</strong>krebs verh<strong>in</strong>dert werden? S<strong>in</strong>d Sonnencremen<br />

bedenkenlos? Aktuelle Schätzungen gehen davon aus, dass etwa<br />

90 Prozent der sogenannt weissen <strong>Haut</strong>krebsformen und 65 Prozent<br />

der schwarzen, der besonders gefährlichen malignen Melanome, durch<br />

die Sonne verursacht werden. Daneben ist die Sonne verantwortlich<br />

für diverse Lichtdermatosen, im Volksmund Sonnenallergien genannt,<br />

für unregelmässige Pigmentierungen und für frühzeitige <strong>Haut</strong>alterung.<br />

Aufgrund der Literaturanalyse und der aktuellen Datenlage ergab <strong>sich</strong><br />

e<strong>in</strong> Gesamtbild, das die Prioritäten beim Sonnenschutz anders setzt:<br />

Das Vermeiden e<strong>in</strong>er Sonnenexposition und textiler Sonnenschutz<br />

zeigen bezüglich der Krebsprävention die beste Wirksamkeit.»<br />

5000 verschiedene Diagnosen möglich.<br />

«Leider ist der Trend von zunehmenden,<br />

sonnenbed<strong>in</strong>gten <strong>Haut</strong>tumoren, <strong>in</strong>sbesondere<br />

bei der älteren Bevölkerung, ungebrochen»,<br />

so Lautenschlager. Viele Besucher<br />

können jedoch nach nur e<strong>in</strong>er Konsultation<br />

beruhigt entlassen werden. Für andere<br />

werden neue Abklärungen nötig, allenfalls<br />

operative E<strong>in</strong>griffe und e<strong>in</strong>e Nachbehandlung.<br />

So war es auch bei Rolf H. (Name der<br />

Redaktion bekannt), e<strong>in</strong>em rüstigen Mann<br />

im Rentenalter, der im Sprechzimmer des<br />

Chefarztes wartet. Er kommt zur ersten<br />

Kontrolluntersuchung nach se<strong>in</strong>er Therapie.<br />

Vor e<strong>in</strong>igen Monaten hat er e<strong>in</strong>e <strong>Haut</strong>veränderung<br />

neben dem l<strong>in</strong>ken Auge abklären<br />

lassen. Diese erwies <strong>sich</strong> als harm-<br />

los, dafür entdeckte die Dermatolog<strong>in</strong> aber<br />

etwas Verdächtiges auf der Nase. Nach<br />

e<strong>in</strong>er Biopsie (Entnahme und Untersuchung<br />

e<strong>in</strong>er Gewebeprobe der <strong>Haut</strong>)<br />

stellte <strong>sich</strong> heraus, dass es e<strong>in</strong> bösartiger<br />

Tumor war – e<strong>in</strong> Basaliom, e<strong>in</strong> weisser<br />

<strong>Haut</strong>tumor. «Ich b<strong>in</strong> zuerst erschrocken»,<br />

sagt Rolf H., «aber wirklich Angst hatte<br />

ich nicht. Vor allem weil mir die Ärzte<br />

nach der Gewebeprobe sagen konnten,<br />

dass diese Krebsart <strong>in</strong> der Regel gut heilbar<br />

ist.»<br />

In zwei Sitzungen wurde der Tumor mit<br />

Hilfe e<strong>in</strong>er fotodynamischen Behandlung<br />

angegangen. Dabei wird e<strong>in</strong>e Salbe mit<br />

e<strong>in</strong>em lichtsensibilisierenden Wirkstoff<br />

aufgetragen. Der Wirkstoff lagert <strong>sich</strong> nur<br />

<strong>in</strong> den bösartigen <strong>Haut</strong>zellen ab. Dann


erfolgt die Behandlung mit Rotlicht. So<br />

werden die bösartigen Zellen vernichtet<br />

und <strong>in</strong>nerhalb von knapp zwei Wochen<br />

durch neue, gesunde ersetzt. Diese Behandlungsart<br />

eignet <strong>sich</strong> auf der Nase vor allem<br />

auch aus ästhetischen Überlegungen, da<br />

kaum störende Narben bleiben. «Ausser<br />

kurzzeitigen, leicht brennenden Schmerzen<br />

spürte ich nichts», sagt Rolf H.<br />

Der letzte E<strong>in</strong>griff fand vor sechs Wochen<br />

statt. Chefarzt Lautenschlager untersucht<br />

die behandelte Stelle. Er sieht nichts Verdächtiges:<br />

«Alles ist <strong>in</strong> Ordnung.» – «Jetzt<br />

b<strong>in</strong> ich aber froh», sagt Rolf H. mit e<strong>in</strong>em<br />

fe<strong>in</strong>en Lächeln. In drei Monaten gibt es<br />

e<strong>in</strong>e Nachkontrolle. Noch e<strong>in</strong>e letzte Frage<br />

hat der Patient: ob er <strong>in</strong> die Ferien nach<br />

Mallorca gehen könne. «Sicher», sagt<br />

Lautenschlager, «aber mit dem richtigen<br />

Sonnenschutz im Gepäck.»<br />

Auch Brigitte S. (Name der Redaktion<br />

bekannt), e<strong>in</strong>e 40-jährige Berufsfrau und<br />

Mutter, wurde mit der Tatsache konfrontiert,<br />

dass <strong>in</strong> ihrem Körper e<strong>in</strong> bösartiger<br />

Tumor wuchert. Ihr ist <strong>in</strong> starker Er<strong>in</strong>ne-<br />

rung geblieben, wie sie vor dem Arzt stand<br />

und dieser sie dreimal fragte, ob sie auch<br />

wirklich jene Person sei, deren Krankenakten<br />

er <strong>in</strong> den Händen halte. Der Arzt<br />

habe sie dann aufgefordert, <strong>sich</strong> zu setzen.<br />

Da habe sie gewusst: «Oha, jetzt ist es<br />

etwas Ernstes.»<br />

Bei Brigitte S. wurde am Oberschenkel e<strong>in</strong><br />

malignes Melanom festgestellt, der bösartigste<br />

<strong>Haut</strong>tumor und e<strong>in</strong>e der gefährlichsten<br />

Krebsarten. Bei Früherkennung s<strong>in</strong>d<br />

die Heilungschancen aber ausgezeichnet.<br />

Da sei sie nun gesessen, habe <strong>sich</strong> die Situation<br />

vom Arzt erklären lassen, und draussen<br />

habe ihr Mann gewartet. Der Arzt habe<br />

ihr auch geraten, die Verwandtschaft zu<br />

<strong>in</strong>formieren, da es für diese Krebsart e<strong>in</strong>e<br />

genetische Veranlagung gibt.<br />

Inzwischen wurde das Melanom operativ<br />

entfernt, und die Nachuntersuchungen<br />

haben ke<strong>in</strong>e H<strong>in</strong>weise auf e<strong>in</strong> erneutes<br />

Auftreten des Tumors ergeben.<br />

Das Patientenspektrum im Ambulatorium<br />

ist sehr gross. Es gibt solche, die viermal<br />

im Jahr für Ganzkörperuntersuchungen<br />

Aqua blue - Löst das Kalkproblem und gibt dem Leitungswasser den Geschmack zurück,<br />

der beim frischen Quellwasser gefunden wird.<br />

Der Weg zur Quellwasserqualität<br />

ei «Aqua blue» handelt es <strong>sich</strong> um e<strong>in</strong> System, das<br />

BLeitungswasser lebendiger, weicher und bekömmlicher<br />

macht. Dabei ist weder Chemie, noch<br />

Magnetkraft oder Strom im E<strong>in</strong>satz. Das Gerät<br />

enthärtet, entkalkt Wasser, <strong>in</strong> dem es die Kalkstruktur<br />

und Molekularstruktur verändert und verleiht<br />

so den ursprünglichen Quellwassergeschmack.<br />

Dass dabei noch die freien Radikalen gebunden<br />

und der Oxidationsprozess <strong>in</strong> allen Wasserleitungen<br />

gestoppt wird, ist e<strong>in</strong> angenehmer Nebeneffekt.<br />

Das Gerät ist wartungsfrei, die Montage<br />

e<strong>in</strong>fach: «Aqua blue» wird an die Wasserzuleitung<br />

zum Haus, Wohnung oder Betrieb befestigt. Das<br />

bedeutet, weil das Gerät komplett wartungsfrei ist<br />

und während den nächsten 20 Jahren weder Unterhalt<br />

benötigt noch Ersatz braucht, werden weitere<br />

Kosten gespart. Mehrere tausend Geräte s<strong>in</strong>d seit<br />

der Firmengründung vor sieben Jahren erfolgreich<br />

im E<strong>in</strong>satz. Erstes Zeichen der Veränderung nach<br />

erfolgter Montage: Das Wasser zeigt e<strong>in</strong>e überraschend<br />

hell-türkisblaue Farbe – aqua blue – als<br />

deutliches Merkmal für hohe Qualität und <strong>in</strong>nere<br />

Ordnung. Aqua-Blue vorbehandeltes Wasser re<strong>in</strong>igt<br />

besser. Somit reduziert <strong>sich</strong> auch die Menge von<br />

Re<strong>in</strong>igungsmitteln und zwar biszu 50% und schont<br />

Wäsche und Umwelt. Auch Hotels und Restaurants<br />

sowie Gewerbebetriebe wie Bäckereie, Metzgereien,<br />

Brauereien und Betreiber von Schneekanonen<br />

(Schneevolumen wird um 30% verbessert)<br />

ziehen e<strong>in</strong>en Nutzen aus.<br />

Andere Vorteile:<br />

Der Beton härtet schneller und ist besser zu verarbeiten.<br />

LGA Nürnberg, MFPA Leipzig<br />

Kunstschnee wird trockener, fe<strong>in</strong>er und kälter. Eidg.<br />

Institut für Schnee- und Law<strong>in</strong>enforschung, Davos<br />

Veränderung der Kristallisation von Kalk. Akkred.<br />

Labor Dipl.Ing. W. Lang, Nürnberg<br />

Verträglichkeitstest nach Dr. Motoyama<br />

Mit Aqua blue steigt der kristal<strong>in</strong>e Anteil des Wassers<br />

von 20% auf 75%. Wasser, das vorher Blase,<br />

Dünndarm und Dickdarm belastete, ist durch Aqua<br />

blue belastungsfrei. Festgestellt durch: Umwelttechnik-Labor<br />

Erika und Carlo Grunow, Dipl. Physiker,<br />

D-82279 Ech<strong>in</strong>gen a.A.<br />

Aqua blue. Interessierte können e<strong>in</strong>en Term<strong>in</strong> für e<strong>in</strong><br />

