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Kunstverein Baselland - Muttenz, Kunsthaus Baselland

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<strong>Kunstverein</strong> <strong>Baselland</strong><br />

Jahresbericht<br />

2009


<strong>Kunstverein</strong> <strong>Baselland</strong><br />

Jahresbericht<br />

2009


Das Vorwort<br />

Manuela Eichenberger<br />

Präsidentin<br />

Liebe Mitglieder<br />

des<br />

<strong>Kunstverein</strong>s <strong>Baselland</strong><br />

Die thematische Ausstellung Golden Agers &<br />

Silver Surfers soll stellvertretend als viel be -<br />

achtetes Beispiel des hohen Anspruch-Niveaus<br />

des <strong>Kunsthaus</strong> <strong>Baselland</strong> als Vermittler zeit -<br />

genössischer Kunst erwähnt werden. Die fun-<br />

dierte und positive Berichterstattung in den<br />

Medien, aber vor allem die Verleihung<br />

des Eidgenössischen Preises für<br />

Kunsträume durch das BAK sind die<br />

Anerkennung des inno vativen Kuratoriums unserer<br />

<strong>Kunsthaus</strong>-Direktorin Sabine Schaschl.<br />

Auch die wiederholte Verleihung des Kunst -<br />

preises der Kantonalbank BL, mittlerweile ein<br />

gesellschaftlicher Anlass, bezeugen diese Wertschätzung.<br />

<strong>Kunsthaus</strong>-<br />

Standort<br />

Bereits letztes Jahr haben wir darauf hinge -<br />

wiesen, dass das <strong>Kunsthaus</strong> <strong>Baselland</strong> vor einer<br />

wichtigen Entscheidung steht. Die Christoph<br />

Merian Stiftung (CMS) strebt einen grossen<br />

Kunst-Campus – das Kunstfreilager – bei der<br />

Hochschule für Gestaltung und Kunst auf dem<br />

Dreispitz an. Das <strong>Kunsthaus</strong> <strong>Baselland</strong><br />

soll sich ein neues Gebäude<br />

mit dem Haus der Elektronisch en<br />

Künste und den Iaab-Ateliers<br />

teilen. Es stellt sich die Frage, ob der mit hohen<br />

Investitions- und Betriebskosten verbundene<br />

Ortswechsel überhaupt sinnvoll ist, bzw. wer die<br />

Mehrkosten bezahlen wird, wie sich das Umfeld<br />

und die Nachbarschaft gestalten und welche<br />

Kompromisse verlangt werden.<br />

Der<br />

Entscheidungsprozess<br />

Aufgrund der Ende des ersten Quartals vor -<br />

liegenden Vorstudie der CMS-Architekten mit einer<br />

detaillierten Grobkostenschätzung wird der<br />

Vorstand, der diesem Projekt positiv<br />

gegenübersteht, die politischen<br />

und finanziellen Voraus setzungen abklären, die<br />

zur Realisierung erfüllt sein müssen. Anfangs<br />

Mai wird das <strong>Kunsthaus</strong>-Projekt im Dreispitz


dem Regierungsrat des Kantons BL vorgestellt<br />

und somit der politische Entscheidungsprozess<br />

eingeleitet. Der Kunst verein erwartet<br />

vor allem einen klaren Hinweis<br />

der Exekutive, ob das Standort-Projekt<br />

überhaupt eine reelle Chance für die unabdingbare<br />

Finanzierung durch den Kanton hat und<br />

weiterverfolgt werden kann. Sobald die notwendigen<br />

Voraussetzungen für die konkrete Projekt-<br />

Planung gegeben sind und ein realistisches<br />

Szenario erstellt werden kann, wird der Vorstand<br />

dem Verein einen gut durchdachten und fundierten<br />

Vorschlag unterbreiten.<br />

Trennung von Liegenschaft<br />

und Betrieb<br />

Der Vorstand hat entschieden, das Projekt Dreispitz<br />

unabhängig von der zurzeit bespielten<br />

eigenen Liegenschaft im St. Jakob weiter zu verfolgen.<br />

Da noch kaum absehbar ist, welche Bauvorhaben<br />

in welchem Zeitraum auf unserem<br />

jetzigen Areal geplant werden, soll das heutige<br />

<strong>Kunsthaus</strong>-Gebäude so intensiv wie möglich<br />

ausgemietet werden bzw. bleiben. Auch das<br />

Dreispitz-Projekt dürfte sich – im besten Falle –<br />

über einen Zeitraum von mindestens drei bis vier<br />

Jahren erstrecken, so dass auch längerfristigen<br />

Aus mietungen nichts im Wege steht.<br />

Um die Liegenschafts-Problematik vom <strong>Kunsthaus</strong>betrieb,<br />

unserem eigentlichen Kern ge-<br />

schäft, zu entflechten, evaluiert der Vorstand<br />

die Frage, ob die Errichtung einer<br />

gemeinnützigen Stiftung ‹<strong>Kunsthaus</strong><br />

<strong>Baselland</strong>› eine sinnvolle Lösung ist.<br />

Der Zweck einer solchen Stiftung würde in erster<br />

Linie sein, dem vom <strong>Kunstverein</strong> getragenen<br />

<strong>Kunsthaus</strong> <strong>Baselland</strong> geeignete Räumlichkeiten<br />

zur Verfügung zu stellen oder zu finanzieren.<br />

Sollte sich die Stiftungsidee als zweckmässig erweisen,<br />

würde der Vorstand den Mitgliedern einen<br />

entsprechenden Vorschlag vorlegen.<br />

Auch dieses Jahr wird das <strong>Kunsthaus</strong> mit drei<br />

eigenen Ausstellungs-Blocks die<br />

Kulturszene in der Region be -<br />

reichern. Neben den Führungen runden<br />

spannende Werkgespräche das Aus stel lungs -<br />

programm ab und bieten eine gute Möglichkeit,<br />

die teilweise komplexen Hintergründe und Denkweisen<br />

der ausstellenden Künstlerinnen besser<br />

zu verstehen.


Bericht der Direktorin<br />

Sabine Schaschl<br />

Liebe Mitglieder<br />

des<br />

<strong>Kunstverein</strong>s <strong>Baselland</strong><br />

Das Jahr 2009 war für das <strong>Kunsthaus</strong> <strong>Baselland</strong><br />

