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JVermeiden Sie den Umgang mit Ethidiumbromid

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Für die Überlassung der folgen<strong>den</strong> Information danken wir <strong>den</strong> Abteilungen<br />

Arbeitssicherheit & Biologische Sicherheit der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg.<br />

Die Abteilungen<br />

Arbeitssicherheit & Biologische Sicherheit<br />

informieren<br />

<strong>Ethidiumbromid</strong> (EtBr)<br />

Hinweise zum sicheren Arbeiten<br />

Arbeitssicherheits-Info 17/97<br />

Neuauflage '99<br />

<strong>Ethidiumbromid</strong> 1% EtBr-Lösung


<strong>Ethidiumbromid</strong> ist sehr giftig, mutagen und umweltgefähr<strong>den</strong>d<br />

Deshalb � jegliche Exposition <strong>mit</strong> <strong>Ethidiumbromid</strong> vermei<strong>den</strong><br />

� ordnungsgemäße Entsorgung EtBr-haltiger Abfälle<br />

<strong>Ethidiumbromid</strong>-Entsorgung<br />

Maßnahme zur Reduzierung der Sonderabfälle<br />

� Exposition vermei<strong>den</strong><br />

� ordnungsgemäß entsorgen<br />

<strong>Ethidiumbromid</strong>-haltige, wässrige Lösungen fallen beim Anfärben von Nukleinsäuren<br />

in Gelen an. <strong>Sie</strong> dürfen nicht ins Abwasser gelangen und müssen vor der Entsorgung<br />

durch Adsorption des Ethidimbromids an Aktivkohle inaktiviert wer<strong>den</strong>.<br />

Alle Lösungen, die <strong>Ethidiumbromid</strong> enthalten, über eine <strong>mit</strong> Aktivkohle (Körnung<br />

20-35 mesh) gefüllte Glassäule* geben.<br />

Kontrolle der Aktivkohle-Erschöpfung: Auftrag einiger Tropfen des Eluats auf<br />

Dünnschichtplatte oder DC-Folie (Aluminiumoxid oder Kieselgel) und Überprüfung<br />

unter UV-Licht.<br />

<strong>Ethidiumbromid</strong> fluoresziert im UV-Licht bei 366 nm orange-rot.<br />

Das ethidiumbromidfreie Eluat kann in <strong>den</strong> Ausguß geschüttet wer<strong>den</strong>.<br />

Die beaufschlagte Aktivkohle entweder im Muffelofen ausglühen (Pyrolyse des<br />

<strong>Ethidiumbromid</strong>s) oder als festen Sonderabfall getrennt sammeln.<br />

* kurze Glassäulen <strong>mit</strong> in Wasser aufgeschlemmmter Aktivkohle befüllen (Vermeidung von Luftblasen).<br />

1 mg Aktivkohle adsorbiert ca. 50 ml einer frisch angesetzten <strong>Ethidiumbromid</strong>-<br />

Lösung


Firma Merck bietet fertige Adsorber an,<br />

deren Kapazität beträgt 300 mg Farbstoff,<br />

die Beladung wird optisch angezeigt.<br />

Art.Nr. 1.02243<br />

Preis ca DM 80, 00<br />

inkl. MWSt.<br />

Wie können <strong>Sie</strong> eine Exposition <strong>mit</strong> <strong>Ethidiumbromid</strong> vermei<strong>den</strong>?<br />

�Vermei<strong>den</strong> <strong>Sie</strong> <strong>den</strong> <strong>Umgang</strong> <strong>mit</strong> <strong>Ethidiumbromid</strong><br />

in kristalliner Form!<br />

Das Einatmen von Stäuben läßt sich durch <strong>den</strong> Einsatz<br />

von Stammlösungen oder Tabletten vermei<strong>den</strong>. Auf dem<br />

Markt erhältlich sind 1%ige EtBr-Stammlösungen und<br />

EtBr-Tabletten (10/100 mg) zum Auflösen (Bezugsquelle<br />

z.B. Fluka, Merck)<br />

Kann auf <strong>Ethidiumbromid</strong> in kristalliner Form nicht<br />

verzichtet wer<strong>den</strong>, bitte nur unter wirksamer Absaugung<br />

<strong>mit</strong> Staubschutzmaske und geeigneten<br />

Schutzhandschuhen abwiegen oder abfüllen!<br />

�Schützen <strong>Sie</strong> Ihre Hände!<br />

Bei Arbeiten <strong>mit</strong> <strong>Ethidiumbromid</strong> wer<strong>den</strong> in der Regel<br />

Einmalhandschuhe aus Latex getragen. Da es in der<br />

Literatur keine Hinweise auf deren Beständigkeit gibt,<br />

haben die Abt. Biologische Sicherheit und<br />

Arbeitssicherheit dieses in eigenen Versuchen getestet.


