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ORTSERWEITERUNG KIRCHHEIM B. MüNCHEN - schober ...

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Ortserweiterung Kirchheim b. münchen<br />

Wettbewerbsdokumentation<br />

Nichtoffener städtebaulicher Realisierungswettbewerb


Vorwort Anlass und Ziel des Wettbewerbs • Wettbewerbsgebiet<br />

Der Wettbewerb wurde mit<br />

„Zuschüssen des Landes für<br />

städtebauliche Planungen<br />

und Forschungen“ gefördert.<br />

Vorwort des Ersten Bürgermeisters<br />

Liebe Bürgerinnen und Bürger,<br />

mit dem Wettbewerb „Ortserweiterung Kirchheim<br />

bei München“ machen wir uns uns auf einen neuen,<br />

vielversprechenden Weg der Gemeindeentwicklung.<br />

Mit dem Ergebnis haben wir nun ein geeignetes Instrumentarium<br />

an der Hand, das unsere Gemeinde in der<br />

städtebaulichen Entwicklung weiter voran bringt und<br />

für die Herausforderungen der Zukunft fit macht.<br />

Denn die Anforderungen an modernen, nachhaltigen<br />

Städtebau sind vielfältig: So bedingen der demografische<br />

Wandel und neue Familienformen neue Wohnformen<br />

jenseits des althergebrachten Standards. Zudem<br />

gilt es, energetischen Anforderungen gerecht zu<br />

werden und ressourcenschonend zu bauen. Und nicht<br />

zuletzt geht es darum, einen attraktiven öffentlichen<br />

Raum mit qualitätvollen Grünflächen anzubieten, der<br />

das Zusammenleben von Alt- und Neubürgern fördert<br />

und identitätsstiftend wirkt.<br />

Mein Dank gilt an dieser Stelle besonders den 35 Teilnehmern,<br />

die sich der gestellten Aufgabe angenommen<br />

und diese in hervorragender und kreativer Weise<br />

umgesetzt haben. Ferner gilt mein Dank der Obersten<br />

Baubehörde, die das Verfahren in vorbildlicher Weise<br />

finanziell und ideell unterstützt hat sowie dem begleitenden<br />

Büro Schober Architekten + Stadtplaner. Ausdrücklich<br />

danken möchte ich aber auch den Bürgerinnen<br />

und Bürgern für ihr Interesse am Verfahren sowie<br />

dem Gemeinderat für die konstruktive Zusammenarbeit<br />

und nicht zuletzt unserer Bauverwaltung, die sich<br />

für das Projekt mit allen Kräften eingesetzt hat.<br />

Architektur und Wettbewerb<br />

Gute Architektur und Stadtplanung haben das Ziel,<br />

langfristig lebenswerte Quartiere und Gebäude für die<br />

Bewohner zu schaffen. Um für die geplante Ortserweiterung<br />

zu einem tragfähigen und damit nachhaltigen<br />

Konzept zu gelangen, hat sich der Gemeinderat im<br />

Sinne der Qualitätssicherung für die Durchführung<br />

eines Architektenwettbewerbs entschieden. Der große<br />

Vorteil dabei ist es, dass im Verfahren eine ganze Reihe<br />

von vergleichbaren Lösungsmöglichkeiten aufgezeigt<br />

werden. Diese werden dann in einer anonymen, von<br />

Sachverstand geleiteten Preisgerichtssitzung, gegeneinander<br />

abgewogen. Der Architektenwettbewerb hat<br />

sich dadurch zur Förderung der Qualität des Planens<br />

und Bauens hervorragend bewährt.<br />

Für die Durchführung von Wettbewerben sind unterschiedliche<br />

Verfahren möglich; in diesem Fall wurde ein<br />

nichtoffener städtebaulicher Realisierungwettbewerb<br />

gemäß den „Richtlinien für Planungswettbewerbe<br />

2008“ (RPW) ausgelobt. Ein Realisierungswettbewerb<br />

wird immer dann durchgeführt, wenn eine konkrete<br />

Umsetzungsabsicht besteht. In diesem Falle ist dies der<br />

Wunsch einen Planer bzw. ein Planerteam zu finden,<br />

mit dem auf Grundlage des Wettbewerbs ein Rahmenplan<br />

für die künftige Entwicklung von Kirchheim bei<br />

München erarbeitet werden kann.<br />

Auswahl der Teilnehmer<br />

Der EU-weit ausgelobte Wettbewerb richtete sich an<br />

Arbeitsgemeinschaften aus Architekten und Landschaftsarchitekten.<br />

Den Teilnehmern wurde zudem<br />

das Hinzuziehen von Fachberatern aus den Bereichen<br />

energieeffizienter Städtebau und Verkehrsplanung<br />

empfohlen. Insgesamt konnten 40 Arbeitsgemeinschaften<br />

teilnehmen; zehn davon wurden eingeladen,<br />

30 weitere wurden mittels eines Bewerbungsverfahrens<br />

ermittelt. Letztendlich haben 35 Büros ihre<br />

Wettbewerbsbeiträge abgegeben.<br />

Anlass und Ziel des Wettbewerbs<br />

Die Gemeinde Kirchheim bei München befindet sich in<br />

einem Wachstumsprozess der Ortsentwicklung den sie<br />

- vor allem im Hinblick auf die Themenbereiche Energieeffizienz<br />

und demografischer Wandel - zukunftsorientiert<br />

und nachhaltig gestalten will.<br />

Ziel des Wettbewerbs ist es darum, innovative Ansätze<br />

für die geplante Ortsentwicklung der Gemeinde zu<br />

finden. Gesucht wird ein tragfähiges, in Abschnitten<br />

umsetzbares Grundgerüst für die Ortserweiterung.<br />

Das Wettbewerbsgebiet liegt zwischen den beiden Gemeindeteilen<br />

Kirchheim und Heimstetten. Es umfasst<br />

einen „Fokusbereich“ von ca. 96 ha und zwei kleinere<br />

„Ergänzungsbereiche“ von zusammen ca. 32 ha.<br />

Wettbewerbsaufgabe im „Fokusbereich“ ist die Planung<br />

von Wohnquartieren mit Wohnraum für mindestens<br />

2.800 Einwohner sowie die Planung einer identitätsstiftenden,<br />

verbindenden Grünanlage. Daneben soll ein<br />

angemessener Standort für das mittelfristig geplante<br />

gemeinsame Rathaus mit Bürgersaal gefunden werden.<br />

Auch Erweiterungsflächen für die Schulen und<br />