ein sehr erfolgreiches und zwar sowohl aus programmatischer<br />

Sicht als auch in Bezug auf die<br />

anhaltend positive Aussenwahrnehmung der<br />

Institution <strong>Kunsthaus</strong> <strong>Baselland</strong>.<br />

Bereits mit der Januar-Ausstellung ‹Recent<br />

Works› von Omer Fast (geb. 1972 in Israel,<br />

lebt in Berlin) konnten wir einen der heraus -<br />

ragendsten jungen Künstler der Gegenwart<br />

erstmals in einer institutionellen<br />

Einzelausstellung in der Schweiz<br />

zeigen. Der Künstler erhielt im Herbst 2009 den<br />

renommierten und hoch dotierten Preis der<br />

Berliner Nationalgalerie, worüber wir uns mit ihm<br />

sehr freuten. Omer Fast untersucht in seinen<br />

Einkanal- und Mehrfachprojektionen die Trans -<br />

formation von Erfahrungen in Erinnerungen und<br />

Erzählungen. Dabei unterläuft er die Logik der<br />

linearen Erzählung und lotet aus, wie Geschichten<br />

zu solchen werden, und wie sie innerhalb<br />

ihrer Entstehung Veränderungsprozessen unter-<br />

worfen sind. Nach erfolgreicher Zusatz-Akquisition<br />

von Fördergeldern und in Zusammenarbeit<br />

mit dem <strong>Kunstverein</strong> Hannover und dem Green<br />

Box Verlag konnten wir auch die erste mono -<br />

graphische Publikation des Künstlers ‹In Memory›<br />

herausgeben, die ab sofort im<br />

<strong>Kunsthaus</strong> <strong>Baselland</strong> erhältlich ist.<br />

Ein zweites programmatisches Highlight war die<br />

Ausstellung ‹Mind the gap› des aus<br />

Venezuela stammenden Künstlers Javier<br />

Téllez (geb. 1969 in Valencia, lebt in New York).<br />

Vor allem das internationale Publikum der Art<br />

Basel hat uns die Hochwertigkeit dieser Aus -<br />

stellung immer wieder bestätigt. Wir konnten<br />

drei der markantesten Arbeiten<br />

von Téllez vollumfänglich zeigen<br />

und haben keine Mühen gescheut, diese in<br />

hochwertigen Installationen zu präsentieren,<br />

darunter den damals neuesten Film ‹Caligari und<br />

der Schlafwandler›. Wie bei fast allen von Téllez‘<br />

Filmen basiert auch das jüngste Werk auf seinem<br />

Interesse an psychiatrischen Einrichtungen und<br />

dem Hinterfragen von vermeintlich ‹normalem›<br />

und ‹pathologischem› Verhalten. Seine Filme<br />

sind meist Kooperationen mit Laienschauspielern,<br />

darunter auch Patienten psychiatrischer<br />

Einrichtungen. Mit dieser Ausstellung haben wir<br />

ein gesellschaftlich relevantes Thema aufge -


griffen, ebenso wie einen wichtigen Künstler der<br />

Gegenwart mit einer ersten institutionellen<br />

Einzelausstellung in der<br />

Schweiz gezeigt.<br />

Mit jeweils einer Einzelausstellung gefördert<br />

wurden auch die beiden jungen, in Basel<br />

lebenden Künstler Kaspar Müller (geb.<br />

1983 in Schaffhausen) und Hagar Schmidhalter<br />

(geb. 1968 in Raron). Beide haben für<br />

ihre erste Institutions ausstellung neue und<br />

erstmals gezeigte Arbeiten präsentiert. Be -<br />

sonders stark in Erinnerung geblieben sind die<br />

drei Figuren aus Stroh von Kaspar Müller und die<br />

Malerei-Experimente von Hagar Schmidhalter,<br />

die bei den jeweiligen Künstlergesprächen für<br />

zahlreiche Diskussionen sorgten.<br />

Ein weiterer Höhepunkt im Jahr 2009 war die<br />

internationale Gruppenausstellung ‹Golden<br />

Agers & Silver Surfers›: Über das Bild<br />

des Alter(n)s in der zeitgenössischen Kunst›, die<br />

ich zusammen mit dem Zürcher Kurator<br />

Christoph Doswald zusammenstellen<br />

konnte. Die Ausstellung hatte zwar eine bestimmte<br />

Alters- bzw. Zielgruppe zum Thema,<br />

entwickelte aber einen Dialog, der alle Menschen<br />

mit einbezog. Seit der klassischen Moderne<br />

ist das Alter fast komplett aus der<br />

Ikonographie der Kunst verschwunden – paradoxerweise<br />

im Gegensatz zur gesellschaftlichen<br />

Virulenz der Thematik.<br />

Die Ausstellung ‹Golden Agers & Silver Surfers›<br />

versuchte vor allem mit jüngeren Künstler -<br />

positionen auf jene gesellschaftliche Diskrepanz<br />

aufmerksam zu machen. Sie zeigte Arbeiten, die<br />

sich essayistisch oder symbolisch mit der<br />

Sterblichkeit befassen (Gabriela Gyr,<br />

Melli Ink, Bruno Jakob) ebenso wie mit<br />

den Alterungsprozessen (Charlie White,<br />

Julika Rudelius, Keren Cytter, Max<br />

Philipp Schmid); die sich das Alter in<br />

jungen Jahren – quasi wörtlich – auf den Körper<br />

schreiben (Miwa Yanagi); die sich mit<br />

Institutionen der Gesellschaft auseinanderset-<br />

zen, die für den alten Menschen geschaffen<br />

wurden (Anna Winteler, Thomas<br />

Müllenbach) oder den individuellen und<br />

persönlichen Eigenheiten von Alter auf die Spur<br />

gehen (Gitte Villesen). Das Alter ist ein<br />

gesellschaftlich relevantes Phänomen, dem das<br />

starke Potential der Kunst zu einer neuen<br />

Bildhaftigkeit verhilft. Im bildnerischen Schaffen<br />

unserer Zeit spiegeln sich die Wünsche und<br />

Sehnsüchte des Menschen. Die Ausstellung<br />

wurde zum Publikumsrenner und auch die<br />

Rahmenveranstaltungen waren sehr gut besucht.<br />

Mitten in der Herbstsaison präsentierte der<br />

Basler Kunstkredit seine Ankäufe und die<br />

Beiträge zu verschiedenen Projekt-Ausschreibungen.<br />

Seit 1998 war der Kunstkredit regelmässig<br />

zu Gast im <strong>Kunsthaus</strong> <strong>Baselland</strong>. Das<br />

langjährig Mietverhältnis endete im Jahr 2009;<br />

der Kunstkredit wünscht, seine Präsentationen<br />

wieder im Stadtkanton durchzuführen.


Mit der neu auf insgesamt fünfzehn teilnehmenden<br />

Institutionen angewachsenen ‹Regionale<br />

10› wurde das Ausstellungsjahr 2009<br />

über den Jahreswechsel mit regem Besucher -<br />

andrang abgeschlossen. Die grenzübergreifende,<br />

jurierte Ausstellung gehört seit Jahren zu<br />

den am besten besuchten Ausstellungen. Das<br />

<strong>Kunsthaus</strong> <strong>Baselland</strong> ist sehr stolz auf die seit<br />

fünf Jahren bestehende Partnerschaft mit der<br />

<strong>Baselland</strong>schaftlichen Kantonalbank,<br />

die sich in Form einer grosszügigen<br />

Unterstützung des Jahresprogrammes und der<br />

Vergabe eines Kunstpreises aus der Regionale-Ausstellung<br />

im <strong>Kunsthaus</strong> <strong>Baselland</strong><br />

manifestiert. Im Jahr 2009 fiel die Wahl der<br />

BLKB-Kunstpreis Jury auf die Arbeit von Lena<br />

Maria Thüring ‹Der grosse Bruder, Der<br />

Bruder, Die Schwester, Die kleine Schwester›<br />

(2009).<br />

Auch das <strong>Kunsthaus</strong> <strong>Baselland</strong> hat wieder einen<br />

Preis gewonnen: Wir sind sehr stolz auf den<br />

Empfang des ‹Eidgenössischen Preis<br />

für Kunsträume›, vergeben vom Bundes-<br />

amt für Kultur. Mit dem ‹art-tv Award – Schweizer<br />

Kulturperle›, den das <strong>Kunsthaus</strong> <strong>Baselland</strong><br />

im Jahre 2008 erhielt, sowie dem ‹Eidgenössischen<br />

Preis für Kunst vermittlung› 2005 an mich<br />

persönlich, sind die Tätigkeiten des <strong>Kunsthaus</strong><br />

<strong>Baselland</strong> nun mehrfach ausgezeichnet<br />

worden.<br />

Alles in allem war das Jahr 2009 ein Jahr voller<br />

spannender, erfolgreicher Ausstellungen be -<br />

gleitet von einem dichten Veranstaltungs -<br />

programm. Den Besucherinnen und Besuchern<br />

ebenso wie den Mitgliedern und dem Vorstand<br />

des <strong>Kunstverein</strong>s <strong>Baselland</strong> – Trägerschaft des<br />

<strong>Kunsthaus</strong> <strong>Baselland</strong> - möchte ich ganz herzlich<br />

für die aktive Unterstützung bedanken.<br />

Alle hier angeführten positiven Tatsachen dürfen<br />

nicht darüber hinweg täuschen, dass das<br />

<strong>Kunsthaus</strong> <strong>Baselland</strong> vor grossen finanziellen<br />

Herausforderungen steht. Mit dem Wegfall der<br />

dreijährigen Partnerschaft mit der Fondation<br />

Nestlé pour l’art und dem Wegfall der Ein -<br />

nahmen aus der Kunstkredit-Vermietung stehen<br />

uns in den nächsten Jahren grosse finanzielle<br />

Herausforderungen bevor. Mehr denn je werden<br />

wir Ihre ideelle und finanzielle Unterstützung<br />

benötigen.


