11.07.2015 Aufrufe

Galaabend Jenaz

Galaabend Jenaz

Galaabend Jenaz

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Hörgenuss kombiniert mit GaumenfreudenDie Musikgesellschaft <strong>Jenaz</strong> ist nicht nur eine exzellente Brass-Band, sondern inzwischen auchbekannt für ihren <strong>Galaabend</strong>. Hörgenuss kombiniert mit Gaumenfreuden. Am vergangenen Wochenendewar’s zum vierten Mal soweit. 600 Personen liessen sich Augen, Ohren und Gaumenverwöhnen.Ein Gewusel und Gewimmel herrscht im Eingangsbereich der Mehrzweckhalle in <strong>Jenaz</strong>. SchwarzeFliegen werden an blendend weissen Hemdkragen zurechtgerückt, Falten am dunklen Smokingausgestrichen, lange Abendroben, in schillernden Farben rascheln und hochhakige Schuhe klappernüber den Fliesenboden. Alles drängt nach draussen, in die Aula zur Probe oder zum Fototermin.Grosse, kleine und noch kleinere Musikanten und Musikantinnen. Und alle drücken ihr aufHochglanz poliertes Instrument an ihre Brust. Bereit für den grossen Auftritt, in einer Stunde geht’slos. Dann treffen die ersten der 325 Gäste ein. Sie erwartet ein genussreicher Samstagabend; Auftritteder Jugendmusik, der Musikgesellschaft, der Anfänger- und der Schlagzeuggruppe. Und zudiesem Hörgenuss gesellt sich in den Pausen ein viergängiges Menü, Gaumenfreuden, serviertdurch elegante Herren der MG <strong>Jenaz</strong>.Arbeiten in vollem GangeIn der Eingangshalle sind derweil Ehefrauen und Mütter von Musikanten mit den Vorbereitungsarbeitenfür den ersten Gang beschäftigt. Auf den letzten von 325 Tellern wird sorgfältig ein Salatbouquetangerichtet, ein halbes Ei platziert. Chefin der ersten zwei Gänge, Elsbeth Valär drücktmit dem Dressiersack die mit Kräutern und Majonaise angereicherte Füllung in die leeren Eihälften.Auch am Buffet sind die Vorbereitungsarbeiten in vollem Gange. Vorsorglich entkorken Mitgliederder Trachtengruppe Pragg-<strong>Jenaz</strong> - sie übernehmen alljährlich den Getränkeservice während derKonzerte - einige Weinflaschen, füllen siedendes Wasser in Thermoskannen und stellen genügendMineralwasser bereit. Chefin des Hauptgangs ist Rita Insel. Sie kocht mit ihrem Team Fleischvögel,Kartoffelstock und Spinat in der Küche vom Mehrzweckgebäude in Küblis und wird das Ganze zurrechten Zeit in Kochkisten nach <strong>Jenaz</strong> bringen.600 Personen verköstigenBereits lange im Voraus mussten jedoch Arbeiten erledigt werden, abgesehen davon, dass dieMusiker drei Monate lang intensiv auf diesen Grossanlass hin übten. Die Verantwortlichen für diekulinarischen Genüsse, Rita Insel und Elsbeth Valär klärten ab was machbar ist für 600 Personen,erstellten die Einkaufsliste und besorgten die vielen Zutaten. Weil bereits am Freitagabend 275Gäste verköstigt werden mussten, fing die eigentliche Arbeit für die zwei bereits am Donnerstagan. Ebenfalls am Donnerstag mussten die Mitglieder der Musikgesellschaft die grosse Halle für denAnlass bereit stellen; Boden abdecken, unzählige Bühnen errichten, Kulissen aufstellen, Tische undStühle in Reih und Glied stellen, sowie viele kleinere Verrichtungen erledigen, die aufzuzählen denRahmen sprengen würden.Sechs Herren mit FliegeNoch nicht 19 Uhr und bereits treffen die ersten Gäste ein, finden dank der Hilfe der vier Platzanweiserund dem ausgeklügelten Reservierungssystem von Silvia Müller in kurzer Zeit ihr Plätzchen.Schon sind die Damen der Trachtengruppe zur Stelle, fragen nach den flüssigen Wünschen und imFoyer nehmen sechs Herren mit Fliege, Smoking und apart über den rechten Arm gelegtem Serviertuchdie Instruktionen der Chefin entgegen. Nun gilts ernst! Im Eiltempo, aber trotzdem ohneHektik werden die Salatbouquets mit italienischem oder französischem Dressing beträufelt undvon den „Kellnern“ leichtfüssig und elegant an die Tische gebracht. Einige von ihnen verhaltensich wirklich wie Profis, balancieren auf ihren Fingern drei Vorspeisenteller. Und während die Gästeaus Nah und Fern - auf der Gästeliste sind Ortschaften wie Einsiedeln, Thun, Andeer oder Falera zusehen - genüsslich ihren Salat verspeisen, unterhalten sie die vier Musikanten des SchwyzerörgeliquartettsStockhorn mit lüpfigen Klängen.Wirklich ein GenussPunkt 20 Uhr sind die Vorspeisenteller abgeräumt und die 29 Musikanten und Musikantinnen derJungmusik betreten die Bühne unter grossem Applaus. Zuvor geäusserte Bedenken, dass man kei-