Einrichtungen der Kinderbetreuung gilt es vorzusehen.<br />

Für die beiden „Ergänzungsbereiche“ sollen dagegen<br />

lediglich grundlegende Ideen zur langfristigen Nutzung<br />

und Erschließung entwickelt werden.<br />

Mit dem erklärten Ziel, die Gemeindeteile Kirchheim<br />

und Heimstetten zusammenwachsen zu lassen, kommt<br />

dem zwischen den beiden Gemeindeteilen gelegenen<br />

Wettbewerbsgebiet eine besondere Bedeutung im<br />

Hinblick auf die Ortsentwicklung zu. Mit dem Wettbewerb<br />

will die Gemeinde die Chance ergreifen, die<br />

beiden Gemeindeteile zukünftig besser zu vernetzen<br />

und nicht nur räumlich miteinander zu verbinden.<br />

Die neu geplanten Wohnquartiere sollen dabei im<br />

Hinblick auf einen energieeffizienten Städtebau<br />

wegweisend sein. Ein ebenso wichtiges Ziel ist es, bei<br />

der künftigen Ortsentwicklung soziodemographisch<br />

einseitig strukturierten Quartieren vorzubeugen. Gewünscht<br />

werden statt dessen lebendige, durchmischte<br />

Quartiere mit einem vielfältigen Angebot an Wohnformen.<br />

Durch die Integration innovativer Wohnmodelle<br />

möchte sich die Gemeinde aktiv den Herausforderungen<br />

des demografischen Wandels stellen und Wohnquartiere<br />

mit Modellcharakter fördern.<br />

Besonderen Wert wird von der Ausloberin auf<br />

folgende Punkte gelegt.<br />

• Nachhaltigkeit der Entwürfe in Bezug auf Demografie<br />

und Energieeffizienz<br />

• auf die Flexibilität des städtebaulichen Grundgerüstes<br />

und die Umsetzbarkeit in Bauabschnitten<br />

• auf die hohe Wohn- und Aufenthaltsqualität in den<br />

Quartieren<br />

• auf die Eignung der Grundstückszuschnitte für die<br />

unterschiedlichen geforderten Haustypen<br />

• auf die Gestaltung und Aufenthaltsqualität des<br />

„Grünzugs/Ortsparks“<br />

• auf ein schlüssiges Verkehrskonzept unter Berücksichtigung<br />

des ruhenden Verkehrs, die Vernetzung<br />

der Straßen zwischen den Gemeindeteilen, die<br />

Vermeidung von Durchgangsverkehr und von unnötigen<br />

Fahrten.<br />

• auf den Ausbau des Fuß- und Radwegenetzes<br />

• auf den angemessenen Umgang mit Ressourcen<br />

Auszug aus dem<br />

Auslobungstext


Wettbewerbsaufgabe • Preisgericht Preisträger<br />

Auszug aus dem<br />

Auslobungstext<br />

Wettbewerbsaufgabe<br />

Für den Wettbewerbsbereich soll ein Rahmenkonzept<br />

(„Masterplan“) erarbeitet werden, das neue Wege eines<br />

energieeffizienten Städtebaus und einer flächensparenden<br />

Bauweise aufzeigt. Ziel ist die städtebauliche<br />

Planung von innovativen Wohnquartieren sowie die<br />

landschaftsplanerische Gestaltung von identitätsstiftenden<br />

und verbindenden Grünstrukturen. Im Einzelnen<br />

sind gefordert:<br />

Wohnquartiere<br />

• für mindestens 2.800 Einwohner<br />

• 60% verdichtete Familienhäuser<br />

• 20% Mehrfamilienhäuser<br />

• 20% zur freien Verfügung<br />

Grünversorgung und „grüne Wegeverbindungen“<br />

• Grünversorgung in und Grünvernetzung der Quartiere<br />

• identitätsstiftende Grünanlage („Ortspark/Grünzug“)<br />

Öffentliche Einrichtungen<br />

• Rathaus mit multifunktionalem Bürgersaal<br />

• Einrichtungen der Kinderbetreuung (2 Kinderhäuser<br />

oder entsprechende separate Einrichtungen)<br />

• Erweiterungsflächen für Gymnasium sowie Grund-<br />

und Hauptschule und SV Heimstetten<br />

• Mehrzweckhalle mit integrierter 3-fach-Turnhalle<br />

Einzelhandel<br />

• Nahversorger/Discounter mit Standort an der Staatsstraße<br />

(nach erfolgten Einwohnerzuwächsen!)<br />

Verkehrskonzept<br />

• Erstellen eines Erschließungskonzeptes für die<br />

Wohnquartiere; Integration des ruhenden Verkehrs<br />

• Ausbau des Fuß- und Radwegenetzes<br />

• Berücksichtigung des Schallschutzes<br />

Ergänzungsbereiche<br />

• grundsätzliche Ideen zur Nutzung und Erschließungn<br />

Ergänzungbereichen sollen grundsätzliche<br />

Ide<br />

Wettbewerbsbetreuung<br />

Die Wettbewerbsvorbereitung, Koordination, Auslobung<br />

und Vorprüfung wurde durch das Büro Schober<br />

Architekten, Architektur + Stadtplanung aus München<br />

durchgeführt.<br />

Preisgericht<br />

Das Preisgericht tagte am 20. und 21. Mai 2011 in der<br />

Turnhalle des Gymnasiums Kirchheim.<br />

Fachpreisrichter<br />

Franz Damm, Landschaftsarch., Stadtplaner, München<br />

Robert G. König, Architekt, Bauamtsleiter Kirchheim<br />

Bernhard Landbrecht, Architekt, Stadtplaner, München<br />

Stephan Lintner, MR, Oberste Baubehörde, München<br />

Dorica Žagar, Architektin, Stadtplanerin, München<br />

Ständig anwesender stellvert. Fachpreisrichter<br />

Jochen Rümpelein, Landschaftsarchitekt, Freising<br />

Jakob Oberpriller, Architekt, Hörmannsdorf<br />

Sachpreisrichter<br />

Heinz Hilger, 1. Bürgermeister, Kirchheim b. München<br />

Dr. Rainer Knüppel, VFW-Fraktion<br />

Maximilian Böltl, 2. Bürgermeister, CSU-Fraktion<br />

Stephan Keck, SPD-Fraktion<br />

Ständig anwesende Stellvertretende Sachpreisrichter<br />

Dr. Anton Kiendl, LWK-Fraktion<br />

Susanne Merten-Wente, NU-Fraktion<br />

Dagmar Wieching, ÖDP/GRin<br />

Sachverständige Berater ohne Stimmrecht<br />

Michael Angelsberger, Büro Lang + Burkhardt (Verkehr)<br />

Hana Riemer, Julia Drittenpreis, Lehrstuhl für Bauklimatik<br />

und Haustechnik TU München (Nachhaltigkeit/Energie)<br />

Gerhard Steger, Steger&Partner GmbH Lärmschutzberatung<br />