Vernissage<br />

Golden Agers & Silver Surfers


Julika Rudelius<br />

Paul Pretzer<br />

Hagar Schmidhalter<br />

Matthias Aeberli


Rückschau 09<br />

Ausgewählt von<br />

Margrit Schmid<br />

Raphael Danke/Omer Fast/<br />

Kaspar Müller/Basim Magdy<br />

15. Januar bis 22. März 2009<br />

… Mit seiner Ausstellung ‹Filer à l’Anglaise› setzt<br />

sich Raphael Danke in Collagen, Skulptu-<br />

ren und Instal lationen mit der Präsenz des Menschen<br />

im Raum auseinander und dem, was<br />

nach seinem Verschwinden bleibt. Die Vorlagen<br />

für die Collagen findet er in Modemagazinen.<br />

Durch Herausschneiden der menschlichen Figur<br />

bringt er den jeweiligen Werbeträger selbst zum<br />

Verschwinden. Was bleibt und in den Collagen<br />

neu zusammengefügt wird, sind die oberflächlichen<br />

Hüllen (Gewänder, Haare). …Kaspar<br />

Müller (*1983) konfrontiert die Besucher mit<br />

drei leicht über lebensgrossen Figuren aus Stroh,<br />

die behäbig wie Michelin Männchen und doch<br />

durch ihre Posen leicht bedrohend wirken. …<br />

Dass auch Wirklichkeit oberflächlich geschönte<br />

Fiktion ist, zeigt Omer Fast im 2008 en -<br />

tstandenen Film ‹Looking Pretty for God›. Er ver-<br />

knüpft die Tonspur von<br />

Interviews mit Bestattungsunternehmern<br />

mit im Film gezeigten<br />

Fotoshootings von Kinder-Modellen.<br />

Die Arbeit der Maskenbildner, die<br />

die Kinder für die Werbeaufnahmen schminken,<br />

wird so eng geführt mit dem Ein balsamieren und<br />

Verschönern von Leichnamen.…<br />

Ingeborg Ströle<br />

<strong>Baselland</strong>schaftliche Zeitung bz, 14.01.2009<br />

Tief durchatmen: Omer Fast, ein Israeli in<br />

Berlin, zählt zu den herausragenden Film- und<br />

Videokünstlern der Gegenwart. … D er Film ‹Take<br />

a Deep Breath› von Omer Fast, eine von drei<br />

gezeigten Videoarbeiten in der aktuellen Ausstellung<br />

im <strong>Kunsthaus</strong> <strong>Baselland</strong>, beginnt wie<br />

eine klassische Hollywood-Produktion, die einen<br />

Augenzeugenbericht eines Selbstmordattentats<br />

nachstellt. … Fasts Arbeiten entwickeln sich nicht<br />

linear, sondern auf verschiedenen Ebenen, bis<br />

die Vermischung aus Andeutungen, konkreten<br />

Informationen und scheinbar Nebensächlichem<br />

die Geschichte selbst infrage stellt. … Bei Omer<br />

Fast wird Geschichte zu einem faszinierenden<br />

Amalgam aus Erinnerung, Fiktion, aus Geschehenem<br />

und Erzählung. ..<br />

Reto Thüring<br />

bazkulturmagazin, Basler Zeitung, 15.01.2009<br />

Omer Fast ist ein Meister der komplexen<br />

Erzählkunst. Narration ist bei dem 1972 in Jerusalem<br />

geborenen Videokünstler kein gerad -<br />

liniger Strang, sondern eine vielschichtige


Verwebung unterschiedlicher Ebenen. Dies zeigt<br />

sich in seiner gegenwärtigen Schau im <strong>Kunsthaus</strong><br />

<strong>Baselland</strong> vor allem bei der neuesten<br />

Arbeit ‹Take a Deep Breath› (2008). Obgleich die<br />

wahre Geschichte eines israelischen Arztes, der<br />

Zeuge eines Bombenattentates wird, auf den<br />

ersten Blick nicht als Komödie erscheint, ent -<br />

wickelt sie sich im Laufe des Plots zum humoresken<br />

Verwirrspiel. … Ein weiterer Bruch liegt im<br />

hollywoodartigen Stil der zweikanaligen Instal -<br />

lation, die im Widerspruch steht zum ärmlichen<br />

Setting des zerbombten Falafel-Imbisses in<br />

Israel.…<br />

kdw<br />

Neuen Zürcher Zeitung, 21./22. 02.2009<br />

Der in Israel geborene, in Berlin lebende Omer<br />

Fast gehört zu den spannendsten Vertretern<br />

aktueller Videokunst. In komplexen Inszenierungen<br />

seziert er sich überlagernde Schichten von<br />

Erinnerung und medialer Übersetzung, Realität<br />

und Fiktion. Die aktuelle Ausstellung zeigt drei<br />

neue Arbeiten. … Die geloopte Zweikanalin -<br />

stallation verwebt verschieden Zeit- und Realitätsebenen<br />

zu einem komplexen narrativen<br />

Konstrukt, in dessen Verlauf sich das Geschehen<br />

auf dem Set selbst als Inszenierung entlarvt. Wie<br />

schon in vorausgegangenen Arbeiten – wie<br />

‹Spielbergs List› oder ‹The Casting› – untersucht<br />

Fast in seinem jüngsten Film ‹Take a Deep Breath›<br />

das Verhältnis von persönlicher Erinnerung und<br />

rekonstruierter Geschichte, sowie die vielfachen<br />

Transformationen durch Regisseur, Kamera,<br />

Schauspieler, Statisten, Übersetzung, Schnitt und<br />

Nachbearbeitung. Die erzählerischen Konventionen<br />

der Film- und Fernsehindustrie werden dabei<br />

minutiös dekonstruiert und blossgelegt.<br />

Die Einkanalinstallation ›De Grote Boodschap›,<br />

2007, konzipiert für die Contour Biennale in der<br />

belgischen Stadt Mechelen, bedient sich des von<br />

TV-Serien bekannten Formats. Die Kamera gleitet<br />

zwischen drei Appartements und vier Erzählsträngen<br />

hin und her, in deren Zentrum eine alte<br />

Frau und ihre obskure Geschichte, sowie zwei<br />

Paare und ein arabischer Nachmieter stehen.<br />

Die Protagonisten sind gefangen in einer Zeitschlaufe,<br />

in ihren Erinnerungen, Fremdenangst<br />

und Paranoia. …<br />

Eva Scharrer<br />

Kunst Bulletin, Nr. 3/2009<br />

Zum dritten Mal beauftragte das <strong>Kunsthaus</strong><br />

<strong>Baselland</strong> einen Künstler, die Visibilität der im<br />

Industriegebiet neben einem Autohaus gele -<br />

genen Institution durch die Gestaltung der Front-<br />

fassade zu erhöhen. Der in Aegypten geborene,<br />

in Basel lebende Künstler Basim Magdy<br />

bedient sich dabei gekonnt subversiv der plakativen<br />

Mittel der (Auto-)Werbung und verbindet<br />

diese selbstironisch mit existenziellen Fragen<br />

nach der Vergeblichkeit menschlichen Handelns.<br />

… Wie in Magdys comichaften Zeichnungen,<br />

Collagen und Installationen wird auch hier durch


die Gegenüberstellung von Text, Titel und Bild ein<br />

absurdes Szenario konstruiert, dessen vordergründige<br />

Banalität ernsthafte Fragen stellt: Aus<br />

welcher Motivation heraus handeln wird, und<br />

wie kann unser Handeln unser Schicksal beeinflussen?<br />

ES im Kunst Bulletin, Nr. 3/2009<br />

Michael Bauer/JavierTéllez<br />

/Hagar Schmidhalter<br />

25. April bis 28. Juni 2009<br />

…Michael Bauer (*1973) zeigt unter dem<br />

Titel ‹Anthem› Gemälde, Graphiken und Plastiken.<br />

Seine Bilder zeichnen sich durch einen dekorativen<br />

Stil-Mix aus. Informell-freie Farbstrudel<br />

in Schlammbraun sind auf grau-braun grundierter<br />

grober Leinwand kombiniert mit buntfarbigen,<br />

konstruktiven Formen und Linien… Die<br />

Mischung der Stile schlägt sich bei Bauers Skulpturen<br />

auch im Materialmix nieder. Freie amorphe<br />

Formen aus Gips, teilweise mit kleinen Mosaik-<br />

Glasfliesen überzogen, stehen auf grob gearbeiteten<br />

Sockeln aus Press-Span oder Karton. …<br />

Ingeborg Ströle<br />

<strong>Baselland</strong>schaftlichen Zeitung bz, 08.05.2009<br />

Das <strong>Kunsthaus</strong> <strong>Baselland</strong> zeigt Javier Téllez‘<br />