Handschuhmaterial Stärke (mm) Einwirkzeit (sec.)<br />

1 %ige EtBr-Lsg<br />

Latex (Standard) 0,15- 0,20 30 ++<br />

Latex (Standard) 0,15- 0,20 60 +++<br />

Latex 0,30- 0,35 30 +<br />

Latex 0,30- 0,35 60 +<br />

Nitril 0,10 30 -<br />

Nitril 0,10 60 -<br />

0,1 %ige EtBr-Lsg<br />

Latex (Standard) 0,15- 0,20 30 (+)<br />

Latex (Standard) 0,15- 0,20 60 +<br />

Nitril 0,10 60 -<br />

Durchdringung<br />

�Gebräuchliche dünnwandige Einmalhandschuhe aus Latex wer<strong>den</strong> in kurzer Zeit<br />

von <strong>Ethidiumbromid</strong>-Lösung durchdrungen!<br />

�Einmalhandschuhe aus Nitril zeigten eine wesentliche bessere Beständigkeit;<br />

weitere Vorteile: höhere mechanische Stabilität !<br />

k e i n allergenes Potential !


�wichtig: der AQL (statist. Größe von Mikrolöchern) der Handschuhe muß < 1,5<br />

sein<br />

�Vermei<strong>den</strong> <strong>Sie</strong> daher bei Arbeiten <strong>mit</strong> <strong>Ethidiumbromid</strong>, insbesondere beim<br />

<strong>Umgang</strong> <strong>mit</strong> Stammlösungen oder beim Färben von Gelen Latexhandschuhe !<br />

�Prinzipiell Einmalhandschuhe un<strong>mit</strong>telbar nach Kontakt <strong>mit</strong> <strong>Ethidiumbromid</strong><br />

abstreifen !<br />

Hände gründlich waschen !<br />

Die im ersten Info erwähnten Alternativmetho<strong>den</strong> zum Anfärben von DNA (Nile blue;<br />

SYBR Green) sind leider keine wirklichen Alternativen, da sie in DMSO gelöst<br />

wer<strong>den</strong> und so die Hautschranke ungehindert durchdringen !<br />

Weitere Hinweise zu Schutzmaßnahmen und<br />

Verhaltensregeln zu Verhalten im Gefahrfall,<br />

Erster Hilfe und zur sachgerechten<br />

Entsorgung fin<strong>den</strong> <strong>Sie</strong> in <strong>den</strong> beigefügten<br />

aktualisierten Betriebsanweisungen


B E T R I E B S A N W E I S U N G<br />

nach § 20 GefStoffV<br />

ALBERT - LUDWIGS - UNIVERSITÄT FREIBURG I. BRSG.<br />

ETHIDIUMBROMID<br />

3,8-Diamino-5-ethyl-6-phenylphenanthridiniumbromid<br />

Homidiniumbromid<br />

Gefahren für Mensch und Umwelt<br />

Kontakt <strong>mit</strong> Oxidations<strong>mit</strong>teln vermei<strong>den</strong>, nicht stark erhitzen. Gefährliche<br />

Zersetzungsprodukte: Nitrose Gase, Brom, Bromwasserstoff. Der Stoff ist <strong>mit</strong><br />

besonderer Vorsicht zu handhaben,<br />

Mutagen (blockiert die RNA-Synthese)<br />

Gefahrensymbol: T + , sehr giftig; N, umweltgefähr<strong>den</strong>d CAS-Nr.: 1239-45-8<br />

R 22 Gesundheitsschädlich beim Verschlucken<br />

R 26 Sehr giftig beim Einatmen<br />

R 36/37/38 Reizt die Augen, Atmungsorgane und die Haut<br />

R 40 Irreversibler Scha<strong>den</strong> möglich<br />

Schutzmaßnahmen und Verhaltensregeln<br />

Handschutz: Schutzhandschuhe aus Nitril;-keine Einmalhandschuhe aus Latex, sie<br />

wer<strong>den</strong> sofort durchdrungen-<br />

Augenschutz: Schutzbrille <strong>mit</strong> Seitenschutz<br />

Atemschutz: Bei Auftreten von Dämpfen Gasfilter E2P2 oder B2P2.<br />

S 26<br />

Bei Berührung <strong>mit</strong> <strong>den</strong> Augen gründlich <strong>mit</strong> Wasser abspülen und Augenarzt<br />

konsultieren.<br />

S 28 Bei Berührung <strong>mit</strong> der Haut sofort <strong>mit</strong> viel Wasser und Seife abwaschen<br />

S<br />

36/37<br />

Bei der Arbeit geeignete Schutzkleidung und Schutzhandschuhe tragen.


S 45 Bei Unfall und Unwohlsein Arzt hinzuziehen<br />

Verhalten im Gefahrfall<br />

Verschüttete und ausgelaufene Lösung <strong>mit</strong> Absorptions<strong>mit</strong>tel aufnehmen und gut<br />

nachreinigen (UV-Kontrolle)<br />

Je<strong>den</strong> Hautkontakt und Einatmen von Stäuben unbedingt vermei<strong>den</strong>.<br />

Lösch<strong>mit</strong>tel: Wasser, CO2, Schaum, Pulver<br />

Bei massiver Schadstoffentwicklung umgebungsluftunabhängiges Atemschutzgerät.<br />

