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� � � � � �<br />

Jahresmagazin<br />

Ingenieurwissenschaften<br />

Im Fokus:<br />

❑ Nanotechnologie<br />

INGENIEURWISSENSCHAFTEN NANOTECHNOLOGIE 1


2<br />

� � � � � � Impressum<br />

Jahresmagazin Ingenieurwissenschaften Im Fokus: Nanotechnologie<br />

Lampertheim, Dezember 2006<br />

© Alpha-Informationsgesellschaft mbH, Lampertheim,<br />

und die Autoren für ihre Beiträge<br />

Idee, Konzeption und redaktionelle Koordination:<br />

Institut für Wissenschaftliche Veröffentlichungen (IWV)<br />

Umschlaggestaltung: Christian Seipp<br />

Layoutumsetzung: Beatrix Schulz-Barth<br />

Anzeigenverwaltung und Herstellung:<br />

ALPHA-Informationsgesellschaft mbH<br />

Finkenstraße 10<br />

68623 Lampertheim<br />

Tel.: 06206 93 90<br />

Fax: 06206 93 92 32<br />

www.alphawerbung.de<br />

Die Informationen in diesem Buch sind sorgfältig geprüft worden, dennoch kann keine Garantie übernommen werden.<br />

Eine Haftung für Personen-, Sach- und Vermögensschäden ist ausgeschlossen.<br />

Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründeten Rechte, insbesondere die des Nachdrucks,<br />

des Vortrags, der Mikroverfilmung oder der vervielfältigung auf anderen Wegen und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen,<br />

bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwendung, vorbehalten.<br />

Eine Vervielfältigung des Werkes oder von Teilen des Werkes ist auch im Einzelfall nur in den Grenzen der gesetzlichen<br />

Bestimmungen des Urheberrechts der Bundesrepublik Deutschland vom 9. September 1965 in der jeweiligs<br />

gültigen Fassung zulässig. Sie ist grundsätzlich vergütungspflichtig. Zuwiderhandlungen unterliegen den Strafbestimmungen<br />

des Urheberrechts.<br />

ISSN-Nr. 1618-8357<br />

Projekt-Nr. 96-041<br />

INGENIEURWISSENSCHAFTEN NANOTECHNOLOGIE


2<br />

4<br />

Im Fokus:<br />

6<br />

7<br />

10<br />

16<br />

18<br />

23<br />

28<br />

33<br />

35<br />

38<br />

39<br />

42<br />

48<br />

51<br />

52<br />

54<br />

56<br />

80<br />

Impressum<br />

Inserentenverzeichnis<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Nanotechnologie<br />

Geleit – Peter Asel<br />

Grußwort – Dr. Wolfgang Stöffler<br />

NanoMat – Kein verflixtes 7. Jahr<br />

„Zebras“ aus Bremen<br />

Dortmunder Summer School<br />

IVAM – Klein aber oho<br />

IVAM – Gute Gründe für eine IVAM-Mitgliedschaft<br />

IVAM – Gründungsmonitor Mikro-/Nanotechnik 2006<br />

NanoLux – mehr Licht mit weniger Energie<br />

Ihre Meinung ist uns wichtig!<br />

Nanotechnologie an der FH Gießen-Friedberg<br />

Kontaktübersicht<br />

� � � � � �<br />

TU Kaiserslautern – Materialien für Mikro- und Nanosysteme<br />

Universität Duisburg-Essen – Das Nanotechnologiezentrum<br />

Universität Duisburg-Essen – Nanosilizium<br />

Universität Duisburg-Essen – Nanodraht- und Single-Electron-<br />

Transistor<br />

Kunststofftechnik als Wegbereiter<br />

Wo kann ich Nanotechnologie studieren –<br />

Studiengänge in Deutschland<br />

INGENIEURWISSENSCHAFTEN NANOTECHNOLOGIE 3


4<br />

� � � � � � Inserentenverzeichnis<br />

www:<br />

basf.de/karriere<br />

daimlerchrysler.com<br />

EVGroup.com<br />

henkel.com<br />

hessen-nanotech.de<br />

schulz-electronic.de<br />

sonosys.de<br />

mikrotechnik-dortmund.de<br />

denken-willkommen.de<br />

zeiss.de/karriere<br />

BASF<br />

INGENIEURWISSENSCHAFTEN NANOTECHNOLOGIE<br />

DaimlerChrysler<br />

EV Group<br />

Henkel KGaA<br />

Hessisches Ministerium für Wirtschaft,<br />

Verkehr und Landesentwicklung<br />

Schulz-Electronic GmbH<br />

SONOSYS GmbH<br />

Wirtschaftsförderung Dortmund<br />

Thüringer Ministerium für Wirtschaft,<br />

Technologie und Arbeit<br />

Carl Zeiss AG<br />

80, 83, 84, Umschlagseite 3<br />

Umschlagseite 2<br />

36, 37, 80<br />

30, 31, 80<br />

40, 41, 81<br />

5, 81<br />

26, 27, 81<br />

19, 20, 21, 82<br />

46, 47, 82<br />

8, 9, 82, Umschlagseite 4


SCHULZ – Electronic GmbH<br />

� � � � � �<br />

�� Strom, Spannung und immer gute Ideen��<br />

Schulz-Electronic ist der führende<br />

Anbieter professioneller Stromversorgungen<br />

auf dem deutschen Markt<br />

und in der Schweiz. 1975 als Familienunternehmen<br />

gegründet beschäftigt die<br />

Schulz-Electronic unter der Leitung von<br />

Geschäftsführer Dipl.-Ing. (FH) Hubert<br />

Maier heute 25 Mitarbeiter.<br />

Die Produktpalette umfasst:<br />

■ AC/DC<br />

■ DC/DC<br />

■ Elektronische Lasten<br />

■ Highvoltage<br />

■ AC-Quellen<br />

■ Wechselrichter<br />

■ Laserdiodentreiber/Pulsgeneratoren<br />

■ Schnittstellen<br />

Zu den Highlights gehören auch eigene<br />

Entwicklungen, konzipiert für den Testalltag.<br />

Ein absolutes Novum ist dabei die<br />

„PowerSink EXT 300“, eine neuartige<br />

elektronische Last. Eine ebenfalls neue<br />

Überwachungseinheit für Stromversorgungen<br />

hilft Zeit und Kosten zu sparen.<br />

Der Vertriebsleiter von Schulz-Electronic,<br />

Stefan Dehn: „Unser Erfolgsfaktor<br />

sind kundenspezifische Lösungen für<br />

alle Arten der Energieumwandlung sowohl<br />

auf der Basis von Standardgeräten,<br />

durch deren Modifikation als auch durch<br />

eigene Entwicklungen.“<br />

Schulz-Electronic ist der Repräsentant<br />

zahlreicher renommierter Hersteller aus<br />

aller Welt. Für viele Fabrikate ist das<br />

Baden-Badener Unternehmen autorisierter<br />

Servicestützpunkt und fungiert in<br />

Deutschland als ‚Quasihersteller’.<br />

Schulz-Electronic ist ein gefragter Spezialist<br />

für Unternehmen aus den Bereichen:<br />

■ Industrie<br />

■ Automotive<br />

■ Forschung<br />

■ Luft- und Raumfahrt<br />

■ Bahn<br />

■ Photovoltaik<br />

■ Laser<br />

In Deutschland wird das Unternehmen<br />

von drei Vertriebsingenieure repräsentiert;<br />

die Kunden in der Schweiz werden seit<br />

Juli 2007 von einem eigenen Vertriebsbüro<br />

versorgt. Seit Dezember 2006 ist<br />

speziell für unsere Kunden im Laser- und<br />

High-Voltage Bereich Heiko Seel als<br />

neuer Ansprechpartner hinzugekommen.<br />

KONTAKT:<br />

Schulz-Electronic GmbH<br />

Dr.-Rudolf-Eberle-Str. 2<br />

76534 Baden-Baden<br />

Ansprechpartner im Unternehmen:<br />

Stefan Dehn<br />

Tel.: +49(0)7223 9636 40<br />

E-Mail: stefan.dehn@schulz-electronic.de<br />

Internet: www.schulz-electronic.de<br />

INGENIEURWISSENSCHAFTEN NANOTECHNOLOGIE 5


6<br />

� � � � � � Geleit<br />

�� Nanotechnologie��<br />

Der Innovationsmotor dieses Jahrtausends<br />

Objekte, Strukturen und Prozesse,<br />

die auf Nanoebene, das heißt in<br />

Bereichen von wenigen bis 100 Nanometer<br />

(Nanometer = l Milliardstel Meter)<br />

angesiedelt sind, stehen seit wenigen<br />

Jahren im Zentrum des Interesses von<br />

Wissenschaft und Forschung. Mit der<br />

erfolgreichen Miniaturisierung von Werkzeugen<br />

und Maschinen, der Abläufe von<br />

Produktionsprozessen und Analyseverfahren<br />

werden Hoffnungen verbunden,<br />

dass die Nanotechnologie als Basis<br />

oder Schlüsseltechnologie die heutigen<br />

Möglichkeiten der Medizin, Biotechnologie,<br />

Pharmazie, der Elektronik, der<br />

Informations- und Kommunikations-,<br />

der Werkstofftechnik sowie der Energieund<br />

Umwelttechnologien wesentlich<br />

erweitern wird.“<br />

Diese Einleitung ist nachlesbar in dem<br />

Bericht des Ausschusses für Bildung,<br />

Forschung und Technologiefolgeabschätzung<br />

des Deutschen Bundestages<br />

(15/2713 ) vom 15.03.2004.<br />

Dieser an sich fundierte Ausschussbericht,<br />

der teilweise auch visionäre Darstellungen<br />

zu dem Bereich Nanotechnologien<br />

enthält, ist bereits heute, nur drei<br />

Jahre nach seiner Veröffentlichung, von<br />

der Wirklichkeit überholt, ja überrollt<br />

worden. Was für die Verfasser des Ausschusses<br />

im Jahr 2004 noch als Vision<br />

angesehen wurde ist bereits 2007 teilweise<br />

nanotechnologischer Alltag.<br />

Die rasante Entwicklung bedarf<br />

immer mehr publizistischer<br />

Transparenz:<br />

Die Berücksichtigung einer nachhaltigen<br />

Entwicklung und der Übergang zu einer<br />

wissensbasierten Gesellschaft erfordert<br />

von der produzierenden Industrie nicht<br />

nur in Deutschland, neue Produktionsmuster<br />

und neue Konzepte von Produkten<br />

und Dienstleistungen. Notwendig für<br />

die Entwicklung neuer Konzepte ist die<br />

INGENIEURWISSENSCHAFTEN NANOTECHNOLOGIE<br />

Beherrschung von Hybridtechnologien,<br />

in die Nanotechnologie, Werkstoffwissenschaften,<br />

Ingenieurwesen, Informationstechnologien,<br />

Bio- und Umweltwissenschaften<br />

einfließen.<br />

Gerade im Bereich der Nanotechnologien<br />

haben die Errungenschaften der<br />

Wissenschaften bereits das Wirtschafts<br />

– und Alltagsleben verändert. Wenn<br />

Wissenschaft und Technologie die Lebensqualität<br />

erhöhen sollen – gerade in<br />

der Nanotechnologie ist dies anhand<br />

vieler Beispiele belegbar – müssen aufgeworfene<br />

Fragestellungen und vor allem<br />

die Wechselbeziehungen zwischen<br />

Wissenschaft und Gesellschaft in einem<br />

neuartigen Dialog zwischen Industrie,<br />

Politik, Wissenschaft und Gesellschaft<br />

erörtert werden um weitere Synergieeffekte<br />

in einem der spannendsten Bereiche<br />

der Wissenschaft zu erzeugen.<br />

Diese „Wissenstransparenz“ kann durch<br />

Netze, Leistungsvergleiche dem Austausch<br />

bewährter Praktiken und Studien<br />

erfolgen. Vor allem aber durch Publikationen.<br />

Die Magazinreihe „Ingenieurwissenschaften“<br />

beschäftigt sich nach den<br />

Themenheften<br />

• Papier ist High – Tech<br />

• Schiffsbau – und Werfttechnik<br />

• Fahrzeugtechnik<br />

in der neuesten Ausgabe des Jahresmagazins<br />

mit der Nanotechnologie um die<br />

Forschungen, aber auch die Errungenschaften,<br />

der Gesellschaft näher zu bringen<br />

und dadurch den Dialog zwischen<br />

Wissenschaft und Gesellschaft zu fördern.<br />

Unser ganz besonderer Dank an dieser<br />

Stelle an Frau Josefine Zucker (Presseund<br />

Öffentlichkeitsarbeit des IVAM<br />

Fachverbandes für Mikrotechnik ).<br />

Der IVAM Fachverband steht für<br />

Interessengemeinschaft zur<br />

Verbreitung von<br />

Anwendungen der<br />

Mikrostrukturtechniken<br />

und sieht sich als kommunikative Brücke<br />

zwischen Anbietern und Anwendern<br />

von mikrotechnischen Produkten und<br />

damit verbundenen Dienstleistungen.<br />

Der Verband zeigt die neuesten Techniktrends<br />

und berichtet den Akteuren<br />

auf dem Markt, wie sie ihre Produkte mit<br />

Mikrotechnik – und gerade hier hat die<br />

Nanotechnologie höchsten Anteil – veredeln<br />

können.<br />

Wir empfehlen unseren Leserinnen und<br />

Lesern einen Informationsbesuch über<br />

die Internetplattform<br />

http://www.ivam.de.<br />

Auf der Seite 38 findet sich ein Fragebogen<br />

über den unsere Leser direkten<br />

Einfluss auf die nachkommenden Ausgaben<br />

„Ingenieurwissenschaften“ nehmen<br />

können.<br />

Peter Asel<br />

Vorsitzender des Redaktionsbeirats<br />

Arbeitskreis Eliteförderung Deutscher<br />

Hochschulen (AKEDH)