unverb<strong>in</strong>dliches Beratungsgespräch reservieren.<br />

gesundheit BEOBACHTER KOMPAKT 7/2008 27<br />

aus dem Ausland e<strong>in</strong>fliegen. «Dann wiederum<br />

gibt es jene, die wissen, dass <strong>sich</strong><br />

etwas Ungutes ausbreitet. Aus Angst blenden<br />

sie es aber aus und wollen <strong>sich</strong> diesem<br />

Problem nicht stellen. Fatalerweise wird<br />

dann gelegentlich zu lange gewartet», sagt<br />

der Chefarzt. Die soziale Herkunft der<br />

Patienten reicht heute vom Multimillionär<br />

bis zu Menschen, die durch alle sozialen<br />

Maschen gefallen und ohne Wohnsitz s<strong>in</strong>d.<br />

Deshalb kommt der Kl<strong>in</strong>ik auch weiterh<strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>e grosse soziale Bedeutung zu. n<br />

Weitere <strong>in</strong>fos<br />

<strong>in</strong>ternet<br />

w www.stadt­zuerich.ch/<strong>in</strong>ternet/<br />

triemli/home/kl<strong>in</strong>iken/dermatologie.<br />

html: Über die Internetseiten der<br />

kantonalen Polikl<strong>in</strong>iken f<strong>in</strong>den <strong>Sie</strong><br />

die dermatologischen Abteilungen<br />

Ihres Kantons oder <strong>Ihrer</strong> Stadt.<br />

w www.doktor.ch/verzeichnisse/aerzte/<br />

hautaerzte/hautaerzte.html: <strong>Haut</strong>ärzte<br />

<strong>in</strong> der Schweiz<br />

ANZEIGE<br />

AQUA STRUCTURA SWISS<br />

Telefon: 043 538 36 19 Mobile: 076 412 37 38<br />

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28 gesundheit BEOBACHTER KOMPAKT 7/2008<br />

BEA, 41


THEA, 93<br />

gesundheit BEOBACHTER KOMPAKT 7/2008 29


30 gesundheit BEOBACHTER KOMPAKT 7/2008<br />

FusspFleGe<br />

Gut zu(m) Fuss?<br />

Füsse leisten Schwerstarbeit – von morgens bis abends, Tag für Tag, Jahr für Jahr.<br />

Trotzdem werden sie oft sträflich vernachlässigt: Mit richtiger Pflege und Abwechslung<br />

beim Schuhwerk bleiben die Füsse gesund – und schön. Text: Susanne Wagner<br />

Die Füsse tragen uns durch das ganze<br />

Leben. Jeden Tag legen wir im Schnitt<br />

etwa 6000 Schritte zurück. Jeder<br />

Fuss besteht aus 26 Knochen und 31 Gelenken,<br />

e<strong>in</strong>er Vielzahl von Muskelsträngen<br />

und Bändern. An der Fusssohle s<strong>in</strong>d wir<br />

kitzlig. Das zeigt, dass sie e<strong>in</strong>e sehr sensible<br />

Fläche ist: In den Fusssohlen laufen<br />

72 000 Nervenenden zusammen. Damit<br />

gehören sie zu den empf<strong>in</strong>dsamsten Regionen<br />

des Körpers. Über die Fusssohlen<br />

werden ständig Daten an das Gehirn gesendet,<br />

die den Gang und die Körperhaltung<br />

bee<strong>in</strong>flussen. Beim Gehen tragen die<br />

Füsse das ganze Körpergewicht. Beim Joggen<br />

leisten sie noch mehr: <strong>Sie</strong> müssen das<br />

Häufige Fussprobleme: Wie man ihnen vorbeugt<br />

Zwei­ bis Dreifache des Körpergewichts<br />

aushalten und abfedern.<br />

Umso erstaunlicher, dass viele Menschen<br />

ihre Füsse so schlecht behandeln. Man<br />

zwängt sie <strong>in</strong> zu enge, zu spitze, zu kle<strong>in</strong>e<br />

oder zu hochhackige Schuhe. Besonders<br />

Frauenfüsse müssen e<strong>in</strong>iges erdulden:<br />

Gemäss Fachleuten tragen viele Frauen<br />

Schuhe, die für ihre Füsse e<strong>in</strong>e Nummer<br />

zu kle<strong>in</strong> s<strong>in</strong>d. Das rächt <strong>sich</strong> oft <strong>in</strong> der<br />

Lebensmitte: Schätzungsweise 85 Prozent<br />

aller Frauen über 40 leiden an Fussproblemen.<br />

Judith Fellmann, Fachärzt<strong>in</strong> für orthopädische<br />

Chirurgie am Spital Zollikerberg,<br />

erklärt, wie Frauen­, Männer­ und<br />

K<strong>in</strong>derfüsse gesund bleiben:<br />

hallux valgus: E<strong>in</strong>e der häufigsten Verformungen der Frauenfüsse ist der<br />

Hallux valgus. Beim normalen Zeh verlaufen die Sehnen zentral über<br />

dem Gelenk. Beim Hallux valgus ist die Sehnenachse verschoben. Die<br />

Sehnen ziehen den grossen Zeh nach <strong>in</strong>nen, zu den anderen Zehen. Dadurch<br />

tritt der Ballen hervor. Als Folge entstehen oft Druckstellen und<br />

schmerzhafte Entzündungen. Bei e<strong>in</strong>em voll ausgebildeten Hallux valgus<br />

kann nur e<strong>in</strong>e Operation Besserung br<strong>in</strong>gen. Die Zehenfehlstellung<br />

betrifft überwiegend Frauen. So beugen <strong>Sie</strong> vor:<br />

w Schuhe oft wechseln<br />

w eher weite, flache als enge, hochhackige Schuhe tragen<br />

w genügend grosse Schuhe wählen<br />

w oft barfuss gehen<br />

w regelmässige Fussgymnastik, dabei grossen Zeh abspreizen<br />

e<strong>in</strong>gestossene Zehen oder blau verfärbte nägel entstehen, wenn beispielsweise<br />

Bergschuhe zu lang oder zu weit s<strong>in</strong>d oder das Obermaterial zu<br />

hart ist und die Zehen vorn anstossen. E<strong>in</strong> gut gepolsterter Bergschuh<br />

<strong>in</strong> der richtigen Grösse verh<strong>in</strong>dert solche Probleme (siehe auch «Sportschuhe»,<br />

Seite 32).<br />

e<strong>in</strong>e entzündung der Achillesferse kann oft dann entstehen, wenn man<br />

die falschen Laufschuhe benutzt. Zu stark dämpfende Sohlen führen<br />

zu Kippbewegungen, was die Achillessehnen reizen kann. E<strong>in</strong> guter<br />

Jogg<strong>in</strong>gschuh weist daher e<strong>in</strong>e dämpfende, aber gleichzeitig stärker<br />

stabilisierende Sohle auf. Präventiv gegen Probleme mit der Achillessehne<br />

wirkt auch e<strong>in</strong>e Dehnung der Waden nach der sportlichen<br />

Betätigung.<br />

Beobachter: Was s<strong>in</strong>d die grössten sünden,<br />

die wir an unseren Füssen begehen?<br />

Judith Fellmann: Die Menschen achten bei<br />

der Schuhwahl zu wenig auf die korrekte<br />

Grösse und Passform der Schuhe. Die<br />

meisten Schuhe s<strong>in</strong>d entweder zu lang, zu<br />

kurz, zu eng oder zu breit. Als Folge können<br />

<strong>sich</strong> Reib­ und Druckstellen, Blasen,<br />

Fussfehlstellungen oder Zehendeformationen<br />

ergeben.<br />

Gibt es <strong>in</strong> Bezug auf Fussprobleme e<strong>in</strong>en<br />

unterschied zwischen den Geschlechtern?<br />

Ja, schätzungsweise 85 Prozent der Frauen<br />

über 40 haben Fussprobleme. Bei den<br />

Männern schwankt die Zahl gemäss kl<strong>in</strong>ischen<br />

Studien zwischen 15 und 25 Prozent.<br />

Wie die Statistiken zeigen, haben<br />

Frauen sehr häufig Vorfussprobleme, bei<br />

Männern oder Sportlern beiden Geschlechts<br />

treten dagegen eher Rückfussprobleme<br />

auf. Heute kommt auf drei<br />

weibliche Hallux­valgus­Patienten e<strong>in</strong><br />

männlicher Patient.<br />

Weshalb leiden mehr Frauen unter Hallux<br />

valgus, e<strong>in</strong>er Verschiebung der sehnenachse<br />

an den Zehen?<br />

Frauen tragen oft zu enge Schuhe und zu<br />

hohe Absätze, um dem heute geltenden<br />

Idealbild zu entsprechen. Durch die hohen<br />

Absätze wird der Vorfuss stark belastet.<br />

Das hat zur Folge, dass <strong>sich</strong> das Grundgelenk<br />

der Grosszehe nach aussen verschiebt<br />

und die Zehe nach <strong>in</strong>nen. Viele<br />

Frauen, die regelmässig hohe Absätze<br />

tragen, spüren jahrelang nichts. Die Probleme<br />

treten dann oft ganz plötzlich auf.<br />

Werden die Füsse beim Gehen eher gestärkt<br />

oder strapaziert?<br />

Unsere Knochen, Muskeln und Sehnen<br />

s<strong>in</strong>d so gemacht, dass sie immer wieder<br />

gewissen Belastungen ausgesetzt se<strong>in</strong> müssen,<br />

sonst schw<strong>in</strong>den sie. Regelmässiges<br />

Gehen bedeutet deshalb Anregung, Kräftigung<br />

und Stabilitätstra<strong>in</strong><strong>in</strong>g für die Fussmuskeln.


