Download - TechPortal
Download - TechPortal
Download - TechPortal
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
� � � � � �<br />
Jahresmagazin<br />
Ingenieurwissenschaften<br />
Im Fokus:<br />
❑ Nanotechnologie<br />
INGENIEURWISSENSCHAFTEN NANOTECHNOLOGIE 1
2<br />
� � � � � � Impressum<br />
Jahresmagazin Ingenieurwissenschaften Im Fokus: Nanotechnologie<br />
Lampertheim, Dezember 2006<br />
© Alpha-Informationsgesellschaft mbH, Lampertheim,<br />
und die Autoren für ihre Beiträge<br />
Idee, Konzeption und redaktionelle Koordination:<br />
Institut für Wissenschaftliche Veröffentlichungen (IWV)<br />
Umschlaggestaltung: Christian Seipp<br />
Layoutumsetzung: Beatrix Schulz-Barth<br />
Anzeigenverwaltung und Herstellung:<br />
ALPHA-Informationsgesellschaft mbH<br />
Finkenstraße 10<br />
68623 Lampertheim<br />
Tel.: 06206 93 90<br />
Fax: 06206 93 92 32<br />
www.alphawerbung.de<br />
Die Informationen in diesem Buch sind sorgfältig geprüft worden, dennoch kann keine Garantie übernommen werden.<br />
Eine Haftung für Personen-, Sach- und Vermögensschäden ist ausgeschlossen.<br />
Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründeten Rechte, insbesondere die des Nachdrucks,<br />
des Vortrags, der Mikroverfilmung oder der vervielfältigung auf anderen Wegen und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen,<br />
bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwendung, vorbehalten.<br />
Eine Vervielfältigung des Werkes oder von Teilen des Werkes ist auch im Einzelfall nur in den Grenzen der gesetzlichen<br />
Bestimmungen des Urheberrechts der Bundesrepublik Deutschland vom 9. September 1965 in der jeweiligs<br />
gültigen Fassung zulässig. Sie ist grundsätzlich vergütungspflichtig. Zuwiderhandlungen unterliegen den Strafbestimmungen<br />
des Urheberrechts.<br />
ISSN-Nr. 1618-8357<br />
Projekt-Nr. 96-041<br />
INGENIEURWISSENSCHAFTEN NANOTECHNOLOGIE
2<br />
4<br />
Im Fokus:<br />
6<br />
7<br />
10<br />
16<br />
18<br />
23<br />
28<br />
33<br />
35<br />
38<br />
39<br />
42<br />
48<br />
51<br />
52<br />
54<br />
56<br />
80<br />
Impressum<br />
Inserentenverzeichnis<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Nanotechnologie<br />
Geleit – Peter Asel<br />
Grußwort – Dr. Wolfgang Stöffler<br />
NanoMat – Kein verflixtes 7. Jahr<br />
„Zebras“ aus Bremen<br />
Dortmunder Summer School<br />
IVAM – Klein aber oho<br />
IVAM – Gute Gründe für eine IVAM-Mitgliedschaft<br />
IVAM – Gründungsmonitor Mikro-/Nanotechnik 2006<br />
NanoLux – mehr Licht mit weniger Energie<br />
Ihre Meinung ist uns wichtig!<br />
Nanotechnologie an der FH Gießen-Friedberg<br />
Kontaktübersicht<br />
� � � � � �<br />
TU Kaiserslautern – Materialien für Mikro- und Nanosysteme<br />
Universität Duisburg-Essen – Das Nanotechnologiezentrum<br />
Universität Duisburg-Essen – Nanosilizium<br />
Universität Duisburg-Essen – Nanodraht- und Single-Electron-<br />
Transistor<br />
Kunststofftechnik als Wegbereiter<br />
Wo kann ich Nanotechnologie studieren –<br />
Studiengänge in Deutschland<br />
INGENIEURWISSENSCHAFTEN NANOTECHNOLOGIE 3
4<br />
� � � � � � Inserentenverzeichnis<br />
www:<br />
basf.de/karriere<br />
daimlerchrysler.com<br />
EVGroup.com<br />
henkel.com<br />
hessen-nanotech.de<br />
schulz-electronic.de<br />
sonosys.de<br />
mikrotechnik-dortmund.de<br />
denken-willkommen.de<br />
zeiss.de/karriere<br />
BASF<br />
INGENIEURWISSENSCHAFTEN NANOTECHNOLOGIE<br />
DaimlerChrysler<br />
EV Group<br />
Henkel KGaA<br />
Hessisches Ministerium für Wirtschaft,<br />
Verkehr und Landesentwicklung<br />
Schulz-Electronic GmbH<br />
SONOSYS GmbH<br />
Wirtschaftsförderung Dortmund<br />
Thüringer Ministerium für Wirtschaft,<br />
Technologie und Arbeit<br />
Carl Zeiss AG<br />
80, 83, 84, Umschlagseite 3<br />
Umschlagseite 2<br />
36, 37, 80<br />
30, 31, 80<br />
40, 41, 81<br />
5, 81<br />
26, 27, 81<br />
19, 20, 21, 82<br />
46, 47, 82<br />
8, 9, 82, Umschlagseite 4
SCHULZ – Electronic GmbH<br />
� � � � � �<br />
�� Strom, Spannung und immer gute Ideen��<br />
Schulz-Electronic ist der führende<br />
Anbieter professioneller Stromversorgungen<br />
auf dem deutschen Markt<br />
und in der Schweiz. 1975 als Familienunternehmen<br />
gegründet beschäftigt die<br />
Schulz-Electronic unter der Leitung von<br />
Geschäftsführer Dipl.-Ing. (FH) Hubert<br />
Maier heute 25 Mitarbeiter.<br />
Die Produktpalette umfasst:<br />
■ AC/DC<br />
■ DC/DC<br />
■ Elektronische Lasten<br />
■ Highvoltage<br />
■ AC-Quellen<br />
■ Wechselrichter<br />
■ Laserdiodentreiber/Pulsgeneratoren<br />
■ Schnittstellen<br />
Zu den Highlights gehören auch eigene<br />
Entwicklungen, konzipiert für den Testalltag.<br />
Ein absolutes Novum ist dabei die<br />
„PowerSink EXT 300“, eine neuartige<br />
elektronische Last. Eine ebenfalls neue<br />
Überwachungseinheit für Stromversorgungen<br />
hilft Zeit und Kosten zu sparen.<br />
Der Vertriebsleiter von Schulz-Electronic,<br />
Stefan Dehn: „Unser Erfolgsfaktor<br />
sind kundenspezifische Lösungen für<br />
alle Arten der Energieumwandlung sowohl<br />
auf der Basis von Standardgeräten,<br />
durch deren Modifikation als auch durch<br />
eigene Entwicklungen.“<br />
Schulz-Electronic ist der Repräsentant<br />
zahlreicher renommierter Hersteller aus<br />
aller Welt. Für viele Fabrikate ist das<br />
Baden-Badener Unternehmen autorisierter<br />
Servicestützpunkt und fungiert in<br />
Deutschland als ‚Quasihersteller’.<br />
Schulz-Electronic ist ein gefragter Spezialist<br />
für Unternehmen aus den Bereichen:<br />
■ Industrie<br />
■ Automotive<br />
■ Forschung<br />
■ Luft- und Raumfahrt<br />
■ Bahn<br />
■ Photovoltaik<br />
■ Laser<br />
In Deutschland wird das Unternehmen<br />
von drei Vertriebsingenieure repräsentiert;<br />
die Kunden in der Schweiz werden seit<br />
Juli 2007 von einem eigenen Vertriebsbüro<br />
versorgt. Seit Dezember 2006 ist<br />
speziell für unsere Kunden im Laser- und<br />
High-Voltage Bereich Heiko Seel als<br />
neuer Ansprechpartner hinzugekommen.<br />
KONTAKT:<br />
Schulz-Electronic GmbH<br />
Dr.-Rudolf-Eberle-Str. 2<br />
76534 Baden-Baden<br />
Ansprechpartner im Unternehmen:<br />
Stefan Dehn<br />
Tel.: +49(0)7223 9636 40<br />
E-Mail: stefan.dehn@schulz-electronic.de<br />
Internet: www.schulz-electronic.de<br />
INGENIEURWISSENSCHAFTEN NANOTECHNOLOGIE 5
6<br />
� � � � � � Geleit<br />
�� Nanotechnologie��<br />
Der Innovationsmotor dieses Jahrtausends<br />
Objekte, Strukturen und Prozesse,<br />
die auf Nanoebene, das heißt in<br />
Bereichen von wenigen bis 100 Nanometer<br />
(Nanometer = l Milliardstel Meter)<br />
angesiedelt sind, stehen seit wenigen<br />
Jahren im Zentrum des Interesses von<br />
Wissenschaft und Forschung. Mit der<br />
erfolgreichen Miniaturisierung von Werkzeugen<br />
und Maschinen, der Abläufe von<br />
Produktionsprozessen und Analyseverfahren<br />
werden Hoffnungen verbunden,<br />
dass die Nanotechnologie als Basis<br />
oder Schlüsseltechnologie die heutigen<br />
Möglichkeiten der Medizin, Biotechnologie,<br />
Pharmazie, der Elektronik, der<br />
Informations- und Kommunikations-,<br />
der Werkstofftechnik sowie der Energieund<br />
Umwelttechnologien wesentlich<br />
erweitern wird.“<br />
Diese Einleitung ist nachlesbar in dem<br />
Bericht des Ausschusses für Bildung,<br />
Forschung und Technologiefolgeabschätzung<br />
des Deutschen Bundestages<br />
(15/2713 ) vom 15.03.2004.<br />
Dieser an sich fundierte Ausschussbericht,<br />
der teilweise auch visionäre Darstellungen<br />
zu dem Bereich Nanotechnologien<br />
enthält, ist bereits heute, nur drei<br />
Jahre nach seiner Veröffentlichung, von<br />
der Wirklichkeit überholt, ja überrollt<br />
worden. Was für die Verfasser des Ausschusses<br />
im Jahr 2004 noch als Vision<br />
angesehen wurde ist bereits 2007 teilweise<br />
nanotechnologischer Alltag.<br />
Die rasante Entwicklung bedarf<br />
immer mehr publizistischer<br />
Transparenz:<br />
Die Berücksichtigung einer nachhaltigen<br />
Entwicklung und der Übergang zu einer<br />
wissensbasierten Gesellschaft erfordert<br />
von der produzierenden Industrie nicht<br />
nur in Deutschland, neue Produktionsmuster<br />
und neue Konzepte von Produkten<br />
und Dienstleistungen. Notwendig für<br />
die Entwicklung neuer Konzepte ist die<br />
INGENIEURWISSENSCHAFTEN NANOTECHNOLOGIE<br />
Beherrschung von Hybridtechnologien,<br />
in die Nanotechnologie, Werkstoffwissenschaften,<br />
Ingenieurwesen, Informationstechnologien,<br />
Bio- und Umweltwissenschaften<br />
einfließen.<br />
Gerade im Bereich der Nanotechnologien<br />
haben die Errungenschaften der<br />
Wissenschaften bereits das Wirtschafts<br />
– und Alltagsleben verändert. Wenn<br />
Wissenschaft und Technologie die Lebensqualität<br />
erhöhen sollen – gerade in<br />
der Nanotechnologie ist dies anhand<br />
vieler Beispiele belegbar – müssen aufgeworfene<br />
Fragestellungen und vor allem<br />
die Wechselbeziehungen zwischen<br />
Wissenschaft und Gesellschaft in einem<br />
neuartigen Dialog zwischen Industrie,<br />
Politik, Wissenschaft und Gesellschaft<br />
erörtert werden um weitere Synergieeffekte<br />
in einem der spannendsten Bereiche<br />
der Wissenschaft zu erzeugen.<br />
Diese „Wissenstransparenz“ kann durch<br />
Netze, Leistungsvergleiche dem Austausch<br />
bewährter Praktiken und Studien<br />
erfolgen. Vor allem aber durch Publikationen.<br />
Die Magazinreihe „Ingenieurwissenschaften“<br />
beschäftigt sich nach den<br />
Themenheften<br />
• Papier ist High – Tech<br />
• Schiffsbau – und Werfttechnik<br />
• Fahrzeugtechnik<br />
in der neuesten Ausgabe des Jahresmagazins<br />
mit der Nanotechnologie um die<br />
Forschungen, aber auch die Errungenschaften,<br />
der Gesellschaft näher zu bringen<br />
und dadurch den Dialog zwischen<br />
Wissenschaft und Gesellschaft zu fördern.<br />
Unser ganz besonderer Dank an dieser<br />
Stelle an Frau Josefine Zucker (Presseund<br />
Öffentlichkeitsarbeit des IVAM<br />
Fachverbandes für Mikrotechnik ).<br />
Der IVAM Fachverband steht für<br />
Interessengemeinschaft zur<br />
Verbreitung von<br />
Anwendungen der<br />
Mikrostrukturtechniken<br />
und sieht sich als kommunikative Brücke<br />
zwischen Anbietern und Anwendern<br />
von mikrotechnischen Produkten und<br />
damit verbundenen Dienstleistungen.<br />
Der Verband zeigt die neuesten Techniktrends<br />
und berichtet den Akteuren<br />
auf dem Markt, wie sie ihre Produkte mit<br />
Mikrotechnik – und gerade hier hat die<br />
Nanotechnologie höchsten Anteil – veredeln<br />
können.<br />
Wir empfehlen unseren Leserinnen und<br />
Lesern einen Informationsbesuch über<br />
die Internetplattform<br />
http://www.ivam.de.<br />
Auf der Seite 38 findet sich ein Fragebogen<br />
über den unsere Leser direkten<br />
Einfluss auf die nachkommenden Ausgaben<br />
„Ingenieurwissenschaften“ nehmen<br />
können.<br />
Peter Asel<br />
Vorsitzender des Redaktionsbeirats<br />
Arbeitskreis Eliteförderung Deutscher<br />
Hochschulen (AKEDH)
Grußwort<br />
Mit der Hightech-Initiative setzt die<br />
Bundesregierung auf eine ressortübergreifende<br />
Strategie, um Deutschland<br />
an die Weltspitze der wichtigsten Zukunftsmärkte<br />
zu führen. Eines der zentralen<br />
Anliegen richtet sich darauf, Innovationen<br />
durch Querschnittstechnologien<br />
zu fördern und voranzutreiben. Zu den<br />
weltweit aussichtsreichsten Technologiefeldern<br />
mit hohen Wachstums- und<br />
Arbeitsplatzchancen gehört die Nanotechnologie.<br />
Deren Erforschung, Entwicklung<br />
und Umsetzung in Zukunftsmärkte<br />
ist auf Nachwuchs angewiesen,<br />
der hoch qualifiziert und bedarfsgerecht<br />
ausgebildet ist.<br />
Die Entwicklung und Umsetzung der<br />
Nanotechnologie in zukunftsorientierte<br />
Anwendungen und neue Märkte entlang<br />
der Wertschöpfungskette bestimmt die<br />
technologische Leistungsfähigkeit und<br />
internationale Wettbewerbsfähigkeit der<br />
deutschen Wirtschaft entscheidend mit.<br />
Das Interesse, in diese Richtung zu wirken,<br />
zeigte eindrucksvoll die große Resonanz<br />
auf das diesjährige BMBF-Forum<br />
für Nanotechnologie, die „nanoDE<br />
2006“. Rund 400 Repräsentanten aus<br />
Wissenschaft und Wirtschaft nutzten am<br />
06. und 07. November in Berlin die<br />
Gelegenheit, gemäß dem Motto der<br />
Konferenz „Strategien für Produkte von<br />
morgen“ zu diskutieren.<br />
Um die Potenziale der Nanotechnologie<br />
noch stärker zu nutzen, hat das BMBF<br />
die „Nano-Initiative – Aktionsplan 2010“<br />
ins Leben gerufen und anlässlich der<br />
Konferenz erstmals präsentiert. Diese<br />
Initiative zielt u. a. darauf, Branchen an<br />
die Nanotechnologie heranzuführen,<br />
Rahmenbedingungen zu verbessern,<br />
verantwortungsvoll zu handeln und die<br />
Öffentlichkeit über Chancen und Risiken<br />
zu informieren. Um neuere Erkenntnisse<br />
insbesondere jungen Menschen in ihrer<br />
Umgebung nahe zu bringen, ist bei-<br />
spielsweise der nanoTruck auf Initiative<br />
des BMBF unterwegs und erreicht jährlich<br />
ca. 100.000 Besucher.<br />
Nanotechnologie hat in Deutschland<br />
gute Voraussetzungen, ihr volles Potenzial<br />
zu entfalten. Nanotechnologie führt<br />
dazu, dass Elektronikbauteile immer<br />
schneller, Beleuchtungselemente immer<br />
effizienter und Autos immer sicherer<br />
werden. Weitere neue Produktoptionen<br />
richten sich auf den Textilbereich und die<br />
Baubranche. Für die Umwelt lässt Nanotechnologie<br />
eine stärkere Ressourcenschonung<br />
erwarten und im medizinischen<br />
Bereich eröffnen sich Diagnostikund<br />
Therapieverfahren, die faszinierende<br />
neue Möglichkeiten zur Behandlung von<br />
Krankheiten in Aussicht stellen.<br />
Deutschland ist im europäischen Vergleich<br />
in der Nanotechnologie führend,<br />
gemessen an den Ausgaben für Forschung<br />
und Entwicklung und der Zahl<br />
der beteiligten Firmen und Forschungsinstitute.<br />
Seitens des BMBF werden in<br />
diesem Jahr voraussichtlich 134 Millionen<br />
Euro allein in die Projektförderung<br />
investiert. Hinzu kommen beträchtliche<br />
Aufwendungen aus anderen Ressorts<br />
und staatlichen Stellen, die insgesamt<br />
etwa 330 Millionen Euro erreichen werden.<br />
Rund 600 Unternehmen sind derzeit<br />
bereits in Deutschland mit der<br />
Entwicklung, Anwendung und dem<br />
Vertrieb nanotechnologischer Produkte<br />
befasst. Schon heute sind rund 50.000<br />
Arbeitsplätze in der Wirtschaft von<br />
nanotechnologischen Entwicklungen<br />
abhängig. Neue Arbeitsplätze entstehen<br />
insbesondere bei Start-ups und kleinen<br />
und mittleren Unternehmen.<br />
Nanotechnologie eröffnet gute Aussichten<br />
auf neue, attraktive Arbeits- und Beschäftigungsfelder<br />
in zahlreichen Branchen,<br />
angefangen von der Informationstechnik<br />
über Life Science, Optik, Auto-<br />
Grußwort<br />
� � � � � �<br />
mobil, Chemie bis zur Textil- und Baubranche.<br />
Für angehende Nano-Experten<br />
sind erste nanospezifische Studiengänge<br />
an einigen Hochschulen entstanden,<br />
sei es als grundständige Studiengänge<br />
für Abiturienten oder als Aufbaustudiengänge,<br />
die einen Bachelor oder<br />
vergleichbaren Abschluss voraussetzen.<br />
Weitere naturwissenschaftliche Studiengänge<br />
bieten zur Nanotechnologie Vertiefungsbereiche<br />
an. Berufsausbildungen<br />
für Facharbeiter richten sich auf den<br />
neuen Qualifizierungsbedarf ein. Hochqualifizierte<br />
Nachwuchswissenschaftler<br />
erhalten im Rahmen des Wettbewerbs<br />
NanoFutur die Gelegenheit, über einen<br />
Zeitrahmen von fünf Jahren Forschungsarbeiten<br />
zur Nanotechnologie zu betreiben.<br />
Das Jahresmagazin Ingenieurwissenschaften<br />
hat den Dialog zwischen Wissenschaft<br />
und Gesellschaft zum Anliegen.<br />
Mit den vielfältigen Beiträgen<br />
zum Schwerpunkt Nanotechnologie, von<br />
der in absehbarer Zukunft Wirkungen in<br />
nahezu alle Lebensbereiche erwartet<br />
werden, leistet die aktuelle Ausgabe<br />
einen dankenswerten Beitrag.<br />
Dr. Wolfgang Stöffler<br />
Bundesministerium für Bildung und<br />
Forschung<br />
INGENIEURWISSENSCHAFTEN NANOTECHNOLOGIE 7
8<br />
� � � � � � Carl Zeiss AG<br />
�� Stiftung verpflichtet zur Fürsorge für<br />
die Mitarbeiter��<br />
D as<br />
„Wir haben das Glück, dass wir längerfristig denken können als manch<br />
andere AG“, sagt Dr. Augustin Siegel, Leiter der Konzernfunktion<br />
Forschung und Technologie.<br />
Unternehmen befindet sich zu<br />
100 Prozent im Besitz der Carl-<br />
Zeiss-Stiftung. Die Stiftung ist „der wirtschaftlichen<br />
Sicherung ihrer Unternehmen,<br />
der Förderung von Wissenschaft<br />
und Technik, der Pflege der Präzisionstechnik<br />
und der Fürsorge für die sozialen<br />
Belange der Mitarbeiter verpflichtet“,<br />
lautet der Satzungsauftrag von Ernst<br />
Abbe. Der Physiker Abbe war Teilhaber<br />
von Carl Zeiss, der das Unternehmen<br />
1846 gegründet hat.<br />
Trotz Stiftungsstatuten ist Carl Zeiss<br />
hochdynamisch, auch in der Forschung.<br />
Alle drei Monate berichtet Forschungsleiter<br />
Siegel dem Vorstand, wie es mit<br />
den einzelnen Projekten steht und welche<br />
neuen Unternehmensbereiche für<br />
Carl Zeiss denkbar wären. Dabei geht es<br />
um Produkte, die einen Jahresumsatz<br />
von mindestens 100 Millionen Euro bringen<br />
können. Diese Regelmäßigkeit erzeugt<br />
Ansporn in der Abteilung, die<br />
technische Ausstattung für Forschungsarbeiten<br />
ist gut. „Wir haben alles, was<br />
wir brauchen“, gibt sich Siegel stolz.<br />
Dazu gehören auch die guten Kontakte<br />
zu Universitäten und Forschungseinrichtungen.<br />
„Ich empfinde es als gut, dass im Unternehmen<br />
herausfordernde Projekte vorhanden<br />
sind“, meint Dr. Michael Layh,<br />
wie Siegel promovierter Physiker. Die<br />
Schätze lägen am Boden, man müsse<br />
sich nur bücken, sie aufheben und daran<br />
arbeiten, ist sein Eindruck. Zudem zahlt<br />
sich Leistung bei Carl Zeiss in Form von<br />
entsprechender Förderung aus. „Das ist<br />
ein positives Gefühl“, sagt der 31-<br />
Jährige. Seit einem Jahr ist er bei der<br />
Carl Zeiss SMT AG, einer 100-prozentigen<br />
Zeiss-Tochter, hat zuvor in Stuttgart<br />
Physik studiert und in Michigan, USA,<br />
INGENIEURWISSENSCHAFTEN NANOTECHNOLOGIE<br />
den Master of Science in Physics gemacht,<br />
anschließend in Hamburg im Bereich<br />
der Nanotechnologie promoviert.<br />
Für seine Doktorarbeit erforschte er die<br />
Zukunft von Mikrochips – das war Quantenmechanik.<br />
Heute arbeitet er in der<br />
Optik, doch das Endprodukt ist das gleiche.<br />
Die Carl Zeiss SMT AG beschäftigt<br />
sich mit lithographischen Systemen, mit<br />
denen Halbleiter, also Chips oder auch<br />
Prozessoren genannt, hergestellt werden.<br />
Die Strukturen auf einem Mikrochip<br />
sind schier unvorstellbar klein, oft sehr<br />
viel kleiner als ein Tausendstelmillimeter,<br />
und können deshalb nur mit Hilfe von<br />
optischen Systemen erzeugt werden.<br />
„Wir fertigen Produkte, die an der<br />
Grenze des Machbaren rangieren.“<br />
Dr. Michael Layh, Physiker in der<br />
Halbleiterlithographie<br />
Die Carl Zeiss SMT AG entwickelt und<br />
produziert Beleuchtungs- und Projektionssysteme,<br />
mit denen Leiterbahnen<br />
auf das Ausgangsmaterial für Chips,<br />
den Wafern, übertragen werden. Der<br />
Vorgang ähnelt dem Belichten eines<br />
Films. Layh arbeitet im Bereich der<br />
Beleuchtungssysteme und befasst sich<br />
mit Design und Simulation optischer<br />
Komponenten. Ihn reizt es, bei Carl<br />
Zeiss zu arbeiten, weil das Unternehmen<br />
Produkte herstellt, „die an der Grenze<br />
des Machbaren rangieren“. Dass in dem<br />
Unternehmen in größeren Teams ausgesprochen<br />
zielorientiert gearbeitet wird,<br />
war für ihn neu und überraschend. „Aus<br />
der Grundlagenforschung kommend,<br />
kannte ich das nicht“, blickt Layh<br />
zurück. Derzeit befindet sich eine Neuentwicklung<br />
in der Qualifizierung, und<br />
nach der Simulationsphase wird jetzt<br />
überprüft, ob sich das Design auch so<br />
verhält, wie es die Computerprogramme<br />
berechnet haben. „In einem solchen<br />
Stadium ist die Arbeit sehr spannend,<br />
aber auch zeitintensiv“, spricht Layh für<br />
sich und alle anderen 45 Kollegen in der<br />
Abteilung. Doch es kämen auch wieder<br />
Zeiten, in denen ein Ausgleich möglich<br />
ist. Zum Beispiel Gleittage oder ein früher<br />
Feierabend, den man im Fitnesscenter<br />
verbringt, mit dem Carl Zeiss<br />
kooperiert. Man kann aber auch beim<br />
Betriebssport mit den Kollegen Fußball<br />
spielen. Nicht nur dabei duzen sich die<br />
Abteilungsmitglieder, der Chef nicht<br />
ausgenommen.<br />
Gutes Gefühl des Willkommenseins<br />
Seinen ersten Arbeitstag hat der junge<br />
Physiker in guter Erinnerung behalten:<br />
„Ich wurde von dem Personalreferenten<br />
begrüßt, der bei den Vorstellungsgesprächen<br />
dabei war, von meinem Vorgesetzten<br />
abgeholt und in die Abteilung<br />
gebracht.“ Man zeigte ihm die Räumlichkeiten<br />
und stellte ihm alle Kollegen<br />
vor. „Bei mir kam gleich das Gefühl auf:<br />
Hier sind sie auf dich vorbereitet, und<br />
hier bin ich gut aufgehoben“, erzählt<br />
Layh. Dann begann die Einarbeitung.<br />
Sein Pate, ein erfahrener Kollege aus der<br />
Abteilung, nahm ihn während der halbjährigen<br />
Probezeit unter die Fittiche.<br />
Schon nach kurzer Zeit beauftragte ihn<br />
sein Pate mit dem ersten kleineren<br />
Projekt, das Layh rund zwei Monate<br />
beschäftigte.<br />
Den Abschlussbericht präsentierte er<br />
dann der gesamten Abteilung. Der nächste<br />
Teil der Einarbeitung bestand aus<br />
einer kompletten Seminarreihe, die er<br />
gemeinsam mit zwei anderen Neulingen<br />
veranstaltete. Abwechselnd hielt das Trio<br />
Vorträge vor älteren Mitarbeitern über<br />
grundlegende Themen: Wie funktioniert
ein Beleuchtungssystem, oder welche<br />
Linse benötigt man für welchen Zweck?<br />
Den Seminarstoff musste sich jeder Einzelne<br />
selbst aneignen. Parallel zu diesen<br />
beiden Einarbeitungsschienen lief das<br />
Programm „Campus“. Hier bieten spezialisierte<br />
Mitarbeiter ihren Kollegen Vorträge<br />
und Schulungen zu einem bestimmten<br />
Thema rein fachlicher Natur<br />
an. Softskills wie Kommunikation oder<br />
Vortragstechniken wurden Layh im Zeisseigenen<br />
Lernzentrum vermittelt. Bereits<br />
in der zweiten Woche seines Eintritts<br />
diskutierte er gemeinsam mit seinem<br />
Vorgesetzten den Einarbeitungsplan, der<br />
schriftlich fixiert wurde. In regelmäßigen<br />
Gesprächen überprüfen beide den Fortschritt.<br />
„Das fand ich gut, weil man sich<br />
selbst eben auch seine Gedanken<br />
macht, ob es gut läuft oder nicht“, sagt<br />
Layh. In den Mitarbeitergesprächen wurde<br />
er immer wieder nach seinen beruflichen<br />
Vorstellungen für die kommenden<br />
Jahre befragt. Die Carl Zeiss SMT AG<br />
bietet drei unterschiedliche Entwicklungsmöglichkeiten:<br />
Aufgaben mit Personalverantwortung,<br />
Aufgaben mit Projektverantwortung<br />
und die Fachkarriere.<br />
Layh entschied sich zunächst für Letztere,<br />
um sich erst einmal ein vertieftes<br />
Wissen über die Halbleiterlithographie<br />
anzueignen. Er kann sich gut vorstellen,<br />
danach als Projektleiter zu arbeiten.<br />
Doch um Führungskraft zu werden,<br />
muss er sein Führungspotenzial in einem<br />
mehrtägigen Assessment-Center<br />
externen wie internen Beobachtern beweisen.<br />
Ist das geschafft, erwartet den<br />
Kandidaten ein umfangreiches Seminarprogramm.<br />
Wenn dann eine Führungsposition<br />
zu besetzen ist, schaut<br />
sich das Unternehmen zuerst unter seinen<br />
eigenen Kandidaten um. Dabei achtet<br />
es stets darauf, dass keine Kaminkarrieren<br />
entstehen. Deshalb sind Wechsel<br />
in andere Bereiche oder ins Ausland<br />
nicht nur möglich, sondern werden gefordert<br />
und gefördert.<br />
„Was die Weiterentwicklung unserer Mitarbeiter<br />
betrifft, haben wir sämtliche<br />
Angebote eines Großunternehmens“,<br />
sagt Bernhard Just, Leiter des Konzernpersonalwesens<br />
bei Carl Zeiss und, wie<br />
könnte es anders sein, ebenfalls technisch<br />
ausgebildet als Wirtschaftsin-<br />
genieur. Das Portfolio der Weiterbildungsmöglichkeiten<br />
reiche von klassischen<br />
Weiterbildungsinhalten über ein<br />
Nachwuchsführungskräfteprogramm bis<br />
hin zur Finanzierung eines MBA-Studiums.<br />
Prämiengutscheine für eine<br />
Tankfüllung<br />
Carl Zeiss AG<br />
Apropos Bezahlung, das Einstiegsgehalt<br />
entspricht den marktgängigen Gehältern<br />
der Großindustrie und variiert je nach<br />
Ausbildungsstand des Kandidaten. Daneben<br />
gibt es verschiedene Incentives.<br />
So hat Carl Zeiss ein Prämienbudget,<br />
mit dem jeder Vorgesetzte besondere<br />
Leistungen zusätzlich honorieren kann,<br />
was in Form eines ganzen Monatsgehalts<br />
möglich ist. Will der Vorgesetzte<br />
das finanzielle Lob nicht auf das Monatsende<br />
hinausschieben, so kann er<br />
Prämiengutscheine für den Einkauf im<br />
Media Markt oder Tankgutscheine vergeben.<br />
„Besonders hervorheben möchte<br />
ich unsere Altersvorsorge“, sagt Just.<br />
Carl Zeiss habe ein Altersversorgungswerk,<br />
das für alle Neueintritte offen sei<br />
und eine vernünftige Zusatzversorgung<br />
darstelle, um eine mögliche Versorgungslücke<br />
zu schließen. Im Tarifgehalt<br />
ist die Bezahlung fest, abgesehen von<br />
den Incentives. Variable Gehaltsbestandteile<br />
gibt es bei Carl Zeiss erst in<br />
einem außertariflichen Arbeitsverhältnis.<br />
Der Zeitpunkt trete meist nach einer<br />
Betriebszugehörigkeit von vier bis fünf<br />
Jahren ein. Leisten kann sich das Unternehmen<br />
all die Annehmlichkeiten nur,<br />
weil Carl Zeiss so erfolgreich wirtschaftet.<br />
„Wir wollen auch weiterhin im Inland<br />
hochqualifizierte Arbeitsplätze<br />
schaffen. Das ist eine der ausgewiesenen<br />
Stärken von Carl Zeiss.“<br />
Bernhard Just,<br />
Leiter des Konzernpersonalwesens<br />
Der Konzern ist in den vergangenen<br />
zehn Jahren aus eigener Kraft durchschnittlich<br />
um gut fünf Prozent pro Jahr<br />
gewachsen. „In den meisten unserer<br />
Geschäftsbereiche haben wir ein hohes<br />
Wachstum zu verzeichnen, oftmals besser<br />
als der Markt“, freut sich Just. Das<br />
Unternehmen könne sich auf Basis der<br />
Geschäftsentwicklung sehr gut positio-<br />
� � � � � �<br />
nieren, habe spannende Aufgaben und<br />
ein gutes Maß an Sicherheit, was die<br />
Arbeitsplätze betrifft. Auch für diesen<br />
Bereich weiß Carl Zeiss im Rückblick auf<br />
die vergangenen zehn Jahre Außergewöhnliches<br />
zu berichten:<br />