(Schallschutz)<br />

Preisgeld (netto)<br />

1. Preis 24.000.- Euro<br />

2. Preis 19.000.- Euro<br />

3. Preis 14.000.- Euro<br />

4. Preis 11.500.- Euro<br />

5. Preis 7.500.- Euro<br />

4 Anerkennungen à 4.750.- Euro<br />

Preisträger<br />

1. Preis<br />

Planungsgemeinschaft Zwischenräume, München<br />

• Brigitte Henning, Architektin BDA, Stadtplanerin<br />

• Roswitha Näbauer, Architektin BDA, Stadtplanerin<br />

• Mechthild Siedenburg, Architektin BDA, Stadtplanerin<br />

• Lurildo Meneses Silvia, Architekt, Stadtplaner<br />

Büro für Landschaftsarchitektur Barbara Weihs, München<br />

• Barbara Weihs, Landschaftsarchitektin BDLA<br />

2. Preis<br />

deffner voitländer, Dachau<br />

• Prof. D. Voitländer, Architektin BDA, Stadtplanerin<br />

• Prof. K. Deffner, Architekt BDA, Stadtplaner<br />

lohrer hochrein landschaftsarchitekten, München<br />

• A. Lohrer, Landschaftsarchitekt, Stadtplaner BDLA<br />

• U. Hochrein, Landschaftsarch., Stadtplanerin BDLA<br />

3. Preis<br />

MORPHO-LOGIC, München<br />

• Michael Gebhard, Architekt, Stadtplaner BDA<br />

• Prof. Ingrid Burgstaller, Architektin, Stadtplanerin BDA<br />

Lex Kerfers_Landschaftsarchitekten, München<br />

• Rita Lex-Kerfers, Landschaftsarchitektin BDLA<br />

4. Preis<br />

florian krieger, architektur und städtebau, Darmstadt<br />

• Florian Krieger, Architekt<br />

grabner+huber, landschaftsarchitekten partnerschaft<br />

• Jürgen Huber, Landschaftsarchitekt, Freising<br />

5. Preis<br />

plan & werk , Büro für Städtebau und Architektur<br />

• Michael Buck, Architekt, Bamberg<br />

• Franz Ullrich, Architekt, Stadtplaner, Bamberg<br />

Joma Landschaftsarchitektur, Bamberg<br />

• Paul Böhmer, Landschaftsarchitekt<br />

Anerkennung<br />

Hess/Talhof/Kusmierz Architekten und Stadtplaner<br />

• Thomas Hess, Architekt, Stadtplaner, München<br />

• Johannes Talhof, Architekt, Stadtplaner, München<br />

• Fedor Kusmierz, Architekt, München<br />

ErdmannKicherer Landschaftsarchitekten, München<br />

• Andreas Kicherer, Landschaftsarchitekt<br />

Anerkennung<br />

Pol Jordà Sala, Architekt, Barcelona<br />

Marc Roca Bravo, Stadtplaner, Barcelona<br />

Enric Dulsat Serra, Landschaftsarchitekt, Barcelona<br />

Anerkennung<br />

Maurer + Frick, München<br />

• Severin Maurer, Architekt<br />

• Urban Frick, Architekt<br />

Armin Stiegler, Landschaftsarchitekt, Rosenheim<br />

Anerkennung<br />

Tausch Architekten, München<br />

• Prof. Peter Tausch, Architekt, Stadtplaner<br />

K 1 Landschaftsarchitekten, Berlin<br />

• Axel Klapka, Landschaftsarchitekt


Wettbewerbsergebnis • Preise Wettbewerbsergebnis • Preise<br />

1. Preis<br />

Planungsgemeinschaft<br />

Zwischenräume<br />

Brigitte Henning<br />

Roswitha Näbauer<br />

Mechthild Siedenburg<br />

Lurildo Meneses Silvia<br />

Architekten, Stadtplaner<br />

München<br />

Barbara Weihs<br />

Landschaftsarchitektin BDLA<br />

München<br />

Ulrich Glöckl, Transver GmbH<br />

Verkehrsplanung<br />

München<br />

Bestimmendes Element des Entwurfs ist ein in seiner<br />

Breite maßstäblich dimensioniertes grünes Band, das<br />

über die St 2082 nach Norden reicht und damit als Bindeglied<br />

zwischen Heimstetten und Kirchheim dienen<br />

soll, sowie die grüne Mitte des Plangebietes bildet. Eingebettet<br />

liegen am Nordrand - Kirchheim zugewandt<br />

- das neue Rathaus mit Bürgersaal und die Bücherei.<br />

Im Süden bildet die geplante Mehrfachturnhalle in<br />

baulicher Engstellung mit dem bestehenden Gymnasium<br />

den Abschluss der Heimstettener Straße. Eine Fahrverbindung<br />

nach Süden ist nur für Busse vorgesehen.<br />

Beidseits des grünen Bandes sind vier Quartiere angeordnet,<br />

die jeweils für sich in einer ausgewogenen<br />

Mischung Wohnformen für alle Lebensphasen und<br />

Wohnbedürfnisse vorsehen. Die Quartiere sind jeweils<br />

durch grüne Fugen voneinander abgesetzt, die quartiersbezogene<br />

Naherholungs- und Spielräume bilden<br />

können. Abwechslungsreich und aufeinander funktional<br />

und gestalterisch abgestimmt sind Einfamilien- und<br />

Mehrfamilienhäuser in unterschiedlichen Bauformen<br />

mit den vom Auslober gewünschten Mengenanteilen<br />

vorgesehen.<br />

Die als baulicher Abschluss nach Westen vorgesehene<br />

gewerbliche Bebauung erscheint nicht zwingend, da<br />

sie zusätzliche Verkehrsbelastung - auch für die bestehenden<br />

Wohnquartiere - bringt und den sofortigen<br />

Ausbau des „Kirchheimer Eies“ zur Voraussetzung hat.<br />

Im Übrigen kann eine nennenswerte Schallschutzfunktion<br />

durch die Gewerbebebauung angesichts des<br />

Abstands zur Lärmquelle des Autobahnrings A99 nicht<br />

angenommen werden.<br />

Besonders hervorzuheben und zu würdigen ist die<br />

vorgeschlagene Anordnung des ersten Bauabschnittes<br />

mit betreutem Wohnen und Generationenwohnen in<br />

unmittelbarer Nähe zum Collegium 2000 und zu den<br />

öffentlichen Einrichtungen. Damit kann in einem ersten<br />

Schritt seniorengerechtes und betreutes Wohnen<br />

für Gemeindebürger angeboten werden, die ihre „zu<br />

groß gewordenen“ Einfamilienhäuser aufgeben wollen<br />

ohne die Gemeinde und das vertraute Wohnumfeld<br />

verlassen zu müssen. In einem zweiten Schritt können<br />

damit diese Häuser jungen Familien angeboten<br />

werden.<br />

Insgesamt überschreitet die robuste Grundstruktur mit<br />

