Bauernhaus_16_Bericht 244 KB - crarch-design.ch
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ZÜRCHER DENKMALPFLEGE<strong>16</strong>. BERICHT 2001–2002Von der kantonalen Denkmalpflege betreute S<strong>ch</strong>utzobjekte sowie Abbrü<strong>ch</strong>ewi<strong>ch</strong>tiger Gebäude im Gebiet des Kantons Züri<strong>ch</strong> und in den StädtenWinterthur und Züri<strong>ch</strong>Kommissionsverlag:Fotorotar AG, Druck . Verlag . Neue MedienZüri<strong>ch</strong> und Egg 2005
Rheinau, ehem. <strong>Bauernhaus</strong>Oben: Gesamtansi<strong>ch</strong>t vonSüdosten mit dem linksans<strong>ch</strong>liessenden Na<strong>ch</strong>bargebäudesamt Umgebung.Zustand na<strong>ch</strong> der Renovation,August 2005.Re<strong>ch</strong>ts: Da<strong>ch</strong>raum überdem Wohnteil na<strong>ch</strong> derInstandsetzung. ZustandOktober 2001. Fotoar<strong>ch</strong>ivHBA.140
Rheinau, ehem. <strong>Bauernhaus</strong>1980 ff. Die romanis<strong>ch</strong>e Südwand des Kellers wird abgebro<strong>ch</strong>en und dur<strong>ch</strong> Kalksandsteinmauerwerkersetzt. (Dok. 3)2001 Aufnahme ins überkommunale Inventar als S<strong>ch</strong>utzobjekt von regionaler Bedeutung;vertragli<strong>ch</strong>e Unters<strong>ch</strong>utzstellung dur<strong>ch</strong> die Baudirektion KantonZüri<strong>ch</strong>; öffentli<strong>ch</strong>-re<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>e Eigentumsbes<strong>ch</strong>ränkung zugunsten des KantonsZüri<strong>ch</strong>.GESAMTRESTAURIERUNG 2001–2005Bauherrs<strong>ch</strong>aft: Franziska Leiz-Siebdrath, Rheinau. Ar<strong>ch</strong>itekt: Jürg Spiegelberg, Rheinau.Bauuntersu<strong>ch</strong>ung: Peter Albertin, Winterthur. Baubegleitung kantonale Denkmalpflege:Renzo Casetti (Bauberatung), Erika Tanner (Dokumentation). Finanzieller Beitrag desKantons.Im Frühjahr 2001 plante die Eigentümerin bauli<strong>ch</strong>e Eingriffe an ihrer Liegens<strong>ch</strong>aft, wel<strong>ch</strong>eeinen Teil der auf der ersten Geländestufe über der Klosterinsel liegenden Häuserzeile bildetund nördli<strong>ch</strong> an die ehemalige Stadtmauer gebaut ist. S<strong>ch</strong>werpunkte der vorgesehenenArbeiten waren die statis<strong>ch</strong>e Si<strong>ch</strong>erung von Wohn- und S<strong>ch</strong>eunenteil und insbesonderedie fa<strong>ch</strong>männis<strong>ch</strong>e Instandsetzung des mehrmals veränderten und geflickten Da<strong>ch</strong>werks.Freiwillig ersu<strong>ch</strong>te die Besitzerin um eine Unters<strong>ch</strong>utzstellung und entspre<strong>ch</strong>endeBeiträge für aufwendige Massnahmen im Sinne der denkmalpflegeris<strong>ch</strong>en Erhaltung. Sieverpfli<strong>ch</strong>tete si<strong>ch</strong> vertragli<strong>ch</strong>, sämtli<strong>ch</strong>e Arbeiten na<strong>ch</strong> den Vorgaben der kantonalen Denkmalpflegedur<strong>ch</strong>zuführen und den Da<strong>ch</strong>berei<strong>ch</strong> des Wohnhauses ni<strong>ch</strong>t auszubauen undunbeheizt zu belassen.Die grosse kulturhistoris<strong>ch</strong>e Bedeutung und der allgemein gute Erhaltungszustand des1471d über einem romanis<strong>ch</strong>en Keller erstellten Wohnhauses und der 1476d daranangebauten S<strong>ch</strong>eune re<strong>ch</strong>tfertigen den staatli<strong>ch</strong>en Kostenbeitrag. Das Wohnhaus ist einFa<strong>ch</strong>werkbau in Ei<strong>ch</strong>enholz mit no<strong>ch</strong> teilweise vorhandenen ursprüngli<strong>ch</strong>en Lehmfle<strong>ch</strong>twerk-Ausfa<strong>ch</strong>ungen.Das beidseitig zum Halbwalm abgebundene Da<strong>ch</strong>werk des Wohnteilsbesteht aus einer russges<strong>ch</strong>wärzten Pfetten-Rafen-Konstruktion mit FirstsäulenreiheKellerraum aus romanis<strong>ch</strong>erZeit (12./13. Jh.).Links: Nordostteil mitJo<strong>ch</strong>säule und dem signifikantromanis<strong>ch</strong>enMauerwerk. Zustand Mai2000. Dok. 3, Abb. 4.Re<strong>ch</strong>ts: Auss<strong>ch</strong>nitt desromanis<strong>ch</strong>en Putzes mitFugenstri<strong>ch</strong> an derWestwand; am oberenBildrand sind Reste eineszweiten Putzüberzugs,ebenfalls mit Fugenstri<strong>ch</strong>,erkennbar. Zustand Mai2000. Dok. 3, Abb. 8.142