Allein am Firmensitz in Oberkochen und<br />
dem benachbarten Standort Aalen hat<br />
das Unternehmen 900 neue Arbeitsplätze<br />
geschaffen. „Viele andere Firmen<br />
schaffen auch Arbeitsplätze, aber überwiegend<br />
im Ausland“, nennt der Personalchef<br />
den wesentlichen Unterschied.<br />
Carl Zeiss will auch weiterhin im Inland<br />
hochqualifizierte Arbeitsplätze anbieten.<br />
„Das ist eine ausgewiesene Stärke von<br />
uns“, sagt Just und nennt hier den Halbleiterbereich<br />
als herausragendes Beispiel.<br />
Carl Zeiss hat mit der dritten Ausbaustufe<br />
des Halbleiterwerks in Königsbronn<br />
bei Oberkochen begonnen. 50 Millionen<br />
Euro werden investiert, und 150<br />
neue Arbeitsplätze entstehen. Dadurch<br />
kann die komplette Fertigung der Hochleistungsobjektive<br />
für die Chipindustrie<br />
in und um Oberkochen herum erfolgen.<br />
„Unser Hightechkonzern bietet mit seinen<br />
vielfältigen Tätigkeitsfeldern auch in<br />
Zukunft Nachwuchskräften ein breites<br />
Spektrum an Einsatzmöglichkeiten und<br />
exzellente Perspektiven“, ist Bernhard<br />
Just nicht allein deshalb überzeugt.<br />
KONTAKT:<br />
Carl Zeiss AG<br />
Carl-Zeiss-Straße 22<br />
73447 Oberkochen<br />
Eva Kröhl, HR Marketing und Recruiting<br />
Tel.: +49(0)73 64-203757<br />
E-Mail: karriere@zeiss.de<br />
Internet: www.zeiss.de/karriere<br />
INGENIEURWISSENSCHAFTEN NANOTECHNOLOGIE 9
10<br />
� � � � � � NanoMat<br />
�� Kein verflixtes 7. Jahr��<br />
das Kompetenznetz für Materialien der Nanotechnologie knüpft mit<br />
Erfolg seit sieben Jahren den Kontakt zur Industrie<br />
Nanotechnology research involves<br />
the investigation of substances or<br />
components, where the characteristic<br />
unit scale length lies under<br />
that of 100 nm. The smallness of<br />
size results in novel properties<br />
which are of interest in many technical<br />
processes. Nanotechnology<br />
has a high innovative potential and<br />
a good chance of becoming one<br />
of the key technologies of the 21st<br />
century.<br />
Within NanoMat 27 partners coordinate<br />
their research programmes.<br />
The theme of the research is<br />
“Synthesis and investigation of<br />
nanostructured metals and ceramics,<br />
and investigation of the<br />
materials and applications which<br />
result from their nanoscale nature.”<br />
Close cooperation within the<br />
NanoMat network enables the<br />
abilities of the partners to be interlinked<br />
so that projects can be carried<br />
out in continuous and interdisciplinary<br />
way from the preliminary<br />
research stage through to the<br />
transfer to economically viable<br />
products.<br />
INGENIEURWISSENSCHAFTEN NANOTECHNOLOGIE<br />
NanoMat ist ein überregionales Netzwerk<br />
für Materialien der Nanotechnologie<br />
und wurde 1999 gegründet.<br />
Forschungsgegenstand der Nanotechnologie<br />
sind Materialien oder Bauelemente,<br />
deren charakteristische Längenskala<br />
im Bereich unter 100 Nanometer<br />
liegt. Eine solche Nanostruktur kann beispielsweise<br />
entstehen, wenn man die<br />
Kristallitgröße von Polykristallen oder<br />
die Dicke von Multilagenschichtstrukturen<br />
auf wenige Nanometer reduziert.<br />
Diese Reduktion führt zu neuartigen<br />
Eigenschaften, die für eine Vielzahl von<br />
technischen Anwendungen höchst<br />
attraktiv sind. NanoMat hat einen unverwechselbaren<br />
thematischen Focus über<br />
alle Stufen der Wertschöpfung. Das<br />
Repertoire der NanoMat-Partner reicht<br />
von der Grundlagenforschung an Universitäten<br />
und Forschungseinrichtungen,<br />
über angewandte Forschung in<br />
Fraunhofer Instituten und Firmen bis hin<br />
zu regionalen Technologieparks und<br />
Technologiezentren, die ein Hort für<br />
junge, nanotechnologisch orientierte<br />
Unternehmen sind. Jeder NanoMat-<br />
Partner ist ein wichtiger regionaler<br />
Knoten, der sein Umfeld befruchtet und<br />
gleichzeitig von diesem Umfeld profitiert.<br />
Schlußendlich gehört NanoMat zu<br />
den Kompetenznetzen des BMBF<br />
(www.kompetenznetze.de).<br />
Ziele von NanoMat<br />
Innerhalb des Netzwerks NanoMat werden<br />
die Kompetenzen der Kooperationspartner<br />
gebündelt und weiterentwickelt,<br />
so dass Projekte interdisziplinär, von der<br />
Vorlaufforschung bis zum Transfer in<br />
wirtschaftlich verwertbare Ergebnisse,<br />
durchgeführt werden können. Die im<br />
Netzwerk zusammengeschlossenen<br />
Partner verfügen über eine hohe wissenschaftliche<br />
und technologische Leistungsfähigkeit.<br />
Dies belegen auch zahlreiche<br />
Preise und wissenschaftlichen<br />
Auszeichnungen. Darüber hinaus sind<br />
die NanoMat-Partner an insgesamt 71<br />
Patenten und 19 Lizenzen sowie 88 laufenden<br />
Kooperationverträgen mit der<br />
Industrie im Bereich der Nanotechnologie<br />
beteiligt. Ein Ziel von NanoMat ist<br />
es, innovationsfreundliche Rahmenbedingungen<br />
für den Transfer von Forschungsergebnissen<br />
zu gewährleisten.<br />
Es gibt bereits neun Spin Offs, jeweils<br />
zwei von der GKSS-Forschungszentrum<br />
Geesthacht, vom Fraunhofer-Institut für<br />
Silicatforschung (ISC) Würzburg und von<br />
der Universität Bremen (IMSAS), jeweils<br />
eines von den Universitäten Essen-<br />
Duisburg und RWTH Aachen sowie vom<br />
Fraunhofer Institut für Fertigungstechnik<br />
und Angewandte Materialforschung in<br />
Bremen.<br />
NanoMat bietet die Möglichkeit, interdisziplinär<br />
und institutsübergreifend zusammen<br />
zu arbeiten und dabei zu ganzheitlichen<br />
Lösungen und Erkenntnissen<br />
zu gelangen. Die Begeisterung, über<br />
ganz neue Ansätze nachzudenken, und<br />
sich mit den Netzwerkkollegen auszutauschen,<br />
macht das Flair von NanoMat<br />
aus und fördert die Innovationsdynamik.<br />
Organisation und Mitglieder<br />
Der NanoMat-Rahmenvertrag regelt die<br />
Rechte und Pflichten der Partner. Die für<br />
NanoMat verantwortliche Geschäftsführerin<br />
Dr. Regine Hedderich, wird<br />
durch die Sprecher der NanoMat-Partner<br />
unterstützt. Außer Regine Hedderich<br />
beschäftigt NanoMat 3 weitere Mitarbeiter,<br />
die jeweils über „halbe Stellen“ für
NanoMat tätig sind. Die effektive und<br />
leistungsstarke Infrastruktur im Forschungszentrum<br />
gewährleistet eine<br />
schnelle und präzise Projektabwicklung.<br />
NanoMat-Aktivitäten<br />
Die „NanoMat-Szene“ ist eine öffentliche<br />
Veranstaltung, die jedes Frühjahr<br />
Wissenschaftler verschiednerer Fachrichtungen,<br />
die auf dem Feld der<br />
Nanotechnik forschen, in Karlsruhe versammelt.<br />
Sie bietet zusätzlich zu<br />
Fachvorträgen und Laborbesichtigungen<br />
eine Kommunikationsplattform für<br />
die Nanoszene, die in der 7. NanoMat-<br />
Szene einen Höhepunkt fand. Der<br />
besondere Reiz der NanoMat-Szene<br />
ergibt sich aus der Kombination von<br />
NanoMat<br />
� � � � � �<br />
Abb. 1:<br />
NanoMat-Partner (BASF AG, DECHEMA e.V., Degussa AG Forschungszentrum Jülich GmbH, Forschungszentrum Karlsruhe GmbH, Fraunhofer-Institut für Fertigungstechnik und Angewandte<br />
Materialforschung IFAM, Fraunhofer-Institut für Keramische Technologien und Sinterwerkstoffe IKTS, Fraunhofer-Institut für Silicatforschung ISC, GKSS Forschungszentrum Geesthacht GmbH,<br />
Hochdruckforschungszentrum der Polnischen Akademie der Wissenschaften, Institut für Festkörper- und Werkstoff-Forschung Dresden, Max-Planck-Institut für Metallforschung, Merck KGaA<br />
Darmstadt, Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen, Robert Bosch GmbH, SusTech GmbH & Co KG, Technische Universität Darmstadt, Technische Universität Hamburg-Harburg,<br />
Unipress Warschau, Universität Bremen (IMSAS), Universität Duisburg-Essen, Universität Karlsruhe (TH), Universität Konstanz, Universität Stuttgart, Universität Ulm)<br />
Vorträgen aus Industrie und Forschungseinrichtungen.<br />
Es ist ein schwieriger Weg von der<br />
Entdeckung eines neuen Phänomens<br />
über die technische Umsetzung im<br />
Labor und die Realisierung eines<br />
Prototypen bis zum Markteintritt.<br />
NanoMat und der Projektträger PTKA<br />
haben hierfür einige Instrumente ent-<br />
INGENIEURWISSENSCHAFTEN NANOTECHNOLOGIE 11
12<br />
� � � � � � NanoMat<br />
Dr. Renzo Tomellini überreicht mit viel Freude dem Preisträger Prof. Dr. Johannes Boneberg (rechts) die NanoMat-Innovation-Award-Medaille, die von der Firma Degussa AG mit dem Bild des<br />
Preisträgers mittels Nanotechnik hergestellt wurde. Vorstandsvorsitzender Prof. Dr. Manfred Popp überreichte den Scheck und Dr. Regine Hedderich die handgeschriebene Urkunde<br />
wickelt, die vor allem dem Mittelstand<br />
helfen, in zukünftigen Geschäftsfeldern<br />
mit innovativen Produkten in Deutschland<br />
Arbeitsplätze zu schaffen: die<br />
Karlsruher Arbeitsgespräche, NanoMat-<br />
Szene mit dem NanoMat-Innovation-<br />
Award, die Nanofair und das Nanoforum<br />
Karlsruhe.<br />
Identifikation von Handlungsfeldern<br />
Aus einer Befragung 300 europäischer<br />
Firmen im Rahmen des EU-Projekts<br />
NanoroadSME, welches NanoMat-Partner<br />
mit dem Steinbeis Europazentrum,<br />
dem Fraunhofer IPA und sechs weiteren<br />
europäischen Partnern bearbeiten, ergab<br />
sich, dass für Firmen der „Flaschenhals“<br />
darin besteht, die Nanotechnik in<br />
ihr Geschäftsfeld zu integrieren: es gibt<br />
zu wenig Kenntnis über neue Forschungsergebnisse,<br />
außerdem ist die<br />
Prozesstechnik noch unzureichend ent-<br />
INGENIEURWISSENSCHAFTEN NANOTECHNOLOGIE<br />
wickelt. Dies haben wir aufgegriffen und<br />
zusammen mit dem BMBF und PTKA<br />
die oben erwähnte 7. NanoMat Szene<br />
und die Karlsruher Arbeitsgespräche<br />
durchgeführt. 550 Teilnehmer folgten<br />
dem Ruf ins Karlsruher Kongresszentrum.<br />
Produktion und produktionsnahe Dienstleistungen<br />
erbringen rund 70% der deutschen<br />
Wirtschaftsleistung, basieren aber<br />
auf einem technologischen Vorsprung.<br />
Wichtigstes Instrument der Forschungsförderung<br />
für die Produktion ist das<br />
Verbundprojekt, in dem Partner aus Industrie<br />
und Wissenschaft an industrierelevanten<br />
Problemlösungen arbeiten können.<br />
Der Weg dorthin führt über bundesweite<br />
Wettbewerbe. Bisher wurden über<br />
30 Themen ausgeschrieben. Aus diesen<br />
Wettbewerben, an denen sich über 1200<br />
Konsortien beteiligt haben, sind rund<br />
200 Verbundprojekte hervorgegangen,<br />
die insgesamt mit 317 Mio. Euro durch<br />
das BMBF gefördert werden. 52% der<br />
Verbundprojekt-Partner sind kleine und<br />
mittlere Unternehmen (KMU). Mit rund<br />
43% der Fördermittel profitieren sie in<br />
besonderem Maße von „Forschung für<br />
die Produktion von morgen“ (70% der<br />
Fördermittel für die Industrie gehen an<br />
KMU). Zur Stärkung der KMU – in<br />
Deutschland bekanntlich der Arbeitsplatzmotor<br />
– wird auch die Initiative<br />
„Nano geht in die Produktion, Produktionstechnik<br />
zur Nutzung nanotechnischer<br />
Potenziale“ beitragen.<br />
Preiswürdige Innovationen<br />
Neu bei der 7. NanoMat Szene war die<br />
Auslobung des NanoMat-Innovation-<br />
Award. Der mit 20 000 Euro dotierte<br />
Preis wird an junge Wissenschaftlerinnen<br />
und Wissenschaftler vergeben,<br />
deren Forschung ein hohes Innovationsund<br />
Anwendungspotential hat. Sponso-
en des Preises sind die NanoMat-<br />
Partnerfirmen Degussa AG, BASF AG,<br />
Merck KGaA, Sustech Darmstadt und<br />
Robert Bosch GmbH. Die international<br />
besetzte Jury hat nicht nur darüber zu<br />
befinden, wer als Gewinner das Preisgeld<br />
erhält: Denn neben einer Medaille<br />
und einer Urkunde geht auch ein professionellles<br />
„Mentoring“ durch die Nano-<br />
Mat-Akademie an den Sieger.<br />
Die diesjährige Laudatio wurde von Dr.<br />
Renzo Tomellini von der Europäischen<br />
Kommission gehalten. Preisträger sind<br />
die Physiker Dr. Manfred Albrecht, der<br />
eine Emmy-Noether Nachwuchsgruppe<br />
leitet, und Prof. Dr. Johannes Boneberg.<br />
Sie haben ein neues Verfahren zur<br />
Erhöhung der magnetischen Speicherdichte<br />
entwickelt [1]. In heute üblichen<br />
Systemen ist das Magnetspeichermedium<br />
ein granularer Film aus schwach<br />
gekoppelten magnetischen Körnern.<br />
Wegen deren statistischer Größenverteilung<br />
muss ein Bit auf ca. 100 Körner<br />
abgelegt werden.<br />
Durch das neue Verfahren von Albrecht<br />
und Boneberg wird es möglich, viel<br />
mehr Daten auf kleinsten Raum unterzubringen.<br />
Dabei wird das Filmmaterial<br />
nicht wie bisher auf eine möglichst<br />
ebene Oberfläche aufgebracht, sondern<br />
auf eine selbstorganisierte dichte Lage<br />
sphärischer Nanopartikel, deren gekrümmte<br />
Oberflächen nach Aufbringen<br />
des magnetischen Films je eine gekrümmte<br />
magnetische Kappe tragen.<br />
Diese Kappenstruktur bringt wesentliche<br />
Vorteile gegenüber den bisherigen<br />
Filmen: Die einzelnen Kappen sind exakt<br />
gleich groß und voneinander magnetisch<br />
isoliert. Aufgrund ihrer Geometrie<br />
wird eine höhere Schaltgeschwindigkeit<br />
prognostiziert.<br />
Eine zentrale Problematik, nämlich die<br />
Beschreibbarkeit solcher Strukturen mit<br />
verfügbaren Magnetfeldern, kann ebenfalls<br />
aufgrund der Kappengeometrie<br />
gelöst werden: Durch einfache Verkippung<br />
der Probe beim Aufbringen des<br />
Films lassen sich die Kappen auch seitlich<br />
auf die Nanokugeln aufbringen<br />
(„gekippte Bits“), wodurch das für das<br />
Beschreiben der Kappe notwendige<br />
Magnetfeld reduziert wird. Albrecht und<br />
Boneberg realisierten erstmals ein<br />
kostengünstiges Speichermedium durch<br />
selbstorganisierte Nanostrukturierung.<br />
Das Potential des Konzepts der Nanokappen<br />
liegt in einer Erhöhung der<br />
Speicherdichte um einen Faktor 50 und<br />
der Verzehnfachung der Schreibgeschwindigkeit<br />
bei Kompatibilität zu gängiger<br />
Speichertechnologie. Insbesondere<br />
die technische Relevanz verhalf<br />
dieser Entwicklung zur Auswahl für den<br />
NanoMat-Innovation-Award.<br />
Marktplatz des Nano-Wissens<br />
Bereits zum fünften Mal gab es die internationale<br />
Veranstaltung „Nanofair, neue<br />
Ideen für die Industrie“. Diese bringt<br />
Wissenschaftler aus Forschungseinrichtungen<br />
und der Industrie zusammen,<br />
um Erfahrungen auszutauschen und<br />
den richtigen Ansprechpartner für Problemlösungen<br />
zu finden. Die Nanofair<br />
2006 fand am 21. und 22. November in<br />
Karlsruhe statt und hat auch Bezug zu<br />
branchenspezifischen Anwendungen<br />
der Nanotechnik genommen.<br />
Für das Wissenschaftsprogramm war<br />
NanoMat verantwortlich. Über 200<br />
Teilnehmer aus 21 Ländern lockte das<br />
Vortragsprogramm nach Karlsruhe. Prof.<br />
Horst Hahn (INT) z.B stellte in seinem<br />
Einführungsvortrag die Anwendungsmöglichkeiten<br />
von Nanomaterialien dar.<br />
Eine bemerkenswerte Aufwertung erfuhr<br />
die Nanofair durch die Einbeziehung der<br />
Gewinner des Nachwuchswettbewerbes<br />
„Nanotechnologie“. Ergänzt wurde das<br />
Symposium durch eine technische<br />
Ausstellung.<br />
NanoMat<br />
Der gemeinsame Auftritt der bundesweiten<br />
Nano-Kompetenznetze wurde von<br />
der Geschäftsstelle NanoMat organisiert.<br />
Das Steinbeis Europa-Zentrum<br />
nutzte die Chance, für das EU-Projekt<br />
Nanoroad SME, an dem auch NanoMat<br />
aktiv beteiligt ist, eine Umfrage an<br />
Unternehmen bezüglich des zukünftigen<br />
nanotechnologischen Bedarfs durchzuführen.<br />
Da sich das Konzept der<br />
„Nanofair“ bewährt hat, soll die Reihe<br />
auf jeden Fall fortgesetzt werden.<br />
Für ein kontinuierliches Miteinander hat<br />
NanoMat gemeinsam mit der Wirtschaftsförderung<br />
Karlsruhe auch das<br />
Nanoforum Karlsruhe ins Leben gerufen,<br />
das sowohl von Wissenschaftlern aus<br />
den teilnehmenden Forschungseinrichtungen<br />
als auch von Geschäftsführern<br />
mittelständischer Unternehmen<br />
gern als Plattform zum Ideenaustausch<br />
genutzt wird. Der Charme der Veranstaltung<br />
liegt darin, dass die teilnehmenden<br />
Einrichtungen jeweils reihum als<br />
Gastgeber der Veranstaltung fungieren.<br />
So konnten die Teilnehmer bereits das<br />
Forschungszentrum Karlsruhe und das<br />
dort befindliche Institut für Nanotechnlogie<br />
kennenlernen und einen Eindruck<br />
vom Fraunhofer ICT bekommen. Mit<br />
dem Nanoforum entwickelt sich im<br />
Südwesten der Republik ein synergetischer<br />
Cluster zur Nanotechnologie.<br />
Antireflexschichten<br />
� � � � � �<br />
Wie erfolgreiche Kooperation zwischen<br />
NanoMat-Partnern aussehen kann, zeigen<br />
die von Dr. Stefan Walheim (INT)<br />
entwickelten Nano-Antireflexschichten.<br />
INGENIEURWISSENSCHAFTEN NANOTECHNOLOGIE 13
14<br />
� � � � � � NanoMat<br />
INGENIEURWISSENSCHAFTEN NANOTECHNOLOGIE<br />
Etwa 4% des einfallenden Lichts werden an einer Glasoberfläche reflektiert.<br />
Mit einer Beschichtung unter n < 1.52 kann die Reflexion vermieden werden.<br />
Erst mit einer Beschichtung mit n = 1.22 kann die Reflexion (für eine Wellenlänge)<br />
vollständig unterdrückt werden.<br />
Abb. Schematische Darstellung des Herstellungsprozesses, beispielsweise beim<br />
Spincoating<br />
Transmission einer beidseitig<br />
beschichteten Weißglasplatte: Eine<br />
einfache MgF2-Beschichtung (blau)<br />
zeigt eine deutlich höhere<br />
Restreflexion als unsere neuartige<br />
Polymerbeschichtung (violett).<br />
Kombiniert man eine MgF2-Schicht<br />
mit einer Polymerschicht mit<br />
n=1.44, so kann eine Transmission<br />
von 99.7% erreicht werden (grün,<br />
gemittelt von 400-700nm). Die<br />
durchgezogenen Linien sind berechnet.<br />
Als Höhepunkt wurde ein Uhrglas für<br />
eine Armbanduhr „gecoated“ besser<br />
beschichtet. Das Besondere dabei: Jede<br />
Uhr besitzt das NanoMat-Logo als<br />
„Wasserzeichen“ auf dem Uhrglas, das<br />
nur in einem bestimmten Blickwinkel<br />
gesehen werden kann.<br />
NanoMat bietet folgende<br />
Dienstleistungen an:<br />
• Koordinierung der Forschung<br />
• Internationale Aktivitäten<br />
• Aus- und Weiterbildung<br />
• Beratung und Projektmanagement<br />
• Technologietransfer<br />
• Unternehmensgründungsinitiativen<br />
• Tagungen und Seminare<br />
• Messen und Ausstellungen<br />
• Öffentlichkeitsarbeit<br />
Aus der Fülle der Dienstleistungen sollen<br />
die Aus- und Weiterbildung und der<br />
Bereich Tagungen und Seminare näher<br />
vorgestellt werden.<br />
Aus- und Weiterbildung<br />
Im Bereich der Lehre werden Vorlesungs-,<br />
Seminar-, Diplomanden- und<br />
Doktorandenbetreuung in den Fachbereichen<br />
Physik, Chemie, Ingenieurwissenschaften<br />
von NanoMat-Mitgliedern<br />
der Universitäten Aachen, Darmstadt,<br />
Essen, Hamburg-Harburg, Karlsruhe,<br />
Konstanz, Saarbrücken, Straßburg,<br />
Stuttgart und Ulm angeboten.<br />
Das Förderprogramm der Nachwuchswissenschaftler<br />
„Nanotechnologie“ des<br />
BMBF, das die Forschungsministerin<br />
Edelgard Bulmahn zur NanoDE 2002 in<br />
Bonn ausgerufen hatte, trägt erste<br />
Früchte. Der Projektträger Jülich und<br />
NanoMat veranstalteten das Networking<br />
Treffen der Nano-Nachwuchswissenschaftler<br />
am 22. November 2004 in<br />
Karlsruhe mit dem Ziel, wichtige Informationsimpulse<br />
in Richtung Verwertung<br />
und Ausgründung zu geben und die<br />
Vernetzung unter den Forschern zu fördern.<br />
Während der Begrüßung und<br />
Eröffnung sprach MinDir Dr. Stöffler<br />
(BMBF) voller Stolz und Zuversicht von<br />
den jungen Nanologen. Prof. Popp
(Vorstandsvorsitzender des Forschungszentrums<br />
Karlsruhe) zeigte die Bedeutung<br />
von Exzellenzgruppen für den<br />
deutschen Forschungsstandort auf. Im<br />
ersten Block der NanoMat-Akademie<br />
gab es Denkanstösse in Richtung Verwertung<br />
und Ausgründung.<br />
Ausblick<br />
Im weltweiten Vergleich ist Deutschland<br />
ein hervorragender Standort für die<br />
Nanotechnologie und wettbewerbsfähig.<br />
Exzellente Grundlagenforschung, gepaart<br />
mit anwendungsorientierter Forschung<br />
und dem Potential für maßgeschneiderte<br />
Produkteigenschaften, sind<br />
Kriterien für internationale Attraktivität.<br />
NanoMat hat international bereits einen<br />
guten Ruf. Das belegen die vielen<br />
Wissenschaftspreise und die zahlreichen<br />
Bitten um Aufnahme in das<br />
NanoMat-Netzwerk. NanoMat kooperiert<br />
mit europäischen Netzwerken<br />
sowie mit INTAS 99-1216 (Stuttgart, St.<br />
Petersburg, Chernogolovka, Tomsk, Ufa,<br />
Barcelona, Belfort), weiter mit Tsukuba<br />
(Japan), der Qinghua University, der<br />
Beijing University und der Chinese<br />
Academy of Sciences in Beijing und<br />
Shenyang (China).<br />
Das Netzwerk NanoMat ist auch im<br />
Lenkungsausschuss des Kompetenzfeldes<br />
Nanotechnologie des VDI vertreten,<br />
das u. a. als Berater und Ansprechpartner<br />
der Politik neue Forschungsrichtungen<br />
definiert, um die Technologieentwicklung<br />
zu steuern. Pressemitteilungen,<br />
Webseiten, Ausstellungen<br />
und Messen werden von der Geschäftstelle<br />
im Forschungszentrum<br />
Karlsruhe für das gesamte Netzwerk<br />
vorbereitet. In der Zeitschrift „Photonik“<br />
gibt es in der Rubrik Nanotechnik regelmäßig<br />
Beiträge von NanoMat.<br />
NanoMat<br />
� � � � � �<br />
Fragestellungen der aktuellen Standortdiskussion<br />
und die Beiträge, die<br />
durch die Nanotechnologie geleistet<br />
werden können, werden von NanoMat<br />
verstärkt aufgegriffen werden, um sie in<br />
der Öffentlichkeit transdisziplinär zu<br />
erörtern. NanoMat wird Rundfunk- und<br />
Fernsehinterviews, Pressekonferenzen,<br />
Besucherführungen, Lehrerfortbildung<br />
und Schülerseminare sowie Vorträge in<br />
Volkshochschulen organisieren.<br />
Literaturhinweise:<br />
[1] M. Albrecht, J. Boneberg, Selbstorganisierte<br />
magnetische Nanokappen<br />
für die Datenspeicherung, Nanotechnik<br />
3/2006<br />
(www.nanotechnik-online.com)<br />
Ansprechpartner:<br />
R. Hedderich, NanoMat<br />
Geschäftsstelle Forschungszentrum<br />
Karlsruhe<br />
(www.nanomat.de)<br />
INGENIEURWISSENSCHAFTEN NANOTECHNOLOGIE 15
16<br />
� � � � � �<br />
BIAS – Bremer Institut für angewandte<br />
Strahltechnik GmbH<br />
„Zebras“ aus Bremen:<br />
�� Neues Messsystem findet jede<br />
Macke im Spiegelbild��<br />
E rst<br />
Berührungslose Formvermessung reflektierender Oberflächen – gleich<br />
drei Patentanmeldungen für Entwicklung aus Bereich der optischen<br />
Oberflächenwinkelmesstechnik<br />
putzen und polieren, dann der<br />
prüfende Blick. Ob Brille, Motorhaube<br />
oder Silberschale: Im Gegenlicht<br />
sieht man am besten, ob sie auch wirklich<br />
blank geworden sind – nämlich<br />
dann, wenn sich alles tadellos darin<br />
spiegelt. Dieses alltägliche Phänomen<br />
hat sich ein Wissenschaftler-Team an der<br />
Universität Bremen zu Nutze gemacht<br />
und ein neues Messverfahren entwickelt.<br />
Mit dessen Hilfe lassen sich einfach<br />
und schnell auch kleinste Unebenheiten<br />
in reflektierenden Oberflächen<br />
messen und bewerten. Nun wurde das<br />
INGENIEURWISSENSCHAFTEN NANOTECHNOLOGIE<br />
Auf dem Airbus-Prüfstand in<br />
Dresden zur Qualitätskontrolle<br />
ein „Zebra“ am<br />
Flugzeugrumpf: Einfach per<br />
Saugnapf an der Außenhülle<br />
des A380 angebracht, verrichtet<br />
das neue Messsystem<br />
seine Arbeit.<br />
Foto: BIAS<br />
dritte Patent auf diese Entwicklung aus<br />
dem Bremer Institut für angewandte<br />
Strahltechnik (BIAS) angemeldet und die<br />
innoWi GmbH, das Gemeinschaftsunternehmen<br />
der Bremer Hochschulen<br />
und der Bremer Investitions-Gesellschaft<br />
mbH, kümmert sich um die<br />
Vermarktung der Idee. Sie hat bereits<br />
erste Interessenten für das System,<br />
auch aus Großbritannien und Japan.<br />
Die Geräte sind handlich, leicht und mobil.<br />
Sie arbeiten im Nanometer-Bereich,<br />
also in der Größenordnung von Millions-<br />
tel Millimetern, und sie sind vielfältig einzusetzen.<br />
Entsprechend groß ist die<br />
Bandbreite der Interessenten. Sie reicht<br />
von der der Automobil- oder Flugzeugindustrie<br />
bis hin zum Hersteller von<br />
Brillengläsern und Kontaktlinsen. In Zusammenarbeit<br />
mit dem Kooperationspartner<br />
und Mitentwickler Vereinigte<br />
Elektronik-Werkstätten GmbH (VEW) in<br />
Bremen entstanden bereits mehrere<br />
Prototypen dieser neuen Messgeräte.<br />
Sie arbeiten unter anderem bei Airbus<br />
und im Institut für Werkstofftechnik<br />
(IWT). Weitere Kooperationen in diesem<br />
Projekt gibt es mit der Fachhochschule<br />
Bern und der Satisloh GmbH in Wetzlar,<br />
einem Hersteller von Maschinen für die<br />
Brillenglasfertigung.<br />
Wer seine Motorhaube poliert hat,<br />
schaut sich das Ergebnis seiner Arbeit<br />
danach zumeist an, indem er mit geneigtem<br />
Kopf über die blanke Fläche<br />
blickt. Dann sieht er nicht die Fläche<br />
selbst, sondern das, was sich darin<br />
spiegelt. Hat die Haube Macken, ist das<br />
Spiegelbild an diesen Stellen verzerrt.<br />
Selbst kleinste Kratzer und Beulen, die<br />
beim direkten Blick auf das Blech kaum<br />
oder gar nicht auffallen, sind so deutlich<br />
zu sehen. Thorsten Bothe ging es<br />
damals nicht um Autobleche: Vor fünf<br />
Jahren hielt der Diplomphysiker aus<br />
dem BIAS eine Reihe von Klaviertasten<br />
gegen das Licht, um Unebenheiten in<br />
der Lackierung aufzuspüren. Da kam
BIAS – Bremer Institut für angewandte<br />
Strahltechnik GmbH<br />
ihm die zündende Idee zu dem neuen<br />
Messsystem. Und so funktioniert es:<br />
Die Wissenschaftler erzeugen auf einem<br />
Bildschirm ein Streifenmuster und bringen<br />
ihn dann über die zu untersuchende<br />
Fläche. Spiegelnd, also reflektierend<br />
muss sie sein, denn nur dann funktioniert<br />
das System. Eine Kamera nimmt<br />
die sich in der Fläche spiegelnden<br />
Streifen auf, sendet die Daten an einen<br />
Rechner, der die Bilder dann auswertet.<br />
Hierzu haben die Forscher eine spezielle<br />
Software entwickelt, den „BIAS' Fringe<br />
Processor“. Gibt es auch nur die kleinste<br />
Unregelmäßigkeit in dem Streifenmuster,<br />
findet das System sie. Ist das Spiegelbild<br />
an einer Stelle verzerrt, ist die<br />
Oberfläche nicht perfekt. Rechner und<br />
Software liefern dazu die genauen Daten.<br />
Was nach einem so einfachen Prinzip<br />
funktioniert, hat einen komplizierten<br />
Namen: „Formvermessung reflektierender<br />
Oberflächen“ heißt es und ist angesiedelt<br />
in dem Bereich der Oberflächenwinkelmesstechnik.<br />
Das war auch den<br />
VEW-Entwicklern zu lang. Einfach „Zebra“<br />
haben sie ihre Prototypen genannt<br />
– wegen der Streifen, und die BIAS-<br />
Forscher haben den Arbeitstitel erst einmal<br />