vergleichsweise hoher Dichte die geforderte Einwohnerzahl<br />

um etwa 25%. Eine Umsetzung der Planung<br />

in den vorgeschlagenen Bauabschnitten ebenso wie<br />

eine ggf. gewünschte Reduzierung der Bruttogeschossfläche<br />

auf den in der Auslobung genannten Wert<br />

erscheint problemlos möglich.<br />

Das Potenzial zur Nahwärmenutzung ist grundsätzlich<br />

gut. Dies ist bedingt zum einen durch den hohen Anteil<br />

an Mehrfamilienhäusern und zum anderen durch<br />

den verdichteten Familienhausbau. Die Zeilenbebauung<br />

bietet die Möglichkeit der verlustarmen Durchführung<br />

von Anschlussleitungen des Nahwärmenetzes.<br />

Die Erschließung baut auf die bestehende Netzstruktur<br />

auf und ergänzt das Netz durch verbindende Erschlie-<br />

ßungsstraßen und Quartiersstraßen, die die Erschließung<br />

der neuen Quartiere sicherstellen. Anbindungsmöglichkeiten<br />

der Quartiere bei Realisierung einer<br />

Osttangente sind im geplanten Erschließungsnetz<br />

berücksichtigt.


Wettbewerbsergebnis • Preise Wettbewerbsergebnis • Preise<br />

2. Preis<br />

deffner voitländer<br />

Prof. Dorothea Voitländer<br />

Prof. Konrad Deffner<br />

Architekten BDA, Stadtplaner<br />

Dachau<br />

Lohrer Hochrein<br />

Landschaftsarchitekten BDLA<br />

Stadtplaner, München<br />

modus consult ulm gmbh<br />

R. Neumann, M. Preuss<br />

Verkehrsplanung, Ulm<br />

Die Arbeit überzeugt in der städtebaulichen Struktur,<br />

insbesondere durch die Schaffung eines klaren<br />

Zentrums, mit einem robust angelegten „Square“, in<br />

dem sämtliche neuen Gemeinbedarfseinrichtungen,<br />

zusammen mit den bestehenden Gebäuden der<br />

Grund- und Hauptschule und des Jugendzentrums,<br />

unter einem lockeren Baumhain mit hoher Aufenthaltsqualität<br />

entwickelt werden.<br />

Die grundsätzliche Idee des Strukturierens und der sukzessiven<br />

Umwandlung der landwirtschaftlich genutzten<br />

Feldflur in „Siedlungsfelder“ wird anerkannt, wobei<br />

diese abschnittsweise Entwicklung in ihrer Abfolge<br />

insbesondere im westlichen Quartier nicht überzeugt.<br />

Die, offensichtlich aus lärmschutztechnischen Gründen<br />

gewählte Anordnung des nordwestlichen Teilquartiers,<br />

mit einem landwirtschaftlich genutzten „Zwischenfeld“<br />

erscheint unlogisch, da sie für ein südlich anschließendes<br />

weiteres Teilquartier keine übergeordneten<br />

Schallschutzfunktionen übernehmen kann.<br />

Kritisch gesehen wird auch die Erschließung der beiden<br />

Quartiers-Arrondierungen östlich / südlich des Lindenviertels.<br />

Auf Grund ihrer untergeordneten Größe,<br />

kann der zusätzliche Verkehr zwar über das vorhanden<br />

Straßennetz verkehrstechnisch bewältigt werden, führt<br />

aber in den bestehenden Quartieren zu zusätzlichen<br />

Lärmimmissionen, die eine sorgfältige Überprüfung<br />

erfordern.<br />

Das Preisgericht hätte sich generell in einigen Zonen<br />

des Fokusbereichs, aber auch für die Freiräume im<br />

Vertiefungsbereich, zusätzliche Aussagen gewünscht,<br />

um die grundsätzlich angesprochenen Qualitäten<br />

unmittelbar sichtbar werden zu lassen.<br />

Besonders interessant ist auf der Ebene der Wohncluster,<br />

ein gut durchmischtes, fundiert entwickeltes<br />

und breit gefächertes Angebot an Wohnformen. Die<br />

Haustypen können so in vielfältiger Weise auf die un-<br />

terschiedlichen Lebensphasen und die sich immer weiter<br />

ausdifferenzierenden Lebensentwürfe angemessen<br />

reagieren und ermöglichen eine hohe, langfristig<br />

angelegte Flexibilität.<br />

Der Entwurf bietet eine interessante Gebäudetypologie<br />

mit einer insgesamt hohen baulichen Dichte. Dies<br />

ist hinsichtlich des Potenzials zum Netzausbau der<br />

Geothermienahwärme (hohe Energieabnahmedichte)<br />

sehr günstig. Die Gebäudeanordnung und -form bietet<br />

die Möglichkeit zu einer verringerten Anschlussanzahl<br />

mit insgesamt kurzen Leitungslängen.<br />

Das auf die Haustypologie abgestimmte Gesamtkonzept<br />

für den ruhenden Verkehr, mit jeweils einem<br />

Garagen-Stellplatz pro Wohneinheit direkt am oder<br />

im Haus und - je nach Bedarf - weiteren Stellplätzen in<br />

einer Teil-Quartiersgarage, stellt darüber hinaus einen<br />

sehr überzeugenden und zukunftsfähigen Beitrag<br />

für die Schaffung einer gut nutzbaren und räumlich<br />

anspruchsvollen Erschließungsstruktur dar. Die „shared<br />

spaces“ werden damit nicht überwiegend als „Stell-<br />

platzanlagen“ genutzt, sondern stehen vielmehr, im<br />

Zusammenspiel mit den angebotenen Quartiersgrünflächen,<br />

als gemeinschaftlicher Lebensraum für die<br />

Wohncluster zur Verfügung.<br />

Die Ortserweiterung baut auf die bestehende Netzstruktur<br />

auf. Vom Straßenring um den „Square“ werden<br />

die bestehenden und geplanten Quartiere erschlossen.<br />

Die geplante Straßenverbindung zwischen Hauptstraße<br />

und Heimstettener Straße verkürzt die Wege; die<br />

sich ergebenden Verkehrsverlagerungen wirken sich<br />

im Schnitt positiv aus. Die Erweiterungsflächen am<br />

Lindenviertel werden über den Schlehenring abgewickelt;<br />

die Erschließung ist sichergestellt. Durch die<br />

Beschränkung der Stellplätze auf je einen pro Wohneinheit<br />

direkt am/im Haus wird das Erschließungsnetz<br />

im Inneren gering belastet.


