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<strong>Wir</strong> <strong>gratulieren</strong>Werner Heinemann zum 80. GeburtstagEs ist fast nicht zu glauben, es sind schon zehn Jahre her, seit Werner Heinemann zum letzten Mal in diesen Spalten gratuliert wurde – unglaublich vorallem für die, die Werner Heinemann inzwischen auf den Tagungen des BDBI oder auch auf der drupa getroffen haben.Damals wurde auf die vielfältigen Stationen in seinem Berufsleben hingewiesen: Buchbinderlehre in Dortmund, Folkwang-Werkkunstschule in Essenzur Vorbereitung auf die Meisterprüfung, Industriesemester bei Prof. Fritz Wiese in München, Eröffnung seines eigenen Betriebes „Buchbinderei undBildeinrahmung“ auf der Insel in Lindau, die er auch heute noch aktiv führt.Sein Engagement für den Berufsverband geht vom Vorstand der Buchbinder-Innung Augsburg-Schwaben über den „stellvertretendenLandungsinnungsmeister für Bayern“ bis zur Arbeit im Vorstand des BDBI und dessen Gruppe „Bibliotheksbuchbinder“. Sein besonderes Interesse galtaber auch der Lehrlingsausbildung, sowohl im eigenen Betrieb wie auch als Leiter des Lehrlingswettbewerbes des BDBI während vollen 15 Jahren. Auchdafür hat ihm der BDBI seine Ehrennadel in Gold verliehen. Und dieser Wettbewerb hat uns zusammengeführt, und ich erlaube mir jetzt persönlicher zuwerden.Der erste Kontakt ist freilich noch wesentlich älter, und auch einseitig, es muss ungefähr im Mai 1966 gewesen sein. Ein Dreiländertreffen derBuchbinder von Bayern, Österreich und der Schweiz, und unter den Referaten auch „Die Buchbinderei außerhalb der Großstadt“ von Werner Heinemann– er hatte sich unmittelbar nach der Meisterprüfung in Lindau selbständig gemacht. Im Tagungshotel hatte er außerdem Vitrinen mit eindrucksvollenArbeiten aus seiner Werkstatt aufgestellt.Jahre später erreichte mich ein Telefonanruf aus Lindau am Bodensee; es war Werner Heinemann. Er lud mich ein, die Arbeiten des BDBI-Lehrlingswettbewerbes zu besichtigen, wohl des ersten unter seiner Leitung, und – das wurde zwar nicht ausdrücklich vereinbart – auch darüber zuschreiben. Er konnte mich auch gleich informieren, um wieviel Uhr ich in Stäfa abfahren müsse, um zum vereinbarten Zeitpunkt in Lindau zu sein undam gleichen Abend wieder zurückzufahren – auch typisch für den Jubilar.Die Zeit erwies sich aber doch als eher zu kurz, und es wurde mehr oder weniger ein ganzer Tag daraus, in der Regel am zweiten Tag der Juryarbeit.Für mich waren im Musikzimmer die schon bewerteten Bücher zur Beschreibung bereitgelegt, und im Wohnzimmer diskutierte die Jury über die zuvergebenden Preise. Wenn sich die Jury einig war, öffnete Werner Heinemann eine Flasche Sekt, und das Ereignis wurde mit der ganzen FamilieHeinemann, dem Berichterstatter und eventuellen weiteren Gästen gefeiert.Diese Tage waren immer sehr befruchtend, durch den Kontakt mit der Jury, mit der Familie Heinemann und der herzliche Gastfreundschaft ingediegenem Rahmen. Zudem war es damals üblich, dass Funktionäre vom BDBI den Wettbewerb durch ihre Anwesenheit beehrten, ab und zu sogarBundesinnungsmeister, fast immer aber Fritz Putscher, Landesinnungsmeister von Bayern. Hier dürfte der Samen gelegt worden sein, der später zurInternationalisierung des Wettbewerbs führte.Das war wohl schon immer das Ziel von Werner Heinemann. Dass der Bodenseeraum ein altes, einheitliches Kulturgebiet ist, noch nicht geteilt vonden heutigen Landesgrenzen, kam seinen Ideen entgegen, schon von Beginn an holte er den Buchbindermeister Louis Rietmann aus St. Gallen (werdenkt hier nicht an das berühmte Kloster), die weiteren Jurymitglieder kamen von Berlin und München.Der Jubilar setzte es auch durch, dass die Buchbinderlehrlinge aus Österreich und der Schweiz zu diesem Wettbewerb eingeladen wurden, und dasmit großem Erfolg – vor allem die Schweizer Lehrlinge, die anfangs Preise gleich reihenweise einheimsten, und das blieb nicht ohne Ärger beimBerufsverband. Im Lauf der Jahre hat sich aber das Leistungsniveau eingependelt, und es ist nicht zu leugnen, dass das Niveau der Wettbewerbsarbeitenallgemein gestiegen ist.Für seine großen Verdienste um das Buchbinderhandwerk und vor allem um die Förderung des Buchbindernachwuchses hat ihm der BDBI dieEhrennadel in Gold verliehen. Seine Gesundheit zwang Werner Heinemann, nach 15 Jahren diese Aufgabe an den BDBI zurückzugeben, aber seinInteresse an dieser Arbeit für den Nachwuchs ist immer noch groß.Es dürfte deshalb für Frau und Herrn Heinemann eine Genugtuung gewesen sein, dass in ihrem Heim in Lindau der neue, länderübergreifendeWettbewerb aus der Taufe gehoben wurde als ein Kapitel zur Hebung des Ansehens unseres Berufes. Auch darin sind wir Werner Heinemann zu Dankverpflichtet und wünschen ihm und seiner Gattin weitere glückliche Jahre.HANSHEINRICH MEIER


Werner Heinemann (3. v. l.) begutachtet während der BDBI-Tagung in Weimar die ausgestellten Arbeiten „seines“ InternationalenLehrlingswettbewerbes

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