so übernommen.<br />
„Damit können wir alles messen: von<br />
kleinsten Flächen bis hin zu verspiegelten<br />
Wänden“, sagt Bothe. Das System<br />
spüre Unebenheiten von einem<br />
Nanometer auf. „Das ist quasi nichts“,<br />
sagt er. Ein Atom ist rund einen Zehntel<br />
Nanometer groß, ein durchschnittliches,<br />
menschliches Haar misst rund 70.000<br />
Nanometer. Um Messungen in dieser<br />
Größenordnung und mit einer solchen<br />
Genauigkeit vorzunehmen, bedarf es<br />
normalerweise komplexer, stationärer<br />
Messgeräte. „Sie sind sehr empfindlich<br />
gegen Erschütterungen“, erklärt Bothe,<br />
oder sie müssten taktil messen, also das<br />
Objekt abtasten. Ein Nachteil dieser<br />
Messmethoden: Die Messköpfe müssen<br />
das zu messende Objekt berühren. Das<br />
geschieht nicht immer zerstörungsfrei.<br />
Die Bremer „Zebras“ berühren die<br />
Objekte nur mit Licht, wiegen nicht einmal<br />
einen Zentner, sind robust und können<br />
problemlos dort positioniert werden,<br />
wo gemessen werden soll. Bei<br />
Airbus zum Beispiel werde es mit Saugnäpfen<br />
am Flugzeugrumpf des A380<br />
angebracht und vermesse dort in zwei<br />
Minuten eine Fläche von 150 Quadratzentimetern,<br />
sagt Bothe. „Es geht aber<br />
auch kleiner“, sagt Bothe. Auch für die<br />
Herstellung von Brillen und Kontaktlinsen<br />
sei das System interessant. Daher<br />
Ansprechpartner:<br />
� � � � � �<br />
arbeite man nun auch an einer Mini-<br />
Version des Messgerätes, dem „Mikro-<br />
Zebra“. Das ist ein Handgerät, das noch<br />
kleiner und feiner untersuchen kann.<br />
In Zusammenarbeit mit dem BIAS erarbeitet<br />
die innoWi nun Strategien für die<br />
Vermarktung dieser hoffnungsvollen<br />
Entwicklung. „Wir haben geschaut, wo<br />
für diese Geräte relevante Messaufgabe<br />
anfallen, haben die Branchen analysiert<br />
und gruppiert und alle mögliche Lizenznehmer<br />
angeschrieben“, sagt Jens<br />
Hoheisel, Diplom-Informatiker und Innovationsmanager<br />
bei der innoWi. „Es gibt<br />
in vielen verschiedenen Branchen ein<br />
großes Anwendungsfeld für diese Entwicklung“,<br />
weiß er aus den aufwändigen<br />
Studien. Die Reaktionen geben ihm<br />
Recht: „Es gibt offensichtlich einen Riesenbedarf,<br />
und inzwischen führen wir<br />
konkrete Gespräche mit interessierten<br />
Lizenznehmern“, freut er sich. Dabei<br />
seien die Möglichkeiten, die hinter dieser<br />
Erfindung stecken, noch gar nicht<br />
ganz ausgenutzt.<br />
Dipl.-Inform. Jens Hoheisel (innoWi GmbH)<br />
Telefon: 0421 96 00-715, E-Mail: jens.hoheisel@innowi.de<br />
Prof. Dr.-Ing. Werner Jüptner (BIAS)<br />
Telefon: 0421 218-50 02, E-Mail: jueptner@bias.de<br />
Dipl.-Phys. Thorsten Bothe (BIAS)<br />
Telefon: 0421 218-50 14, E-Mail: bothe@bias.de<br />
Norbert Köpp (VEW)<br />
Telefon: 0421 27 15 30, E-Mail: vew-gmbh-bremen@t-online.de<br />
INGENIEURWISSENSCHAFTEN NANOTECHNOLOGIE 17
18<br />
� � � � � � Dortmunder Summer School<br />
�� Studium – und was dann?��<br />
M it<br />
Gewinnbringende Kontakte zwischen Studierenden und Arbeitgebern<br />
auf der ersten Dortmunder Summer School Mikrotechnik<br />
großem Erfolg fand vom 21. bis<br />
25. August die erste Dortmunder<br />
Summer School Mikrotechnik unter der<br />
Schirmherrschaft des nordrhein-westfälischen<br />
Innovationsministers Prof. Dr.<br />
Andreas Pinkwart statt.<br />
29 Studierende aus ganz Deutschland<br />
knüpften wertvolle Kontakte zu potenziellen<br />
Arbeitgebern und lernten Anwendungsgebiete<br />
von Mikro- und Nanotechnik<br />
kennen. Organisiert wurde die<br />
Summer School vom IVAM Fachverband<br />
für Mikrotechnik, den Fachhochschulen<br />
Dortmund und Gelsenkirchen, der Universität<br />
Dortmund und dem dortmundproject.<br />
Im Fokus der Veranstaltung stand Dortmund<br />
als Deutschlands Mikrotechnik-<br />
Standort Nummer Eins. Von Abformtechniken<br />
bis Technologiemarketing gaben<br />
Firmen wie Boehringer Ingelheim<br />
microparts, HL-Planartechnik, Bartels<br />
Mikrotechnik, Elmos und Raith, aber<br />
auch Hochschuldozenten interessante<br />
Einblicke in Produktion und Entwicklung,<br />
aktuelle Forschungsergebnisse und Zukunftsperspektiven.<br />
Nach der Theorie im<br />
Seminarraum erhielten die Studierenden<br />
während Firmenbesuchen Antwort auf<br />
praktische Fragen und vertieften ihr neu<br />
erlangtes Wissen.<br />
Auch beim Get-together und einem<br />
Besuch der Zeche Zollern kamen die<br />
Teilnehmer untereinander und mit den<br />
INGENIEURWISSENSCHAFTEN NANOTECHNOLOGIE<br />
Referenten ins Gespräch. Viele von<br />
ihnen, wie David Rudek aus Bochum,<br />
fuhren mit „einigen Namen in der Tasche“<br />
nach Hause. Auf diesem Weg<br />
wurden sogar über die interne Stellenbörse<br />
hinaus Praktika und Jobangebote<br />
vermittelt. Den für technische und naturwissenschaftliche<br />
Studiengänge durchschnittlichen<br />
Frauenanteil von etwa neun<br />
Prozent konnte die Summerschool mit<br />
einer Frauenquote von 16 Prozent deutlich<br />
toppen.<br />
Ein positives Fazit zogen nicht nur die<br />
Studierenden, sondern auch die Organisatoren<br />
wie Prof. Dr. Hans-Joachim<br />
Lilienhof von der Fachhochschule Gelsenkirchen:<br />
Das war eine sehr erfolgreiche<br />
Veranstaltung, insbesondere für die<br />
Studierenden. Aber nicht nur für die:<br />
Auch wir haben viel gelernt.? Die Summer<br />
School wurde vom Ministerium für<br />
Innovation, Wissenschaft, Forschung<br />
und Technologie des Landes Nordrhein-<br />
Westfalen und dem Europäischen Fonds<br />
für Regionale Entwicklung der EU gefördert.<br />
Nächstes Jahr haben erneut 30<br />
Studierende die Gelegenheit, sich mit<br />
dem Thema Mikrotechnik auseinanderzusetzen.<br />
Interessenten können sich schon jetzt<br />
bei Anja Stenzel<br />
(Telefon: +49 2319742 147<br />
E-Mail: ast@ivam.de)<br />
vormerken lassen.<br />
KONTAKT:<br />
Nächste<br />
Dortmunder<br />
Summer<br />
School:<br />
August<br />
2007<br />
IVAM – Fachverband für Mikrotechnik<br />
Emil-Figge-Str. 76<br />
44227 Dortmund<br />
Tel.: 0231/9742-168<br />
E-Mail: info@ivam.de
� � � � � � dortmund-project<br />
�� Der Mikro- und Nanotechnologie-<br />
Standort Dortmund – das Umfeld stimmt��<br />
Wer mit Technik in Miniatur groß herauskommen will, ist in Dortmund an<br />
der richtigen Adresse. In Entwicklung und industriellem Einsatz von<br />
Mikro- und Nanotechnologie (MNT) nimmt die Stadt europaweit einen<br />
Spitzenplatz ein.<br />
Das MNT-Cluster, ein effektives<br />
Netzwerk aus Wissenschaft und<br />
Wirtschaft, schafft ein optimales Umfeld<br />
für Wachstum und Ansiedlung. Geprägt<br />
ist der zukunftsträchtige Standort durch<br />
leistungsstarke Technologieführer, die<br />
zusammen mit vielen innovativen Startups<br />
und einem gut aufgestellten Mittelstand<br />
das Rückgrat für weitere erfolgreiche<br />
Geschäftsmodelle bilden. Erwartet<br />
werden für die nächsten Jahre nicht nur<br />
steigende Umsätze auf den relevanten<br />
Märkten, sondern auch positive Auswirkungen<br />
auf den bisher schon sehr dynamischen<br />
Arbeitsmarkt. Dortmund ist zudem<br />
Sitz des internationalen Fachverbands<br />
für Mikrotechnik IVAM.<br />
Im MNT-Cluster Dortmund sind rund<br />
1.900 Mitarbeiter in über 30 Unternehmen<br />
beschäftigt. Der Anteil an akademisch<br />
qualifizierten Mitarbeitern ist in<br />
vielen Firmen außergewöhnlich hoch<br />
und beläuft sich bei einem Drittel der<br />
Unternehmen auf mehr als 75%. Mit fast<br />
50.000 Studierenden technischer oder<br />
naturwissenschaftlicher Fächer in einem<br />
Umkreis von 100 Kilometern und den<br />
Studienschwerpunkten Mikrosystemtechnik<br />
an Universität und Fachhochschule<br />
bietet Dortmund die Möglichkeit,<br />
auf ein großes Reservoir an gut ausgebildeten<br />
Fachkräften zurück zugreifen.<br />
Kompetenzzentren – Know-how für<br />
neue Produkte<br />
Eine wesentliche Keimzelle am Standort<br />
sind die vier Kompetenzzentren der<br />
Mikro- und Nanotechnologie. Sie spielen<br />
eine Schlüsselrolle, bei der markfähigen<br />
Entwicklung innovativer Produkte.<br />
Die Vorteile der Kompetenzzentren für<br />
neue und junge Unternehmen sind<br />
geringe eigene Investitionskosten, fachliche<br />
Begleitung bei der Entwicklung<br />
durch erfahrene Experten, schnelle<br />
Produktentwicklung, enger Kontakt zu<br />
Hochschulen und Forschungsinstituten,<br />
Hilfe bei der Unternehmens- und Finanzierungsplanung<br />
sowie Kapitalbeschaffung<br />
und Unterstützung bei Qualitätsmanagement<br />
und Marketing.<br />
Die vier Kompetenzzentren sind unterschiedlich<br />
ausgerichtet, um jeweils ein<br />
optimales branchenspezifisches Umfeld<br />
und Know-how bieten zu können. Neben<br />
dem Zentrum für Aufbau- und Verbindungstechnik<br />
(AVT) und dem Zentrum<br />
für Mikrostrukturtechnik, zählen hierzu<br />
insbesondere die neuen Kompetenzzentren<br />
MST.factory dortmund und<br />
BioMedizinZentrum-Dortmund. Alle Kompetenzzentren<br />
unterstützen den Technologietransfer<br />
aus den wissenschaftlichen<br />
Einrichtungen in die Unternehmen<br />
der Region, fördern den interdisziplinären<br />
Austausch sowie die Zusammenarbeit<br />
unterschiedlicher Forschungsund<br />
Entwicklungsbereiche.<br />
MST.factory dortmund<br />
Unternehmerischer Erfolg hängt maßgeblich<br />
von der Geschwindigkeit der<br />
Prototypenentwicklung und dem Zeitpunkt<br />
der Markteinführung ab. In der<br />
Mikro- und Nanotechnologie bedeutet<br />
dies in der Regel hohe Anfangsinvestitionen<br />
in technische Infrastruktur.<br />
Deshalb bietet die MST.factory dortmund,<br />
das erste Kompetenzzentrum<br />
speziell für die Mikro- und Nanotechnologie,<br />
Gründern und Technologiefirmen:<br />
INGENIEURWISSENSCHAFTEN NANOTECHNOLOGIE 19
20<br />
� � � � � � dortmund-project<br />
■ Infrastruktur-Dienstleistungen: bedarfsgerechte<br />
und technologiespezifische<br />
Ausrüstung;<br />
■ Business Support: Kundenorientiertes<br />
Coaching und umfassendes Infrastrukturangebot;<br />
■ Qualifikation: Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen<br />
rund um die Mikro-<br />
und Nanotechnologie.<br />
www.mst-factory.com<br />
BioMedizinZentrumDortmund<br />
Das BioMedizinZentrumDortmund (BMZ)<br />
ist ein Kompetenzzentrum für Existenzgründer<br />
und Unternehmen der Biotechnologie<br />
mit Schnittmengen zum Gesundheitswesen,<br />
der Informatik, Medizintechnik,<br />
Mikrosystemtechnik sowie<br />
Nanotechnologie. Der Schwerpunkt der<br />
Anwendungen liegt in den Bereichen<br />
Biomedizin, Bioinformatik, Proteomics<br />
und Biomikrostrukturtechnik.<br />
Moderne und funktional ausgestattete<br />
Büro- und Laborflächen sowie Entwicklungsräume<br />
mit Reinraumkapazitäten<br />
sichern auf einer Fläche von 10.000 m 2<br />
optimale Arbeitsabläufe. Für die Laborbereiche<br />
ist die Sicherheitsstufe S2<br />
Standard. Ergänzend zur Anmietung von<br />
Flächen können nutzerspezifische Geräte<br />
bereitgestellt werden.<br />
www.bmz-do.de<br />
Gründungswettbewerb – mit kleinen<br />
Dingen erfolgreich<br />
Neue Ideen sind im neuen Dortmund willkommen.<br />
Der europaweit einzigartige<br />
branchenspezifische Gründungswettbewerb<br />
„all micro.“ unterstützt Gründer bei<br />
dem Weg in die Selbstständigkeit mit<br />
Geld- und Sachpreisen in Höhe von über<br />
200.000 Euro, inkl. Sonderpreisen für<br />
Dienstleistungspakete der MST.factory<br />
dortmund GmbH und des BioMedizin-<br />
ZentrumDortmund (BMZ). Neben fachlicher<br />
und technischer Unterstützung<br />
durch die Kompetenzzentren wird auch<br />
ein umfassendes Coaching durch ein<br />
Netzwerk von über 600 Expertinnen und<br />
Experten, Support bei der Erstellung<br />
eines Businessplans und Vermittlung von<br />
INGENIEURWISSENSCHAFTEN NANOTECHNOLOGIE<br />
Kontakten zu Venture Capitalists, Business<br />
Angels und Finanzinstituten angeboten.<br />
Angesprochen sind Gründungswillige<br />
aus allen Branchen, die mit miniaturisierter<br />
Technologie neue oder neuartige Produkte,<br />
Verfahren oder Dienstleistungen<br />
auf den Markt bringen wollen. „all micro.“<br />
gehört zu den Gründungswettbewerben<br />
der Initiative start2grow des dortmundproject.<br />
Die Wettbewerbe zeichnen sich<br />
durch Geschwindigkeit, Wissenstransfer<br />
und technologische Unterstützung aus.<br />
www.start2grow.de<br />
PHOENIX West – innovativer<br />
Technologiestandort<br />
Nur fünf Kilometer von der Dortmunder<br />
City entfernt ist der Wandel offensichtlich.<br />
Gestern noch war das Gelände ein<br />
Standort der Stahlindustrie, heute ist<br />
PHOENIX West einer der größten Innovationsstandorte<br />
in Deutschland. Auf<br />
100 Hektar entsteht eine der ersten<br />
Adressen des neuen Dortmund: für<br />
Hightech-Unternehmen, für Ansiedlung<br />
und dynamisches Wachstum. PHOENIX<br />
West ist Standort der MST.factory dortmund.<br />
www.phoenixdortmund.de<br />
Diese günstigen Rahmenbedingungen<br />
sind kein Zufall – Wir, das Team des dortmund-project,<br />
arbeiten mit allen Dortmunder<br />
MNT-Akteuren in Unternehmen<br />
und Verbänden daran, diese Entwicklung<br />
langfristig zu fördern und den Standort<br />
Dortmund als deutschen Zukunftsstandort<br />
Nummer Eins für Mikro- und<br />
Nanotechnologie zu erhalten.<br />
Das dortmund-project ist die Standortinitiative<br />
für das neue Dortmund. Seit<br />
2000 bündelt es mit breiter Akzeptanz<br />
die Kräfte aus Stadt, Wirtschaft und<br />
Wissenschaft in einem einzigartigen<br />
Netzwerk. Ziel ist, die Entwicklung der<br />
Stadt zu einem führenden Technologieund<br />
Wirtschaftsstandort in Europa dauerhaft<br />
voranzutreiben. Prägend ist der<br />
methodische Ansatz: schnell agieren,<br />
investieren, selbst tragende Systeme<br />
aufbauen sowie Themen und Prozesse<br />
konzentrieren. Das Projekt, in einzelnen<br />
Teilprojekten durch EU-Fördermittel<br />
unterstützt, fokussiert sich auf die ZukunftsbranchenInformationstechnologien,<br />
Logistik, Mikro-/Nanotechnik und<br />
Biomedizin. Das dortmund-project ist<br />
ein Teil der Wirtschaftsförderung Dortmund.<br />
Ausführliche Informationen über den<br />
MNT-Standort Dortmund finden Sie<br />
unter: www.mikrotechnik-dortmund.de<br />
KONTAKT:<br />
dortmund-project<br />
Wirtschaftsförderung Dortmund<br />
Töllner Straße 9 –11<br />
44122 Dortmund<br />
Tel.: +49(0)231 5029211<br />
Fax: +49(0)231 5024112<br />
E-Mail: michaela.franzes@dortmundproject.de<br />
Internet: www.dortmund-project.de
Dass insbesondere die Nanotechnologie<br />
auf zukünftige wirtschaftliche<br />
Entwicklungen einen großen Einfluss<br />
haben wird, gilt als sicher. Als natürliche<br />
Weiterentwicklung der Mikrotechnik<br />
folgt sie dem Megatrend Miniaturisierung.<br />
Zunehmend kleine und mittlere<br />
Unternehmen nutzen die Potenziale<br />
der Nanotechnik mit neuen Produkten,<br />
die in verschiedenen Branchen eingesetzt<br />
werden.<br />
Messtechnik<br />
Ein Anwendungsbeispiel ist die Messtechnik<br />
– hier ist Nanotechnik anderen<br />
Technologien zwangsläufig einen Schritt<br />
voraus, denn Mikrostrukturen müssen in<br />
Nano-Auflösung gemessen werden. Die<br />
Technologiefirma Fries Research & Technology<br />
wurde jüngst mit dem Innovationspreis<br />
2006 der Initiative Mittelstand<br />
für ihr mobiles Messsystem Microprof<br />
ausgzeichnet. Das Gerät wurde speziell<br />
für die Automobilbranche entwickelt, wo<br />
moderne Funktionsoberflächen den<br />
Energieverbrauch senken und weniger<br />
schnell verschleißen. Unmittelbar am<br />
Motorblock angesetzt, misst es berührungslos<br />
die Oberflächeneigenschaften<br />
von Zylinderbuchsen. Eine entsprechende<br />
Software bestimmt Rauheit, Kontur,<br />
Topografie und Verschleißvolumen. Auch<br />
das 3D-Mikroskop µsurf der Firma<br />
Nanofocus untersucht Oberflächen im<br />
Fahrzeugbau wie mechanische Kompo-<br />
nenten in den Bereichen Kraftstoffzuführung<br />
und Antriebstechnik.<br />
Neue Materialien<br />
Neue Werkstoffe können den Kraftstoffverbrauch<br />
eines Autos senken. Auch anderswo<br />
bewirken Nanomaterialien eine<br />
Menge, sei es in kratzfesten Lacken<br />
oder antibakteriellen Beschichtungen für<br />
Sitze. Ein optimierter Materialmix mit<br />
Nanopartikeln soll Autoreifen gegen<br />
Abrieb schützen. Neue Materialien lassen<br />
sich branchenübergreifend einset-<br />
IVAM<br />
� � � � � �<br />
�� Klein aber oho – Mikro- und<br />
Nanotechnik auf dem Siegeszug��<br />
Mikro- und Nanotechnik sind Querschnittstechnologien. Sie veredeln<br />
Produkte und schaffen für den Anwender direkte Wettbewerbsvorteile.<br />
Außerdem sorgen sie dafür, dass Arbeitsplätze in den bestehenden –<br />
traditionellen – Branchen gesichert und ausgebaut werden. Daher stehen<br />
Mikro- und Nanotechnik im Fokus zahlreicher Forschungs- und<br />
Entwicklungs-Aktivitäten und einer starken Wissenschaftslandschaft.<br />
Texturmessung einer<br />
Zylinderwand.<br />
(Quelle: FRT, Fries Research<br />
& Technology GmbH)<br />
zen: Für viele Textilien sind bereits wirksame<br />
Nanoschutzschichten entwickelt<br />
worden, die Regen einfach abperlen lassen.<br />
Schmutzige Oberflächen im Haushalt<br />
können dank Nanopartikeln leichter<br />
gereinigt werden. Durch den reduzierten<br />
Putzaufwand wird die Umwelt entlastet;<br />
das gilt auch für Fassadenfarben und<br />
Dachziegel. Versiegelungssysteme für<br />
mineralische Untergründe, Badkeramik,<br />
Glas, Textilien, Kunststoff und Metalloberflächen<br />
bietet beispielsweise die<br />
Nanogate AG an.<br />
INGENIEURWISSENSCHAFTEN NANOTECHNOLOGIE 23
24<br />
� � � � � � IVAM<br />
Life Sciences<br />
Langfristig werden Bio- und Medizintechnik<br />
als einige der wichtigsten Nanotechnikmärkte<br />
eingeschätzt. Bislang<br />
wird Nanotechnik vor allem in biomedizinischen<br />
Schnelltests eingesetzt; langfristig<br />
werden nanoskalige Systeme zur<br />
Verabreichung von Wirkstoffen und nanostrukturierte<br />
Oberflächen für Implantate<br />
den Markt beherrschen. In der Chemie<br />
wird für Nanomaterialien wie Polymernanokomposite<br />
und Kohlenstoffnanoröhren<br />
ein dynamisches Marktwachstum<br />
prognostiziert. Auch Produktionstechnik<br />
kommt ohne Nano nicht mehr<br />
aus, allerdings nicht in Form von Partikeln,<br />
sondern in Form von Herstellungsverfahren<br />
wie der Nanorobotik.<br />
Firmen wie Klocke Nanotechnik führen<br />
Montageschritte wie Löten, Schweißen,<br />
Schleifen und Kleben mit immer höherer<br />
Genauigkeit auf immer kleinerem Raum<br />
aus – und vereinen die Vorteile der<br />
Nanotechnik mit der des klassischen<br />
Maschinenbaus.<br />
Mittelständische Unternehmen und<br />
Start-ups auf dem Vormarsch<br />
Insbesondere mittelständische Firmen<br />
und Start-ups nutzen Mikro- und Nanotechnik,<br />
um innovative Produkte herzustellen<br />
– allen voran die rund 180 Mitglieder<br />
des IVAM Fachverbandes für<br />
Mikrotechnik. Viele machen mit ihrem<br />
Eintritt in den Verband den ersten Schritt<br />
zur internationalen Vermarktung ihrer<br />
Produkte. Die Ende 2005 gegründete<br />
Smaract GmbH beispielsweise präsentierte<br />
auf dem IVAM-Gemeinschaftsstand<br />
während der Hannover Messe<br />
2006 erstmals ihre Mikro- und Nanopositionierer<br />
der Öffentlichkeit. Technologiemarketing<br />
ist bei IVAM das A und O.<br />
Als kommunikative „Brücke“ zwischen<br />
Technologieanbietern und -anwendern<br />
vermittelt IVAM zwischen F&E-Dienstleistern<br />
– Instituten oder Unternehmen –<br />
und der Industrie und beschleunigt so<br />
die Umsetzung innovativer Ideen in<br />
marktfähige Produkte. Neben dem Technologiemarketing<br />
gehören Lobbyarbeit<br />
und die Erschließung internationaler<br />
Märkte zu den wichtigsten Aktivitäten<br />
des Verbandes. Seit 2006 besetzt IVAM<br />
INGENIEURWISSENSCHAFTEN NANOTECHNOLOGIE<br />
mit einem eigenen Bereich auch das<br />
Thema Neue Materialien<br />
(www.neuematerialien.de).<br />
Die Nr. 1 für Technologiemarketing<br />
Als Herausgeber des E-Magazins »inno«<br />
und des E-Mail-Newsletters MikroMedia<br />
stellt IVAM neue Produkte aus der<br />
Mikro- und Nanobranche vor. Eine weitere<br />
wichtige Publikation ist das MEMS<br />
Directory – es enthält Profile und Kontaktdaten<br />
aller IVAM-Mitglieder und wird<br />
von potenziellen Kunden und Partnern<br />
als Datenbank genutzt. Ausführliche<br />
Informationen zu den wichtigsten Mikround<br />
Nanotechnikfirmen sind auch im<br />
Internet unter www.ivam.de zu finden.<br />
IVAM betreibt außerdem die Suchmaschine<br />
für Mikro- und Nanotechnik<br />
www.mst-search.com. Die Marktforschungsabteilung<br />
IVAM Research erstellt<br />
auf Kundenwunsch Studien wie<br />
den Gründungsmonitor Mikro-/Nanotechnik,<br />
der die Motivationen und Probleme<br />
junger Hightech-Firmen analysiert.<br />
Wasserabweisende Holzoberfläche mit Nanobeschichtung<br />
(Quelle: BASF)<br />
Messeauftritt mit IVAM<br />
Auf den wichtigsten Fachmessen der<br />
Branche organisiert IVAM die Gemeinschaftsstände<br />
Produktmarkt Mikrotechnik,<br />
Neue Materialien und Hightech for<br />
Medical Devices sowie Expertenforen.<br />
Als Partner der Deutschen Messe AG<br />
richtet IVAM jährlich den größten Marktplatz<br />
für Mikrotechnik auf der Hannover<br />
Messe aus: Die Microtechnology. Ein<br />
Meilenstein für die Medizintechnikbranche<br />
ist im November 2006 der IVAM-<br />
Gemeinschaftsstand auf der Compamed/Medica,<br />
wo Fachbesucher gezielt<br />
nach neuen Produkten und Entwicklungspartnerschaften<br />
suchen.<br />
Aus- und Weiterbildung<br />
In kompakten Workshops und Seminaren<br />
vermittelt IVAM technisches Fachwissen,<br />
aber auch branchenübergreifendes<br />
Know-How zu den Themen Marketing,<br />
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />
oder Patentwesen. Für Fachkräfte in der
Produktion werden maßgeschneiderte<br />
Weiterbildungslehrgänge entwickelt.<br />
Das überbetriebliche Programm Innoquam<br />
(www.innoquam.ivam.de)<br />
umfasst zum Beispiel Kurse in Reinraumverhalten,<br />
Mikroskopie und Physikalischer<br />
Gasphasenabscheidung (PVD).<br />
IVAM ist außerdem Partner des BMBF-<br />
Projektes Diversity als Innovationskultur<br />
(www.diversity-innovation.de).<br />
Ziel des Projektes ist es, für Unternehmen<br />
der Spitzentechnologien Strategien<br />
zu finden, um Personal zu beschaffen,<br />
Fachkräfte an die Betriebe zu binden<br />
und Mitarbeiter langfristig zu fördern<br />
und zu motivieren. Mit der Dortmunder<br />
Summer School Mikrotechnik<br />
(www.mikrotechniksummerschool.de)<br />
richtet sich IVAM direkt an Studierende.<br />
Im August 2006 konnten sich diese bei<br />
Fachvorträgen und Unternehmensführungen<br />
eingehend mit dem Thema Mikrotechnik<br />
auseinander setzen. Die<br />
nächste Summer School findet voraussichtlich<br />
im August 2007 statt.<br />
Jobchancen für Ingenieure und<br />
Naturwissenschaftler<br />
„Mikrotechnik und Nanotechnik haben<br />
Zukunft – miniaturisierte Komponenten<br />
und Systeme werden zum Beispiel in<br />
Konsumgütern, Medizintechnik und<br />
Microtechnology / Hannover Messe<br />
(16. – 20. April 2007)<br />
Die Themen Neue Materialien, Produktion<br />
und Systeme stehen bei der nächsten<br />
Fachmesse für industrielle Mikro- und<br />
Nanotechnik im Vordergrund. IVAM organisiert<br />
die beiden Produktmärkte Mikrotechnik<br />
und Neue Materialien. Sie bilden im<br />
Rahmen der Microtechnology zusammen<br />
mit dem Ausstellerforum Innovations for<br />
Industry eine einmalige Business-Plattform.<br />
Wer sich an der Ausstellung und am<br />
Forum beteiligen möchte, kann sich an<br />
IVAM wenden. Ein Großteil der Plätze ist<br />
bereits ausgebucht.<br />
Die Hannover Messe 2007 nimmt aufgrund<br />
weiterer Fachmessen das gesamte Messegelände<br />
ein und ist damit wesentlich größer<br />
als die Vorjahresmesse. Die Motion, Drive<br />
and Automation wird in direkter Nachbarschaft<br />
zur Microtechnology stattfinden –<br />
ein zusätzlicher Pluspunkt für die Aussteller,<br />
da dann noch mehr Fachbesucher zu<br />
erwarten sind.<br />
Künstliches Hüftgelenk. (Quelle: Nanofacus AG)<br />
Produktionsverfahren eingesetzt. Junge<br />
Leute sollten die Chance ergreifen, in<br />
dieser wachstumsstarken Branche Fuß<br />
zu fassen“, meint IVAM-Geschäftsführerin<br />
Dr. Christine Neuy. Dass qualifizierter<br />
Nachwuchs schwer gefragt ist,<br />
bestätigen auch die Mitglieder des<br />
IVAM-Netzwerkes: „Wie viele Jobs die<br />
Das Forum Innovations for Industry auf der Hannover<br />
Messe 2006<br />
(Quelle: IVAM Fachverband für Mikrotechnik<br />
Mehr Informationen und eine aktuelle Ausstellerliste:<br />
www.ivam.de > Messen/Termine<br />
Kontakt: Katrin Manka<br />
Tel.: 0231/9742 7081<br />
E-Mail: km@ivam.de<br />
IVAM<br />
� � � � � �<br />
Mikrotechnikbranche bietet, ist vielen<br />
Studierenden gar nicht klar. Wir stellen<br />
ständig Absolventen der Natur- und<br />
Ingenieurwissenschaften ein“, sagt Dr.<br />
Jan Albers, Schulungsleiter beim IVAM-<br />
Mitglied Elmos Semiconductor AG, das<br />
in Dortmund 670 Mitarbeiter beschäftigt.<br />
KONTAKT:<br />
Autorin: Josefine Zucker<br />
IVAM Fachverband für Mikrotechnik<br />
Dr. Christine Neuy<br />
Tel.: +49 231 9742 168<br />
E-Mail: info@ivam.de<br />
www.ivam.de<br />
www.neuematerialien.de<br />
INGENIEURWISSENSCHAFTEN NANOTECHNOLOGIE 25
26<br />
� � � � � � SONOSYS®GmbH<br />
�� Megasonic-Reinigung in der Mikrosystemtechnik<br />
und Halbleiterfertigung��<br />
K leinste<br />
Joachim Straka<br />
Durch die zunehmende Integration immer kleinerer Strukturen<br />
bei Halbleitern und Mikrosystemen werden wachsende<br />
Anforderungen an deren Reinigung gestellt. Von empfindlichen<br />
Oberflächen müssen kleinste Partikel bis in den<br />
Nano-Bereich abgereinigt werden. Hochfrequente Ultraschall-Reinigungssysteme<br />
bieten eine wirkungsvolle Unterstützung<br />
bei Reinigungs-, Ätz- und Entwicklungsprozessen.<br />
Strukturen nicht zu zerstören<br />
ist eine Herausforderung für<br />
Reinigungssysteme, die auf Mikroebene<br />
arbeiten. Ein Ultraschall-Reinigungssystem<br />
mit einer Arbeitsfrequenz von 1 Megahertz<br />
(MHz), auch Megasonic-System<br />
genannt, ist dabei dem konventionellen,<br />
niederfrequenten Ultraschall mit zum<br />
Beispiel 40 Kilohertz (kHz) deutlich überlegen.<br />
Durch die wesentlich niedrigere<br />
Kavitationsenergie werden Mikrostrukturen<br />
nicht zerstört und der Reinigungsprozess<br />
dadurch optimiert. Megasonic-<br />
Systeme sind besonders für den Einsatz<br />
in Nassprozessen bei der Herstellung von<br />
Halbleiter-Wafern, Substraten und Mikrosystemen<br />
geeignet.<br />
Funktionsweise eines<br />