FOTO: PRAxIS BALANCE<br />

Fusspflege-Basics: Tun sie <strong>sich</strong> etwas Gutes<br />

w Barfussgehen: Verzichten <strong>Sie</strong> so oft<br />

wie möglich auf Schuhe, sei es<br />

zu Hause <strong>in</strong> der Wohnung, auf e<strong>in</strong>er<br />

Wiese, am Strand.<br />

w Am Abend Fussgymnastik: Zehen<br />

bewegen und spreizen. E<strong>in</strong> Fussbad<br />

(mit e<strong>in</strong> paar Scheiben Zitronen oder<br />

e<strong>in</strong> paar Tropfen Pfefferm<strong>in</strong>zöl) und<br />

e<strong>in</strong>e Massage mit e<strong>in</strong>er pflegenden<br />

Fusscreme wirken Wunder.<br />

w Frauenfüsse lieben Abwechslung: Wer<br />

tage<strong>in</strong>, tagaus dieselben Schuhe<br />

trägt, erweist se<strong>in</strong>en Füssen ke<strong>in</strong>en<br />

guten Dienst. Ideal ist es, abzuwechseln:<br />

Tragen <strong>Sie</strong> Schuhe mit verschieden<br />

hohen Absätzen. Von ganz<br />

flach bis etwa sieben Zentimeter Absatz<br />

ist alles möglich. Stöckelschuhe<br />

s<strong>in</strong>d nur Gift für die Füsse, wenn sie<br />

Gilt das für alle Menschen?<br />

Gut tra<strong>in</strong>ierte Menschen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der Lage,<br />

zwölf und mehr Stunden am Stück zu gehen.<br />

Für stark übergewichtige Menschen<br />

h<strong>in</strong>gegen können schon 20 M<strong>in</strong>uten Gehen<br />

e<strong>in</strong>e Strapaze se<strong>in</strong>.<br />

Ist Barfussgehen so s<strong>in</strong>nvoll, wie man<br />

immer wieder hört?<br />

In der Regel ja. Beim Barfussgehen bewegt<br />

man alle Gelenke des Fusses und tra<strong>in</strong>iert<br />

die Fussmuskeln. Aber Achtung: Diabetiker<br />

sollten nie barfuss gehen, weil das<br />

Risiko e<strong>in</strong>er Verletzung und Infektion zu<br />

gross ist. Der diabetische Fuss ist e<strong>in</strong>e<br />

Folge der Zuckerkrankheit und charakterisiert<br />

<strong>sich</strong> durch schlechte Wundheilung.<br />

Auch bei alten Menschen, die ke<strong>in</strong>e Fusspolster<br />

mehr haben, ist Barfusslaufen eher<br />

schädlich.<br />

Welche Rolle spielt dabei die unterlage?<br />

Am gesündesten ist das Gehen im Sand,<br />

weil der Fuss dabei sehr aktiv se<strong>in</strong> muss.<br />

zu lange getragen werden. E<strong>in</strong> paar<br />

Stunden High Heels schaden nicht.<br />

w hornhaut: E<strong>in</strong> bisschen Hornhaut<br />

muss se<strong>in</strong>, da sie den Fuss schützt.<br />

Ist sie jedoch zu dick, können <strong>sich</strong><br />

schmerzhafte Risse bilden. Besser<br />

vorbeugen, beispielsweise mit e<strong>in</strong>em<br />

Bimsste<strong>in</strong> oder e<strong>in</strong>er Hornhautfeile.<br />

Achtung: Hornhaut darf nicht auf<br />

e<strong>in</strong>mal entfernt werden, ideal ist es,<br />

jeden zweiten Tag zu feilen. Ist die<br />

Hornhaut so dick, dass man sie nicht<br />

mehr selber feilen kann, ist e<strong>in</strong> Gang<br />

zur Podolog<strong>in</strong> oder Pediküre ratsam.<br />

w nagelpflege: Beim Schneiden der<br />

Nägel sollten die Ecken nur leicht<br />

abgerundet werden. Wenn Nägel an<br />

den Ecken zu stark gekürzt werden,<br />

können sie e<strong>in</strong>wachsen.<br />

Gibt es e<strong>in</strong>e Methode, wie man erkennen<br />

kann, ob e<strong>in</strong> schuh passt?<br />

Um herauszuf<strong>in</strong>den, ob die Breite des<br />

Schuhs stimmt, gibt es e<strong>in</strong>en Trick: die<br />

Schuhsohle von unten auf die Fusssohle<br />

legen. So sieht man schnell, ob die Breite<br />

passt. Für die Länge bleibt nichts anderes<br />

übrig, als zu messen. In guten Schuhgeschäften<br />

ist das möglich. Vorn braucht<br />

es bis zu fünf Millimeter Restraum für die<br />

Zehen, damit e<strong>in</strong>e Ausdehnungsbewegung<br />

möglich ist.<br />

Welche Fehler kann man bei der Wahl<br />

von K<strong>in</strong>derschuhen vermeiden?<br />

Unbed<strong>in</strong>gt auf die richtige Schuhgrösse<br />

achten! Rund e<strong>in</strong> Viertel aller K<strong>in</strong>der tragen<br />

falsche Schuhgrössen. Die Folgen s<strong>in</strong>d<br />

Schwielen, Schmerzen oder gar Deformationen<br />

wie Hammerzehen. Es lohnt <strong>sich</strong>, <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong> spezielles K<strong>in</strong>derschuhgeschäft zu gehen.<br />

Natürlich haben nicht alle Eltern die<br />

gleichen f<strong>in</strong>anziellen Möglichkeiten. Aber<br />

es wäre falsch, bei den K<strong>in</strong>derschuhen zu<br />

gesundheit BEOBACHTER KOMPAKT 7/2008 31<br />

w hühneraugen s<strong>in</strong>d Hornhaut <strong>in</strong><br />

konzentrierter Form: <strong>Sie</strong> entstehen<br />

bei falscher Fussstellung oder wenn<br />

unbequeme Schuhe auf bestimmte<br />

Stellen am Fuss drücken. Hühneraugen<br />

s<strong>in</strong>d schmerzhafte Hornkeile,<br />

die <strong>sich</strong> entzünden und auf die<br />

Nerven drücken können.<br />

w Podolog<strong>in</strong> oder Pediküre? Die Podolog<strong>in</strong><br />

befasst <strong>sich</strong> mit der mediz<strong>in</strong>ischen<br />

Fusspflege: beispielsweise mit dem<br />

fachgerechten Abtragen von Hühneraugen<br />

und starker Hornhaut, der<br />

Behandlung von e<strong>in</strong>gewachsenen<br />

Nägeln sowie Fussmassagen. Die<br />

Pediküre setzt den Schwerpunkt<br />

mehr auf die kosmetische Fussbehandlung<br />

wie Hornhaut­ und<br />

Nägelfeilen sowie Nägellackieren.<br />

sparen. Lieber e<strong>in</strong> qualitativ hochstehendes<br />

Paar als fünf günstigere Paare.<br />

Woran sieht man, dass e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>derfuss<br />

gesund ist?<br />

E<strong>in</strong> Säugl<strong>in</strong>g hat e<strong>in</strong> Fettpolster am Füsschen.<br />

Gesunde K<strong>in</strong>derfüsse brauchen ke<strong>in</strong><br />

spezielles Fussbett, für sie s<strong>in</strong>d Schuhe<br />

eher e<strong>in</strong> Schutz. Im zweiten oder dritten<br />

Lebensjahr richtet <strong>sich</strong> der Fuss auf, und<br />

Judith Fellmann<br />

ist Fachärzt<strong>in</strong><br />

für orthopädische<br />

Chirurgie<br />

am Spital<br />

Zollikerberg.