‹Caligari und der Schlafwandler›, ein 60-mi-<br />

nütiges Video, das er im Einsteinturm des<br />

expressionistischen Architekten Erich Mendelsohn<br />

in Potsdam gedreht hat. Der suggestive,<br />

sehr pro fes sionell verarbeitete Spielfilm thematisiert<br />

die Schleuse, die sich oft zwischen dem Genialisch-Kreativen<br />

und dem Verrückten auftut. …<br />

Tages-Anzeiger, 13.05.2009<br />

… Reflektiert, ironisch, humorvoll und erfrischend<br />

mutig ist das Erzählen, das die oft schrecklichen<br />

Inhalte konterkariert. Javier Téllez, einer<br />

der markantesten Künstler der Gegenwart,<br />

wuchs in einer Familie von Psychiatern auf; viele<br />

seiner Filme arbeiten mit Klinikpatienten. Im<br />

<strong>Kunsthaus</strong> <strong>Baselland</strong> sind jetzt in einer sehr<br />

schönen Inszenierung drei Werke von ihm zu sehen.<br />

Jedes stellt ein kleines Filmtheater dar; Vorhang,<br />

Stühle und speziell konstruierte Gehäuse<br />

gehören zur Installation. Der Projektion mit den<br />

Patientinnen aus Sydney steht ‹La Passion de<br />

Jeanne d’Arc› gegenüber, ein aufwühlender<br />

Stummfilm von 1928, der den Leidensweg der<br />

französischen Nationalheiligen fast ausschliesslich<br />

im Gesicht der Schauspielerin nachzeichnet.<br />

Téllez hat den Film mit neuen Zwischentiteln versehen:<br />

Der Opfergang der Jeanne d’Arc wird<br />

zum klinischen Fall, der Scheiterhaufen zur ‹Behandlung›.<br />

…<br />

mb<br />

Neuen Zürcher Zeitung, 6. 06.2009<br />

… Nicht selten rückt er (Téllez) soziale Komponenten<br />

in den Vordergrund, etwa in der Filmarbeit<br />

‹One flew Over the Void›, in der Patienten<br />

einer mexikanischen Psychiatrieklinik an der<br />

Grenze zu den USA mit einer zirkusartigen<br />

Parade auf ihr Dasein am Rande der Gesellschaft<br />

aufmerksam machen. …<br />

Karen N Gerig<br />

Basler Zeitung, 27. April 2009


… Manchmal ist es gut, mit dem Hässlichen Bekanntschaft<br />

zu machen, um sich zu wundern,<br />

auf welch wackligen Füssen das Schöne steht.<br />

Michael Bauer empfiehlt sich da gerne als<br />

Vermittler. Der 36-Jährige ist ein Held der dreckigen<br />

Geste. … Denn eines steht fest: ob Komposition,<br />

Material, Hängung, Rahmung oder<br />

Sockel – alles gehorcht bei Bauer einem ironischen<br />

System der Verweigerung, das Konventionen<br />

des Sehens, der Annäherung oder<br />

Sinnproduktion mit ähnlich brachialer Klugheit<br />

demontiert wie der Experimental Noise, den der<br />

Künstler regelmässig mit seiner Band ‹Ylmaz<br />

House Group› zum Besten gibt. …<br />

Dieter Roeschmann<br />

Regioartline Kunstmagazin Juni 2009<br />

… Auch in den übermalten Fotografien lotet<br />

Schmidhalter das räumliche Potenzial von<br />

Malerei weiter aus. Die Porträts werden mit farblich<br />

unterschiedlichen Flächen überdeckt, welche<br />

die Elemente der Konturen wieder aufgreifen<br />

und ähnlich einer Maske dem Gesicht übergestülpt<br />

werden. …Die Ausstellung ist wie ein<br />

Filmset angelegt, zeigt Möglichkeiten auf; und<br />

wie das Wetter könnte die Ausstellung am<br />

nächsten Tag auch ganz anders aussehen.<br />

Simon Baur<br />

Basler Zeitung, 05.Mai 2009<br />

Golden Agers & Silver Surfers<br />

Das Bild des Alter(n)s in der<br />

zeitgenössischen Kunst<br />

Keren Cytter/Regine von<br />

Felten/Manuel Graf/Gabriela<br />

Gyr/Melli Ink/Bruno Jakob<br />

/Stephan Melzl/Ryan Mosley<br />

/Thomas Müllenbach<br />

/Paul Pretzer/Julika Rudelius<br />

/Max Philipp Schmid<br />

/Gitte Villesen/Herbert Weber<br />

/Charlie White/AnnaWinteler<br />

/Miwa Yanagi<br />

Ein Projekt von Christoph<br />

Doswald und Sabine Schaschl<br />

9. August bis 4. Oktober 2009<br />

… Das Alter ist ein gesellschaftlich relevantes<br />

Phänomen, dem das starke Potential der Kunst<br />

zu einer neuen Bildhaftigkeit verhilft. Im bildnerischen<br />

Schaffen unserer Zeit spiegeln sich die<br />

Wünsche und Sehnsüchte des Menschen.<br />

Gleichzeitig formulieren die Kunstwerke etwas<br />

Eigenes, das dieser gesellschaftlichen Realität<br />

entgegengesetzt wird.<br />

Mittelbadischen Zeitung, 31.Juli 2009<br />

Unsere Gesellschaft altert so rasant, dass die<br />

Marketingstrategen der Werbewirtschaft kaum<br />

damit nachkommen, sich immer neue Namen<br />

für immer ältere Zielgruppen einfallen zu lassen:<br />

Babyboomer, Golden Agers, Silver Surfers, 50-<br />

60-70plus … Was sie angeblich eint, ist ihr unbedingter<br />

Wille zu Weisheit und Jugend. Ein


Widerspruch? Dieser Frage geht im <strong>Kunsthaus</strong><br />

<strong>Baselland</strong> jetzt eine klug arrangierte Ausstellung<br />

mit Arbeiten von Künstlerinnen und Künstlern<br />

zwischen dreissig und sechzig Jahren nach. Ds<br />

Ergebnis ihrer Recherche: ein kurzweiliger Parcours<br />

durch das faltige und verschattete Gelände<br />

unserer Wahrnehmung des Alter(n)s.<br />

Annabelle, 05.August.2009<br />

Das Thema Alter verschwand lange Zeit von den<br />

Bildern. Die Ausstellung im <strong>Kunsthaus</strong> <strong>Baselland</strong><br />