Rheinau, ehem. <strong>Bauernhaus</strong>Links: Da<strong>ch</strong>raum überdem Wohnteil. Auss<strong>ch</strong>nittder firstparallelen Trennwandmit Fle<strong>ch</strong>twerkausfa<strong>ch</strong>ungen.Zustand na<strong>ch</strong>der Instandsetzung, Oktober2001. Fotoar<strong>ch</strong>iv HBA.Re<strong>ch</strong>ts: Ostwand mitbemalter Ausfa<strong>ch</strong>ung imÖkonomieteil von 1476d.Zustand Mai 2000.Dok. 3, Abb. 46.und stehendem Stuhl; es ist mit Sperrrafen, Langstreben sowie Kopf- und Fusshölzernlängs und quer gegen Winddruck gesi<strong>ch</strong>ert. Das Da<strong>ch</strong>werk der S<strong>ch</strong>eune ist na<strong>ch</strong> sehr ähnli<strong>ch</strong>emBauplan erstellt. Auf einigen Fa<strong>ch</strong>werkgefa<strong>ch</strong>en im Innern der S<strong>ch</strong>eune finden si<strong>ch</strong>einfa<strong>ch</strong>e Malereien unbekannter Zeitstellung.Ab Sommer 2001 wurde zunä<strong>ch</strong>st die S<strong>ch</strong>eune instandgesetzt. Die statis<strong>ch</strong> gefährdeteGiebelwand verankerte man am neuen Podest, das anstelle der Garbenbühne selbsttragendeingebaut worden war. Die Deckenbalken über den Kammern im Oberges<strong>ch</strong>oss wurdenverstärkt und die bemalten Ausfa<strong>ch</strong>ungen dur<strong>ch</strong> einen neuen Balkenüberzug gesi<strong>ch</strong>ert.Am Da<strong>ch</strong>werk waren mors<strong>ch</strong>e Fuss- und Firstpfetten teilweise zu ersetzen sowie vorZeiten entfernte Sperrrafen und Windverbände zu ergänzen. Neu wurde im S<strong>ch</strong>eunenteileine Treppe als direkter Zugang zum Da<strong>ch</strong>ges<strong>ch</strong>oss des Wohnhauses ges<strong>ch</strong>affen.In einer zweiten Etappe fanden Renovationsarbeiten am Wohnteil statt, wobei die beidenWohnungen unter Belassung des Grundrisses zu einer einzigen zusammengefasstwurden. Die Aussteifung der ehemaligen östli<strong>ch</strong>en Aussenwand erfolgte mit vers<strong>ch</strong>raubtenEisenrahmen, die Si<strong>ch</strong>erung eines gebro<strong>ch</strong>enen Bodenbalkens im Berei<strong>ch</strong> des Kaminsmit Stahlplatten. Einige Da<strong>ch</strong>balken, eine S<strong>ch</strong>welle und eine Fusspfette mussten ganzoder teilweise ersetzt werden. Die nördli<strong>ch</strong>e Mittelpfette wurde wieder in ihre ursprüngli<strong>ch</strong>eLage verbra<strong>ch</strong>t und mit zwei neuen Stuhlständern unterfangen. Entfernte KopfundLangstreben sowie Sperrrafen wurden ergänzt. Der Boden des Da<strong>ch</strong>raums erhielteine Isolation und neue Bodenbretter. Die einfa<strong>ch</strong> eingedeckten Da<strong>ch</strong>flä<strong>ch</strong>en von WohnundS<strong>ch</strong>eunenteil wurden abgedeckt, Lattungen, Aufs<strong>ch</strong>ieblinge, An- und Abs<strong>ch</strong>lüssegeprüft und wo nötig erneuert, und die teilweise handgestri<strong>ch</strong>enen Bibers<strong>ch</strong>wanzziegelwiederum verlegt. Einige Reihen neu in die Da<strong>ch</strong>flä<strong>ch</strong>en eingesetzter Glasziegel verbesserndie Beli<strong>ch</strong>tung des Da<strong>ch</strong>raums. Der Aussenverputz erhielt einen neuen, lei<strong>ch</strong>t gelbli<strong>ch</strong>enAnstri<strong>ch</strong>.E. T.1)Ledigli<strong>ch</strong> das Oberges<strong>ch</strong>oss und das Da<strong>ch</strong>ges<strong>ch</strong>oss sind dendrodatiert. Im Erdges<strong>ch</strong>oss können si<strong>ch</strong> no<strong>ch</strong>ältere Baureste verbergen.DOKUMENTATION1) Patrick Nagy, Andrea Tiziani, Rheinau – eine Stadt zwis<strong>ch</strong>en Abt und Adel, in: Mittelalter. Zeits<strong>ch</strong>rift desS<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>en Burgenvereins 4 (1999), S. 65–90, hier: S. 76. – 2) LRD 2000 (LN 468), dat. 6.10.2000. –3) Peter und Helen Albertin-Ei<strong>ch</strong>er, Büro für historis<strong>ch</strong>e Baufors<strong>ch</strong>ung, Winterthur, Bauges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>eDokumentation, April bis Juni 2000 (ZDA). – 4) Fotodokumentation KDP 2001–2002 (ZDA).Lagerbu<strong>ch</strong> der kantonalen Gebäudeversi<strong>ch</strong>erung: StAZ RR I 347 a, b. Vers. Nr. 130, vor 1898 Nr. 130 a,b, vor 1895 Nr. 43 a.143