32 gesundheit BEOBACHTER KOMPAKT 7/2008<br />

sportschuhe: so laufen sie rund statt wund<br />

Noch mehr als im Alltag müssen<br />

unsere Füsse beim Laufsport aushalten.<br />

Fürs Jogg<strong>in</strong>g, Walken, Wandern<br />

oder für hochalp<strong>in</strong>e Touren gibt es<br />

spezielle Schuhe.<br />

Den idealen, multifunktionalen Sport­<br />

und Wanderschuh gibt es bis heute<br />

nicht – und es wird ihn <strong>wohl</strong> auch nie<br />

geben. Wer <strong>sich</strong> entschliesst, e<strong>in</strong>en<br />

Sport­ oder Wanderschuh zu kaufen,<br />

sollte <strong>sich</strong> vorher genau überlegen,<br />

wozu er ihn braucht. E<strong>in</strong> gutes Sportfachgeschäft<br />

bietet die entsprechende<br />

Beratung und allenfalls e<strong>in</strong>e kostenlose<br />

Videoanalyse der Bewegung an.<br />

Jogg<strong>in</strong>g<br />

Diese e<strong>in</strong>fache Freizeitbeschäftigung<br />

kann man fast überall ausüben, und es<br />

muss ke<strong>in</strong>e teure Ausrüstung angeschafft<br />

werden. Beim Kauf des Schuhs<br />

sollte man jedoch nicht sparen. E<strong>in</strong><br />

ungeeigneter Schuh kann zu Rückenschmerzen,<br />

Knieproblemen oder<br />

schmerzenden Füssen führen. Wer<br />

<strong>sich</strong> Laufschuhe zulegen will, sollte<br />

diese grundsätzlich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Fachgeschäft<br />

kaufen. Br<strong>in</strong>gen <strong>Sie</strong> dazu die<br />

alten, bislang benutzten Laufschuhe<br />

mit. Der Abrieb der Aussensohle und<br />

die Beschaffenheit der Zwischensohle<br />

geben bereits H<strong>in</strong>weise auf Ihr <strong>in</strong>dividuelles<br />

Laufverhalten. Wer orthopädische<br />

E<strong>in</strong>lagen trägt, sollte auch<br />

diese mitbr<strong>in</strong>gen. E<strong>in</strong> guter Verkäufer<br />

wird zunächst jedoch ihre nackten<br />

Füsse <strong>in</strong> Augensche<strong>in</strong> nehmen, um so<br />

allfällige Fehlstellungen wie Hohl­,<br />

Senk­ oder Spreizfüsse zu erkennen.<br />

Ausserdem wird er nach den Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs­<br />

das <strong>in</strong>nere Längsgewölbe bildet <strong>sich</strong>.<br />

Wenn ke<strong>in</strong> Gewölbe vorhanden ist, sollte<br />

man das bei e<strong>in</strong>em Arzt abklären lassen.<br />

E<strong>in</strong> flexibler Knicksenkfuss verschw<strong>in</strong>det<br />

oft im Lauf des Wachstums. Bleibt der<br />

Knicksenkfuss jedoch bestehen, können<br />

e<strong>in</strong> Fussbett, e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>lage oder – <strong>in</strong> seltenen<br />

Fällen – allenfalls e<strong>in</strong>e Operation<br />

weiterhelfen.<br />

s<strong>in</strong>d Gehhilfen mit Rädern für die<br />

entwicklung von K<strong>in</strong>derfüssen s<strong>in</strong>nvoll?<br />

Es gibt ke<strong>in</strong>e Studie, die sagt, dass solche<br />

Gehhilfen schädlich se<strong>in</strong> könnten. Im Ge­<br />

gewohnheiten fragen: also wie häufig,<br />

wie lange, wie schnell und auf welchem<br />

Untergrund <strong>Sie</strong> normalerweise<br />

laufen.<br />

Beim Joggen muss der Bewegungsapparat<br />

bis zum Dreifachen des Körpergewichts<br />

abfedern. Deshalb galt e<strong>in</strong>e<br />

gut gedämpfte Zwischensohle bei<br />

Laufschuhen lange als Muss, da sie<br />

ideal ist, um Knieproblemen vorzubeugen.<br />

Neuere Studien haben jedoch e<strong>in</strong>e<br />

weitere Verletzungsproblematik <strong>in</strong>s<br />

Visier genommen: Die Zahl der Läufer<br />

mit Problemen <strong>in</strong> der Achillesferse<br />

ist <strong>in</strong> den letzten Jahren angestiegen.<br />

Denn stark gedämpfte Laufschuhe<br />

können e<strong>in</strong>e Kippbewegung nach<br />

aussen oder <strong>in</strong>nen bewirken, was zu<br />

e<strong>in</strong>er Reizung der Achillessehne führt.<br />

Daher müssen Laufschuhe e<strong>in</strong>e eher<br />

flache und harte Sohle haben sowie<br />

e<strong>in</strong>e stabile Fersenführung gewährleisten.<br />

Zu starr darf sie allerd<strong>in</strong>gs<br />

auch nicht se<strong>in</strong>, sonst beh<strong>in</strong>dert sie<br />

die Abrollbewegung des Fusses.<br />

nordic Walk<strong>in</strong>g<br />

Es ist nicht ratsam, die Kosten fürs<br />

Nordic Walk<strong>in</strong>g durch den Gebrauch<br />

von Jogg<strong>in</strong>gschuhen zu reduzieren.<br />

Nordic Walk<strong>in</strong>g belastet den Fuss anders<br />

als Joggen. Die Schuhe brauchen<br />

weniger Dämpfung und e<strong>in</strong>e grössere<br />

Stützwirkung als Jogg<strong>in</strong>gschuhe.<br />

Leichtwanderschuhe eignen <strong>sich</strong> wegen<br />

der zu dicken, stabilen Sohle nicht<br />

unbed<strong>in</strong>gt. Das Sohlenprofil von Nordic­Walk<strong>in</strong>g­Schuhen<br />

ist ausgeprägter<br />

als bei Laufschuhen, aber weniger<br />

griffig als bei Leichtwanderschuhen.<br />

genteil, sie verhelfen dem K<strong>in</strong>d zu mehr<br />

Koord<strong>in</strong>ation und Beweglichkeit. <strong>Sie</strong> dürfen<br />

aber ke<strong>in</strong>esfalls e<strong>in</strong> Ersatz für das<br />

Gehenlernen se<strong>in</strong>. n<br />

Weitere Infos<br />

w <strong>in</strong>ternet<br />

Barfuss wandern ist e<strong>in</strong>e Wohltat<br />

und e<strong>in</strong>e willkommene Abwechslung<br />

für die Füsse. In der Schweiz gibt es<br />

verschiedene speziell angelegte<br />

Barfusswege, beispielsweise <strong>in</strong><br />

Gute Nordic­Walk<strong>in</strong>g­Schuhe haben<br />

e<strong>in</strong>e grosse Sohlenfläche und e<strong>in</strong>e<br />

versteifte Fersenkappe.<br />

Wanderschuh<br />

Der schwierigste Kauf ist <strong>wohl</strong> derjenige<br />

e<strong>in</strong>es Wanderschuhs, weil die<br />

E<strong>in</strong>satzbereiche derart unterschiedlich<br />

s<strong>in</strong>d. Allroundwanderschuhe s<strong>in</strong>d ideal<br />

für gelegentliche Freizeit­ oder Urlaubswanderungen.<br />

Trekk<strong>in</strong>g­ oder<br />

Hik<strong>in</strong>gschuhe eignen <strong>sich</strong> für leichte<br />

Touren ohne viel Gepäck. Wer dagegen<br />

viel wandert und dabei längere Touren<br />

<strong>in</strong> schwierigem Gelände unternimmt,<br />

sollte eher zum klassischen Spezialwanderschuh<br />

greifen.<br />

Generell gilt: An der Ferse muss der<br />

Schuh fest sitzen, die Zehen dagegen<br />

sollten frei beweglich se<strong>in</strong>. Beim<br />

Bergablaufen sollten diese nicht<br />

anstossen, sonst riskiert man Blutergüsse.<br />

Lieber e<strong>in</strong>e Nummer grösser<br />

kaufen. Die Entscheidung, ob Leder­<br />

oder Kunstfaserschuh, hängt von der<br />

E<strong>in</strong>satzart ab. Gore­Tex­Lam<strong>in</strong>at<br />

macht den Schuh wasserdicht. Allerd<strong>in</strong>gs<br />

ist auch das Obermaterial entscheidend.<br />

Mit e<strong>in</strong>em dicken Lederfutter<br />

ist der Schuh wasserdicht, aber<br />

nicht mehr so atmungsaktiv. Mit Nylongewebe<br />

als Obermaterial zirkuliert die<br />

Luft besser. Wichtig ist auch e<strong>in</strong>e gute<br />

Sohle. Wobei hier die meisten Markenprodukte<br />

e<strong>in</strong>en hohen Standard haben.<br />

Marktführer ist die Vibram­Sohle, die<br />

aus e<strong>in</strong>em steifen, aufgerauten Gummi<br />

besteht und für jeden E<strong>in</strong>satz e<strong>in</strong>e<br />

passende Variante <strong>in</strong> Härte und Profil<br />

anbietet. Walter Aeschimann<br />

Engelberg oder im Toggenburg:<br />

www.barfusspark.<strong>in</strong>fo/laender/<br />

schweiz.htm<br />

w Buchtipp<br />

Ruth Jahn: «Rezeptfrei gesund<br />

mit Schweizer Hausmitteln»; enthält<br />

Ratschläge, wie <strong>sich</strong> mit kneippschen<br />

Bädern, Ölen oder Homöopathie Be<strong>in</strong>beschwerden<br />

l<strong>in</strong>dern lassen. Beobachter­Buchverlag,<br />

2008, 336 Seiten.<br />

2. Auflage, gebunden, mit vielen<br />

Farbfotos, 45 Franken (für Beobachter­Mitglieder<br />

38 Franken)


EUGEN, 70<br />

gesundheit BEOBACHTER KOMPAKT 07/2008 33


BEWEgungSmAngEL<br />

E<strong>in</strong> Volk von Stubenhockern<br />

Jedes fünfte K<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der Schweiz ist übergewichtig. Das wirkt <strong>sich</strong> nicht bloss im<br />