Ultraschallsystems<br />
Ein Ultraschallsystem besteht grundsätzlich<br />
aus drei Komponenten: dem Ultraschall-Generator,<br />
dem Ultraschall-Schwinger/Transducer<br />
und einer dem Reinigungsproblem<br />
angepassten Flüssigkeit.<br />
Der Ultraschallgenerator wandelt die vom<br />
Netz gelieferte Wechselspannung von 50<br />
beziehungsweise 60 Hertz (Hz) in eine<br />
Frequenz um, die der Betriebsfrequenz<br />
des Transducers entspricht. Üblich sind<br />
Frequenzen zwischen 20 kHz und 3 MHz.<br />
Die so gewonnene elektrische Energie<br />
wird über eine abgeschirmte Leitung dem<br />
Transducer zugeführt.<br />
Der Transducer wandelt diese elektrische<br />
Energie in mechanische Schallschwingungen<br />
um und bringt die ihn umgebende<br />
Flüssigkeit zum Schwingen. Jede<br />
INGENIEURWISSENSCHAFTEN NANOTECHNOLOGIE<br />
Schwingung bewirkt in der Flüssigkeit<br />
abwechselnd eine Überdruck- und eine<br />
Unterdruckphase, je nachdem ob sich<br />
der Transducer ausdehnt oder zusammenzieht.<br />
Während der Phase des Zusammenziehens<br />
(Unterdruckphase) entstehen<br />
in der Flüssigkeit infolge ihrer begrenzten<br />
Zugfähigkeit kleine Hohlräume.<br />
Diese kleinen Hohlräume stürzen in der<br />
folgenden Ausdehnungsphase des Transducers<br />
(Überdruckphase) zusammen. Sie<br />
implodieren. Dieses Phänomen nennt<br />
man Kavitation.<br />
Um die Kavitationsblasen herum entstehen<br />
durch das knallartige Implodieren<br />
hohe örtliche Drücke sowie starke Turbulenzen<br />
und Strömungen in der Flüssigkeit.<br />
Diese Erscheinungen sind die eigentlichen<br />
Kriterien, die zum Ablösen von<br />
Schmutzpartikeln führen. Kavitationsblasen<br />
entstehen vorwiegend an den Grenzflächen<br />
zwischen Flüssigkeit und Reinigungsgut<br />
– also genau dort, wo sie erwünscht<br />
sind. Bei einer Ultraschallfrequenz<br />
von beispielsweise 25 kHz entstehen<br />
jedoch kurzzeitig Temperaturen von<br />
über 5000 o C – Bedingungen wie auf der<br />
Sonnenoberfläche – und Drücke bis 500<br />
bar. Diese hohen Temperaturen und<br />
Drücke können fragile Strukturen zerstören.<br />
Megasonic-Systeme<br />
Mit Megasonic werden Ultraschallsysteme<br />
bezeichnet, die im Frequenzbereich<br />
von circa 700 kHz bis 3 MHz arbeiten. Die<br />
hierbei in Flüssigkeiten erzeugte Kavitation<br />
und Mikroströmung (s. Abbildung 3)<br />
Abb. 2: Megasonic-Generator mit Single-Düse.<br />
Quelle: Sonosys Ultraschallsysteme GmbH.<br />
ermöglicht das Ablösen von anhaftenden<br />
Partikeln bis in den Nano-Bereich, zum<br />
Beispiel von empfindlichen Substratoberflächen<br />
und aus Gräben von Mikrostrukturen.<br />
Die Partikelgröße und die Empfindlichkeit<br />
der Substratoberfläche sind Kriterien<br />
für die Auswahl der geeigneten<br />
Ultraschall-Frequenz (s. Abbildung 5). Somit<br />
kann eine schonende Reinigung von<br />
äußerst empfindlichen Strukturen gewährleistet<br />
werden.<br />
Hierzu gehört auch eine Prozessunterstützung<br />
bei der Entwicklung von Mikrostrukturen<br />
mit hohem Aspektverhältnis.<br />
Von besonderer Bedeutung bei der Herstellung<br />
von Mikrostrukturen durch Röntgenlithografie<br />
ist die rückstandsfreie Entwicklung<br />
enger und tiefer Strukturen.<br />
Beim Entwicklungsprozess dieser Mikrostrukturen<br />
(zum Beispiel durch LIGA-<br />
Technik) werden die Partikel durch die<br />
auftretende Mikroströmung vollständig<br />
herausgespült und die Entwicklungszeiten<br />
um den Faktor 7 verkürzt. Für fragile<br />
Strukturen kann die Tiefe der Strukturen<br />
um den Faktor 2 vergrößert werden<br />
(s. Abbildung 4).<br />
Bestmögliche Reinigungsergebnisse<br />
In Zusammenarbeit mit dem Institut für<br />
Mikrostrukturtechnik (IMT) des Forschungszentrums<br />
Karlsruhe wurde die<br />
Megaschallreinigung von Silizium-Mikromechanikstrukturen<br />
untersucht. Die verwendeten<br />
Chips sind 500 Mikrometer<br />
dick, 3 Millimeter lang und weisen an der<br />
Stirnseite einen freistehenden Siliziumbalken<br />
von 5 Mikrometer Dicke und 300
Abb. 1: Megasonic-Düse, montiert auf einen<br />
beweglichen Arm, über rotierendem Wafer.<br />
Quelle: Sonosys Ultraschallsysteme GmbH.<br />
Abb. 3: Prinzip der Megasonic-Reinigung.<br />
Quelle: Sonosys Ultraschallsysteme GmbH.<br />
Abb. 4: Entwickelte Mikrostruktur vor und nach der Megasonic-Reinigung.<br />
Quelle: Sonosys Ultraschallsysteme GmbH / Forschungszentrum Karlsruhe.<br />
SONOSYS®GmbH<br />
Mikrometer Länge auf. Senkrecht auf<br />
dem Siliziumbalken ist ein spitzer Tip integriert,<br />
der zum Beispiel für Anwendungen<br />
in der Rasterkraftmikroskopie genutzt<br />
wird. Ziel der Untersuchungen war es, die<br />
Oberfläche von Resistrückständen zu reinigen,<br />
ohne dabei den extrem fragilen<br />
Siliziumbalken oder den Tip zu beschädigen.<br />
Auf einer Kaptonfolie ist eine etwa 1 Mikrometer<br />
dicke Primärschicht aufgebracht,<br />
die mit einem Laser strukturiert<br />
wurde. Hier galt es Ablationsreste zu entfernen.<br />
Die Reinigung wurde bei Raumtemperatur<br />
in DI-Wasser mit Netzmittel<br />
und einer Intensität von 10 W/cm 2 durchgeführt.<br />
Die Ablationsreste konnten ohne<br />
Beschädigung der Strukturen oder der<br />
Primärschicht entfernt werden.<br />
Single-Substrat-Reinigung mit<br />
Megasonic-Düse<br />
Für die Reinigung einzelner Substrate<br />
eignet sich besonders eine Megasonic-<br />
Düse (s. Abbildung 1),<br />
die mit einem Abstand<br />
von fünf bis 20 Millimetern<br />
über das rotierende<br />
Substrat geführt<br />
wird. Der in der<br />
Abb. 5:<br />
Partikelgröße<br />
im Verhältnis<br />
zur Ultraschallfrequenz.<br />
Quelle:<br />
Sonosys<br />
Ultraschallsysteme<br />
GmbH.<br />
� � � � � �<br />
Düse integrierte Piezo-Transducer erzeugt<br />
eine Megasonic-Welle, die über ein fließendes<br />
Medium auf die Oberfläche des<br />
Substrats übertragen wird. Die Megasonic-Energie<br />
wird hierbei auf einen<br />
schmalen Punkt von 4 Millimetern konzentriert.<br />
Mittels der Düse ist ein kontaktloser<br />
Reinigungsprozess mit stets partikelfreiem<br />
Reinigungsmedium möglich<br />
(s. Abbildung 2). In Abhängigkeit vom eingesetztem<br />
Reinigungsmedium und der<br />
Medientemperatur kann so zum Beispiel<br />
ein 200-Millimeter-Siliziumwafer innerhalb<br />
von nur einer Minute komplett von<br />
Partikeln wie Si 3N 4 und SiO 2 abgereinigt<br />
werden.<br />
KONTAKT:<br />
SONOSYS Ultraschallsysteme GmbH<br />
Daimlerstraße 6<br />
D-75305 Neuenbürg<br />
Tel.: +49(0)7082 79184-13<br />
Fax: +49(0)7082 79184-99<br />
E-Mail: info@sonosys.de<br />
Internet: www.sonosys.de<br />
INGENIEURWISSENSCHAFTEN NANOTECHNOLOGIE 27
28<br />
� � � � � � IVAM<br />
�� Gute Gründe für eine<br />
IVAM-Mitgliedschaft��<br />
Über IVAM Kunden informieren und<br />
neu gewinnen<br />
• IVAM-Mitglieder erscheinen im IVAM<br />
Directory, dem wichtigsten Verzeichnis<br />
von Anbietern der Mikro- und<br />
Nanotechnik sowie Neuen Materialien<br />
in Print und im Internet<br />
(www.ivam.de / www.neue<br />
materialien.de)<br />
■ mit aussagekräftigem Firmenprofil,<br />
Leistungsangebot, Zielmärkten<br />
und Kontaktinformationen<br />
■ IVAM verbreitet die Print-Version<br />
auf Veranstaltungen im In- und<br />
Ausland<br />
INGENIEURWISSENSCHAFTEN NANOTECHNOLOGIE<br />
• IVAM-Mitglieder werden in die MST-<br />
Suchmaschine aufgenommen<br />
■ mst-search.com ist die größte<br />
MST-Suchmaschine und führt<br />
direkt auf Ihre Internetseiten<br />
■ mst-search.com sucht nach<br />
Stichworten auf den Seiten der<br />
Mitglieder und auf den IVAM-<br />
Seiten in allen Mitgliederprofilen,<br />
Publikationen und Pressemeldungen<br />
• IVAM-Mitglieder können in drei Publikationen<br />
veröffentlichen<br />
■ E-Magazin »inno« für Fachartikel<br />
über innovative Anwendungen<br />
(ca. 2.000 Abonnenten)<br />
■ E-Mail Newsletter MikroMedia für<br />
Produktmeldungen (3.500 Abonnenten<br />
weltweit, online)<br />
■ IVAM InSide für Organisatorisches<br />
(an Mitglieder, Print und<br />
online)<br />
Über IVAM Kontakte knüpfen und<br />
Geschäfte initiieren<br />
• IVAM nimmt Mitglieder mit auf internationale<br />
Messen wie Hannover<br />
Messe, Compamed etc.; professionelle<br />
Gemeinschaftsstände mit Kommunikationsfläche<br />
schaffen eine<br />
geschäftsfördernde Atmosphäre<br />
• IVAM-Stammtische finden bei einzelnen<br />
Mitgliedern statt und laden zum<br />
regionalen Informationsaustausch<br />
ein<br />
• IVAM informiert über und koordiniert<br />
Projekte, vermittelt Kontakte zu Geschäftspartnern<br />
und Kooperationen<br />
Durch IVAM exklusiv informiert sein<br />
• IVAM ist eine Plattform, auf der sich<br />
kleine und mittelständische Unternehmen<br />
zu aktuellen Themen austauschen<br />
• IVAM-Arbeitskreise für Mitglieder<br />
informieren über übergreifende Themen<br />
wie Patente, Haftungsfragen, IP<br />
in China, Vertrieb in den USA<br />
• Mitglieder erhalten die interne Mitgliederzeitschrift<br />
IVAM InSide mit<br />
Infos zu Ausschreibungen, Kooperationsprojekten,<br />
Veranstaltungen,<br />
IVAM-Aktivitäten u.v.m.<br />
• Mitglieder haben exklusiven Zugang<br />
zur IVAM-Lounge, dem geschützten
Mitglieder-Bereich im Internet, mit<br />
Infos zu Förderausschreibungen auf<br />
Landes-, Bundes- und EU-Ebene,<br />
Arbeitskreisprotokollen, Reiseberichten<br />
aus aller Welt, Kongresskalender<br />
u.v.m.<br />
• Mitglieder haben Zugang zu Ergebnissen<br />
von relevanten Umfragen,<br />
Erhebungen, Studien<br />
• IVAM unterstützt Sie bei Themen der<br />
Aus- und Weiterbildung und bietet<br />
dazu gemeinsam mit Partnern Schulungen<br />
mit Theorie- und Praxisteilen<br />
an<br />
IVAM macht Lobbyarbeit für Sie<br />
• IVAM vertritt Sie in Gremien bei Verbänden<br />
und in der Politik<br />
• IVAM begleitet Sie bei Ihren Förderprojekten:<br />
Von der Ausschreibung<br />
über die Antragsformulierung bis zur<br />
Administration und Informationsverbreitung<br />
IVAM-Mitglieder sparen durch<br />
Rabatte<br />
• Vollmitglieder erhalten Rabatte bei<br />
Messen und Veranstaltungen<br />
• alle Mitglieder erhalten Rabatte bei<br />
IVAM-Seminaren und Veranstaltungen<br />
der Kooperationspartner AMA<br />
und ZVEI<br />
IVAM-Mitglieder reden mit<br />
• Mitgliederversammlung und regelmäßige<br />
Strategietreffen geben den<br />
Mitgliedern die Möglichkeit, die Verbandsarbeit<br />
aktiv mitzugestalten<br />
Neugierig geworden?<br />
Bitte senden Sie mir Informationen zur Mitgliedschaft bei IVAM.<br />
Fax: 0231/9742-150 • E-Mail: info@ivam.de<br />
Name<br />
Funktion / Abteilung<br />
Firma<br />
Straße<br />
Ort<br />
Tel.<br />
Fax<br />
E-Mail<br />
Internet<br />
E-Magazin »inno«<br />
IVAM<br />
� � � � � �<br />
»inno« ist das Hightech-Magazin für Anwender von Mikrotechnik, Nanotechnik<br />
und neuen Materialien. »inno« berichtet dreimal jährlich über aktuelle Entwicklungen<br />
mit dem Schwerpunkt auf industrielle Anwendungen in unterschiedlichen<br />
Branchen – praxisnah, ausführlich und aktuell. Die neue »inno« im PDF-<br />
Format lässt sich komfortabel archivieren, ausdrucken und weiterleiten. Herausgeber<br />
ist der IVAM Fachverband für Mikrotechnik.<br />
Möchten Sie »inno« erhalten? Dann senden Sie einfach eine E-Mail mit dem<br />
Betreff „inno Abo“ und Ihren Kontaktdaten an Josefine Zucker (jz@ivam.de). Eine<br />
Abbestellung ist jederzeit möglich.<br />
INGENIEURWISSENSCHAFTEN NANOTECHNOLOGIE 29
30<br />
� � � � � � Henkel KGaA<br />
�� Forschung und Entwicklung bei<br />
Henkel��<br />
Unsere Naturwissenschaftler und Ingenieure legen mit ihren Arbeiten<br />
heute die Basis für den Geschäftserfolg von morgen.<br />
In der Forschung und Entwicklung greifen<br />
wir bei Henkel auf alle Informationsquellen<br />
zurück, um den nachhaltigen<br />
Erfolg des Unternehmens sicherzustellen:<br />
Wir nutzen sowohl interne als<br />
auch externe Kompetenzen, um unser<br />
Produktportfolio auszubauen und um<br />
neue Märkte zu erschließen. Unsere Naturwissenschaftler<br />
und Ingenieure legen<br />
mit ihren Arbeiten heute die Basis für<br />
den Geschäftserfolg von morgen und<br />
sichern somit langfristig die Innovationsund<br />
Ertragskraft von Henkel.<br />
Bei Henkel arbeiten weltweit etwa 2.800<br />
Mitarbeiter in Forschung, Produktentwicklung<br />
und Anwendungstechnik, und<br />
zwar vor allem in Deutschland, Frankreich,<br />
Irland, Japan und den USA.<br />
In der mehr langfristig ausgerichteten<br />
Zentralen Forschung arbeiten unsere<br />
Wissenschaftler in den Bereichen Biologie,<br />
Chemie und Technologie auf spezifischen<br />
Kompetenzfeldern. Hier entwickeln<br />
sie innovative Basistechnologien<br />
für neue Produkte und Produktionsver-<br />
INGENIEURWISSENSCHAFTEN NANOTECHNOLOGIE<br />
fahren. Die Ergebnisse fließen dann in<br />
die Unternehmensbereiche ein und eröffnen<br />
dort neue Möglichkeiten, das Produktportfolio<br />
zu erweitern.<br />
Zurzeit erschließt unsere Zentrale Forschung<br />
unter anderem folgende Forschungsfelder:<br />
■ Realisierung von überlegenen Bleich-<br />
und Reinigungsleistungen für unsere<br />
führenden Marken<br />
■ Verständnis der zellulären Regulation<br />
von Haar und Haut zur Identifizierung<br />
neuer Wirkprinzipien für die Haar- und<br />
Hautkosmetik<br />
■ Entwicklung von naturanalogen, hochwirksamen<br />
nanotechnologischen Wirkstoffen<br />
für Zahncremes zur effektiven<br />
Reparatur sensibler Zähne<br />
■ Langzeitbeständige Hochleistungsklebstoffe<br />
und neuartige Komposite<br />
für den Einsatz in der Fahrzeug- und<br />
Luftfahrtindustrie<br />
■ Modellierung, Simulation und Optimierung<br />
von Produkteigenschaften<br />
und Prozessen mit modernsten computergestützten<br />
Verfahren.<br />
Die Forschungs- und Entwicklungseinheiten<br />
der vier operativen Unternehmensbereiche<br />
sind sehr markt- und kundenorientiert.<br />
Für künftige Innovationen arbeiten zum<br />
Beispiel bei Wasch- und Reinigungsmitteln<br />
InnoPower-Teams für jede Produktkategorie.<br />
Multifunktional, interdisziplinär<br />
und international zusammengesetzt,<br />
gehen diese Teams der Frage<br />
nach, wie wir Konsumentenprobleme<br />
der Zukunft schon heute lösen können.<br />
Beim Wettbewerb „Best Innovator 2005“<br />
von A.T. Kearney und der „Wirtschaftswoche“<br />
wurde der Unternehmensbereich<br />
Wasch-/Reinigungsmittel in der<br />
Kategorie „Innovationsstrategie“ als Sieger<br />
ausgezeichnet.<br />
Mehr über die InnoPower-Initiative unserer<br />
Wasch- und Reinigungsmittel können<br />
Sie in einem kurzen Film im Internet<br />
sehen:<br />
www.henkel-waschmittel.de/innopower<br />
Unsere Technologien schützen wir weltweit<br />
durch mehr als 7.000 Erfindungspatente.<br />
Über 5.200 Patentanmeldungen<br />
sind im Erteilungsverfahren anhängig.<br />
Im Rahmen unserer Anstrengungen<br />
zum Designschutz beträgt die Zahl der<br />
eingetragenen Geschmacksmuster mehr<br />
als 2.000.<br />
KONTAKT:<br />
Henkel KGaA<br />
R & D and Sustainability<br />
Communications<br />
Tel.: +49(0)211 797-5641<br />
Fax: +49(0)211 798-5598<br />
E-Mail: ute.krupp@henkel.com<br />
Internet: www.henkel.com
Aus dem Inhalt:<br />
• Wie viele Mikro- und Nanotechnik-Unternehmen wurden in Deutschland gegründet?<br />
• Wie sind die Gründungen über Deutschland und die Bundesländer verteilt?<br />
• Wie hoch ist der Anteil der Ausgründungen und aus welchen Institutionen wurde ausgegründet?<br />
• Was war die Motivation für die Unternehmensgründung?<br />
• Wie wurde das Unternehmen finanziert?<br />
• Was sind die größten Barrieren bei der Gründung von Mikro- und Nanotechnik-Unternehmen?<br />
• Nach welchen Kriterien wählen Gründer den Unternehmensstandort aus?<br />
• Wie wirken sich Rahmen- und Standortbedingungen auf das Wachstum der Unternehmen aus? Wo sind Zusammenhänge zwischen<br />
Rahmen- und Standortbedingungen und der Unternehmensentwicklung erkennbar?<br />
• Wer beeinflusst das Gründerklima in Deutschland und an welchen Stellen kann angesetzt werden, um Standortnachteile<br />
auszuräumen bzw. die Stärken des Standorts zu stärken?<br />
Herausgeber: dortmund-project, IVAM Research<br />
Format und Umfang: A5, 80 Seiten<br />
Preis: 115,- Euro inkl. MwSt.<br />
Kontakt: Iris Lehmann (Tel.: +49 (0) 231 9742 149; E-Mail: il@ivam.de)<br />
IVAM<br />
� � � � � �<br />
�� Gründungsmonitor<br />
Mikro-/Nanotechnik 2006��<br />
Erfolgsfaktoren für Mikro- und Nanotechnik-Start-ups<br />
in Deutschland<br />
Der Gründungmonitor Mikro-/Nanotechnik untersucht die Rahmenbedingungen<br />
und Erfolgsfaktoren für Mikro- und Nanotechnik-Start-ups in<br />
Deutschland<br />
INGENIEURWISSENSCHAFTEN NANOTECHNOLOGIE 33
34<br />
� � � � � � IVAM<br />
Den Gründungsmonitor Mikro-/Nanotechnik 2006 können Sie gegen eine Schutzgebühr von 115,00 Euro inkl. MwSt.<br />
bestellen. Nach Eingang der Zahlung auf unserem Konto senden wir den Gründungsmonitor und eine Rechnung für Ihre<br />
Buchhaltungsunterlagen an die angegebene Anschrift.<br />
1. Senden Sie das ausgefüllte Formular<br />
per Fax an +49 (0) 231 9742 150<br />
oder per Post an<br />
IVAM Service GmbH<br />
Emil-Figge-Straße 76<br />
D-44227 Dortmund<br />
2. Überweisen Sie den Betrag von 115,00 Euro unter Angabe Ihres Namens oder Ihrer Firma und des<br />
Verwendungszwecks „Gründungsmonitor“ auf das folgende Konto:<br />
IVAM Service GmbH<br />
Sparkasse Dortmund<br />
BLZ: 440 501 99<br />
Konto-Nr. 741005484<br />
Bestellformular<br />
❏ Ich möchte den Gründungsmonitor Mikro-/Nanotechnik 2006 bestellen. Die Gebühr in Höhe<br />
von 115,00 Euro wird auf das angegebene Konto überwiesen. Bitte senden Sie den<br />
Gründungsmonitor nach Zahlungseingang an folgende Anschrift.<br />
Name:<br />
Nachname:<br />
Firma:<br />
Straße:<br />
PLZ, Ort:<br />
Land:<br />
Tel.:<br />
E-Mail:<br />
INGENIEURWISSENSCHAFTEN NANOTECHNOLOGIE
�� NanoLux – mehr Licht<br />
mit weniger Energie��<br />
Allein die Beleuchtung macht heute<br />
ca. 8% am gesamten Energieverbrauch<br />
in Deutschland aus. Der<br />
Bedarf nach künstlichen Lichtquellen<br />
nimmt noch zu. Das macht<br />
die Entwicklung energiesparender<br />
Beleuchtungen besonders wichtig.<br />
Viele alltägliche Dinge in der Wohnung,<br />
im Auto oder das Handy benötigen<br />
neuartige Lichtquellen, um uns<br />
eine kundenfreundliche und sichere Benutzung<br />
zu ermöglichen. LEDs (light<br />
emitting diodes) haben dabei enorme<br />
Zuwächse zu verzeichnen, sind aber für<br />
Anwendungen in der Allgemeinbeleuchtung<br />
oder im Frontscheinwerfer von<br />
Autos noch nicht leistungsstark genug.<br />
Herkömmliche Glühlampen haben einen<br />
Wirkungsgrad von nur 5%. Ihr Licht ähnelt<br />
aber dem der Sonne, was wir als<br />
angenehm empfinden. Ihr Marktanteil ist<br />
daher immer noch sehr hoch. Moderne<br />
Energiesparlampen haben zwar einen<br />
guten Wirkungsgrad, aber ein für den<br />
Menschen unangenehmes Licht und<br />
eine großvolumige Bauform.<br />
Mit der Nutzung der Nanotechnologie<br />
kann jetzt die Lichtausbeute aus Halbleitern<br />
drastisch erhöht werden. Moderne<br />
Nanotechnologie ermöglicht damit<br />
eine Lichtquelle, die die Vorteile konventioneller<br />
Lichtquellen erhält. Aus Halbleitermaterial<br />
– ähnlich den Chips im Computer<br />
– soll Licht effizient und gleichzeitig<br />
in einer angenehmen Farbe erzeugt<br />
werden können.<br />
Deutsche Unternehmen sind in einer<br />
hervorragenden Ausgangssituation, ihre<br />
Weltmarktposition für Leuchtmittel<br />
durch die Nutzung der<br />
Nanotechnologie weiter<br />
zu stärken. Für die Hersteller<br />
von Leuchtmitteln und<br />
die vielen mittelständischen<br />
Leuchtenhersteller in Deutschland<br />
wird im Erfolgsfall die Marktposition<br />
auf dem Weltmarkt verbessert, der allein<br />
für Allgemeinbeleuchtung 12 Mrd. Euro<br />
jährlich beträgt und Umsatzsteigerungen<br />
von 10 – 15% verzeichnet. Die gute<br />
Position der Unternehmen und den sehr<br />
guten Zugang zu den Weltmärkten gilt<br />
es zu halten und auszubauen. Gegenwärtig<br />
sind in diesem Segment 7.000<br />
Beschäftigte tätig.<br />
Voraussetzung ist, dass es gelingt, die<br />
weltweit anerkannten Forschungsergebnisse<br />
an deutschen Forschungseinrichtungen<br />
schnell in die Industrie zu<br />
überführen.<br />
Ziele und Maßnahmen<br />
Ziel ist es, mit weißen Leuchtdioden als<br />
neuen Lichtquellen einen Wirkungsgrad<br />
von über 50% zu erzielen. Zusätzlich<br />
soll Licht in Form, Farbe und Helligkeit je<br />
nach Bedarf frei wählbar bereitgestellt<br />
werden können. Dies ist mit herkömmlichen<br />
Leuchtkörpern nicht zu schaffen.<br />
Das Potenzial in Deutschland soll durch<br />
die Förderung von interdisziplinären<br />
NanoLux<br />
� � � � � �<br />
Verbundprojekten unter industrieller<br />
Federführung erschlossen werden. Diese<br />
Verbundprojekte sollen Unternehmen<br />
und Institute entlang der ganzen Wertschöpfungskette<br />
– vom Diodenhersteller<br />
über den Leuchtmittelhersteller bis hin<br />
zum Anwender – einbeziehen. Die Vernetzung<br />
der Verbünde im Sinne einer<br />
Gesamtstrategie ist vorgesehen. Konkrete<br />
Forschungs- und Entwicklungsschwerpunkte<br />
sind die Steigerung der<br />
Effizienz der Leuchtdioden durch Verbesserungen<br />
in der Epitaxie – also im<br />
Aufwachsen der Halbleiterschichten bei<br />
der Chipproduktion –, einer Nanostrukturierung<br />
der Chips und die Erforschung<br />
von effizienten Leuchtstoffen für die Generierung<br />
von Weißlicht.<br />
Potenzielle Mitwirkende an Verbundprojekten<br />
sind LED-Leuchtmittelhersteller,<br />
Automobilhersteller bzw. -zulieferer,<br />
Anwender und Forschungsinstitute.<br />
INGENIEURWISSENSCHAFTEN NANOTECHNOLOGIE 35
36<br />
� � � � � � EV Group<br />
�� Herstellung von Mikro- und<br />
Nanostrukturen mittels Nanoimprint<br />
Lithographie��<br />
T. Glinsner (1) , P. Lindner (1) , U. Plachetka (2) , M. Bender (2) , A. Fuchs (2) ,<br />
N. Koo (2) , H. Kurz (2)<br />
(1) EV Group, DI Erich Thallner Strasse 1, 4782 St. Florian/Inn, Austria<br />
(2) AMO GmbH, Otto-Blumenthal-Strasse 25, 52074 Aachen, Germany<br />
Nanoimprint Lithographie (NIL) stellt<br />
für die Herstellung von hochauflösenden<br />
Strukturen eine konkurrenzfähige<br />
Alternative zu herkömmlichen optischen<br />
Lithographieverfahren dar. UV-basierende<br />
Nanoimprint Lithographie (UV-<br />
NIL) bietet verschiedene entscheidende<br />
technische Vorteile im Hinblick auf Justierung,<br />
simultanes Prägen vom Mikround<br />
Nanostrukturen und Gerätedesign<br />
[1, 2, 3] bei gleichzeitig niedrigen Kosten<br />
für F&E Institute und Kleinbetriebe, um in<br />
neu entstehenden Strukturierungstechnologien<br />
konkurrenzfähig zu bleiben.<br />
UV-NIL Prozesse werden entweder mit<br />
starren Quarzglasstempeln oder flexiblen<br />
Polymerstempeln durchgeführt.<br />
Quarzglasstempel bieten hohe Auflösung<br />
und Justiergenauigkeit sowie<br />
exakte Strukturwiedergabe, jedoch wird<br />
für die Strukturierung auf Waferebene<br />
ein sog. Step-und-Repeat Verfahren benötigt<br />
um sehr gleichmäßige Schichtdicken<br />
herzustellen. Für bestimmte Anwendungen<br />
wie Mikrofluidiksysteme,<br />
photonische oder elektronische Komponenten<br />
ist jedoch die Single-Step Strukturierung<br />
auf Waferebene ohne jeglichen<br />
„stitching error“ eine entscheidende<br />
Notwendigkeit. Um diese Anwendungsfelder<br />
zu erschließen wurde eine neue<br />
Art von Stempeln basierend auf flexiblen<br />
Materialien entwickelt. Hierzu wurden<br />
PDMS Schichten für großflächige<br />
Single-Step Imprint Prozesse verwendet<br />
und somit ein neues Verfahren, genannt<br />
Soft UV-Nanoimprint Lithographie [4, 5],<br />
entwickelt.<br />
INGENIEURWISSENSCHAFTEN NANOTECHNOLOGIE<br />
Imprint Prozess<br />
Neueste Publikationen haben gezeigt,<br />
dass Nanoimprint Lithographie Techniken<br />
für die Realisierung einer großen<br />
Anzahl von Anwendungen (z.B. optische<br />
Bauteile, Datenspeicherung) geeignet<br />
sind. Abhängig von der Substratgröße<br />
und dem Imprint Verfahren (Single-Step<br />
oder Step-und-Repeat) werden verschiedene<br />
Anlagenplattformen verwendet.<br />
Beim UV-NIL Lithographie Prozess<br />
wird ein vorstrukturierter Stempel für die<br />
Strukturierung in einen niedrig viskosen<br />
Lack, der auf ein Substrat mittels Spinbelackungsprozesse<br />
aufgebracht wurde,<br />
verwendet.<br />
Der niedrig viskose unter UV-Licht auszuhärtende<br />
Lack garantiert eine einfache<br />
Strukturauffüllung und ermöglicht<br />
dabei eine schnelle und parallele Nachbildung<br />
von Strukturen im Mikro- und<br />
Nanobereich unter Raumtemperatur und<br />
niedrigem Druck unter 1 Bar.<br />
Polymerisation mit UV-Licht durch den<br />
transparenten Stempel vernetzt den<br />
Lack und bildet dadurch stabile Strukturen<br />
im Mikro- und Nanobereich aus.<br />
Nach dem Trennen des Stempels vom<br />
geprägten Substrat und Entfernen der<br />
Restlackschicht werden die Muster mittels<br />
Trockenätzprozesse in das Substrat<br />
übertragen. Imprint Prozesse bei niedrigen<br />
Umgebungsdrücken erlauben eine<br />
Reduzierung der anfänglichen und verbleibenden<br />
Lackschichten und stellen<br />
daher einen wichtigen Vorteil für die<br />
nachfolgende Strukturübertragung dar<br />
[6]. Zusätzlich können bei niedrigeren<br />
Umgebungsdrücken größere Vertiefungen<br />
einfacher gefüllt werden da keine<br />
Luft innerhalb der Vertiefungen verdichtet<br />
oder letztendlich aufgelöst werden<br />
muss. Infolgedessen wurde dieses Konzept<br />
in die von EV Group entwickelten<br />
Imprint Anlagen für UV-Nanoimprint<br />
Lithographie integriert.<br />
Wie die kürzlich erschienenen Publikationen<br />
zeigen, hängt die Restlackdicke<br />
hr bei UV-NIL Prozessen hauptsächlich<br />
von der anfänglichen Filmdicke hi und<br />
der Geometrie des Stempelmusters mit<br />
hs als der Strukturhöhe des Stempels<br />
und A e/A r als das lokale Verhältnis zwischen<br />
erhöhten zu vertieften Flächen<br />
des Stempels ab.<br />
Ein geprägtes Lacktestmuster mit einem<br />
sehr niedrigen A e/A r wird in Bild 1 gezeigt<br />
wo eine anfängliche Lackschicht<br />
von 180nm ausreichte um alle Strukturen<br />
mit einer Strukturtiefe von 160nm<br />
nachzubilden.<br />
Bei einem Prägedruck von 300 mbar<br />
können Restlackdicken von lediglich<br />
30nm realisiert werden. Es ist möglich<br />
Strukturen mit seitlichen Größen von<br />
100�m bis zu 35nm simultan zu prägen.<br />
Das Potenzial dieser Technik für photonische<br />
Anwendungen wurde beim Prägen<br />
von optischen Ringresonatoren und 2Dphotonischen<br />
Strukturen gezeigt. SEM<br />
Bilder 2 und 3 liefern den Beweis eines<br />
erfolgreichen Imprints und Strukturtransferprozesses.
