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Die Kleintierklinik ist erreichbar unter: (0 68 34) - Tierschutzverein ...

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Tierheime – Orte voller Trauer und Hoffnungen<br />

Tierheime –<br />

Orte voller Trauer und Hoffnungen<br />

Wer kennt sie nicht, diese abgelegenen<br />

Gelände, auf denen man<br />

vor lauter Gebell sein eigenes<br />

Wort kaum versteht? Oft scheuen<br />

wir uns den Weg dorthin zu finden,<br />

das Gefühl immer bei sich<br />

tragend, dass man nur helfen<br />

kann, wenn man sich selbst eine<br />

Menge abgewinnt. Ständig konfrontiert<br />

mit Mitleid und Empörung.<br />

Empörung über die scheinbar<br />

leichtsinnigen und verantwortungslosen<br />

Hundebesitzer und<br />

Mitleid mit deren Schützlingen, welchen ein schwerer Weg bevorsteht.<br />

Für solche Fälle <strong>ist</strong> me<strong>ist</strong> das Tierheim die Endstation.<br />

<strong>Die</strong> Tierheimleiterin Ingrid Weber vom Bertha-Bruch-Tierheim<br />

in Saarbrücken hat sich zur Aufgabe gemacht, diese abgeschobenen<br />

und ungeliebten Haustiere aufzunehmen und an<br />

verantwortungsvolle Tierliebhaber weiterzuvermitteln. Im Bertha-Bruch-Tierheim<br />

erwe<strong>ist</strong> sich die Vermittlung von Hunden,<br />

die in der Polizeihundeverordnung stehen, als besonders<br />

schwierig. Bullterrier oder Staffordshire sind me<strong>ist</strong> die sogenannten<br />

Ladenhüter. Einen Unterschied im Naturell zu anderen<br />

Rassen liegt ursprünglich jedoch nicht vor. „Im letzten<br />

Jahrhundert züchtete man diese Hunde in England als Familienhunde.<br />

Bis sie dann später von Gewissenlosen – wegen<br />

ihrer Schmerzunempfindlichkeit – zu Hundekämpfen missbraucht<br />

wurden“, erklärt uns Frau Weber. Folglich landen diese,<br />

von ihren Besitzern wahrhaftig Verratenen, nicht selten im<br />

Tierheim.<br />

Zuhause gesucht<br />

Viele Meerschweinchen in<br />

verschiedenen Altersstufen<br />

suchen ein neues Zuhause.<br />

Kaninchen in vielen Farben<br />

suchen ein neues Zuhause.<br />

27<br />

<strong>Die</strong> Auswirkungen vom Sommer sind im Saarbrücker Tierheim<br />

noch sehr präsent. Denn um die Ferienzeit herrscht Hochkonjunktur,<br />

um ungeliebte und lästige Haustiere abzugeben. Aus<br />

diesem Grund nehmen die Saarbrücker an dem Projekt<br />

„Nimmst du mein Tier, nehm’ ich dein Tier“ teil, das vom deutschen<br />

Tierschutzbund ins Leben gerufen wurde. Bei diesem<br />

Projekt findet ein Austausch zwischen verschiedenen Tierhaltern<br />

statt. In Karteikartenform werden sie reg<strong>ist</strong>riert und können<br />

sich dann privat arrangieren, um ihr Tier in den Ferien gut<br />

beieinander <strong>unter</strong>zubringen.<br />

Es kommt vor, dass in den Herbstmonaten, wenn die Kaninchen<br />

ins Haus sollen, der Kaninchen-Bestand um ein Dreifaches<br />

steigt. Dann merken die Leute erst, wie viel Arbeit die<br />

Häschen mit sich bringen. Dem Verhalten dieser Tierhalter<br />

steht die Vorsitzende nur mit einem Kopfschütteln gegenüber.<br />

„Es darf ja wohl nicht wahr sein, dass sich Menschen aus Bequemlichkeit<br />

von Tieren trennen“, zürnt Frau Weber. Weihnachten<br />

hingegen wird nicht mit solchen Horrorvorstellungen<br />

verbunden, denn wer gibt schon direkt wieder einen süßen<br />

Welpen ab? Me<strong>ist</strong>ens erst dann, wenn er noch kein Jahr alt <strong>ist</strong>,<br />

weil die Erziehung misslungen <strong>ist</strong>.<br />

Folglich <strong>ist</strong> es für das Tierheim an der Tagesordnung, sich mit<br />

finanziellen Problemen auseinander zu setzen. Das Bertha-<br />

Bruch-Tierheim trägt sich allein durch Spenden. Vor allem eine<br />

Tatsache führt zu Unmut: „<strong>Die</strong> Veterinärbehörde schreibt<br />

uns die verschiedensten Impfungen vor, zahlt jedoch keinen<br />

Cent dazu“, bemerkt Frau Weber. Wenn man sich die somit<br />

entstehenden jährlichen Tierarztkosten von 80.000 Euro betrachtet,<br />

kann man ihren Ärger nachvollziehen.<br />

Doch Tierheime vermelden auch Ereignisse, die hoffen lassen.<br />

So berichtet uns das Bertha-Bruch-Tierheim von einer<br />

Dalmatinerhündin, die trotz Taubheit und Krebsgeschwülsten<br />

in einer liebevollen Familie <strong>unter</strong>gebracht werden konnte. Frau<br />

Weber: „Bei solchen Problemhunden freut man sich natürlich<br />

ganz besonders, wenn sie den Weg zu netten Besitzern gefunden<br />

haben.“<br />

Doch nun bleibt die Frage, wie wir alle helfen können. Im Tierheim<br />

darf man ab 18 Jahren ehrenamtlich mithelfen. Mitbringen<br />

sollte man für diese Arbeit laut den Verantwortlichen „Verständnis<br />

für die Tiere, ein bisschen fachliches Grundwissen<br />

und eine gute Arbeitseinstellung.“

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