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Wie funktioniert eine Talsperre? - Publikationen - Freistaat Sachsen

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<strong>Sachsen</strong> – seit Jahrhunderten<br />

mit <strong>Talsperre</strong>n vertraut<br />

<strong>Sachsen</strong> ist ein Land mit überdurchschnittlich vielen Tal sperren.<br />

Sie sind notwendig, um die Bevölkerung und die Industrie mit<br />

dem nötigen Wasser versorgen zu können. Die Geschichte der<br />

sächsischen <strong>Talsperre</strong>n beginnt im Mittelalter. Schon im 15. Jahrhundert<br />

wurden erste Stauanlagen geschaffen. Sie dienten damals<br />

dem Bergbau. Noch heute wird aus dieser Zeit z. B. die<br />

Revierwasserlaufanstalt Freiberg genutzt, die aus <strong>eine</strong>r Kette von<br />

künstlichen Stauseen besteht. Größere <strong>Talsperre</strong>n entstanden in<br />

<strong>Sachsen</strong> ab Ende des 19. Jahrhunderts. Die aufblühende Industrie<br />

und die rasch wachsende Bevölkerung machten ihren Bau nötig.<br />

Die Stauanlagen der Landestalsperrenverwaltung des <strong>Freistaat</strong>es <strong>Sachsen</strong><br />

Plauen<br />

Weiße Elster<br />

Weiße Elster<br />

LEIPZIG<br />

Pleiße<br />

Werdau<br />

Zwickauer Mulde<br />

Zwickau<br />

0 25 50 km<br />

Aue<br />

Wurzen<br />

Mulde<br />

Herausgeber: Landestalsperrenverwaltung des <strong>Freistaat</strong>es<br />

<strong>Sachsen</strong>. Quelle der Fachdaten: Landesamt für Umwelt<br />

CHEMNITZ<br />

Annaberg-<br />

Buchholz<br />

Riesa<br />

Freiberg<br />

Meissen<br />

Freiberger Mulde<br />

Elbe<br />

Freital<br />

DRESDEN<br />

Müglitz<br />

Pirna<br />

Hoyerswerda<br />

Schwarze Elster<br />

<strong>Talsperre</strong> Carlsfeld<br />

Spree<br />

Bautzen<br />

Lausitzer Neisse<br />

Zittau<br />

Görlitz<br />

Weiße Elster<br />

Weiße Elster<br />

Pleiße<br />

Zwickauer Mulde<br />

0 25 50 km<br />

Herausgeber: Landestalsperrenverwaltung des <strong>Freistaat</strong>es<br />

<strong>Sachsen</strong>. Quelle der Fachdaten: Landesamt für Umwelt<br />

und Geologie und Landestalsperrenverwaltung. Stand: 2010<br />

Mulde<br />

Eine <strong>Talsperre</strong> im Detail<br />

Bei den Absperrbauwerken von <strong>Talsperre</strong>n wird zwischen geschütteten<br />

Stau dämmen mit verschiedenen Dichtungen und massiven Staumauern<br />

unterschieden. Im Inneren der meisten Staumauern und in einigen<br />

Dämmen führen Kontrollgänge durch das gesamte Bauwerk. Sie ermöglichen<br />

dem Staupersonal den Zugang zu den verschiedenen Mess -<br />

einrichtungen, die der Überwachung und Sicherheit der Anlage dienen.<br />

38<br />

Um das Wasser für die Trinkwassergewinnung zu entnehmen, gibt es<br />

verschiedene Einrichtungen. Dies können Entnahmetürme mitten im<br />

Stausee oder direkt an der Staumauer sein oder auch höhenverstellbare<br />

Schwenkarme. Über Rohr leitungen gelangt das Wasser durch die<br />

42<br />

Staumauer und zum Wasserwerk.<br />

50<br />

Wurzen<br />

Der Fluss unterhalb der Stauanlage wird über so genannte Grundabläs-<br />

Hoyerswerda<br />

se stets mit Wasser versorgt. Im Einlaufbauwerk halten Rechen das<br />

75<br />

Schwemmgut ab und verhindern, dass es verstopft. Vom Einlauf 76 fließt<br />

das Wasser dann in die Grundablassleitung. Sie kann im Notfall oder bei<br />

LEIPZIG<br />

43<br />

Riesa<br />

Reparaturen verschlossen werden. Außerdem kann der Staumeister im<br />

Schieberhaus oder in der 62 Schieberkammer regulieren, wie viel Wasser<br />

73<br />

an den Unterlauf abgegeben wird. Über die Grundablässe gelangt das<br />

41<br />

Betriebe der LTV<br />

37<br />

36<br />

Freiberger Mulde/Zschopau<br />

Oberes 35<br />

39Elbtal<br />

Spree/Neiße<br />

40<br />

Elbaue/Mulde/Untere Weiße Elster<br />

Zwickauer 34Mulde/Obere<br />

Weiße Elster<br />

51 49<br />

46<br />

47<br />

44<br />

64<br />

52<br />

45<br />

48<br />

Wasser in das 57Tosbecken<br />

und von dort in das natürliche Fließgewässer.<br />

61<br />

77 72<br />

Bautzen<br />

Meissen Den Stauraum <strong>eine</strong>r <strong>Talsperre</strong> unter teilen Wasserwirtschaftler 78 prinzipiell<br />