Bild 1 Bild 2<br />
Bild 1: Abbildung eines Testmusters in Lack, erzeugt mit<br />
starren Quarzglasstempels für ein Ae/Ar Verhältnis
FH Gießen-Friedberg<br />
� � � � � �<br />
�� Nanotechnologie an der<br />
FH Gießen-Friedberg��<br />
Nanotechnologische Forschung an der Fachhochschule Gießen-<br />
Friedberg findet derzeit in einem halben Dutzend Forschergruppen statt.<br />
Schwerpunkte der wissenschaftlichen Arbeit bilden die Nanoelektronik,<br />
Biopharmazeutik und die Mikrofluidik. Erkenntnisse der Nanowissenschaften<br />
werden in Kooperation mit anderen hessischen Hochschulen<br />
sowie mit Industriepartnern aus der Region weiterentwickelt und zur<br />
Anwendung gebracht.<br />
Querschnitt eines Double-Gate-FET. Die<br />
Steuerung der Leitfähigkeit des<br />
Kanalbereichs erfolgt duch zwei gegenüber<br />
liegende Gate-Elektroden.<br />
Nanostrukturbauelemente in der<br />
Elektronik<br />
Durch die fortschreitende Miniaturisierung<br />
bei der Entwicklung von Halbleitertransistoren<br />
stößt man bei Strukturgrößen<br />
von kleiner als 50 nm zusehends<br />
auf Quanteneffekte. Aufgrund dieser<br />
Problematik sind heute alternative<br />
Bauelementgeometrien wie beispielsweise<br />
„Double-Gate-MOSFET“ oder<br />
„FinFETs“ Gegenstand weltweiter Forschung.<br />
Mit diesem neuartigen Ansatz<br />
können, trotz deutlich geringerer Baugröße,<br />
Störungen durch Quanteneffekte<br />
noch weitgehend unterdrückt werden.<br />
Computergestützte Simulationen und<br />
die Entwicklung von weiteren Modellen<br />
von nanostrukturierten Feldeffekttransistoren<br />
(FET) sind Gegenstand aktueller<br />
Forschungsarbeiten im Fachbereich<br />
Elektro- und Informationstechnik (EI).<br />
Diese finden in Kooperation mit der TU<br />
Darmstadt und Projektpartnern aus der<br />
Europäischen Union statt. Die Arbeitsgruppe<br />
ist außerdem vertreten im<br />
Exzellenz Netzwerk SINANO (Silicon<br />
based Nanodevices) der EU.<br />
Nanopartikel als Zusatz in<br />
Schmierstoffen<br />
Im Fachgebiet „Maschinenbau, Mikrotechnik,<br />
Energie- und Wärmetechnik“<br />
(MMEW) werden die Eigenschaften von<br />
Schmierstoffen unter Zusatz von Nanopartikeln<br />
erforscht. Beispielsweise können<br />
biologische Gelenke ihre Gleiteigenschaften<br />
durch Nanopartikel aktiv beein-<br />
flussen. Zur Optimierung von Schmierstoffen<br />
für technische Lager werden in<br />
Gießen Versuche an einem eigens aufgebauten<br />
Teststand durchgeführt, um den<br />
Reibung und Verschleiß mindernden<br />
Einfluss von Nanopartikeln besser zu<br />
verstehen.<br />
Nanoemulsionen und -partikel für<br />
den Wirkstofftransport<br />
Die Entwicklung von geeigneten Wirkstofftransportsystemen<br />
auf Basis von<br />
Nanoemulsionen und -partikeln ist<br />
Gegenstand von Forschungen des Instituts<br />
für Biopharmazeutische Technologie<br />
(IBPT) am Fachbereich „Krankenhaus-<br />
und Medizintechnik, Umwelt- und<br />
Biotechnologie“ (KMUB). Einer der<br />
Tätigkeitsschwerpunkte liegt im Bereich<br />
der Entwicklung von Membran- und<br />
Zellkulturmodellen zur Bewertung dieser<br />
Wirkstofftransportsysteme.<br />
KONTAKT:<br />
Wissenschaftlicher Koordinator der<br />
FH Gießen-Friedberg für das<br />
NanoNetzwerk-Hessen:<br />
Prof. Dr .Ubbo Ricklefs (Fachbereich<br />
Elektro- und Informationstechnik<br />
Tel. 0641/3091914<br />
ubbo.ricklefs@ei.fh-giessen.de)<br />
INGENIEURWISSENSCHAFTEN NANOTECHNOLOGIE 39
40<br />
� � � � � � NanoNetzwerkHessen<br />
�� NanoNetzwerkHessen (NNH)��<br />
D ie<br />
Das NanoNetzwerkHessen (NNH) wurde mit Unterstützung der Hessischen<br />
Landesregierung von den fünf Universitäten und den fünf Fachhochschulen<br />
des Landes im März 2004 etabliert, um auf der Grundlage<br />
einer Kooperationsvereinbarung eine enge innovationsorientierte<br />
Zusammenarbeit im Bereich der Nanowissenschaften zu starten.<br />
Kohlenstoff-Nanoröhrchen im Feldeffekttransistor<br />
(TU Darmstadt: Prof.Schwalke)<br />
Initiative NNH zielt darauf ab, die<br />
vorhandenen Kompetenzen an<br />
hessischen Hochschulen zu bündeln,<br />
Kooperationen zu initiieren und den<br />
Nanotechnologie-Standort Hessen weiter<br />
auszubauen. Koordinator des Nano-<br />
NetzwerkHessen ist die Universität Kassel.<br />
Forscherinnen und Forscher aus den<br />
Disziplinen Physik, Chemie, Biologie,<br />
Pharmazie, Medizin, Materialwissenschaften<br />
und den verschiedensten Fächern<br />
der Ingenieur- und sogar Geisteswissenschaften<br />
arbeiten an hessischen<br />
Hochschulen auf Gebieten der Nanowissenschaften.<br />
Gerade diese Durchdringung<br />
klassischer Disziplinen verstärkt<br />
ganz wesentlich das Innovationspotenzial<br />
dieser Wissenschaft und bietet<br />
Elektrogesponnene<br />
Nanofasern mit menschlichem<br />
Haar<br />
(Uni Marburg: Prof. Greiner)<br />
INGENIEURWISSENSCHAFTEN NANOTECHNOLOGIE<br />
Reflektorstrukturen für die EUVL<br />
(Extrem Ultra Violet Light)<br />
(Uni Kassel: Prof. Hillmer)<br />
in Hessen ausgezeichnete Ausgangsbedingungen<br />
für Kooperationen. Die<br />
Technologien, die heute an hessischen<br />
Hochschulen vertreten sind, sind breit<br />
gefächert und reichen von nanoskaligen<br />
nanostrukturierten Werkstoffen, Nanosystemtechnik<br />
über Nanomedizin, Nanomaterialchemie,<br />
Nanobiotechnologie<br />
bis hin zur Nanoanalytik.<br />
Forschungs- und Entwicklungsaufgaben<br />
in diesen Feldern bereits im vorwettbewerblichen<br />
Bereich gemeinsam mit<br />
Wissenschaftlern, Entwicklern und<br />
Anwendern zu betreiben und damit<br />
Akteure, Ressourcen und Aktivitäten<br />
zusammenführen, eröffnet den Netzwerkpartnern<br />
nicht nur die Erschließung<br />
komplementärer Ressourcen, sondern<br />
verbindet auch Wissenschaft deutlicher<br />
als bisher mit wirtschaftlicher Anwendung<br />
und trägt damit zu einer schnelleren<br />
Umsetzung von nanotechnologischem<br />
Wissen in Produkte, Produktionsverfahren<br />
und Dienstleistungen bei.<br />
Durch Ergänzung der apparativen Aus-<br />
stattung aus dem Innovationsbudget<br />
des hessischen Ministeriums für Wissenschaft<br />
und Kunst wird eine systematische<br />
Kompetenzerweiterung der Hochschulen<br />
im Netzwerk effizient umgesetzt.<br />
Unter Ausnutzung des Synergiepotenzials<br />
werden in einzelnen regionalen<br />
Forschungsclustern die derzeitigen<br />
Leitthemen Nanophotonik, Polymere<br />
Nanocomposites und Therapeutische<br />
Nanodevices gezielt in gemeinsamen<br />
Forschungsprojekten bearbeitet.<br />
KONTAKT:<br />
www.nanonetzwerkhessen.de<br />
Dr. Beatrix Kohnke<br />
(Leitung der Geschäftsstelle)<br />
Kai Ludolph (Projektmanager)<br />
Mönchebergstraße 19<br />
34109 Kassel<br />
Telefon 0561 / 804-2219<br />
oder 0561 / 804-2018<br />
Telefax 0561 / 804-2226
Im Jahr 2005 startete das Hessische<br />
Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und<br />
Landesentwicklung die Aktionslinie hessen-nanotech.<br />
Mit der Aktionslinie hessen-nanotech<br />
werden die hessenweiten<br />
wirtschafts- und technologiebezogenen<br />
Aktivitäten in den Nanotechnologien und<br />
den materialbasierten Technologien gebündelt<br />
und koordiniert. Ziel der Aktionslinie<br />
ist es, die hessischen Kompetenzen<br />
in den Nanotechnologien und in<br />
den angrenzenden Technologiebereichen<br />
wie der Material- und Oberflächentechnologie,<br />
Mikrosystemtechnologie<br />
und Optische Technologien national<br />
sowie auch international darzustellen.<br />
Durch Technologie- und Standortmar-<br />
NanoNetzwerkHessen<br />
Ansprechpartner der regionalen Netzwerke<br />
keting sowie der Förderung der Netzwerkbildung,<br />
soll die internationale<br />
Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft<br />
der hessischen Wissenschaft und<br />
Wirtschaft gestärkt werden. Die Aktionslinie<br />
hessen-nanotech unterstützt dabei<br />
insbesondere auch die Vernetzung von<br />
Technologie-Anbietern und -Anwendern<br />
sowie die Diskussion der Nanotechnologie<br />
im gesellschaftlichen Kontext. An<br />
den Schnittstellen zu den Nanowissenschaften<br />
arbeitet die hessen-nanotech<br />
mit dem NanoNetzwerkHessen zusammen.<br />
Projektträger der Aktionslinie hessen-nanotech<br />
des Hessischen Wirtschaftsministeriums<br />
ist die landeseigene<br />
HA Hessen Agentur.<br />
KONTAKT:<br />
� � � � � �<br />
www.hessen-nanotech.de<br />
Hessisches Ministerium für Wirtschaft,<br />
Verkehr und Landesentwicklung<br />
Dr. Rainer H. Waldschmidt<br />
Kaiser-Friedrich-Ring 75<br />
65185 Wiesbaden<br />
Telefon 0611 / 815-2471<br />
Telefax 0611 / 815-492471<br />
rainer.waldschmidt@hmwvl.hessen.de<br />
www.wirtschaft.hessen.de<br />
HA Hessen Agentur GmbH<br />
Alexander Bracht<br />
Projektleiter hessen-nanotech<br />
Markus Lämmer<br />
Abraham-Lincoln-Straße 38-42<br />
65189 Wiesbaden<br />
Telefon 0611 / 774-8614<br />
oder 0611 / 774-8664<br />
Telefax 0611 / 774-8620<br />
alexander.bracht@hessen-agentur.de<br />
www.hessen-agentur.de<br />
INGENIEURWISSENSCHAFTEN NANOTECHNOLOGIE 41
42<br />
� � � � � � TU Kaiserslautern<br />
�� Materialien für Mikro- und<br />
Nanosysteme (MINAS)��<br />
I n<br />
Die Materialwissenschaft ist eine Schlüsseldisziplin für große Bereiche<br />
moderner Technologien. Sie ist eine Querschnittswissenschaft, zu der<br />
verschiedene Disziplinen aus dem Maschinenbau, der Verfahrenstechnik,<br />
der Physik und der Chemie beitragen. Ihr stark ausgeprägter interdisziplinärer<br />
Charakter erfordert ein intensives Zusammenwirken ihrer<br />
Teildisziplinen.<br />
der Materialwissenschaft ist das<br />
Gebiet der Mikro- und Nanostrukturen<br />
sehr aktuell, charakterisiert durch<br />
zahlreiche Entwicklungen mit hohem<br />
Innovationspotential. Ein Beispiel ist die<br />
Sensorik, die für wichtige Anwendungen<br />
mikro- und nanostrukturierte Schichtstapel<br />
erfordert, wobei Einzelschichtdicken<br />
bis in den atomaren Lagenbereich<br />
reproduzierbar hergestellt werden<br />
müssen und die lateralen Ab-<br />
INGENIEURWISSENSCHAFTEN NANOTECHNOLOGIE<br />
messungen oft schon im Submikrometerbereich<br />
liegen. Die Herstellungsverfahren<br />
und die physikalischen und<br />
technischen Charakterisierungsverfahren<br />
sind entsprechend aufwändig (siehe<br />
Abb. 1 und 2). Neue funktionale Eigenschaften,<br />
wie z.B. das Verhalten solcher<br />
Strukturen bei hohen Frequenzen für<br />
Anwendungen als ultraschnelle Sensoren,<br />
machen große Anstrengungen erforderlich.<br />
Abb. 1:<br />
Molekularstrahl-Epitaxie-Anlage zur<br />
Herstellung und Untersuchung magnetischer<br />
Sensoren. Aufwändige<br />
Versuchsapparaturen wie diese hier<br />
sind erforderlich, um die benötigten<br />
Teststrukturen mit Schichtdicken bis<br />
hinab zu wenigen Atomlagen präzise<br />
aufbauen zu können.<br />
Diesen Herausforderungen stellt sich<br />
der Landesforschungsschwerpunkt „Materialien<br />
für Mikro- und Nanosysteme<br />
(MINAS)“. Hierzu haben sich Professoren<br />
aus den Fachbereichen Physik<br />
und Maschinenbau/Verfahrenstechnik<br />
der Technischen Universität Kaiserslautern<br />
in MINAS zusammengeschlossen<br />
(siehe Tabelle 1). Die Einbindung des<br />
Instituts für Oberflächen- und Schichtanalytik<br />
GmbH an der Technischen
Universität Kaiserslautern (IFOS) stärkt<br />
dabei den Einsatz und die Weiterentwicklung<br />
von oberflächen- und materialanalytischen<br />
Verfahren.<br />
Die Thematik macht es erforderlich,<br />
parallel von der Grundlagen- und der<br />
Anwendungsseite her zu arbeiten. Die<br />
intensive Zusammenarbeit zwischen<br />
Physikern und Ingenieuren, die so in<br />
Deutschland selten zu finden ist, bietet<br />
hier den richtigen Ansatz. Hierzu gliedern<br />
sich die Arbeiten in drei Projektbereiche.<br />
Der Projektbereich „Grundlagenaspekte“<br />
umfasst Arbeiten zur<br />
Wechselwirkung zwischen Teilchen<br />
(Elektronen, neutrale und geladene<br />
Atome und Moleküle) und Oberflächen,<br />
und Studien zu grundlegenden Materialeigenschaften<br />
und Grenzflächeneffekten.<br />
Ein Schwerpunkt liegt auf dynamischen<br />
Prozessen, wie z.B. dem zeitabhängigen<br />
Verhalten von Defekten in Materialien<br />
und der Ladungs- und Spindynamik<br />
an Oberflächen, Grenzflächen<br />
und in Nano- und Mikrostrukturen. Im<br />
Projektbereich „Materialcharakterisierung“<br />
werden materialanalytische Arbeiten<br />
zusammengefasst. Neben der<br />
Anwendung und Weiterentwicklung von<br />
Methoden der modernen Oberflächenund<br />
Schichtanalytik, wie sie das IFOS<br />
und einige Arbeitsgruppen zur Verfügung<br />
stellen, spielt die Modellierung<br />
TU Kaiserslautern<br />
von Materialeigenschaften eine wichtige<br />
Rolle. Insbesondere die Interpretation<br />
von Ermüdungsvorgängen wird unter<br />
Anwendung physikalischer und ingenieurwissenschaftlicher<br />
Methoden in<br />
Angriff genommen (siehe Abb. 2). Der<br />
dritte Projektbereich „Anwendungsgebiete“<br />
dient der Übertragung der in<br />
MINAS erarbeiteten Kenntnisse auf spezifische<br />
Anwendungen. Schwerpunkte<br />
liegen in den zukunftsträchtigen Be-<br />
� � � � � �<br />
Tab. 1:<br />
Mitglieder und vertretene Arbeitsgebiete im Forschungsschwerpunkt<br />
MINAS.<br />
reichen Biowerkstoffe, Sensorik und<br />
magnetische Speicher.<br />
In der internationalen Wissenschaftsgemeinschaft<br />
nehmen die Forscher von<br />
MINAS in mehreren Forschungsgebieten<br />
Spitzenstellungen ein. Themengebiete,<br />
zu denen die Antragsteller regelmäßig<br />
auf internationalen Konferenzen zu<br />
Übersichtsvorträgen eingeladen werden,<br />
sind zum Beispiel die Sensorik, die<br />
ZIELE DES LANDESFORSCHUNGSSCHWERPUNKTES MINAS<br />
» Wissenschaftliches Ziel:<br />
Erarbeitung und Optimierung von materialwissenschaftlichen<br />
und dimensionsbehafteten Phänomenen von Strukturen auf der<br />
Mikrometer- und Nanometerskala<br />
» Strukturelles Ziel:<br />
Schaffung von verstärkten Synergieeffekten und Kooperationen zwischen<br />
den beteiligten Arbeitsgruppen und darüber hinaus mit nationalen<br />
und internationalen Forschungsinstituten<br />
» Ausbildungsziel:<br />
attraktive, qualitativ hochwertige Ausbildung von Diplomanden,<br />
Doktoranden und Post-Docs in hochaktuellen Projekten mit adäquater<br />
Ausstattung<br />
INGENIEURWISSENSCHAFTEN NANOTECHNOLOGIE 43
44<br />
� � � � � � TU Kaiserslautern<br />
Abb. 2:<br />
Versuchsaufbau und mikroskopische Aufnahmen zum<br />
Wechselformungsverhalten und zur Mikrostruktur. Oben<br />
links: servohydraulisches Schwingprüfungssystem, oben<br />
rechts: transmissionselektronenmikroskopische Aufnahme,<br />
unten links: rasterelektronenmikroskopische Aufnahme,<br />
unten rechts: lichtmikroskopische Aufnahme. Eine für viele<br />
Materialien typische Spannungs-Dehnungs-Hysteresekurve<br />
ist gezeigt.<br />
INGENIEURWISSENSCHAFTEN NANOTECHNOLOGIE<br />
Tab. 2:<br />
Einbindung in nationale und internationale Netzwerke<br />
(DFG: Deutsche Forschungsgemeinschaft, EU: Europäische<br />
Union). Aufgeführt sind nur Netzwerke, an denen mindestens<br />
zwei MINAS-Forscher beteiligt sind.