Grußwort<br />

Mit der Hightech-Initiative setzt die<br />

Bundesregierung auf eine ressortübergreifende<br />

Strategie, um Deutschland<br />

an die Weltspitze der wichtigsten Zukunftsmärkte<br />

zu führen. Eines der zentralen<br />

Anliegen richtet sich darauf, Innovationen<br />

durch Querschnittstechnologien<br />

zu fördern und voranzutreiben. Zu den<br />

weltweit aussichtsreichsten Technologiefeldern<br />

mit hohen Wachstums- und<br />

Arbeitsplatzchancen gehört die Nanotechnologie.<br />

Deren Erforschung, Entwicklung<br />

und Umsetzung in Zukunftsmärkte<br />

ist auf Nachwuchs angewiesen,<br />

der hoch qualifiziert und bedarfsgerecht<br />

ausgebildet ist.<br />

Die Entwicklung und Umsetzung der<br />

Nanotechnologie in zukunftsorientierte<br />

Anwendungen und neue Märkte entlang<br />

der Wertschöpfungskette bestimmt die<br />

technologische Leistungsfähigkeit und<br />

internationale Wettbewerbsfähigkeit der<br />

deutschen Wirtschaft entscheidend mit.<br />

Das Interesse, in diese Richtung zu wirken,<br />

zeigte eindrucksvoll die große Resonanz<br />

auf das diesjährige BMBF-Forum<br />

für Nanotechnologie, die „nanoDE<br />

2006“. Rund 400 Repräsentanten aus<br />

Wissenschaft und Wirtschaft nutzten am<br />

06. und 07. November in Berlin die<br />

Gelegenheit, gemäß dem Motto der<br />

Konferenz „Strategien für Produkte von<br />

morgen“ zu diskutieren.<br />

Um die Potenziale der Nanotechnologie<br />

noch stärker zu nutzen, hat das BMBF<br />

die „Nano-Initiative – Aktionsplan 2010“<br />

ins Leben gerufen und anlässlich der<br />

Konferenz erstmals präsentiert. Diese<br />

Initiative zielt u. a. darauf, Branchen an<br />

die Nanotechnologie heranzuführen,<br />

Rahmenbedingungen zu verbessern,<br />

verantwortungsvoll zu handeln und die<br />

Öffentlichkeit über Chancen und Risiken<br />

zu informieren. Um neuere Erkenntnisse<br />

insbesondere jungen Menschen in ihrer<br />

Umgebung nahe zu bringen, ist bei-<br />

spielsweise der nanoTruck auf Initiative<br />

des BMBF unterwegs und erreicht jährlich<br />

ca. 100.000 Besucher.<br />

Nanotechnologie hat in Deutschland<br />

gute Voraussetzungen, ihr volles Potenzial<br />

zu entfalten. Nanotechnologie führt<br />

dazu, dass Elektronikbauteile immer<br />

schneller, Beleuchtungselemente immer<br />

effizienter und Autos immer sicherer<br />

werden. Weitere neue Produktoptionen<br />

richten sich auf den Textilbereich und die<br />

Baubranche. Für die Umwelt lässt Nanotechnologie<br />

eine stärkere Ressourcenschonung<br />

erwarten und im medizinischen<br />

Bereich eröffnen sich Diagnostikund<br />

Therapieverfahren, die faszinierende<br />

neue Möglichkeiten zur Behandlung von<br />

Krankheiten in Aussicht stellen.<br />

Deutschland ist im europäischen Vergleich<br />

in der Nanotechnologie führend,<br />

gemessen an den Ausgaben für Forschung<br />

und Entwicklung und der Zahl<br />

der beteiligten Firmen und Forschungsinstitute.<br />

Seitens des BMBF werden in<br />

diesem Jahr voraussichtlich 134 Millionen<br />

Euro allein in die Projektförderung<br />

investiert. Hinzu kommen beträchtliche<br />

Aufwendungen aus anderen Ressorts<br />

und staatlichen Stellen, die insgesamt<br />

etwa 330 Millionen Euro erreichen werden.<br />

Rund 600 Unternehmen sind derzeit<br />

bereits in Deutschland mit der<br />

Entwicklung, Anwendung und dem<br />

Vertrieb nanotechnologischer Produkte<br />

befasst. Schon heute sind rund 50.000<br />

Arbeitsplätze in der Wirtschaft von<br />

nanotechnologischen Entwicklungen<br />

abhängig. Neue Arbeitsplätze entstehen<br />

insbesondere bei Start-ups und kleinen<br />

und mittleren Unternehmen.<br />

Nanotechnologie eröffnet gute Aussichten<br />

auf neue, attraktive Arbeits- und Beschäftigungsfelder<br />

in zahlreichen Branchen,<br />

angefangen von der Informationstechnik<br />

über Life Science, Optik, Auto-<br />

Grußwort<br />

� � � � � �<br />

mobil, Chemie bis zur Textil- und Baubranche.<br />

Für angehende Nano-Experten<br />

sind erste nanospezifische Studiengänge<br />

an einigen Hochschulen entstanden,<br />

sei es als grundständige Studiengänge<br />

für Abiturienten oder als Aufbaustudiengänge,<br />

die einen Bachelor oder<br />

vergleichbaren Abschluss voraussetzen.<br />

Weitere naturwissenschaftliche Studiengänge<br />

bieten zur Nanotechnologie Vertiefungsbereiche<br />

an. Berufsausbildungen<br />

für Facharbeiter richten sich auf den<br />

neuen Qualifizierungsbedarf ein. Hochqualifizierte<br />

Nachwuchswissenschaftler<br />

erhalten im Rahmen des Wettbewerbs<br />

NanoFutur die Gelegenheit, über einen<br />

Zeitrahmen von fünf Jahren Forschungsarbeiten<br />

zur Nanotechnologie zu betreiben.<br />

Das Jahresmagazin Ingenieurwissenschaften<br />

hat den Dialog zwischen Wissenschaft<br />

und Gesellschaft zum Anliegen.<br />

Mit den vielfältigen Beiträgen<br />

zum Schwerpunkt Nanotechnologie, von<br />

der in absehbarer Zukunft Wirkungen in<br />

nahezu alle Lebensbereiche erwartet<br />

werden, leistet die aktuelle Ausgabe<br />

einen dankenswerten Beitrag.<br />

Dr. Wolfgang Stöffler<br />

Bundesministerium für Bildung und<br />

Forschung<br />

INGENIEURWISSENSCHAFTEN NANOTECHNOLOGIE 7


8<br />

� � � � � � Carl Zeiss AG<br />

�� Stiftung verpflichtet zur Fürsorge für<br />

die Mitarbeiter��<br />

D as<br />

„Wir haben das Glück, dass wir längerfristig denken können als manch<br />

andere AG“, sagt Dr. Augustin Siegel, Leiter der Konzernfunktion<br />

Forschung und Technologie.<br />

Unternehmen befindet sich zu<br />

100 Prozent im Besitz der Carl-<br />

Zeiss-Stiftung. Die Stiftung ist „der wirtschaftlichen<br />

Sicherung ihrer Unternehmen,<br />

der Förderung von Wissenschaft<br />

und Technik, der Pflege der Präzisionstechnik<br />

und der Fürsorge für die sozialen<br />

Belange der Mitarbeiter verpflichtet“,<br />

lautet der Satzungsauftrag von Ernst<br />

Abbe. Der Physiker Abbe war Teilhaber<br />

von Carl Zeiss, der das Unternehmen<br />

1846 gegründet hat.<br />

Trotz Stiftungsstatuten ist Carl Zeiss<br />

hochdynamisch, auch in der Forschung.<br />

Alle drei Monate berichtet Forschungsleiter<br />

Siegel dem Vorstand, wie es mit<br />

den einzelnen Projekten steht und welche<br />

neuen Unternehmensbereiche für<br />

Carl Zeiss denkbar wären. Dabei geht es<br />

um Produkte, die einen Jahresumsatz<br />

von mindestens 100 Millionen Euro bringen<br />

können. Diese Regelmäßigkeit erzeugt<br />

Ansporn in der Abteilung, die<br />

technische Ausstattung für Forschungsarbeiten<br />

ist gut. „Wir haben alles, was<br />

wir brauchen“, gibt sich Siegel stolz.<br />

Dazu gehören auch die guten Kontakte<br />

zu Universitäten und Forschungseinrichtungen.<br />

„Ich empfinde es als gut, dass im Unternehmen<br />

herausfordernde Projekte vorhanden<br />

sind“, meint Dr. Michael Layh,<br />

wie Siegel promovierter Physiker. Die<br />

Schätze lägen am Boden, man müsse<br />

sich nur bücken, sie aufheben und daran<br />

arbeiten, ist sein Eindruck. Zudem zahlt<br />

sich Leistung bei Carl Zeiss in Form von<br />

entsprechender Förderung aus. „Das ist<br />

ein positives Gefühl“, sagt der 31-<br />

Jährige. Seit einem Jahr ist er bei der<br />

Carl Zeiss SMT AG, einer 100-prozentigen<br />

Zeiss-Tochter, hat zuvor in Stuttgart<br />

Physik studiert und in Michigan, USA,<br />

INGENIEURWISSENSCHAFTEN NANOTECHNOLOGIE<br />

den Master of Science in Physics gemacht,<br />

anschließend in Hamburg im Bereich<br />

der Nanotechnologie promoviert.<br />

Für seine Doktorarbeit erforschte er die<br />

Zukunft von Mikrochips – das war Quantenmechanik.<br />

Heute arbeitet er in der<br />

Optik, doch das Endprodukt ist das gleiche.<br />

Die Carl Zeiss SMT AG beschäftigt<br />

sich mit lithographischen Systemen, mit<br />

denen Halbleiter, also Chips oder auch<br />

Prozessoren genannt, hergestellt werden.<br />

Die Strukturen auf einem Mikrochip<br />

sind schier unvorstellbar klein, oft sehr<br />

viel kleiner als ein Tausendstelmillimeter,<br />

und können deshalb nur mit Hilfe von<br />

optischen Systemen erzeugt werden.<br />

„Wir fertigen Produkte, die an der<br />

Grenze des Machbaren rangieren.“<br />

Dr. Michael Layh, Physiker in der<br />

Halbleiterlithographie<br />

Die Carl Zeiss SMT AG entwickelt und<br />

produziert Beleuchtungs- und Projektionssysteme,<br />

mit denen Leiterbahnen<br />

auf das Ausgangsmaterial für Chips,<br />

den Wafern, übertragen werden. Der<br />

Vorgang ähnelt dem Belichten eines<br />

Films. Layh arbeitet im Bereich der<br />

Beleuchtungssysteme und befasst sich<br />

mit Design und Simulation optischer<br />

Komponenten. Ihn reizt es, bei Carl<br />

Zeiss zu arbeiten, weil das Unternehmen<br />

Produkte herstellt, „die an der Grenze<br />

des Machbaren rangieren“. Dass in dem<br />

Unternehmen in größeren Teams ausgesprochen<br />

zielorientiert gearbeitet wird,<br />

war für ihn neu und überraschend. „Aus<br />

der Grundlagenforschung kommend,<br />

kannte ich das nicht“, blickt Layh<br />

zurück. Derzeit befindet sich eine Neuentwicklung<br />

in der Qualifizierung, und<br />

nach der Simulationsphase wird jetzt<br />

überprüft, ob sich das Design auch so<br />

verhält, wie es die Computerprogramme<br />

berechnet haben. „In einem solchen<br />

Stadium ist die Arbeit sehr spannend,<br />

aber auch zeitintensiv“, spricht Layh für<br />

sich und alle anderen 45 Kollegen in der<br />

Abteilung. Doch es kämen auch wieder<br />

Zeiten, in denen ein Ausgleich möglich<br />

ist. Zum Beispiel Gleittage oder ein früher<br />

Feierabend, den man im Fitnesscenter<br />

verbringt, mit dem Carl Zeiss<br />

kooperiert. Man kann aber auch beim<br />

Betriebssport mit den Kollegen Fußball<br />

spielen. Nicht nur dabei duzen sich die<br />

Abteilungsmitglieder, der Chef nicht<br />

ausgenommen.<br />

Gutes Gefühl des Willkommenseins<br />

Seinen ersten Arbeitstag hat der junge<br />

Physiker in guter Erinnerung behalten:<br />

„Ich wurde von dem Personalreferenten<br />

begrüßt, der bei den Vorstellungsgesprächen<br />

dabei war, von meinem Vorgesetzten<br />

abgeholt und in die Abteilung<br />

gebracht.“ Man zeigte ihm die Räumlichkeiten<br />

und stellte ihm alle Kollegen<br />

vor. „Bei mir kam gleich das Gefühl auf:<br />

Hier sind sie auf dich vorbereitet, und<br />

hier bin ich gut aufgehoben“, erzählt<br />

Layh. Dann begann die Einarbeitung.<br />

Sein Pate, ein erfahrener Kollege aus der<br />

Abteilung, nahm ihn während der halbjährigen<br />

Probezeit unter die Fittiche.<br />

Schon nach kurzer Zeit beauftragte ihn<br />

sein Pate mit dem ersten kleineren<br />

Projekt, das Layh rund zwei Monate<br />

beschäftigte.<br />

Den Abschlussbericht präsentierte er<br />

dann der gesamten Abteilung. Der nächste<br />

Teil der Einarbeitung bestand aus<br />

einer kompletten Seminarreihe, die er<br />

gemeinsam mit zwei anderen Neulingen<br />

veranstaltete. Abwechselnd hielt das Trio<br />

Vorträge vor älteren Mitarbeitern über<br />

grundlegende Themen: Wie funktioniert


ein Beleuchtungssystem, oder welche<br />

Linse benötigt man für welchen Zweck?<br />

Den Seminarstoff musste sich jeder Einzelne<br />

selbst aneignen. Parallel zu diesen<br />

beiden Einarbeitungsschienen lief das<br />

Programm „Campus“. Hier bieten spezialisierte<br />

Mitarbeiter ihren Kollegen Vorträge<br />

und Schulungen zu einem bestimmten<br />

Thema rein fachlicher Natur<br />

an. Softskills wie Kommunikation oder<br />

Vortragstechniken wurden Layh im Zeisseigenen<br />

Lernzentrum vermittelt. Bereits<br />

in der zweiten Woche seines Eintritts<br />

diskutierte er gemeinsam mit seinem<br />

Vorgesetzten den Einarbeitungsplan, der<br />

schriftlich fixiert wurde. In regelmäßigen<br />

Gesprächen überprüfen beide den Fortschritt.<br />

„Das fand ich gut, weil man sich<br />

selbst eben auch seine Gedanken<br />

macht, ob es gut läuft oder nicht“, sagt<br />

Layh. In den Mitarbeitergesprächen wurde<br />

er immer wieder nach seinen beruflichen<br />

Vorstellungen für die kommenden<br />

Jahre befragt. Die Carl Zeiss SMT AG<br />

bietet drei unterschiedliche Entwicklungsmöglichkeiten:<br />

Aufgaben mit Personalverantwortung,<br />

Aufgaben mit Projektverantwortung<br />

und die Fachkarriere.<br />

Layh entschied sich zunächst für Letztere,<br />

um sich erst einmal ein vertieftes<br />

Wissen über die Halbleiterlithographie<br />

anzueignen. Er kann sich gut vorstellen,<br />

danach als Projektleiter zu arbeiten.<br />

Doch um Führungskraft zu werden,<br />

muss er sein Führungspotenzial in einem<br />

mehrtägigen Assessment-Center<br />

externen wie internen Beobachtern beweisen.<br />

Ist das geschafft, erwartet den<br />

Kandidaten ein umfangreiches Seminarprogramm.<br />

Wenn dann eine Führungsposition<br />

zu besetzen ist, schaut<br />

sich das Unternehmen zuerst unter seinen<br />

eigenen Kandidaten um. Dabei achtet<br />

es stets darauf, dass keine Kaminkarrieren<br />

entstehen. Deshalb sind Wechsel<br />

in andere Bereiche oder ins Ausland<br />

nicht nur möglich, sondern werden gefordert<br />

und gefördert.<br />

„Was die Weiterentwicklung unserer Mitarbeiter<br />

betrifft, haben wir sämtliche<br />

Angebote eines Großunternehmens“,<br />

sagt Bernhard Just, Leiter des Konzernpersonalwesens<br />

bei Carl Zeiss und, wie<br />

könnte es anders sein, ebenfalls technisch<br />

ausgebildet als Wirtschaftsin-<br />

genieur. Das Portfolio der Weiterbildungsmöglichkeiten<br />

reiche von klassischen<br />

Weiterbildungsinhalten über ein<br />

Nachwuchsführungskräfteprogramm bis<br />

hin zur Finanzierung eines MBA-Studiums.<br />

Prämiengutscheine für eine<br />

Tankfüllung<br />

Carl Zeiss AG<br />

Apropos Bezahlung, das Einstiegsgehalt<br />

entspricht den marktgängigen Gehältern<br />

der Großindustrie und variiert je nach<br />

Ausbildungsstand des Kandidaten. Daneben<br />

gibt es verschiedene Incentives.<br />

So hat Carl Zeiss ein Prämienbudget,<br />

mit dem jeder Vorgesetzte besondere<br />

Leistungen zusätzlich honorieren kann,<br />

was in Form eines ganzen Monatsgehalts<br />

möglich ist. Will der Vorgesetzte<br />

das finanzielle Lob nicht auf das Monatsende<br />

hinausschieben, so kann er<br />

Prämiengutscheine für den Einkauf im<br />

Media Markt oder Tankgutscheine vergeben.<br />

„Besonders hervorheben möchte<br />

ich unsere Altersvorsorge“, sagt Just.<br />

Carl Zeiss habe ein Altersversorgungswerk,<br />

das für alle Neueintritte offen sei<br />

und eine vernünftige Zusatzversorgung<br />

darstelle, um eine mögliche Versorgungslücke<br />

zu schließen. Im Tarifgehalt<br />

ist die Bezahlung fest, abgesehen von<br />

den Incentives. Variable Gehaltsbestandteile<br />

gibt es bei Carl Zeiss erst in<br />

einem außertariflichen Arbeitsverhältnis.<br />

Der Zeitpunkt trete meist nach einer<br />

Betriebszugehörigkeit von vier bis fünf<br />

Jahren ein. Leisten kann sich das Unternehmen<br />

all die Annehmlichkeiten nur,<br />

weil Carl Zeiss so erfolgreich wirtschaftet.<br />

„Wir wollen auch weiterhin im Inland<br />

hochqualifizierte Arbeitsplätze<br />

schaffen. Das ist eine der ausgewiesenen<br />

Stärken von Carl Zeiss.“<br />

Bernhard Just,<br />

Leiter des Konzernpersonalwesens<br />

Der Konzern ist in den vergangenen<br />

zehn Jahren aus eigener Kraft durchschnittlich<br />

um gut fünf Prozent pro Jahr<br />

gewachsen. „In den meisten unserer<br />

Geschäftsbereiche haben wir ein hohes<br />

Wachstum zu verzeichnen, oftmals besser<br />

als der Markt“, freut sich Just. Das<br />

Unternehmen könne sich auf Basis der<br />

Geschäftsentwicklung sehr gut positio-<br />

� � � � � �<br />

nieren, habe spannende Aufgaben und<br />

ein gutes Maß an Sicherheit, was die<br />

Arbeitsplätze betrifft. Auch für diesen<br />

Bereich weiß Carl Zeiss im Rückblick auf<br />

die vergangenen zehn Jahre Außergewöhnliches<br />

zu berichten:<br />

Allein am Firmensitz in Oberkochen und<br />

dem benachbarten Standort Aalen hat<br />

das Unternehmen 900 neue Arbeitsplätze<br />

geschaffen. „Viele andere Firmen<br />

schaffen auch Arbeitsplätze, aber überwiegend<br />

im Ausland“, nennt der Personalchef<br />

den wesentlichen Unterschied.<br />

Carl Zeiss will auch weiterhin im Inland<br />

hochqualifizierte Arbeitsplätze anbieten.<br />

„Das ist eine ausgewiesene Stärke von<br />

uns“, sagt Just und nennt hier den Halbleiterbereich<br />

als herausragendes Beispiel.<br />

Carl Zeiss hat mit der dritten Ausbaustufe<br />

des Halbleiterwerks in Königsbronn<br />

bei Oberkochen begonnen. 50 Millionen<br />

Euro werden investiert, und 150<br />

neue Arbeitsplätze entstehen. Dadurch<br />

kann die komplette Fertigung der Hochleistungsobjektive<br />

für die Chipindustrie<br />

in und um Oberkochen herum erfolgen.<br />

„Unser Hightechkonzern bietet mit seinen<br />

vielfältigen Tätigkeitsfeldern auch in<br />

Zukunft Nachwuchskräften ein breites<br />

Spektrum an Einsatzmöglichkeiten und<br />

exzellente Perspektiven“, ist Bernhard<br />

Just nicht allein deshalb überzeugt.<br />

KONTAKT:<br />

Carl Zeiss AG<br />

Carl-Zeiss-Straße 22<br />

73447 Oberkochen<br />

Eva Kröhl, HR Marketing und Recruiting<br />

Tel.: +49(0)73 64-203757<br />

E-Mail: karriere@zeiss.de<br />

Internet: www.zeiss.de/karriere<br />

INGENIEURWISSENSCHAFTEN NANOTECHNOLOGIE 9


10<br />

� � � � � � NanoMat<br />

�� Kein verflixtes 7. Jahr��<br />

das Kompetenznetz für Materialien der Nanotechnologie knüpft mit<br />

Erfolg seit sieben Jahren den Kontakt zur Industrie<br />

Nanotechnology research involves<br />

the investigation of substances or<br />

components, where the characteristic<br />

unit scale length lies under<br />

that of 100 nm. The smallness of<br />

size results in novel properties<br />

which are of interest in many technical<br />

processes. Nanotechnology<br />

has a high innovative potential and<br />

a good chance of becoming one<br />

of the key technologies of the 21st<br />

century.<br />

Within NanoMat 27 partners coordinate<br />

their research programmes.<br />

The theme of the research is<br />

“Synthesis and investigation of<br />

nanostructured metals and ceramics,<br />

and investigation of the<br />

materials and applications which<br />

result from their nanoscale nature.”<br />

Close cooperation within the<br />

NanoMat network enables the<br />

abilities of the partners to be interlinked<br />

so that projects can be carried<br />

out in continuous and interdisciplinary<br />

way from the preliminary<br />

research stage through to the<br />

transfer to economically viable<br />

products.<br />

INGENIEURWISSENSCHAFTEN NANOTECHNOLOGIE<br />

NanoMat ist ein überregionales Netzwerk<br />

für Materialien der Nanotechnologie<br />

und wurde 1999 gegründet.<br />

Forschungsgegenstand der Nanotechnologie<br />

sind Materialien oder Bauelemente,<br />

deren charakteristische Längenskala<br />

im Bereich unter 100 Nanometer<br />

liegt. Eine solche Nanostruktur kann beispielsweise<br />

entstehen, wenn man die<br />

Kristallitgröße von Polykristallen oder<br />

die Dicke von Multilagenschichtstrukturen<br />

auf wenige Nanometer reduziert.<br />

Diese Reduktion führt zu neuartigen<br />

Eigenschaften, die für eine Vielzahl von<br />

technischen Anwendungen höchst<br />

attraktiv sind. NanoMat hat einen unverwechselbaren<br />

thematischen Focus über<br />

alle Stufen der Wertschöpfung. Das<br />

Repertoire der NanoMat-Partner reicht<br />

von der Grundlagenforschung an Universitäten<br />

und Forschungseinrichtungen,<br />

über angewandte Forschung in<br />

Fraunhofer Instituten und Firmen bis hin<br />

zu regionalen Technologieparks und<br />

Technologiezentren, die ein Hort für<br />

junge, nanotechnologisch orientierte<br />

Unternehmen sind. Jeder NanoMat-<br />

Partner ist ein wichtiger regionaler<br />

Knoten, der sein Umfeld befruchtet und<br />

gleichzeitig von diesem Umfeld profitiert.<br />

Schlußendlich gehört NanoMat zu<br />

den Kompetenznetzen des BMBF<br />

(www.kompetenznetze.de).<br />

Ziele von NanoMat<br />

Innerhalb des Netzwerks NanoMat werden<br />

die Kompetenzen der Kooperationspartner<br />

gebündelt und weiterentwickelt,<br />

so dass Projekte interdisziplinär, von der<br />

Vorlaufforschung bis zum Transfer in<br />

wirtschaftlich verwertbare Ergebnisse,<br />

durchgeführt werden können. Die im<br />

Netzwerk zusammengeschlossenen<br />

Partner verfügen über eine hohe wissenschaftliche<br />

und technologische Leistungsfähigkeit.<br />

Dies belegen auch zahlreiche<br />

Preise und wissenschaftlichen<br />

Auszeichnungen. Darüber hinaus sind<br />

die NanoMat-Partner an insgesamt 71<br />

Patenten und 19 Lizenzen sowie 88 laufenden<br />

Kooperationverträgen mit der<br />

Industrie im Bereich der Nanotechnologie<br />

beteiligt. Ein Ziel von NanoMat ist<br />

es, innovationsfreundliche Rahmenbedingungen<br />

für den Transfer von Forschungsergebnissen<br />

zu gewährleisten.<br />

Es gibt bereits neun Spin Offs, jeweils<br />

zwei von der GKSS-Forschungszentrum<br />

Geesthacht, vom Fraunhofer-Institut für<br />

Silicatforschung (ISC) Würzburg und von<br />

der Universität Bremen (IMSAS), jeweils<br />

eines von den Universitäten Essen-<br />

Duisburg und RWTH Aachen sowie vom<br />

Fraunhofer Institut für Fertigungstechnik<br />

und Angewandte Materialforschung in<br />

Bremen.<br />

NanoMat bietet die Möglichkeit, interdisziplinär<br />

und institutsübergreifend zusammen<br />

zu arbeiten und dabei zu ganzheitlichen<br />

Lösungen und Erkenntnissen<br />

zu gelangen. Die Begeisterung, über<br />

ganz neue Ansätze nachzudenken, und<br />

sich mit den Netzwerkkollegen auszutauschen,<br />

macht das Flair von NanoMat<br />

aus und fördert die Innovationsdynamik.<br />

Organisation und Mitglieder<br />

Der NanoMat-Rahmenvertrag regelt die<br />

Rechte und Pflichten der Partner. Die für<br />

NanoMat verantwortliche Geschäftsführerin<br />

Dr. Regine Hedderich, wird<br />

durch die Sprecher der NanoMat-Partner<br />

unterstützt. Außer Regine Hedderich<br />

beschäftigt NanoMat 3 weitere Mitarbeiter,<br />

die jeweils über „halbe Stellen“ für


NanoMat tätig sind. Die effektive und<br />

leistungsstarke Infrastruktur im Forschungszentrum<br />

gewährleistet eine<br />

schnelle und präzise Projektabwicklung.<br />

NanoMat-Aktivitäten<br />

Die „NanoMat-Szene“ ist eine öffentliche<br />

Veranstaltung, die jedes Frühjahr<br />

Wissenschaftler verschiednerer Fachrichtungen,<br />

die auf dem Feld der<br />

Nanotechnik forschen, in Karlsruhe versammelt.<br />

Sie bietet zusätzlich zu<br />

Fachvorträgen und Laborbesichtigungen<br />

eine Kommunikationsplattform für<br />

die Nanoszene, die in der 7. NanoMat-<br />

Szene einen Höhepunkt fand. Der<br />

besondere Reiz der NanoMat-Szene<br />

ergibt sich aus der Kombination von<br />

NanoMat<br />

� � � � � �<br />

Abb. 1:<br />

NanoMat-Partner (BASF AG, DECHEMA e.V., Degussa AG Forschungszentrum Jülich GmbH, Forschungszentrum Karlsruhe GmbH, Fraunhofer-Institut für Fertigungstechnik und Angewandte<br />

Materialforschung IFAM, Fraunhofer-Institut für Keramische Technologien und Sinterwerkstoffe IKTS, Fraunhofer-Institut für Silicatforschung ISC, GKSS Forschungszentrum Geesthacht GmbH,<br />

Hochdruckforschungszentrum der Polnischen Akademie der Wissenschaften, Institut für Festkörper- und Werkstoff-Forschung Dresden, Max-Planck-Institut für Metallforschung, Merck KGaA<br />

Darmstadt, Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen, Robert Bosch GmbH, SusTech GmbH & Co KG, Technische Universität Darmstadt, Technische Universität Hamburg-Harburg,<br />

Unipress Warschau, Universität Bremen (IMSAS), Universität Duisburg-Essen, Universität Karlsruhe (TH), Universität Konstanz, Universität Stuttgart, Universität Ulm)<br />

Vorträgen aus Industrie und Forschungseinrichtungen.<br />

Es ist ein schwieriger Weg von der<br />

Entdeckung eines neuen Phänomens<br />

über die technische Umsetzung im<br />

Labor und die Realisierung eines<br />

Prototypen bis zum Markteintritt.<br />

NanoMat und der Projektträger PTKA<br />

haben hierfür einige Instrumente ent-<br />

INGENIEURWISSENSCHAFTEN NANOTECHNOLOGIE 11


12<br />

� � � � � � NanoMat<br />

Dr. Renzo Tomellini überreicht mit viel Freude dem Preisträger Prof. Dr. Johannes Boneberg (rechts) die NanoMat-Innovation-Award-Medaille, die von der Firma Degussa AG mit dem Bild des<br />

Preisträgers mittels Nanotechnik hergestellt wurde. Vorstandsvorsitzender Prof. Dr. Manfred Popp überreichte den Scheck und Dr. Regine Hedderich die handgeschriebene Urkunde<br />

wickelt, die vor allem dem Mittelstand<br />

helfen, in zukünftigen Geschäftsfeldern<br />

mit innovativen Produkten in Deutschland<br />

Arbeitsplätze zu schaffen: die<br />

Karlsruher Arbeitsgespräche, NanoMat-<br />

Szene mit dem NanoMat-Innovation-<br />

Award, die Nanofair und das Nanoforum<br />

Karlsruhe.<br />

Identifikation von Handlungsfeldern<br />

Aus einer Befragung 300 europäischer<br />

Firmen im Rahmen des EU-Projekts<br />

NanoroadSME, welches NanoMat-Partner<br />

mit dem Steinbeis Europazentrum,<br />

dem Fraunhofer IPA und sechs weiteren<br />

europäischen Partnern bearbeiten, ergab<br />

sich, dass für Firmen der „Flaschenhals“<br />

darin besteht, die Nanotechnik in<br />

ihr Geschäftsfeld zu integrieren: es gibt<br />

zu wenig Kenntnis über neue Forschungsergebnisse,<br />

außerdem ist die<br />

Prozesstechnik noch unzureichend ent-<br />

INGENIEURWISSENSCHAFTEN NANOTECHNOLOGIE<br />

wickelt. Dies haben wir aufgegriffen und<br />

zusammen mit dem BMBF und PTKA<br />

die oben erwähnte 7. NanoMat Szene<br />

und die Karlsruher Arbeitsgespräche<br />

durchgeführt. 550 Teilnehmer folgten<br />

dem Ruf ins Karlsruher Kongresszentrum.<br />

Produktion und produktionsnahe Dienstleistungen<br />

erbringen rund 70% der deutschen<br />

Wirtschaftsleistung, basieren aber<br />

auf einem technologischen Vorsprung.<br />

Wichtigstes Instrument der Forschungsförderung<br />

für die Produktion ist das<br />

Verbundprojekt, in dem Partner aus Industrie<br />

und Wissenschaft an industrierelevanten<br />

Problemlösungen arbeiten können.<br />

Der Weg dorthin führt über bundesweite<br />

Wettbewerbe. Bisher wurden über<br />

30 Themen ausgeschrieben. Aus diesen<br />

Wettbewerben, an denen sich über 1200<br />

Konsortien beteiligt haben, sind rund<br />

200 Verbundprojekte hervorgegangen,<br />

die insgesamt mit 317 Mio. Euro durch<br />

das BMBF gefördert werden. 52% der<br />

Verbundprojekt-Partner sind kleine und<br />

mittlere Unternehmen (KMU). Mit rund<br />

43% der Fördermittel profitieren sie in<br />

besonderem Maße von „Forschung für<br />

die Produktion von morgen“ (70% der<br />

Fördermittel für die Industrie gehen an<br />

KMU). Zur Stärkung der KMU – in<br />

Deutschland bekanntlich der Arbeitsplatzmotor<br />

– wird auch die Initiative<br />

„Nano geht in die Produktion, Produktionstechnik<br />

zur Nutzung nanotechnischer<br />

Potenziale“ beitragen.<br />

Preiswürdige Innovationen<br />

Neu bei der 7. NanoMat Szene war die<br />

Auslobung des NanoMat-Innovation-<br />

Award. Der mit 20 000 Euro dotierte<br />

Preis wird an junge Wissenschaftlerinnen<br />

und Wissenschaftler vergeben,<br />

deren Forschung ein hohes Innovationsund<br />

Anwendungspotential hat. Sponso-


en des Preises sind die NanoMat-<br />

Partnerfirmen Degussa AG, BASF AG,<br />

Merck KGaA, Sustech Darmstadt und<br />

Robert Bosch GmbH. Die international<br />

besetzte Jury hat nicht nur darüber zu<br />

befinden, wer als Gewinner das Preisgeld<br />

erhält: Denn neben einer Medaille<br />

und einer Urkunde geht auch ein professionellles<br />

„Mentoring“ durch die Nano-<br />

Mat-Akademie an den Sieger.<br />

Die diesjährige Laudatio wurde von Dr.<br />

Renzo Tomellini von der Europäischen<br />

Kommission gehalten. Preisträger sind<br />

die Physiker Dr. Manfred Albrecht, der<br />

eine Emmy-Noether Nachwuchsgruppe<br />

leitet, und Prof. Dr. Johannes Boneberg.<br />

Sie haben ein neues Verfahren zur<br />

Erhöhung der magnetischen Speicherdichte<br />

entwickelt [1]. In heute üblichen<br />

Systemen ist das Magnetspeichermedium<br />

ein granularer Film aus schwach<br />

gekoppelten magnetischen Körnern.<br />

Wegen deren statistischer Größenverteilung<br />

muss ein Bit auf ca. 100 Körner<br />

abgelegt werden.<br />

Durch das neue Verfahren von Albrecht<br />

und Boneberg wird es möglich, viel<br />

mehr Daten auf kleinsten Raum unterzubringen.<br />

Dabei wird das Filmmaterial<br />

nicht wie bisher auf eine möglichst<br />

ebene Oberfläche aufgebracht, sondern<br />

auf eine selbstorganisierte dichte Lage<br />

sphärischer Nanopartikel, deren gekrümmte<br />

Oberflächen nach Aufbringen<br />

des magnetischen Films je eine gekrümmte<br />

magnetische Kappe tragen.<br />

Diese Kappenstruktur bringt wesentliche<br />

Vorteile gegenüber den bisherigen<br />

Filmen: Die einzelnen Kappen sind exakt<br />

gleich groß und voneinander magnetisch<br />

isoliert. Aufgrund ihrer Geometrie<br />

wird eine höhere Schaltgeschwindigkeit<br />

prognostiziert.<br />

Eine zentrale Problematik, nämlich die<br />

Beschreibbarkeit solcher Strukturen mit<br />

verfügbaren Magnetfeldern, kann ebenfalls<br />

aufgrund der Kappengeometrie<br />

gelöst werden: Durch einfache Verkippung<br />

der Probe beim Aufbringen des<br />

Films lassen sich die Kappen auch seitlich<br />

auf die Nanokugeln aufbringen<br />

(„gekippte Bits“), wodurch das für das<br />

Beschreiben der Kappe notwendige<br />

Magnetfeld reduziert wird. Albrecht und<br />

Boneberg realisierten erstmals ein<br />

kostengünstiges Speichermedium durch<br />

selbstorganisierte Nanostrukturierung.<br />

Das Potential des Konzepts der Nanokappen<br />

liegt in einer Erhöhung der<br />

Speicherdichte um einen Faktor 50 und<br />

der Verzehnfachung der Schreibgeschwindigkeit<br />

bei Kompatibilität zu gängiger<br />

Speichertechnologie. Insbesondere<br />

die technische Relevanz verhalf<br />

dieser Entwicklung zur Auswahl für den<br />

NanoMat-Innovation-Award.<br />

Marktplatz des Nano-Wissens<br />

Bereits zum fünften Mal gab es die internationale<br />

Veranstaltung „Nanofair, neue<br />

Ideen für die Industrie“. Diese bringt<br />

Wissenschaftler aus Forschungseinrichtungen<br />

und der Industrie zusammen,<br />

um Erfahrungen auszutauschen und<br />

den richtigen Ansprechpartner für Problemlösungen<br />

zu finden. Die Nanofair<br />

2006 fand am 21. und 22. November in<br />

Karlsruhe statt und hat auch Bezug zu<br />

branchenspezifischen Anwendungen<br />

der Nanotechnik genommen.<br />

Für das Wissenschaftsprogramm war<br />

NanoMat verantwortlich. Über 200<br />

Teilnehmer aus 21 Ländern lockte das<br />

Vortragsprogramm nach Karlsruhe. Prof.<br />

Horst Hahn (INT) z.B stellte in seinem<br />

Einführungsvortrag die Anwendungsmöglichkeiten<br />

von Nanomaterialien dar.<br />

Eine bemerkenswerte Aufwertung erfuhr<br />

die Nanofair durch die Einbeziehung der<br />

Gewinner des Nachwuchswettbewerbes<br />

„Nanotechnologie“. Ergänzt wurde das<br />

Symposium durch eine technische<br />

Ausstellung.<br />

NanoMat<br />

Der gemeinsame Auftritt der bundesweiten<br />

Nano-Kompetenznetze wurde von<br />

der Geschäftsstelle NanoMat organisiert.<br />

Das Steinbeis Europa-Zentrum<br />

nutzte die Chance, für das EU-Projekt<br />

Nanoroad SME, an dem auch NanoMat<br />

aktiv beteiligt ist, eine Umfrage an<br />

Unternehmen bezüglich des zukünftigen<br />

nanotechnologischen Bedarfs durchzuführen.<br />

Da sich das Konzept der<br />

„Nanofair“ bewährt hat, soll die Reihe<br />

auf jeden Fall fortgesetzt werden.<br />

Für ein kontinuierliches Miteinander hat<br />

NanoMat gemeinsam mit der Wirtschaftsförderung<br />

Karlsruhe auch das<br />

Nanoforum Karlsruhe ins Leben gerufen,<br />

das sowohl von Wissenschaftlern aus<br />

den teilnehmenden Forschungseinrichtungen<br />

als auch von Geschäftsführern<br />

mittelständischer Unternehmen<br />

gern als Plattform zum Ideenaustausch<br />

genutzt wird. Der Charme der Veranstaltung<br />

liegt darin, dass die teilnehmenden<br />

Einrichtungen jeweils reihum als<br />

Gastgeber der Veranstaltung fungieren.<br />

So konnten die Teilnehmer bereits das<br />

Forschungszentrum Karlsruhe und das<br />

dort befindliche Institut für Nanotechnlogie<br />

kennenlernen und einen Eindruck<br />

vom Fraunhofer ICT bekommen. Mit<br />

dem Nanoforum entwickelt sich im<br />

Südwesten der Republik ein synergetischer<br />

Cluster zur Nanotechnologie.<br />

Antireflexschichten<br />

� � � � � �<br />

Wie erfolgreiche Kooperation zwischen<br />

NanoMat-Partnern aussehen kann, zeigen<br />

die von Dr. Stefan Walheim (INT)<br />

entwickelten Nano-Antireflexschichten.<br />

INGENIEURWISSENSCHAFTEN NANOTECHNOLOGIE 13


14<br />

� � � � � � NanoMat<br />

INGENIEURWISSENSCHAFTEN NANOTECHNOLOGIE<br />

Etwa 4% des einfallenden Lichts werden an einer Glasoberfläche reflektiert.<br />

Mit einer Beschichtung unter n < 1.52 kann die Reflexion vermieden werden.<br />

Erst mit einer Beschichtung mit n = 1.22 kann die Reflexion (für eine Wellenlänge)<br />

vollständig unterdrückt werden.<br />

Abb. Schematische Darstellung des Herstellungsprozesses, beispielsweise beim<br />