‹Golden Agers & Silver Surfers› widmet sich diesem<br />

neu. … Doch kaum hat man das <strong>Kunsthaus</strong><br />

betreten, sind allenfalls vorhandene Bedenken,<br />

es könne sich Altersheimstimmung breit machen,<br />

verflogen. Wohl ist die Thematik teilweise<br />

bedrückend, wohl erinnert sie die Besucher ans<br />

eigene Alter, ans eigene Ende. Doch eine sehr<br />

leichte, zuweilen erstaunliche, rührende oder<br />

witzige Art und Weise. Und auf künstlerisch sehr<br />

hohem Niveau. … Die aktuelle Ausstellung wolle<br />

das Alter nicht nur illustrieren, sondern auch<br />

darüber nachdenken, sagt Doswald. Auch eine<br />

differenzierte Darstellungsweise sei wichtig,<br />

ergänzt Schaschl und sagt energisch: «Diese<br />

alternden Frauenkörper, die auf jung getrimmt<br />

und so der Lächerlichkeit preisgegeben werden<br />

– das wollten wir nicht.» … Beeindruckend ist<br />

auch die Werkserie ‹My Grandmothers› der<br />

japanischen Konzeptkünstlerin Miwa Yanagi.<br />

Es sind inszenierte und bearbeitete Foto-<br />

grafien, die junge Frauen und deren Vision vom<br />

Altwerden abbilden. Schaurig schön ist ‹Eriko›,<br />

eine auf alt geschminkte junge Frau, die im roten<br />

eleganten Kleid auf ihrer eigenen riesigen marmornen<br />

Grabplatter posiert.…<br />

Michèle Faller<br />

<strong>Baselland</strong>schaftlichen Zeitung bz, 07. August 2009<br />

Vom lustigen Power Aging über den Jugendwahn<br />

bis hin zum Umgang mit dem Tod: Eine<br />

Kunstausstellung befasst sich mit den Bildern<br />

des Alter(ns. …Noch aber sind wir von einem<br />

entspannten Umgang mit dem Alter(n) weit entfernt:<br />

… Einen dezidierten Gegenakzent dazu<br />

setzt nun das <strong>Kunsthaus</strong> <strong>Baselland</strong>, wo unter<br />

dem Titel ‹Golden Agers – Silver Surfers› in Form<br />

einer Gruppenausstellung die Welt der Senioren<br />

ausgeleuchtet wird. Werke von gut einem Dutzend<br />

vornehmlich jüngerer Künstler fanden zusammen,<br />

um sich dem Thema ‹Alt sein› auf<br />

unterschiedlichste Art zu nähern. … Als eine der<br />

stärksten Arbeiten schliesslich präsentiert sich<br />

Julika Rudelius‘ Videoarbeit, in der sie<br />

sichtbar gestraffte und aufgepolsterte Amerikanerinnen<br />

vor ihren Swimmingpools defilieren<br />

und über die Quintessenz von Leben und Schönheit<br />

referieren lässt: eine bitterböse Abrechnung<br />

mit dem grassierenden Jugendwahn und ein<br />

Plädoyer fürs würdevolle Altern.<br />

Paulina Szczesniak<br />

Paulina Szeczesniak<br />

Tages Anzeiger, 25.August 2009<br />

Werke von 17 Künstlerinnen und Künstlern haben<br />

die Leiterin des <strong>Kunsthaus</strong> <strong>Baselland</strong> Sabine<br />