in Re serveraum, Betriebsraum und Hoch wasserrückhalteraum.<br />

79<br />

DRESDEN 58<br />

Der Reserveraum ist der Mindeststauinhalt, der gewährleistet, dass die<br />

Wasserqualität aus reichend gut ist. Der Betriebsraum dient der Bewirtschaftung<br />

der<br />

Freital<br />

<strong>Talsperre</strong>. Bei 63 Trink wassertalsperren wird hier das Wasser<br />

entnommen, das in den Wasserwerken Pirna zu Trinkwasser aufbereitet wird.<br />

33<br />

Überleitungen der LTV (Auswahl)<br />

Trinkwasserüberleitungen<br />

15<br />

Brauchwasserüberleitungen<br />

CHEMNITZ<br />

17<br />

Der Hochwasserrückhalteraum 56<br />

wird stets freigehalten, damit er bei<br />

Freiberg 54<br />

<strong>eine</strong>m Hochwasser vollständig 71 zur 66 Verfügung steht. Steigt das Wasser<br />

27bei<br />

<strong>eine</strong>m 26 Hochwasser so stark an, dass der Stauraum es nicht mehr<br />

25 31<br />

53<br />

fassen kann, wird es über die Hochwasserentlastungsanlage in das<br />

32<br />

68<br />

28<br />

55<br />

67<br />

65<br />

Tosbecken 18abgeleitet.<br />

69<br />

29<br />

7<br />

Zwickau<br />

Fließgewässer Werdau<br />

12<br />

1<br />

Fließgewässer 1. Ordnung 6<br />

14<br />

Aue<br />

Bundeswasserstraße<br />

10<br />

Ortschaften<br />

4<br />

11<br />

Plauen<br />

5<br />

13<br />

9Stauanlagen<br />

der LTV<br />

16<br />

30<br />

19<br />

21<br />

22 24<br />

20<br />

Vollstau<br />

23<br />

Hochwasserrückhalteraum<br />

Annaberg-<br />

Stauziel<br />

Buchholz<br />

Betriebsraum<br />

59 70<br />

60<br />

Mauerkrone<br />

Hochwasserentlastungsanlage<br />

Oberer Kontrollgang<br />

3<br />

8 2<br />

Trinkwassertalsperre bzw. -speicher,<br />

Absenkziel<br />

z.T. mit Hochwasserschutzfunktion<br />

Kontrollschacht<br />

Brauchwassertalsperre bzw. -speicher,<br />

z.T. mit Hochwasserschutzfunktion<br />

Reserveraum<br />

Hochwasserrückhaltebecken<br />

Grundablass<br />

Einlaufbauwerk<br />

Unterer Kontrollgang<br />

Schieberkammer<br />

Freiberger Mulde<br />

Elbe<br />

Müglitz<br />

Grundablass<br />

Schwarze Elster<br />

Spree<br />

Tosbecken<br />

Lausitzer Neisse<br />

74<br />

Zittau<br />

Görlitz<br />

<strong>Talsperre</strong> Lehnmühle – Hochwasserentlastungsanlage<br />

Funktionale Bauwerke mit vielen Aufgaben<br />

Die <strong>Talsperre</strong>n in <strong>Sachsen</strong> haben in der Regel mehrere Aufgaben<br />

gleichzeitig. So speichern sie Wasser, um die Versorgung mit<br />

Trink- und Brauchwasser auch in trockenen Zeiten zu sichern.<br />

Außerdem sorgen sie durch <strong>eine</strong> Mindestwasserabgabe dafür,<br />

dass die unterliegenden Gewässer nicht austrocknen. Eine besonders<br />

wichtige Funktion ist der Hochwasserschutz. In fast allen<br />

<strong>Talsperre</strong>n wird ständig Raum frei gehalten, um Hochwasserzuflüsse<br />

aufnehmen zu können. Das kann bei starken Niederschlägen<br />

oder auch bei Schneeschmelze nötig werden. Die <strong>Talsperre</strong>n<br />

bewahren Orte an Gewässern unterhalb dann vor Überflutungen.<br />

Hochwasserschutz und Wasserbevorratung sind gegensätzliche<br />

Nutzungen. Für jede einzelne <strong>Talsperre</strong> gibt es deshalb Bewirtschaftungspläne,<br />

so dass die Aufgaben optimal erfüllt werden.<br />

<strong>Talsperre</strong> Cranzahl – Entnahmeturm

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