Spincoating<br />

Transmission einer beidseitig<br />

beschichteten Weißglasplatte: Eine<br />

einfache MgF2-Beschichtung (blau)<br />

zeigt eine deutlich höhere<br />

Restreflexion als unsere neuartige<br />

Polymerbeschichtung (violett).<br />

Kombiniert man eine MgF2-Schicht<br />

mit einer Polymerschicht mit<br />

n=1.44, so kann eine Transmission<br />

von 99.7% erreicht werden (grün,<br />

gemittelt von 400-700nm). Die<br />

durchgezogenen Linien sind berechnet.<br />

Als Höhepunkt wurde ein Uhrglas für<br />

eine Armbanduhr „gecoated“ besser<br />

beschichtet. Das Besondere dabei: Jede<br />

Uhr besitzt das NanoMat-Logo als<br />

„Wasserzeichen“ auf dem Uhrglas, das<br />

nur in einem bestimmten Blickwinkel<br />

gesehen werden kann.<br />

NanoMat bietet folgende<br />

Dienstleistungen an:<br />

• Koordinierung der Forschung<br />

• Internationale Aktivitäten<br />

• Aus- und Weiterbildung<br />

• Beratung und Projektmanagement<br />

• Technologietransfer<br />

• Unternehmensgründungsinitiativen<br />

• Tagungen und Seminare<br />

• Messen und Ausstellungen<br />

• Öffentlichkeitsarbeit<br />

Aus der Fülle der Dienstleistungen sollen<br />

die Aus- und Weiterbildung und der<br />

Bereich Tagungen und Seminare näher<br />

vorgestellt werden.<br />

Aus- und Weiterbildung<br />

Im Bereich der Lehre werden Vorlesungs-,<br />

Seminar-, Diplomanden- und<br />

Doktorandenbetreuung in den Fachbereichen<br />

Physik, Chemie, Ingenieurwissenschaften<br />

von NanoMat-Mitgliedern<br />

der Universitäten Aachen, Darmstadt,<br />

Essen, Hamburg-Harburg, Karlsruhe,<br />

Konstanz, Saarbrücken, Straßburg,<br />

Stuttgart und Ulm angeboten.<br />

Das Förderprogramm der Nachwuchswissenschaftler<br />

„Nanotechnologie“ des<br />

BMBF, das die Forschungsministerin<br />

Edelgard Bulmahn zur NanoDE 2002 in<br />

Bonn ausgerufen hatte, trägt erste<br />

Früchte. Der Projektträger Jülich und<br />

NanoMat veranstalteten das Networking<br />

Treffen der Nano-Nachwuchswissenschaftler<br />

am 22. November 2004 in<br />

Karlsruhe mit dem Ziel, wichtige Informationsimpulse<br />

in Richtung Verwertung<br />

und Ausgründung zu geben und die<br />

Vernetzung unter den Forschern zu fördern.<br />

Während der Begrüßung und<br />

Eröffnung sprach MinDir Dr. Stöffler<br />

(BMBF) voller Stolz und Zuversicht von<br />

den jungen Nanologen. Prof. Popp


(Vorstandsvorsitzender des Forschungszentrums<br />

Karlsruhe) zeigte die Bedeutung<br />

von Exzellenzgruppen für den<br />

deutschen Forschungsstandort auf. Im<br />

ersten Block der NanoMat-Akademie<br />

gab es Denkanstösse in Richtung Verwertung<br />

und Ausgründung.<br />

Ausblick<br />

Im weltweiten Vergleich ist Deutschland<br />

ein hervorragender Standort für die<br />

Nanotechnologie und wettbewerbsfähig.<br />

Exzellente Grundlagenforschung, gepaart<br />

mit anwendungsorientierter Forschung<br />

und dem Potential für maßgeschneiderte<br />

Produkteigenschaften, sind<br />

Kriterien für internationale Attraktivität.<br />

NanoMat hat international bereits einen<br />

guten Ruf. Das belegen die vielen<br />

Wissenschaftspreise und die zahlreichen<br />

Bitten um Aufnahme in das<br />

NanoMat-Netzwerk. NanoMat kooperiert<br />

mit europäischen Netzwerken<br />

sowie mit INTAS 99-1216 (Stuttgart, St.<br />

Petersburg, Chernogolovka, Tomsk, Ufa,<br />

Barcelona, Belfort), weiter mit Tsukuba<br />

(Japan), der Qinghua University, der<br />

Beijing University und der Chinese<br />

Academy of Sciences in Beijing und<br />

Shenyang (China).<br />

Das Netzwerk NanoMat ist auch im<br />

Lenkungsausschuss des Kompetenzfeldes<br />

Nanotechnologie des VDI vertreten,<br />

das u. a. als Berater und Ansprechpartner<br />

der Politik neue Forschungsrichtungen<br />

definiert, um die Technologieentwicklung<br />

zu steuern. Pressemitteilungen,<br />

Webseiten, Ausstellungen<br />

und Messen werden von der Geschäftstelle<br />

im Forschungszentrum<br />

Karlsruhe für das gesamte Netzwerk<br />

vorbereitet. In der Zeitschrift „Photonik“<br />

gibt es in der Rubrik Nanotechnik regelmäßig<br />

Beiträge von NanoMat.<br />

NanoMat<br />

� � � � � �<br />

Fragestellungen der aktuellen Standortdiskussion<br />

und die Beiträge, die<br />

durch die Nanotechnologie geleistet<br />

werden können, werden von NanoMat<br />

verstärkt aufgegriffen werden, um sie in<br />

der Öffentlichkeit transdisziplinär zu<br />

erörtern. NanoMat wird Rundfunk- und<br />

Fernsehinterviews, Pressekonferenzen,<br />

Besucherführungen, Lehrerfortbildung<br />

und Schülerseminare sowie Vorträge in<br />

Volkshochschulen organisieren.<br />

Literaturhinweise:<br />

[1] M. Albrecht, J. Boneberg, Selbstorganisierte<br />

magnetische Nanokappen<br />

für die Datenspeicherung, Nanotechnik<br />

3/2006<br />

(www.nanotechnik-online.com)<br />

Ansprechpartner:<br />

R. Hedderich, NanoMat<br />

Geschäftsstelle Forschungszentrum<br />

Karlsruhe<br />

(www.nanomat.de)<br />

INGENIEURWISSENSCHAFTEN NANOTECHNOLOGIE 15


16<br />

� � � � � �<br />

BIAS – Bremer Institut für angewandte<br />

Strahltechnik GmbH<br />

„Zebras“ aus Bremen:<br />

�� Neues Messsystem findet jede<br />

Macke im Spiegelbild��<br />

E rst<br />

Berührungslose Formvermessung reflektierender Oberflächen – gleich<br />

drei Patentanmeldungen für Entwicklung aus Bereich der optischen<br />

Oberflächenwinkelmesstechnik<br />

putzen und polieren, dann der<br />

prüfende Blick. Ob Brille, Motorhaube<br />

oder Silberschale: Im Gegenlicht<br />

sieht man am besten, ob sie auch wirklich<br />

blank geworden sind – nämlich<br />

dann, wenn sich alles tadellos darin<br />

spiegelt. Dieses alltägliche Phänomen<br />

hat sich ein Wissenschaftler-Team an der<br />

Universität Bremen zu Nutze gemacht<br />

und ein neues Messverfahren entwickelt.<br />

Mit dessen Hilfe lassen sich einfach<br />

und schnell auch kleinste Unebenheiten<br />

in reflektierenden Oberflächen<br />

messen und bewerten. Nun wurde das<br />

INGENIEURWISSENSCHAFTEN NANOTECHNOLOGIE<br />

Auf dem Airbus-Prüfstand in<br />

Dresden zur Qualitätskontrolle<br />

ein „Zebra“ am<br />

Flugzeugrumpf: Einfach per<br />

Saugnapf an der Außenhülle<br />

des A380 angebracht, verrichtet<br />

das neue Messsystem<br />

seine Arbeit.<br />

Foto: BIAS<br />

dritte Patent auf diese Entwicklung aus<br />

dem Bremer Institut für angewandte<br />

Strahltechnik (BIAS) angemeldet und die<br />

innoWi GmbH, das Gemeinschaftsunternehmen<br />

der Bremer Hochschulen<br />

und der Bremer Investitions-Gesellschaft<br />

mbH, kümmert sich um die<br />

Vermarktung der Idee. Sie hat bereits<br />

erste Interessenten für das System,<br />

auch aus Großbritannien und Japan.<br />

Die Geräte sind handlich, leicht und mobil.<br />

Sie arbeiten im Nanometer-Bereich,<br />

also in der Größenordnung von Millions-<br />

tel Millimetern, und sie sind vielfältig einzusetzen.<br />

Entsprechend groß ist die<br />

Bandbreite der Interessenten. Sie reicht<br />

von der der Automobil- oder Flugzeugindustrie<br />

bis hin zum Hersteller von<br />

Brillengläsern und Kontaktlinsen. In Zusammenarbeit<br />

mit dem Kooperationspartner<br />

und Mitentwickler Vereinigte<br />

Elektronik-Werkstätten GmbH (VEW) in<br />

Bremen entstanden bereits mehrere<br />

Prototypen dieser neuen Messgeräte.<br />

Sie arbeiten unter anderem bei Airbus<br />

und im Institut für Werkstofftechnik<br />

(IWT). Weitere Kooperationen in diesem<br />

Projekt gibt es mit der Fachhochschule<br />

Bern und der Satisloh GmbH in Wetzlar,<br />

einem Hersteller von Maschinen für die<br />

Brillenglasfertigung.<br />

Wer seine Motorhaube poliert hat,<br />

schaut sich das Ergebnis seiner Arbeit<br />

danach zumeist an, indem er mit geneigtem<br />

Kopf über die blanke Fläche<br />

blickt. Dann sieht er nicht die Fläche<br />

selbst, sondern das, was sich darin<br />

spiegelt. Hat die Haube Macken, ist das<br />

Spiegelbild an diesen Stellen verzerrt.<br />

Selbst kleinste Kratzer und Beulen, die<br />

beim direkten Blick auf das Blech kaum<br />

oder gar nicht auffallen, sind so deutlich<br />

zu sehen. Thorsten Bothe ging es<br />

damals nicht um Autobleche: Vor fünf<br />

Jahren hielt der Diplomphysiker aus<br />

dem BIAS eine Reihe von Klaviertasten<br />

gegen das Licht, um Unebenheiten in<br />

der Lackierung aufzuspüren. Da kam


BIAS – Bremer Institut für angewandte<br />

Strahltechnik GmbH<br />

ihm die zündende Idee zu dem neuen<br />

Messsystem. Und so funktioniert es:<br />

Die Wissenschaftler erzeugen auf einem<br />

Bildschirm ein Streifenmuster und bringen<br />

ihn dann über die zu untersuchende<br />

Fläche. Spiegelnd, also reflektierend<br />

muss sie sein, denn nur dann funktioniert<br />

das System. Eine Kamera nimmt<br />

die sich in der Fläche spiegelnden<br />

Streifen auf, sendet die Daten an einen<br />

Rechner, der die Bilder dann auswertet.<br />

Hierzu haben die Forscher eine spezielle<br />

Software entwickelt, den „BIAS' Fringe<br />

Processor“. Gibt es auch nur die kleinste<br />

Unregelmäßigkeit in dem Streifenmuster,<br />

findet das System sie. Ist das Spiegelbild<br />

an einer Stelle verzerrt, ist die<br />

Oberfläche nicht perfekt. Rechner und<br />

Software liefern dazu die genauen Daten.<br />

Was nach einem so einfachen Prinzip<br />

funktioniert, hat einen komplizierten<br />

Namen: „Formvermessung reflektierender<br />

Oberflächen“ heißt es und ist angesiedelt<br />

in dem Bereich der Oberflächenwinkelmesstechnik.<br />

Das war auch den<br />

VEW-Entwicklern zu lang. Einfach „Zebra“<br />

haben sie ihre Prototypen genannt<br />

– wegen der Streifen, und die BIAS-<br />

Forscher haben den Arbeitstitel erst einmal<br />

so übernommen.<br />

„Damit können wir alles messen: von<br />

kleinsten Flächen bis hin zu verspiegelten<br />

Wänden“, sagt Bothe. Das System<br />

spüre Unebenheiten von einem<br />

Nanometer auf. „Das ist quasi nichts“,<br />

sagt er. Ein Atom ist rund einen Zehntel<br />

Nanometer groß, ein durchschnittliches,<br />

menschliches Haar misst rund 70.000<br />

Nanometer. Um Messungen in dieser<br />

Größenordnung und mit einer solchen<br />

Genauigkeit vorzunehmen, bedarf es<br />

normalerweise komplexer, stationärer<br />

Messgeräte. „Sie sind sehr empfindlich<br />

gegen Erschütterungen“, erklärt Bothe,<br />

oder sie müssten taktil messen, also das<br />

Objekt abtasten. Ein Nachteil dieser<br />

Messmethoden: Die Messköpfe müssen<br />

das zu messende Objekt berühren. Das<br />

geschieht nicht immer zerstörungsfrei.<br />

Die Bremer „Zebras“ berühren die<br />

Objekte nur mit Licht, wiegen nicht einmal<br />

einen Zentner, sind robust und können<br />

problemlos dort positioniert werden,<br />

wo gemessen werden soll. Bei<br />

Airbus zum Beispiel werde es mit Saugnäpfen<br />

am Flugzeugrumpf des A380<br />

angebracht und vermesse dort in zwei<br />

Minuten eine Fläche von 150 Quadratzentimetern,<br />

sagt Bothe. „Es geht aber<br />

auch kleiner“, sagt Bothe. Auch für die<br />

Herstellung von Brillen und Kontaktlinsen<br />

sei das System interessant. Daher<br />

Ansprechpartner:<br />

� � � � � �<br />

arbeite man nun auch an einer Mini-<br />

Version des Messgerätes, dem „Mikro-<br />

Zebra“. Das ist ein Handgerät, das noch<br />

kleiner und feiner untersuchen kann.<br />

In Zusammenarbeit mit dem BIAS erarbeitet<br />

die innoWi nun Strategien für die<br />

Vermarktung dieser hoffnungsvollen<br />

Entwicklung. „Wir haben geschaut, wo<br />

für diese Geräte relevante Messaufgabe<br />

anfallen, haben die Branchen analysiert<br />

und gruppiert und alle mögliche Lizenznehmer<br />

angeschrieben“, sagt Jens<br />

Hoheisel, Diplom-Informatiker und Innovationsmanager<br />

bei der innoWi. „Es gibt<br />

in vielen verschiedenen Branchen ein<br />

großes Anwendungsfeld für diese Entwicklung“,<br />

weiß er aus den aufwändigen<br />

Studien. Die Reaktionen geben ihm<br />

Recht: „Es gibt offensichtlich einen Riesenbedarf,<br />

und inzwischen führen wir<br />

konkrete Gespräche mit interessierten<br />

Lizenznehmern“, freut er sich. Dabei<br />

seien die Möglichkeiten, die hinter dieser<br />

Erfindung stecken, noch gar nicht<br />

ganz ausgenutzt.<br />

Dipl.-Inform. Jens Hoheisel (innoWi GmbH)<br />

Telefon: 0421 96 00-715, E-Mail: jens.hoheisel@innowi.de<br />

Prof. Dr.-Ing. Werner Jüptner (BIAS)<br />

Telefon: 0421 218-50 02, E-Mail: jueptner@bias.de<br />

Dipl.-Phys. Thorsten Bothe (BIAS)<br />

Telefon: 0421 218-50 14, E-Mail: bothe@bias.de<br />

Norbert Köpp (VEW)<br />

Telefon: 0421 27 15 30, E-Mail: vew-gmbh-bremen@t-online.de<br />

INGENIEURWISSENSCHAFTEN NANOTECHNOLOGIE 17


18<br />

� � � � � � Dortmunder Summer School<br />

�� Studium – und was dann?��<br />

M it<br />

Gewinnbringende Kontakte zwischen Studierenden und Arbeitgebern<br />

auf der ersten Dortmunder Summer School Mikrotechnik<br />

großem Erfolg fand vom 21. bis<br />

25. August die erste Dortmunder<br />

Summer School Mikrotechnik unter der<br />

Schirmherrschaft des nordrhein-westfälischen<br />

Innovationsministers Prof. Dr.<br />

Andreas Pinkwart statt.<br />

29 Studierende aus ganz Deutschland<br />

knüpften wertvolle Kontakte zu potenziellen<br />

Arbeitgebern und lernten Anwendungsgebiete<br />

von Mikro- und Nanotechnik<br />

kennen. Organisiert wurde die<br />

Summer School vom IVAM Fachverband<br />

für Mikrotechnik, den Fachhochschulen<br />

Dortmund und Gelsenkirchen, der Universität<br />

Dortmund und dem dortmundproject.<br />

Im Fokus der Veranstaltung stand Dortmund<br />

als Deutschlands Mikrotechnik-<br />

Standort Nummer Eins. Von Abformtechniken<br />

bis Technologiemarketing gaben<br />

Firmen wie Boehringer Ingelheim<br />

microparts, HL-Planartechnik, Bartels<br />

Mikrotechnik, Elmos und Raith, aber<br />

auch Hochschuldozenten interessante<br />

Einblicke in Produktion und Entwicklung,<br />

aktuelle Forschungsergebnisse und Zukunftsperspektiven.<br />

Nach der Theorie im<br />

Seminarraum erhielten die Studierenden<br />

während Firmenbesuchen Antwort auf<br />

praktische Fragen und vertieften ihr neu<br />

erlangtes Wissen.<br />

Auch beim Get-together und einem<br />

Besuch der Zeche Zollern kamen die<br />

Teilnehmer untereinander und mit den<br />

INGENIEURWISSENSCHAFTEN NANOTECHNOLOGIE<br />

Referenten ins Gespräch. Viele von<br />

ihnen, wie David Rudek aus Bochum,<br />

fuhren mit „einigen Namen in der Tasche“<br />

nach Hause. Auf diesem Weg<br />

wurden sogar über die interne Stellenbörse<br />

hinaus Praktika und Jobangebote<br />

vermittelt. Den für technische und naturwissenschaftliche<br />

Studiengänge durchschnittlichen<br />

Frauenanteil von etwa neun<br />

Prozent konnte die Summerschool mit<br />

einer Frauenquote von 16 Prozent deutlich<br />

toppen.<br />

Ein positives Fazit zogen nicht nur die<br />

Studierenden, sondern auch die Organisatoren<br />

wie Prof. Dr. Hans-Joachim<br />

Lilienhof von der Fachhochschule Gelsenkirchen:<br />

Das war eine sehr erfolgreiche<br />

Veranstaltung, insbesondere für die<br />

Studierenden. Aber nicht nur für die:<br />

Auch wir haben viel gelernt.? Die Summer<br />

School wurde vom Ministerium für<br />

Innovation, Wissenschaft, Forschung<br />

und Technologie des Landes Nordrhein-<br />

Westfalen und dem Europäischen Fonds<br />

für Regionale Entwicklung der EU gefördert.<br />

Nächstes Jahr haben erneut 30<br />

Studierende die Gelegenheit, sich mit<br />

dem Thema Mikrotechnik auseinanderzusetzen.<br />

Interessenten können sich schon jetzt<br />

bei Anja Stenzel<br />

(Telefon: +49 2319742 147<br />

E-Mail: ast@ivam.de)<br />

vormerken lassen.<br />

KONTAKT:<br />

Nächste<br />

Dortmunder<br />

Summer<br />

School:<br />

August<br />

2007<br />

IVAM – Fachverband für Mikrotechnik<br />

Emil-Figge-Str. 76<br />

44227 Dortmund<br />

Tel.: 0231/9742-168<br />

E-Mail: info@ivam.de


� � � � � � dortmund-project<br />

�� Der Mikro- und Nanotechnologie-<br />

Standort Dortmund – das Umfeld stimmt��<br />

Wer mit Technik in Miniatur groß herauskommen will, ist in Dortmund an<br />

der richtigen Adresse. In Entwicklung und industriellem Einsatz von<br />

Mikro- und Nanotechnologie (MNT) nimmt die Stadt europaweit einen<br />

Spitzenplatz ein.<br />

Das MNT-Cluster, ein effektives<br />

Netzwerk aus Wissenschaft und<br />

Wirtschaft, schafft ein optimales Umfeld<br />

für Wachstum und Ansiedlung. Geprägt<br />

ist der zukunftsträchtige Standort durch<br />

leistungsstarke Technologieführer, die<br />

zusammen mit vielen innovativen Startups<br />

und einem gut aufgestellten Mittelstand<br />

das Rückgrat für weitere erfolgreiche<br />

Geschäftsmodelle bilden. Erwartet<br />

werden für die nächsten Jahre nicht nur<br />

steigende Umsätze auf den relevanten<br />

Märkten, sondern auch positive Auswirkungen<br />

auf den bisher schon sehr dynamischen<br />

Arbeitsmarkt. Dortmund ist zudem<br />

Sitz des internationalen Fachverbands<br />

für Mikrotechnik IVAM.<br />

Im MNT-Cluster Dortmund sind rund<br />

1.900 Mitarbeiter in über 30 Unternehmen<br />

beschäftigt. Der Anteil an akademisch<br />

qualifizierten Mitarbeitern ist in<br />

vielen Firmen außergewöhnlich hoch<br />

und beläuft sich bei einem Drittel der<br />

Unternehmen auf mehr als 75%. Mit fast<br />

50.000 Studierenden technischer oder<br />

naturwissenschaftlicher Fächer in einem<br />

Umkreis von 100 Kilometern und den<br />

Studienschwerpunkten Mikrosystemtechnik<br />

an Universität und Fachhochschule<br />

bietet Dortmund die Möglichkeit,<br />

auf ein großes Reservoir an gut ausgebildeten<br />

Fachkräften zurück zugreifen.<br />

Kompetenzzentren – Know-how für<br />

neue Produkte<br />

Eine wesentliche Keimzelle am Standort<br />

sind die vier Kompetenzzentren der<br />

Mikro- und Nanotechnologie. Sie spielen<br />

eine Schlüsselrolle, bei der markfähigen<br />

Entwicklung innovativer Produkte.<br />

Die Vorteile der Kompetenzzentren für<br />

neue und junge Unternehmen sind<br />

geringe eigene Investitionskosten, fachliche<br />

Begleitung bei der Entwicklung<br />

durch erfahrene Experten, schnelle<br />

Produktentwicklung, enger Kontakt zu<br />

Hochschulen und Forschungsinstituten,<br />

Hilfe bei der Unternehmens- und Finanzierungsplanung<br />

sowie Kapitalbeschaffung<br />

und Unterstützung bei Qualitätsmanagement<br />

und Marketing.<br />

Die vier Kompetenzzentren sind unterschiedlich<br />

ausgerichtet, um jeweils ein<br />

optimales branchenspezifisches Umfeld<br />

und Know-how bieten zu können. Neben<br />

dem Zentrum für Aufbau- und Verbindungstechnik<br />

(AVT) und dem Zentrum<br />

für Mikrostrukturtechnik, zählen hierzu<br />

insbesondere die neuen Kompetenzzentren<br />

MST.factory dortmund und<br />

BioMedizinZentrum-Dortmund. Alle Kompetenzzentren<br />

unterstützen den Technologietransfer<br />

aus den wissenschaftlichen<br />

Einrichtungen in die Unternehmen<br />

der Region, fördern den interdisziplinären<br />

Austausch sowie die Zusammenarbeit<br />

unterschiedlicher Forschungsund<br />

Entwicklungsbereiche.<br />

MST.factory dortmund<br />

Unternehmerischer Erfolg hängt maßgeblich<br />

von der Geschwindigkeit der<br />

Prototypenentwicklung und dem Zeitpunkt<br />

der Markteinführung ab. In der<br />

Mikro- und Nanotechnologie bedeutet<br />

dies in der Regel hohe Anfangsinvestitionen<br />

in technische Infrastruktur.<br />

Deshalb bietet die MST.factory dortmund,<br />

das erste Kompetenzzentrum<br />

speziell für die Mikro- und Nanotechnologie,<br />

Gründern und Technologiefirmen:<br />

INGENIEURWISSENSCHAFTEN NANOTECHNOLOGIE 19


20<br />

� � � � � � dortmund-project<br />

■ Infrastruktur-Dienstleistungen: bedarfsgerechte<br />

und technologiespezifische<br />

Ausrüstung;<br />

■ Business Support: Kundenorientiertes<br />

Coaching und umfassendes Infrastrukturangebot;<br />

■ Qualifikation: Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen<br />

rund um die Mikro-<br />

und Nanotechnologie.<br />

www.mst-factory.com<br />

BioMedizinZentrumDortmund<br />

Das BioMedizinZentrumDortmund (BMZ)<br />

ist ein Kompetenzzentrum für Existenzgründer<br />

und Unternehmen der Biotechnologie<br />

mit Schnittmengen zum Gesundheitswesen,<br />

der Informatik, Medizintechnik,<br />

Mikrosystemtechnik sowie<br />

Nanotechnologie. Der Schwerpunkt der<br />

Anwendungen liegt in den Bereichen<br />

Biomedizin, Bioinformatik, Proteomics<br />

und Biomikrostrukturtechnik.<br />

Moderne und funktional ausgestattete<br />

Büro- und Laborflächen sowie Entwicklungsräume<br />

mit Reinraumkapazitäten<br />

sichern auf einer Fläche von 10.000 m 2<br />

optimale Arbeitsabläufe. Für die Laborbereiche<br />

ist die Sicherheitsstufe S2<br />

Standard. Ergänzend zur Anmietung von<br />

Flächen können nutzerspezifische Geräte<br />

bereitgestellt werden.<br />

www.bmz-do.de<br />

Gründungswettbewerb – mit kleinen<br />

Dingen erfolgreich<br />

Neue Ideen sind im neuen Dortmund willkommen.<br />

Der europaweit einzigartige<br />

branchenspezifische Gründungswettbewerb<br />

„all micro.“ unterstützt Gründer bei<br />

dem Weg in die Selbstständigkeit mit<br />

Geld- und Sachpreisen in Höhe von über<br />

200.000 Euro, inkl. Sonderpreisen für<br />

Dienstleistungspakete der MST.factory<br />

dortmund GmbH und des BioMedizin-<br />

ZentrumDortmund (BMZ). Neben fachlicher<br />

und technischer Unterstützung<br />

durch die Kompetenzzentren wird auch<br />

ein umfassendes Coaching durch ein<br />

Netzwerk von über 600 Expertinnen und<br />

Experten, Support bei der Erstellung<br />

eines Businessplans und Vermittlung von<br />

INGENIEURWISSENSCHAFTEN NANOTECHNOLOGIE<br />

Kontakten zu Venture Capitalists, Business<br />

Angels und Finanzinstituten angeboten.<br />

Angesprochen sind Gründungswillige<br />

aus allen Branchen, die mit miniaturisierter<br />

Technologie neue oder neuartige Produkte,<br />

Verfahren oder Dienstleistungen<br />

auf den Markt bringen wollen. „all micro.“<br />

gehört zu den Gründungswettbewerben<br />

der Initiative start2grow des dortmundproject.<br />

Die Wettbewerbe zeichnen sich<br />

durch Geschwindigkeit, Wissenstransfer<br />

und technologische Unterstützung aus.<br />

www.start2grow.de<br />

PHOENIX West – innovativer<br />

Technologiestandort<br />

Nur fünf Kilometer von der Dortmunder<br />

City entfernt ist der Wandel offensichtlich.<br />

Gestern noch war das Gelände ein<br />

Standort der Stahlindustrie, heute ist<br />

PHOENIX West einer der größten Innovationsstandorte<br />

in Deutschland. Auf<br />

100 Hektar entsteht eine der ersten<br />

Adressen des neuen Dortmund: für<br />

Hightech-Unternehmen, für Ansiedlung<br />

und dynamisches Wachstum. PHOENIX<br />

West ist Standort der MST.factory dortmund.<br />

www.phoenixdortmund.de<br />

Diese günstigen Rahmenbedingungen<br />

sind kein Zufall – Wir, das Team des dortmund-project,<br />

arbeiten mit allen Dortmunder<br />

MNT-Akteuren in Unternehmen<br />

und Verbänden daran, diese Entwicklung<br />

langfristig zu fördern und den Standort<br />

Dortmund als deutschen Zukunftsstandort<br />

Nummer Eins für Mikro- und<br />

Nanotechnologie zu erhalten.<br />

Das dortmund-project ist die Standortinitiative<br />

für das neue Dortmund. Seit<br />

2000 bündelt es mit breiter Akzeptanz<br />

die Kräfte aus Stadt, Wirtschaft und<br />

Wissenschaft in einem einzigartigen<br />

Netzwerk. Ziel ist, die Entwicklung der<br />

Stadt zu einem führenden Technologieund<br />

Wirtschaftsstandort in Europa dauerhaft<br />

voranzutreiben. Prägend ist der<br />

methodische Ansatz: schnell agieren,<br />

investieren, selbst tragende Systeme<br />

aufbauen sowie Themen und Prozesse<br />

konzentrieren. Das Projekt, in einzelnen<br />

Teilprojekten durch EU-Fördermittel<br />

unterstützt, fokussiert sich auf die ZukunftsbranchenInformationstechnologien,<br />

Logistik, Mikro-/Nanotechnik und<br />

Biomedizin. Das dortmund-project ist<br />

ein Teil der Wirtschaftsförderung Dortmund.<br />

Ausführliche Informationen über den<br />

MNT-Standort Dortmund finden Sie<br />

unter: www.mikrotechnik-dortmund.de<br />

KONTAKT:<br />

dortmund-project<br />

Wirtschaftsförderung Dortmund<br />

Töllner Straße 9 –11<br />

44122 Dortmund<br />

Tel.: +49(0)231 5029211<br />

Fax: +49(0)231 5024112<br />

E-Mail: michaela.franzes@dortmundproject.de<br />

Internet: www.dortmund-project.de


Dass insbesondere die Nanotechnologie<br />

auf zukünftige wirtschaftliche<br />

Entwicklungen einen großen Einfluss<br />

haben wird, gilt als sicher. Als natürliche<br />

Weiterentwicklung der Mikrotechnik<br />

folgt sie dem Megatrend Miniaturisierung.<br />

Zunehmend kleine und mittlere<br />

Unternehmen nutzen die Potenziale<br />

der Nanotechnik mit neuen Produkten,<br />

die in verschiedenen Branchen eingesetzt<br />

werden.<br />

Messtechnik<br />

Ein Anwendungsbeispiel ist die Messtechnik<br />

– hier ist Nanotechnik anderen<br />

Technologien zwangsläufig einen Schritt<br />

voraus, denn Mikrostrukturen müssen in<br />

Nano-Auflösung gemessen werden. Die<br />

Technologiefirma Fries Research & Technology<br />

wurde jüngst mit dem Innovationspreis<br />

2006 der Initiative Mittelstand<br />

für ihr mobiles Messsystem Microprof<br />

ausgzeichnet. Das Gerät wurde speziell<br />

für die Automobilbranche entwickelt, wo<br />

moderne Funktionsoberflächen den<br />

Energieverbrauch senken und weniger<br />

schnell verschleißen. Unmittelbar am<br />

Motorblock angesetzt, misst es berührungslos<br />

die Oberflächeneigenschaften<br />

von Zylinderbuchsen. Eine entsprechende<br />

Software bestimmt Rauheit, Kontur,<br />

Topografie und Verschleißvolumen. Auch<br />

das 3D-Mikroskop µsurf der Firma<br />

Nanofocus untersucht Oberflächen im<br />

Fahrzeugbau wie mechanische Kompo-<br />

nenten in den Bereichen Kraftstoffzuführung<br />

und Antriebstechnik.<br />

Neue Materialien<br />

Neue Werkstoffe können den Kraftstoffverbrauch<br />

eines Autos senken. Auch anderswo<br />

bewirken Nanomaterialien eine<br />

Menge, sei es in kratzfesten Lacken<br />

oder antibakteriellen Beschichtungen für<br />

Sitze. Ein optimierter Materialmix mit<br />

Nanopartikeln soll Autoreifen gegen<br />

Abrieb schützen. Neue Materialien lassen<br />

sich branchenübergreifend einset-<br />

IVAM<br />

� � � � � �<br />

�� Klein aber oho – Mikro- und<br />

Nanotechnik auf dem Siegeszug��<br />

Mikro- und Nanotechnik sind Querschnittstechnologien. Sie veredeln<br />

Produkte und schaffen für den Anwender direkte Wettbewerbsvorteile.<br />

Außerdem sorgen sie dafür, dass Arbeitsplätze in den bestehenden –<br />

traditionellen – Branchen gesichert und ausgebaut werden. Daher stehen<br />

Mikro- und Nanotechnik im Fokus zahlreicher Forschungs- und<br />

Entwicklungs-Aktivitäten und einer starken Wissenschaftslandschaft.<br />

Texturmessung einer<br />

Zylinderwand.<br />

(Quelle: FRT, Fries Research<br />

& Technology GmbH)<br />

zen: Für viele Textilien sind bereits wirksame<br />

Nanoschutzschichten entwickelt<br />

worden, die Regen einfach abperlen lassen.<br />

Schmutzige Oberflächen im Haushalt<br />

können dank Nanopartikeln leichter<br />

gereinigt werden. Durch den reduzierten<br />

Putzaufwand wird die Umwelt entlastet;<br />

das gilt auch für Fassadenfarben und<br />

Dachziegel. Versiegelungssysteme für<br />

mineralische Untergründe, Badkeramik,<br />

Glas, Textilien, Kunststoff und Metalloberflächen<br />

bietet beispielsweise die<br />

Nanogate AG an.<br />

INGENIEURWISSENSCHAFTEN NANOTECHNOLOGIE 23


24<br />

� � � � � � IVAM<br />

Life Sciences<br />

Langfristig werden Bio- und Medizintechnik<br />

als einige der wichtigsten Nanotechnikmärkte<br />

eingeschätzt. Bislang<br />

wird Nanotechnik vor allem in biomedizinischen<br />

Schnelltests eingesetzt; langfristig<br />

werden nanoskalige Systeme zur<br />

Verabreichung von Wirkstoffen und nanostrukturierte<br />

Oberflächen für Implantate<br />

den Markt beherrschen. In der Chemie<br />

wird für Nanomaterialien wie Polymernanokomposite<br />

und Kohlenstoffnanoröhren<br />

ein dynamisches Marktwachstum<br />

prognostiziert. Auch Produktionstechnik<br />

kommt ohne Nano nicht mehr<br />

aus, allerdings nicht in Form von Partikeln,<br />

sondern in Form von Herstellungsverfahren<br />

wie der Nanorobotik.<br />

Firmen wie Klocke Nanotechnik führen<br />

Montageschritte wie Löten, Schweißen,<br />

Schleifen und Kleben mit immer höherer<br />

Genauigkeit auf immer kleinerem Raum<br />

aus – und vereinen die Vorteile der<br />

Nanotechnik mit der des klassischen<br />

Maschinenbaus.<br />

Mittelständische Unternehmen und<br />

Start-ups auf dem Vormarsch<br />

Insbesondere mittelständische Firmen<br />

und Start-ups nutzen Mikro- und Nanotechnik,<br />

um innovative Produkte herzustellen<br />

– allen voran die rund 180 Mitglieder<br />

des IVAM Fachverbandes für<br />

Mikrotechnik. Viele machen mit ihrem<br />

Eintritt in den Verband den ersten Schritt<br />

zur internationalen Vermarktung ihrer<br />

Produkte. Die Ende 2005 gegründete<br />

Smaract GmbH beispielsweise präsentierte<br />

auf dem IVAM-Gemeinschaftsstand<br />

während der Hannover Messe<br />

2006 erstmals ihre Mikro- und Nanopositionierer<br />

der Öffentlichkeit. Technologiemarketing<br />

ist bei IVAM das A und O.<br />

Als kommunikative „Brücke“ zwischen<br />

Technologieanbietern und -anwendern<br />

vermittelt IVAM zwischen F&E-Dienstleistern<br />

– Instituten oder Unternehmen –<br />

und der Industrie und beschleunigt so<br />

die Umsetzung innovativer Ideen in<br />

marktfähige Produkte. Neben dem Technologiemarketing<br />

gehören Lobbyarbeit<br />

und die Erschließung internationaler<br />

Märkte zu den wichtigsten Aktivitäten<br />

des Verbandes. Seit 2006 besetzt IVAM<br />

INGENIEURWISSENSCHAFTEN NANOTECHNOLOGIE<br />

mit einem eigenen Bereich auch das<br />

Thema Neue Materialien<br />

(www.neuematerialien.de).<br />

Die Nr. 1 für Technologiemarketing<br />

Als Herausgeber des E-Magazins »inno«<br />

und des E-Mail-Newsletters MikroMedia<br />

stellt IVAM neue Produkte aus der<br />

Mikro- und Nanobranche vor. Eine weitere<br />

wichtige Publikation ist das MEMS<br />

Directory – es enthält Profile und Kontaktdaten<br />

aller IVAM-Mitglieder und wird<br />

von potenziellen Kunden und Partnern<br />

als Datenbank genutzt. Ausführliche<br />

Informationen zu den wichtigsten Mikround<br />

Nanotechnikfirmen sind auch im<br />

Internet unter www.ivam.de zu finden.<br />

IVAM betreibt außerdem die Suchmaschine<br />

für Mikro- und Nanotechnik<br />

www.mst-search.com. Die Marktforschungsabteilung<br />

IVAM Research erstellt<br />

auf Kundenwunsch Studien wie<br />

den Gründungsmonitor Mikro-/Nanotechnik,<br />

der die Motivationen und Probleme<br />

junger Hightech-Firmen analysiert.<br />

Wasserabweisende Holzoberfläche mit Nanobeschichtung<br />

(Quelle: BASF)<br />

Messeauftritt mit IVAM<br />

Auf den wichtigsten Fachmessen der<br />

Branche organisiert IVAM die Gemeinschaftsstände<br />

Produktmarkt Mikrotechnik,<br />

Neue Materialien und Hightech for<br />

Medical Devices sowie Expertenforen.<br />

Als Partner der Deutschen Messe AG<br />

richtet IVAM jährlich den größten Marktplatz<br />

für Mikrotechnik auf der Hannover<br />

Messe aus: Die Microtechnology. Ein<br />

Meilenstein für die Medizintechnikbranche<br />

ist im November 2006 der IVAM-<br />

Gemeinschaftsstand auf der Compamed/Medica,<br />

wo Fachbesucher gezielt<br />

nach neuen Produkten und Entwicklungspartnerschaften<br />

suchen.<br />

Aus- und Weiterbildung<br />

In kompakten Workshops und Seminaren<br />

vermittelt IVAM technisches Fachwissen,<br />

aber auch branchenübergreifendes<br />

Know-How zu den Themen Marketing,<br />

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />

oder Patentwesen. Für Fachkräfte in der


Produktion werden maßgeschneiderte<br />

Weiterbildungslehrgänge entwickelt.<br />

Das überbetriebliche Programm Innoquam<br />

(www.innoquam.ivam.de)<br />

umfasst zum Beispiel Kurse in Reinraumverhalten,<br />

Mikroskopie und Physikalischer<br />

Gasphasenabscheidung (PVD).<br />

IVAM ist außerdem Partner des BMBF-<br />

Projektes Diversity als Innovationskultur<br />

(www.diversity-innovation.de).<br />

Ziel des Projektes ist es, für Unternehmen<br />

der Spitzentechnologien Strategien<br />

zu finden, um Personal zu beschaffen,<br />

Fachkräfte an die Betriebe zu binden<br />

und Mitarbeiter langfristig zu fördern<br />

und zu motivieren. Mit der Dortmunder<br />

Summer School Mikrotechnik<br />

(www.mikrotechniksummerschool.de)<br />

richtet sich IVAM direkt an Studierende.<br />

Im August 2006 konnten sich diese bei<br />

Fachvorträgen und Unternehmensführungen<br />

eingehend mit dem Thema Mikrotechnik<br />

auseinander setzen. Die<br />

nächste Summer School findet voraussichtlich<br />

im August 2007 statt.<br />

Jobchancen für Ingenieure und<br />

Naturwissenschaftler<br />

„Mikrotechnik und Nanotechnik haben<br />

Zukunft – miniaturisierte Komponenten<br />

und Systeme werden zum Beispiel in<br />

Konsumgütern, Medizintechnik und<br />

Microtechnology / Hannover Messe<br />

(16. – 20. April 2007)<br />

Die Themen Neue Materialien, Produktion<br />

und Systeme stehen bei der nächsten<br />

Fachmesse für industrielle Mikro- und<br />

Nanotechnik im Vordergrund. IVAM organisiert<br />

die beiden Produktmärkte Mikrotechnik<br />

und Neue Materialien. Sie bilden im<br />

Rahmen der Microtechnology zusammen<br />

mit dem Ausstellerforum Innovations for<br />

Industry eine einmalige Business-Plattform.<br />

Wer sich an der Ausstellung und am<br />

Forum beteiligen möchte, kann sich an<br />

IVAM wenden. Ein Großteil der Plätze ist<br />

bereits ausgebucht.<br />

Die Hannover Messe 2007 nimmt aufgrund<br />

weiterer Fachmessen das gesamte Messegelände<br />

ein und ist damit wesentlich größer<br />

als die Vorjahresmesse. Die Motion, Drive<br />

and Automation wird in direkter Nachbarschaft<br />

zur Microtechnology stattfinden –<br />

ein zusätzlicher Pluspunkt für die Aussteller,<br />

da dann noch mehr Fachbesucher zu<br />

erwarten sind.<br />

Künstliches Hüftgelenk. (Quelle: Nanofacus AG)<br />

Produktionsverfahren eingesetzt. Junge<br />

Leute sollten die Chance ergreifen, in<br />

dieser wachstumsstarken Branche Fuß<br />

zu fassen“, meint IVAM-Geschäftsführerin<br />

Dr. Christine Neuy. Dass qualifizierter<br />

Nachwuchs schwer gefragt ist,<br />

bestätigen auch die Mitglieder des<br />

IVAM-Netzwerkes: „Wie viele Jobs die<br />

Das Forum Innovations for Industry auf der Hannover<br />

Messe 2006<br />

(Quelle: IVAM Fachverband für Mikrotechnik<br />

Mehr Informationen und eine aktuelle Ausstellerliste:<br />

www.ivam.de > Messen/Termine<br />

Kontakt: Katrin Manka<br />

Tel.: 0231/9742 7081<br />

E-Mail: km@ivam.de<br />

IVAM<br />

� � � � � �<br />

Mikrotechnikbranche bietet, ist vielen<br />

Studierenden gar nicht klar. Wir stellen<br />

ständig Absolventen der Natur- und<br />

Ingenieurwissenschaften ein“, sagt Dr.<br />

Jan Albers, Schulungsleiter beim IVAM-<br />

Mitglied Elmos Semiconductor AG, das<br />

in Dortmund 670 Mitarbeiter beschäftigt.<br />

KONTAKT:<br />

Autorin: Josefine Zucker<br />

IVAM Fachverband für Mikrotechnik<br />

Dr. Christine Neuy<br />

Tel.: +49 231 9742 168<br />

E-Mail: info@ivam.de<br />

www.ivam.de<br />

www.neuematerialien.de<br />

INGENIEURWISSENSCHAFTEN NANOTECHNOLOGIE 25


26<br />

� � � � � � SONOSYS®GmbH<br />

�� Megasonic-Reinigung in der Mikrosystemtechnik<br />

und Halbleiterfertigung��<br />

K leinste<br />

Joachim Straka<br />

Durch die zunehmende Integration immer kleinerer Strukturen<br />

bei Halbleitern und Mikrosystemen werden wachsende<br />

Anforderungen an deren Reinigung gestellt. Von empfindlichen<br />

Oberflächen müssen kleinste Partikel bis in den<br />

Nano-Bereich abgereinigt werden. Hochfrequente Ultraschall-Reinigungssysteme<br />