Schaschl und Gastkurator Christoph Doswald für<br />

diese thematische Ausstellung zusammenge -<br />

tragen, sie befassen sich in unterschiedlichsten<br />

Medien mit der Tradition des Vanitas-Gedankens<br />

wie etwa Melli Inks Glasskelett, der Hinfälligkeit<br />

des Körpers und der auferlegten Musse. …Weniger<br />

plakativ gibt sich die Arbeit von Regine<br />

von Felten ‹Pilze haben keine Blätter›. Wa-


um das so ist, erklärt eine handschriftliche Notiz:<br />

‹Die alte Trudi vergisst alles aha sonst geht es ihr<br />

gut›. Die Fotografien und Zeichnungen sind eine<br />

Art Selbstvergewisserung der Grossmutter und<br />

ein Gemeinschaftsprojekt mit der Enkelin, das<br />

trotz der Demenz Nähe aufkommen lässt. Einmal<br />

wachsen Pilze aus der Decke ihrer Wohnung, ein<br />

anderes Mal hat sie ihren Kopf aus dem Foto geschnitten.<br />

Viel Lakonie spricht aus diesen krakeligen<br />

Zeichnungen und Sätzen, aber auch<br />

Vereinsamung und Trauer, zugleich jedoch wird<br />

den Veränderungen der Persönlichkeit ein eigener<br />

Wert zugestanden. … Ähnlich behutsam<br />

geht Anna Winteler mit der Erfahrung von Alter<br />

und Krankheit um. Mit einer auf einem Rollstuhl<br />

installierten Kamera filmt sie die ganz alltäglichen<br />

Ereignisse auf einem Flur der Geriatrie. Unweigerlich<br />

nimmt der Betrachter die Perspektive<br />

des Rollstuhlfahrers ein, vor dem sich die automatischen<br />

Türen öffnen, an dem alte dämmernde<br />

Menschen in Rollstühlen vorbei<br />

geschoben werden, an dem Pflegekräfte in den<br />

Feierabend gehen. Dazu rezitiert eine Männerund<br />

eine Frauenstimme das alttestamentliche<br />

‹Hohelied›, bekanntlich keine Feier der barmherzigen,<br />

sondern der sinnlichen Liebe. Das überrascht<br />

zuerst, nach und nach verändert sich der<br />

Blick auf den Krankenhausflur. Er wird ruhiger,<br />

gelassener und schliesst Krankheit und Tod als<br />

Teil des Lebens mit ein. …<br />

Annette Hoffmann<br />

artline Magazin, September 2009<br />

Die Vorstellung vom Alter(n) kann natürlich nicht<br />

auf einen gemeinsamen Nenner reduziert werden,<br />

ein Begriff wie ‹die Betagten› lässt sich<br />

kaum konkretisieren. Die Belebung allerdings,<br />

welche die Thematik im Fokus der künstlerischen<br />

Auseinandersetzung der 17 Positionen umfas-<br />

senden Gruppenausstellung erfährt, zeugt von<br />

deren Brisanz. Thomas Müllenbachs<br />

(*1949) grossformatige Zeichnungen stilisieren in<br />

ihrer Entleertheit Räume aus Altersheimen so,<br />

wie man sie sich vorstellt: als Endstation ohne<br />

Sehnsucht. Endzeitstimmung geht auch von<br />

Anna Wintelers (*1954) Videoarbeit<br />

‹Geriatrie A- das Hohelied, 1991› aus. Die schleichende<br />

Fahrt einer Kamera durch die ge -<br />

riatrische Abteilung des Kantonsspital Basel<br />

transportiert das Gefühl der Verlangsamung vor<br />

dem erahnten Stillstand. …<br />

IF<br />

Kunst Bulletin, Nr. 10/2009<br />

REGIONALE 10<br />

28. November 2009 bis<br />

3. Januar 2010<br />

… Nun ist es wieder soweit, die Regionale 10 hat<br />

ihre in diesem Jahr 15 Tore geöffnet und lädt ein<br />

zur ‹Leistungsschau› der Kunst in der ganzen<br />

Region. Die Jubiläumsausgabe der Regionale<br />

hat mit den traditionellen Weihnachts- und Jahresausstellungen<br />

nichts mehr gemeinsam, ausser<br />

den Ausstellungsorten. Die Regionale ist,<br />

obwohl bereits von anderen Regionen kopiert,<br />

etwas Einmaliges. 15 verschiedene Ausstellungs-


orte in drei Ländern an neun verschiedenen<br />

Orten stellen unter einem gemeinsamen Dach<br />

das repräsentative gegenwärtige Kunstschaffen<br />

der Oberrheinregion aus. Nicht alle Kunst wird<br />

gezeigt, sondern ihre herausragenden Vertreter.<br />

…<br />

Streitpunkte aller Ausstellungen dieser Art sind<br />

die Auswahlkriterien. Unter der Organisation der<br />

Regionale hat sich ein Verfahren entwickelt, dass<br />

ausserordentlich aufwändig, aber auch spannend<br />

ist. Natürlich gibt es, wie bei 700 Einsendungen<br />

in diesem Jahr, Künstlerinnen und<br />

Künstler, die nicht berücksichtigt werden können.<br />

Dies führt zu Frustration en und Unmut, die aber<br />

von den Leiterinnen im persönlichen Gespräch<br />

abgebaut werden.…<br />

Alexander Jegge<br />

<strong>Baselland</strong>schaftlichen Zeitung bz, 28.November 2009<br />

Als von zehn Jahren die Regionale neu lanciert<br />

wurde, herrschte Aufbruchstimmung. Heute<br />

bleibt eine ganze Generation von namhaften<br />

Künstlern der Veranstaltung fern: Zu aufwendig<br />

ist das Prozedere, es fehlt an einer verbindenden<br />

Vision. … Das Problem ist nicht nur das hohe<br />

Gefälle sowohl in der Attraktivität der Aus -<br />

stellungshäuser wie in der Qualität der Eingaben.<br />

Während viele der diesmal 680 Bewerber<br />

unterm Jahr im Ausstellungsbetrieb nicht auftauchen<br />

… , glänzen umgekehrt just jene Künst -<br />

lerinnen und Künstler durch Abwesenheit, deren<br />

künstlerische Entwicklung zu verfolgen sich besonders<br />

lohnen würde: Künstler, die mit markanten<br />

Positionen und regelmässiger Präsenz im<br />

nationalen und internationalen Ausstellungska-<br />

lender das Interesse auf sich ziehen, Künstler,<br />

auf deren Leistung man in der Region Basel stolz<br />

sein darf. … Gerade deshalb droht das Meeting<br />

der Leistungsträger zu einem Treffen für den Breitensport<br />

zu werden. Was einst aufregend kosmopolitisch<br />

klang, hat heute den Beigeschmack<br />

des Provinziellen. … Neue Sicht. Wie kann die<br />

Jahresausstellung wieder erstarken? Soll sie nur<br />

noch jedes zweite Jahr stattfinden? Die Zahl der<br />

Institutionen verkleinert werden? Sollen Künstler<br />

auf Einladung verpflichtet, grössere Werkgruppen<br />

gezeigt werden? Denkbare Modelle gibt es<br />

einige, ohne Konzessionen ist keines zu haben.<br />

Sicher ist: Zurück zur Monogamie der Kunsthalle<br />

will niemand. Doch nach zehn Jahren Expansion<br />

heisst das Schlüsselwort nun Reduktion.…<br />

Alexander Marzahn<br />

Basler Zeitung, 09.Dezember 2009<br />

… Manche nennen sie die Leistungsschau der<br />

Region. Glaubt man dem Plakat, das Markus<br />

Schwander und Tina Z’Rotz für einige Häuser der<br />

Regionale 10 entworfen haben, muss es schon<br />

ein ganz besonderer Schaulauf sein. Mit<br />

‹Concours› ist dasjenige überschrieben, das im<br />

<strong>Kunsthaus</strong> <strong>Baselland</strong> auf die Ausstellung regionaler<br />

Kunstschaffender aufmerksam macht. Ein<br />

Zweibeiner-Pferd hoppelt mit diversen Kartons<br />

versehen durch eine mit Sägemehl ausgestreute<br />

Trainingshalle, rundherum hängen Plakate von<br />

Schwingerkämpfen. Ganz so ernst, so die<br />

Botschaft der Künstler, sollte man das gegenseitige<br />

Kräftemessen der Regionale also nicht<br />

nehmen. … Dem Moment der Unschärfe, der<br />

solchen Jahresausstellungen zu Eigen ist, versu-


chen viele Häuser durch konkrete Themen -<br />

setzungen zu entgehen. … Auch im <strong>Kunsthaus</strong><br />

<strong>Baselland</strong> haben die beiden Juroren Sabine<br />

Schaschl und Barnaby Drabble Werke aus -<br />

gesucht, die architektonische Elemente aufgreifen,<br />

aber auch einen Blick in das Innenleben der<br />

Häuser werfen. …<br />

Annette Hoffmann<br />

Basler Zeitung, 26.November 2009<br />

Im Rahmen des grenzüberschreitenden Aus -<br />

stellungsprojekts ‹Regionale10› ist zum sechsten<br />

Mal der Kunstpreis der <strong>Baselland</strong>schaftlichen<br />

Kantonalbank (BLKB) verliehen worden. Der mit<br />

10’000 Franken dotierte Preis geht an die Arlesheimer<br />

Künstlerin Lena Maria Thüring.<br />

In ihrem Film mit dem Titel ‹Der grosse Bruder,<br />

Der Bruder, Die Schwester, Die kleine Schwester›<br />

schildert die Künstlerin eine Art Psychographie<br />

einer Familie. Vier verschiedene Schauspieler lesen<br />

die Rollen der jeweiligen Geschwister, die<br />

aus individuellen Erinnerungen an gemeinsame<br />

Kindheitsgeschichten zusammengestellt worden<br />

sind. Aus den vier Monologen werden Geschichten<br />

aufgedeckt, die einen Einblick in die Abgründe<br />

einer gutbürgerlichen Familie auftun. In<br />

ihrem Film thematisiert Lena Maria Thüring die<br />

gesellschaftliche Rolle von Frau und Mann als<br />

Mutter und Vater, aber auch diejenige der<br />

Kinder. Sie zeigt dabei, wie diese von gesellschaftlichen<br />

Erwartungshaltungen, geschlechterspezifischemVerhalten,Verantwortungsgefühlen<br />

und gegenseitiger Abhängigkeit geprägt<br />

ist.…<br />

Wochenblatt für das Birseck und Dornach<br />

03.Dezember 2009<br />

Zwischen Atelieraufenthalten in Paris und New<br />

York holt Lena Maria Thüring zu Hause<br />

eine weitere Auszeichnung ab: Für ihre aktuellste<br />

Videoarbeit erhielt die 28-Jährige den mit 10’000<br />

Franken dotieren Preis der <strong>Baselland</strong>schaftlichen<br />

Kantonalbank. … Die Mikrofone machen die<br />

angegrauten Protagonisten des nun mit dem<br />

BLKB-Preis ausgezeichneten Films, der im Kunst -<br />

haus <strong>Baselland</strong> zu sehen ist, tatsächlich zu<br />

Moderatoren einer allgemeinen Vergangenheit:<br />

Interferenzen zwischen Erinnerungsfrequenzen<br />

lassen sich ohnehin aus keiner Biografie entfernen.<br />

…<br />

Daniel Morgenthaler<br />

Basler Zeitung, 10.Dezember 2009<br />

Verschiedenes<br />

Preis für Region<br />

Hiesige Kunsträume ausgezeichnet. Das Bun-<br />

desamt für Kultur (BAK) hat unter anderen das<br />

<strong>Kunsthaus</strong> <strong>Baselland</strong> in <strong>Muttenz</strong> und<br />