K<strong>in</strong>desalter negativ auf die Gesundheit aus: Auch als Erwachsene haben die Betroffenen<br />

unter den Folgen zu leiden. Text: Walter Aeschimann<br />

Laut der Weltgesundheitsorganisation<br />

s<strong>in</strong>d zwei Drittel aller K<strong>in</strong>der zu wenig<br />

aktiv. Die Ursachen liegen vor allem<br />

<strong>in</strong> veränderten Lebensbed<strong>in</strong>gungen: Durch<br />

die Verstädterung wurden Bewegungsräume<br />

enger. Das Freizeitverhalten hat<br />

<strong>sich</strong> geändert – der Medienkonsum vor<br />

Computer und Fernseher stieg, die Spielaktivität<br />

im Freien kommt zu kurz.<br />

Die Anzahl fettleibiger Schweizer K<strong>in</strong>der hat<br />

<strong>sich</strong> <strong>in</strong> 20 Jahren verdreifacht, mittlerweile<br />

ist jedes fünfte K<strong>in</strong>d übergewichtig. Das<br />

geht aus der breitangelegten K<strong>in</strong>der­ und<br />

Jugendsport­Studie (KISS) des Instituts<br />

für Sport und Sportwissenschaften (ISSW)<br />

der Universität Basel an Primarschulen<br />

hervor. Übergewicht kann bei K<strong>in</strong>dern zu<br />

Blutdruck­ und Stoffwechselstörungen<br />

führen. Haltungsschwächen, erhöhte Verletzungsanfälligkeit<br />

oder chronische Rückenschmerzen<br />

s<strong>in</strong>d weitere Folgen.<br />

Im Erwachsenenalter s<strong>in</strong>d die Spätfolgen<br />

evident: Das Risiko für e<strong>in</strong>en Herz<strong>in</strong>farkt<br />

ist stark erhöht. Studien zeigen, dass <strong>in</strong><br />

den USA die durchschnittliche Lebenserwartung<br />

leicht rückläufig ist – nicht zuletzt,<br />

weil immer mehr Menschen an den<br />

Folgen von Fettleibigkeit sterben.<br />

Bewegung, Spiel und Sport fördern neben<br />

den motorischen Fähigkeiten auch die<br />

Buchtipp<br />

Sarah Renold:<br />

«Motivierte K<strong>in</strong>der – zufriedene<br />

Eltern. Tipps und Ideen zum<br />

Spielen, Lernen und Helfen»<br />

2., erweiterte und aktualisierte<br />

Auflage, 2008, 128 Seiten,<br />

24 Franken (für Beobachter-<br />

Mitglieder 20 Franken)<br />

Erhältlich beim Beobachter-Buchverlag,<br />

Telefon 043 444 53 07, Fax 043 444 53 09 –<br />

oder via Internet: www.beobachter.ch/buchshop;<br />

E-Mail: buchverlag@beobachter.ch<br />

emotionale Verfassung und das Sozialverhalten.<br />

Das Bundesamt für Sport (Baspo)<br />

lancierte unter dem Titel «Aktive K<strong>in</strong>dheit<br />

– gesund durchs Leben» e<strong>in</strong>e Kampagne.<br />

Projektleiter Lukas Zahner: «Eltern und<br />

Lehrkräfte s<strong>in</strong>d aufgerufen, <strong>sich</strong> zu überlegen,<br />

wo und auf welche Weise sie mehr<br />

Bewegung <strong>in</strong> den K<strong>in</strong>deralltag <strong>in</strong>tegrieren<br />

können.» Bei der Lancierung sagte der damalige<br />

Baspo­Direktor He<strong>in</strong>z Keller: «Wir<br />

müssen verh<strong>in</strong>dern, dass die Schweiz e<strong>in</strong><br />

Land von Stubenhockern wird.»<br />

«E<strong>in</strong>e frühe Prävention ist im Kampf gegen<br />

die Epidemie des Übergewichts die e<strong>in</strong>zige<br />

Möglichkeit», sagt auch Susi Kriemler,<br />

K<strong>in</strong>dersportärzt<strong>in</strong> und wissenschaftliche<br />

Leiter<strong>in</strong> am ISSW. Es s<strong>in</strong>d vor allem drei<br />

Ebenen, die die Entwicklung e<strong>in</strong>es K<strong>in</strong>des<br />

positiv bee<strong>in</strong>flussen können:<br />

w Eltern können e<strong>in</strong> bewegtes Umfeld<br />

schaffen und e<strong>in</strong> gesundes Lebens­ und<br />

Bewegungsverhalten vorleben. Das beg<strong>in</strong>nt<br />

bei e<strong>in</strong>er fettarmen Ernährung und<br />

damit, den Fernseh­, Computer­ oder<br />

Videospielgebrauch zugunsten von Bewegung<br />

zu reduzieren.<br />

w Auch die Leitungen von Krippen und<br />

K<strong>in</strong>dergärten haben die Aufgabe, Bewegung<br />

zu ermöglichen. Wichtig s<strong>in</strong>d Spielformen,<br />

die für e<strong>in</strong>e gesunde Bewegungsentwicklung<br />

sorgen und räumliches Vorstellungsvermögen<br />

fördern.<br />

gESundHEIT BEOBACHTER KOMPAKT 7/2008 35<br />

Bewegter Alltag: Spielerische Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsmethoden<br />

Um Bewegung <strong>in</strong> den Alltag zu <strong>in</strong>tegrieren, eignen <strong>sich</strong> e<strong>in</strong>fache,<br />

spielerische Methoden, die die koord<strong>in</strong>ativen Fähigkeiten und<br />

die Muskulatur tra<strong>in</strong>ieren:<br />

w Auf e<strong>in</strong>em Baumstamm oder auf dem Randste<strong>in</strong> am Strassenrand<br />

balancieren.<br />

w Beim Zähneputzen auf e<strong>in</strong>em Be<strong>in</strong> balancieren. Das lässt <strong>sich</strong><br />

steigern, <strong>in</strong>dem man dabei die Augen schliesst.<br />

w E<strong>in</strong> Buch mal bäuchl<strong>in</strong>gs lesen: Dazu stützt man <strong>sich</strong> auf Ellenbogen<br />

und Knien ab. Der Rücken soll immer gerade se<strong>in</strong>.<br />

w E<strong>in</strong>e Treppe auf beiden Be<strong>in</strong>en hochhüpfen. Als Variante kann<br />

diese Übung auch auf e<strong>in</strong>em Be<strong>in</strong> versucht werden.<br />

w Drittens muss die Schule diese Aufgabe<br />

weiterziehen: E<strong>in</strong> Pausenplatz, der zu Bewegung<br />

e<strong>in</strong>lädt, die tägliche Bewegungsstunde<br />

und bewegter Unterricht s<strong>in</strong>d nur<br />

e<strong>in</strong>ige Beispiele.<br />

Die Forderung von Fachleuten zielt auch darauf<br />

ab, bereits auf Primarschulstufe vermehrt<br />

Fachkräfte für den Sportunterricht<br />

e<strong>in</strong>zusetzen. Wenn es darum gehe, den<br />

K<strong>in</strong>dern die Freude an Bewegung zu vermitteln<br />

und sie zu motivieren, brauche es<br />

Fachleute, sagt Kurt Murer, Titularprofessor<br />

am Institut für Bewegungswissenschaften<br />

und Sport der ETH <strong>in</strong> Zürich. Denn wer <strong>in</strong><br />

se<strong>in</strong>er K<strong>in</strong>dheit nicht die Freude und das<br />

Spielerische an der Bewegung vermittelt<br />

bekomme, habe später immer mehr<br />

Schwierigkeiten, <strong>sich</strong> für sportliche Betätigungen<br />

zu motivieren. n<br />

Weitere Infos<br />

Internet<br />

w www.aktive-k<strong>in</strong>dheit.ch: Kampagne<br />

«Aktive K<strong>in</strong>dheit – gesund durchs<br />

Leben»; auf e<strong>in</strong>er DVD s<strong>in</strong>d Übungen<br />

zusammengefasst.<br />

w www.baspo.adm<strong>in</strong>.ch: Bundesamt<br />

für Sport (Baspo)<br />

w www.unibas.ch/sport: Institut<br />

für Sport und Sportwissenschaften<br />

der Universität Basel


36 gEsuNDhEit BEOBACHTER KOMPAKT 7/2008<br />

OnlIne-DIäten<br />

Auch <strong>Sie</strong> kriegen Ihr Fett weg<br />

W<strong>in</strong>terspeck ade: Frühl<strong>in</strong>g ist die richtige Zeit, <strong>sich</strong> von überflüssigen Kilos zu trennen.<br />

Doch wie nimmt man wirksam und nachhaltig ab? Ernährungsprogramme im Internet<br />

versprechen ke<strong>in</strong>e Wunder, haben aber viele Vorteile. Text: Susanne Wagner<br />