Im Brandfall können Nitrose Gase, Brom, Bromwasserstoff entstehen.<br />

Erste Hilfe<br />

Nach Hautkontakt: Mit reichlich Wasser abwaschen. Kontaminierte Kleidung<br />

entfernen.<br />

Nach Augenkontakt: Mit fließendem Wasser bei gut geöffnetem Lidspalt ausspülen<br />

(mind. 10 Min.). Vorher Proparakerakain, zuletzt Isogutt-Augentropfen. Augenarzt<br />

hinzuziehen !<br />

Nach Einatmen: Frischluft. Ggf. Atemspende, Arzt hinzuziehen.<br />

Nach Verschlucken: Viel Wasser trinken lassen, Erbrechen auslösen. Arzt<br />

konsultieren.<br />

Sachgerechte Entsorgung<br />

WGK 2, wassergefähr<strong>den</strong>d, darf nicht ins Abwasser gelangen.<br />

<strong>Ethidiumbromid</strong>haltige Gele, Pipettenspitzen, Handschuhe usw. als "Mit Chemikalien<br />

verunreinigte Betriebs<strong>mit</strong>tel" in 30l-Fässern entsorgen, Färbe und Stammlösung<br />

lassen sich <strong>mit</strong> Hilfe einer Aktivkohle-Säule leicht entgiften. Nähere Informationen bei<br />

der Abt Umweltschutz und Abfallwirtschaft, Tel.: 7970<br />

Empfehlung: Stammlösung oder Tabletten verwen<strong>den</strong>, um Staubentwicklung zu<br />

vermei<strong>den</strong>.<br />

3/97


B E T R I E B S A N W E I S U N G<br />

nach § 20 GefStoffV<br />

für chemische und artverwandte Laboratorien der<br />

ALBERT - LUDWIGS - UNIVERSITÄT FREIBURG I. BRSG.<br />

ETHIDIUMBROMID<br />

1%ige-Lösung in Wasser<br />

Homidiniumbromid<br />

Gefahren für Mensch und Umwelt<br />

Gefahrensymbol: Xn, gesundheitsschädlich; N, umweltgefähr<strong>den</strong>d<br />

Mutagen<br />

R 40 Irreversibler Scha<strong>den</strong> möglich<br />

Schutzmaßnahmen und Verhaltensregeln<br />

Handschutz: Schutzhandschuhe aus Nitril; -keine Einmalhandschuhe aus Latex,<br />

sie wer<strong>den</strong> sofort durchdrungen-<br />

Augenschutz: Schutzbrille <strong>mit</strong> Seitenschutz<br />

Atemschutz: Bei Auftreten von Dämpfen Gasfilter E2P2 oder B2P2.<br />

S 36/37<br />

Bei der Arbeit geeignete Schutzkleidung und Schutzhandschuhe<br />

tragen<br />

Verhalten im Gefahrfall<br />

Verschüttete und ausgelaufene Lösung <strong>mit</strong> Absorptions<strong>mit</strong>tel aufnehmen und gut<br />

nachreinigen (UV-Kontrolle)<br />

Je<strong>den</strong> Hautkontakt und Einatmen von Stäuben unbedingt vermei<strong>den</strong>.<br />

Lösch<strong>mit</strong>tel: auf Umgebung abstimmen


Nach<br />

Hautkontakt:<br />

Nach<br />

Augenkontakt:<br />

Erste Hilfe<br />

Mit reichlich Wasser abwaschen. Kontaminierte Kleidung<br />

entfernen.<br />

Mit fließendem Wasser bei gut geöffnetem Lidspalt ausspülen<br />

(mind. 10 Min.). Isogutt-Augentropfen- Augenarzt hinzuziehen !<br />

Nach Einatmen: Frischluft. Ggf. Atemspende, Arzt hinzuziehen.<br />

Nach<br />

Verschlucken:<br />

Viel Wasser trinken lassen, Erbrechen auslösen. Arzt konsultieren.<br />

Sachgerechte Entsorgung<br />

WGK 1, schwach wassergefähr<strong>den</strong>d, darf nicht ins Abwasser gelangen.<br />

<strong>Ethidiumbromid</strong>haltige Gele, Pipettenspitzen, Handschuhe usw. als "Mit Chemikalien<br />

verunreinigte Betriebs<strong>mit</strong>tel" in 30 l-Fässern entsorgen, Färbe- und Stammlösung<br />

lassen sich <strong>mit</strong> Hilfe einer Aktivkohle-Säule leicht entgiften. Nähere Informationen bei<br />

der Abt. Umweltschutz und Abfallwirtschaft, Tel.: 7970<br />

Für die freundliche Unterstützung<br />

bedanken wir uns bei der Abteilung für<br />

Umweltschutz und Abfallwirtschaft und<br />

beim<br />

Institut für Biologie II, Lehrstuhl<br />

Professor Neuhaus


Albert-Ludwigs-Universität Freiburg<br />

Abteilungen Arbeitssicherheit & Biologische Sicherheit<br />

Fahnenbergplatz<br />

79085 Freiburg<br />

Tel.0761/203- 4203 o. 4204 - Fax 4312- e-mail:<br />

asicher@verwaltung.uni-freiburg.de<br />

http://www.verwaltung.uni-freiburg.de

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