bieten eine wirkungsvolle Unterstützung<br />

bei Reinigungs-, Ätz- und Entwicklungsprozessen.<br />

Strukturen nicht zu zerstören<br />

ist eine Herausforderung für<br />

Reinigungssysteme, die auf Mikroebene<br />

arbeiten. Ein Ultraschall-Reinigungssystem<br />

mit einer Arbeitsfrequenz von 1 Megahertz<br />

(MHz), auch Megasonic-System<br />

genannt, ist dabei dem konventionellen,<br />

niederfrequenten Ultraschall mit zum<br />

Beispiel 40 Kilohertz (kHz) deutlich überlegen.<br />

Durch die wesentlich niedrigere<br />

Kavitationsenergie werden Mikrostrukturen<br />

nicht zerstört und der Reinigungsprozess<br />

dadurch optimiert. Megasonic-<br />

Systeme sind besonders für den Einsatz<br />

in Nassprozessen bei der Herstellung von<br />

Halbleiter-Wafern, Substraten und Mikrosystemen<br />

geeignet.<br />

Funktionsweise eines<br />

Ultraschallsystems<br />

Ein Ultraschallsystem besteht grundsätzlich<br />

aus drei Komponenten: dem Ultraschall-Generator,<br />

dem Ultraschall-Schwinger/Transducer<br />

und einer dem Reinigungsproblem<br />

angepassten Flüssigkeit.<br />

Der Ultraschallgenerator wandelt die vom<br />

Netz gelieferte Wechselspannung von 50<br />

beziehungsweise 60 Hertz (Hz) in eine<br />

Frequenz um, die der Betriebsfrequenz<br />

des Transducers entspricht. Üblich sind<br />

Frequenzen zwischen 20 kHz und 3 MHz.<br />

Die so gewonnene elektrische Energie<br />

wird über eine abgeschirmte Leitung dem<br />

Transducer zugeführt.<br />

Der Transducer wandelt diese elektrische<br />

Energie in mechanische Schallschwingungen<br />

um und bringt die ihn umgebende<br />

Flüssigkeit zum Schwingen. Jede<br />

INGENIEURWISSENSCHAFTEN NANOTECHNOLOGIE<br />

Schwingung bewirkt in der Flüssigkeit<br />

abwechselnd eine Überdruck- und eine<br />

Unterdruckphase, je nachdem ob sich<br />

der Transducer ausdehnt oder zusammenzieht.<br />

Während der Phase des Zusammenziehens<br />

(Unterdruckphase) entstehen<br />

in der Flüssigkeit infolge ihrer begrenzten<br />

Zugfähigkeit kleine Hohlräume.<br />

Diese kleinen Hohlräume stürzen in der<br />

folgenden Ausdehnungsphase des Transducers<br />

(Überdruckphase) zusammen. Sie<br />

implodieren. Dieses Phänomen nennt<br />

man Kavitation.<br />

Um die Kavitationsblasen herum entstehen<br />

durch das knallartige Implodieren<br />

hohe örtliche Drücke sowie starke Turbulenzen<br />

und Strömungen in der Flüssigkeit.<br />

Diese Erscheinungen sind die eigentlichen<br />

Kriterien, die zum Ablösen von<br />

Schmutzpartikeln führen. Kavitationsblasen<br />

entstehen vorwiegend an den Grenzflächen<br />

zwischen Flüssigkeit und Reinigungsgut<br />

– also genau dort, wo sie erwünscht<br />

sind. Bei einer Ultraschallfrequenz<br />

von beispielsweise 25 kHz entstehen<br />

jedoch kurzzeitig Temperaturen von<br />

über 5000 o C – Bedingungen wie auf der<br />

Sonnenoberfläche – und Drücke bis 500<br />

bar. Diese hohen Temperaturen und<br />

Drücke können fragile Strukturen zerstören.<br />

Megasonic-Systeme<br />

Mit Megasonic werden Ultraschallsysteme<br />

bezeichnet, die im Frequenzbereich<br />

von circa 700 kHz bis 3 MHz arbeiten. Die<br />

hierbei in Flüssigkeiten erzeugte Kavitation<br />

und Mikroströmung (s. Abbildung 3)<br />

Abb. 2: Megasonic-Generator mit Single-Düse.<br />

Quelle: Sonosys Ultraschallsysteme GmbH.<br />

ermöglicht das Ablösen von anhaftenden<br />

Partikeln bis in den Nano-Bereich, zum<br />

Beispiel von empfindlichen Substratoberflächen<br />

und aus Gräben von Mikrostrukturen.<br />

Die Partikelgröße und die Empfindlichkeit<br />

der Substratoberfläche sind Kriterien<br />

für die Auswahl der geeigneten<br />

Ultraschall-Frequenz (s. Abbildung 5). Somit<br />

kann eine schonende Reinigung von<br />

äußerst empfindlichen Strukturen gewährleistet<br />

werden.<br />

Hierzu gehört auch eine Prozessunterstützung<br />

bei der Entwicklung von Mikrostrukturen<br />

mit hohem Aspektverhältnis.<br />

Von besonderer Bedeutung bei der Herstellung<br />

von Mikrostrukturen durch Röntgenlithografie<br />

ist die rückstandsfreie Entwicklung<br />

enger und tiefer Strukturen.<br />

Beim Entwicklungsprozess dieser Mikrostrukturen<br />

(zum Beispiel durch LIGA-<br />

Technik) werden die Partikel durch die<br />

auftretende Mikroströmung vollständig<br />

herausgespült und die Entwicklungszeiten<br />

um den Faktor 7 verkürzt. Für fragile<br />

Strukturen kann die Tiefe der Strukturen<br />

um den Faktor 2 vergrößert werden<br />

(s. Abbildung 4).<br />

Bestmögliche Reinigungsergebnisse<br />

In Zusammenarbeit mit dem Institut für<br />

Mikrostrukturtechnik (IMT) des Forschungszentrums<br />

Karlsruhe wurde die<br />

Megaschallreinigung von Silizium-Mikromechanikstrukturen<br />

untersucht. Die verwendeten<br />

Chips sind 500 Mikrometer<br />

dick, 3 Millimeter lang und weisen an der<br />

Stirnseite einen freistehenden Siliziumbalken<br />

von 5 Mikrometer Dicke und 300


Abb. 1: Megasonic-Düse, montiert auf einen<br />

beweglichen Arm, über rotierendem Wafer.<br />

Quelle: Sonosys Ultraschallsysteme GmbH.<br />

Abb. 3: Prinzip der Megasonic-Reinigung.<br />

Quelle: Sonosys Ultraschallsysteme GmbH.<br />

Abb. 4: Entwickelte Mikrostruktur vor und nach der Megasonic-Reinigung.<br />

Quelle: Sonosys Ultraschallsysteme GmbH / Forschungszentrum Karlsruhe.<br />

SONOSYS®GmbH<br />

Mikrometer Länge auf. Senkrecht auf<br />

dem Siliziumbalken ist ein spitzer Tip integriert,<br />

der zum Beispiel für Anwendungen<br />

in der Rasterkraftmikroskopie genutzt<br />

wird. Ziel der Untersuchungen war es, die<br />

Oberfläche von Resistrückständen zu reinigen,<br />

ohne dabei den extrem fragilen<br />

Siliziumbalken oder den Tip zu beschädigen.<br />

Auf einer Kaptonfolie ist eine etwa 1 Mikrometer<br />

dicke Primärschicht aufgebracht,<br />

die mit einem Laser strukturiert<br />

wurde. Hier galt es Ablationsreste zu entfernen.<br />

Die Reinigung wurde bei Raumtemperatur<br />

in DI-Wasser mit Netzmittel<br />

und einer Intensität von 10 W/cm 2 durchgeführt.<br />

Die Ablationsreste konnten ohne<br />

Beschädigung der Strukturen oder der<br />

Primärschicht entfernt werden.<br />

Single-Substrat-Reinigung mit<br />

Megasonic-Düse<br />

Für die Reinigung einzelner Substrate<br />

eignet sich besonders eine Megasonic-<br />

Düse (s. Abbildung 1),<br />

die mit einem Abstand<br />

von fünf bis 20 Millimetern<br />

über das rotierende<br />

Substrat geführt<br />

wird. Der in der<br />

Abb. 5:<br />

Partikelgröße<br />

im Verhältnis<br />

zur Ultraschallfrequenz.<br />

Quelle:<br />

Sonosys<br />

Ultraschallsysteme<br />

GmbH.<br />

� � � � � �<br />

Düse integrierte Piezo-Transducer erzeugt<br />

eine Megasonic-Welle, die über ein fließendes<br />

Medium auf die Oberfläche des<br />

Substrats übertragen wird. Die Megasonic-Energie<br />

wird hierbei auf einen<br />

schmalen Punkt von 4 Millimetern konzentriert.<br />

Mittels der Düse ist ein kontaktloser<br />

Reinigungsprozess mit stets partikelfreiem<br />

Reinigungsmedium möglich<br />

(s. Abbildung 2). In Abhängigkeit vom eingesetztem<br />

Reinigungsmedium und der<br />

Medientemperatur kann so zum Beispiel<br />

ein 200-Millimeter-Siliziumwafer innerhalb<br />

von nur einer Minute komplett von<br />

Partikeln wie Si 3N 4 und SiO 2 abgereinigt<br />

werden.<br />

KONTAKT:<br />

SONOSYS Ultraschallsysteme GmbH<br />

Daimlerstraße 6<br />

D-75305 Neuenbürg<br />

Tel.: +49(0)7082 79184-13<br />

Fax: +49(0)7082 79184-99<br />

E-Mail: info@sonosys.de<br />

Internet: www.sonosys.de<br />

INGENIEURWISSENSCHAFTEN NANOTECHNOLOGIE 27


28<br />

� � � � � � IVAM<br />

�� Gute Gründe für eine<br />

IVAM-Mitgliedschaft��<br />

Über IVAM Kunden informieren und<br />

neu gewinnen<br />

• IVAM-Mitglieder erscheinen im IVAM<br />

Directory, dem wichtigsten Verzeichnis<br />

von Anbietern der Mikro- und<br />

Nanotechnik sowie Neuen Materialien<br />

in Print und im Internet<br />

(www.ivam.de / www.neue<br />

materialien.de)<br />

■ mit aussagekräftigem Firmenprofil,<br />

Leistungsangebot, Zielmärkten<br />

und Kontaktinformationen<br />

■ IVAM verbreitet die Print-Version<br />

auf Veranstaltungen im In- und<br />

Ausland<br />

INGENIEURWISSENSCHAFTEN NANOTECHNOLOGIE<br />

• IVAM-Mitglieder werden in die MST-<br />

Suchmaschine aufgenommen<br />

■ mst-search.com ist die größte<br />

MST-Suchmaschine und führt<br />

direkt auf Ihre Internetseiten<br />

■ mst-search.com sucht nach<br />

Stichworten auf den Seiten der<br />

Mitglieder und auf den IVAM-<br />

Seiten in allen Mitgliederprofilen,<br />

Publikationen und Pressemeldungen<br />

• IVAM-Mitglieder können in drei Publikationen<br />

veröffentlichen<br />

■ E-Magazin »inno« für Fachartikel<br />

über innovative Anwendungen<br />

(ca. 2.000 Abonnenten)<br />

■ E-Mail Newsletter MikroMedia für<br />

Produktmeldungen (3.500 Abonnenten<br />

weltweit, online)<br />

■ IVAM InSide für Organisatorisches<br />

(an Mitglieder, Print und<br />

online)<br />

Über IVAM Kontakte knüpfen und<br />

Geschäfte initiieren<br />

• IVAM nimmt Mitglieder mit auf internationale<br />

Messen wie Hannover<br />

Messe, Compamed etc.; professionelle<br />

Gemeinschaftsstände mit Kommunikationsfläche<br />

schaffen eine<br />

geschäftsfördernde Atmosphäre<br />

• IVAM-Stammtische finden bei einzelnen<br />

Mitgliedern statt und laden zum<br />

regionalen Informationsaustausch<br />

ein<br />

• IVAM informiert über und koordiniert<br />

Projekte, vermittelt Kontakte zu Geschäftspartnern<br />

und Kooperationen<br />

Durch IVAM exklusiv informiert sein<br />

• IVAM ist eine Plattform, auf der sich<br />

kleine und mittelständische Unternehmen<br />

zu aktuellen Themen austauschen<br />

• IVAM-Arbeitskreise für Mitglieder<br />

informieren über übergreifende Themen<br />

wie Patente, Haftungsfragen, IP<br />

in China, Vertrieb in den USA<br />

• Mitglieder erhalten die interne Mitgliederzeitschrift<br />

IVAM InSide mit<br />

Infos zu Ausschreibungen, Kooperationsprojekten,<br />

Veranstaltungen,<br />

IVAM-Aktivitäten u.v.m.<br />

• Mitglieder haben exklusiven Zugang<br />

zur IVAM-Lounge, dem geschützten


Mitglieder-Bereich im Internet, mit<br />

Infos zu Förderausschreibungen auf<br />

Landes-, Bundes- und EU-Ebene,<br />

Arbeitskreisprotokollen, Reiseberichten<br />

aus aller Welt, Kongresskalender<br />

u.v.m.<br />

• Mitglieder haben Zugang zu Ergebnissen<br />

von relevanten Umfragen,<br />

Erhebungen, Studien<br />

• IVAM unterstützt Sie bei Themen der<br />

Aus- und Weiterbildung und bietet<br />

dazu gemeinsam mit Partnern Schulungen<br />

mit Theorie- und Praxisteilen<br />

an<br />

IVAM macht Lobbyarbeit für Sie<br />

• IVAM vertritt Sie in Gremien bei Verbänden<br />

und in der Politik<br />

• IVAM begleitet Sie bei Ihren Förderprojekten:<br />

Von der Ausschreibung<br />

über die Antragsformulierung bis zur<br />

Administration und Informationsverbreitung<br />

IVAM-Mitglieder sparen durch<br />

Rabatte<br />

• Vollmitglieder erhalten Rabatte bei<br />

Messen und Veranstaltungen<br />

• alle Mitglieder erhalten Rabatte bei<br />

IVAM-Seminaren und Veranstaltungen<br />

der Kooperationspartner AMA<br />

und ZVEI<br />

IVAM-Mitglieder reden mit<br />

• Mitgliederversammlung und regelmäßige<br />

Strategietreffen geben den<br />

Mitgliedern die Möglichkeit, die Verbandsarbeit<br />

aktiv mitzugestalten<br />

Neugierig geworden?<br />

Bitte senden Sie mir Informationen zur Mitgliedschaft bei IVAM.<br />

Fax: 0231/9742-150 • E-Mail: info@ivam.de<br />

Name<br />

Funktion / Abteilung<br />

Firma<br />

Straße<br />

Ort<br />

Tel.<br />

Fax<br />

E-Mail<br />

Internet<br />

E-Magazin »inno«<br />

IVAM<br />

� � � � � �<br />

»inno« ist das Hightech-Magazin für Anwender von Mikrotechnik, Nanotechnik<br />

und neuen Materialien. »inno« berichtet dreimal jährlich über aktuelle Entwicklungen<br />

mit dem Schwerpunkt auf industrielle Anwendungen in unterschiedlichen<br />

Branchen – praxisnah, ausführlich und aktuell. Die neue »inno« im PDF-<br />

Format lässt sich komfortabel archivieren, ausdrucken und weiterleiten. Herausgeber<br />

ist der IVAM Fachverband für Mikrotechnik.<br />

Möchten Sie »inno« erhalten? Dann senden Sie einfach eine E-Mail mit dem<br />

Betreff „inno Abo“ und Ihren Kontaktdaten an Josefine Zucker (jz@ivam.de). Eine<br />

Abbestellung ist jederzeit möglich.<br />

INGENIEURWISSENSCHAFTEN NANOTECHNOLOGIE 29


30<br />

� � � � � � Henkel KGaA<br />

�� Forschung und Entwicklung bei<br />

Henkel��<br />

Unsere Naturwissenschaftler und Ingenieure legen mit ihren Arbeiten<br />

heute die Basis für den Geschäftserfolg von morgen.<br />

In der Forschung und Entwicklung greifen<br />

wir bei Henkel auf alle Informationsquellen<br />

zurück, um den nachhaltigen<br />

Erfolg des Unternehmens sicherzustellen:<br />

Wir nutzen sowohl interne als<br />

auch externe Kompetenzen, um unser<br />

Produktportfolio auszubauen und um<br />

neue Märkte zu erschließen. Unsere Naturwissenschaftler<br />

und Ingenieure legen<br />

mit ihren Arbeiten heute die Basis für<br />

den Geschäftserfolg von morgen und<br />

sichern somit langfristig die Innovationsund<br />

Ertragskraft von Henkel.<br />

Bei Henkel arbeiten weltweit etwa 2.800<br />

Mitarbeiter in Forschung, Produktentwicklung<br />

und Anwendungstechnik, und<br />

zwar vor allem in Deutschland, Frankreich,<br />

Irland, Japan und den USA.<br />

In der mehr langfristig ausgerichteten<br />

Zentralen Forschung arbeiten unsere<br />

Wissenschaftler in den Bereichen Biologie,<br />

Chemie und Technologie auf spezifischen<br />

Kompetenzfeldern. Hier entwickeln<br />

sie innovative Basistechnologien<br />

für neue Produkte und Produktionsver-<br />

INGENIEURWISSENSCHAFTEN NANOTECHNOLOGIE<br />

fahren. Die Ergebnisse fließen dann in<br />

die Unternehmensbereiche ein und eröffnen<br />

dort neue Möglichkeiten, das Produktportfolio<br />

zu erweitern.<br />

Zurzeit erschließt unsere Zentrale Forschung<br />

unter anderem folgende Forschungsfelder:<br />

■ Realisierung von überlegenen Bleich-<br />

und Reinigungsleistungen für unsere<br />

führenden Marken<br />

■ Verständnis der zellulären Regulation<br />

von Haar und Haut zur Identifizierung<br />

neuer Wirkprinzipien für die Haar- und<br />

Hautkosmetik<br />

■ Entwicklung von naturanalogen, hochwirksamen<br />

nanotechnologischen Wirkstoffen<br />

für Zahncremes zur effektiven<br />

Reparatur sensibler Zähne<br />

■ Langzeitbeständige Hochleistungsklebstoffe<br />

und neuartige Komposite<br />

für den Einsatz in der Fahrzeug- und<br />

Luftfahrtindustrie<br />

■ Modellierung, Simulation und Optimierung<br />

von Produkteigenschaften<br />

und Prozessen mit modernsten computergestützten<br />

Verfahren.<br />

Die Forschungs- und Entwicklungseinheiten<br />

der vier operativen Unternehmensbereiche<br />

sind sehr markt- und kundenorientiert.<br />

Für künftige Innovationen arbeiten zum<br />

Beispiel bei Wasch- und Reinigungsmitteln<br />

InnoPower-Teams für jede Produktkategorie.<br />

Multifunktional, interdisziplinär<br />

und international zusammengesetzt,<br />

gehen diese Teams der Frage<br />

nach, wie wir Konsumentenprobleme<br />

der Zukunft schon heute lösen können.<br />

Beim Wettbewerb „Best Innovator 2005“<br />

von A.T. Kearney und der „Wirtschaftswoche“<br />

wurde der Unternehmensbereich<br />

Wasch-/Reinigungsmittel in der<br />

Kategorie „Innovationsstrategie“ als Sieger<br />

ausgezeichnet.<br />

Mehr über die InnoPower-Initiative unserer<br />

Wasch- und Reinigungsmittel können<br />

Sie in einem kurzen Film im Internet<br />

sehen:<br />

www.henkel-waschmittel.de/innopower<br />

Unsere Technologien schützen wir weltweit<br />

durch mehr als 7.000 Erfindungspatente.<br />

Über 5.200 Patentanmeldungen<br />

sind im Erteilungsverfahren anhängig.<br />

Im Rahmen unserer Anstrengungen<br />

zum Designschutz beträgt die Zahl der<br />

eingetragenen Geschmacksmuster mehr<br />

als 2.000.<br />

KONTAKT:<br />

Henkel KGaA<br />

R & D and Sustainability<br />

Communications<br />

Tel.: +49(0)211 797-5641<br />

Fax: +49(0)211 798-5598<br />

E-Mail: ute.krupp@henkel.com<br />

Internet: www.henkel.com


Aus dem Inhalt:<br />

• Wie viele Mikro- und Nanotechnik-Unternehmen wurden in Deutschland gegründet?<br />

• Wie sind die Gründungen über Deutschland und die Bundesländer verteilt?<br />

• Wie hoch ist der Anteil der Ausgründungen und aus welchen Institutionen wurde ausgegründet?<br />

• Was war die Motivation für die Unternehmensgründung?<br />

• Wie wurde das Unternehmen finanziert?<br />

• Was sind die größten Barrieren bei der Gründung von Mikro- und Nanotechnik-Unternehmen?<br />

• Nach welchen Kriterien wählen Gründer den Unternehmensstandort aus?<br />

• Wie wirken sich Rahmen- und Standortbedingungen auf das Wachstum der Unternehmen aus? Wo sind Zusammenhänge zwischen<br />

Rahmen- und Standortbedingungen und der Unternehmensentwicklung erkennbar?<br />

• Wer beeinflusst das Gründerklima in Deutschland und an welchen Stellen kann angesetzt werden, um Standortnachteile<br />

auszuräumen bzw. die Stärken des Standorts zu stärken?<br />

Herausgeber: dortmund-project, IVAM Research<br />

Format und Umfang: A5, 80 Seiten<br />

Preis: 115,- Euro inkl. MwSt.<br />

Kontakt: Iris Lehmann (Tel.: +49 (0) 231 9742 149; E-Mail: il@ivam.de)<br />

IVAM<br />

� � � � � �<br />

�� Gründungsmonitor<br />

Mikro-/Nanotechnik 2006��<br />

Erfolgsfaktoren für Mikro- und Nanotechnik-Start-ups<br />

in Deutschland<br />

Der Gründungmonitor Mikro-/Nanotechnik untersucht die Rahmenbedingungen<br />

und Erfolgsfaktoren für Mikro- und Nanotechnik-Start-ups in<br />

Deutschland<br />

INGENIEURWISSENSCHAFTEN NANOTECHNOLOGIE 33


34<br />

� � � � � � IVAM<br />

Den Gründungsmonitor Mikro-/Nanotechnik 2006 können Sie gegen eine Schutzgebühr von 115,00 Euro inkl. MwSt.<br />

bestellen. Nach Eingang der Zahlung auf unserem Konto senden wir den Gründungsmonitor und eine Rechnung für Ihre<br />

Buchhaltungsunterlagen an die angegebene Anschrift.<br />

1. Senden Sie das ausgefüllte Formular<br />

per Fax an +49 (0) 231 9742 150<br />

oder per Post an<br />

IVAM Service GmbH<br />

Emil-Figge-Straße 76<br />

D-44227 Dortmund<br />

2. Überweisen Sie den Betrag von 115,00 Euro unter Angabe Ihres Namens oder Ihrer Firma und des<br />

Verwendungszwecks „Gründungsmonitor“ auf das folgende Konto:<br />

IVAM Service GmbH<br />

Sparkasse Dortmund<br />

BLZ: 440 501 99<br />

Konto-Nr. 741005484<br />

Bestellformular<br />

❏ Ich möchte den Gründungsmonitor Mikro-/Nanotechnik 2006 bestellen. Die Gebühr in Höhe<br />

von 115,00 Euro wird auf das angegebene Konto überwiesen. Bitte senden Sie den<br />