Der Hosenbund zwickt, und die Silhouette<br />

war auch schon schlanker –<br />

so ergeht es zurzeit vielen: Bereits 37<br />

Prozent der Schweizer<strong>in</strong>nen und Schweizer<br />

s<strong>in</strong>d übergewichtig. Der Frühl<strong>in</strong>g ist<br />

die richtige Zeit, um e<strong>in</strong> paar Pfunde zu<br />

verlieren. Ganz unterschiedliche Anbieter<br />

von Diätmethoden machen denn auch<br />

wieder vermehrt auf ihre Produkte aufmerksam.<br />

Oft versprechen sie jedoch e<strong>in</strong>en<br />

unrealistisch hohen Gewichtsverlust <strong>in</strong><br />

kurzer Zeit. Der Misserfolg ist programmiert:<br />

Es ist kaum möglich, <strong>in</strong> wenigen<br />

Tagen mehrere Kilo abzunehmen. Die<br />

überflüssigen Kilos s<strong>in</strong>d auch nicht über<br />

Nacht entstanden.<br />

Ob Monodiäten wie die Ananaskur oder das<br />

richtige Komb<strong>in</strong>ieren oder Trennen von<br />

Eiweiss und Kohlenhydraten – Fachleute<br />

der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung<br />

fanden heraus: Die meisten dieser<br />

Diäten s<strong>in</strong>d unbrauchbar. Entweder weil<br />

sie nicht zum versprochenen Abnahmeeffekt<br />

führen oder weil danach der berüchtigte<br />

Jo­Jo­Effekt droht und man die Kilos<br />

gleich wieder zunimmt.<br />

Die Änderung des Essverhaltens ist die<br />

e<strong>in</strong>zig wirksame und nachhaltige Art, Kilos<br />

loszuwerden. Die Umstellung von Gewohnheiten<br />

ist e<strong>in</strong>facher, wenn man <strong>sich</strong><br />

mit anderen austauscht. Das muss nicht<br />

von Ange<strong>sich</strong>t zu Ange<strong>sich</strong>t se<strong>in</strong>. Seit e<strong>in</strong><br />

paar Jahren gibt es im Internet kostenpflichtige<br />

Diätprogramme: Anbieter stellen<br />

e<strong>in</strong>en Diätplan zusammen, verschicken<br />

E­Mails mit Neuigkeiten und Anregungen<br />

für sportliche Betätigungen.<br />

Nun mischt auch e<strong>in</strong> Grossverteiler mit:<br />

Auf dem Ernährungs­Coach­Forum von<br />

Coop tauschen <strong>sich</strong> Gleichges<strong>in</strong>nte über<br />

ihre Erfolge aus. Unter dem Schutz der<br />

Anonymität traut man <strong>sich</strong> auch zuzugeben,<br />

dass man e<strong>in</strong>en Body­Mass­Index von<br />

40 hat (was starker Fettleibigkeit entspricht),<br />

dass man am liebsten 17 Kilo<br />

Diät: So erkennen <strong>Sie</strong> seriöse ernährungsprogramme<br />

Für nachhaltiges Abnehmen ist es unerlässlich, neue Ernährungsgewohnheiten<br />

zu entwickeln. Das tun die meisten kommerziellen<br />

Diätangebote nicht. Unseriöse Diätangebote erkennen <strong>Sie</strong> an den<br />

unrealistischen Versprechungen, zum Beispiel dass<br />

w e<strong>in</strong>e Gewichtsabnahme ohne jegliche Bewegung möglich sei,<br />

w e<strong>in</strong>e Methode für alle wirksam sei,<br />

w man kalorienreiche Nahrungsmittel weiterh<strong>in</strong> unlimitiert essen könne,<br />

w e<strong>in</strong> Jo­Jo­Effekt (Hochschnellen des Gewichts nach Beendigung<br />

der Diät, wie es oft der Fall ist) ausgeschlossen sei,<br />

w die Beschränkung auf e<strong>in</strong> Spezialprodukt (zum Beispiel Shakes)<br />

zu Gewichtsverlust führe.<br />

Folgende Punkte sollte e<strong>in</strong> gutes Onl<strong>in</strong>e-Ernährungsprogramm enthalten<br />

w Es bietet umfassende Informationen und realistische Abnehmziele.<br />

w Es basiert auf der Umstellung der Ernährungs­ und Bewegungsgewohnheiten.<br />

w Die empfohlene Ernährung ist e<strong>in</strong>e ausgewogene, energiereduzierte<br />

Mischkost.<br />

w Es besteht die Möglichkeit, per E­Mail mit Fachpersonen Kontakt<br />

aufzunehmen.<br />

Nachteile e<strong>in</strong>es Onl<strong>in</strong>e-Diätprogramms<br />

w Es ist nur für Menschen geeignet, die den Umgang mit dem Internet<br />

gewohnt s<strong>in</strong>d. So werden viele ältere Interessierte ausgeschlossen.<br />

w Besonders zu Beg<strong>in</strong>n ist e<strong>in</strong> hoher Zeitaufwand am Computer nötig.<br />

Es besteht die Gefahr, <strong>sich</strong> <strong>in</strong> den vielen Informationen und Tabellen<br />

zu verlieren.<br />

w Motivationsprobleme s<strong>in</strong>d möglich, weil e<strong>in</strong> persönlicher Kontakt<br />

fehlt.<br />

Vorteile e<strong>in</strong>es Onl<strong>in</strong>e-Diätprogramms<br />

w Die Nutzung ist zeitlich unabhängig.<br />

w E<strong>in</strong> Austausch mit Gleichges<strong>in</strong>nten und Fachleuten ist möglich.<br />

w Der Zugang ist niederschwellig, oft ist der Preis im Vergleich zu<br />

anderen Methoden tief.<br />

loswerden möchte oder dass man erfolglos<br />

zahlreiche Diäten ausprobiert hat. Aber<br />

auch von Erfolgen auf der Waage ist zu<br />

lesen: von der Freude über zehn verlorene<br />

Kilos, von strafferen Rundungen und von<br />

Jogg<strong>in</strong>g morgens um sechs Uhr.<br />

Dass körperliche Bewegung das A und O<br />

des erfolgreichen Abnehmens ist, weiss<br />

Sportjournalist Kurt Henauer. Dennoch ist<br />

er schon zum zweiten Mal aktives Mitglied<br />

bei e<strong>in</strong>em weiteren Onl<strong>in</strong>e­Programm<br />

für Abnehmwillige. Auch im von «NZZ


Onl<strong>in</strong>e» lancierten Programm «eBalance»<br />

geht es um e<strong>in</strong> gesundes Gleichgewicht<br />

von Kalorienverbrennung und Kalorienaufnahme.<br />

Vor zwei Jahren entschied <strong>sich</strong><br />

der damals 105 Kilo schwere und 1,84 Meter<br />

grosse Kurt Henauer erstmals, etwas<br />

gegen se<strong>in</strong> Übergewicht zu tun.<br />

Die ersten tage seien etwas hart gewesen, er<strong>in</strong>nert<br />

er <strong>sich</strong>: «Ich hätte gerne mehr Brot<br />

gegessen. Es stand halt mehr Gemüse und<br />

Salat auf dem Tisch.» Dafür hat <strong>sich</strong> der<br />

Berner täglich e<strong>in</strong>e Stunde lang <strong>in</strong>tensiv<br />

bewegt: Er begann mit Nordic Walk<strong>in</strong>g,<br />

fuhr Rad und joggte. Henauer schätzt es,<br />

dass das Onl<strong>in</strong>e­Programm im Alltag gut<br />

umsetzbar ist: «Es geht nicht darum, e<strong>in</strong>em<br />

das Essen zu verleiden, sondern darum,<br />

se<strong>in</strong>e Energiebilanz auszugleichen.» Es sei<br />

ganz e<strong>in</strong>fach: Man müsse mehr Energie<br />

verbrauchen als zuführen. Mit dieser Methode,<br />

die auch den Kontakt zu Ernährungsberatern<br />

e<strong>in</strong>schliesst, hat Henauer<br />

vor zwei Jahren <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em halben Jahr<br />

22 Kilo abgenommen. Wegen mangelnder<br />

Bewegung nach e<strong>in</strong>er Meniskusoperation<br />

s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> letzter Zeit wieder e<strong>in</strong> paar wenige<br />

Kilo dazugekommen. Denen hat er nun<br />

erneut den Kampf angesagt.<br />

Doch wie wirksam und nachhaltig s<strong>in</strong>d<br />

solche Onl<strong>in</strong>e­Programme wirklich? «Ich<br />

erwarte, dass bei e<strong>in</strong>em Onl<strong>in</strong>e­Ernährungsprogramm<br />

<strong>in</strong>terneterfahrene Menschen<br />

mit e<strong>in</strong>em leichten bis mittelschweren<br />

Übergewicht und genügend Selbstkontrolle<br />

am besten abschneiden», sagt Philippe<br />

Beissner vom Stoffwechselzentrum<br />

Hirslanden. Der Mediz<strong>in</strong>er ist als begleitender<br />

Arzt im «eBalance»­Programm tätig.<br />

Bei starkem Übergewicht h<strong>in</strong>gegen<br />

sowie bei Begleiterkrankungen des Übergewichts<br />

wie Diabetes, hohem Blutdruck<br />

oder Cholester<strong>in</strong>­Stoffwechselstörungen<br />

reicht e<strong>in</strong> Onl<strong>in</strong>e­Ernährungsprogramm<br />

nicht, e<strong>in</strong>e ärztliche Betreuung ist notwendig.<br />

«Der fehlende persönliche Kontakt,<br />

wie er <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Ernährungsberatung vor­<br />

handen ist, kann <strong>sich</strong> negativ auf die Motivation<br />

der Teilnehmer auswirken», sagt<br />

Sab<strong>in</strong>a Trüb von der Schweizerischen Gesellschaft<br />

für Ernährung. E<strong>in</strong> weiteres Risiko<br />

sei, dass man <strong>sich</strong> bei e<strong>in</strong>em Onl<strong>in</strong>e­<br />