ne Ahnung hat, wie die Instrumente heissen könnten, in die geblasen wird, zerstreute ein Besucherlachend mit der Bemerkung: „Die kleinen sind die Trompeten, die grossen die Bässe“. Also nimmtman’s gelassen und geniesst. Ein Genuss ist es wirklich dieser fast schon professionell auftretendenjungen Brass-Band unter Dirigent Andrea Nold zuzuhören. Moderiert wird der Abend wie immerdurch Yvonne Dünser von Radio DRS. Humorvoll führt sie durch den Abend unter dem Motto „Weltder Wunder“, weiss zwischen den Stücken interessante Details zu erzählen. Heftiges Gelächter erntendie jungen Musiker während des Stücks „Meet the Flintstones“, der Filmmusik zu „Familie Feuerstein“.Wie ein Irrwisch führt sich der Dirigent auf, wirft einen Saurierknochen zu Boden und dirigiertseine „geschmückten“, mit Knochen im Haar und Fell umhängten Musikanten.Noch mehr GenüsseNach dem Buttertoast mit feinem Pilzragout zeigen die vier Anfänger im Alter von acht und neunJahren mit ihrem Leiter Jürg Valer was sie in nur einem halben Jahr gelernt haben und ernten fürihre Darbietungen grossen Applaus. Ebenso die Schlagzeugergruppe von Hans Conzett mit ihrenfuriosen Einlagen.Inzwischen hat sich in Küblis ein kleines Problem ergeben. Die Köchin Rita Insel hat den Kochlöffelabgegeben, beziehungsweise liegt mit Unwohlsein danieder. Aber pünktlich zum Schluss des Au f-tritts der Schlagzeuger werden die sechs Kochkisten in die Halle gekarrt. Mit weissen Kochblusenvor unliebsamen Flecken geschützt, schöpfen nun Musikantinnen und Musikanten 325-mal Kartoffelstock,Fleischvögel und Spinat. „Wunderbar war’s“, lautet das allgemeine Echo.Höhepunkte der GenüsseUnd nun folgt ein weiterer Höhepunkt; der Auftritt der MG <strong>Jenaz</strong>. Die 35 Mann und Frau starkeBrass-Band hat sich an Stücke gewagt, die nicht nur für Laien äusserst kompliziert erscheinen, dasie viele verschiedene Einsätze erfordern. Aber dank ihrem unermüdlichen Einsatz in den Proben,ihrem Dirigenten Roland Aregger und einigen exzellenten Musikern wie Simon Bühler oder BernhardMeuli meistern sie auch die schwierigsten Passagen von Stücken wie „Orient Express“ oder„Midway“ und ernten begeisterten Applaus.Während die MG beim letzten Stück angelangt ist, wurden im Foyer 975 Teller und 1300 Messerund Gabeln abgewaschen und sicherlich müssen nun etwa 300 „Gäffi“ bereitgestellt werden.Denn auf fünf Tischen steht ein weiterer Höhepunkt des Abends bereit. Für einige vielleicht „der“Höhepunkt des heutigen kulinarischen Genusses: Das Dessertbuffet, zubereitet von Angehörigender Musikanten. Manches Schleckermäulchen wird bei diesem Anblick in Verzückung geraten:Cremeschnitten, Fruchtsalat, Schokoladencreme, Schwarzwäldertorten, Tiramisu, Käseplatte, Biskuitroulade,Früchtequark, Kuchen, Cakes, Torten und Törtchen in allen Variationen und…oh Frühling,eine Erdbeertorte!Erschienen im P&H im März 2006

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!