Wettbewerbsergebnis • Preise Wettbewerbsergebnis • Preise<br />

3. Preis<br />

MORPHO-LOGIC<br />

Ingrid Burgstaller<br />

Michael Gebhard<br />

Architekten BDA<br />

Stadtplaner<br />

München<br />

Lex-Kerfers<br />

Landschaftsarchitekten<br />

Rita Lex-Kerfers<br />

München<br />

Der Verfasser akzeptiert die Trennung der Ortsteile<br />

durch die Staatsstraße und versucht die notwendigen<br />

Lärmschutzmaßnahmen positiv umzuformen und in<br />

ein identitätstiftendes Element des Gesamtkonzeptes<br />

zu integrieren. Dieser großzügige Park entlang der<br />

Straße erweitert die Lärmschutzmodellierung zu einem<br />

nutzbaren Freiraum und sorgt für ein konsequente<br />

lärmschutztechnische Abschirmung der Ortserweiterung<br />

von der Staatsstraße.<br />

Die Ortsmitte wird als kompakte, städtische Struktur<br />

zwischen Lindenviertel und Vogelsiedlung entwickelt<br />

und trägt damit zur Adressbildung der gesamten<br />

Gemeinde bei. Die Verbindung der neuen Mitte mit<br />

dem Räter-Zentrum über die Hauptstraße und die<br />

Heimstettner Straße wird positiv bewertet. Eine zusätzliche<br />

Anbindung der Erweiterung des Lindenviertels<br />

im Süden wäre wünschenswert. Die Fortführung des<br />

südlichen Grünzuges nach Osten kann mit einer hoher<br />

Akzeptanz rechnen.<br />

Der Geschosswohnungsbau wird schlüssig entlang der<br />

Hauptstraße und südlich der westlichen Sammelstraße<br />

in Verbindung mit größeren Grünflächen angeordnet.<br />

Das Jugendzentrum in direkter Nähe zum Wohnungsbau<br />

muss beobachtet werden; gegebenenfalls ist eine<br />

Verlagerung in Betracht zu ziehen.<br />

Die klare, zuweilen auch strenge Rahmung durch die<br />

abschließende Bebauung versucht einen kräftigen<br />

baulichen Rand herzustellen, wobei sich die Höfe<br />

konsequent zur Landschaft hin öffnen. Eine Durchmischung<br />

der Reihenhausbebauung mit Geschosswohnungsbau<br />

wird vermisst. Das Quartiersgrün innerhalb<br />

der Reihenhausstruktur könnte gut einer Geschosswohnbebauung<br />

zugeordnet werden.<br />

Die Parkierung in den Wohnstraßen in Form von<br />

Carports sollte im Sinne eines attraktiven öffentlichen<br />

Straßenraums überarbeitet werden.<br />

Insgesamt stellt die Arbeit einen sehr guten Ansatz zur<br />

Weiterentwicklung und Verbindung von Kirchheim und<br />

Heimstetten dar und zeigt auch die nötige Flexibilität,<br />

auf veränderte Anforderungen reagieren zu können.<br />

Die vorgeschlagene bauliche Dichte ist aufgrund<br />

der überwiegenden Familienhausstruktur mit zwei<br />

Geschossen eher niedrig. Dies führt zu einem mäßigen<br />

Potenzial für die Nutzung der Nahwärmenetzes. Eine<br />

weitere Verringerung der baulichen Dichte würde<br />

zusätzlich zu den absehbaren Verschärfungen der EnEV<br />

zu einer Verringerung der Energieabnahmedichte im<br />

Quartier führen. Da sich dies auf die Nahwärmenutzung<br />

ungünstig auswirkt, muss dies im Falle einer Umsetzung<br />

berücksichtigt werden. Die Leitungsführung<br />

profitiert von kurzen Leitungswegen mit der Mög-<br />

lichkeit der Durchführung. Durch die lockere Bebauungsstruktur<br />

entsteht eine gute Belichtungsqualität<br />

innerhalb der Quartiere.<br />

Die Netzstruktur wird ergänzt durch die Öffnung<br />

der Heimstettner Straße und durch eine Ost-West-<br />

Verbindung zwischen Hauptstraße und Heimstettener<br />

Moosweg. Die Wege werden dadurch verkürzt, die sich<br />

ergebenden Verkehrsverlagerungen wirken sich im<br />

Schnitt positiv aus. Die Arrondierungsflächen am Lindenviertel<br />

werden über den Schlehenring abgewickelt;<br />

die Erschließung ist sichergestellt.