Programm zu wenig ausgewogen ernährt.<br />

Auch <strong>in</strong> der Phase der Gewichtsreduktion<br />

sollten täglich m<strong>in</strong>destens 1500 Kalorien<br />

aufgenommen werden. Zudem könne die<br />

Versorgung mit Vitam<strong>in</strong>en und M<strong>in</strong>eralstoffen<br />

kritisch werden, wenn zu viele Lebensmittel<br />

gemieden werden.<br />

Für anhaltenden erfolg muss die Gewichtsreduktion<br />

auf e<strong>in</strong>er Umstellung der Ernährungsgewohnheiten<br />

basieren. Deshalb<br />

sollte <strong>sich</strong> der Nutzer als Erstes se<strong>in</strong>er täglichen<br />

Gewohnheiten bewusst werden:<br />

etwa durch e<strong>in</strong> tägliches Ess­ und Bewegungsprotokoll.<br />

Hilfreich s<strong>in</strong>d Menüpläne<br />

und Rezeptideen. Die Schweizerische<br />

Gesellschaft für Ernährung empfiehlt<br />

«eBalance», weil es helfen kann, e<strong>in</strong> gesundes<br />

Bewegungs­ und Ernährungsverhalten<br />

zu entwickeln. Mediz<strong>in</strong>er Beissner rät jedoch,<br />

das Ziel nicht allzu hoch zu stecken:<br />

E<strong>in</strong> vernünftiges Ziel ist e<strong>in</strong>e Gewichtsreduktion<br />

um zehn Prozent. Wie bei der<br />

konventionellen Gewichtsbehandlung besteht<br />

die Kunst dar<strong>in</strong>, realistische Ziele zu<br />

setzen und diese konsequent anzugehen. n<br />

Weitere Infos<br />

w Buchtipp<br />

Die Schweizerische Gesellschaft für<br />

Ernährung hat e<strong>in</strong>en praktischen Ratgeber<br />

geschaffen. Neben e<strong>in</strong>er Anleitung<br />

zur gesunden Gewichtsreduktion<br />

enthält das Buch e<strong>in</strong>e kritische<br />

Bewertung von 35 verbreiteten Diäten<br />

und Programmen: «Gesund abnehmen.<br />

E<strong>in</strong> praktischer Ratgeber mit<br />

kritischem Diätvergleich»; Schweizerische<br />

Gesellschaft für Ernährung,<br />

2007, 176 Seiten, 26 Franken<br />

gEsuNDhEit BEOBACHTER KOMPAKT 7/2008 37<br />

Buchtipp<br />

Marianne Botta Diener:<br />

«Essen. geniessen. Fit se<strong>in</strong>. Das<br />

erste Wohlfühl-Ernährungsbuch<br />

für Frauen <strong>in</strong> der schweiz»<br />

Der Energiespender <strong>in</strong><br />

Buchform! Wie <strong>Sie</strong> mit der<br />

richtigen Ernährung das<br />

Wohlbef<strong>in</strong>den steigern, ohne<br />

zu hungern. 2, aktualisierte<br />

Auflage, 2008, 256 Seiten,<br />

38 Franken<br />

Erhältlich beim Beobachter-Buchverlag,<br />

telefon 043 444 53 07, Fax 043 444 53 09 –<br />

oder via <strong>in</strong>ternet: www.beobachter.ch/buchshop;<br />

E-Mail: buchverlag@beobachter.ch


38 gesundheit BEOBACHTER KOMPAKT 7/2008<br />

Qualitätszirkel<br />

Geteiltes Wissen – doppeltes Wissen<br />

Mit den sogenannten Qualitätszirkeln von ärzten und apothekern will man kosten<br />

senken und die Qualität der Patientenbetreuung steigern. erste erfahrungen zeigen,<br />

dass es funktioniert. text: Walter aeschimann<br />

Medikamente s<strong>in</strong>d teuer – die Kosten<br />

müssen gesenkt werden, ohne<br />

dadurch Patienten zu gefährden:<br />

Diese Forderung liest man fast täglich <strong>in</strong><br />

den Medien.<br />

E<strong>in</strong> Modell, das derzeit Schule macht,<br />

s<strong>in</strong>d die Qualitätszirkel: Ärzte und Apotheker<br />

arbeiten eng zusammen, um den<br />

E<strong>in</strong>satz von Medikamenten zu optimieren.<br />

Der Schlüssel zum Erfolg liegt <strong>in</strong><br />

der Information aus unabhängigen Quellen<br />

der beteiligten Apotheker und Ärzte.<br />

Dank der sorgfältigen und systematischen<br />

Prüfung der verfügbaren Studien<br />

und Therapierichtl<strong>in</strong>ien können sie frühzeitig<br />

auf Probleme h<strong>in</strong>weisen und Lösungsstrategien<br />

entwickeln.<br />

E<strong>in</strong> regionaler Zirkel besteht aus etwa<br />

fünf bis acht Ärzten und e<strong>in</strong>em speziell<br />

ausgebildeten Apotheker. Mehrmals<br />

jährlich treffen sie <strong>sich</strong>, besprechen neue<br />

Medikamente sowie Therapierichtl<strong>in</strong>ien<br />

und analysieren, welche Medikamente<br />

die Ärzte <strong>in</strong> den letzten Monaten verschrieben<br />

haben.<br />

Ziel der Qualitätszirkel ist es, die Sicherheit<br />

und Effizienz der Behandlung zu<br />

erhöhen und gleichzeitig – als positiver<br />

Midlife-Crisis: Offenbar e<strong>in</strong> globales Phänomen<br />

Lebensfreude und Wohlbef<strong>in</strong>den erreichen<br />

im Alter zwischen 40 und 50 e<strong>in</strong>en<br />

Tiefpunkt. Dann treten Depressionen<br />

statistisch gesehen am häufigsten auf.<br />

In den Lebensabschnitten davor und danach<br />

fühlen <strong>sich</strong> die meisten Menschen<br />

mental besser. Bildlich gesprochen, folgt<br />

die Lebensfreude über die Jahre der<br />

Form e<strong>in</strong>es U. Andrew Oswald und se<strong>in</strong><br />

Team an der Universität von Warwick<br />

Nebeneffekt – die Kosten möglichst zu<br />

dämpfen.<br />

Die Verschreibung von Medikamenten nach<br />

der Diagnose und die Abgabe s<strong>in</strong>d nicht<br />

so unproblematisch, wie <strong>sich</strong> Patienten<br />

das vielleicht vorstellen: «Zu Risiken<br />

und Nebenwirkungen fragen <strong>Sie</strong> Ihren<br />

Arzt oder Apotheker» − der Standardspruch<br />

der Werbung ist mehr als berechtigt.<br />

Gleichzeitig e<strong>in</strong>genommen,<br />

entwickeln Medikamente, darunter auch<br />

nicht rezeptpflichtige, Wechselwirkungen<br />

und mitunter unerwünschte Effekte.<br />

Diese werden <strong>in</strong> jeder guten Apotheke<br />

rout<strong>in</strong>emässig überprüft.<br />

In Qualitätszirkeln gehen die Fachleute<br />

nun noch e<strong>in</strong>en Schritt weiter. Dank systematischer<br />

Analyse der unabhängigen<br />

Literatur können Therapieempfehlungen<br />

besprochen und zum Beispiel<br />

unerwünschte Arzneimittelwirkungen<br />

frühzeitig erkannt werden. So haben<br />

die Qualitätszirkel bereits 2001 auf<br />

mögliche Probleme mit damals neuentwickelten<br />

Schmerzmitteln, den selektiven<br />

COX­2­Hemmern, h<strong>in</strong>gewiesen,<br />

also schon Jahre bevor e<strong>in</strong>ige Produkte<br />

aus dieser Gruppe im September<br />

(England) haben diese U-Form <strong>in</strong> Erhebungen<br />

aus 72 Ländern gefunden. Die<br />

Gründe h<strong>in</strong>ter dieser globalen Veränderung<br />

der Bef<strong>in</strong>dlichkeit s<strong>in</strong>d unklar. Zwei<br />

Millionen Menschen wurden erfasst, e<strong>in</strong><br />

Grossteil davon Nordamerikaner und<br />

Westeuropäer. In Grossbritannien beispielsweise<br />

war der Tiefpunkt bei 44<br />

Jahren für Männer und Frauen erreicht.<br />

In den USA lag er für Frauen bei 40 Jah-<br />

2004 aufgrund e<strong>in</strong>es erhöhten Risikos<br />

für Herz<strong>in</strong>farkte und Schlaganfälle vom<br />

Markt genommen wurden.<br />

Die gezielte Zusammenarbeit des Arztes<br />

und des Apothekers entscheidet über<br />

den Erfolg der Therapie. Qualitätszirkel<br />

optimieren diese Koord<strong>in</strong>ation zugunsten<br />

der Patienten und der Prämienzahler<br />

deutlich.<br />

Qualitätszirkel Ärzte­Apotheker existieren<br />

<strong>in</strong> den Kantonen Aargau, Bern, Freiburg,<br />

Neuenburg, Tess<strong>in</strong>, Waadt, Wallis<br />

und Zürich. Insgesamt engagieren <strong>sich</strong><br />

120 Apotheker und 450 Ärzte <strong>in</strong> den<br />

75 aktiven Zirkeln. «Die Aktion ist im<br />

Wesentlichen engagierten Apothekern<br />

und Ärzten zu verdanken», betont Dom<strong>in</strong>ique<br />

Jordan, Präsident des Dachverbands.<br />

E<strong>in</strong> erstes Pilotprojekt sei f<strong>in</strong>anziell<br />

von Santésuisse unterstützt worden,<br />

die Qualitätszirkel der anderen Kantone<br />

seien von Pharmasuisse f<strong>in</strong>anziert worden.<br />

Jordan: «Zurzeit s<strong>in</strong>d Verhandlungen<br />

mit Santésuisse im Gang, um die<br />

F<strong>in</strong>anzierung <strong>in</strong> Zukunft zu <strong>sich</strong>ern.» n<br />