Gründungsmonitor nach Zahlungseingang an folgende Anschrift.<br />

Name:<br />

Nachname:<br />

Firma:<br />

Straße:<br />

PLZ, Ort:<br />

Land:<br />

Tel.:<br />

E-Mail:<br />

INGENIEURWISSENSCHAFTEN NANOTECHNOLOGIE


�� NanoLux – mehr Licht<br />

mit weniger Energie��<br />

Allein die Beleuchtung macht heute<br />

ca. 8% am gesamten Energieverbrauch<br />

in Deutschland aus. Der<br />

Bedarf nach künstlichen Lichtquellen<br />

nimmt noch zu. Das macht<br />

die Entwicklung energiesparender<br />

Beleuchtungen besonders wichtig.<br />

Viele alltägliche Dinge in der Wohnung,<br />

im Auto oder das Handy benötigen<br />

neuartige Lichtquellen, um uns<br />

eine kundenfreundliche und sichere Benutzung<br />

zu ermöglichen. LEDs (light<br />

emitting diodes) haben dabei enorme<br />

Zuwächse zu verzeichnen, sind aber für<br />

Anwendungen in der Allgemeinbeleuchtung<br />

oder im Frontscheinwerfer von<br />

Autos noch nicht leistungsstark genug.<br />

Herkömmliche Glühlampen haben einen<br />

Wirkungsgrad von nur 5%. Ihr Licht ähnelt<br />

aber dem der Sonne, was wir als<br />

angenehm empfinden. Ihr Marktanteil ist<br />

daher immer noch sehr hoch. Moderne<br />

Energiesparlampen haben zwar einen<br />

guten Wirkungsgrad, aber ein für den<br />

Menschen unangenehmes Licht und<br />

eine großvolumige Bauform.<br />

Mit der Nutzung der Nanotechnologie<br />

kann jetzt die Lichtausbeute aus Halbleitern<br />

drastisch erhöht werden. Moderne<br />

Nanotechnologie ermöglicht damit<br />

eine Lichtquelle, die die Vorteile konventioneller<br />

Lichtquellen erhält. Aus Halbleitermaterial<br />

– ähnlich den Chips im Computer<br />

– soll Licht effizient und gleichzeitig<br />

in einer angenehmen Farbe erzeugt<br />

werden können.<br />

Deutsche Unternehmen sind in einer<br />

hervorragenden Ausgangssituation, ihre<br />

Weltmarktposition für Leuchtmittel<br />

durch die Nutzung der<br />

Nanotechnologie weiter<br />

zu stärken. Für die Hersteller<br />

von Leuchtmitteln und<br />

die vielen mittelständischen<br />

Leuchtenhersteller in Deutschland<br />

wird im Erfolgsfall die Marktposition<br />

auf dem Weltmarkt verbessert, der allein<br />

für Allgemeinbeleuchtung 12 Mrd. Euro<br />

jährlich beträgt und Umsatzsteigerungen<br />

von 10 – 15% verzeichnet. Die gute<br />

Position der Unternehmen und den sehr<br />

guten Zugang zu den Weltmärkten gilt<br />

es zu halten und auszubauen. Gegenwärtig<br />

sind in diesem Segment 7.000<br />

Beschäftigte tätig.<br />

Voraussetzung ist, dass es gelingt, die<br />

weltweit anerkannten Forschungsergebnisse<br />

an deutschen Forschungseinrichtungen<br />

schnell in die Industrie zu<br />

überführen.<br />

Ziele und Maßnahmen<br />

Ziel ist es, mit weißen Leuchtdioden als<br />

neuen Lichtquellen einen Wirkungsgrad<br />

von über 50% zu erzielen. Zusätzlich<br />

soll Licht in Form, Farbe und Helligkeit je<br />

nach Bedarf frei wählbar bereitgestellt<br />

werden können. Dies ist mit herkömmlichen<br />

Leuchtkörpern nicht zu schaffen.<br />

Das Potenzial in Deutschland soll durch<br />

die Förderung von interdisziplinären<br />

NanoLux<br />

� � � � � �<br />

Verbundprojekten unter industrieller<br />

Federführung erschlossen werden. Diese<br />

Verbundprojekte sollen Unternehmen<br />

und Institute entlang der ganzen Wertschöpfungskette<br />

– vom Diodenhersteller<br />

über den Leuchtmittelhersteller bis hin<br />

zum Anwender – einbeziehen. Die Vernetzung<br />

der Verbünde im Sinne einer<br />

Gesamtstrategie ist vorgesehen. Konkrete<br />

Forschungs- und Entwicklungsschwerpunkte<br />

sind die Steigerung der<br />

Effizienz der Leuchtdioden durch Verbesserungen<br />

in der Epitaxie – also im<br />

Aufwachsen der Halbleiterschichten bei<br />

der Chipproduktion –, einer Nanostrukturierung<br />

der Chips und die Erforschung<br />

von effizienten Leuchtstoffen für die Generierung<br />

von Weißlicht.<br />

Potenzielle Mitwirkende an Verbundprojekten<br />

sind LED-Leuchtmittelhersteller,<br />

Automobilhersteller bzw. -zulieferer,<br />

Anwender und Forschungsinstitute.<br />

INGENIEURWISSENSCHAFTEN NANOTECHNOLOGIE 35


36<br />

� � � � � � EV Group<br />

�� Herstellung von Mikro- und<br />

Nanostrukturen mittels Nanoimprint<br />

Lithographie��<br />

T. Glinsner (1) , P. Lindner (1) , U. Plachetka (2) , M. Bender (2) , A. Fuchs (2) ,<br />

N. Koo (2) , H. Kurz (2)<br />

(1) EV Group, DI Erich Thallner Strasse 1, 4782 St. Florian/Inn, Austria<br />

(2) AMO GmbH, Otto-Blumenthal-Strasse 25, 52074 Aachen, Germany<br />

Nanoimprint Lithographie (NIL) stellt<br />

für die Herstellung von hochauflösenden<br />

Strukturen eine konkurrenzfähige<br />

Alternative zu herkömmlichen optischen<br />

Lithographieverfahren dar. UV-basierende<br />

Nanoimprint Lithographie (UV-<br />

NIL) bietet verschiedene entscheidende<br />

technische Vorteile im Hinblick auf Justierung,<br />

simultanes Prägen vom Mikround<br />

Nanostrukturen und Gerätedesign<br />

[1, 2, 3] bei gleichzeitig niedrigen Kosten<br />

für F&E Institute und Kleinbetriebe, um in<br />

neu entstehenden Strukturierungstechnologien<br />

konkurrenzfähig zu bleiben.<br />

UV-NIL Prozesse werden entweder mit<br />

starren Quarzglasstempeln oder flexiblen<br />

Polymerstempeln durchgeführt.<br />

Quarzglasstempel bieten hohe Auflösung<br />

und Justiergenauigkeit sowie<br />

exakte Strukturwiedergabe, jedoch wird<br />

für die Strukturierung auf Waferebene<br />

ein sog. Step-und-Repeat Verfahren benötigt<br />

um sehr gleichmäßige Schichtdicken<br />

herzustellen. Für bestimmte Anwendungen<br />

wie Mikrofluidiksysteme,<br />

photonische oder elektronische Komponenten<br />

ist jedoch die Single-Step Strukturierung<br />

auf Waferebene ohne jeglichen<br />

„stitching error“ eine entscheidende<br />

Notwendigkeit. Um diese Anwendungsfelder<br />

zu erschließen wurde eine neue<br />

Art von Stempeln basierend auf flexiblen<br />

Materialien entwickelt. Hierzu wurden<br />

PDMS Schichten für großflächige<br />

Single-Step Imprint Prozesse verwendet<br />

und somit ein neues Verfahren, genannt<br />

Soft UV-Nanoimprint Lithographie [4, 5],<br />

entwickelt.<br />

INGENIEURWISSENSCHAFTEN NANOTECHNOLOGIE<br />

Imprint Prozess<br />

Neueste Publikationen haben gezeigt,<br />

dass Nanoimprint Lithographie Techniken<br />

für die Realisierung einer großen<br />

Anzahl von Anwendungen (z.B. optische<br />

Bauteile, Datenspeicherung) geeignet<br />

sind. Abhängig von der Substratgröße<br />

und dem Imprint Verfahren (Single-Step<br />

oder Step-und-Repeat) werden verschiedene<br />

Anlagenplattformen verwendet.<br />

Beim UV-NIL Lithographie Prozess<br />

wird ein vorstrukturierter Stempel für die<br />

Strukturierung in einen niedrig viskosen<br />

Lack, der auf ein Substrat mittels Spinbelackungsprozesse<br />

aufgebracht wurde,<br />

verwendet.<br />

Der niedrig viskose unter UV-Licht auszuhärtende<br />

Lack garantiert eine einfache<br />

Strukturauffüllung und ermöglicht<br />

dabei eine schnelle und parallele Nachbildung<br />

von Strukturen im Mikro- und<br />

Nanobereich unter Raumtemperatur und<br />

niedrigem Druck unter 1 Bar.<br />

Polymerisation mit UV-Licht durch den<br />

transparenten Stempel vernetzt den<br />

Lack und bildet dadurch stabile Strukturen<br />

im Mikro- und Nanobereich aus.<br />

Nach dem Trennen des Stempels vom<br />

geprägten Substrat und Entfernen der<br />

Restlackschicht werden die Muster mittels<br />

Trockenätzprozesse in das Substrat<br />

übertragen. Imprint Prozesse bei niedrigen<br />

Umgebungsdrücken erlauben eine<br />

Reduzierung der anfänglichen und verbleibenden<br />

Lackschichten und stellen<br />

daher einen wichtigen Vorteil für die<br />

nachfolgende Strukturübertragung dar<br />

[6]. Zusätzlich können bei niedrigeren<br />

Umgebungsdrücken größere Vertiefungen<br />

einfacher gefüllt werden da keine<br />

Luft innerhalb der Vertiefungen verdichtet<br />

oder letztendlich aufgelöst werden<br />

muss. Infolgedessen wurde dieses Konzept<br />

in die von EV Group entwickelten<br />

Imprint Anlagen für UV-Nanoimprint<br />

Lithographie integriert.<br />

Wie die kürzlich erschienenen Publikationen<br />

zeigen, hängt die Restlackdicke<br />

hr bei UV-NIL Prozessen hauptsächlich<br />

von der anfänglichen Filmdicke hi und<br />

der Geometrie des Stempelmusters mit<br />

hs als der Strukturhöhe des Stempels<br />

und A e/A r als das lokale Verhältnis zwischen<br />

erhöhten zu vertieften Flächen<br />

des Stempels ab.<br />

Ein geprägtes Lacktestmuster mit einem<br />

sehr niedrigen A e/A r wird in Bild 1 gezeigt<br />

wo eine anfängliche Lackschicht<br />

von 180nm ausreichte um alle Strukturen<br />

mit einer Strukturtiefe von 160nm<br />

nachzubilden.<br />

Bei einem Prägedruck von 300 mbar<br />

können Restlackdicken von lediglich<br />

30nm realisiert werden. Es ist möglich<br />

Strukturen mit seitlichen Größen von<br />

100�m bis zu 35nm simultan zu prägen.<br />

Das Potenzial dieser Technik für photonische<br />

Anwendungen wurde beim Prägen<br />

von optischen Ringresonatoren und 2Dphotonischen<br />

Strukturen gezeigt. SEM<br />

Bilder 2 und 3 liefern den Beweis eines<br />

erfolgreichen Imprints und Strukturtransferprozesses.


Bild 1 Bild 2<br />

Bild 1: Abbildung eines Testmusters in Lack, erzeugt mit<br />

starren Quarzglasstempels für ein Ae/Ar Verhältnis


FH Gießen-Friedberg<br />

� � � � � �<br />

�� Nanotechnologie an der<br />

FH Gießen-Friedberg��<br />

Nanotechnologische Forschung an der Fachhochschule Gießen-<br />

Friedberg findet derzeit in einem halben Dutzend Forschergruppen statt.<br />

Schwerpunkte der wissenschaftlichen Arbeit bilden die Nanoelektronik,<br />

Biopharmazeutik und die Mikrofluidik. Erkenntnisse der Nanowissenschaften<br />

werden in Kooperation mit anderen hessischen Hochschulen<br />

sowie mit Industriepartnern aus der Region weiterentwickelt und zur<br />

Anwendung gebracht.<br />

Querschnitt eines Double-Gate-FET. Die<br />

Steuerung der Leitfähigkeit des<br />

Kanalbereichs erfolgt duch zwei gegenüber<br />

liegende Gate-Elektroden.<br />

Nanostrukturbauelemente in der<br />

Elektronik<br />

Durch die fortschreitende Miniaturisierung<br />

bei der Entwicklung von Halbleitertransistoren<br />

stößt man bei Strukturgrößen<br />

von kleiner als 50 nm zusehends<br />

auf Quanteneffekte. Aufgrund dieser<br />

Problematik sind heute alternative<br />

Bauelementgeometrien wie beispielsweise<br />

„Double-Gate-MOSFET“ oder<br />

„FinFETs“ Gegenstand weltweiter Forschung.<br />

Mit diesem neuartigen Ansatz<br />

können, trotz deutlich geringerer Baugröße,<br />

Störungen durch Quanteneffekte<br />

noch weitgehend unterdrückt werden.<br />

Computergestützte Simulationen und<br />

die Entwicklung von weiteren Modellen<br />

von nanostrukturierten Feldeffekttransistoren<br />

(FET) sind Gegenstand aktueller<br />

Forschungsarbeiten im Fachbereich<br />

Elektro- und Informationstechnik (EI).<br />

Diese finden in Kooperation mit der TU<br />

Darmstadt und Projektpartnern aus der<br />

Europäischen Union statt. Die Arbeitsgruppe<br />

ist außerdem vertreten im<br />

Exzellenz Netzwerk SINANO (Silicon<br />

based Nanodevices) der EU.<br />

Nanopartikel als Zusatz in<br />

Schmierstoffen<br />

Im Fachgebiet „Maschinenbau, Mikrotechnik,<br />

Energie- und Wärmetechnik“<br />

(MMEW) werden die Eigenschaften von<br />

Schmierstoffen unter Zusatz von Nanopartikeln<br />

erforscht. Beispielsweise können<br />

biologische Gelenke ihre Gleiteigenschaften<br />

durch Nanopartikel aktiv beein-<br />

flussen. Zur Optimierung von Schmierstoffen<br />

für technische Lager werden in<br />

Gießen Versuche an einem eigens aufgebauten<br />

Teststand durchgeführt, um den<br />

Reibung und Verschleiß mindernden<br />

Einfluss von Nanopartikeln besser zu<br />

verstehen.<br />

Nanoemulsionen und -partikel für<br />

den Wirkstofftransport<br />

Die Entwicklung von geeigneten Wirkstofftransportsystemen<br />

auf Basis von<br />

Nanoemulsionen und -partikeln ist<br />

Gegenstand von Forschungen des Instituts<br />

für Biopharmazeutische Technologie<br />

(IBPT) am Fachbereich „Krankenhaus-<br />

und Medizintechnik, Umwelt- und<br />

Biotechnologie“ (KMUB). Einer der<br />

Tätigkeitsschwerpunkte liegt im Bereich<br />

der Entwicklung von Membran- und<br />

Zellkulturmodellen zur Bewertung dieser<br />

Wirkstofftransportsysteme.<br />

KONTAKT:<br />

Wissenschaftlicher Koordinator der<br />

FH Gießen-Friedberg für das<br />

NanoNetzwerk-Hessen:<br />

Prof. Dr .Ubbo Ricklefs (Fachbereich<br />

Elektro- und Informationstechnik<br />

Tel. 0641/3091914<br />

ubbo.ricklefs@ei.fh-giessen.de)<br />

INGENIEURWISSENSCHAFTEN NANOTECHNOLOGIE 39


40<br />

� � � � � � NanoNetzwerkHessen<br />

�� NanoNetzwerkHessen (NNH)��<br />

D ie<br />

Das NanoNetzwerkHessen (NNH) wurde mit Unterstützung der Hessischen<br />

Landesregierung von den fünf Universitäten und den fünf Fachhochschulen<br />

des Landes im März 2004 etabliert, um auf der Grundlage<br />

einer Kooperationsvereinbarung eine enge innovationsorientierte<br />

Zusammenarbeit im Bereich der Nanowissenschaften zu starten.<br />

Kohlenstoff-Nanoröhrchen im Feldeffekttransistor<br />

(TU Darmstadt: Prof.Schwalke)<br />

Initiative NNH zielt darauf ab, die<br />

vorhandenen Kompetenzen an<br />

hessischen Hochschulen zu bündeln,<br />

Kooperationen zu initiieren und den<br />

Nanotechnologie-Standort Hessen weiter<br />

auszubauen. Koordinator des Nano-<br />

NetzwerkHessen ist die Universität Kassel.<br />

Forscherinnen und Forscher aus den<br />

Disziplinen Physik, Chemie, Biologie,<br />

Pharmazie, Medizin, Materialwissenschaften<br />

und den verschiedensten Fächern<br />

der Ingenieur- und sogar Geisteswissenschaften<br />

arbeiten an hessischen<br />

Hochschulen auf Gebieten der Nanowissenschaften.<br />

Gerade diese Durchdringung<br />

klassischer Disziplinen verstärkt<br />

ganz wesentlich das Innovationspotenzial<br />

dieser Wissenschaft und bietet<br />

Elektrogesponnene<br />

Nanofasern mit menschlichem<br />

Haar<br />

(Uni Marburg: Prof. Greiner)<br />

INGENIEURWISSENSCHAFTEN NANOTECHNOLOGIE<br />

Reflektorstrukturen für die EUVL<br />

(Extrem Ultra Violet Light)<br />

(Uni Kassel: Prof. Hillmer)<br />

in Hessen ausgezeichnete Ausgangsbedingungen<br />

für Kooperationen. Die<br />

Technologien, die heute an hessischen<br />

Hochschulen vertreten sind, sind breit<br />

gefächert und reichen von nanoskaligen<br />

nanostrukturierten Werkstoffen, Nanosystemtechnik<br />

über Nanomedizin, Nanomaterialchemie,<br />

Nanobiotechnologie<br />

bis hin zur Nanoanalytik.<br />

Forschungs- und Entwicklungsaufgaben<br />

in diesen Feldern bereits im vorwettbewerblichen<br />

Bereich gemeinsam mit<br />

Wissenschaftlern, Entwicklern und<br />

Anwendern zu betreiben und damit<br />

Akteure, Ressourcen und Aktivitäten<br />

zusammenführen, eröffnet den Netzwerkpartnern<br />

nicht nur die Erschließung<br />

komplementärer Ressourcen, sondern<br />

verbindet auch Wissenschaft deutlicher<br />

als bisher mit wirtschaftlicher Anwendung<br />

und trägt damit zu einer schnelleren<br />

Umsetzung von nanotechnologischem<br />

Wissen in Produkte, Produktionsverfahren<br />

und Dienstleistungen bei.<br />

Durch Ergänzung der apparativen Aus-<br />

stattung aus dem Innovationsbudget<br />

des hessischen Ministeriums für Wissenschaft<br />

und Kunst wird eine systematische<br />

Kompetenzerweiterung der Hochschulen<br />

im Netzwerk effizient umgesetzt.<br />

Unter Ausnutzung des Synergiepotenzials<br />

werden in einzelnen regionalen<br />

Forschungsclustern die derzeitigen<br />

Leitthemen Nanophotonik, Polymere<br />

Nanocomposites und Therapeutische<br />

Nanodevices gezielt in gemeinsamen<br />

Forschungsprojekten bearbeitet.<br />

KONTAKT:<br />

www.nanonetzwerkhessen.de<br />

Dr. Beatrix Kohnke<br />

(Leitung der Geschäftsstelle)<br />

Kai Ludolph (Projektmanager)<br />

Mönchebergstraße 19<br />

34109 Kassel<br />

Telefon 0561 / 804-2219<br />

oder 0561 / 804-2018<br />

Telefax 0561 / 804-2226


Im Jahr 2005 startete das Hessische<br />

Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und<br />

Landesentwicklung die Aktionslinie hessen-nanotech.<br />

Mit der Aktionslinie hessen-nanotech<br />

werden die hessenweiten<br />

wirtschafts- und technologiebezogenen<br />

Aktivitäten in den Nanotechnologien und<br />

den materialbasierten Technologien gebündelt<br />

und koordiniert. Ziel der Aktionslinie<br />

ist es, die hessischen Kompetenzen<br />

in den Nanotechnologien und in<br />

den angrenzenden Technologiebereichen<br />

wie der Material- und Oberflächentechnologie,<br />

Mikrosystemtechnologie<br />

und Optische Technologien national<br />

sowie auch international darzustellen.<br />

Durch Technologie- und Standortmar-<br />

NanoNetzwerkHessen<br />

Ansprechpartner der regionalen Netzwerke<br />

keting sowie der Förderung der Netzwerkbildung,<br />

soll die internationale<br />

Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft<br />

der hessischen Wissenschaft und<br />

Wirtschaft gestärkt werden. Die Aktionslinie<br />

hessen-nanotech unterstützt dabei<br />

insbesondere auch die Vernetzung von<br />

Technologie-Anbietern und -Anwendern<br />

sowie die Diskussion der Nanotechnologie<br />

im gesellschaftlichen Kontext. An<br />

den Schnittstellen zu den Nanowissenschaften<br />

arbeitet die hessen-nanotech<br />

mit dem NanoNetzwerkHessen zusammen.<br />

Projektträger der Aktionslinie hessen-nanotech<br />

des Hessischen Wirtschaftsministeriums<br />

ist die landeseigene<br />

HA Hessen Agentur.<br />

KONTAKT:<br />

� � � � � �<br />

www.hessen-nanotech.de<br />

Hessisches Ministerium für Wirtschaft,<br />

Verkehr und Landesentwicklung<br />

Dr. Rainer H. Waldschmidt<br />

Kaiser-Friedrich-Ring 75<br />

65185 Wiesbaden<br />

Telefon 0611 / 815-2471<br />

Telefax 0611 / 815-492471<br />

rainer.waldschmidt@hmwvl.hessen.de<br />

www.wirtschaft.hessen.de<br />

HA Hessen Agentur GmbH<br />

Alexander Bracht<br />

Projektleiter hessen-nanotech<br />

Markus Lämmer<br />

Abraham-Lincoln-Straße 38-42<br />

65189 Wiesbaden<br />

Telefon 0611 / 774-8614<br />

oder 0611 / 774-8664<br />

Telefax 0611 / 774-8620<br />

alexander.bracht@hessen-agentur.de<br />

www.hessen-agentur.de<br />

INGENIEURWISSENSCHAFTEN NANOTECHNOLOGIE 41


42<br />

� � � � � � TU Kaiserslautern<br />

�� Materialien für Mikro- und<br />

Nanosysteme (MINAS)��<br />

I n<br />

Die Materialwissenschaft ist eine Schlüsseldisziplin für große Bereiche<br />

moderner Technologien. Sie ist eine Querschnittswissenschaft, zu der<br />

verschiedene Disziplinen aus dem Maschinenbau, der Verfahrenstechnik,<br />

der Physik und der Chemie beitragen. Ihr stark ausgeprägter interdisziplinärer<br />

Charakter erfordert ein intensives Zusammenwirken ihrer<br />

Teildisziplinen.<br />

der Materialwissenschaft ist das<br />

Gebiet der Mikro- und Nanostrukturen<br />

sehr aktuell, charakterisiert durch<br />

zahlreiche Entwicklungen mit hohem<br />

Innovationspotential. Ein Beispiel ist die<br />

Sensorik, die für wichtige Anwendungen<br />

mikro- und nanostrukturierte Schichtstapel<br />

erfordert, wobei Einzelschichtdicken<br />

bis in den atomaren Lagenbereich<br />

reproduzierbar hergestellt werden<br />

müssen und die lateralen Ab-<br />

INGENIEURWISSENSCHAFTEN NANOTECHNOLOGIE<br />

messungen oft schon im Submikrometerbereich<br />

liegen. Die Herstellungsverfahren<br />

und die physikalischen und<br />

technischen Charakterisierungsverfahren<br />

sind entsprechend aufwändig (siehe<br />

Abb. 1 und 2). Neue funktionale Eigenschaften,<br />

wie z.B. das Verhalten solcher<br />

Strukturen bei hohen Frequenzen für<br />

Anwendungen als ultraschnelle Sensoren,<br />

machen große Anstrengungen erforderlich.<br />

Abb. 1:<br />

Molekularstrahl-Epitaxie-Anlage zur<br />

Herstellung und Untersuchung magnetischer<br />

Sensoren. Aufwändige<br />

Versuchsapparaturen wie diese hier<br />

sind erforderlich, um die benötigten<br />

Teststrukturen mit Schichtdicken bis<br />

hinab zu wenigen Atomlagen präzise<br />

aufbauen zu können.<br />

Diesen Herausforderungen stellt sich<br />

der Landesforschungsschwerpunkt „Materialien<br />

für Mikro- und Nanosysteme<br />

(MINAS)“. Hierzu haben sich Professoren<br />

aus den Fachbereichen Physik<br />

und Maschinenbau/Verfahrenstechnik<br />

der Technischen Universität Kaiserslautern<br />

in MINAS zusammengeschlossen<br />

(siehe Tabelle 1). Die Einbindung des<br />

Instituts für Oberflächen- und Schichtanalytik<br />

GmbH an der Technischen


Universität Kaiserslautern (IFOS) stärkt<br />

dabei den Einsatz und die Weiterentwicklung<br />

von oberflächen- und materialanalytischen<br />

Verfahren.<br />

Die Thematik macht es erforderlich,<br />

parallel von der Grundlagen- und der<br />

Anwendungsseite her zu arbeiten. Die<br />

intensive Zusammenarbeit zwischen<br />

Physikern und Ingenieuren, die so in<br />

Deutschland selten zu finden ist, bietet<br />

hier den richtigen Ansatz. Hierzu gliedern<br />

sich die Arbeiten in drei Projektbereiche.<br />

Der Projektbereich „Grundlagenaspekte“<br />

umfasst Arbeiten zur<br />

Wechselwirkung zwischen Teilchen<br />

(Elektronen, neutrale und geladene<br />

Atome und Moleküle) und Oberflächen,<br />

und Studien zu grundlegenden Materialeigenschaften<br />

und Grenzflächeneffekten.<br />

Ein Schwerpunkt liegt auf dynamischen<br />

Prozessen, wie z.B. dem zeitabhängigen<br />

Verhalten von Defekten in Materialien<br />

und der Ladungs- und Spindynamik<br />

an Oberflächen, Grenzflächen<br />

und in Nano- und Mikrostrukturen. Im<br />

Projektbereich „Materialcharakterisierung“<br />

werden materialanalytische Arbeiten<br />

zusammengefasst. Neben der<br />

Anwendung und Weiterentwicklung von<br />

Methoden der modernen Oberflächenund<br />

Schichtanalytik, wie sie das IFOS<br />

und einige Arbeitsgruppen zur Verfügung<br />

stellen, spielt die Modellierung<br />

TU Kaiserslautern<br />

von Materialeigenschaften eine wichtige<br />

Rolle. Insbesondere die Interpretation<br />

von Ermüdungsvorgängen wird unter<br />

Anwendung physikalischer und ingenieurwissenschaftlicher<br />

Methoden in<br />

Angriff genommen (siehe Abb. 2). Der<br />

dritte Projektbereich „Anwendungsgebiete“<br />

dient der Übertragung der in<br />

MINAS erarbeiteten Kenntnisse auf spezifische<br />

Anwendungen. Schwerpunkte<br />

liegen in den zukunftsträchtigen Be-<br />

� � � � � �<br />

Tab. 1:<br />

Mitglieder und vertretene Arbeitsgebiete im Forschungsschwerpunkt<br />

MINAS.<br />

reichen Biowerkstoffe, Sensorik und<br />

magnetische Speicher.<br />

In der internationalen Wissenschaftsgemeinschaft<br />

nehmen die Forscher von<br />

MINAS in mehreren Forschungsgebieten<br />

Spitzenstellungen ein. Themengebiete,<br />

zu denen die Antragsteller regelmäßig<br />

auf internationalen Konferenzen zu<br />

Übersichtsvorträgen eingeladen werden,<br />

sind zum Beispiel die Sensorik, die<br />

ZIELE DES LANDESFORSCHUNGSSCHWERPUNKTES MINAS<br />

» Wissenschaftliches Ziel:<br />

Erarbeitung und Optimierung von materialwissenschaftlichen<br />

und dimensionsbehafteten Phänomenen von Strukturen auf der<br />

Mikrometer- und Nanometerskala<br />

» Strukturelles Ziel:<br />

Schaffung von verstärkten Synergieeffekten und Kooperationen zwischen<br />

den beteiligten Arbeitsgruppen und darüber hinaus mit nationalen<br />

und internationalen Forschungsinstituten<br />

» Ausbildungsziel:<br />

attraktive, qualitativ hochwertige Ausbildung von Diplomanden,<br />

Doktoranden und Post-Docs in hochaktuellen Projekten mit adäquater<br />

Ausstattung<br />

INGENIEURWISSENSCHAFTEN NANOTECHNOLOGIE 43


44<br />

� � � � � � TU Kaiserslautern<br />

Abb. 2:<br />

Versuchsaufbau und mikroskopische Aufnahmen zum<br />

Wechselformungsverhalten und zur Mikrostruktur. Oben<br />

links: servohydraulisches Schwingprüfungssystem, oben<br />

rechts: transmissionselektronenmikroskopische Aufnahme,<br />

unten links: rasterelektronenmikroskopische Aufnahme,<br />

unten rechts: lichtmikroskopische Aufnahme. Eine für viele<br />

Materialien typische Spannungs-Dehnungs-Hysteresekurve<br />

ist gezeigt.<br />

INGENIEURWISSENSCHAFTEN NANOTECHNOLOGIE<br />

Tab. 2:<br />

Einbindung in nationale und internationale Netzwerke<br />

(DFG: Deutsche Forschungsgemeinschaft, EU: Europäische<br />

Union). Aufgeführt sind nur Netzwerke, an denen mindestens<br />

zwei MINAS-Forscher beteiligt sind.