Wettbewerbsergebnis • Preise Wettbewerbsergebnis • Preise<br />

4. Preis<br />

florian krieger<br />

architektur und städtebau<br />

Florian Krieger<br />

Darmstadt<br />

grabner+huber<br />

landschaftsarchitekten<br />

partnerschaft<br />

Jürgen Huber<br />

Freising<br />

Die Planung hält sich an die bestehende Flurstücksstruktur,<br />

die Bebauung wird jedoch streng Nord-Süd-<br />

bzw. Ost-West-ausgerichtet.<br />

Bebaut wird der gesamte Fokusbereich; die Bebauung<br />

rückt dabei nahe an den Bestand heran, wobei sie an<br />

die bestehende kleinteilige Struktur der bestehenden<br />

verdichteten Einfamilienhausbebauung anknüpft.<br />

Großräumlich ist eine sehr eigenständige und strenge<br />

Ordnung zu erkennen, die durch ihre starre Ost-West<br />

bzw. Nord/Süd Ausrichtung zu schlecht nutzbaren<br />

Restflächen mit wenig Freiraumqualität führt. Dem<br />

gegenüber wird innerhalb der kleinmaßstäblichen Parzellen<br />

stark differenziert, auch bezüglich der Wohnformen.<br />

Dieser Ansatz ermöglicht innerhalb der einzelnen<br />

Baufelder ein hohes Maß an Flexibilität und lässt<br />

vielfältigste innovative Wohnformen zu. Die Ausformung<br />

der Baukörper bietet durch die hohe Flexibilität<br />

des modularen Ausbaukonzeptes die Möglichkeit, sich<br />

ändernden Anforderungen optimal anzupassen.<br />

Das Konzept ist abschnittsweise realisierbar, insbesondere<br />

auch innerhalb der einzelnen Quartiere.<br />

Gleichzeitig führt die räumliche Anordnung aber dazu,<br />

dass durch die Orientierung auf den privaten Freiraum<br />

gemeinschaftliche Elemente im öffentlichen Raum<br />

vernachlässigt werden.<br />

Vorhandene Grün- und Feldstrukturen werden teilweise<br />

aufgenommen und im Konzept weiterentwickelt.<br />

Der zentrale N-S-Grünbereich ist stark untergliedert.<br />

Sport- und Spielplätze sind punktuell integriert; die<br />

weiteren Grünflächen bilden darüber hinaus keine<br />

eigenständige Qualität aus. Der Schwerpunkt der<br />

Freizeitnutzungen liegt im östlichen Fokusbereich<br />

und führt damit zu einer gewissen Asymmetrie. Die<br />

naturräumliche Qualität ist zugunsten der hohen Freiraumqualität<br />

innerhalb der Parzellen eher gering. Es ist<br />

der Ansatz einer Grünvernetzung zu erkennen, dieser<br />

wird jedoch häufig durch Verkehrswege unterbrochen<br />

und damit geschwächt. Die Siedlungsgrenze wird nicht<br />

speziell definiert.<br />

Die zweiseitige Erschließung der Parzellen lässt ein aufwändiges<br />

Verkehrssystem entstehen, führt aber gleichzeitig<br />

wiederum zu einer hohen Flexibilität innerhalb<br />

der Parzellen. Die Orientierbarkeit wirkt im Ansatz gut<br />

strukturiert, ist aber ein-geschränkt durch die Gleichartigkeit<br />

des Rastersystems. Das Fuß- und Radwege-<br />

netz ist unabhängig vom Fahrverkehr und wird durch<br />

Querverbindungen gestärkt. Mit dem vorgeschlagenen<br />

Rastersystem lässt sich Durchgangsverkehr nicht<br />

vermeiden. Der ruhende Verkehr ist nahtlos integriert,<br />

dominiert aber zum Teil den Straßenraum.<br />

Der südliche Anschlussast Heimstettner Straße/St 2082<br />

wird gekappt. Der Zielverkehr aus Westen kommend<br />

und der Quellverkehr in Richtung Osten werden auf<br />

das Kirchheimer Ei verlagert. Der Entwurfsverfasser<br />

sieht eine Untertunnelung des „Eies“ vor, der aus-/zufahrende<br />

Verkehr der Staatsstraße wird auf „Holländer-<br />

Rampen“ abgewickelt. Die Höhenverhältnisse sind zu<br />

prüfen.<br />

Das dicht geplante Straßennetz sieht zwei neue höhenfreie<br />

Querungen der Staatsstraße vor (in Verlängerung<br />

der Ludwigsstraße und in Verlängerung der ortsnahen<br />

Osttangente). Die Heimstettner Straße wird an die M1<br />

angebunden. Die geplante Netzstruktur wird zum Teil<br />

zu erheblichen Verkehrsverlagerungen führen.<br />

Der hohe Kosten- und Erschließungsaufwand schränkt<br />

die Wirtschaftlichkeit des Konzeptes ein. Insbesondere<br />

das Verhältnis Nettobauland pro Einwohner liegt weit<br />

über dem Durchschnitt. Der geringe Umfang und die<br />

extensive Gestaltung der öffentlichen Grünflächen<br />

bieten eventuell Einsparpotenziale.<br />

Durch die Kleinteiligkeit ergibt sich ein entsprechend<br />

hoher Außenwandanteil; das A-V-Verhältnis ist daher<br />

relativ ungünstig. Das geschlossene Rückgrat als<br />

Grenzbebauung oder Kommunwand vermindert demgegenüber<br />

allerdings Transmissionswärmeverluste.<br />

Durch die Anordnung der Gebäude wird stellenweise<br />

eine geringe Belichtungsqualität erreicht. Der Versuch<br />

die Gebäudeanordnung auf die Sonneneinstrahlung<br />

auszurichten um passive Solargewinne zu erzielen<br />

scheitert durch die zu geringen Gebäudeabstände. Die<br />

zunächst aufgelockerte Bebauungsstruktur weist eine<br />

geringe Energieabnahmedichte auf, wohingegen hohe<br />

Energieabnahmedichten grundsätzlich anzustreben<br />

sind. Jedoch bietet der Entwurf modulare Typologien,<br />

die ein Potenzial zur weiteren Nachverdichtung bergen.<br />

Es liegt ein sehr hoher Flächenverbrauch durch die<br />

niedrige Geschossigkeit, die vollständige Ausnutzung<br />

des Fokusbereichs und die hohe Einwohnerzahl vor.<br />

Die hohe Flexibilität des Konzepts lässt eine positive<br />

soziale Integration und demografische Nachhaltigkeit<br />

erwarten.