w <strong>in</strong>ternet<br />

www.pharmasuisse.org<br />

ren und für Männer bei 50 Jahren. Das<br />

Abgleiten <strong>in</strong> die depressivere Lebensphase<br />

<strong>in</strong> den Vierzigern sei e<strong>in</strong> langsamer<br />

Prozess. In den Fünfzigern rappelten<br />

<strong>sich</strong> die Menschen meist wieder<br />

auf. Wenn sie körperlich fit s<strong>in</strong>d, können<br />

<strong>sich</strong> 70-Jährige genauso gut und glücklich<br />

fühlen wie 20-Jährige, erklärt Oswald.<br />

Die Forscher fanden die U-förmige<br />

Bef<strong>in</strong>dlichkeitskurve bei Menschen <strong>in</strong>


Zum Wohl des Körpers: Grundregeln beim Tr<strong>in</strong>ken<br />

Der Mensch besteht zu e<strong>in</strong>em Grossteil<br />

aus Wasser: Beim Erwachsenen s<strong>in</strong>d es<br />

ungefähr 60 Prozent, beim Säugl<strong>in</strong>g bis zu<br />

70 Prozent. Wasser ist die Grundlage aller<br />

biologischen Vorgänge im menschlichen<br />

Organismus. Es sorgt für den ständigen<br />

Austausch der Auf- und Abbauprodukte<br />

des Stoffwechsels und hält so den Körper<br />

gesund.<br />

Unser Körper scheidet täglich auch grosse<br />

Mengen an Flüssigkeit aus. Diese Verluste<br />

müssen immer wieder ausgeglichen werden.<br />

Die Warnsignale des Körpers bei zu<br />

wenig Flüssigkeitszufuhr reichen von Kopfschmerzen<br />

über Übelkeit und Mundtrockenheit<br />

bis Appetitlosigkeit. Zudem wäre es<br />

falsch, auf das Durstgefühl zu warten, bis<br />

man tr<strong>in</strong>kt. Auch Durst ist bereits Zeichen<br />

e<strong>in</strong>es Flüssigkeitsdefizits.<br />

Täglich braucht e<strong>in</strong> Erwachsener zwei bis<br />

drei Liter Flüssigkeit. E<strong>in</strong>en Teil davon nehmen<br />

wir mit der Nahrung auf. M<strong>in</strong>destens<br />

anderthalb bis zwei Liter müssen wir aber<br />

täglich zusätzlich tr<strong>in</strong>ken. Der Körper<br />

braucht die Flüssigkeit, um die unzähligen<br />

Funktionen, an denen Wasser beteiligt ist,<br />

ausführen zu können. Ohne genügend Flüssigkeit<br />

dickt zum Beispiel das Blut e<strong>in</strong>, und<br />

die Nährstoffe können nicht ausreichend <strong>in</strong>s<br />

Gehirn transportiert werden. Gehirnleistung<br />

und Konzentrationsfähigkeit lassen nach.<br />

Weiter droht die Gefahr von Nierenste<strong>in</strong>erkrankungen,<br />

Harnwegs<strong>in</strong>fektionen und<br />

Verstopfung.<br />

Wichtig ist, dass man immer wieder mal<br />

kle<strong>in</strong>ere Mengen Flüssigkeit tr<strong>in</strong>kt, nicht<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Mal viel: Denn der Körper kann<br />

zu grosse Mengen nicht aufnehmen. Ob<br />

man genug getrunken hat, kann man leicht<br />

an der Farbe des Ur<strong>in</strong>s feststellen: je heller,<br />

desto besser ist der Körper mit Flüssigkeit<br />

versorgt. susanne Wagner<br />

allen Ländern. Da K<strong>in</strong>derzahl, Scheidungen,<br />

Jobwechsel und E<strong>in</strong>kommen<br />

dabei offenbar ke<strong>in</strong>e Rolle spielen,<br />

glauben die Forscher, dass die prekäre<br />

Stimmungslage <strong>in</strong> der mittleren Lebensphase<br />

zur Natur des Menschen gehört.<br />

Wenn Menschen wissen, dass das<br />

Stimmungstief <strong>in</strong> mittleren Jahren<br />

normal ist, kommen sie besser durch,<br />

hoffen die Forscher. Walter Aeschimann<br />

Tipps und Tricks: Die richtigen Getränke<br />

gesundheit BEOBACHTER KOMPAKT 7/2008 39<br />

Welche Nahrungsmittel enthalten wie viel Wasser?<br />

Gurke 95 %<br />

Vollmilch 87 %<br />

gekochte Kartoffeln 80 %<br />

Joghurt mit Aroma 76 %<br />

Teigwaren 73 %<br />

Pommes frites 54 %<br />

Gipfeli 30 %<br />

trockene Cornflakes 6 %<br />

Milchschokolade 1 %<br />

w Zu jedem Essen gehört e<strong>in</strong> Getränk. Wasser fördert die Verdauung.<br />

w Tr<strong>in</strong>ken <strong>Sie</strong> anderthalb bis zwei, noch besser drei Liter am Tag.<br />

w K<strong>in</strong>der benötigen weniger Flüssigkeit. Ideale Wasserzufuhr:<br />

40 Milliliter pro Kilo Körpergewicht.<br />

w Bevorzugen <strong>Sie</strong> M<strong>in</strong>eral- oder Leitungswasser und ungesüsste<br />

Früchte- oder Kräutertees.<br />

w Alkoholhaltige Getränke s<strong>in</strong>d ungeeignet, um den Durst zu löschen.<br />

w Das Tr<strong>in</strong>ken von süssen Soft Dr<strong>in</strong>ks kann zu noch mehr Durst<br />

führen. Und es führt dem Körper zu viel Zucker zu. Orangensaft<br />

ist als Durstlöscher ebenso wenig geeignet. Er enthält fast gleich<br />

viel Zucker wie Cola: Mit e<strong>in</strong>em Liter Orangensaft nimmt man<br />

quasi 34 Stück Würfelzucker zu <strong>sich</strong>, mit e<strong>in</strong>em Liter Cola 40.<br />

w Besser geeignet ist e<strong>in</strong>e Saftschorle: e<strong>in</strong> Mischgetränk aus Apfelsaft<br />

und Wasser.<br />

w Stellen <strong>Sie</strong> e<strong>in</strong>e Flasche Wasser gut <strong>sich</strong>tbar und erreichbar<br />

am Arbeitsplatz, <strong>in</strong> der Freizeit oder zu Hause bereit.<br />

w Besonders ältere Menschen s<strong>in</strong>d gefährdet, zu wenig zu tr<strong>in</strong>ken.<br />

Im Alter nimmt das Durstempf<strong>in</strong>den ab. Doch es gibt e<strong>in</strong>en<br />

kle<strong>in</strong>en Trick: Damit <strong>Sie</strong> an das Tr<strong>in</strong>ken er<strong>in</strong>nert werden, verteilen<br />

<strong>Sie</strong> Wassergläser gut <strong>sich</strong>tbar <strong>in</strong> der Wohnung. Tr<strong>in</strong>ken <strong>Sie</strong> jede<br />

Stunde e<strong>in</strong>en Deziliter.<br />

w Früher wurden Kaffee und Schwarztee als Entwässerer von der<br />

Flüssigkeitsbilanz abgezogen. Nach neusten Erkenntnissen<br />

dürfen sie dazugezählt werden. Trotzdem sollten koffe<strong>in</strong>haltige<br />

Getränke massvoll genossen werden.<br />

Impressum<br />

DER SCHWEIZERISCHE BEOBACHTER<br />

82. Jahrgang; Axel Spr<strong>in</strong>ger Schweiz AG,<br />

Förrlibuckstrasse 70, Postfach, 8021 Zürich<br />

Telefon Redaktion 043 444 52 52<br />

E-Mail/Leserbriefe: redaktion@beobachter.ch<br />

Telefon Anzeigen 043 444 54 46<br />

Chefredaktion Chefredaktor: Balz Hosang<br />

Matthias Pflume (Stellvertreter)<br />

Toni Wirz (Beratung)<br />

Urs Zanoni (Projektleitung)<br />

Thomas Roth<br />

95 %<br />

Wasser<br />

Produktion und Grafik Leitung: Iwon Blum<br />

Textproduktion: Ewald Mathys<br />

Korrektorat: Rolf Prévôt (Leitung), Klaus Beger<br />

Art Director: Reg<strong>in</strong>a Kriewall<br />

Layout: Rudi-Renoir Appoldt, rrenoir.com<br />

Bildredaktion: Mar<strong>in</strong>a Roth<br />

Verlag Verlagsleiter: Roland Wahrenberger<br />

Internet Fred Frohofer, Markus Röösli<br />

Auflage 311 910 Exemplare<br />

(WEMF-beglaubigt 2007);<br />

999 000 Leser<strong>in</strong>nen und Leser<br />

(MACH Basic 2007-2)

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