Modellierung der Teilchen-Oberflächen-<br />

Wechselwirkung und Werkstoffmodellierung,<br />

ultraschnelle Magnetisierungsprozesse,<br />

die Oberflächenanalytik und<br />

Biowerkstoffe.<br />

Viele Arbeiten erfolgen projektbereichsübergreifend.<br />

So werden Querschnittsfragestellungen<br />

wie zum Beispiel „Dynamik<br />

in Mikro- und Nanostrukturen“, „mikroskopische<br />

Wechselwirkung von<br />

Ionen, Atomen, Molekülen, Clustern und<br />

Photonen mit Festkörperoberflächen<br />

und Schichten“, „Sensorik“, „biokompatible<br />

Werkstoffe“ und „numerische Simulation“<br />

bearbeitet.<br />

Zahlreiche Aktivitäten werden in Kooperationen<br />

mit Partnern in nahezu allen<br />

Industrienationen durchgeführt. Alle Antragsteller<br />

besitzen zahlreiche Kontakte<br />

zu international renommierten Forschungsinstituten<br />

und -einrichtungen.<br />

Diese Beziehungen tragen wesentlich<br />

zum internationalen Ansehen der Technischen<br />

Universität Kaiserslautern bei.<br />

Der Schwerpunkt bietet ein hohes<br />

Potential für Forschungsverbünde in<br />

Deutschland und Europa. Tabelle 2 gibt<br />

eine Aufstellung über das Engagement<br />

von MINAS-Mitgliedern in nationalen<br />

und internationalen Verbünden.<br />

MINAS fasst somit die an der Technischen<br />

Universität Kaiserslautern stattfindenden<br />

materialwissenschaftlichen<br />

Aktivitäten zusammen. Er bildet damit<br />

TU Kaiserslautern<br />

auch einen Pool an aufwändigen Präparations-<br />

und Analytikverfahren, der<br />

allen Universitätsmitgliedern für Kooperationen<br />

zur Verfügung steht. Der Industrie<br />

stellt MINAS das erarbeitete Wissen<br />

im Rahmen von Kooperationen zur<br />

Verfügung und trägt so zum Know-howund<br />

zum Technologietransfer bei.<br />

Mit seiner Forschung und dem Technologietransfer<br />

bietet MINAS die Voraussetzungen<br />

für eine attraktive, qualitativ<br />

hochwertige Ausbildung von Diplomanden,<br />

Doktoranden und Post-Docs in<br />

wissenschaftlich hochaktuellen Projekten.<br />

Durch die starke internationale<br />

Verflechtung der Antragsteller wird dem<br />

wissenschaftlichen Nachwuchs vielfache<br />

Gelegenheit gegeben, auswärtige<br />

Forscher und Einrichtungen kennen zu<br />

lernen und mit ihnen zu kooperieren, an<br />

wissenschaftlichen Ferienschulen teilzunehmen<br />

und gemeinsame Veröffentlichungen<br />

zu erarbeiten. Eine enge<br />

Kooperation mit industriellen Partnern<br />

ermöglicht frühe Kontakte zu Firmen<br />

und zu industriellen Fragestellungen in<br />

Forschung und Entwicklung. Durch Mitglieder<br />

von MINAS wird ein vielseitiges<br />

Vorlesungs- und Seminarprogramm mit<br />

relevanten Themen insbesondere im<br />

Bereich der Spezialvorlesungen angeboten.<br />

Die Dozenten aus MINAS engagieren<br />

sich auch in der Studienrichtung<br />

„Mikrosystemtechnologie“. Diese wird<br />

von den drei Fachbereichen Elektrotechnik<br />

und Informationstechnik, Maschinenbau<br />

und Verfahrenstechnik und<br />

� � � � � �<br />

Physik gemeinsam für das Hauptstudium<br />

angeboten.<br />

Seit dem Start in 2003 war eine kontinuierliche<br />

positive Entwicklung zu beobachten.<br />

Die eingeworbenen Drittmittelprojekte<br />

haben einen über die Jahre<br />

kontinuierlich wachsenden Finanzumfang,<br />

der im Jahr 2005 mehr als 4,5<br />

Millionen Euro betrug. Die Zahl der<br />

Publikationen wächst beständig und<br />

betrug in 2005 mehr als 130 Arbeiten,<br />

die im Druck erschienen sind oder zur<br />

Veröffentlichung angenommen wurden.<br />

Der Landesforschungsschwerpunkt<br />

MINAS hilft, in Zeiten geringer, laufender<br />

Grundausstattungsmittel die wissenschaftliche<br />

Arbeitsfähigkeit seiner Forscher<br />

aufrecht zu erhalten. Er bietet das<br />

Fundament zur erfolgreichen Einwerbung<br />

von Drittmittelprojekten und die<br />

Basis um im nationalen und internationalen<br />

Wettbewerb um Forschungsvorhaben<br />

konkurrenzfähig sein zu können.<br />

Auf der Webseite http://<br />

www.physik.uni-kl.de/ minas<br />

werden Informationen zur Thematik,<br />

über die beteiligten Forscher,<br />

die laufenden Projekte<br />

und das aktuelle Seminarprogramm<br />

angeboten.<br />

Quelle:<br />

Deutschlands Elite-Hochschulen<br />

Technische Universität Kaiserslautern<br />

Arbeitskreis Eliteförderung<br />

Deutscher Hochschulen (AKEDH)<br />

INGENIEURWISSENSCHAFTEN NANOTECHNOLOGIE 45


46<br />

� � � � � � Thüringer Wirtschaftsministerium<br />

�� Klein, aber fein��<br />

„E<br />

Thüringer Nanoforschung auf Weltniveau<br />

Der Freistaat Thüringen hat sich in den letzten Jahren zu einem weltweit<br />

beachteten Standort in der Nano-Forschung entwickelt. Ein aktuelles<br />

und sehr erfolgreiches Beispiel dafür ist der Sonderforschungsbereich<br />

(SFB) 622 „Nanopositionier- und Nanomessmaschinen“ an der<br />

Technischen Universität Ilmenau.<br />

s handelt sich um einen sehr<br />

schöpferischen und innovativen<br />

Sonderforschungsbereich. Der Weltstand<br />

auf dem Gebiet der Nanopositionier- und<br />

Nanomesstechnik wird von Ilmenau bestimmt“:<br />

Mit dieser Einschätzung bewilligte<br />

das Gutachtergremium der Deutschen<br />

Forschungsgemeinschaft (DFG) im März<br />

2005 die weitere Förderung des im Jahr<br />

2002 eingerichteten Forschungsschwerpunkts.<br />

Die Einsatzgebiete der Ilmenauer<br />

Nanopositionier- und Nanomesstechnik<br />

reichen von der Gentechnik über die Entwicklung<br />

und Analyse neuer Werkstoffe<br />

bis hin zur 3D-Präzisionsmessung von<br />

Kleinteilen. Gemeinsam mit der Firma<br />

SIOS Messtechnik Ilmenau GmbH und<br />

der Sartorius AG entwickelten die<br />

Ilmenauer Wissenschaftler beispielsweise<br />

eine Nanopositionier- und Nanomessmaschine<br />

mit einer Positionierunsicherheit<br />

von unter 10 Nanometern. Dieses Präzisionsgerät<br />

ist derzeit das genaueste seiner<br />

Art weltweit.<br />

Ein weiteres Beispiel aus der Thüringer<br />

Nano-Forschung ist ein Projekt zur<br />

Herstellung von Faserverbundwerkstoffen,<br />

das die Friedrich-Schiller-Universität<br />

Jena (FSU) zusammen mit der Schmuhl<br />

Faserverbundtechnik GmbH in Liebschütz<br />

durchführt. Das Prinzip der „Faserverstärkung“<br />

ist nicht neu: Eisenstangen<br />

durchziehen spröden Beton, Strohfasern<br />

steigerten einst die Festigkeit von<br />

Lehmziegeln. Neuartige Faserverbundwerkstoffe<br />

bestehen meist aus hochfesten<br />

Glas- oder Karbonfasern, die in<br />

Kunstharz eingebettet werden.<br />

Ein grundsätzliches Problem aber ist bis<br />

dato nicht zufriedenstellend gelöst: Wie<br />

INGENIEURWISSENSCHAFTEN NANOTECHNOLOGIE<br />

lassen sich schnell und in gleichbleibend<br />

guter Qualität große Stückzahlen von<br />

Teilen aus solchen Faserverbundwerkstoffen<br />

produzieren? Diese Frage soll in<br />

Zusammenarbeit von FSU und der<br />

Firma Schmuhl in Ostthüringen beantwortet<br />

werden. Thüringen fördert das<br />

Projekt mit ca. 345 000 Euro. Ziel ist es,<br />

die Voraussetzungen für die Serienfertigung<br />

von Hochleistungs-Verbundbauteilen<br />

zu schaffen. Um die Aushärtungszeiten<br />

für großformatige Teile zu<br />

verkürzen, soll hier mit Mikrowellen<br />

gearbeitet werden. Dazu wurde eine<br />

extrem große Mikrowellenanlage konzipiert<br />

und an der Universität Jena aufgebaut.<br />

Ebenfalls nach Jena, an die größte wirtschaftsnahe<br />

Forschungseinrichtung<br />

Thüringens, den INNOVENT e.V., führen<br />

zwei weitere aktuelle Forschungsprojekte.<br />

Beim Projekt „Nanophasen in und<br />

an Grenzflächen“ geht es um die gezielte<br />

Beeinflussung von Polymermaterialien<br />

und die Gewinnung von (Wirk-)<br />

Stoffen mit bestimmten Eigenschaften.<br />

Das Projekt „Korrosions- und permeationshemmende<br />

Grenzflächen an anorganischen<br />

Materialien und Nanopartikeln“<br />

hingegen dient der Erweiterung<br />

des Grundlagenwissens über Beschichtungsvorgänge.<br />

So sollen neuartige<br />

Dosierungssysteme, Brennerkonstruktionen<br />

und Prozessmesstechnik für die<br />

Herstellung von Nanoglasschichten entwickelt<br />

und Erkenntnisse zur Ummantelung<br />

von anorganischen Nanopartikeln<br />

mit biokompatiblen Polymeren<br />

gewonnen werden. Beide Projekte werden<br />

mit zusammen rund 2,3 Mio. Euro<br />

gefördert.<br />

Gut angelegtes Geld: Denn die „Denkfabrik<br />

Thüringen“ hat sich inzwischen als<br />

Standort der Nanotechnologieforschung<br />

in Deutschland etabliert. Und investiert<br />

weiter in den Ausbau ihrer Forschungsinfrastruktur.<br />

So unterstützt allein der<br />

Bund drei weitere Thüringer Forschungsinitiativen:<br />

die „Jenaer Bio Chip-Initiative“<br />

(Leitung: Prof. Dr. Jürgen Popp, FSU<br />

Jena/Institut für Physikalische Hochtechnologien<br />

Jena), das Projekt „Nanopräziser<br />

Formeinsatzbau und Replikationstechniken“<br />

(Leitung: Prof. Dr. Andreas<br />

Tünnermann, FSU Jena/Fraunhofer Institut<br />

für Optik und Feinmechanik Jena) sowie<br />

die Einrichtung eines Kompetenzzentrums<br />

für Mikrosystemtechnik in Erfurt.<br />

Keine Frage: Thüringen betreibt Nanoforschung<br />

auf Weltniveau.<br />

www.tu-ilmenau.de<br />

www.uni-jena.de<br />

www.innovent-jena.de<br />

KONTAKT:<br />

Thüringer Ministerium für<br />

Wirtschaft, Technologie und Arbeit<br />

Max-Reger-Straße 4 – 8<br />

99096 Erfurt<br />

Tel.: +49(0)361 3797030<br />

Fax: +49(0)361 37978049<br />

E-Mail: presse@tmwta.thueringen.de<br />

Internet: www.thueringen.de/de/tmwta<br />

www.denken-willkommen.de


48<br />

� � � � � � Universität Duisburg-Essen<br />

Duisburg-Essen:<br />

�� Das Nanotechnologiezentrum<br />

in Deutschland��<br />

D as<br />

Nanotechnologie ist die Herstellung und Nutzung von Strukturen, die in<br />

mindestens einer Dimension kleiner als 100 nm sind.<br />

Gebiet Nanotechnologie hat<br />

sich in den letzen 25 Jahren außerordentlich<br />

dynamisch und stark fachübergreifend<br />

entwickelt. Nanotechnologie<br />

ist eine der Schlüsseltechnologien<br />

des 21. Jahrhunderts.<br />

Die Universität Duisburg-Essen hat Nanotechnologie<br />

zu einem ihrer Schwerpunkte<br />

erklärt und durch eine zukunftsweisende<br />

Berufungspolitik die entsprechenden<br />

Kapazitäten in Forschung und<br />

Lehre in den letzten Jahren konsequent<br />

verstärkt. Themen der Nanowissenschaften<br />

und Nanotechnologie werden<br />

an der Universität Duisburg-Essen<br />

schon seit vielen Jahren in mehreren<br />

Sonderforschungsbereichen und Graduiertenkollegs<br />

kooperativ und interdisziplinär<br />

bearbeitet.<br />

Kürzlich wurde ein neues Graduiertenkolleg<br />

„Nanotronics – Optoelektronik<br />

und Photovoltaik aus Nanopartikeln“<br />

eingerichtet.<br />

Forschung in Nanotechnologie<br />

Mehr als 20 Arbeitsgruppen aus Physik,<br />

Chemie, Elektrotechnik und Maschinenbau<br />

an der Universität Duisburg-Essen<br />

beschäftigen sich schwerpunktmäßig<br />

mit dem Thema Nanotechnologie. Im<br />

Zentrum der Forschungsaktivitäten stehen<br />

mehrere große, kooperative und interdisziplinäre<br />

Projekte (Sonderforschungsbereiche<br />

(SFB) und Graduiertenkollegs<br />

(GRK) die von der Deutschen<br />

Forschungsgemeinschaft gefördert werden:<br />

INGENIEURWISSENSCHAFTEN NANOTECHNOLOGIE<br />

Flammenreaktor<br />

Plasmareaktor<br />

SFB 445: Nano-Partikel aus der<br />

Gasphase: Entstehung, Struktur,<br />

Eigenschaften<br />

Der Sonderforschungsbereich 445 hat<br />

sich zum Ziel gesetzt, die Entstehungsvorgänge<br />

von Nano-Partikeln aus der<br />

Gasphase im Experiment und in Computersimulationen<br />

und Modellrechnungen<br />

zu untersuchen, sie hinsichtlich ihrer<br />

Morphologie und ihres physikalischen<br />

und chemischen Verhaltens zu charakterisieren<br />

und die Beziehungen zwischen<br />

Partikelstruktur und Partikeleigenschaften<br />

herauszuarbeiten. Pulver aus Nano-<br />

Heißwandreaktor<br />

Partikeln sind auch die Basis für neuartige<br />

Materialien, wie neue keramische<br />

Werkstoffe, neuartige Katalysatoren oder<br />

neue elektrische und magnetische Bauelemente<br />

und Sensoren. Es hat sich<br />

gezeigt, dass die Eigenschaften der<br />

Nano-Materialien sehr wesentlich von<br />

den Partikeleigenschaften, d. h. von<br />

deren Größe, Morphologie, Oberflächenreinheit,<br />

Ladungszustand usw. abhängig<br />

sind. Damit kommt sowohl den<br />

Erzeugungsprozessen als auch der<br />

Charakterisierung von Nano-Partikeln<br />

große Bedeutung zu.


SFB 491: Magnetische Heteroschichten:<br />

Struktur und elektronischer<br />

Transport<br />

Heteroschichtstrukturen sind auf Nanometer-Skala<br />

künstlich geschichtete und<br />

durch wohldefinierte Grenzflächen getrennte<br />

Materialien mit neuartigen physikalischen<br />

Eigenschaften. Ziel ist es, die<br />

physikalischen Grundlagen von solchen<br />

Heteroschichtsystemen zu erarbeiten,<br />

die ein großes technologisches Potenzial<br />

für Anwendungen in verschiedenen<br />

Bereichen der Informations- und Kommunikationstechnologie<br />

haben, insbesondere<br />

im Bereich der nichtflüchtigen<br />

Datenspeicherung, der Magnetfeldsensorik<br />

und der Steuerung zukünftiger Datenträger.<br />

SFB 616: Energiedissipation an<br />

Oberflächen<br />

Die Umwandlung von einer Energieart in<br />

eine andere begleitet alle Prozesse in<br />

unserer Welt und treibt sie auch häufig<br />

an. Viele dieser Umwandlungen – wie<br />

etwa chemische Reaktionen an Katalysatoren<br />

oder in Sensoren, mechanische<br />

Reibung, Dispersion von Ladungsträgern<br />

in Mikroprozessoren – finden an<br />

den Ober- oder Grenzflächen von Festkörpern<br />

statt. Der Sonderforschungsbereich<br />

616 hat sich die Klärung der elementaren<br />

Mechanismen der Energiedissipation<br />

an Oberflächen zum Ziel<br />

gesetzt.<br />

SFB/TR 12: Symmetries and<br />

Universality in Mesoscopic Systems<br />

Mesoskope Systeme sind angesiedelt<br />

an der Grenze zwischen der Quantenund<br />

der klassischen Welt. Sie zeigen<br />

spektrale und Transport-Eigenschaften,<br />

die universellen Gesetze folgen, die<br />

durch Symmetrie kontrolliert werden.<br />

Auf mesoskopischen Skalen führt klassisches<br />

Chaos zu struktureller Instabilität<br />

und die Dynamik der relevanten<br />

Observablen wird durch Unordnung beeinflusst;<br />

quantenmechanische Kohärenz<br />

wird nicht durch thermische und<br />

dissipative Effekte verwischt und Wechselwirkungen<br />

zwischen den konstituti-<br />

Universität Duisburg-Essen<br />

Kohlenstoff-beschichtete<br />

Eisenpartikel<br />

SiO 2-umhüllte<br />

Fe 2O 3-Partikel<br />

ven Freiheitsgraden werden nicht durch<br />

das „mean field“ verborgen.<br />

GRK 1240: Nanotronics –<br />

Photovoltaik und Optoelektronik aus<br />

Nanopartikeln<br />

Die Forschungsaktivitäten im Graduiertenkolleg<br />

sind fokussiert auf das<br />

zukunftsweisende Thema Nanotronics<br />

mit den Schwerpunkten „Umwandlung<br />

von elektrischer Energie in Licht“ und<br />

„Umwandlung von Licht in elektrische<br />

Energie“. Ziel ist es, optoelektronische<br />

und photovoltaische Bauelemente nicht<br />

wie herkömmlich aus lateralen Strukturen<br />

auf Halbleitereinkristallen aufzubauen,<br />

sondern zu dispersen Systemen<br />

aus Nanopartikeln überzugehen. Dies<br />

eröffnet den Weg zu einer druckbaren<br />

Optoelektronik und Photovoltaik „von<br />

der Rolle“. Als optisch aktive Materialien<br />

sollen nanoskalige Partikel und deren<br />

Derivate entwickelt und eingesetzt werden.<br />

Die enge Zusammenarbeit von<br />

Theorie, Präparation, Charakterisierung,<br />

Analyse und Bauelemententwicklung an<br />

Hochschule und Industrie stellt ein neuartiges<br />

Konzept für den Transfer wissenschaftlicher<br />

Erkenntnis in neue Produkte<br />

dar. Dabei wirkt die Degussa AG mit<br />

ihrem „Science to Business Center<br />

Nanotronics“ in Marl als aktiver Partner<br />

mit.<br />

� � � � � �<br />

Größenselektive<br />

Partikeldeposition<br />

Ausbildung in Nanotechnologie vom<br />

ersten Semester bis zur Promotion<br />

Nanotechnologie ist ein hochinterdisziplinäres<br />

Feld, das in den „klassischen“<br />

Studiengängen (Physik, Chemie, Elektrotechnik,<br />

Maschinenbau) vor allem in<br />

Vertiefungsrichtungen im Hauptstudium<br />

gelehrt wird. Ihr umfangreiches Anwendungspotenzial<br />

kann allerdings wirtschaftlich<br />

nur dann genutzt werden,<br />

wenn die in der Grundlagenforschung<br />

entdeckten „Nanoeffekte“ und die entsprechenden<br />

neuen Eigenschaften von<br />

Nanomaterialien und Nanostrukturen in<br />

industrielle Produkte umgesetzt werden.<br />

Diese Übertragung ist Aufgabe eines<br />

Ingenieurs der Nanotechnologie, der mit<br />

dem neuen Studiengang „NanoEngineering“<br />

ausgebildet werden soll.<br />

Das entsprechende Anforderungsprofil<br />

kann nur unzureichend durch Ingenieure<br />

und Naturwissenschaftler klassischer<br />

Studiengänge erfolgen, da das interdisziplinäre<br />

Basiswissen und neue Entwicklungen<br />

nicht hinreichend in den<br />

bestehenden Curricula enthalten sind.<br />

Im Wintersemester 2006/2007 wurde<br />

das neue Studienprogramm NanoEngineering<br />

gestartet.<br />

INGENIEURWISSENSCHAFTEN NANOTECHNOLOGIE 49


50<br />

� � � � � � Universität Duisburg-Essen<br />

Neues Bachelor/ MasterStudienprogramm<br />

NanoEngineering<br />

Das interdisziplinäre Studienprogramm<br />

NanoEngineering besteht aus einem<br />

Bachelor Studiengang NanoEngineering<br />

und einem MasterStudiengang Nano-<br />

Engineering. Der Schwerpunkt liegt auf<br />

ingenieurwissenschaftlichen Aspekten.<br />

Besonders durch die Bündelung der auf<br />

den beiden Campi Duisburg und Essen<br />

vorhandenen, vielfältigen und international<br />

anerkannten Kernkompetenzen in<br />

den Bereichen Elektrotechnik, Maschinenbau,<br />

Physik und Chemie hebt sich<br />

das hier vorgelegte Studienprogramm<br />

NanoEngineering deutlich von den in<br />

Nordrhein-Westfalen, der Bundesrepublik<br />

Deutschland und im europäischen<br />

Ausland bereits existierenden<br />

Vertiefungsrichtungen und Studiengängen<br />

ab.<br />

Ziel des neuen Studienprogramms<br />

NanoEngineering ist die berufsqualifizierende<br />

Ausbildung von Absolventen/-<br />

Absolventinnen in dem hochinterdisziplinären<br />

Feld Nanotechnologie. Dabei sollen<br />

die Studierenden vom ersten Semester<br />

an auf eine Tätigkeit im Umfeld<br />

Quelle:<br />

Deutschlands Elite-Institute<br />

Universität Duisburg-Essen<br />

Arbeitskreis Eliteförderung<br />

Deutscher Hochschulen (AKEDH)<br />

INGENIEURWISSENSCHAFTEN NANOTECHNOLOGIE<br />

dieser Schlüsseltechnologie des 21.<br />

Jahrhunderts vorbereitet werden. Dies<br />

wird durch eine Kombination von Grundlagenfächern<br />

der Natur- und Ingenieurwissenschaften<br />

und spezifischen Veranstaltungen<br />

zum Thema Nanotechnologie<br />

ermöglicht. Schwerpunkte des<br />

Studienprogramms NanoEngineering<br />

sind dabei die Nanoprozesstechnologie<br />

und die Nano(opto)elektronik. Sie bilden<br />

auch die beiden Vertiefungsrichtungen<br />

im Masterstudiengang. Dabei werden<br />

alle relevanten Disziplinen der Naturund<br />

Ingenieurwissenschaften (Elektrotechnik,<br />

Maschinenbau, Physik und<br />

Chemie) beteiligt.<br />

Graduiertenkolleg 1240 Nanotronics<br />

– Photovoltaik und Optoelektronik<br />

aus Nanopartikeln<br />

Das Forschungsprogramm des Graduiertenkollegs<br />

ist integriert in ein Studienprogramm<br />

für die Kollegiaten (Doktoranden).<br />

Im Promotionsstudium wird Wissen<br />

vor allem durch selbständige wissenschaftliche<br />

Forschung angeeignet.<br />

Die Kollegiaten wirken deshalb selbst<br />

aktiv am Studienprogramm mit. Es ist<br />

darauf ausgerichtet, den Kollegiaten die<br />

interdisziplinären Grundlagen, experimentellen<br />

und theoretischen Methoden<br />

sowie industriellen Aspekte der<br />

Nanotechnologie zu vermitteln und so<br />

eine neue Generation von Nanotechnologen<br />

und Nanowissenschaftlern mit<br />

industrienaher Expertise und entspre-<br />

chender beruflicher Qualifikation und<br />

Chancen auf dem Arbeitsmarkt auszubilden.<br />

Innovativ am hier verfolgten Ansatz<br />

ist die enge Vernetzung von Wissenschaft<br />

und Industrie in Forschung<br />

und Ausbildung in einem Graduiertenkolleg<br />

unter aktiver Beteiligung des<br />

Partners Degussa AG.<br />

Center for Nano Integration<br />

Duisburg-Essen – CeNIDE<br />

Die zahlreichen und vielfältigen Aktivitäten<br />

in den Feldern Nanowissenschaft<br />

und Nanotechnologie werden inzwischen<br />

vom 2005 gegründeten „Center<br />

for Nano Integration DuisburgEssen –<br />

CeNIDE“ gebündelt, koordiniert und<br />

weiterentwickelt.<br />

Autoren:<br />

Prof Dr. Markus Winterer<br />

Prof. Dr. Franz Josef Tegude<br />

Dr. Hartmut Wiggers


Die Halbleiterindustrie und insbesondere<br />

die Siliziumtechnologie<br />

gehörten viele Jahre zu den wachstumsstärksten<br />

Industriebereichen, getrieben<br />

durch den scheinbar ungebremsten<br />

Bedarf an Rechenleistung und Speicherkapazität.<br />

Das Ausgangsmaterial<br />

Silizium wird dabei mit Hilfe aufwändigster<br />

Synthese und Reinigungsverfahren in<br />

Reinraumumgebung hergestellt und verarbeitet.<br />

Jede Verunreinigung hat erhebliche<br />

Auswirkungen auf die Qualität des<br />

Produktes und wird deshalb peinlichst<br />

vermieden. Der perfekte Einkristall mit<br />

seinen faszinierenden technischen Anwendungen<br />

in der Halbleitertechnologie<br />

war daher für Wissenschaftler und<br />

Industrie lange Zeit das Maß aller Dinge.<br />

Seit einigen Jahren findet – bedingt<br />

durch die Miniaturisierung elektronischer<br />

Bauelemente und ihrer Grenzen –<br />

das andere Ende der Skala, der Nanometer-Bereich<br />

zusehends Interesse. Die<br />

Neugier an nanoskaligem Silizium<br />

wuchs zudem enorm, als Ende der 80er<br />

Jahre der britische Physiker Leigh<br />

Universität Duisburg-Essen<br />

Canham beobachtete, dass geätzte<br />

Silizium-Wafer zum Leuchten angeregt<br />

werden können. Das Aufregendste an<br />

der Entdeckung Canhams ist die Tatsache,<br />

dass nicht der hochreine, makroskopische<br />

Silizium-Kristall für diesen<br />

neuen Effekt verantwortlich ist, sondern<br />

das Auftreten kleinster Silizium-Inseln<br />

mit einem Durchmesser von wenigen<br />

Nanometern. Somit war nachgewiesen,<br />

dass zum Einen kleinste Silizium-Partikel<br />

eine Funktion besitzen und zum<br />

Anderen Eigenschaften zeigen können,<br />

die von denen des makroskopischen<br />

Materials verschieden und nicht an dieses<br />

gebunden sind. In der Folge arbeiteten<br />

weltweit zahlreiche Gruppen mit<br />

unterschiedlichsten Verfahren an der<br />

Herstellung von lumineszierendem,<br />

nanoskaligem Silizium. Ziel all dieser<br />

Untersuchungen ist die Herstel- lung<br />

kleinster aber hochgeordneter, kristalliner<br />

Bereiche.<br />

Das Institut für Verbrennung und Gasdynamik<br />

beschäftigt sich seit vielen<br />

Jahren mit der Herstellung von nanokristallinen<br />

Materialien aus der Gasphase.<br />

Die dabei verwendeten Syntheseverfahren<br />

zeichnen sich dadurch aus, dass sie<br />

sich vielfach in industrielle Maßstäbe<br />

skalieren lassen und in der Lage sind,<br />

Materialien mit hoher Reinheit zu liefern.<br />

Obwohl es sich bei der Gasphasensynthese<br />

zum Teil um etablierte Technologien<br />

handelt, ist die Weiterentwicklung<br />

in Richtung kleinster Partikelgrößen<br />

mit spezifizierten Eigenschaften sehr<br />

schwierig. Im Verlauf der Jahre wurde<br />

daher mit Hilfe experimenteller und theoretischer<br />

Arbeiten ein grundlegendes<br />

Verständnis dafür entwickelt, wie aus<br />

gasförmigen Ausgangsstoffen durch<br />

chemische Reaktion, Nukleation und<br />

� � � � � �<br />

�� Nanosilizium –<br />

Übertragung vom Labor<br />

in die Produktion��<br />

Abb. 1:<br />

Siliziumeinkristall nach der<br />

Herstellung unter Reinraumbedingungen<br />

( ©H. Föll, Universität Kiel).<br />

Abb. 2:<br />

Bildung von Nanopartikeln in einem Plasmareaktor. Das<br />

gelbliche Leuchten im oberen Bereich der Plasmafackel<br />

wird duch die heißen Partikel hervorgerufen.<br />

Reifung nanoskalige Materialien entstehen.<br />

So entscheiden Prozessparameter<br />

wie Druck, Temperatur, Verweilzeit und<br />

chemische Zusammensetzung des Gasgemisches<br />

sowohl über die chemischen<br />

und physikalischen Eigenschaften des<br />

Produktes als auch über seine Morphologie.<br />

Auf dieser Wissensbasis wurde ein Verfahren<br />

entwickelt, das in der Lage ist,<br />

nennenswerte Mengen kleinster Silizium-Partikel<br />

herzustellen.<br />

Wie bereits das Material von Canham<br />

leuchten auch die Partikel aus der Gasphase<br />

in Abhängigkeit ihrer Größe in<br />

verschiedenen Farben. Gemeinsam mit<br />

INGENIEURWISSENSCHAFTEN NANOTECHNOLOGIE 51


52<br />

� � � � � � Universität Duisburg-Essen<br />

der Degussa AG wird nun intensiv daran<br />

gearbeitet, die Silizium-Partikel nicht nur<br />

auf Grund ihrer Lumineszenz-Eigenschaften<br />

sondern auch als Halbleitermaterial<br />

für druckbare Elektronik einzusetzen.<br />

Dies sind jedoch nur zwei Beispiele für<br />

den Einsatz von Nano-Silizium. Es wird<br />

bereits darüber nachgedacht, die Materialien<br />

z.B. für Speicherbausteine in<br />

der Elektronikindustrie oder als Therapie-<br />

und Diagnosematerial in der<br />

INGENIEURWISSENSCHAFTEN NANOTECHNOLOGIE<br />

Medizin einzusetzen. Das Potenzial nanokristalliner<br />

Materialien – auch das des<br />

nanokristallinen Siliziums – steht schon<br />

lange nicht mehr zur Diskussion. Die<br />

Kreativität von Wissenschaftlern und Industrie<br />

besteht darin, dieses Potenzial<br />

sinnvoll nutzbar zu machen.<br />

Die Zusammenarbeit zwischen der Universität<br />

Duisburg-Essen und der Firma<br />

Degussa im Rahmen des neuen von der<br />

DFG geförderten Graduiertenkollegs<br />

„Nanotronics – Photovoltaik und Opto-<br />

�� Nanodraht- und<br />

Single-Electron-Transistor��<br />

Abb. 1:<br />

Mechanische Verspannung in Halbleiter-Heterostrukturen: (a) bei ganzflächigen Schichten und (b) Modell der<br />