Wettbewerbsergebnis • Preise<br />

5. Preis<br />

plan & werk<br />

Büro für Städtebau und<br />

Architektur<br />

Michael Buck<br />

Franz Ullrich<br />

Architekten, Stadtplaner<br />

Bamberg<br />

Joma Landschaftsarchitektur<br />

Paul Böhmer<br />

Bamberg<br />

GEM Gesellschaft für<br />

Energieberatung und<br />

-management mbH<br />

Georg Kern<br />

Verkehrsplaner, Gräfenberg<br />

Den Kern der Entwicklung bildet ein gut dimensioniertes<br />

Band mit Einrichtungen des Gemeinbedarfes und<br />

öffentlicher Funktionen. In Verbindung mit der klaren<br />

Gliederung der Quartiere durch Ost-West gerichtete,<br />

öffentliche Grünflächen liegt ein wesentliches Charakteristikum<br />

der Arbeit. Die Gliederung des Bandes mit<br />

Stellplätzen vor den Gemeinbedarfsgebäuden ist nur<br />

im Ansatz gelöst. Die Erweiterung des südlichen Grünzuges<br />

nach Westen trägt positiv zur Anbindung an die<br />

bestehende Nachbarschaft bei.<br />

Die sehr gute und konsequente Durchmischung der<br />

Quartiere mit Geschosswohnungs- und Familienhausstrukturen<br />

weist die notwendige Flexibilität auf, um<br />

auf veränderte Anforderungen reagieren zu können.<br />

Die Zuordnung der öffentlichen Grünflächen zum<br />

Geschosswohnungsbau innerhalb des Quartiers ist<br />

gut gelöst. Das Jugendzentrum wird gegenüber der<br />

bestehenden Bebauung durch die Kindertagesstätte<br />

abgeschirmt, Konflikte mit der neuen Bebauung sind<br />

dennoch zu erwarten.<br />

Durch die Mischung von sehr kompakten Mehrfamilien-<br />

häusern und weniger kompakten ein- bis zweigeschossigen<br />

Reihen- und Winkelhäusern ist die Nahwärmenutzung<br />

grundsätzlich möglich. Der Entwurf weist<br />

insgesamt ein mittleres Potenzial für die Versorgung<br />

mit Geothermie auf. Eine weitere Verringerung der<br />

baulichen Dichte würde aber hinsichtlich der weiteren<br />

Verschärfungen der EnEV zu einer Verringerung der<br />

Energieabnahmedichte im Quartier führen und sich<br />

ungünstig auswirken.<br />

Die Einbindung der Staatsstraße in die Ortsststruktur<br />

und eine identitätsstiftende Verbindung der Ortsteile<br />

Kirchheim und Heimstetten wäre wünschenswert.<br />

Die Funktionsfähigkeit der kräftigen Grünstruktur am<br />

nördlichen Abschluss der Ortserweiterung als<br />

Lärmschutz ist begrenzt. Die Zuordnung der Stellplätze<br />

für die Mehrzweckhalle auf der gegenüberliegenden<br />

Straßenseite schwächt die Position und sollte<br />

überarbeitet werden. Das Teilquartier an der Martin<br />

Luther-Straße ist im Gesamtzusammenhang nicht<br />

nachvollziehbar.<br />

Die Erschließung der Quartiere beschränkt sich auf die<br />

unbedingt erforderlichen Elemente. Von den Straßen,<br />

die den Ortspark umschließen, werden die bestehenden<br />

und neuen Quartiere erschlossen. Ergänzende<br />

Erschließungen für die Quartiere und eine Anbindungsmöglichkeit<br />

zum Heimstettener Moosweg sind<br />

nicht geplant. Der Neuverkehr konzentriert sich auf<br />

die Nord-Süd-Achse Heimstettner Straße-Hauptstraße<br />

und bedingt eine entsprechende Mehrbelastung auf<br />

der Straßenverbindung. Entlastungsmaßnahmen sind<br />

vorgesehen.<br />

Die Arbeit stellt insgesamt einen guten, tragfähigen<br />

Vorschlag zur Ortsentwicklung dar und lässt<br />

ausreichend Spielraum für Veränderungen über einen<br />

längeren Entwicklungszeitraum.<br />

Wettbewerbsergebnis • Preise


Wettbewerbsergebnis • Anerkennungen Wettbewerbsergebnis • Anerkennungen<br />

Anerkennung<br />

Hess / Talhof / Kusmierz<br />

Architekten und Stadtplaner<br />

Thomas Hess<br />

Johannes Talhof<br />

Fedor Kusmiez<br />

München<br />

Erdmann Kicherer<br />

Landschaftsarchitekten<br />

Andreas Kicherer<br />

München<br />

Anerkennung<br />

Pol Jordà Sala<br />

Architekt, Barcelona<br />

Marc Roca Bravo<br />

Stadtplaner, Barcelona<br />

Enric Dulsat Serra<br />

Landschaftsarchitekt<br />

Barcelona<br />

Anerkennung<br />

Maurer + Frick Architekten<br />

Severin Maurer<br />

Urban Frick<br />

München<br />

Armin Stiegler<br />

Landschaftsarchitekt<br />

Rosenheim<br />

Anerkennung<br />

Prof. Peter Tausch<br />

Architekt, Stadtplaner<br />

München<br />

K 1 Landschaftsarchitekten<br />

Kuhn Klapka GbR<br />

Axel Klapka<br />

Berlin


Wettbewerbsergebnis • Engere Wahl Wettbewerbsergebnis • Weitere Teilnehmer<br />

Engere Wahl<br />

ATELIER 30 Architekten GmbH<br />

Fischer-Creutzig BDA<br />

Thomas Fischer<br />

Ole Creutzig<br />

Architekt<br />

Kassel<br />

GTL Gnüchtel Triebswetter<br />

Landschaftsarchitekten GbR<br />

Michael Triebswetter<br />

Kassel<br />

Engere Wahl<br />

Janson + Wolfrum<br />

Architektur + Stadtplanung<br />

Prof. Alban Janson, Architekt<br />

Prof. Sophie Wolfrum<br />

Stadtplanerin<br />

München<br />

agence ter<br />

Landschaftsarchitekten<br />

Prof. Henri Bava<br />

Karlsruhe<br />

Elisabeth Endres<br />

Energiekonzept<br />

München<br />

links<br />

Baumschlager Eberle<br />

Prof. Dietmar Eberle Architekt<br />

Lochau, Österreich<br />

Christina Kautz<br />

Landschaftsarchitektin, Berlin<br />

rechts<br />

DeZwarteHond.<br />

Matthias Rottmann, Architekt<br />

Köln<br />

Büro für Stadtplanung<br />

Axel Häusler, Köln<br />

Kuula Landschaftsarchitekten<br />

Ulrich Uphaus, Berlin<br />

links<br />

Ammann Albers GmbH - StadtWerke<br />

Martin Albers, Priska Ammann<br />

Architekten, Stadtplaner, Zürich<br />

Schweingruber Zulauf GmbH<br />

Lukas Schweingruber,<br />

Landschaftsarchitekt BSLA, Zürich<br />

Metron AG<br />

Marc Schneiter, Brugg, Schweiz<br />

rechts<br />

Arge MAN MADE LAND<br />

Sigmund Larsen, Architekt<br />

Kopenhagen<br />

Anna Lundquist<br />

Landschaftsarchitektin, Berlin<br />

links<br />

Kiessler Partner Architekten GmbH<br />

Prof. Uwe Kiessler, München<br />

Herrmann Schultz, Daniel Hock<br />

Valentien + Valentien Landschaftsarchitekten<br />

und Stadtplaner SRL<br />

Prof. Christoph Valentien<br />

Prof. Donata Valentien<br />

rechts<br />

H2R Architekten BDA<br />

Prof. H.-P. Hebensperger-Hüther<br />

Architekt, Stadtplaner, München<br />

Barbara Franz, Landschaftsarchitektin<br />

Passau


Wettbewerbsergebnis • Weitere Teilnehmer Wettbewerbsergebnis • Weitere Teilnehmer<br />