Modellierung der Teilchen-Oberflächen-<br />
Wechselwirkung und Werkstoffmodellierung,<br />
ultraschnelle Magnetisierungsprozesse,<br />
die Oberflächenanalytik und<br />
Biowerkstoffe.<br />
Viele Arbeiten erfolgen projektbereichsübergreifend.<br />
So werden Querschnittsfragestellungen<br />
wie zum Beispiel „Dynamik<br />
in Mikro- und Nanostrukturen“, „mikroskopische<br />
Wechselwirkung von<br />
Ionen, Atomen, Molekülen, Clustern und<br />
Photonen mit Festkörperoberflächen<br />
und Schichten“, „Sensorik“, „biokompatible<br />
Werkstoffe“ und „numerische Simulation“<br />
bearbeitet.<br />
Zahlreiche Aktivitäten werden in Kooperationen<br />
mit Partnern in nahezu allen<br />
Industrienationen durchgeführt. Alle Antragsteller<br />
besitzen zahlreiche Kontakte<br />
zu international renommierten Forschungsinstituten<br />
und -einrichtungen.<br />
Diese Beziehungen tragen wesentlich<br />
zum internationalen Ansehen der Technischen<br />
Universität Kaiserslautern bei.<br />
Der Schwerpunkt bietet ein hohes<br />
Potential für Forschungsverbünde in<br />
Deutschland und Europa. Tabelle 2 gibt<br />
eine Aufstellung über das Engagement<br />
von MINAS-Mitgliedern in nationalen<br />
und internationalen Verbünden.<br />
MINAS fasst somit die an der Technischen<br />
Universität Kaiserslautern stattfindenden<br />
materialwissenschaftlichen<br />
Aktivitäten zusammen. Er bildet damit<br />
TU Kaiserslautern<br />
auch einen Pool an aufwändigen Präparations-<br />
und Analytikverfahren, der<br />
allen Universitätsmitgliedern für Kooperationen<br />
zur Verfügung steht. Der Industrie<br />
stellt MINAS das erarbeitete Wissen<br />
im Rahmen von Kooperationen zur<br />
Verfügung und trägt so zum Know-howund<br />
zum Technologietransfer bei.<br />
Mit seiner Forschung und dem Technologietransfer<br />
bietet MINAS die Voraussetzungen<br />
für eine attraktive, qualitativ<br />
hochwertige Ausbildung von Diplomanden,<br />
Doktoranden und Post-Docs in<br />
wissenschaftlich hochaktuellen Projekten.<br />
Durch die starke internationale<br />
Verflechtung der Antragsteller wird dem<br />
wissenschaftlichen Nachwuchs vielfache<br />
Gelegenheit gegeben, auswärtige<br />
Forscher und Einrichtungen kennen zu<br />
lernen und mit ihnen zu kooperieren, an<br />
wissenschaftlichen Ferienschulen teilzunehmen<br />
und gemeinsame Veröffentlichungen<br />
zu erarbeiten. Eine enge<br />
Kooperation mit industriellen Partnern<br />
ermöglicht frühe Kontakte zu Firmen<br />
und zu industriellen Fragestellungen in<br />
Forschung und Entwicklung. Durch Mitglieder<br />
von MINAS wird ein vielseitiges<br />
Vorlesungs- und Seminarprogramm mit<br />
relevanten Themen insbesondere im<br />
Bereich der Spezialvorlesungen angeboten.<br />
Die Dozenten aus MINAS engagieren<br />
sich auch in der Studienrichtung<br />
„Mikrosystemtechnologie“. Diese wird<br />
von den drei Fachbereichen Elektrotechnik<br />
und Informationstechnik, Maschinenbau<br />
und Verfahrenstechnik und<br />
� � � � � �<br />
Physik gemeinsam für das Hauptstudium<br />
angeboten.<br />
Seit dem Start in 2003 war eine kontinuierliche<br />
positive Entwicklung zu beobachten.<br />
Die eingeworbenen Drittmittelprojekte<br />
haben einen über die Jahre<br />
kontinuierlich wachsenden Finanzumfang,<br />
der im Jahr 2005 mehr als 4,5<br />
Millionen Euro betrug. Die Zahl der<br />
Publikationen wächst beständig und<br />
betrug in 2005 mehr als 130 Arbeiten,<br />
die im Druck erschienen sind oder zur<br />
Veröffentlichung angenommen wurden.<br />
Der Landesforschungsschwerpunkt<br />
MINAS hilft, in Zeiten geringer, laufender<br />
Grundausstattungsmittel die wissenschaftliche<br />
Arbeitsfähigkeit seiner Forscher<br />
aufrecht zu erhalten. Er bietet das<br />
Fundament zur erfolgreichen Einwerbung<br />
von Drittmittelprojekten und die<br />
Basis um im nationalen und internationalen<br />
Wettbewerb um Forschungsvorhaben<br />
konkurrenzfähig sein zu können.<br />
Auf der Webseite http://<br />
www.physik.uni-kl.de/ minas<br />
werden Informationen zur Thematik,<br />
über die beteiligten Forscher,<br />
die laufenden Projekte<br />
und das aktuelle Seminarprogramm<br />
angeboten.<br />
Quelle:<br />
Deutschlands Elite-Hochschulen<br />
Technische Universität Kaiserslautern<br />
Arbeitskreis Eliteförderung<br />
Deutscher Hochschulen (AKEDH)<br />
INGENIEURWISSENSCHAFTEN NANOTECHNOLOGIE 45
46<br />
� � � � � � Thüringer Wirtschaftsministerium<br />
�� Klein, aber fein��<br />
„E<br />
Thüringer Nanoforschung auf Weltniveau<br />
Der Freistaat Thüringen hat sich in den letzten Jahren zu einem weltweit<br />
beachteten Standort in der Nano-Forschung entwickelt. Ein aktuelles<br />
und sehr erfolgreiches Beispiel dafür ist der Sonderforschungsbereich<br />
(SFB) 622 „Nanopositionier- und Nanomessmaschinen“ an der<br />
Technischen Universität Ilmenau.<br />
s handelt sich um einen sehr<br />
schöpferischen und innovativen<br />
Sonderforschungsbereich. Der Weltstand<br />
auf dem Gebiet der Nanopositionier- und<br />
Nanomesstechnik wird von Ilmenau bestimmt“:<br />
Mit dieser Einschätzung bewilligte<br />
das Gutachtergremium der Deutschen<br />
Forschungsgemeinschaft (DFG) im März<br />
2005 die weitere Förderung des im Jahr<br />
2002 eingerichteten Forschungsschwerpunkts.<br />
Die Einsatzgebiete der Ilmenauer<br />
Nanopositionier- und Nanomesstechnik<br />
reichen von der Gentechnik über die Entwicklung<br />
und Analyse neuer Werkstoffe<br />
bis hin zur 3D-Präzisionsmessung von<br />
Kleinteilen. Gemeinsam mit der Firma<br />
SIOS Messtechnik Ilmenau GmbH und<br />
der Sartorius AG entwickelten die<br />
Ilmenauer Wissenschaftler beispielsweise<br />
eine Nanopositionier- und Nanomessmaschine<br />
mit einer Positionierunsicherheit<br />
von unter 10 Nanometern. Dieses Präzisionsgerät<br />
ist derzeit das genaueste seiner<br />
Art weltweit.<br />
Ein weiteres Beispiel aus der Thüringer<br />
Nano-Forschung ist ein Projekt zur<br />
Herstellung von Faserverbundwerkstoffen,<br />
das die Friedrich-Schiller-Universität<br />
Jena (FSU) zusammen mit der Schmuhl<br />
Faserverbundtechnik GmbH in Liebschütz<br />
durchführt. Das Prinzip der „Faserverstärkung“<br />
ist nicht neu: Eisenstangen<br />
durchziehen spröden Beton, Strohfasern<br />
steigerten einst die Festigkeit von<br />
Lehmziegeln. Neuartige Faserverbundwerkstoffe<br />
bestehen meist aus hochfesten<br />
Glas- oder Karbonfasern, die in<br />
Kunstharz eingebettet werden.<br />
Ein grundsätzliches Problem aber ist bis<br />
dato nicht zufriedenstellend gelöst: Wie<br />
INGENIEURWISSENSCHAFTEN NANOTECHNOLOGIE<br />
lassen sich schnell und in gleichbleibend<br />
guter Qualität große Stückzahlen von<br />
Teilen aus solchen Faserverbundwerkstoffen<br />
produzieren? Diese Frage soll in<br />
Zusammenarbeit von FSU und der<br />
Firma Schmuhl in Ostthüringen beantwortet<br />
werden. Thüringen fördert das<br />
Projekt mit ca. 345 000 Euro. Ziel ist es,<br />
die Voraussetzungen für die Serienfertigung<br />
von Hochleistungs-Verbundbauteilen<br />
zu schaffen. Um die Aushärtungszeiten<br />
für großformatige Teile zu<br />
verkürzen, soll hier mit Mikrowellen<br />
gearbeitet werden. Dazu wurde eine<br />
extrem große Mikrowellenanlage konzipiert<br />
und an der Universität Jena aufgebaut.<br />
Ebenfalls nach Jena, an die größte wirtschaftsnahe<br />
Forschungseinrichtung<br />
Thüringens, den INNOVENT e.V., führen<br />
zwei weitere aktuelle Forschungsprojekte.<br />
Beim Projekt „Nanophasen in und<br />
an Grenzflächen“ geht es um die gezielte<br />
Beeinflussung von Polymermaterialien<br />
und die Gewinnung von (Wirk-)<br />
Stoffen mit bestimmten Eigenschaften.<br />
Das Projekt „Korrosions- und permeationshemmende<br />
Grenzflächen an anorganischen<br />
Materialien und Nanopartikeln“<br />
hingegen dient der Erweiterung<br />
des Grundlagenwissens über Beschichtungsvorgänge.<br />
So sollen neuartige<br />
Dosierungssysteme, Brennerkonstruktionen<br />
und Prozessmesstechnik für die<br />
Herstellung von Nanoglasschichten entwickelt<br />
und Erkenntnisse zur Ummantelung<br />
von anorganischen Nanopartikeln<br />
mit biokompatiblen Polymeren<br />
gewonnen werden. Beide Projekte werden<br />
mit zusammen rund 2,3 Mio. Euro<br />
gefördert.<br />
Gut angelegtes Geld: Denn die „Denkfabrik<br />
Thüringen“ hat sich inzwischen als<br />
Standort der Nanotechnologieforschung<br />
in Deutschland etabliert. Und investiert<br />
weiter in den Ausbau ihrer Forschungsinfrastruktur.<br />
So unterstützt allein der<br />
Bund drei weitere Thüringer Forschungsinitiativen:<br />
die „Jenaer Bio Chip-Initiative“<br />
(Leitung: Prof. Dr. Jürgen Popp, FSU<br />
Jena/Institut für Physikalische Hochtechnologien<br />
Jena), das Projekt „Nanopräziser<br />
Formeinsatzbau und Replikationstechniken“<br />
(Leitung: Prof. Dr. Andreas<br />
Tünnermann, FSU Jena/Fraunhofer Institut<br />
für Optik und Feinmechanik Jena) sowie<br />
die Einrichtung eines Kompetenzzentrums<br />
für Mikrosystemtechnik in Erfurt.<br />
Keine Frage: Thüringen betreibt Nanoforschung<br />
auf Weltniveau.<br />
www.tu-ilmenau.de<br />
www.uni-jena.de<br />
www.innovent-jena.de<br />
KONTAKT:<br />
Thüringer Ministerium für<br />
Wirtschaft, Technologie und Arbeit<br />
Max-Reger-Straße 4 – 8<br />
99096 Erfurt<br />
Tel.: +49(0)361 3797030<br />
Fax: +49(0)361 37978049<br />
E-Mail: presse@tmwta.thueringen.de<br />
Internet: www.thueringen.de/de/tmwta<br />
www.denken-willkommen.de
48<br />
� � � � � � Universität Duisburg-Essen<br />
Duisburg-Essen:<br />
�� Das Nanotechnologiezentrum<br />
in Deutschland��<br />
D as<br />
Nanotechnologie ist die Herstellung und Nutzung von Strukturen, die in<br />
mindestens einer Dimension kleiner als 100 nm sind.<br />
Gebiet Nanotechnologie hat<br />
sich in den letzen 25 Jahren außerordentlich<br />
dynamisch und stark fachübergreifend<br />
entwickelt. Nanotechnologie<br />
ist eine der Schlüsseltechnologien<br />
des 21. Jahrhunderts.<br />
Die Universität Duisburg-Essen hat Nanotechnologie<br />
zu einem ihrer Schwerpunkte<br />
erklärt und durch eine zukunftsweisende<br />
Berufungspolitik die entsprechenden<br />
Kapazitäten in Forschung und<br />
Lehre in den letzten Jahren konsequent<br />
verstärkt. Themen der Nanowissenschaften<br />
und Nanotechnologie werden<br />
an der Universität Duisburg-Essen<br />
schon seit vielen Jahren in mehreren<br />
Sonderforschungsbereichen und Graduiertenkollegs<br />
kooperativ und interdisziplinär<br />
bearbeitet.<br />
Kürzlich wurde ein neues Graduiertenkolleg<br />
„Nanotronics – Optoelektronik<br />
und Photovoltaik aus Nanopartikeln“<br />
eingerichtet.<br />
Forschung in Nanotechnologie<br />
Mehr als 20 Arbeitsgruppen aus Physik,<br />
Chemie, Elektrotechnik und Maschinenbau<br />
an der Universität Duisburg-Essen<br />
beschäftigen sich schwerpunktmäßig<br />
mit dem Thema Nanotechnologie. Im<br />
Zentrum der Forschungsaktivitäten stehen<br />
mehrere große, kooperative und interdisziplinäre<br />
Projekte (Sonderforschungsbereiche<br />
(SFB) und Graduiertenkollegs<br />
(GRK) die von der Deutschen<br />
Forschungsgemeinschaft gefördert werden:<br />
INGENIEURWISSENSCHAFTEN NANOTECHNOLOGIE<br />
Flammenreaktor<br />
Plasmareaktor<br />
SFB 445: Nano-Partikel aus der<br />
Gasphase: Entstehung, Struktur,<br />
Eigenschaften<br />
Der Sonderforschungsbereich 445 hat<br />
sich zum Ziel gesetzt, die Entstehungsvorgänge<br />
von Nano-Partikeln aus der<br />
Gasphase im Experiment und in Computersimulationen<br />
und Modellrechnungen<br />
zu untersuchen, sie hinsichtlich ihrer<br />
Morphologie und ihres physikalischen<br />
und chemischen Verhaltens zu charakterisieren<br />
und die Beziehungen zwischen<br />
Partikelstruktur und Partikeleigenschaften<br />
herauszuarbeiten. Pulver aus Nano-<br />
Heißwandreaktor<br />
Partikeln sind auch die Basis für neuartige<br />
Materialien, wie neue keramische<br />
Werkstoffe, neuartige Katalysatoren oder<br />
neue elektrische und magnetische Bauelemente<br />
und Sensoren. Es hat sich<br />
gezeigt, dass die Eigenschaften der<br />
Nano-Materialien sehr wesentlich von<br />
den Partikeleigenschaften, d. h. von<br />
deren Größe, Morphologie, Oberflächenreinheit,<br />
Ladungszustand usw. abhängig<br />
sind. Damit kommt sowohl den<br />
Erzeugungsprozessen als auch der<br />
Charakterisierung von Nano-Partikeln<br />
große Bedeutung zu.
SFB 491: Magnetische Heteroschichten:<br />
Struktur und elektronischer<br />
Transport<br />
Heteroschichtstrukturen sind auf Nanometer-Skala<br />
künstlich geschichtete und<br />
durch wohldefinierte Grenzflächen getrennte<br />
Materialien mit neuartigen physikalischen<br />
Eigenschaften. Ziel ist es, die<br />
physikalischen Grundlagen von solchen<br />
Heteroschichtsystemen zu erarbeiten,<br />
die ein großes technologisches Potenzial<br />
für Anwendungen in verschiedenen<br />
Bereichen der Informations- und Kommunikationstechnologie<br />
haben, insbesondere<br />
im Bereich der nichtflüchtigen<br />
Datenspeicherung, der Magnetfeldsensorik<br />
und der Steuerung zukünftiger Datenträger.<br />
SFB 616: Energiedissipation an<br />
Oberflächen<br />
Die Umwandlung von einer Energieart in<br />
eine andere begleitet alle Prozesse in<br />
unserer Welt und treibt sie auch häufig<br />
an. Viele dieser Umwandlungen – wie<br />
etwa chemische Reaktionen an Katalysatoren<br />
oder in Sensoren, mechanische<br />
Reibung, Dispersion von Ladungsträgern<br />
in Mikroprozessoren – finden an<br />
den Ober- oder Grenzflächen von Festkörpern<br />
statt. Der Sonderforschungsbereich<br />
616 hat sich die Klärung der elementaren<br />
Mechanismen der Energiedissipation<br />
an Oberflächen zum Ziel<br />
gesetzt.<br />
SFB/TR 12: Symmetries and<br />
Universality in Mesoscopic Systems<br />
Mesoskope Systeme sind angesiedelt<br />
an der Grenze zwischen der Quantenund<br />
der klassischen Welt. Sie zeigen<br />
spektrale und Transport-Eigenschaften,<br />
die universellen Gesetze folgen, die<br />
durch Symmetrie kontrolliert werden.<br />
Auf mesoskopischen Skalen führt klassisches<br />
Chaos zu struktureller Instabilität<br />
und die Dynamik der relevanten<br />
Observablen wird durch Unordnung beeinflusst;<br />
quantenmechanische Kohärenz<br />
wird nicht durch thermische und<br />
dissipative Effekte verwischt und Wechselwirkungen<br />
zwischen den konstituti-<br />
Universität Duisburg-Essen<br />
Kohlenstoff-beschichtete<br />
Eisenpartikel<br />
SiO 2-umhüllte<br />
Fe 2O 3-Partikel<br />
ven Freiheitsgraden werden nicht durch<br />
das „mean field“ verborgen.<br />
GRK 1240: Nanotronics –<br />
Photovoltaik und Optoelektronik aus<br />
Nanopartikeln<br />
Die Forschungsaktivitäten im Graduiertenkolleg<br />
sind fokussiert auf das<br />
zukunftsweisende Thema Nanotronics<br />
mit den Schwerpunkten „Umwandlung<br />
von elektrischer Energie in Licht“ und<br />
„Umwandlung von Licht in elektrische<br />
Energie“. Ziel ist es, optoelektronische<br />
und photovoltaische Bauelemente nicht<br />
wie herkömmlich aus lateralen Strukturen<br />
auf Halbleitereinkristallen aufzubauen,<br />
sondern zu dispersen Systemen<br />
aus Nanopartikeln überzugehen. Dies<br />
eröffnet den Weg zu einer druckbaren<br />
Optoelektronik und Photovoltaik „von<br />
der Rolle“. Als optisch aktive Materialien<br />
sollen nanoskalige Partikel und deren<br />
Derivate entwickelt und eingesetzt werden.<br />
Die enge Zusammenarbeit von<br />
Theorie, Präparation, Charakterisierung,<br />
Analyse und Bauelemententwicklung an<br />
Hochschule und Industrie stellt ein neuartiges<br />
Konzept für den Transfer wissenschaftlicher<br />
Erkenntnis in neue Produkte<br />
dar. Dabei wirkt die Degussa AG mit<br />
ihrem „Science to Business Center<br />
Nanotronics“ in Marl als aktiver Partner<br />
mit.<br />
� � � � � �<br />
Größenselektive<br />
Partikeldeposition<br />
Ausbildung in Nanotechnologie vom<br />
ersten Semester bis zur Promotion<br />
Nanotechnologie ist ein hochinterdisziplinäres<br />
Feld, das in den „klassischen“<br />
Studiengängen (Physik, Chemie, Elektrotechnik,<br />
Maschinenbau) vor allem in<br />
Vertiefungsrichtungen im Hauptstudium<br />
gelehrt wird. Ihr umfangreiches Anwendungspotenzial<br />
kann allerdings wirtschaftlich<br />
nur dann genutzt werden,<br />
wenn die in der Grundlagenforschung<br />
entdeckten „Nanoeffekte“ und die entsprechenden<br />
neuen Eigenschaften von<br />
Nanomaterialien und Nanostrukturen in<br />
industrielle Produkte umgesetzt werden.<br />
Diese Übertragung ist Aufgabe eines<br />
Ingenieurs der Nanotechnologie, der mit<br />
dem neuen Studiengang „NanoEngineering“<br />
ausgebildet werden soll.<br />
Das entsprechende Anforderungsprofil<br />
kann nur unzureichend durch Ingenieure<br />
und Naturwissenschaftler klassischer<br />
Studiengänge erfolgen, da das interdisziplinäre<br />
Basiswissen und neue Entwicklungen<br />
nicht hinreichend in den<br />
bestehenden Curricula enthalten sind.<br />
Im Wintersemester 2006/2007 wurde<br />
das neue Studienprogramm NanoEngineering<br />
gestartet.<br />
INGENIEURWISSENSCHAFTEN NANOTECHNOLOGIE 49
50<br />
� � � � � � Universität Duisburg-Essen<br />
Neues Bachelor/ MasterStudienprogramm<br />
NanoEngineering<br />
Das interdisziplinäre Studienprogramm<br />
NanoEngineering besteht aus einem<br />
Bachelor Studiengang NanoEngineering<br />
und einem MasterStudiengang Nano-<br />
Engineering. Der Schwerpunkt liegt auf<br />
ingenieurwissenschaftlichen Aspekten.<br />
Besonders durch die Bündelung der auf<br />
den beiden Campi Duisburg und Essen<br />
vorhandenen, vielfältigen und international<br />
anerkannten Kernkompetenzen in<br />
den Bereichen Elektrotechnik, Maschinenbau,<br />
Physik und Chemie hebt sich<br />
das hier vorgelegte Studienprogramm<br />
NanoEngineering deutlich von den in<br />
Nordrhein-Westfalen, der Bundesrepublik<br />
Deutschland und im europäischen<br />
Ausland bereits existierenden<br />
Vertiefungsrichtungen und Studiengängen<br />
ab.<br />
Ziel des neuen Studienprogramms<br />
NanoEngineering ist die berufsqualifizierende<br />
Ausbildung von Absolventen/-<br />
Absolventinnen in dem hochinterdisziplinären<br />
Feld Nanotechnologie. Dabei sollen<br />
die Studierenden vom ersten Semester<br />
an auf eine Tätigkeit im Umfeld<br />
Quelle:<br />
Deutschlands Elite-Institute<br />
Universität Duisburg-Essen<br />
Arbeitskreis Eliteförderung<br />
Deutscher Hochschulen (AKEDH)<br />
INGENIEURWISSENSCHAFTEN NANOTECHNOLOGIE<br />
dieser Schlüsseltechnologie des 21.<br />
Jahrhunderts vorbereitet werden. Dies<br />
wird durch eine Kombination von Grundlagenfächern<br />
der Natur- und Ingenieurwissenschaften<br />
und spezifischen Veranstaltungen<br />
zum Thema Nanotechnologie<br />
ermöglicht. Schwerpunkte des<br />
Studienprogramms NanoEngineering<br />
sind dabei die Nanoprozesstechnologie<br />
und die Nano(opto)elektronik. Sie bilden<br />
auch die beiden Vertiefungsrichtungen<br />
im Masterstudiengang. Dabei werden<br />
alle relevanten Disziplinen der Naturund<br />
Ingenieurwissenschaften (Elektrotechnik,<br />
Maschinenbau, Physik und<br />
Chemie) beteiligt.<br />
Graduiertenkolleg 1240 Nanotronics<br />
– Photovoltaik und Optoelektronik<br />
aus Nanopartikeln<br />
Das Forschungsprogramm des Graduiertenkollegs<br />
ist integriert in ein Studienprogramm<br />
für die Kollegiaten (Doktoranden).<br />
Im Promotionsstudium wird Wissen<br />
vor allem durch selbständige wissenschaftliche<br />
Forschung angeeignet.<br />
Die Kollegiaten wirken deshalb selbst<br />
aktiv am Studienprogramm mit. Es ist<br />
darauf ausgerichtet, den Kollegiaten die<br />
interdisziplinären Grundlagen, experimentellen<br />
und theoretischen Methoden<br />
sowie industriellen Aspekte der<br />
Nanotechnologie zu vermitteln und so<br />
eine neue Generation von Nanotechnologen<br />
und Nanowissenschaftlern mit<br />
industrienaher Expertise und entspre-<br />
chender beruflicher Qualifikation und<br />
Chancen auf dem Arbeitsmarkt auszubilden.<br />
Innovativ am hier verfolgten Ansatz<br />
ist die enge Vernetzung von Wissenschaft<br />
und Industrie in Forschung<br />
und Ausbildung in einem Graduiertenkolleg<br />
unter aktiver Beteiligung des<br />
Partners Degussa AG.<br />
Center for Nano Integration<br />
Duisburg-Essen – CeNIDE<br />
Die zahlreichen und vielfältigen Aktivitäten<br />
in den Feldern Nanowissenschaft<br />
und Nanotechnologie werden inzwischen<br />
vom 2005 gegründeten „Center<br />
for Nano Integration DuisburgEssen –<br />
CeNIDE“ gebündelt, koordiniert und<br />
weiterentwickelt.<br />
Autoren:<br />
Prof Dr. Markus Winterer<br />
Prof. Dr. Franz Josef Tegude<br />
Dr. Hartmut Wiggers
Die Halbleiterindustrie und insbesondere<br />
die Siliziumtechnologie<br />
gehörten viele Jahre zu den wachstumsstärksten<br />
Industriebereichen, getrieben<br />
durch den scheinbar ungebremsten<br />
Bedarf an Rechenleistung und Speicherkapazität.<br />
Das Ausgangsmaterial<br />
Silizium wird dabei mit Hilfe aufwändigster<br />
Synthese und Reinigungsverfahren in<br />
Reinraumumgebung hergestellt und verarbeitet.<br />
Jede Verunreinigung hat erhebliche<br />
Auswirkungen auf die Qualität des<br />
Produktes und wird deshalb peinlichst<br />
vermieden. Der perfekte Einkristall mit<br />
seinen faszinierenden technischen Anwendungen<br />
in der Halbleitertechnologie<br />
war daher für Wissenschaftler und<br />
Industrie lange Zeit das Maß aller Dinge.<br />
Seit einigen Jahren findet – bedingt<br />
durch die Miniaturisierung elektronischer<br />
Bauelemente und ihrer Grenzen –<br />
das andere Ende der Skala, der Nanometer-Bereich<br />
zusehends Interesse. Die<br />
Neugier an nanoskaligem Silizium<br />
wuchs zudem enorm, als Ende der 80er<br />
Jahre der britische Physiker Leigh<br />
Universität Duisburg-Essen<br />
Canham beobachtete, dass geätzte<br />
Silizium-Wafer zum Leuchten angeregt<br />
werden können. Das Aufregendste an<br />
der Entdeckung Canhams ist die Tatsache,<br />
dass nicht der hochreine, makroskopische<br />
Silizium-Kristall für diesen<br />
neuen Effekt verantwortlich ist, sondern<br />
das Auftreten kleinster Silizium-Inseln<br />
mit einem Durchmesser von wenigen<br />
Nanometern. Somit war nachgewiesen,<br />
dass zum Einen kleinste Silizium-Partikel<br />
eine Funktion besitzen und zum<br />
Anderen Eigenschaften zeigen können,<br />
die von denen des makroskopischen<br />
Materials verschieden und nicht an dieses<br />
gebunden sind. In der Folge arbeiteten<br />
weltweit zahlreiche Gruppen mit<br />
unterschiedlichsten Verfahren an der<br />
Herstellung von lumineszierendem,<br />
nanoskaligem Silizium. Ziel all dieser<br />
Untersuchungen ist die Herstel- lung<br />
kleinster aber hochgeordneter, kristalliner<br />
Bereiche.<br />
Das Institut für Verbrennung und Gasdynamik<br />
beschäftigt sich seit vielen<br />
Jahren mit der Herstellung von nanokristallinen<br />
Materialien aus der Gasphase.<br />
Die dabei verwendeten Syntheseverfahren<br />
zeichnen sich dadurch aus, dass sie<br />
sich vielfach in industrielle Maßstäbe<br />
skalieren lassen und in der Lage sind,<br />
Materialien mit hoher Reinheit zu liefern.<br />
Obwohl es sich bei der Gasphasensynthese<br />
zum Teil um etablierte Technologien<br />
handelt, ist die Weiterentwicklung<br />
in Richtung kleinster Partikelgrößen<br />
mit spezifizierten Eigenschaften sehr<br />
schwierig. Im Verlauf der Jahre wurde<br />
daher mit Hilfe experimenteller und theoretischer<br />
Arbeiten ein grundlegendes<br />
Verständnis dafür entwickelt, wie aus<br />
gasförmigen Ausgangsstoffen durch<br />
chemische Reaktion, Nukleation und<br />
� � � � � �<br />
�� Nanosilizium –<br />
Übertragung vom Labor<br />
in die Produktion��<br />
Abb. 1:<br />
Siliziumeinkristall nach der<br />
Herstellung unter Reinraumbedingungen<br />
( ©H. Föll, Universität Kiel).<br />
Abb. 2:<br />
Bildung von Nanopartikeln in einem Plasmareaktor. Das<br />
gelbliche Leuchten im oberen Bereich der Plasmafackel<br />
wird duch die heißen Partikel hervorgerufen.<br />
Reifung nanoskalige Materialien entstehen.<br />
So entscheiden Prozessparameter<br />
wie Druck, Temperatur, Verweilzeit und<br />
chemische Zusammensetzung des Gasgemisches<br />
sowohl über die chemischen<br />
und physikalischen Eigenschaften des<br />
Produktes als auch über seine Morphologie.<br />
Auf dieser Wissensbasis wurde ein Verfahren<br />
entwickelt, das in der Lage ist,<br />
nennenswerte Mengen kleinster Silizium-Partikel<br />
herzustellen.<br />
Wie bereits das Material von Canham<br />
leuchten auch die Partikel aus der Gasphase<br />
in Abhängigkeit ihrer Größe in<br />
verschiedenen Farben. Gemeinsam mit<br />
INGENIEURWISSENSCHAFTEN NANOTECHNOLOGIE 51
52<br />
� � � � � � Universität Duisburg-Essen<br />
der Degussa AG wird nun intensiv daran<br />
gearbeitet, die Silizium-Partikel nicht nur<br />
auf Grund ihrer Lumineszenz-Eigenschaften<br />
sondern auch als Halbleitermaterial<br />
für druckbare Elektronik einzusetzen.<br />
Dies sind jedoch nur zwei Beispiele für<br />
den Einsatz von Nano-Silizium. Es wird<br />
bereits darüber nachgedacht, die Materialien<br />
z.B. für Speicherbausteine in<br />
der Elektronikindustrie oder als Therapie-<br />
und Diagnosematerial in der<br />
INGENIEURWISSENSCHAFTEN NANOTECHNOLOGIE<br />
Medizin einzusetzen. Das Potenzial nanokristalliner<br />
Materialien – auch das des<br />
nanokristallinen Siliziums – steht schon<br />
lange nicht mehr zur Diskussion. Die<br />
Kreativität von Wissenschaftlern und Industrie<br />
besteht darin, dieses Potenzial<br />
sinnvoll nutzbar zu machen.<br />
Die Zusammenarbeit zwischen der Universität<br />
Duisburg-Essen und der Firma<br />
Degussa im Rahmen des neuen von der<br />
DFG geförderten Graduiertenkollegs<br />
„Nanotronics – Photovoltaik und Opto-<br />
�� Nanodraht- und<br />
Single-Electron-Transistor��<br />
Abb. 1:<br />
Mechanische Verspannung in Halbleiter-Heterostrukturen: (a) bei ganzflächigen Schichten und (b) Modell der<br />
Gitterkonstantenanpassung in Nanodrähten<br />
elektronik aus Nanopartikeln“ stellt<br />
sicher, dass wissenschaftliche Ergebnisse<br />
im Erfolgsfall schnell in industrielle<br />
Anwendungen überführt werden.<br />
Dr. Hartmut Wiggers<br />
Institut für Verbrennung<br />
und Gasdynamik<br />
Mikroelektronische Schaltungen verknüpfen<br />
Milliarden von Bauelementen zu<br />
hochkomplexen Schaltungen und<br />
Systemen. Für das Jahr 2012 wird für die<br />
optische Lithografie mittels „extreme<br />
ultraviolet lithography, EUVL“ vorhergesagt,<br />
dass Design- und Layoutinformationen<br />