das Schweizerische Architekturmuseum in Basel<br />

mit je 20‘000 Franken sowie den Showroom in<br />

Basel mit 5’000 Franken ausgezeichnet. … Bei<br />

der Auswahl der Preise legt die als Jury wirkende<br />

Eidgenössische Kunstkommission ihren Schwerpunkt<br />

auf die Innovation und die Differenzierung<br />

der kuratorischen Konzepte. …<br />

<strong>Baselland</strong>schaftliche Zeitung bz, 31.10.2009<br />

Preisregen. Geld für Kunsträume.<br />

Das Bundesamt für Kultur verleiht 15 Preise an<br />

Ausstel lungsräume, die durch Innovation sowie<br />

Differenzierung auffallen. Zu den Gewinnern ge-


hören auch drei Basler Institutionen: das<br />

<strong>Kunsthaus</strong> <strong>Baselland</strong>, das Schweizeri-<br />

sche Architekturmuseum (je 20’000 Franken) sowie<br />

der Showroom (5’000 Franken).<br />

mac<br />

Basler Zeitung, 31.Oktober 2009<br />

Campus der (Medien-)Kunst<br />

Das Basler Plug-In sagt Ja zum Dreispitz – CMS<br />

plant neue Stiftung<br />

… Die CMS lockt mit tiefen Mieten und einem<br />

Neubau, in dem auch das <strong>Kunsthaus</strong><br />

<strong>Baselland</strong> Platz finden würde. … Das Kunst-<br />

haus <strong>Baselland</strong>? Hier gibt man sich derzeit noch<br />

bedeckt. Steht aber «den Entwicklungen um das<br />

Projekt Kunstfreilager positiv gegenüber», wie<br />

Manuela Eichenberger, Präsidentin des <strong>Kunstverein</strong>s,<br />

sagt. «Wir sind mit der CMS und dem<br />

Plug.In im Gespräch. Die Frage wird sein, welche<br />

Räumlichkeiten uns zu welchen Bedingungen<br />

angeboten werden.» Letztlich ist es eine Kostenfrage:<br />

Als Eigentümerin der aktuellen Liegenschaft<br />

beim St. Jakob sind die Mietkosten fürs<br />

<strong>Kunsthaus</strong> minimal.<br />

Die CMS hat bereits reagiert: Sie will eine Stiftung<br />

ins Leben rufen, die für die kulturellen Zugpferde<br />

die Differenz zwischen Marktmiete und ermässigter<br />

Kulturmiete bezahlt, wie Beat von Wartburg<br />

auf Anfrage bestätig. ‹Die geplante Stiftung<br />

‹Kultur im Dreispitz› hat den Vorteil, dass neben<br />

dem Kapital der CMS auch Drittmittel einfliessen<br />

können.› Das gesamte Dreispitz-Projekt beruhe<br />

auf einer Mischkalkulation: Steigerung der Wertschöpfung<br />

auf der einen Seite, Vergünstigungen<br />

für die Kultur auf der anderen. ‹Das Projekt kann<br />

nicht von uns durchgepaukt werden. Es ist ein<br />

Prozess, bei dem wir auf die Mithilfe unserer<br />

Partner angewiesen sind.› …<br />

Alexander Marzahn<br />

bazkulturmagazin, 17. Januar 2009<br />

Zieht das <strong>Kunsthaus</strong> auf den<br />

Dreispitz?<br />

Vision oder Option? Diese Frage wurde im <strong>Kunsthaus</strong><br />

<strong>Baselland</strong> bei einer öffentlichen Podiumsdiskussion<br />

begründet und kommentiert, aber<br />

noch nicht abschliessend beurteilt. Es bleiben finanzielle<br />

Fragen, aber auch jene, ob das noch<br />

junge, noch nicht fest etablierte Haus das Risiko<br />

eingehen soll, in ein Quartier zu ziehen, dessen<br />

Zukunft erst eine Vision ist. Samuel Herzog (NZZ<br />

Kultur) moderierte das Gespräch mit Niggi Ullrich<br />

(Leiter kulturelles.bl), Beat von Wartburg (Christoph<br />

Merian Stiftung), Karl Willimann (Landrat<br />

SVP, Präsident Erziehungs- und Kulturkommission),<br />

Diego Stampa (Galerist) und Sabine<br />

Schaschl (Direktorin <strong>Kunsthaus</strong> <strong>Baselland</strong>).<br />

…Die Gründe, die dafür sprächen liegen auf der<br />

Hand. Der Umzug böte einerseits die Möglichkeit<br />

eines massgeschneiderten Neubaus, andererseits<br />

stünde das <strong>Kunsthaus</strong> dann räumlich und<br />

inhaltlich in einem ‹angebrachteren› Kontext als<br />

heute, … Darin waren sich im Wesentlichen alle<br />

einig. Mehr (Stampa, von Wartburg) und verhaltener<br />

(Willimann, Ullrich) optimistisch. Das Verhaltene<br />

hat seine Ursache in der noch nicht<br />

abschliessend geklärten Frage der Finanzierung.<br />

Annina Fischer<br />

<strong>Baselland</strong>schaftlichen Zeitung bz, 10.12.2009


<strong>Kunsthaus</strong> <strong>Baselland</strong> diskutiert<br />

das Projekt Dreispitz<br />

…Klingt doch alles sehr verführerisch. Hier die<br />

Hochschule für Gestaltung und Kunst, dort die<br />

Galerien, die Kreativwirtschaft und Iaab-Künstlerateliers.<br />

…Und mittendrin das <strong>Kunsthaus</strong><br />

<strong>Baselland</strong>, das sich am Standort St. Jakob zu<br />

einem wichtigen Treffpunkt der lokalen Kunstszene<br />

gemausert hat. Kein Wunder, ist dieses<br />

Juwel für Beat von Wartburg von der Christoph<br />

Merian Stiftung (SMS) der ‹Wunschkandidat› für<br />

die weitere Entwicklung des Kunstfreilagers auf<br />

dem Dreispitz-Areal.<br />

Dass der <strong>Kunstverein</strong> noch zögert, …hat verschiedene<br />

Gründe. … Am heutigen Standort lebt<br />

man autonom und vor allem auch günstig: Die<br />

Liegenschaft befindet sich im eigenen Besitz.<br />

Und während Iaab, Plug-in oder Shift von der<br />

CMS auch finanziell getragen werden, lebt das<br />

<strong>Kunsthaus</strong> <strong>Baselland</strong> an der kurzen Leine kantonaler<br />