Gitterkonstantenanpassung in Nanodrähten<br />

elektronik aus Nanopartikeln“ stellt<br />

sicher, dass wissenschaftliche Ergebnisse<br />

im Erfolgsfall schnell in industrielle<br />

Anwendungen überführt werden.<br />

Dr. Hartmut Wiggers<br />

Institut für Verbrennung<br />

und Gasdynamik<br />

Mikroelektronische Schaltungen verknüpfen<br />

Milliarden von Bauelementen zu<br />

hochkomplexen Schaltungen und<br />

Systemen. Für das Jahr 2012 wird für die<br />

optische Lithografie mittels „extreme<br />

ultraviolet lithography, EUVL“ vorhergesagt,<br />

dass Design- und Layoutinformationen<br />

mit einer Auflösung von<br />

50 nm in der Produktion eingesetzt werden.<br />

Die Nanoelektronik in Fortführung<br />

des Mooree’schen Gesetzes ist etablierte<br />

Realität, die auf unabsehbare Zeit die<br />

Herstellung elektronischer Bauelemente<br />

und Schaltungen höchster Komplexität<br />

und Dichte dominieren wird. Die Nanotechnologie<br />

– jenseits der optischen<br />

Lithografie – kann massiv-parallel und<br />

kostengünstig Elemente mit kontrollierter<br />

Strukturgröße unterhalb des „minimum<br />

feature size“ bereit stellen. Hierbei


gehen jedoch die klassischen Entwurfsverfahren<br />

von Design und Layout verloren,<br />

und die Herausforderung besteht<br />

darin, den schmerzlichen Verlust der<br />

Designkontrolle durch physikalisch/chemische<br />

Methoden der Selbstorganisation<br />

zu überwinden. Das Ziel ist die Bereitstellung<br />

neuartiger physikalischer<br />

Wirkprinzipien im nm-Maßstab für die<br />

Elektronik.<br />

Die Siliziumtechnologie dominiert die<br />

Entwicklung der Mikroelektronik. Verbindungshalbleiter<br />

aus der III. und V.<br />

Hauptgruppe der chemischen Elemente<br />

konnten trotz der außergewöhnlichen<br />

Materialeigenschaften bisher keine<br />

wesentlichen Beiträge zur Entwicklung<br />

höchstintegrierter Schaltungen leisten.<br />

Die Kombination der Materialsysteme<br />

mittels III/V-Heteroepitaxie auf Silizium<br />

ist aber aus folgenden Gründen attraktiv:<br />

1. Verfügbarkeit preiswerter und größerer<br />

Wafer hoher Wärmeleitfähigkeit<br />

2. Gewichtsersparnis z.B. für die<br />

Raumfahrt<br />

3. Potenzial zur monolithischen<br />

Integration der Mikro- und<br />

Optoelektronik<br />

Selbstordnung in der lateralen<br />

Strukturierung<br />

Die Nutzung der Selbstorganisation zur<br />

Herstellung nanoelektronischer Bauelemente<br />

muss weit unterhalb des „minimum<br />

feature size“ ansetzen. In unserem<br />

Ansatz wird die katalytische Zerlegung<br />

von Halbleiter-Quellenmaterialien an<br />

Gold-Nanopartikeln genutzt. Diese werden<br />

von am SFB 445 beteiligten Arbeitsgruppen<br />

in definierter Größe hergestellt.<br />

Die Zerlegung und damit das<br />

Halbleiterwachstum erfolgt somit lokal,<br />

so dass gezielt eiskristalline Nanodrähte<br />

von wenigen 10 nm Durchmesser<br />

und vielen 100 nm Höhe entstehen.<br />

Gleichzeitig umgeht man so die<br />

Begrenzung durch die mechanische<br />

Verspannung, die beim Wachstum<br />

unterschiedlicher Halbleiter übereinander<br />

unvermeidlich sind (Abb. 1). Diese<br />

Nanodrähte zeigen bereits quantenme-<br />

Universität Duisburg-Essen<br />

chanisch dominierte elektronische Eigenschaften<br />

und sind durch Verwendung<br />

von Heteroepitaxie auch ideal zur<br />

Herstellung von Quantenpunkten geeignet.<br />

Dieser Ansatz bietet über die<br />

Strukturierung durch Lithografie hinaus<br />

eine erhebliche Erhöhung der Funktionalität<br />

des Materials.<br />

Indiumarsenid-Nanodraht-<br />

Transistoren auf Si<br />

Auch wenn die bisherigen Nanodraht-<br />

Transistoren noch weit von einer Anwendbarkeit<br />

in monolithisch integrierten<br />

Schaltungen entfernt sind, belegen<br />

die Bauelementdaten eindrucksvoll,<br />

dass der InAs-Nanodraht-Transistor ein<br />

hohes Potenzial besitzt. Diesem Potenzial<br />

wird zugetraut, großen Einfluss auf<br />

die aktuelle Begrenzung der CMOS<br />

Prozessorentwicklung zu nehmen. Die<br />

Firmen Intel und AMD haben angekündigt,<br />

dass es aufgrund der hohen<br />

Verlustleistung nicht mehr sinnvoll ist,<br />

nur die Schaltgeschwindigkeit der Prozessoren<br />

weiter zu steigern. Statt dessen<br />

kommt der Entwicklung von Transistoren<br />

Aufmerksamkeit zu, die darüber<br />

hinaus eine niedrigere Betriebsspannung<br />

ermöglichen. Hierfür eignen<br />

sich Materialien wie InAs oder InSb<br />

besonders. Die InAs-Nanodraht-Transistoren<br />

erreichen schon ohne Optimierung<br />

den richtigen Arbeitspunkt<br />

bereits bei 0,2 Volt und werden mit<br />

einem Hub von unter einem Volt gesteuert.<br />

Bisher werden die Nanodrähte mechanisch<br />

auf ein Trägersubstrat transferiert,<br />

mit einem Isolator ummantelt und mit<br />

metallischen Kontakten versehen. Zur<br />

Steuerung wird ein Rückseiten-Gate<br />

verwendet (Abb. 2). Die Messungen<br />

weisen eine sehr hohe Stromdichte im<br />

Nanodraht von 800 kA/cm2 aus. Die<br />

Steilheit des Transistors stellt ein Maß<br />

für die Verstäkereigenschaften von Transistoren<br />

dar. Hier wurde ein für die bisher<br />

verwendete Isolatorschichtdicke<br />

von 150 nm erstaunlich hoher Spitzenwert<br />

von 900 mS/mm gemessen,<br />

der bei konventionellen Transistoren<br />

erst bei weniger 20 nm erreicht wird.<br />

Das Entwicklungspotenzial einer Opti-<br />

� � � � � �<br />

Abb. 2:<br />

InAs Nanodraht MISFET: (a) Schematische<br />

Darstellung des Ananodraht Metall-Isolator<br />

Feldeffekttransistor (MISFET) mit SiN<br />

Ummantelung als Gate-Isolator (b) REM<br />

Aufnahme eines n-InAs Nanodrahtes mit vier<br />

elektrischen Kontakten.<br />

mierung wird hier besonders deutlich.<br />

Durch Einbau von Quantenpunkten entsteht<br />

auf natürliche Weise der<br />

Nanodraht-Single-Electron-Transistor.<br />

Ein völliger Technologiewandel von<br />

Silizium auf InAs oder InSb ist aus technischen<br />

und wirtschaftlichen Gründen<br />

undenkbar. Daher ist für die technische<br />

Anwendung das Wachstum von InAsbzw.<br />

InSb-Nanodrähten auf Silizium-<br />

Substraten einerseits unerlässlich, andererseits<br />

aber bereits in der Arbeitsgruppe<br />

des Autors gezeigt.<br />

Prof. Dr. Franz Josef Tegude<br />

Lehrstuhl für Halbleitertechnik<br />

INGENIEURWISSENSCHAFTEN NANOTECHNOLOGIE 53


54<br />

� � � � � � Kunststofftechnik<br />

�� Kunststofftechnik als Wegbereiter<br />

für Anwendungen der Nanotechnologie��<br />

N anotechnologie<br />

ist seit Jahren in<br />

aller Munde. Spektakuläre wissenschaftliche<br />

Ergebnisse führen zu hohen<br />

Erwartungen an deren praktische Anwendungen:<br />

Intelligente Kleidung, sich<br />

selbst reinigende Oberflächen, Quantencomputer<br />

oder etwa „personalisierte“<br />

Medikamente sollen uns in Zukunft<br />

das Leben noch angenehmer machen.<br />

Ob und wann das alles eintrifft, werden<br />

wir sehen. In der Regel werden die aufregenden<br />

Erkenntnisse in der Nanowissenschaft<br />

an Materialien und Proben<br />

erhalten, die mit komplizierten und teuren<br />

Laborgeräten hergestellt wurden.<br />

Das ist in der Wissenschaft der Normalfall.<br />

Denkt man jedoch an einen<br />

Transfer der Resultate in Richtung Anwendungen<br />

und Produkte, sind diese<br />

Labormethoden unbrauchbar. Es müssen<br />

Fertigungstechnologien entwickelt<br />

werden, die kostengünstig und robust<br />

genug für den industriellen Einsatz sind.<br />

Deshalb laufen zur Zeit in verschiedenen<br />

Ländern gewaltige staatlich finanzierte<br />

INGENIEURWISSENSCHAFTEN NANOTECHNOLOGIE<br />

Forschungsprogramme auf dem Gebiet<br />

„Nanofabrication“ an.<br />

Anwendungen<br />

Abb. 1:<br />

REM-Aufnahme einer<br />

periodischen<br />

Noppenstruktur, mit welcher<br />

der Benetzungswinkel<br />

von Flüssigkeiten<br />

gesteuert werden kann.<br />

Nüchtern betrachtet, gibt es vorab lediglich<br />

zwei ganz spezifische Branchen, in<br />

denen die kontrollierte Massenfertigung<br />

von Strukturgrößen deutlich unter 1 Mikrometer<br />

etabliert ist: Die Halbleiterindustrie<br />

fertigt heute routinemässig bei<br />

knapp 100 Nanometer (nm) und im kommenden<br />

Jahr werden 60nm in die Fertigung<br />

eingeführt. Die DVD-Hersteller<br />

produzieren Millionen der bekannten<br />

Scheiben mit je Milliarden von 300nm-<br />

Punkten. DVDs sind bekanntlich aus<br />

Kunststoff und damit ist die Eignung<br />

dieser Klasse von Materialien für die<br />

Massenfertigung von Nanostrukturen<br />

bereits unter Beweis gestellt. Eine der<br />

Herausforderungen besteht nun darin,<br />

auch andere Anwendungsbereiche im<br />

Überlappungsgebiet von Nanotechno-<br />

logie und Kunststoffen zu erschliessen<br />

und hier zeichnen sich in der Tat gewaltige<br />

Möglichkeiten ab.<br />

So wächst etwa der Markt für innovative<br />

Produkte in der Mikrosystemtechnik<br />

rasant. Im Besonderen gilt es, für die<br />

stark expandierende Branche „Life-<br />

Sciences” Systemlösungen im Bereich<br />

Mikro-/ Nanotechnik mit Kunststoffen zu<br />

entwickeln. In der Diagnostik und Analytik<br />

sind beispielsweise mikrofluidische<br />

Systeme auf Karten oder Compact-<br />

Disks bereits auf dem Markt. Durch die<br />

Integration von Nanostrukturen können<br />

diese Systeme mit zusätzlichen Funktionen<br />

(z.B. optimierte Oberflächeneigenschaften,<br />

zusätzliche Messfunktionen)<br />

ausgestattet werden: So ist es<br />

denkbar, dass durch eine Art von „Nano-<br />

Sieb“ in mikrofluidischen Kanälen Proteinmoleküle<br />

spezifisch getrennt und<br />

geordnet werden können.<br />

Neue Anwendungen werden sich auch<br />

durch die spezifische Funktionalisierung<br />

(chemisch und / oder physikalisch) von<br />

Polymer-Oberflächen mittels Mikro- und<br />

Nanostrukturierung ergeben. Ein bekanntes<br />

Beispiel dafür ist der so genannte<br />

„Lotuseffekt“ für schmutz- bzw.<br />

wasserabweisende Oberflächen (Abb.<br />

1). In einem laufenden Projekt wird bei<br />

uns untersucht, wie sich durch definierte<br />

Mikro- und Nano-Oberflächenstrukturen<br />

in Einweg-Kunststoffgefäßen für<br />

die medizinische Analytik der Benetzungswinkel<br />

der zu untersuchenden<br />

Flüssigkeit kontrolliert einstellen lässt<br />

(Abb. 2). Gelingt dies in der geforderten<br />

Weise, kann die Zuverlässigkeit automatischer<br />

Analysesysteme erhöht werden.<br />

Neben Anwendungen wie in der Bioanalytik<br />

ist auch der Einsatz solcher<br />

Strukturen in der Sicherheitstechnik


Abb. 2:<br />

Benetzungswinkel von Wasser auf derselben Polymer-Oberfläche mit (a) und ohne (b) Mikro-Oberflächenstruktur.<br />

denkbar: Ausweise oder Kreditkarten<br />

können mit Oberflächeneigenschaften<br />

versehen werden, die einfach zu erkennen,<br />

jedoch schwierig zu kopieren sind.<br />

Technologie<br />

Da in den genannten Anwendungen die<br />

Strukturen und Komponenten ständig<br />

kleiner werden, stößt der für den Kunststoff-Verarbeiter<br />

vertraute, herkömmliche<br />

Werkzeugbau für die Abformungsprozesse<br />

an seine Grenzen. Bereits<br />

heute kommen für die Herstellung von<br />

Spritzguss- oder Prägewerkzeugen vermehrt<br />

Technologien zum Einsatz, die aus<br />

der Mikrotechnik bzw. Mikroelektronik<br />

entlehnt sind, wie etwa Fotolithografie<br />

und Trockenätzverfahren. Für die Abformung<br />

echter Nanostrukturen werden<br />

ganz neue Ansätze notwendig sein.<br />

Ein weiteres Forschungsthema ist die<br />

Funktionalisierung von Kunststoffen<br />

durch Nano-Additive. Es ist nahe liegend,<br />

dass die umfangreiche Forschung<br />

auf dem Gebiet der Nano-Partikel zu<br />

interessanten Resultaten führen wird,<br />

wenn man deren Wirkung als Additive in<br />

Kunststoffen untersucht. In einem Projekt<br />

untersuchen wir die anti-bakterielle<br />

Wirkung neuartiger, Silber-Nanopartikel<br />

enthaltender Zuschlagsstoffe in spritzgegossenen<br />

Teilen und in Kunstfasern. In<br />

einem anderen geht es um die Frage, in<br />

welchem Ausmass der Einbau von<br />

Nanoteilchen aus Schicht-Silkaten in<br />

Kunststoff-Folien die Diffusion von<br />

Feuchtigkeit durch die Folien reduziert –<br />

ein Thema, das für die Verpackungs-<br />

Industrie in der Lebensmittel-Branche<br />

von größtem Interesse ist.<br />

INKA<br />

Kunststofftechnik<br />

Um den offensichtlich rasant wachsenden<br />

Forschungsbedarf der Wirtschaft<br />

auf diesem Gebiet kompetent befriedigen<br />

zu können, wurde Anfang 2005 das<br />

Institut für nanotechnische Kunststoff-<br />

Anwendungen (INKA) gegründet. INKA<br />

ist eine gemeinsame Einrichtung des<br />

Paul Scherrer Institutes (PSI) in Villigen/Schweiz<br />

und der Fachhochschule<br />

Nordwestschweiz (FHNW) in Windisch/Schweiz.<br />

INKA soll zudem helfen,<br />

den Transfer von Erkenntnissen aus der<br />

Grundlagenforschung des PSI in die<br />

Anwendung weiter zu fördern und die<br />

Vernetzung mit mittelständischen Unternehmen<br />

zu verbessern. Soll mit den<br />

„KMU“ ein wesentlicher Teil der industriellen<br />

Basis Europas erhalten bleiben<br />

und wachsen, wird für diese ein pragmatischer<br />

Zugang ohne akademische<br />

Hürden zur „High-Tech-Forschung“ in<br />

Zukunft unverzichtbar sein.<br />

INKA will die anwendungsorientierte<br />

Forschung auf den genannten Gebieten<br />

vorantreiben und dabei auf die spezifischen<br />

Stärken und Fähigkeiten der<br />

Mutterinstitutionen PSI und FHNW aufbauen.<br />

Das PSI und die Fachhochschule<br />

ergänzen sich hier auf ideale Weise: PSI<br />

bringt nicht nur seine Kompetenz in<br />

Mikro- und Nanostrukturtechnik mit den<br />

dazugehörigen Reinraumlabors ein,<br />

� � � � � �<br />

sondern auch analytische Einrichtungen<br />

auf höchstem Niveau sowie umfangreiches<br />

Wissen und Erfahrung aus der<br />

Grundlagenforschung. INKA kann so<br />

entscheidende Beiträge für die Entwicklung<br />

von Mikro- und Nano-Abformwerkzeugen<br />

liefern indem es sich<br />

auf die am PSI vorhandenen Kompetenzen<br />

im Bereich der Materialbearbeitung<br />

auf der Nanometerskala abstützt. Die<br />

Fachhochschule bringt insbesondere<br />

das kunststofftechnische Engineering<br />

Know-how mit dem umfassenden Park<br />

an Verarbeitungsmaschinen und die<br />

Erfahrung im Werkzeugbau ein. Darüber<br />

hinaus unterhält die Fachhochschule ein<br />

bestens etabliertes Netzwerk mit der<br />

mittelständischen Wirtschaft, da ehemalige<br />

FH-Absolventen häufig Verantwortung<br />

in diesen Unternehmen übernehmen.<br />

Diese Kontakte sind für die Projektakquisition<br />

von ebenso großem<br />

Nutzen wie die Verfügbarkeit von talentierten<br />

Studierenden, die sich an der<br />

FHNW auf Kunststofftechnik spezialisieren<br />

und denen über INKA die Durchführung<br />

von anspruchsvollen Projektarbeiten<br />

in einem der am schnellsten<br />

wachsenden Gebiete der Hochtechnologie<br />

ermöglicht wird.<br />

KONTAKT:<br />

Jens Gobrecht und Clemens Holzer<br />

Institut für nanotechnische<br />

Kunststoff-Anwendungen INKA<br />

CH-5232 Villigen PSI<br />

und<br />

CH-5210 Windisch<br />

INGENIEURWISSENSCHAFTEN NANOTECHNOLOGIE 55


56<br />

� � � � � � Studiengänge<br />

Wo kann ich<br />

Nanotechnologie<br />

studieren?<br />

Wir möchten Ihnen einen Überblick der Universitäten und der<br />

Fachhochschulen in Deutschland geben, die den Studiengang<br />

„Nanotechnologie“ anbieten.<br />

Baden-Württemberg<br />

Universität Tübingen<br />

Auf der Morgenstelle 10, 72076 Tübingen<br />

www.physik.uni-tuebingen.de/IAP/<br />

Studiengang: Physik, Chemie/Diplom<br />

Wilhelmstraße 56, 72074 Tübingen<br />

www.uni-tuebingen.de/geo/studium<br />

Studiengang: Diplomstudiengang Geowissenschaften mit Abschluss Dipl.-Min., Vertiefungsrichtung<br />

Materialwissenschaften<br />

Universität Heidelberg<br />

INGENIEURWISSENSCHAFTEN NANOTECHNOLOGIE<br />

Im Neuenheimer Feld 227, 69120 Heidelberg<br />

www.physik.uni-heidelberg.de/indexstudium.html<br />

Studiengang: Spezialvorlesungen und Seminare im Hauptstudium für Diplomphysiker und<br />

Doktoranden, Physik, Biophysik


Universität Karlsruhe<br />

Wolfgang-Gaede-Str. 1, 76128 Karlsruhe<br />

www-pi.physik.uni-karlsruhe.de<br />

Studiengang: Physik, Physik (Diplom), Chemie (Diplom)<br />

Universität Konstanz<br />

Universitätsstraße 10, 78464 Konstanz<br />

www.chemie.uni-konstanz.de/www/index.html<br />

Studiengang: Chemie<br />

Universität Ulm<br />

Albert-Einstein-Allee 11, 89081 Ulm<br />

www.uni-ulm.de/oc3/<br />

Studiengang: Chemie, Advanced Materials, Master of Science, Physik/Advanced Materials<br />

Fachhochschule Furtwangen<br />

Robert-Gerwig-Platz 1, 78120 Furtwangen<br />

www.iclab.fh-furtwangen.de/master/start.html<br />

Studiengang: MSc (Master of Science) Microsystems Engineering<br />

Hochschule für Technik und Wirtschaft Aalen<br />

Heinrich-Rieger-Straße 22/1, 73431 Aalen<br />

www.fh-aalen.de/iaf/hellmuth.html<br />

Studiengang: Optoelektronik/Photonik<br />

Hochschule Offenburg<br />

Badstraße 24, 77652 Offenburg<br />

www.fh-offenburg.de<br />

Studiengang: Maschinenbau<br />

Studiengänge<br />

� � � � � �<br />

INGENIEURWISSENSCHAFTEN NANOTECHNOLOGIE 57


58<br />

� � � � � � Studiengänge<br />

Bayern<br />

Hochschule Ravensburg-Weingarten<br />

Doggenriedstraße, 88250 Weingarten<br />

www.fh-weingarten.de<br />

Studiengang: Optische Systemtechnik (Masterstudiengang), Physikalische Technik (Diplom- und<br />

Bachelorstudiengang), Technikmanagement (Diplom- und Bachelorstudiengang)<br />

Bayerische Julius-Maximilian Universität Würzburg<br />

Röntgenring 11, 97070 Würzburg<br />

www.silchem.uni-wuerzburg.de/<br />

Studiengang: Silicatchemie<br />

Sanderring 2, 97070 Würzburg<br />

www.physik.uni-wuerzburg.de/nano/<br />

Studiengang: Nanostrukturtechnik, Diplom<br />

Am Hubland, 97074 Würzburg<br />

www.physik.uni-wuerzburg.de/nano/welcome.html<br />

Studiengang: Nanostrukturtechnik, Dipl.-Ing.<br />

Pleicherwall 2, 97070 Würzburg<br />

www.fmz.uni-wuerzburg.de<br />

Studiengang: Nanostrukturtechnik, Biomedizin<br />

Bayrische Akademie der Wissenschaften Garching<br />

Walther-Meissner-Str. 8, 85748 Garching<br />

www.wmi.badw.de<br />

Studiengang: Physik<br />

Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg<br />

Martensstraße 7, 91058 Erlangen<br />

www.lko.uni-erlangen.de/<br />

INGENIEURWISSENSCHAFTEN NANOTECHNOLOGIE<br />

Studiengang: Werkstoffwissenschaften


Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg<br />

Henkestraße 42, 91054 Erlangen<br />

www.chemie.uni-erlangen.de/Molecular-Science/<br />

Studiengang: Molecular Science, Schwerpunkt Nanotechnologie, Bachelor of Science/Master of<br />

Science<br />

Ludwig-Maximilians-Universität München<br />

Geschwister-Scholl-Platz 1, 80539 München<br />

www.nano.physik.uni-muenchen.de<br />

Studiengang: Physik (Schwerpunktstudium Festkörperphysik und Nanotechnologie)<br />

Technische Universität München<br />

James-Franck-Str. 1, 85748 Garching<br />

www.ph.tum.de<br />

Studiengang: Physik, Chemie, Elektrotechnik, Maschinenwesen, Biologie<br />

Universität Bayreuth<br />

Universitätsstraße 30, 95440 Bayreuth<br />

www.uni-bayreuth.de/elitenetzwerk/macromolecules/<br />

Studiengang: Elitestudienprogramm Macromolecular Science<br />

Universität der Bundeswehr München<br />

Werner-Heisenberg-Weg 39, 85577 Neubiberg<br />

www.unibw.de/eit/<br />

Studiengang: Elektrotechnik und Informationstechnik<br />

Universität Erlangen-Nürnberg<br />

Cauerstraße 6, 91058 Erlangen<br />

www.eei.uni-erlangen.de<br />

Studiengang: Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik, Chemie- und Bioingenieurwesen<br />

Egerlandstraße 3, 91058 Erlangen<br />

www.cbi.uni-erlangen.de<br />

Studiengang: Chemie- und Bioingenieurwesen<br />

Studiengänge<br />

� � � � � �<br />

INGENIEURWISSENSCHAFTEN NANOTECHNOLOGIE 59


60<br />

� � � � � � Studiengänge<br />

Universität Würzburg<br />

Am Hubland, 97074 Würzburg<br />

www.phys-chemie.uni-wuerzburg.de<br />

Studiengang: Chemie<br />

Fachhochschule Amberg – Weiden<br />

Kaiser-Wilhelm-Ring 23, 92224 Amberg<br />

www.fh-amberg-weiden.de/index_inter.htm<br />

Studiengang: Maschinenbau<br />

Fachhochschule Deggendorf<br />

Edlmairstraße 6+8, 94469 Deggendorf<br />

www.fh-deggendorf.de/et/allgemein/professoren/benstetter/<br />

Studiengang: Elektrotechnik und Medientechnik<br />

Fachhochschule München<br />

Lothstraße 34, 80335 München<br />

www.fb06.fh-muenchen.de/fb/<br />

INGENIEURWISSENSCHAFTEN NANOTECHNOLOGIE<br />

Studiengang: Mikro- und Nanotechnik, Aufbaustudiengang, Master of Science<br />

Fachhochschule Nürnberg<br />

Wassertorstraße 10, 90489 Nürnberg<br />

www.fh-nuernberg.de/institutionen/fachbereiche/werkstofftechnik/page.html<br />

Studiengang: Studium der Werkstofftechnik


Berlin<br />

Fachhochschule Regensburg<br />

Prüfeninger Straße 58, 93049 Regensburg<br />

www.fh-regensburg.de<br />

Studiengang: Mikrosystemtechnik<br />

Fachhochschule Würzburg-Schweinfurt<br />

Ignaz-Schön-Straße 11, 97421 Schweinfurt<br />

www.fh-sw.de/sw/fachb/et/labinfo/cd/<br />

Studiengang: Elektrotechnik<br />

Naturwissenschaftlich-Technische Akademie –<br />

staatlich anerkannte Fachhochschule Isny<br />

Seidenstraße 12-35, 88316 Isny im Allgäu<br />

www.nta-isny.de/fachhochschule/die_studiengaenge/allgemeine_physik/<br />

Studiengang: Physik-Ingenieurwesen, Profil: Engineering und Nanotechnologien, Dipl.-Ing. (FH)<br />

Freie Universität Berlin<br />

Arnimallee 14, 14195 Berlin<br />

www.physik.fu-berlin.de/~ag-kaindl/<br />

Studiengang: Physik<br />

Takustr. 3, 14195 Berlin<br />

www.fu-berlin.de/pharmazie<br />

Studiengang: Master of Science in Chemistry und Studiengang Pharmazie<br />

Humboldt Universität zu Berlin<br />

Newtonstr. 15, 12489 Berlin<br />

www.physik.hu-berlin.de/<br />

Studiengang: Physik<br />

Studiengänge<br />

� � � � � �<br />

INGENIEURWISSENSCHAFTEN NANOTECHNOLOGIE 61


62<br />

� � � � � � Studiengänge<br />

Brandenburg<br />

Technische Universität Berlin<br />

Straße des 17. Juni 112, 10623 Berlin<br />

www.studienberatung.tu-berlin.de/faecher/chemie/chemie.html<br />

Studiengang: Chemie<br />

Universität Potsdam<br />

Karl-Liebknecht-Str. 24-25, 14476 Golm<br />

www.bio.uni-potsdam.de/analytbc/index.html<br />

Studiengang: Diplom-Biochemie<br />

Fachhochschule Brandenburg<br />

Magdeburger Straße 50, 14770 Brandenburg<br />

www.fh-brandenburg.de/142.html<br />

Studiengang: Physikalische Technik<br />

Fachhochschule Lausitz<br />

Großenhainer Str. 57, 1968 Senftenberg<br />

www2.fh-lausitz.de/fhl/cv/<br />

Studiengang: Biotechnologie<br />

INGENIEURWISSENSCHAFTEN NANOTECHNOLOGIE<br />

Technische Fachhochschule Wildau<br />

Bahnhofstraße, 15745 Wildau<br />

www.tfh-wildau.de/iwi/technik/pt/mikrotec/welcome.htm<br />

Studiengang: Biosystemtechnik/Bioinformatik


Bremen<br />

International University Bremen<br />

Campus Ring 1, 28759 Bremen<br />

www.iu-bremen.de/nanomol<br />

Studiengang: Nanomolecular Science, Master of Science<br />

Universität Bremen<br />

Am Biologischen Garten 2, 28359 Bremen<br />

www.fb4.uni-bremen.de<br />

Studiengang: Produktionstechnik<br />

Universität Bremen<br />

Campusring 1, 28725 Bremen<br />

www.iu-bremen.de/schools/ses/programs/graduate/nano/program/03963/<br />

Studiengang: Nanomolecular Science, Master of Science<br />

Hochschule Bremen<br />

Neustadtswall 30, 28199 Bremen<br />

www.bionik.fbsm.hs-bremen.de/<br />

Studiengang: Internationaler Studiengang Bionik<br />

Hochschule Bremerhaven<br />

An der Karlstadt 8, 27568 Bremerhaven<br />

www.hs-bremerhaven.de/text/frame/Process_Engineering_and_Energy_Technology.html<br />

Studiengang: Verfahrenstechnik<br />

Studiengänge<br />

� � � � � �<br />

INGENIEURWISSENSCHAFTEN NANOTECHNOLOGIE 63


64<br />

� � � � � � Studiengänge<br />

Hamburg<br />

Technische Universität Hamburg-Harburg<br />

Denickestr. 15, 21073 Hamburg<br />

www.tuhh.de/education/master/material_sciences/index.html<br />

Studiengang: Materials Science, Master of Science<br />

Eissendorfer Str. 42, 21073 Hamburg<br />

www.tuhh.de/education/master/material_sciences/index.html<br />

Studiengang: Materials Science, Master of Science, Elektronik<br />

Universität Hamburg<br />

Grindelallee 48, 20146 Hamburg<br />

www.rrz.uni-hamburg.de/mpi<br />

Studiengang: Mineralogie<br />

Grindelallee 117, 20146 Hamburg<br />

www.chemie.uni-hamburg.de<br />

Studiengang: Chemie (Diplom), Biochemie, Lebensmittelchemie, Pharmazie<br />

Jungiusstr. 11, 20355 Hamburg<br />

www.physnet.uni-hamburg.de<br />

INGENIEURWISSENSCHAFTEN NANOTECHNOLOGIE<br />

Studiengang: Diplom-Studiengang Physik<br />

Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg<br />

Berliner Tor 13, 20099 Hamburg<br />

www.haw-hamburg.de/Ansprechpartner.5544.0.html<br />

Studiengang: Maschinenbau, Diplom


Hessen<br />

Studiengänge<br />

Justus-Liebig-Universität Gießen<br />

Heinrich-Buff-Ring 58, 35392 Gießen<br />

www.uni-giessen.de/materialwissenschaften/infos.html<br />

Studiengang: Bachelor und Master in Chemie und Adv. Materials<br />

Technische Universität Darmstadt<br />

Marktplatz 15/Schloss, 64283 Darmstadt<br />

cms.ifs.tu-darmstadt.de/institute<br />

Studiengang: Philosophie<br />

Karlstraße 15, 64283 Darmstadt<br />

www.tu-darmstadt.de/etit<br />

Studiengang: Elektrotechnik und Informationstechnik<br />

Schloßgartenstraße 8, 64289 Darmstadt<br />

www.tu-darmstadt.de<br />

� � � � � �<br />

Studiengang: Diplom-Studiengang Elektrotechnik und Informationstechnik, Bachelor-Master-<br />

Studiengang Informations- und Kommunikationtechnik<br />

Universität Frankfurt<br />

Marie-Curie-Straße 9, 60439 Frankfurt<br />

www.biochem.uni-frankfurt.de<br />

Studiengang: Biochemie (Diplom), Chemie (Diplom), VL Nanobiotechnologie, VL Bioanalytik<br />

Universität Gießen<br />

Heinrich-Buff-Ring 58, 35392 Gießen<br />

www.chemie.uni-giessen.de/home/chemie/bsc_chemistry/<br />

Studiengang: Diplom-Chemie (noch SS05),ab WS 05/06 BSc & MSc in Chemie und Adv.<br />

Materials<br />

INGENIEURWISSENSCHAFTEN NANOTECHNOLOGIE 65


66<br />

� � � � � � Studiengänge<br />

Universität Kassel<br />

Heinrich-Plett-Str. 40, 34132 Kassel<br />

www.ina.uni-kassel.de/tp.html<br />

INGENIEURWISSENSCHAFTEN NANOTECHNOLOGIE<br />

Studiengang: Physik, Nanostrukturwissenschaft<br />

Universität Marburg<br />

Renthof 5, 35032 Marburg<br />

www.physik.uni-marburg.de<br />

Studiengang: Physik (Diplom, Bachelor, Master), Chemie, Biologie, Humanbiologie (Grundvorlesungen<br />

zur Physik)<br />

Ketzerbach 63, 35032 Marburg<br />

www.uni-marburg.de/fb16<br />

Studiengang: Pharmazie, Drug Delivery, Nanomedizin<br />

Fachhochschule Darmstadt<br />

Schöfferstraße 1 – 3, 64295 Darmstadt<br />

www.fbet.h-da.de/frame_studiengaenge.htm<br />

Studiengang: Elektrotechnik-Telekommunikation u. Informationstechnik<br />

Haardtring 100, 64295 Darmstadt<br />

www.k-fhd.de/htm/fbereich/fb1c2j.htm<br />

Studiengang: Kunststofftechnik<br />

Fachhochschule Gießen-Friedberg<br />

Wiesenstraße 14, 35390 Gießen<br />

www.fh-giessen-friedberg.de/site/content/view/139/51/<br />

Studiengang: Elektro- und Informationstechnik


Mecklenburg-Vorpommern<br />

Niedersachsen<br />

Hochschule Wismar<br />

Phillipp-Müller-Straße, PF 1210, 23952 Wismar<br />

www.hs-wismar.de/leitung.html<br />

Studiengänge<br />

� � � � � �<br />

Studiengang: Maschinenbau (Bachelor/Master), Elektrotechnik (Bachelor/Master), Verfahrens- und<br />

Umwelttechnik<br />

Georg-August-Universität Göttingen<br />

Friedrich-Hund-Platz 1, 37077 Göttingen<br />

wwwuser.gwdg.de/~upmp/neu/index.html<br />

Studiengang: Physik<br />

Technische Universität Braunschweig<br />

Schleinitzstr. 22, 38106 Braunschweig<br />

www.tu-braunschweig.de/fb8<br />

Studiengang: Elektrotechnik<br />

Mendelssohnstr. 2, 38106 Braunschweig<br />

www.tu-braunschweig.de/fb2<br />

Studiengang: Physik<br />

Technische Universität Clausthal<br />

Agricolastr. 6, 38678 Clausthal-Zellerfeld<br />

www.puk.tu-clausthal.de<br />

Studiengang: Kunststofftechnik (Diplom), Werkstoffkunde und Werkstofftechnik<br />

INGENIEURWISSENSCHAFTEN NANOTECHNOLOGIE 67


68<br />

� � � � � � Studiengänge<br />

Universität Hannover<br />

Welfengarten 1, 30167 Hannover<br />

www.physik.uni-hannover.de/<br />

INGENIEURWISSENSCHAFTEN NANOTECHNOLOGIE<br />

Studiengang: Physik (Fachgebiet Nanoelektronik), Bachelor; Diplom<br />

Universität Hannover, Standort Garbsen<br />

Schönebecker Allee 2, 30823 Garbsen<br />

www.imt.uni-hannover.de<br />

Studiengang: Maschinenbau<br />

Universität Lüneburg<br />

Scharnhorststr. 1, 21332 Lüneburg<br />

www.uni-lueneburg.de/iw<br />

Studiengang: BWL, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften<br />

Universität Osnabrück<br />

Barbarastr. 7, 49076 Osnabrück<br />

www.physik.uos.de<br />

Studiengang: Physik<br />

HAWK FH Hildesheim/Holzminden/Göttingen<br />

Von-Ossietzky-Straße 99, 37085 Göttingen<br />

www.hawk-hhg.de/hawk/fk_naturwissenschaften/104920.php<br />

Studiengang: Physiktechnik


Nordrhein-Westfalen<br />

Studiengänge<br />

� � � � � �<br />

Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen<br />

Huyskensweg, 52074 Aachen<br />

institut2a.physik.rwth-aachen.de<br />

Studiengang: Physik<br />

Sommerfeldstraße 24, 52074 Aachen<br />

www.fb6.rwth-aachen.de/de/studium/18.php<br />

Studiengang: Elektrotechnik und Informationstechnik<br />

Sommerfeldstraße, 52056 Aachen<br />

www.physik.rwth-aachen.de/studium.html<br />

Studiengang: Diplom und Lehramt Physik<br />

Landoltweg 2, 52056 Aachen<br />

www.materialwissenschaften.rwth-aachen.de<br />

Studiengang: Materialwissenschaften, Vertiefungsbereich Mikro- und Nanotechnologie, Master /<br />