mit einer Auflösung von<br />
50 nm in der Produktion eingesetzt werden.<br />
Die Nanoelektronik in Fortführung<br />
des Mooree’schen Gesetzes ist etablierte<br />
Realität, die auf unabsehbare Zeit die<br />
Herstellung elektronischer Bauelemente<br />
und Schaltungen höchster Komplexität<br />
und Dichte dominieren wird. Die Nanotechnologie<br />
– jenseits der optischen<br />
Lithografie – kann massiv-parallel und<br />
kostengünstig Elemente mit kontrollierter<br />
Strukturgröße unterhalb des „minimum<br />
feature size“ bereit stellen. Hierbei
gehen jedoch die klassischen Entwurfsverfahren<br />
von Design und Layout verloren,<br />
und die Herausforderung besteht<br />
darin, den schmerzlichen Verlust der<br />
Designkontrolle durch physikalisch/chemische<br />
Methoden der Selbstorganisation<br />
zu überwinden. Das Ziel ist die Bereitstellung<br />
neuartiger physikalischer<br />
Wirkprinzipien im nm-Maßstab für die<br />
Elektronik.<br />
Die Siliziumtechnologie dominiert die<br />
Entwicklung der Mikroelektronik. Verbindungshalbleiter<br />
aus der III. und V.<br />
Hauptgruppe der chemischen Elemente<br />
konnten trotz der außergewöhnlichen<br />
Materialeigenschaften bisher keine<br />
wesentlichen Beiträge zur Entwicklung<br />
höchstintegrierter Schaltungen leisten.<br />
Die Kombination der Materialsysteme<br />
mittels III/V-Heteroepitaxie auf Silizium<br />
ist aber aus folgenden Gründen attraktiv:<br />
1. Verfügbarkeit preiswerter und größerer<br />
Wafer hoher Wärmeleitfähigkeit<br />
2. Gewichtsersparnis z.B. für die<br />
Raumfahrt<br />
3. Potenzial zur monolithischen<br />
Integration der Mikro- und<br />
Optoelektronik<br />
Selbstordnung in der lateralen<br />
Strukturierung<br />
Die Nutzung der Selbstorganisation zur<br />
Herstellung nanoelektronischer Bauelemente<br />
muss weit unterhalb des „minimum<br />
feature size“ ansetzen. In unserem<br />
Ansatz wird die katalytische Zerlegung<br />
von Halbleiter-Quellenmaterialien an<br />
Gold-Nanopartikeln genutzt. Diese werden<br />
von am SFB 445 beteiligten Arbeitsgruppen<br />
in definierter Größe hergestellt.<br />
Die Zerlegung und damit das<br />
Halbleiterwachstum erfolgt somit lokal,<br />
so dass gezielt eiskristalline Nanodrähte<br />
von wenigen 10 nm Durchmesser<br />
und vielen 100 nm Höhe entstehen.<br />
Gleichzeitig umgeht man so die<br />
Begrenzung durch die mechanische<br />
Verspannung, die beim Wachstum<br />
unterschiedlicher Halbleiter übereinander<br />
unvermeidlich sind (Abb. 1). Diese<br />
Nanodrähte zeigen bereits quantenme-<br />
Universität Duisburg-Essen<br />
chanisch dominierte elektronische Eigenschaften<br />
und sind durch Verwendung<br />
von Heteroepitaxie auch ideal zur<br />
Herstellung von Quantenpunkten geeignet.<br />
Dieser Ansatz bietet über die<br />
Strukturierung durch Lithografie hinaus<br />
eine erhebliche Erhöhung der Funktionalität<br />
des Materials.<br />
Indiumarsenid-Nanodraht-<br />
Transistoren auf Si<br />
Auch wenn die bisherigen Nanodraht-<br />
Transistoren noch weit von einer Anwendbarkeit<br />
in monolithisch integrierten<br />
Schaltungen entfernt sind, belegen<br />
die Bauelementdaten eindrucksvoll,<br />
dass der InAs-Nanodraht-Transistor ein<br />
hohes Potenzial besitzt. Diesem Potenzial<br />
wird zugetraut, großen Einfluss auf<br />
die aktuelle Begrenzung der CMOS<br />
Prozessorentwicklung zu nehmen. Die<br />
Firmen Intel und AMD haben angekündigt,<br />
dass es aufgrund der hohen<br />
Verlustleistung nicht mehr sinnvoll ist,<br />
nur die Schaltgeschwindigkeit der Prozessoren<br />
weiter zu steigern. Statt dessen<br />
kommt der Entwicklung von Transistoren<br />
Aufmerksamkeit zu, die darüber<br />
hinaus eine niedrigere Betriebsspannung<br />
ermöglichen. Hierfür eignen<br />
sich Materialien wie InAs oder InSb<br />
besonders. Die InAs-Nanodraht-Transistoren<br />
erreichen schon ohne Optimierung<br />
den richtigen Arbeitspunkt<br />
bereits bei 0,2 Volt und werden mit<br />
einem Hub von unter einem Volt gesteuert.<br />
Bisher werden die Nanodrähte mechanisch<br />
auf ein Trägersubstrat transferiert,<br />
mit einem Isolator ummantelt und mit<br />
metallischen Kontakten versehen. Zur<br />
Steuerung wird ein Rückseiten-Gate<br />
verwendet (Abb. 2). Die Messungen<br />
weisen eine sehr hohe Stromdichte im<br />
Nanodraht von 800 kA/cm2 aus. Die<br />
Steilheit des Transistors stellt ein Maß<br />
für die Verstäkereigenschaften von Transistoren<br />
dar. Hier wurde ein für die bisher<br />
verwendete Isolatorschichtdicke<br />
von 150 nm erstaunlich hoher Spitzenwert<br />
von 900 mS/mm gemessen,<br />
der bei konventionellen Transistoren<br />
erst bei weniger 20 nm erreicht wird.<br />
Das Entwicklungspotenzial einer Opti-<br />
� � � � � �<br />
Abb. 2:<br />
InAs Nanodraht MISFET: (a) Schematische<br />
Darstellung des Ananodraht Metall-Isolator<br />
Feldeffekttransistor (MISFET) mit SiN<br />
Ummantelung als Gate-Isolator (b) REM<br />
Aufnahme eines n-InAs Nanodrahtes mit vier<br />
elektrischen Kontakten.<br />
mierung wird hier besonders deutlich.<br />
Durch Einbau von Quantenpunkten entsteht<br />
auf natürliche Weise der<br />
Nanodraht-Single-Electron-Transistor.<br />
Ein völliger Technologiewandel von<br />
Silizium auf InAs oder InSb ist aus technischen<br />
und wirtschaftlichen Gründen<br />
undenkbar. Daher ist für die technische<br />
Anwendung das Wachstum von InAsbzw.<br />
InSb-Nanodrähten auf Silizium-<br />
Substraten einerseits unerlässlich, andererseits<br />
aber bereits in der Arbeitsgruppe<br />
des Autors gezeigt.<br />
Prof. Dr. Franz Josef Tegude<br />
Lehrstuhl für Halbleitertechnik<br />
INGENIEURWISSENSCHAFTEN NANOTECHNOLOGIE 53
54<br />
� � � � � � Kunststofftechnik<br />
�� Kunststofftechnik als Wegbereiter<br />
für Anwendungen der Nanotechnologie��<br />
N anotechnologie<br />
ist seit Jahren in<br />
aller Munde. Spektakuläre wissenschaftliche<br />
Ergebnisse führen zu hohen<br />
Erwartungen an deren praktische Anwendungen:<br />
Intelligente Kleidung, sich<br />
selbst reinigende Oberflächen, Quantencomputer<br />
oder etwa „personalisierte“<br />
Medikamente sollen uns in Zukunft<br />
das Leben noch angenehmer machen.<br />
Ob und wann das alles eintrifft, werden<br />
wir sehen. In der Regel werden die aufregenden<br />
Erkenntnisse in der Nanowissenschaft<br />
an Materialien und Proben<br />
erhalten, die mit komplizierten und teuren<br />
Laborgeräten hergestellt wurden.<br />
Das ist in der Wissenschaft der Normalfall.<br />
Denkt man jedoch an einen<br />
Transfer der Resultate in Richtung Anwendungen<br />
und Produkte, sind diese<br />
Labormethoden unbrauchbar. Es müssen<br />
Fertigungstechnologien entwickelt<br />
werden, die kostengünstig und robust<br />
genug für den industriellen Einsatz sind.<br />
Deshalb laufen zur Zeit in verschiedenen<br />
Ländern gewaltige staatlich finanzierte<br />
INGENIEURWISSENSCHAFTEN NANOTECHNOLOGIE<br />
Forschungsprogramme auf dem Gebiet<br />
„Nanofabrication“ an.<br />
Anwendungen<br />
Abb. 1:<br />
REM-Aufnahme einer<br />
periodischen<br />
Noppenstruktur, mit welcher<br />
der Benetzungswinkel<br />
von Flüssigkeiten<br />
gesteuert werden kann.<br />
Nüchtern betrachtet, gibt es vorab lediglich<br />
zwei ganz spezifische Branchen, in<br />
denen die kontrollierte Massenfertigung<br />
von Strukturgrößen deutlich unter 1 Mikrometer<br />
etabliert ist: Die Halbleiterindustrie<br />
fertigt heute routinemässig bei<br />
knapp 100 Nanometer (nm) und im kommenden<br />
Jahr werden 60nm in die Fertigung<br />
eingeführt. Die DVD-Hersteller<br />
produzieren Millionen der bekannten<br />
Scheiben mit je Milliarden von 300nm-<br />
Punkten. DVDs sind bekanntlich aus<br />
Kunststoff und damit ist die Eignung<br />
dieser Klasse von Materialien für die<br />
Massenfertigung von Nanostrukturen<br />
bereits unter Beweis gestellt. Eine der<br />
Herausforderungen besteht nun darin,<br />
auch andere Anwendungsbereiche im<br />
Überlappungsgebiet von Nanotechno-<br />
logie und Kunststoffen zu erschliessen<br />
und hier zeichnen sich in der Tat gewaltige<br />
Möglichkeiten ab.<br />
So wächst etwa der Markt für innovative<br />
Produkte in der Mikrosystemtechnik<br />
rasant. Im Besonderen gilt es, für die<br />
stark expandierende Branche „Life-<br />
Sciences” Systemlösungen im Bereich<br />
Mikro-/ Nanotechnik mit Kunststoffen zu<br />
entwickeln. In der Diagnostik und Analytik<br />
sind beispielsweise mikrofluidische<br />
Systeme auf Karten oder Compact-<br />
Disks bereits auf dem Markt. Durch die<br />
Integration von Nanostrukturen können<br />
diese Systeme mit zusätzlichen Funktionen<br />
(z.B. optimierte Oberflächeneigenschaften,<br />
zusätzliche Messfunktionen)<br />
ausgestattet werden: So ist es<br />
denkbar, dass durch eine Art von „Nano-<br />
Sieb“ in mikrofluidischen Kanälen Proteinmoleküle<br />
spezifisch getrennt und<br />
geordnet werden können.<br />
Neue Anwendungen werden sich auch<br />
durch die spezifische Funktionalisierung<br />
(chemisch und / oder physikalisch) von<br />
Polymer-Oberflächen mittels Mikro- und<br />
Nanostrukturierung ergeben. Ein bekanntes<br />
Beispiel dafür ist der so genannte<br />
„Lotuseffekt“ für schmutz- bzw.<br />
wasserabweisende Oberflächen (Abb.<br />
1). In einem laufenden Projekt wird bei<br />
uns untersucht, wie sich durch definierte<br />
Mikro- und Nano-Oberflächenstrukturen<br />
in Einweg-Kunststoffgefäßen für<br />
die medizinische Analytik der Benetzungswinkel<br />
der zu untersuchenden<br />
Flüssigkeit kontrolliert einstellen lässt<br />
(Abb. 2). Gelingt dies in der geforderten<br />
Weise, kann die Zuverlässigkeit automatischer<br />
Analysesysteme erhöht werden.<br />
Neben Anwendungen wie in der Bioanalytik<br />
ist auch der Einsatz solcher<br />
Strukturen in der Sicherheitstechnik
Abb. 2:<br />
Benetzungswinkel von Wasser auf derselben Polymer-Oberfläche mit (a) und ohne (b) Mikro-Oberflächenstruktur.<br />
denkbar: Ausweise oder Kreditkarten<br />
können mit Oberflächeneigenschaften<br />
versehen werden, die einfach zu erkennen,<br />
jedoch schwierig zu kopieren sind.<br />
Technologie<br />
Da in den genannten Anwendungen die<br />
Strukturen und Komponenten ständig<br />
kleiner werden, stößt der für den Kunststoff-Verarbeiter<br />
vertraute, herkömmliche<br />
Werkzeugbau für die Abformungsprozesse<br />
an seine Grenzen. Bereits<br />
heute kommen für die Herstellung von<br />
Spritzguss- oder Prägewerkzeugen vermehrt<br />
Technologien zum Einsatz, die aus<br />
der Mikrotechnik bzw. Mikroelektronik<br />
entlehnt sind, wie etwa Fotolithografie<br />
und Trockenätzverfahren. Für die Abformung<br />
echter Nanostrukturen werden<br />
ganz neue Ansätze notwendig sein.<br />
Ein weiteres Forschungsthema ist die<br />
Funktionalisierung von Kunststoffen<br />
durch Nano-Additive. Es ist nahe liegend,<br />
dass die umfangreiche Forschung<br />
auf dem Gebiet der Nano-Partikel zu<br />
interessanten Resultaten führen wird,<br />
wenn man deren Wirkung als Additive in<br />
Kunststoffen untersucht. In einem Projekt<br />
untersuchen wir die anti-bakterielle<br />
Wirkung neuartiger, Silber-Nanopartikel<br />
enthaltender Zuschlagsstoffe in spritzgegossenen<br />
Teilen und in Kunstfasern. In<br />
einem anderen geht es um die Frage, in<br />
welchem Ausmass der Einbau von<br />
Nanoteilchen aus Schicht-Silkaten in<br />
Kunststoff-Folien die Diffusion von<br />
Feuchtigkeit durch die Folien reduziert –<br />
ein Thema, das für die Verpackungs-<br />
Industrie in der Lebensmittel-Branche<br />
von größtem Interesse ist.<br />
INKA<br />
Kunststofftechnik<br />
Um den offensichtlich rasant wachsenden<br />
Forschungsbedarf der Wirtschaft<br />
auf diesem Gebiet kompetent befriedigen<br />
zu können, wurde Anfang 2005 das<br />
Institut für nanotechnische Kunststoff-<br />
Anwendungen (INKA) gegründet. INKA<br />
ist eine gemeinsame Einrichtung des<br />
Paul Scherrer Institutes (PSI) in Villigen/Schweiz<br />
und der Fachhochschule<br />
Nordwestschweiz (FHNW) in Windisch/Schweiz.<br />
INKA soll zudem helfen,<br />
den Transfer von Erkenntnissen aus der<br />
Grundlagenforschung des PSI in die<br />
Anwendung weiter zu fördern und die<br />
Vernetzung mit mittelständischen Unternehmen<br />
zu verbessern. Soll mit den<br />
„KMU“ ein wesentlicher Teil der industriellen<br />
Basis Europas erhalten bleiben<br />
und wachsen, wird für diese ein pragmatischer<br />
Zugang ohne akademische<br />
Hürden zur „High-Tech-Forschung“ in<br />
Zukunft unverzichtbar sein.<br />
INKA will die anwendungsorientierte<br />
Forschung auf den genannten Gebieten<br />
vorantreiben und dabei auf die spezifischen<br />
Stärken und Fähigkeiten der<br />
Mutterinstitutionen PSI und FHNW aufbauen.<br />
Das PSI und die Fachhochschule<br />
ergänzen sich hier auf ideale Weise: PSI<br />
bringt nicht nur seine Kompetenz in<br />
Mikro- und Nanostrukturtechnik mit den<br />
dazugehörigen Reinraumlabors ein,<br />
� � � � � �<br />
sondern auch analytische Einrichtungen<br />
auf höchstem Niveau sowie umfangreiches<br />
Wissen und Erfahrung aus der<br />
Grundlagenforschung. INKA kann so<br />
entscheidende Beiträge für die Entwicklung<br />
von Mikro- und Nano-Abformwerkzeugen<br />
liefern indem es sich<br />
auf die am PSI vorhandenen Kompetenzen<br />
im Bereich der Materialbearbeitung<br />
auf der Nanometerskala abstützt. Die<br />
Fachhochschule bringt insbesondere<br />
das kunststofftechnische Engineering<br />
Know-how mit dem umfassenden Park<br />
an Verarbeitungsmaschinen und die<br />
Erfahrung im Werkzeugbau ein. Darüber<br />
hinaus unterhält die Fachhochschule ein<br />
bestens etabliertes Netzwerk mit der<br />
mittelständischen Wirtschaft, da ehemalige<br />
FH-Absolventen häufig Verantwortung<br />
in diesen Unternehmen übernehmen.<br />
Diese Kontakte sind für die Projektakquisition<br />
von ebenso großem<br />
Nutzen wie die Verfügbarkeit von talentierten<br />
Studierenden, die sich an der<br />
FHNW auf Kunststofftechnik spezialisieren<br />
und denen über INKA die Durchführung<br />
von anspruchsvollen Projektarbeiten<br />
in einem der am schnellsten<br />
wachsenden Gebiete der Hochtechnologie<br />
ermöglicht wird.<br />
KONTAKT:<br />
Jens Gobrecht und Clemens Holzer<br />
Institut für nanotechnische<br />
Kunststoff-Anwendungen INKA<br />
CH-5232 Villigen PSI<br />
und<br />
CH-5210 Windisch<br />
INGENIEURWISSENSCHAFTEN NANOTECHNOLOGIE 55
56<br />
� � � � � � Studiengänge<br />
Wo kann ich<br />
Nanotechnologie<br />
studieren?<br />
Wir möchten Ihnen einen Überblick der Universitäten und der<br />
Fachhochschulen in Deutschland geben, die den Studiengang<br />
„Nanotechnologie“ anbieten.<br />
Baden-Württemberg<br />
Universität Tübingen<br />
Auf der Morgenstelle 10, 72076 Tübingen<br />
www.physik.uni-tuebingen.de/IAP/<br />
Studiengang: Physik, Chemie/Diplom<br />
Wilhelmstraße 56, 72074 Tübingen<br />
www.uni-tuebingen.de/geo/studium<br />
Studiengang: Diplomstudiengang Geowissenschaften mit Abschluss Dipl.-Min., Vertiefungsrichtung<br />
Materialwissenschaften<br />
Universität Heidelberg<br />
INGENIEURWISSENSCHAFTEN NANOTECHNOLOGIE<br />
Im Neuenheimer Feld 227, 69120 Heidelberg<br />
www.physik.uni-heidelberg.de/indexstudium.html<br />
Studiengang: Spezialvorlesungen und Seminare im Hauptstudium für Diplomphysiker und<br />
Doktoranden, Physik, Biophysik
Universität Karlsruhe<br />
Wolfgang-Gaede-Str. 1, 76128 Karlsruhe<br />
www-pi.physik.uni-karlsruhe.de<br />
Studiengang: Physik, Physik (Diplom), Chemie (Diplom)<br />
Universität Konstanz<br />
Universitätsstraße 10, 78464 Konstanz<br />
www.chemie.uni-konstanz.de/www/index.html<br />
Studiengang: Chemie<br />
Universität Ulm<br />
Albert-Einstein-Allee 11, 89081 Ulm<br />
www.uni-ulm.de/oc3/<br />
Studiengang: Chemie, Advanced Materials, Master of Science, Physik/Advanced Materials<br />
Fachhochschule Furtwangen<br />
Robert-Gerwig-Platz 1, 78120 Furtwangen<br />
www.iclab.fh-furtwangen.de/master/start.html<br />
Studiengang: MSc (Master of Science) Microsystems Engineering<br />
Hochschule für Technik und Wirtschaft Aalen<br />
Heinrich-Rieger-Straße 22/1, 73431 Aalen<br />
www.fh-aalen.de/iaf/hellmuth.html<br />
Studiengang: Optoelektronik/Photonik<br />
Hochschule Offenburg<br />
Badstraße 24, 77652 Offenburg<br />
www.fh-offenburg.de<br />
Studiengang: Maschinenbau<br />
Studiengänge<br />
� � � � � �<br />
INGENIEURWISSENSCHAFTEN NANOTECHNOLOGIE 57
58<br />
� � � � � � Studiengänge<br />
Bayern<br />
Hochschule Ravensburg-Weingarten<br />
Doggenriedstraße, 88250 Weingarten<br />
www.fh-weingarten.de<br />
Studiengang: Optische Systemtechnik (Masterstudiengang), Physikalische Technik (Diplom- und<br />
Bachelorstudiengang), Technikmanagement (Diplom- und Bachelorstudiengang)<br />
Bayerische Julius-Maximilian Universität Würzburg<br />
Röntgenring 11, 97070 Würzburg<br />
www.silchem.uni-wuerzburg.de/<br />
Studiengang: Silicatchemie<br />
Sanderring 2, 97070 Würzburg<br />
www.physik.uni-wuerzburg.de/nano/<br />
Studiengang: Nanostrukturtechnik, Diplom<br />
Am Hubland, 97074 Würzburg<br />
www.physik.uni-wuerzburg.de/nano/welcome.html<br />
Studiengang: Nanostrukturtechnik, Dipl.-Ing.<br />
Pleicherwall 2, 97070 Würzburg<br />
www.fmz.uni-wuerzburg.de<br />
Studiengang: Nanostrukturtechnik, Biomedizin<br />
Bayrische Akademie der Wissenschaften Garching<br />
Walther-Meissner-Str. 8, 85748 Garching<br />
www.wmi.badw.de<br />
Studiengang: Physik<br />
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg<br />
Martensstraße 7, 91058 Erlangen<br />
www.lko.uni-erlangen.de/<br />
INGENIEURWISSENSCHAFTEN NANOTECHNOLOGIE<br />
Studiengang: Werkstoffwissenschaften
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg<br />
Henkestraße 42, 91054 Erlangen<br />
www.chemie.uni-erlangen.de/Molecular-Science/<br />
Studiengang: Molecular Science, Schwerpunkt Nanotechnologie, Bachelor of Science/Master of<br />
Science<br />
Ludwig-Maximilians-Universität München<br />
Geschwister-Scholl-Platz 1, 80539 München<br />
www.nano.physik.uni-muenchen.de<br />
Studiengang: Physik (Schwerpunktstudium Festkörperphysik und Nanotechnologie)<br />
Technische Universität München<br />
James-Franck-Str. 1, 85748 Garching<br />
www.ph.tum.de<br />
Studiengang: Physik, Chemie, Elektrotechnik, Maschinenwesen, Biologie<br />
Universität Bayreuth<br />
Universitätsstraße 30, 95440 Bayreuth<br />
www.uni-bayreuth.de/elitenetzwerk/macromolecules/<br />
Studiengang: Elitestudienprogramm Macromolecular Science<br />
Universität der Bundeswehr München<br />
Werner-Heisenberg-Weg 39, 85577 Neubiberg<br />
www.unibw.de/eit/<br />
Studiengang: Elektrotechnik und Informationstechnik<br />
Universität Erlangen-Nürnberg<br />
Cauerstraße 6, 91058 Erlangen<br />
www.eei.uni-erlangen.de<br />
Studiengang: Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik, Chemie- und Bioingenieurwesen<br />
Egerlandstraße 3, 91058 Erlangen<br />
www.cbi.uni-erlangen.de<br />
Studiengang: Chemie- und Bioingenieurwesen<br />
Studiengänge<br />
� � � � � �<br />
INGENIEURWISSENSCHAFTEN NANOTECHNOLOGIE 59
60<br />
� � � � � � Studiengänge<br />
Universität Würzburg<br />
Am Hubland, 97074 Würzburg<br />
www.phys-chemie.uni-wuerzburg.de<br />
Studiengang: Chemie<br />
Fachhochschule Amberg – Weiden<br />
Kaiser-Wilhelm-Ring 23, 92224 Amberg<br />
www.fh-amberg-weiden.de/index_inter.htm<br />
Studiengang: Maschinenbau<br />
Fachhochschule Deggendorf<br />
Edlmairstraße 6+8, 94469 Deggendorf<br />
www.fh-deggendorf.de/et/allgemein/professoren/benstetter/<br />
Studiengang: Elektrotechnik und Medientechnik<br />
Fachhochschule München<br />
Lothstraße 34, 80335 München<br />
www.fb06.fh-muenchen.de/fb/<br />
INGENIEURWISSENSCHAFTEN NANOTECHNOLOGIE<br />
Studiengang: Mikro- und Nanotechnik, Aufbaustudiengang, Master of Science<br />
Fachhochschule Nürnberg<br />
Wassertorstraße 10, 90489 Nürnberg<br />
www.fh-nuernberg.de/institutionen/fachbereiche/werkstofftechnik/page.html<br />
Studiengang: Studium der Werkstofftechnik
Berlin<br />
Fachhochschule Regensburg<br />
Prüfeninger Straße 58, 93049 Regensburg<br />
www.fh-regensburg.de<br />
Studiengang: Mikrosystemtechnik<br />
Fachhochschule Würzburg-Schweinfurt<br />
Ignaz-Schön-Straße 11, 97421 Schweinfurt<br />
www.fh-sw.de/sw/fachb/et/labinfo/cd/<br />
Studiengang: Elektrotechnik<br />
Naturwissenschaftlich-Technische Akademie –<br />
staatlich anerkannte Fachhochschule Isny<br />
Seidenstraße 12-35, 88316 Isny im Allgäu<br />
www.nta-isny.de/fachhochschule/die_studiengaenge/allgemeine_physik/<br />
Studiengang: Physik-Ingenieurwesen, Profil: Engineering und Nanotechnologien, Dipl.-Ing. (FH)<br />
Freie Universität Berlin<br />
Arnimallee 14, 14195 Berlin<br />
www.physik.fu-berlin.de/~ag-kaindl/<br />
Studiengang: Physik<br />
Takustr. 3, 14195 Berlin<br />
www.fu-berlin.de/pharmazie<br />
Studiengang: Master of Science in Chemistry und Studiengang Pharmazie<br />
Humboldt Universität zu Berlin<br />
Newtonstr. 15, 12489 Berlin<br />
www.physik.hu-berlin.de/<br />
Studiengang: Physik<br />
Studiengänge<br />
� � � � � �<br />
INGENIEURWISSENSCHAFTEN NANOTECHNOLOGIE 61
62<br />
� � � � � � Studiengänge<br />
Brandenburg<br />
Technische Universität Berlin<br />
Straße des 17. Juni 112, 10623 Berlin<br />
www.studienberatung.tu-berlin.de/faecher/chemie/chemie.html<br />
Studiengang: Chemie<br />
Universität Potsdam<br />
Karl-Liebknecht-Str. 24-25, 14476 Golm<br />
www.bio.uni-potsdam.de/analytbc/index.html<br />
Studiengang: Diplom-Biochemie<br />
Fachhochschule Brandenburg<br />
Magdeburger Straße 50, 14770 Brandenburg<br />
www.fh-brandenburg.de/142.html<br />
Studiengang: Physikalische Technik<br />
Fachhochschule Lausitz<br />
Großenhainer Str. 57, 1968 Senftenberg<br />
www2.fh-lausitz.de/fhl/cv/<br />
Studiengang: Biotechnologie<br />
INGENIEURWISSENSCHAFTEN NANOTECHNOLOGIE<br />
Technische Fachhochschule Wildau<br />
Bahnhofstraße, 15745 Wildau<br />
www.tfh-wildau.de/iwi/technik/pt/mikrotec/welcome.htm<br />
Studiengang: Biosystemtechnik/Bioinformatik
Bremen<br />
International University Bremen<br />
Campus Ring 1, 28759 Bremen<br />
www.iu-bremen.de/nanomol<br />
Studiengang: Nanomolecular Science, Master of Science<br />
Universität Bremen<br />
Am Biologischen Garten 2, 28359 Bremen<br />
www.fb4.uni-bremen.de<br />
Studiengang: Produktionstechnik<br />
Universität Bremen<br />
Campusring 1, 28725 Bremen<br />
www.iu-bremen.de/schools/ses/programs/graduate/nano/program/03963/<br />
Studiengang: Nanomolecular Science, Master of Science<br />
Hochschule Bremen<br />
Neustadtswall 30, 28199 Bremen<br />
www.bionik.fbsm.hs-bremen.de/<br />
Studiengang: Internationaler Studiengang Bionik<br />
Hochschule Bremerhaven<br />
An der Karlstadt 8, 27568 Bremerhaven<br />
www.hs-bremerhaven.de/text/frame/Process_Engineering_and_Energy_Technology.html<br />
Studiengang: Verfahrenstechnik<br />
Studiengänge<br />
� � � � � �<br />
INGENIEURWISSENSCHAFTEN NANOTECHNOLOGIE 63
64<br />
� � � � � � Studiengänge<br />
Hamburg<br />
Technische Universität Hamburg-Harburg<br />
Denickestr. 15, 21073 Hamburg<br />
www.tuhh.de/education/master/material_sciences/index.html<br />
Studiengang: Materials Science, Master of Science<br />
Eissendorfer Str. 42, 21073 Hamburg<br />
www.tuhh.de/education/master/material_sciences/index.html<br />
Studiengang: Materials Science, Master of Science, Elektronik<br />
Universität Hamburg<br />
Grindelallee 48, 20146 Hamburg<br />
www.rrz.uni-hamburg.de/mpi<br />
Studiengang: Mineralogie<br />
Grindelallee 117, 20146 Hamburg<br />
www.chemie.uni-hamburg.de<br />
Studiengang: Chemie (Diplom), Biochemie, Lebensmittelchemie, Pharmazie<br />
Jungiusstr. 11, 20355 Hamburg<br />
www.physnet.uni-hamburg.de<br />
INGENIEURWISSENSCHAFTEN NANOTECHNOLOGIE<br />
Studiengang: Diplom-Studiengang Physik<br />
Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg<br />
Berliner Tor 13, 20099 Hamburg<br />
www.haw-hamburg.de/Ansprechpartner.5544.0.html<br />
Studiengang: Maschinenbau, Diplom
Hessen<br />
Studiengänge<br />
Justus-Liebig-Universität Gießen<br />
Heinrich-Buff-Ring 58, 35392 Gießen<br />
www.uni-giessen.de/materialwissenschaften/infos.html<br />
Studiengang: Bachelor und Master in Chemie und Adv. Materials<br />
Technische Universität Darmstadt<br />
Marktplatz 15/Schloss, 64283 Darmstadt<br />
cms.ifs.tu-darmstadt.de/institute<br />
Studiengang: Philosophie<br />
Karlstraße 15, 64283 Darmstadt<br />
www.tu-darmstadt.de/etit<br />
Studiengang: Elektrotechnik und Informationstechnik<br />
Schloßgartenstraße 8, 64289 Darmstadt<br />
www.tu-darmstadt.de<br />
� � � � � �<br />
Studiengang: Diplom-Studiengang Elektrotechnik und Informationstechnik, Bachelor-Master-<br />
Studiengang Informations- und Kommunikationtechnik<br />
Universität Frankfurt<br />
Marie-Curie-Straße 9, 60439 Frankfurt<br />
www.biochem.uni-frankfurt.de<br />
Studiengang: Biochemie (Diplom), Chemie (Diplom), VL Nanobiotechnologie, VL Bioanalytik<br />
Universität Gießen<br />
Heinrich-Buff-Ring 58, 35392 Gießen<br />
www.chemie.uni-giessen.de/home/chemie/bsc_chemistry/<br />
Studiengang: Diplom-Chemie (noch SS05),ab WS 05/06 BSc & MSc in Chemie und Adv.<br />
Materials<br />
INGENIEURWISSENSCHAFTEN NANOTECHNOLOGIE 65
66<br />
� � � � � � Studiengänge<br />
Universität Kassel<br />
Heinrich-Plett-Str. 40, 34132 Kassel<br />
www.ina.uni-kassel.de/tp.html<br />
INGENIEURWISSENSCHAFTEN NANOTECHNOLOGIE<br />
Studiengang: Physik, Nanostrukturwissenschaft<br />
Universität Marburg<br />
Renthof 5, 35032 Marburg<br />
www.physik.uni-marburg.de<br />
Studiengang: Physik (Diplom, Bachelor, Master), Chemie, Biologie, Humanbiologie (Grundvorlesungen<br />
zur Physik)<br />
Ketzerbach 63, 35032 Marburg<br />
www.uni-marburg.de/fb16<br />
Studiengang: Pharmazie, Drug Delivery, Nanomedizin<br />
Fachhochschule Darmstadt<br />
Schöfferstraße 1 – 3, 64295 Darmstadt<br />
www.fbet.h-da.de/frame_studiengaenge.htm<br />
Studiengang: Elektrotechnik-Telekommunikation u. Informationstechnik<br />
Haardtring 100, 64295 Darmstadt<br />
www.k-fhd.de/htm/fbereich/fb1c2j.htm<br />
Studiengang: Kunststofftechnik<br />
Fachhochschule Gießen-Friedberg<br />
Wiesenstraße 14, 35390 Gießen<br />
www.fh-giessen-friedberg.de/site/content/view/139/51/<br />
Studiengang: Elektro- und Informationstechnik
Mecklenburg-Vorpommern<br />
Niedersachsen<br />
Hochschule Wismar<br />
Phillipp-Müller-Straße, PF 1210, 23952 Wismar<br />
www.hs-wismar.de/leitung.html<br />
Studiengänge<br />
� � � � � �<br />
Studiengang: Maschinenbau (Bachelor/Master), Elektrotechnik (Bachelor/Master), Verfahrens- und<br />
Umwelttechnik<br />
Georg-August-Universität Göttingen<br />
Friedrich-Hund-Platz 1, 37077 Göttingen<br />
