ETAPPENZIEL ERREICHT - VfL Bochum
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Thomas Ernst schwärmt noch heute von der Stimmung bei den Heimspielen 1996/97 im UEFA-Cup<br />
Nächstes Jahr spielen wir hier im<br />
UEFA-Cup.“ So kam es auch, und<br />
es wurde noch genialer: Nach 24<br />
Minuten führte der kleine <strong>VfL</strong> im<br />
Tempel des sechsmaligen Europapokalsiegers<br />
mit 2:0. „Klaus Toppmöller<br />
schaute uns auf der Bank an<br />
und fragte: ‚Hat jemand von euch<br />
einen Fotoapparat dabei. Das müssen<br />
wir festhalten, das glaubt uns<br />
zu Hause keiner.‘ Ich werde diesen<br />
Moment nie vergessen.“ Dabei<br />
sollte es für die Nummer 2 persönlich<br />
noch besser werden. Weil sich<br />
Uwe Gospodarek beim 2:4 in Amsterdam<br />
verletzte, bekam er seine<br />
Gelegenheit. Thomas Ernst hielt bei<br />
den 2:0-Erfolgen gegen 1860 München<br />
und bei Arminia Bielefeld in<br />
der Liga souverän und durfte auch<br />
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ran. „Das war vom Spielverlauf her<br />
verdammt eng. Wenn wir das 2:1 etwas<br />
länger gehalten hätten, hätten<br />
wir eine Chance gehabt.“<br />
Jahrhundert-Elf<br />
Der UEFA-Cup war für den <strong>VfL</strong> vorerst<br />
Geschichte, dafür hatte der<br />
Verein eine neue Nummer 1. Doch<br />
Thomas Ernst hinterließ nicht nur<br />
auf dem grünen Rasen Spuren. Er<br />
lernte den gleichnamigen Schriftsteller<br />
Thomas Ernst kennen, ging<br />
mit ihm auf Lesetour, half mit die<br />
legendären „blau-weißen Abende“<br />
im Schauspielhaus zu etablieren,<br />
wurde zum Publikumsliebling.<br />
1999 beispielsweise wählten die<br />
<strong>VfL</strong>-Fans auf der Vereinshomepage<br />
„Gustl“ als besten Torwart in die<br />
Jahrhundert-Elf. Einen Spitznamen,<br />
den er einem Teamkollegen aus der<br />
Zeit bei Eintracht Frankfurt in der Jugend<br />
zu verdanken hat. Der hatte<br />
es eilig, bog um die Ecke und stieß<br />
fast mit Ernst zusammen, der mit<br />
aufgerissenen Augen im Türrahmen<br />
stand. „Der sieht ja aus wie Gustav<br />
Gans“, so der trockene Kommentar<br />
des Zu-spät-Kommers. Aus Gustav<br />
wurde schnell „Gustl“, und Physiotherapeut<br />
Karl-Heinz Ohland, der<br />
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brachte den Namen mit vom Main<br />
an die Ruhr.<br />
39<br />
BOCHUMER JUNGEN<br />
Sehr fair<br />
Im Januar 2001 trennten sich dann<br />
die Wege. Thomas Ernst zog sich<br />
in der Vorbereitung auf die Spielzeit<br />
2000/01 einen Muskelfaserriss<br />
zu, Rein van Duijnhoven wurde zur<br />
Nummer 1. Der Holländer bot starke<br />
Leistungen, so dass sich Ernst nach<br />
seiner Genesung hinten anstellen<br />
musste. Als dann Cheftrainer Ralf<br />
Zumdick ihm anbot, vom Spieler- in<br />
den Trainerstab zu wechseln, verabschiedete<br />
er sich. „Mit 33 Jahren<br />
fühlte ich mich zu jung dafür.“<br />
Der VfB Stuttgart hatte Interesse, der<br />
<strong>VfL</strong> ließ die Keeper ziehen. „Dabei<br />
war der VfB damals ein Konkurrent<br />
im Abstiegskampf. Herr Altegoer<br />
und Herr Hilpert waren damals sehr<br />
fair zu mir.“<br />
Was macht den <strong>VfL</strong> aus?<br />
Ein Umgang, der charakteristisch<br />
für den Verein ist, so Thomas Ernst.<br />
„Der Respekt untereinander ist sehr<br />
groß. Und das gilt für den ganzen<br />
Verein. Persönlichkeiten wie Frau<br />
Ternow leben dieses Miteinander<br />
vor, das auch auf die Spieler abstrahlt<br />
– zu mindest zum Teil. Ich<br />
habe beim <strong>VfL</strong> nur ganz wenige Pro-<br />
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sich selbst gekümmert haben. Diesen<br />
Verein habe ich nie als Sprungbrett<br />
gesehen. Mein Ziel ist es,<br />
möglichst lange für ihn zu arbeiten<br />
und zusammen Erfolg zu haben.“<br />
Erleichterung beim Sportvorstand: Durch ein 2:0 gegen Frankfurt ist der Klassenerhalt 2009 unter<br />
Dach und Fach