Bachelor of Science<br />

Landoldtweg 1, 52056 Aachen<br />

www.chemie.rwth-aachen.de/<br />

Studiengang: Diplom-Chemie<br />

Universität Bielefeld<br />

Universitätsstr. 25, 33615 Bielefeld<br />

www2.physik.uni-bielefeld.de<br />

Studiengang: Nanowissenschaften, Chemie<br />

INGENIEURWISSENSCHAFTEN NANOTECHNOLOGIE 69


70<br />

� � � � � � Studiengänge<br />

Universität Bochum<br />

Universitätsstr. 150, 44780 Bochum<br />

www.et.ruhr-uni-bochum.de<br />

INGENIEURWISSENSCHAFTEN NANOTECHNOLOGIE<br />

Studiengang: Diplomstudiengang Elektrotechnik und Informationstechnik; Maschinenbau,<br />

Umwelttechnik und Ressourcenmanagement, Sales Engineering and Product Management<br />

Universität Dortmund<br />

Otto-Hahn-Str. 4, 44227 Dortmund<br />

e1.physik.uni-dortmund.de/e1anew/<br />

Studiengang: Physik<br />

Leonhard-Euler-Straße 5, 44227 Dortmund<br />

www.mb.uni-dortmund.de<br />

Studiengang: Maschinenbau, Computational Produktion Engineering<br />

Otto-Hahn-Straße 6, 44227 Dortmund<br />

www.chemie.uni-dortmund.de<br />

Studiengang: Chemische Biologie<br />

Universität Duisburg-Essen – Standort Duisburg<br />

Lotharstr. 55, 47048 Duisburg<br />

www.physik.uni-duisburg-essen.de<br />

Studiengang: International Studies Engineering, Angewandte Informatik, Elektrotechnik<br />

Bismarckstraße 81, 47057 Duisburg<br />

www.uni-due.de/wet/<br />

Studiengang: Elektrotechnik und Informationstechnik


Lotharstraße 55, 47058 Duisburg<br />

www.hlt.uni-duisburg.de/<br />

Studiengang: Elektronik und Informationstechnik<br />

Lotharstraße 1-21, 47048 Duisburg<br />

www.physik.uni-duisburg-essen.de<br />

Studiengang: Physik<br />

Bismarkstr. 81, 47057 Duisburg<br />

www.uni-due.de/nst/<br />

Studiengänge<br />

Studiengang: Elektrotechnik und Informationstechnik, Maschinenbau<br />

Lotharstraße 1, 47057 Duisburg<br />

www.uni-duisburg-essen.de/nanoengineering/kontakt.shtml<br />

Studiengang: NanoEngineering, Bachelor und Master of Science<br />

Lotharstraße 1, 47057 Duisburg-Essen<br />

www.uni-duisburg-essen.de/studienangebote/studienangebote_07118.shtml<br />

� � � � � �<br />

Studiengang: Maschinen- und Anlagenbau, Mechanical Engineering (International Studies in<br />

Engineering)<br />

Universität Düsseldorf<br />

Universitätsstraße 1, 40225 Düsseldorf<br />

www.material.uni-duesseldorf.de<br />

Studiengang: Physik, Diplom Chemie<br />

Universität Münster<br />

Wilhelm-Klemm-Str. 10, 48149 Münster<br />

www.uni-muenster.de/Physik.PI/Zach/index.html<br />

Studiengang: Diplomstudiengang Physik, künftig B. Sc. bzw. M. Sc.<br />

Universität Paderborn<br />

Warburger Str. 100, 33098 Paderborn<br />

www.physik.upb.de/studiengang.html<br />

Studiengang: Physik, Bachelor und Master of Physics<br />

INGENIEURWISSENSCHAFTEN NANOTECHNOLOGIE 71


72<br />

� � � � � � Studiengänge<br />

Universität Siegen<br />

INGENIEURWISSENSCHAFTEN NANOTECHNOLOGIE<br />

Paul-Bonartz-Straße 9-11, 57068 Siegen<br />

www.mb.uni-siegen.de<br />

Studiengang: Maschinentechnik<br />

Adolf-Reichwein-Straße, 57068 Siegen<br />

www.uni-siegen.de/dept/fb08/index.html<br />

Studiengang: Chemie<br />

Universität Wuppertal<br />

Rainer-Gruenter-Str. 21, 42119 Wuppertal<br />

www.electronics.uni-wuppertal.de/<br />

Studiengang: Elektrontechnik, Master/ Bachelor<br />

Westfälische Wilhelms Universität Münster<br />

Wilhelm-Klemm-Str. 10, 48149 Münster<br />

www.uni-muenster.de/Physik/PI/Fuchs/index.html<br />

Studiengang: Physik<br />

Fachhochschule Aachen, Abteilung Jülich<br />

Ginsterweg 1, 52428 Jülich<br />

www.fh-aachen.de/5999.html<br />

Studiengang: Biomedizinische Technik, Physikalische Technik<br />

Fachhochschule Bielefeld<br />

Wilhelm-Bertelsmann-Straße 10, 33602 Bielefeld<br />

www.fh-bielefeld.de/article/fh/1756<br />

Studiengang: Elektrotechnik und Informationstechnik<br />

Fachhochschule Gelsenkirchen<br />

Neidenburger Str. 10, 45877 Gelsenkirchen<br />

www.fh-gelsenkirchen.de/fb02/<br />

Studiengang: Maschinenbau


Studiengänge<br />

August-Schmidt-Ring 10, 45665 Recklinghausen<br />

www.chemat.re.fh-gelsenkirchen.de/team/menschen/Meyer/meyer.aspx<br />

� � � � � �<br />

Studiengang: Studiengang Chemie; Studiengang Biologie; Studiengang Materialtechnik<br />

Fachhochschule Köln<br />

Hohenstauffenring 16-18, 50674 Köln<br />

www.rfh-koeln.de/de/Studienangebote/Ingenieurwesen/E/index.php?navid=1<br />

Studiengang: Allgemeine Elektrotechnik<br />

Fachhochschule Münster<br />

Stegerwaldstraße 39, 48565 Steinfurt<br />

www.fh-muenster.de/FB1/Kynast/index.shtm<br />

Studiengang: Anorganische Chemie, Angewandte Materialwissenschaft,<br />

Fachhochschule Südwestfalen<br />

Frauenstuhlweg 31, 58644 Iserlohn<br />

www3.fh-swf.de/fbin/bionano.htm<br />

Studiengang: Diplomstudiengang Bio- und Nanotechnologien, Dipl.-Ing. (FH) – Bachelor ab<br />

2006/07)<br />

Hochschule Niederrhein<br />

Adlerstraße 32, 47798 Krefeld<br />

www.atlas.hs-niederrhein.de/cms/6595.html<br />

Studiengang: Chemie, Studienrichtung Lackingenieurwesen<br />

INGENIEURWISSENSCHAFTEN NANOTECHNOLOGIE 73


74<br />

� � � � � � Studiengänge<br />

Rheinland-Pfalz<br />

Saarland<br />

INGENIEURWISSENSCHAFTEN NANOTECHNOLOGIE<br />

Technische Universität Kaiserslautern<br />

Erwin-Schrödinger-Straße Gebäude 56, 67663 Kaiserslautern<br />

ecampus.zfuw.uni-kl.de/nano-engl/nbt-top.html<br />

Studiengang: Online Fernstudiengang Nano-Biotechnology, Physik, Biophysik<br />

Postfach 30 49, 67653 Kaiserslautern<br />

www.uni-kl.de<br />

Studiengang: Maschinenbau/Verfahrenstechnik<br />

Universität Mainz<br />

Müllerweg 6, 55099 Mainz<br />

www.uni-mainz.de/FB/Biologie/biologie.html<br />

Studiengang: Biologie (Diplom u. Lehramt für Gymnasien), Molekulare Biologie (Bachelor)<br />

Universität des Saarlandes, Saarbrücken<br />

Postfach 151150, 66041 Saarbrücken<br />

www.uni-saarland.de/de/studium/studienangebot/mikro_nano_strukturen<br />

Studiengang: Mikro- und Nanostrukturen, Dipl. Phys. / Dipl.-Ing., Mikro- und Nanostrukturen,<br />

Diplom<br />

Im Stadtwald, 66123 Saarbrücken<br />

www.uni-saarland.de/fak8/fuwe<br />

Studiengang: Werkstoffwissenschaft, Mikro- und Nanostrukturen, Werkstofftechnik, EEIGM,<br />

AMASE<br />

Hochschule für Technik und Wirtschaft Saarbrücken<br />

Goebenstraße 40, 66117 Saarbrücken<br />

www.htw-saarland.de/fb-gis/personal/schultes.html<br />

Studiengang: Mechatronik/Sensortechnik


Sachsen-Anhalt<br />

Sachsen<br />

Universität Halle<br />

Friedemann-Bach- Platz 6, 06108 Halle<br />

www.physik.uni-halle.de/<br />

Studiengänge<br />

Studiengang: Diplom-Physik, Diplom-Physik-Medizinische Physik<br />

Hochschule Harz<br />

Friedrichstraße 57-59, 28855 Wernigerode<br />

www.hs-harz.de<br />

Studiengang: Automatisierungs- und Antriebstechnik, Kommunikationstechnik<br />

Hochschule Magdeburg-Stendal (FH)<br />

Breitscheidstraße 2, 6110 Halle/S.<br />

www.chemie.hs-magdeburg.de/hartmann/homepage.html<br />

Studiengang: Analytische Chemie/Pharmatechnik<br />

Internationales Hochschulinstitut Zittau<br />

Markt 23, 02763 Zittau<br />

www.ihi-zittau.de/ubt/personen.html#team<br />

Studiengang: Umwelttechnik<br />

Technische Universität Chemnitz<br />

Reichenhainer Str. 70, 09107 Chemnitz<br />

www.tu-chemnitz.de/etit/microtec/<br />

Studiengang: Elektrotechnik und Informationstechnik<br />

Straße der Nationen 62, 09107 Chemnitz<br />

www.tu-chemnitz.de/naturwissenschaften<br />

� � � � � �<br />

Studiengang: Physik, Computational Science, Materialwissenschaften, Elektrotechnik und<br />

Informationstechnik<br />

INGENIEURWISSENSCHAFTEN NANOTECHNOLOGIE 75


76<br />

� � � � � � Studiengänge<br />

INGENIEURWISSENSCHAFTEN NANOTECHNOLOGIE<br />

Reichenhainer Str. 70, 09127 Chemnitz<br />

www.infotech.tu-chemnitz.de/~wetel/<br />

Studiengang: Elektrotechnik und Informationstechnik<br />

Technische Universität Dresden<br />

Tatzberg 47-51, 01307 Dresden<br />

www.biotec.tu-dresden.de<br />

Studiengang: Moleculare Bioengineering<br />

G-Bähr-Str. 3c, ZEU 312, 01069 Dresden<br />

www.iof.mw.tu-dresden.de<br />

Studiengang: Prod.technik, Mechatronik, WING, Werkstoffwissenschaft<br />

Mommsenstraße 4, 01062 Dresden<br />

analyt.chm.tu-dresden.de/analyt/index.html<br />

Studiengang: Chemie (Diplom)<br />

Hallwachsstraße 3, 01069 Dresden<br />

www.mpgfk.tu-dresden.de/lehre/lehre.html<br />

Studiengang: Werkstoffwissenschaft „Molecular Bioengineering“<br />

Tatzberg 47-51, 01307 Dresden<br />

www.biotec.tu-dresden.de<br />

Studiengang: Moleculare Bioengineering<br />

Nöthnitzer Str. 64, 01062 Dresden<br />

www.ihm.tu-dresden.de<br />

Studiengang: Mikroelektronik<br />

Technische Universität Freiberg<br />

Gustav-Zeuner-Str.3, 09596 Freiberg<br />

www.tu-freiberg.de/studium/werkstoffe.html<br />

Studiengang: Werkstoffwissenschaft/Werkstofftechnolgie, Vertiefungsrichtung „Anorgan.-nichtmetall.<br />

Werkstoffe“


Universität Leipzig<br />

Linnéstr. 5, 04103 Leipzig<br />

www.uni-leipzig.de/physik/<br />

Studiengänge<br />

� � � � � �<br />

Studiengang: Physik (Diplom), International Physics Studies Program (B. Sc./M. Sc.)<br />

Deutscher Platz 5, 04103 Leipzig<br />

www.uni-leipzig.de/~dmpt/<br />

Studiengang: Biochemie<br />

Johannisallee 29, 04103 Leipzig<br />

www.uni-leipzig.de/chemie/de/index1.html<br />

Studiengang: Chemie, Bachelor- u. Masterstudiengang Chemie<br />

Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden<br />

Friedrich-List-Platz 1, 01069 Dresden<br />

www.htw-dresden.de/~stenzel/<br />

Studiengang: Kommunikationstechnik<br />

Schleswig-Holstein<br />

CAU Kiel in Kooperation mit dem Fraunhofer-Instititut<br />

Fraunhoferstr. 1, 25524 Itzehoe<br />

www.tf.uni-kiel.de/<br />

Studiengang: Halbleitertechnologie, Mikrosystemtechnik<br />

Christian-Albrechts-Universität zu Kiel<br />

Kaiserstr. 2, 24143 Kiel<br />

www.uni-kiel.de/fakultas/tf/f_faupel/<br />

Studiengang: Materialwissenschaft, Materials Science and Engineering<br />

Leibnizstr. 19, 24118 Kiel<br />

www.ieap.uni-kiel.de/<br />

Studiengang: Physik<br />

INGENIEURWISSENSCHAFTEN NANOTECHNOLOGIE 77


78<br />

� � � � � � Studiengänge<br />

Universität zu Kiel<br />

INGENIEURWISSENSCHAFTEN NANOTECHNOLOGIE<br />

Otto-Hahn-Platz 4, 24118 Kiel<br />

www.uni-kiel.de/fakultas/mathnat/chemie/<br />

Studiengang: Chemie Diplom<br />

Olshansentr. 40, 24098 Kiel<br />

www.min.uni-kiel.de<br />

Studiengang: Mineralogie-Kristallographie, Anorganische Chemie<br />

Kaiserstr. 2, 24143 Kiel<br />

www.tf.uni-kiel.de<br />

Studiengang: Elektrotechnik und Informationstechnik<br />

Universität zu Lübeck<br />

Peter Monnik Weg 4, 23562 Lübeck<br />

univis.uni-luebeck.de/form<br />

Studiengang: Medical Technology<br />

Fachhochschule Lübeck<br />

Stephensonstraße 3, 23562 Lübeck<br />

www.fh-luebeck.de/content/04_03_02/4/242.html<br />

Studiengang: Maschinenbau, Fachrichtung Werkstofftechnologie<br />

Fachhochschule Oldenburg/Ostfriesland/Wilhelmshaven<br />

Constantiaplatz 4, 26723 Emden<br />

www.fh-oow.de/kontakt/index.php?id=378<br />

Studiengang: Physiktechnik<br />

Fachhochschule Oldenburg/Ostfriesland/Wilhelmshaven<br />

Constantiaplatz 4, 26723 Emden<br />

www.fh-oow.de/kontakt/index.php?id=378<br />

Studiengang: Physiktechnik


Thüringen<br />

Studiengänge<br />

Friedrich-Schiller-Universität Jena<br />

Albert-Einstein-Str. 9, 07745 Jena<br />

www.ipht-jena.de<br />

Studiengang: Festkörperphysik<br />

Technische Universität Ilmenau<br />

Gustav-Kirchhoff-Strasse 7, 98693 Ilmenau<br />

www.tu-ilmenau.de/fakmn/Studiengang-Technisc.3457.0.html<br />

Studiengang: Technische Physik, Schwerpunkt Nanotechnologie, Dipl.-Ing.<br />

Weimarer Str. 32, 98693 Ilmenau<br />

www.tu-ilmenau.de/fakmn/Technische_Physik_I.974.0.html<br />

Studiengang: Mikro- und Nanoelektronische Systeme<br />

Universität Jena<br />

Max-Wien-Platz 1, 07743 Jena<br />

www.physik.uni-jena.de<br />

Studiengang: Physik-Diplom<br />

Löbdergraben 32, 07743 Jena<br />

www2.uni-jena.de/matwi/abiinfos/start.html<br />

Studiengang: Werkstoffwissenschaft Studienrichtung Materialwissenschaft<br />

� � � � � �<br />

INGENIEURWISSENSCHAFTEN NANOTECHNOLOGIE 79


80<br />

� � � � � � Kontaktübersicht<br />

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auf den Seiten 83, 84 und Umschlagseite 3<br />

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auf den Seiten 36 und 37<br />

INGENIEURWISSENSCHAFTEN NANOTECHNOLOGIE<br />

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auf den Seiten 30 und 31


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auf den Seiten 40 und 41<br />

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auf der Seite 5<br />

Kontaktübersicht � � � � � �<br />

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auf den Seiten 26 und 27<br />

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82<br />

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auf den Seiten 19, 20 und 21<br />

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INGENIEURWISSENSCHAFTEN NANOTECHNOLOGIE<br />

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auf den Seiten 8, 9 und Umschlagseite 4


� � � � � � BASF AG<br />

�� Innovationsmotor Nanotechnologie –<br />

Erfolg durch nachhaltige Produkte��<br />

Die Nanotechnologiei ��<br />

(griech. nanos = Zwerg) wird weltweit als eine der<br />

wichtigsten Zukunftstechnologien für das 21. Jahrhundert gesehen und<br />

eröffnet in der Produktentwicklung, durch die kontrollierte Herstellung<br />

und Strukturierung von Materialien im Bereich weniger Nanometer die<br />

Entwicklung von Produkten mit neuen Eigenschaftsprofilen. Die Nanotechnologie<br />

ist dabei, sich von einer reinen Grundlagenforschung zu<br />

einem Innovationsmotor für die chemische Industrie zu entwickeln.<br />

Innovationskraft und die Entwicklung<br />

nachhaltiger Produkte sind für deutsche<br />

Unternehmen in einem globalen<br />

Marktumfeld wichtige Strategiebestandteile,<br />

um die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit<br />

zu gewährleisten. Themen wie<br />

der Klimawandel, die steigenden Energiekosten<br />

und die gesundheitlichen<br />

Folgen der globalen Umweltverschmutzung<br />

gewinnen für die Gesellschaft wie<br />

auch die Industrie an Bedeutung. Sie<br />

werden verstärkt in die Produktentwicklungen<br />

mit einfließen, um ein nachhaltiges<br />

Wirtschaftswachstum zu garantieren.<br />

Die Bundesregierung setzt derzeit<br />

neben einem Ausbau der erneuerbaren<br />

Energien vor allem auf eine kontinuierliche<br />

Steigerung der Energieeffizienz,<br />

um gleichzeitig eine höhere<br />

Energiesicherheit und einen wirksamen<br />

Klimaschutz zu erreichen. Dazu zählt<br />

Effizienz beim Energieverbrauch als<br />

auch Effizienz bei der Energieerzeu-<br />

Abb. 1: R. E. Smalley: Die zehn größten Herausforderungen<br />

der Gesellschaft in den nächsten 50 Jahren<br />

gung. Nachhaltigkeit ist weltweit als<br />

politisches Leitprinzip verankert und<br />

bestimmt in vieler Hinsicht das Handeln<br />

der politischen Akteure. Entsprechend<br />

verändern sich die Rahmenbedingungen,<br />

die unsere wirtschaftlichen Aktivitäten<br />

wesentlich beeinflussen. Diese<br />

Herausforderungen eröffnen auch viele<br />

neue Chancen und Geschäftsfelder,<br />

gerade für die chemische Industrie. Mit<br />

vielen unserer innovativen Produkte können<br />

Weiterverarbeiter und Endverbraucher<br />

mehr Energie einsparen und CO2<br />

Emissionen reduzieren als für deren<br />

Produktion notwendig war.<br />

Professor Richard E. Smalley, Nobelpreisträger<br />

für Chemie, stellte die Energieproblematik<br />

an die Spitze der zehn<br />

größten Herausforderungen der Mensch-<br />

heit in den nächsten 50 Jahren ii (Abb. 1).<br />

Der Ersatz fossiler Brennstoffe durch<br />

erneuerbare, alternative Energiequellen,<br />

wie nachwachsende Rohstoffe, die Nutzung<br />

von Sonnen-, Wind-, Wasser- und<br />

geothermalen Energiequellen sowie die<br />

drastische Reduzierung beim Energieverbrauch<br />

stehen im Fokus aktueller<br />

Forschungsarbeiten. Der Durchbruch<br />

bei der Bewältigung der aufgeführten<br />

Probleme wird nur durch den nachhaltigen<br />

Einsatz innovativer Technologien<br />

gelingen, wie der Nano- und Biotechnologie.<br />

Diese Technologien werden völlig<br />

neue Impulse in der Material- und Wirkstoffentwicklung<br />

sowie der Energieerzeugung<br />

und -effizienz setzen.<br />

Durch die integrierte Anwendung biologischer<br />

Prinzipien, physikalischer Gesetze<br />

und chemischem Wissen ist es möglich,<br />

Materialeigenschaften gezielt zu<br />

steuern und zu verbessern.<br />

Die Strukturierung von Materialien auf<br />

der Nanometerskala und die Produktimplementation<br />

in großtechnische Prozesse<br />

erfordert höchste Präzision und<br />

stellt extrem hohe Anforderungen an die<br />

Entwicklung neuer Prozesstechnik. So ist<br />

nicht nur die Entwicklung neuer und die<br />

Verbesserung bestehender Instrumente<br />

für die Analyse nötig. Auch die kontinuierliche<br />

Weiterentwicklung von Herstellprozessen<br />

und Verarbeitungskonzepten ist<br />

gefragt, um das Innovationspotential der<br />

Nanotechnologie voll ausschöpfen zu<br />

können. Obwohl sich die Kolloidchemie<br />

INGENIEURWISSENSCHAFTEN NANOTECHNOLOGIE 83


84<br />

� � � � � � BASF AG<br />

seit langem mit Partikeln beschäftigt, die<br />

im Größenbereich von einigen hundert<br />

Nanometern liegen, verhalf erst die Entwicklung<br />

des Rastertunnelmikroskops<br />

(STM) durch Gerd Binnig und Heinrich<br />

Rohrer (IBM), die 1986 für Ihre Arbeiten<br />

mit dem Nobelpreis geehrt wurden, der<br />

Nanotechnologie zum Durchbruch. Erst<br />

jetzt war man in der Lage einzelne Atome,<br />

wie es 1959 von Richard P. Feynman iii in<br />

seiner berühmten Rede „There is plenty of<br />

room at the bottom“ vorausgesagt wurde,<br />

zu beobachten und zu kontrollieren.<br />

Die Synthese von Nanopartikeln iv lässt<br />

sich grob in zwei Hauptrichtungen einteilen,<br />

die Route über die Gasphase und<br />

den Weg über nass-chemische Prozessschritte<br />

v . Wobei die Prozesswahl stark<br />

vom Produkt, der Anwendung und dem<br />

geforderten Eigenschafts- und Qualitätsprofil<br />

abhängt. Alle Prozesstechnologien<br />

haben ihre Vor- und Nachteile<br />

und werden durch stetige Prozessentwicklungen<br />

vorangetrieben. Eine Auswahl<br />

der wichtigsten Gasphasenprozesse<br />

und nasschemischen Verfahren,<br />

die die Synthese hochreiner Nanopartikel<br />

und Schichten im größeren Maßstab<br />

zum Ziel haben, sind im Folgenden<br />

aufgeführt:<br />

Zu den Gasphasensynthesen zählen z. B.<br />

die Flammensynthese, die Hochfrequenzplasma-Technologie,<br />

Heiß- und<br />

Kaltwandreaktorsynthese, Desublimation<br />

und verschiedene Beschichtungsverfahren<br />

(Chemical Vapor Deposition,<br />

Physical Vapor Deposition, Atomic Layer<br />

Deposition). Bei den nasschemischen<br />

Verfahren sind besonders die Mahlung,<br />

die Sol-Gel-Synthese, Hydrothermal-<br />

Methoden, Ultraschall-Technik und Fällungsverfahren,<br />

wie Miniemulsion vi , Düsenfällung,<br />

Fällung im T-Mischer (Co-<br />

Fällung) oder Fällung im Zentrifugalfeld<br />

(High gravity controlled precipitation)<br />

oder die elektrochemische Abscheidung<br />

von Bedeutung. Neben den oben genannten<br />

Synthesemöglichkeiten gibt es<br />

auch Prozessvarianten in überkritischen<br />

Medien (RESS (Rapid Expansion of<br />

supercritical solutions), SAS (supercritical<br />

antisolvent precipitation), PGSS (particle<br />

from gas saturated solutions) und<br />

DELOS (depressurisation of an expanded<br />

liquid organic solution). Diese sind,<br />

wie auch die Hochdruckverfahren, auf-<br />

INGENIEURWISSENSCHAFTEN NANOTECHNOLOGIE<br />

grund wirtschaftlicher Nachteile nur<br />

begrenzt für die Synthese von Nanopartikeln<br />

einsetzbar.<br />

Was aber macht die Faszination der<br />

Nanotechnologie aus und was ändert<br />

sich beim Übergang vom Makro- in<br />

den Nanokosmos?<br />

Die Nanotechnologie ist eine echte<br />

Querschnittstechnologie. Das gilt sowohl<br />

aus Sicht der Wissenschaft als<br />

auch im Bezug auf die Vielzahl der möglichen<br />

Anwendungsfelder – in der Chemie<br />

und darüber hinaus. Es ist die Größe<br />

oder besser gesagt die Winzigkeit, die<br />

alle Nanoprodukte verbindet. Sie liegt im<br />

Bereich von einem bis zu mehreren hundert<br />

Nanometern. Ein Nanometer ist der<br />

Millionste Teil eines Millimeters und<br />

damit immer noch rund 60 000 mal kleiner<br />

als der Durchmesser eines menschlichen<br />

Haares.<br />

Beim Übergang vom Makro- und Mikrobereich<br />

in den Nanometerbereich (1 Nanometer<br />

entspricht 0.000 000 001 Metern)<br />

ändern sich die Eigenschaften<br />

bekannter Materialien zum Teil extrem.<br />

Neben auftretenden quantenpysikalischen<br />

Effekten spielen auch Oberflächeneigenschaften<br />

eine immer größere<br />

Rolle, da das Verhältnis von Oberfläche<br />

zu Volumen drastisch zunimmt.<br />

Selbstreinigende und Schmutz abweisende<br />

Oberflächenbeschichtungen für<br />

Dachziegeln und Gebäudeanstriche<br />

kann man durch den Aufbau makromolekularer<br />

Strukturen und der Nutzung<br />

von Prinzipien der Selbstorganisation<br />

erhalten (Bottom-Up-Prozess). Als Vorbild<br />

dient hier die Lotuspflanze, auf<br />

deren selbstreinigenden Blattoberflächen<br />

sogar Klebstoff leicht abfließt.<br />

Dieser Effekt wurde von dem Bonner<br />

Professor W. Barthlott 1975 an der<br />

Universität Heidelberg entdeckt und<br />

später als Lotus-Effect® auch zum Patent<br />

angemeldet vii . Durch die Einarbeitung<br />

von z. B. nanoskaligem Siliziumdioxid<br />

(20-50 nm) in eine Matrix können<br />

Antireflexschichten für Solaranlagen<br />

oder auch selbstreinigende Beschichtungen,<br />

die für Außenanwendungen,<br />

aber auch für nahezu rückstandsloses<br />

Entleeren von Gefäßen genutzt werden<br />

können, hergestellt werden.<br />

Mechanische Eigenschaften, wie die<br />

Härte von Materialien, gehen bei nanopartikulären<br />

Werkstoffen dramatisch<br />

hoch. Dagegen nimmt die Streuung des<br />

sichtbaren Lichts stark ab, während die<br />

Absorption von ultravioletter Strahlung<br />

stark zunimmt. Im Kosmetikbereich<br />

kann man so transparente und gleichzeitig<br />

effektivere Sonnenschutzmittel entwickeln.<br />

Am stärksten wird die Bedeutung der<br />

Nanowissenschaft i im Bereich der Elektronik<br />

und der Energiewirtschaft zunehmen,<br />

denn neben effektiveren und preiswerteren<br />

Verfahren in der Energieumwandlung,<br />

wie der Photovoltaik (organische<br />

Solarzellen, Dünnschicht-Siliziumzellen<br />

etc.), neuen Beleuchtungsund<br />

Displaysystemen, wie organischen<br />

Leuchtdioden oder dem bereits genannten<br />

Einsatz von Brennstoffzellen, wird es<br />

durch den Einsatz von nanoporösen<br />

Schäumen möglich sein, revolutionäre<br />

Energieeinsparungen durch effektivere<br />

Wärmedämmsysteme zu verwirklichen.<br />

In westlichen Privathaushalten gehen<br />

ca. 25% des Gesamtenergieverbrauchs<br />

auf das Konto von Klimaregulierenden<br />

Systemen wie Heizungen und Klimaanlagen.<br />

Durch den Einsatz von preiswerten<br />

nanoporösen Dämmstoffen ließe<br />

sich der Verbrauch von fossilen Brennstoffen<br />

und der Ausstoß von Klimagasen<br />

deutlich reduzieren und Energiekosten<br />

einsparen.<br />

Elmar Keßenich, Carolin Kranz, BASF Aktiengesellschaft<br />

i<br />

A Report by The Royal Society & The Royal Academy of<br />

Engineering, Nanoscience and nanotechnologies, Juli 2004:<br />

“Nanotechnologies are the design, characterisation,<br />

production and application of structures, devices and<br />

systems by controlling shape and size at nanometre scale.<br />

Nanoscience is the study of phenomena and manipulation<br />

of materials at atomic, molecular and macro-molecular<br />

scales, where properties differ significantly from those at<br />

a larger scale”<br />

ii<br />

R.E. Smalley, „Our Enery Challange“, Colombia University,<br />

NYC, 23. September 2003<br />

iii<br />

R. P. Feynman, “There is plenty of room at the bottom”,<br />

annual meeting of the American Physical Society at he<br />

California Institute of Technology, 1959.<br />

iv<br />

W. Peukert, H.-C. Schwarzer, M. Götzinger, L. Günther,<br />

F. Stenger, Advanced Powder Technology 2003, 14, 411-426<br />

und dort zitierte Literatur.<br />

v<br />

W. R. Fahrner, Nanotechnology and Nanoelectronics,<br />

Springer, Berlin, 2005.<br />

vi<br />

K. Landfester, Adv. Mater. 2001, 10, 765-768 und dort<br />

aufgeführte Literatur.<br />

vii<br />

W. Barthlott, C. Neinhuis, Biologie in unserer Zeit 1998,<br />

28: 314-321 und dort zitierte Literatur; W. Barthlott,<br />

C. Neinhuis, Annals of Botany 1997, 79, 667-677.

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