links<br />

K+P Architekten und Stadtplaner<br />

GmbH, München<br />

Reg.-Baumeister Nobert Koch<br />

Architekt BDA, Stadtplaner<br />

Prof. Rainer Schmidt,<br />

Landschaftsarchitekt BDLA, München<br />

PSLV Stadt-Land-Verkehr GmbH<br />

Andreas Bergmann, München<br />

rechts<br />

P + Architekten & Ingenieure<br />

Volker Jungwirth, Michael Fränkel<br />

Darmstadt<br />

Landschaftsarchitektur+<br />

Felix Holzapfel-Herziger<br />

Landschaftsarchitekt, Hamburg<br />

links<br />

Kraaijvanger . Urbis, Architektur<br />

Landschaftsplanung und Interieur<br />

Hans Goverde, Peter van der Helm<br />

Rotterdam<br />

Bernard und Sattler<br />

Landschaftsarchitekten<br />

Stefan Bernard, Berlin<br />

rechts<br />

Rentsch Architekten<br />

Friedmann Rentsch, Dresden<br />

GS Landschaftsarchitektur<br />

Christoph Grzesiak, Dresden<br />

links<br />

Bogevischs Buero, Architekten BDA<br />

Rainer Hofmann, Ritz Ritzer<br />

München<br />

Schegk Landschaftsarchitekten<br />

Prof. Ludwig Schegk<br />

Haimhausen<br />

rechts<br />

Steidle Architekten und Stadtplaner<br />

Johann Spengler, Ulrike Fukas<br />

München<br />

realgrün Landschaftsarchitekten<br />

Wolf Auch, Klaus Neumann<br />

München<br />

links<br />

Hilmer & Sattler und Albrecht GmbH<br />

Christoph Sattler, Architekt, München<br />

Anton Hansjakob, Architekt,<br />

Landschaftarchitekt, München<br />

rechts<br />

goldbrunner + hrycyk architekten<br />

S. Hrycyk, Architekt, Stadtplaner<br />

M. Goldbrunner, Architekt<br />

München<br />

Stefan Kalckhoff<br />

Landschaftsarchitekt, München<br />

links<br />

Bembé Dellinger Architekten und<br />

Stadtplaner GmbH<br />

Felix Bembé, Sebastian Dellinger<br />

Greifenberg<br />

Cel Landscape<br />

Landschaftsarchitekten<br />

Ingrid Liebald, Michael Eberl<br />

München<br />

rechts<br />

Simon Schmitt Architekten<br />

Simon Schmitt, Stuttgart<br />

Christiane Coers<br />

Landschaftsarchitektin, Dresden<br />

links<br />

Heller Designstudio<br />

Marcel Heller, Architekt, Stuttgart<br />

FRPO RODRIGUEZ & ORIOL<br />

ARQUITECTURA PAISAJE<br />

Pablo Oriol, Architekt, Madrid<br />

Fernando Rodriguez<br />

Landschaftsarchitekt, Madrid<br />

rechts<br />

Architekten Franke + Messmer<br />

Jörg Franke, Michaela Messmer<br />

Emskirchen<br />

Rößner und Waldmann Architekten<br />

Barbara Rößner, Richard Waldmann<br />

Erlangen<br />

Landschaftsarchitekt Tautorat<br />

Edgar Tautorat, Fürth


Wettbewerbsergebnis • Weitere Teilnehmer<br />

links<br />

GSP architekten<br />

Ingo Schäfer, München<br />

EL: CH, München<br />

Christian Henke, Landschaftsarchitekt<br />

Dr. Uwe Neumann,Verkehrsplanung<br />

M. Weise, Energieberatung<br />

rechts<br />

Ulrich Pfannschmidt, Architekt<br />

München<br />

Hinnenthal Schaar<br />

Landschaftsarchitekten<br />

Michel Hinnenthal, München<br />

links<br />

rheinflügel severin<br />

Björn Severin, Architekt, Düsseldorf<br />

Niemann + Steege GmbH<br />

Beate Niemann, Claudio Steege<br />

Architekten, Stadtplaner, Düsseldorf<br />

VERHAS Architektur u. Landschaft<br />

Georg Verhas, Düsseldorf<br />

rechts<br />

FREIE PLANUNGSGRUPPE 7, Stuttgart<br />

Petra Zeese, Heinz Lermann<br />

Architekten, Stadtplaner BDA, DASL<br />

lohrberg stadtlandschaftsarchitektur<br />

Prof. Frank Lohrberg<br />

Landschaftsarchitekt, Stuttgart<br />

Verkehrsplanung<br />

Christoph Link, Stuttgart<br />

links<br />

berger röcker architekten<br />

Daniel Berger, Peter Röcker, Stuttgart<br />

kokenge ritter gmbh<br />

Christoph Ritter, Landschaftsarchitekt,<br />

Dresden<br />

rechts<br />

aichner kazzer architekten, München<br />

Martin Aichner, Hans Kazzer<br />

bauchplan ).( Landschaftsarchitektur<br />

Florian Otto, Marie-Theres Okresek<br />

Tobias Baldauf, München<br />

Astrid Weisel, Architektin<br />

Stadtplanerin, München<br />

Preisgericht<br />

M. Böltl, P. Schober, G. Steger, D. Wieching, M. Angelsberger, R. G. König, S. Merten-Wente,<br />

J. Rümpelein, H. Hilger<br />

R. G. König, C. Arenz, J. Drittenpreis, D. Zagar, M. Angelsberger, Dr. R. Knüppel, H. Riemer, F. Damm,<br />

B. Landbrecht<br />

Bilder aus der Preisgerichtssitzung<br />

H. Riemer, Dr. A. Kiendl, Dr. R. Knüppel, M. Angelsberger,<br />

F. Damm, S. Merten-Wente<br />

D. Zagar, S.Keck, R. G. König, S. Lintner, M. Böltl, B. Landbrecht, J. Oberpriller<br />

S. Keck, G. Steger, Dr. A. Kiendl, Dr. R. Knüppel, M. Böltl


Herausgeber<br />

Gemeinde Kirchheim b. München<br />

Münchner Straße 6<br />

85551 Kirchheim b. München<br />

www.kirchheim-heimstetten.de<br />

Satz, Fotos, Layout, Redaktion<br />

Schober Architekten, Architektur + Stadtplanung<br />

Augustenstraße 73, 80333 München<br />

www.<strong>schober</strong>-stadtplanung.de<br />

Preisgerichtssitzung 20. - 21. Mai 2011<br />

Der Wettbewerb wurde mit<br />

„Zuschüssen des Landes für<br />

städtebauliche Planungen<br />

und Forschungen“ gefördert.

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