wwwuser.gwdg.de/~upmp/neu/index.html<br />
Studiengang: Physik<br />
Technische Universität Braunschweig<br />
Schleinitzstr. 22, 38106 Braunschweig<br />
www.tu-braunschweig.de/fb8<br />
Studiengang: Elektrotechnik<br />
Mendelssohnstr. 2, 38106 Braunschweig<br />
www.tu-braunschweig.de/fb2<br />
Studiengang: Physik<br />
Technische Universität Clausthal<br />
Agricolastr. 6, 38678 Clausthal-Zellerfeld<br />
www.puk.tu-clausthal.de<br />
Studiengang: Kunststofftechnik (Diplom), Werkstoffkunde und Werkstofftechnik<br />
INGENIEURWISSENSCHAFTEN NANOTECHNOLOGIE 67
68<br />
� � � � � � Studiengänge<br />
Universität Hannover<br />
Welfengarten 1, 30167 Hannover<br />
www.physik.uni-hannover.de/<br />
INGENIEURWISSENSCHAFTEN NANOTECHNOLOGIE<br />
Studiengang: Physik (Fachgebiet Nanoelektronik), Bachelor; Diplom<br />
Universität Hannover, Standort Garbsen<br />
Schönebecker Allee 2, 30823 Garbsen<br />
www.imt.uni-hannover.de<br />
Studiengang: Maschinenbau<br />
Universität Lüneburg<br />
Scharnhorststr. 1, 21332 Lüneburg<br />
www.uni-lueneburg.de/iw<br />
Studiengang: BWL, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften<br />
Universität Osnabrück<br />
Barbarastr. 7, 49076 Osnabrück<br />
www.physik.uos.de<br />
Studiengang: Physik<br />
HAWK FH Hildesheim/Holzminden/Göttingen<br />
Von-Ossietzky-Straße 99, 37085 Göttingen<br />
www.hawk-hhg.de/hawk/fk_naturwissenschaften/104920.php<br />
Studiengang: Physiktechnik
Nordrhein-Westfalen<br />
Studiengänge<br />
� � � � � �<br />
Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen<br />
Huyskensweg, 52074 Aachen<br />
institut2a.physik.rwth-aachen.de<br />
Studiengang: Physik<br />
Sommerfeldstraße 24, 52074 Aachen<br />
www.fb6.rwth-aachen.de/de/studium/18.php<br />
Studiengang: Elektrotechnik und Informationstechnik<br />
Sommerfeldstraße, 52056 Aachen<br />
www.physik.rwth-aachen.de/studium.html<br />
Studiengang: Diplom und Lehramt Physik<br />
Landoltweg 2, 52056 Aachen<br />
www.materialwissenschaften.rwth-aachen.de<br />
Studiengang: Materialwissenschaften, Vertiefungsbereich Mikro- und Nanotechnologie, Master /<br />
Bachelor of Science<br />
Landoldtweg 1, 52056 Aachen<br />
www.chemie.rwth-aachen.de/<br />
Studiengang: Diplom-Chemie<br />
Universität Bielefeld<br />
Universitätsstr. 25, 33615 Bielefeld<br />
www2.physik.uni-bielefeld.de<br />
Studiengang: Nanowissenschaften, Chemie<br />
INGENIEURWISSENSCHAFTEN NANOTECHNOLOGIE 69
70<br />
� � � � � � Studiengänge<br />
Universität Bochum<br />
Universitätsstr. 150, 44780 Bochum<br />
www.et.ruhr-uni-bochum.de<br />
INGENIEURWISSENSCHAFTEN NANOTECHNOLOGIE<br />
Studiengang: Diplomstudiengang Elektrotechnik und Informationstechnik; Maschinenbau,<br />
Umwelttechnik und Ressourcenmanagement, Sales Engineering and Product Management<br />
Universität Dortmund<br />
Otto-Hahn-Str. 4, 44227 Dortmund<br />
e1.physik.uni-dortmund.de/e1anew/<br />
Studiengang: Physik<br />
Leonhard-Euler-Straße 5, 44227 Dortmund<br />
www.mb.uni-dortmund.de<br />
Studiengang: Maschinenbau, Computational Produktion Engineering<br />
Otto-Hahn-Straße 6, 44227 Dortmund<br />
www.chemie.uni-dortmund.de<br />
Studiengang: Chemische Biologie<br />
Universität Duisburg-Essen – Standort Duisburg<br />
Lotharstr. 55, 47048 Duisburg<br />
www.physik.uni-duisburg-essen.de<br />
Studiengang: International Studies Engineering, Angewandte Informatik, Elektrotechnik<br />
Bismarckstraße 81, 47057 Duisburg<br />
www.uni-due.de/wet/<br />
Studiengang: Elektrotechnik und Informationstechnik
Lotharstraße 55, 47058 Duisburg<br />
www.hlt.uni-duisburg.de/<br />
Studiengang: Elektronik und Informationstechnik<br />
Lotharstraße 1-21, 47048 Duisburg<br />
www.physik.uni-duisburg-essen.de<br />
Studiengang: Physik<br />
Bismarkstr. 81, 47057 Duisburg<br />
www.uni-due.de/nst/<br />
Studiengänge<br />
Studiengang: Elektrotechnik und Informationstechnik, Maschinenbau<br />
Lotharstraße 1, 47057 Duisburg<br />
www.uni-duisburg-essen.de/nanoengineering/kontakt.shtml<br />
Studiengang: NanoEngineering, Bachelor und Master of Science<br />
Lotharstraße 1, 47057 Duisburg-Essen<br />
www.uni-duisburg-essen.de/studienangebote/studienangebote_07118.shtml<br />
� � � � � �<br />
Studiengang: Maschinen- und Anlagenbau, Mechanical Engineering (International Studies in<br />
Engineering)<br />
Universität Düsseldorf<br />
Universitätsstraße 1, 40225 Düsseldorf<br />
www.material.uni-duesseldorf.de<br />
Studiengang: Physik, Diplom Chemie<br />
Universität Münster<br />
Wilhelm-Klemm-Str. 10, 48149 Münster<br />
www.uni-muenster.de/Physik.PI/Zach/index.html<br />
Studiengang: Diplomstudiengang Physik, künftig B. Sc. bzw. M. Sc.<br />
Universität Paderborn<br />
Warburger Str. 100, 33098 Paderborn<br />
www.physik.upb.de/studiengang.html<br />
Studiengang: Physik, Bachelor und Master of Physics<br />
INGENIEURWISSENSCHAFTEN NANOTECHNOLOGIE 71
72<br />
� � � � � � Studiengänge<br />
Universität Siegen<br />
INGENIEURWISSENSCHAFTEN NANOTECHNOLOGIE<br />
Paul-Bonartz-Straße 9-11, 57068 Siegen<br />
www.mb.uni-siegen.de<br />
Studiengang: Maschinentechnik<br />
Adolf-Reichwein-Straße, 57068 Siegen<br />
www.uni-siegen.de/dept/fb08/index.html<br />
Studiengang: Chemie<br />
Universität Wuppertal<br />
Rainer-Gruenter-Str. 21, 42119 Wuppertal<br />
www.electronics.uni-wuppertal.de/<br />
Studiengang: Elektrontechnik, Master/ Bachelor<br />
Westfälische Wilhelms Universität Münster<br />
Wilhelm-Klemm-Str. 10, 48149 Münster<br />
www.uni-muenster.de/Physik/PI/Fuchs/index.html<br />
Studiengang: Physik<br />
Fachhochschule Aachen, Abteilung Jülich<br />
Ginsterweg 1, 52428 Jülich<br />
www.fh-aachen.de/5999.html<br />
Studiengang: Biomedizinische Technik, Physikalische Technik<br />
Fachhochschule Bielefeld<br />
Wilhelm-Bertelsmann-Straße 10, 33602 Bielefeld<br />
www.fh-bielefeld.de/article/fh/1756<br />
Studiengang: Elektrotechnik und Informationstechnik<br />
Fachhochschule Gelsenkirchen<br />
Neidenburger Str. 10, 45877 Gelsenkirchen<br />
www.fh-gelsenkirchen.de/fb02/<br />
Studiengang: Maschinenbau
Studiengänge<br />
August-Schmidt-Ring 10, 45665 Recklinghausen<br />
www.chemat.re.fh-gelsenkirchen.de/team/menschen/Meyer/meyer.aspx<br />
� � � � � �<br />
Studiengang: Studiengang Chemie; Studiengang Biologie; Studiengang Materialtechnik<br />
Fachhochschule Köln<br />
Hohenstauffenring 16-18, 50674 Köln<br />
www.rfh-koeln.de/de/Studienangebote/Ingenieurwesen/E/index.php?navid=1<br />
Studiengang: Allgemeine Elektrotechnik<br />
Fachhochschule Münster<br />
Stegerwaldstraße 39, 48565 Steinfurt<br />
www.fh-muenster.de/FB1/Kynast/index.shtm<br />
Studiengang: Anorganische Chemie, Angewandte Materialwissenschaft,<br />
Fachhochschule Südwestfalen<br />
Frauenstuhlweg 31, 58644 Iserlohn<br />
www3.fh-swf.de/fbin/bionano.htm<br />
Studiengang: Diplomstudiengang Bio- und Nanotechnologien, Dipl.-Ing. (FH) – Bachelor ab<br />
2006/07)<br />
Hochschule Niederrhein<br />
Adlerstraße 32, 47798 Krefeld<br />
www.atlas.hs-niederrhein.de/cms/6595.html<br />
Studiengang: Chemie, Studienrichtung Lackingenieurwesen<br />
INGENIEURWISSENSCHAFTEN NANOTECHNOLOGIE 73
74<br />
� � � � � � Studiengänge<br />
Rheinland-Pfalz<br />
Saarland<br />
INGENIEURWISSENSCHAFTEN NANOTECHNOLOGIE<br />
Technische Universität Kaiserslautern<br />
Erwin-Schrödinger-Straße Gebäude 56, 67663 Kaiserslautern<br />
ecampus.zfuw.uni-kl.de/nano-engl/nbt-top.html<br />
Studiengang: Online Fernstudiengang Nano-Biotechnology, Physik, Biophysik<br />
Postfach 30 49, 67653 Kaiserslautern<br />
www.uni-kl.de<br />
Studiengang: Maschinenbau/Verfahrenstechnik<br />
Universität Mainz<br />
Müllerweg 6, 55099 Mainz<br />
www.uni-mainz.de/FB/Biologie/biologie.html<br />
Studiengang: Biologie (Diplom u. Lehramt für Gymnasien), Molekulare Biologie (Bachelor)<br />
Universität des Saarlandes, Saarbrücken<br />
Postfach 151150, 66041 Saarbrücken<br />
www.uni-saarland.de/de/studium/studienangebot/mikro_nano_strukturen<br />
Studiengang: Mikro- und Nanostrukturen, Dipl. Phys. / Dipl.-Ing., Mikro- und Nanostrukturen,<br />
Diplom<br />
Im Stadtwald, 66123 Saarbrücken<br />
www.uni-saarland.de/fak8/fuwe<br />
Studiengang: Werkstoffwissenschaft, Mikro- und Nanostrukturen, Werkstofftechnik, EEIGM,<br />
AMASE<br />
Hochschule für Technik und Wirtschaft Saarbrücken<br />
Goebenstraße 40, 66117 Saarbrücken<br />
www.htw-saarland.de/fb-gis/personal/schultes.html<br />
Studiengang: Mechatronik/Sensortechnik
Sachsen-Anhalt<br />
Sachsen<br />
Universität Halle<br />
Friedemann-Bach- Platz 6, 06108 Halle<br />
www.physik.uni-halle.de/<br />
Studiengänge<br />
Studiengang: Diplom-Physik, Diplom-Physik-Medizinische Physik<br />
Hochschule Harz<br />
Friedrichstraße 57-59, 28855 Wernigerode<br />
www.hs-harz.de<br />
Studiengang: Automatisierungs- und Antriebstechnik, Kommunikationstechnik<br />
Hochschule Magdeburg-Stendal (FH)<br />
Breitscheidstraße 2, 6110 Halle/S.<br />
www.chemie.hs-magdeburg.de/hartmann/homepage.html<br />
Studiengang: Analytische Chemie/Pharmatechnik<br />
Internationales Hochschulinstitut Zittau<br />
Markt 23, 02763 Zittau<br />
www.ihi-zittau.de/ubt/personen.html#team<br />
Studiengang: Umwelttechnik<br />
Technische Universität Chemnitz<br />
Reichenhainer Str. 70, 09107 Chemnitz<br />
www.tu-chemnitz.de/etit/microtec/<br />
Studiengang: Elektrotechnik und Informationstechnik<br />
Straße der Nationen 62, 09107 Chemnitz<br />
www.tu-chemnitz.de/naturwissenschaften<br />
� � � � � �<br />
Studiengang: Physik, Computational Science, Materialwissenschaften, Elektrotechnik und<br />
Informationstechnik<br />
INGENIEURWISSENSCHAFTEN NANOTECHNOLOGIE 75
76<br />
� � � � � � Studiengänge<br />
INGENIEURWISSENSCHAFTEN NANOTECHNOLOGIE<br />
Reichenhainer Str. 70, 09127 Chemnitz<br />
www.infotech.tu-chemnitz.de/~wetel/<br />
Studiengang: Elektrotechnik und Informationstechnik<br />
Technische Universität Dresden<br />
Tatzberg 47-51, 01307 Dresden<br />
www.biotec.tu-dresden.de<br />
Studiengang: Moleculare Bioengineering<br />
G-Bähr-Str. 3c, ZEU 312, 01069 Dresden<br />
www.iof.mw.tu-dresden.de<br />
Studiengang: Prod.technik, Mechatronik, WING, Werkstoffwissenschaft<br />
Mommsenstraße 4, 01062 Dresden<br />
analyt.chm.tu-dresden.de/analyt/index.html<br />
Studiengang: Chemie (Diplom)<br />
Hallwachsstraße 3, 01069 Dresden<br />
www.mpgfk.tu-dresden.de/lehre/lehre.html<br />
Studiengang: Werkstoffwissenschaft „Molecular Bioengineering“<br />
Tatzberg 47-51, 01307 Dresden<br />
www.biotec.tu-dresden.de<br />
Studiengang: Moleculare Bioengineering<br />
Nöthnitzer Str. 64, 01062 Dresden<br />
www.ihm.tu-dresden.de<br />
Studiengang: Mikroelektronik<br />
Technische Universität Freiberg<br />
Gustav-Zeuner-Str.3, 09596 Freiberg<br />
www.tu-freiberg.de/studium/werkstoffe.html<br />
Studiengang: Werkstoffwissenschaft/Werkstofftechnolgie, Vertiefungsrichtung „Anorgan.-nichtmetall.<br />
Werkstoffe“
Universität Leipzig<br />
Linnéstr. 5, 04103 Leipzig<br />
www.uni-leipzig.de/physik/<br />
Studiengänge<br />
� � � � � �<br />
Studiengang: Physik (Diplom), International Physics Studies Program (B. Sc./M. Sc.)<br />
Deutscher Platz 5, 04103 Leipzig<br />
www.uni-leipzig.de/~dmpt/<br />
Studiengang: Biochemie<br />
Johannisallee 29, 04103 Leipzig<br />
www.uni-leipzig.de/chemie/de/index1.html<br />
Studiengang: Chemie, Bachelor- u. Masterstudiengang Chemie<br />
Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden<br />
Friedrich-List-Platz 1, 01069 Dresden<br />
www.htw-dresden.de/~stenzel/<br />
Studiengang: Kommunikationstechnik<br />
Schleswig-Holstein<br />
CAU Kiel in Kooperation mit dem Fraunhofer-Instititut<br />
Fraunhoferstr. 1, 25524 Itzehoe<br />
www.tf.uni-kiel.de/<br />
Studiengang: Halbleitertechnologie, Mikrosystemtechnik<br />
Christian-Albrechts-Universität zu Kiel<br />
Kaiserstr. 2, 24143 Kiel<br />
www.uni-kiel.de/fakultas/tf/f_faupel/<br />
Studiengang: Materialwissenschaft, Materials Science and Engineering<br />
Leibnizstr. 19, 24118 Kiel<br />
www.ieap.uni-kiel.de/<br />
Studiengang: Physik<br />
INGENIEURWISSENSCHAFTEN NANOTECHNOLOGIE 77
78<br />
� � � � � � Studiengänge<br />
Universität zu Kiel<br />
INGENIEURWISSENSCHAFTEN NANOTECHNOLOGIE<br />
Otto-Hahn-Platz 4, 24118 Kiel<br />
www.uni-kiel.de/fakultas/mathnat/chemie/<br />
Studiengang: Chemie Diplom<br />
Olshansentr. 40, 24098 Kiel<br />
www.min.uni-kiel.de<br />
Studiengang: Mineralogie-Kristallographie, Anorganische Chemie<br />
Kaiserstr. 2, 24143 Kiel<br />
www.tf.uni-kiel.de<br />
Studiengang: Elektrotechnik und Informationstechnik<br />
Universität zu Lübeck<br />
Peter Monnik Weg 4, 23562 Lübeck<br />
univis.uni-luebeck.de/form<br />
Studiengang: Medical Technology<br />
Fachhochschule Lübeck<br />
Stephensonstraße 3, 23562 Lübeck<br />
www.fh-luebeck.de/content/04_03_02/4/242.html<br />
Studiengang: Maschinenbau, Fachrichtung Werkstofftechnologie<br />
Fachhochschule Oldenburg/Ostfriesland/Wilhelmshaven<br />
Constantiaplatz 4, 26723 Emden<br />
www.fh-oow.de/kontakt/index.php?id=378<br />
Studiengang: Physiktechnik<br />
Fachhochschule Oldenburg/Ostfriesland/Wilhelmshaven<br />
Constantiaplatz 4, 26723 Emden<br />
www.fh-oow.de/kontakt/index.php?id=378<br />
Studiengang: Physiktechnik
Thüringen<br />
Studiengänge<br />
Friedrich-Schiller-Universität Jena<br />
Albert-Einstein-Str. 9, 07745 Jena<br />
www.ipht-jena.de<br />
Studiengang: Festkörperphysik<br />
Technische Universität Ilmenau<br />
Gustav-Kirchhoff-Strasse 7, 98693 Ilmenau<br />
www.tu-ilmenau.de/fakmn/Studiengang-Technisc.3457.0.html<br />
Studiengang: Technische Physik, Schwerpunkt Nanotechnologie, Dipl.-Ing.<br />
Weimarer Str. 32, 98693 Ilmenau<br />
www.tu-ilmenau.de/fakmn/Technische_Physik_I.974.0.html<br />
Studiengang: Mikro- und Nanoelektronische Systeme<br />
Universität Jena<br />
Max-Wien-Platz 1, 07743 Jena<br />
www.physik.uni-jena.de<br />
Studiengang: Physik-Diplom<br />
Löbdergraben 32, 07743 Jena<br />
www2.uni-jena.de/matwi/abiinfos/start.html<br />
Studiengang: Werkstoffwissenschaft Studienrichtung Materialwissenschaft<br />
� � � � � �<br />
INGENIEURWISSENSCHAFTEN NANOTECHNOLOGIE 79
80<br />
� � � � � � Kontaktübersicht<br />
Bitte beachten Sie auch unsere Anzeigen<br />
auf den Seiten 83, 84 und Umschlagseite 3<br />
Bitte beachten Sie auch unsere Anzeigen<br />
auf den Seiten 36 und 37<br />
INGENIEURWISSENSCHAFTEN NANOTECHNOLOGIE<br />
Bitte beachten Sie auch unsere Anzeigen<br />
auf den Seiten 30 und 31
Bitte beachten Sie auch unsere Anzeigen<br />
auf den Seiten 40 und 41<br />
Bitte beachten Sie auch unsere Anzeigen<br />
auf der Seite 5<br />
Kontaktübersicht � � � � � �<br />
Bitte beachten Sie auch unsere Anzeigen<br />
auf den Seiten 26 und 27<br />
INGENIEURWISSENSCHAFTEN NANOTECHNOLOGIE 81
82<br />
� � � � � � Kontaktübersicht<br />
Bitte beachten Sie auch unsere Anzeigen<br />
auf den Seiten 19, 20 und 21<br />
Bitte beachten Sie auch unsere Anzeigen<br />
auf den Seiten 46 und 47<br />
INGENIEURWISSENSCHAFTEN NANOTECHNOLOGIE<br />
Bitte beachten Sie auch unsere Anzeigen<br />
auf den Seiten 8, 9 und Umschlagseite 4
� � � � � � BASF AG<br />
�� Innovationsmotor Nanotechnologie –<br />
Erfolg durch nachhaltige Produkte��<br />
Die Nanotechnologiei ��<br />
(griech. nanos = Zwerg) wird weltweit als eine der<br />
wichtigsten Zukunftstechnologien für das 21. Jahrhundert gesehen und<br />
eröffnet in der Produktentwicklung, durch die kontrollierte Herstellung<br />
und Strukturierung von Materialien im Bereich weniger Nanometer die<br />
Entwicklung von Produkten mit neuen Eigenschaftsprofilen. Die Nanotechnologie<br />
ist dabei, sich von einer reinen Grundlagenforschung zu<br />
einem Innovationsmotor für die chemische Industrie zu entwickeln.<br />
Innovationskraft und die Entwicklung<br />
nachhaltiger Produkte sind für deutsche<br />
Unternehmen in einem globalen<br />
Marktumfeld wichtige Strategiebestandteile,<br />
um die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit<br />
zu gewährleisten. Themen wie<br />
der Klimawandel, die steigenden Energiekosten<br />
und die gesundheitlichen<br />
Folgen der globalen Umweltverschmutzung<br />
gewinnen für die Gesellschaft wie<br />
auch die Industrie an Bedeutung. Sie<br />
werden verstärkt in die Produktentwicklungen<br />
mit einfließen, um ein nachhaltiges<br />
Wirtschaftswachstum zu garantieren.<br />
Die Bundesregierung setzt derzeit<br />
neben einem Ausbau der erneuerbaren<br />
Energien vor allem auf eine kontinuierliche<br />
Steigerung der Energieeffizienz,<br />
um gleichzeitig eine höhere<br />
Energiesicherheit und einen wirksamen<br />
Klimaschutz zu erreichen. Dazu zählt<br />
Effizienz beim Energieverbrauch als<br />
auch Effizienz bei der Energieerzeu-<br />
Abb. 1: R. E. Smalley: Die zehn größten Herausforderungen<br />
der Gesellschaft in den nächsten 50 Jahren<br />
gung. Nachhaltigkeit ist weltweit als<br />
politisches Leitprinzip verankert und<br />
bestimmt in vieler Hinsicht das Handeln<br />
der politischen Akteure. Entsprechend<br />
verändern sich die Rahmenbedingungen,<br />
die unsere wirtschaftlichen Aktivitäten<br />
wesentlich beeinflussen. Diese<br />
Herausforderungen eröffnen auch viele<br />
neue Chancen und Geschäftsfelder,<br />
gerade für die chemische Industrie. Mit<br />
vielen unserer innovativen Produkte können<br />
Weiterverarbeiter und Endverbraucher<br />
mehr Energie einsparen und CO2<br />
Emissionen reduzieren als für deren<br />
Produktion notwendig war.<br />
Professor Richard E. Smalley, Nobelpreisträger<br />
für Chemie, stellte die Energieproblematik<br />
an die Spitze der zehn<br />
größten Herausforderungen der Mensch-<br />
heit in den nächsten 50 Jahren ii (Abb. 1).<br />
Der Ersatz fossiler Brennstoffe durch<br />
erneuerbare, alternative Energiequellen,<br />
wie nachwachsende Rohstoffe, die Nutzung<br />
von Sonnen-, Wind-, Wasser- und<br />
geothermalen Energiequellen sowie die<br />
drastische Reduzierung beim Energieverbrauch<br />
stehen im Fokus aktueller<br />
Forschungsarbeiten. Der Durchbruch<br />
bei der Bewältigung der aufgeführten<br />
Probleme wird nur durch den nachhaltigen<br />
Einsatz innovativer Technologien<br />
gelingen, wie der Nano- und Biotechnologie.<br />
Diese Technologien werden völlig<br />
neue Impulse in der Material- und Wirkstoffentwicklung<br />
sowie der Energieerzeugung<br />
und -effizienz setzen.<br />
Durch die integrierte Anwendung biologischer<br />
Prinzipien, physikalischer Gesetze<br />
und chemischem Wissen ist es möglich,<br />
Materialeigenschaften gezielt zu<br />
steuern und zu verbessern.<br />
Die Strukturierung von Materialien auf<br />
der Nanometerskala und die Produktimplementation<br />
in großtechnische Prozesse<br />
erfordert höchste Präzision und<br />
stellt extrem hohe Anforderungen an die<br />
Entwicklung neuer Prozesstechnik. So ist<br />
nicht nur die Entwicklung neuer und die<br />
Verbesserung bestehender Instrumente<br />
für die Analyse nötig. Auch die kontinuierliche<br />
Weiterentwicklung von Herstellprozessen<br />
und Verarbeitungskonzepten ist<br />
gefragt, um das Innovationspotential der<br />
Nanotechnologie voll ausschöpfen zu<br />
können. Obwohl sich die Kolloidchemie<br />
INGENIEURWISSENSCHAFTEN NANOTECHNOLOGIE 83
84<br />
� � � � � � BASF AG<br />
seit langem mit Partikeln beschäftigt, die<br />
im Größenbereich von einigen hundert<br />
Nanometern liegen, verhalf erst die Entwicklung<br />
des Rastertunnelmikroskops<br />
(STM) durch Gerd Binnig und Heinrich<br />
Rohrer (IBM), die 1986 für Ihre Arbeiten<br />
mit dem Nobelpreis geehrt wurden, der<br />
Nanotechnologie zum Durchbruch. Erst<br />
jetzt war man in der Lage einzelne Atome,<br />
wie es 1959 von Richard P. Feynman iii in<br />
seiner berühmten Rede „There is plenty of<br />
room at the bottom“ vorausgesagt wurde,<br />
zu beobachten und zu kontrollieren.<br />
Die Synthese von Nanopartikeln iv lässt<br />
sich grob in zwei Hauptrichtungen einteilen,<br />
die Route über die Gasphase und<br />
den Weg über nass-chemische Prozessschritte<br />
v . Wobei die Prozesswahl stark<br />
vom Produkt, der Anwendung und dem<br />
geforderten Eigenschafts- und Qualitätsprofil<br />
abhängt. Alle Prozesstechnologien<br />
haben ihre Vor- und Nachteile<br />
und werden durch stetige Prozessentwicklungen<br />
vorangetrieben. Eine Auswahl<br />
der wichtigsten Gasphasenprozesse<br />
und nasschemischen Verfahren,<br />
die die Synthese hochreiner Nanopartikel<br />
und Schichten im größeren Maßstab<br />
zum Ziel haben, sind im Folgenden<br />
aufgeführt:<br />
Zu den Gasphasensynthesen zählen z. B.<br />
die Flammensynthese, die Hochfrequenzplasma-Technologie,<br />
Heiß- und<br />
Kaltwandreaktorsynthese, Desublimation<br />
und verschiedene Beschichtungsverfahren<br />
(Chemical Vapor Deposition,<br />
Physical Vapor Deposition, Atomic Layer<br />
Deposition). Bei den nasschemischen<br />
Verfahren sind besonders die Mahlung,<br />
die Sol-Gel-Synthese, Hydrothermal-<br />
Methoden, Ultraschall-Technik und Fällungsverfahren,<br />
wie Miniemulsion vi , Düsenfällung,<br />
Fällung im T-Mischer (Co-<br />
Fällung) oder Fällung im Zentrifugalfeld<br />
(High gravity controlled precipitation)<br />
oder die elektrochemische Abscheidung<br />
von Bedeutung. Neben den oben genannten<br />
Synthesemöglichkeiten gibt es<br />
auch Prozessvarianten in überkritischen<br />
Medien (RESS (Rapid Expansion of<br />
supercritical solutions), SAS (supercritical<br />
antisolvent precipitation), PGSS (particle<br />
from gas saturated solutions) und<br />
DELOS (depressurisation of an expanded<br />
liquid organic solution). Diese sind,<br />
wie auch die Hochdruckverfahren, auf-<br />
INGENIEURWISSENSCHAFTEN NANOTECHNOLOGIE<br />
grund wirtschaftlicher Nachteile nur<br />
begrenzt für die Synthese von Nanopartikeln<br />
einsetzbar.<br />
Was aber macht die Faszination der<br />
Nanotechnologie aus und was ändert<br />
sich beim Übergang vom Makro- in<br />
den Nanokosmos?<br />
Die Nanotechnologie ist eine echte<br />
Querschnittstechnologie. Das gilt sowohl<br />
aus Sicht der Wissenschaft als<br />
auch im Bezug auf die Vielzahl der möglichen<br />
Anwendungsfelder – in der Chemie<br />
und darüber hinaus. Es ist die Größe<br />
oder besser gesagt die Winzigkeit, die<br />
alle Nanoprodukte verbindet. Sie liegt im<br />
Bereich von einem bis zu mehreren hundert<br />
Nanometern. Ein Nanometer ist der<br />
Millionste Teil eines Millimeters und<br />
damit immer noch rund 60 000 mal kleiner<br />
als der Durchmesser eines menschlichen<br />
Haares.<br />
Beim Übergang vom Makro- und Mikrobereich<br />
in den Nanometerbereich (1 Nanometer<br />
entspricht 0.000 000 001 Metern)<br />
ändern sich die Eigenschaften<br />
bekannter Materialien zum Teil extrem.<br />
Neben auftretenden quantenpysikalischen<br />
Effekten spielen auch Oberflächeneigenschaften<br />
eine immer größere<br />
Rolle, da das Verhältnis von Oberfläche<br />
zu Volumen drastisch zunimmt.<br />
Selbstreinigende und Schmutz abweisende<br />
Oberflächenbeschichtungen für<br />
Dachziegeln und Gebäudeanstriche<br />
kann man durch den Aufbau makromolekularer<br />
Strukturen und der Nutzung<br />
von Prinzipien der Selbstorganisation<br />
erhalten (Bottom-Up-Prozess). Als Vorbild<br />
dient hier die Lotuspflanze, auf<br />
deren selbstreinigenden Blattoberflächen<br />
sogar Klebstoff leicht abfließt.<br />
Dieser Effekt wurde von dem Bonner<br />
Professor W. Barthlott 1975 an der<br />
Universität Heidelberg entdeckt und<br />
später als Lotus-Effect® auch zum Patent<br />
angemeldet vii . Durch die Einarbeitung<br />
von z. B. nanoskaligem Siliziumdioxid<br />
(20-50 nm) in eine Matrix können<br />
Antireflexschichten für Solaranlagen<br />
oder auch selbstreinigende Beschichtungen,<br />
die für Außenanwendungen,<br />
aber auch für nahezu rückstandsloses<br />
Entleeren von Gefäßen genutzt werden<br />
können, hergestellt werden.<br />
Mechanische Eigenschaften, wie die<br />
Härte von Materialien, gehen bei nanopartikulären<br />
Werkstoffen dramatisch<br />
hoch. Dagegen nimmt die Streuung des<br />
sichtbaren Lichts stark ab, während die<br />
Absorption von ultravioletter Strahlung<br />
stark zunimmt. Im Kosmetikbereich<br />
kann man so transparente und gleichzeitig<br />
effektivere Sonnenschutzmittel entwickeln.<br />
Am stärksten wird die Bedeutung der<br />
Nanowissenschaft i im Bereich der Elektronik<br />
und der Energiewirtschaft zunehmen,<br />
denn neben effektiveren und preiswerteren<br />
Verfahren in der Energieumwandlung,<br />
wie der Photovoltaik (organische<br />
Solarzellen, Dünnschicht-Siliziumzellen<br />
etc.), neuen Beleuchtungsund<br />
Displaysystemen, wie organischen<br />
Leuchtdioden oder dem bereits genannten<br />
Einsatz von Brennstoffzellen, wird es<br />
durch den Einsatz von nanoporösen<br />
Schäumen möglich sein, revolutionäre<br />
Energieeinsparungen durch effektivere<br />
Wärmedämmsysteme zu verwirklichen.<br />
In westlichen Privathaushalten gehen<br />
ca. 25% des Gesamtenergieverbrauchs<br />
auf das Konto von Klimaregulierenden<br />
Systemen wie Heizungen und Klimaanlagen.<br />
Durch den Einsatz von preiswerten<br />
nanoporösen Dämmstoffen ließe<br />
sich der Verbrauch von fossilen Brennstoffen<br />
und der Ausstoß von Klimagasen<br />
deutlich reduzieren und Energiekosten<br />
einsparen.<br />
Elmar Keßenich, Carolin Kranz, BASF Aktiengesellschaft<br />
i<br />
A Report by The Royal Society & The Royal Academy of<br />
Engineering, Nanoscience and nanotechnologies, Juli 2004:<br />
“Nanotechnologies are the design, characterisation,<br />
production and application of structures, devices and<br />
systems by controlling shape and size at nanometre scale.<br />
Nanoscience is the study of phenomena and manipulation<br />
of materials at atomic, molecular and macro-molecular<br />
scales, where properties differ significantly from those at<br />
a larger scale”<br />
ii<br />
R.E. Smalley, „Our Enery Challange“, Colombia University,<br />
NYC, 23. September 2003<br />
iii<br />
R. P. Feynman, “There is plenty of room at the bottom”,<br />
annual meeting of the American Physical Society at he<br />
California Institute of Technology, 1959.<br />
iv<br />
W. Peukert, H.-C. Schwarzer, M. Götzinger, L. Günther,<br />
F. Stenger, Advanced Powder Technology 2003, 14, 411-426<br />
und dort zitierte Literatur.<br />
v<br />
W. R. Fahrner, Nanotechnology and Nanoelectronics,<br />
Springer, Berlin, 2005.<br />
vi<br />
K. Landfester, Adv. Mater. 2001, 10, 765-768 und dort<br />
aufgeführte Literatur.<br />
vii<br />
W. Barthlott, C. Neinhuis, Biologie in unserer Zeit 1998,<br />
28: 314-321 und dort zitierte Literatur; W. Barthlott,<br />
C. Neinhuis, Annals of Botany 1997, 79, 667-677.