Subventionen, die heute mit dem Anspruch<br />

und Ansehen des Hauses nicht mehr in Einklang<br />

stehen. … »Persönlich bin ich der Meinung:<br />

Diese Expedition ist planen», gab Niggi Ullrich,<br />

… zu Protokoll, hoch zufrieden mit der Arbeit der<br />

aktuellen Leitung. Auch Karl Willimann (SVP), …<br />

findet das Projekt «eine bestechende Idee» – ….<br />

Als heimisches Gewächs habe das <strong>Kunsthaus</strong><br />

Anspruch auf Förderung; allerdings sei eine Aufstockung<br />

des Kulturbudgets illusorisch … Er<br />

(Diego Stampa) ist sicher: «Wenn das <strong>Kunsthaus</strong><br />

in neuer Dynamik im Dreispitz verankert ist, werden<br />

sich auch neue Geldquellen erschliessen.»<br />

Alexander Marzahn<br />

Basler Zeitung, 10. Dezember 2009


Ausstellungsansicht<br />

Raphael Danke<br />

Ausstellungsansicht<br />

Tobias Kaspar


Ausstellungsansicht<br />

Omar Fast


Ausstellungsansicht<br />

Javier Téllez


Liegenschaftsrechnung CHF CHF<br />

Aufwand<br />

Hypothekarzinsen 143 100.00<br />

Liegenschaftskosten und -unterhalt 284 954.65 -428 054.65<br />

Ertrag<br />

Mietzinseinnahmen 444 771.00 444 771.00<br />

Ertragsüberschuss Liegenschaftsrechnung 16 716.35<br />

Betriebsrechnung<br />

Betriebsrechnung 2009<br />

<strong>Kunstverein</strong> <strong>Baselland</strong><br />

<strong>Muttenz</strong><br />

Aufwand<br />

Personalaufwand 186 262.45<br />

Entschädigungen 8 860.60<br />

Bankzinsen & -spesen 3 186.00<br />

Mietzinsaufwand 40 000.00<br />

Versicherungen 1 715.90<br />

Ausstellungsaufwand 254 782.71<br />

Büro- und Verwaltungskosten 50 402.39<br />

Kommunikation und Informatik 38 749.20<br />

Sonstiger Betriebsaufwand 4 210.80 -588 170.05<br />

Ertrag<br />

Staatsbeitrag Kanton <strong>Baselland</strong> 425 000.00<br />

Mitgliederbeiträge 29 980.00<br />

Sponsoren- und Spendengelder 114 510.00<br />

Zinserträge 7 030.95<br />

Eintritte 8 083.60<br />

Provisionen 5 854.10 590 458.65<br />

Ertragsüberschuss Betriebsrechnung 2 288.60<br />

Ertragsüberschuss 2009 19 004.95


Aktiven<br />

CHF CHF<br />

Flüssige Mittel<br />

– Kasse 8 367.10<br />

– Postcheck 347 674.06<br />

– Bankguthaben, Wertschriften 586 134.58 942 175.74<br />

Debitoren 9 112.15<br />

Bilderbestand 1.00<br />

Aktive Rechnungabgrenzungsposten 6 465.35<br />

<strong>Kunsthaus</strong> 5 710 000.00<br />

Mobiliar, Einrichtungen und Informatik 6 100.00<br />

Total Aktiven 6 673 854.24<br />

Passiven<br />

Fremdkapital<br />

– Kreditoren 83 688.60<br />

– Hypothek 4 770 000.00<br />

– Passive Rechnungsabgrenzungsposten 98 000.00<br />

– Rückstellungen 580 000.00 5 531 688.60<br />

Zweckgebundene Reserven<br />

Bilanz 2009<br />

auf den 31. Dezember 2009<br />

<strong>Kunstverein</strong> <strong>Baselland</strong><br />

<strong>Muttenz</strong><br />

– Fonds für Bilderankauf 28 374.50 28 374.50<br />

Eigenkapital<br />

– Vereinsvermögen 1 094 786.19<br />

– Ertragsüberschuss 2009 19 004.95 1 113 791.14<br />

Total Passiven 6 673 854.24


Kommentar zur Jahresrechnung<br />

2009<br />

René Meyer Quästor<br />

Aufwand<br />

Die Kosten für die Kunstausstellungen belaufen<br />

sich auf gegenüber 2008 etwas höhere CHF<br />

254 782.71. Dagegen konnten die Personalkosten<br />

auf einem tiefen Niveau gehalten werden. Sie<br />

beliefen sich im Berichtsjahr auf CHF 186 262.45.<br />

Trotz schwierigem Geschäftsjahr schliesst die<br />

Vereinsrechnung mit einem Ertragsüberschuss<br />

von CHF 19 004.95 ab.<br />

Ertrag<br />

Die Mitgliederzahl konnte im Berichtsjahr gehalten<br />

werden (433), so dass die Mitgliederein -<br />

nahmen sich auf CHF 29 980.00. (Vorjahr CHF<br />

29 554.00) beliefen. Erfreuliches ist hingegen aus<br />

dem Bereich Sponsoring und Spenden zu berichten.<br />

Dank dem grossen Einsatz des ganzen<br />

<strong>Kunsthaus</strong>teams erhöhten sich die Einnahmen<br />

aus Sponsoring und Spenden im Berichtsjahr auf<br />

CHF 114 510.00 (Vorjahr CHF 76 509.35). Aus der<br />

Liegenschaftsrechnung kann wiederum ein Ertragsüberschuss<br />

von CHF 16 716.35 in die Vereinsrechnung<br />

integriert werden.<br />

Bilanz<br />

Die offenen Kreditoren per 31. Dezember 2009<br />

im Betrage von CHF 83 688.60 sind im laufenden<br />

Jahr vollständig bezahlt worden.<br />

Die Hypothek für unsere Liegenschaft beläuft sich<br />

unverändert auf CHF 4 770 000.00.<br />

Das Vereinsvermögen per 31. Dezember 2009<br />

beläuft sich, neu auf CHF 1 113 791.14.<br />

Rickenbach, 28. März 2010<br />

R. Meyer, Quästor<br />

Bericht der Revisionsstelle zur<br />

Eingeschränkten Revision an die<br />

Generalversammlung des<br />

<strong>Kunstverein</strong>s <strong>Baselland</strong>, <strong>Muttenz</strong><br />

Als Revisionsstelle haben wir die Jahresrechnung<br />

(Bilanz und Betriebsrechnung) des <strong>Kunstverein</strong>s<br />

<strong>Baselland</strong> für das am 31. Dezember<br />

2009 abgeschlossene Geschäftsjahr geprüft.<br />

Für die Jahresrechnung ist der Vorstand verantwortlich,<br />

während unsere Aufgabe darin besteht,<br />

diese zu prüfen. Wir bestätigen, dass wir<br />

die gesetzlichen Anforderungen hinsichtlich Zulassung<br />

und Unabhängigkeit erfüllen.<br />

Unsere Revision erfolgte nach dem Schweizer<br />

Standard zur Eingeschränkten Revision. Danach<br />

ist diese Revision so zu planen und durch -<br />

zuführen, dass wesentliche Fehlaussagen in der<br />

Jahresrechnung erkannt werden. Eine Ein -<br />

geschränkte Revision umfasst hauptsächlich<br />

Befragungen und analytische Prüfungshand -<br />

lungen sowie den Umständen angemessene<br />

Detailprüfungen der beim geprüften Unternehmen<br />

vorhandenen Unterlagen. Dagegen sind<br />

Prüfungen der betrieblichen Abläufe und des internen<br />

Kontrollsystems sowie Befragungen und<br />

weitere Prüfungshandlungen zur Aufdeckung<br />

deliktischer Handlungen oder anderer Gesetzesverstösse<br />

nicht Bestandteil dieser Revision.


Bei unserer Revision sind wir nicht auf Sachverhalte<br />

gestossen, aus denen wir schliessen<br />

müssten, dass die Jahresrechnung nicht Gesetz<br />

und Statuten entspricht.<br />

Basel, 30. März 2010<br />

Copartner Revision AG<br />

Nicolás Arias<br />

Zugelassener Revisionsexperte<br />

Leitender Revisor<br />

Melchior Maurer<br />

Zugelassener Revisionsexperte


Neueintritte 2008/2009<br />

Anne Hody, Regine von Felten;<br />

Corina Steiner; Wanda Kies;<br />

Martin Hatebur; Peter Bläuer<br />

und Neyl Aragon; Brigitte<br />

Rieder; Reinhard Bombsch;<br />

Andreas Loosli<br />

Vorstandsmitglieder 2009<br />

Manuela Eichenberger,<br />

Hans peter Schweizer, Jan<br />

Bangert, Martin Erny, Serge<br />

Hasenböhler, René Meyer,<br />

Ursula Pfister Klein, Dieter Bopp<br />

Direktorin und Kuratorin KHBL<br />

Sabine Schaschl<br />

Assistenz<br />

Margrit Schmid,<br />

Technik<br />

Pia Gisler, Daniel Jud,<br />

Peter Wenger<br />

Konzeption und Gestaltung<br />

hartmannbopp.ch<br />

Druck<br />

Steudler Druck, Basel<br />

Fotografie<br />

Viktor Kolibàl<br />

<strong>Kunstverein</strong> <strong>Baselland</strong><br />

<strong>Kunsthaus</strong> <strong>Baselland</strong><br />

St. Jakob-Strasse 170<br />

CH-4132 <strong>Muttenz</strong><br />

T: +41 61 312 83 88<br />

F: +41 61 312 83 89<br />

www.kunsthausbaselland.ch<br />

Facebook: <strong>Kunsthaus</strong> <strong>Baselland</strong><br />

Öffnungszeiten<br />

Dienstag, Donnerstag bis Sonntag<br />

11 bis 17 Uhr<br />

Mittwoch 14 bis 20 Uhr<br />

2009/450


Basim Magdy<br />

Melli Ink<br />

Javier Téllez<br />

<strong>Kunstverein</strong> <strong>Baselland</strong><br />

<strong>Kunsthaus</strong> <strong>Baselland</strong><br />

St. Jakob-Strasse 170<br />

CH-4132 <strong>Muttenz</strong>/Basel<br />

T: +41 61 312 83 88<br />

F: +41 61 312 83 89<br />

www.kunsthausbaselland.ch<br />

Facebook: <strong>Kunsthaus</strong> <strong>Baselland</strong><br />

Max Philipp Schmid<br />

Tobias Kaspar<br />

Charlie Withe<br />

Ausstellung<br />

Raphael Danke

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