ABALLWIRTSCHAFT UND ABFALLENTSORGUNG Deponiestandort
ABALLWIRTSCHAFT UND ABFALLENTSORGUNG Deponiestandort
ABALLWIRTSCHAFT UND ABFALLENTSORGUNG Deponiestandort
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<strong>ABALLWIRTSCHAFT</strong> <strong>UND</strong><br />
<strong>ABFALLENTSORGUNG</strong><br />
<strong>Deponiestandort</strong><br />
(sh.auch: Kommunale Abfallentsorgung/UTB<br />
Kap.2.6)<br />
LVA-Nr. 813.100 & 101<br />
Studienjahr 2009/10
3-Barrierenkonzept<br />
3. Barriere = Deponietechnik<br />
1. Barriere =<br />
innere Sicherheit<br />
= Abfallqualität<br />
2. Barriere = äußere Sicherheit<br />
= Standortqualität<br />
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Luft<br />
Umweltauswirkungen von<br />
Reaktordeponien<br />
Boden<br />
Wasser<br />
Wirkung<br />
kurzfristig:<br />
BSB = biolog. leicht<br />
abbaubare organ.<br />
Verbindungen<br />
90% der umgesetzten<br />
C- Verbindungen<br />
Deponiegas<br />
CO2 1/3<br />
CH4 2/3<br />
Faulungsprozess<br />
organische Stoffe<br />
50% verbleiben<br />
Sickerwasser<br />
10% der umgesetzten<br />
C - Verbindungen<br />
langfristig:<br />
CSB = biolog. schwer<br />
abbaubare organ.<br />
Verbindungen,<br />
Stickstoff<br />
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Reaktorstrategie Reststoffstrategie<br />
Finden IN der<br />
Deponie statt<br />
Emissionen<br />
können zum<br />
Teil nur schwer<br />
gefasst werden<br />
Reaktionsprozesse<br />
Finden VOR der<br />
Deponierung statt<br />
Emissionen<br />
können großteils<br />
während<br />
Behandlung<br />
gefaßt werden<br />
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Anrainersituation o.k.?<br />
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Anrainersituation o.k.?<br />
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<strong>Deponiestandort</strong> – 2. Barriere<br />
Aufgabe: langfristiger Schutz vor Immissionen,<br />
natürlicher Rückhalt<br />
Grundsätze zur Beurteilung der Standorteignung (1):<br />
- Auswirkungen der Deponie auf die Umwelt (Schutzgüter!)<br />
- Raumordnung und Umgebungsnutzung<br />
(z.B. Entfernung zu Wohngebieten)<br />
- Geologie, Hydrogeologie, Geotechnik<br />
- Topographie u. Deponieform, Landschaftsbild<br />
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<strong>Deponiestandort</strong> – 2. Barriere<br />
Aufgabe: langfristiger Schutz vor Immissionen,<br />
natürlicher Rückhalt<br />
Grundsätze zur Beurteilung der Standorteignung (2):<br />
- Hydrologie<br />
- Wasserrechte u.Wassernutzungen im Bereich des Standorts<br />
- klimatische Situation<br />
- Bodennutzung u. Ökologie<br />
- mögliche Störfälle<br />
- Naturgefahrenpotential (Erdbeben, Hangrutschungen,<br />
Muren, etc.)<br />
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Geologische. u. hydrogeologische<br />
Anforderungen an den Standort<br />
im Schadensfall<br />
- müssen Emissionen in räumlich u. zeitlich<br />
vertretbarem Bereich erfasst werden können<br />
- geolog. u. hydrogeolog. Situation muss<br />
Sanierungsmaßnahmen ermöglichen<br />
Funktion d. geologischen Barriere<br />
- Abdichtung gegen Konvektion<br />
- Abdichtung gegen Diffusion<br />
- geochemische Barriere (Fixierung, Neutralisation)<br />
- Tragfähigkeit<br />
- hydrogeologische Eignung<br />
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Geologische. u. hydrogeologische<br />
Anforderungen an den Standort<br />
weiters:<br />
Untergrund soll gute<br />
Dichtwirkung haben<br />
- homogene Sedimente<br />
- Festgesteine mit<br />
hohem Tongehalt<br />
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Geschiebemergel<br />
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Karst<br />
Quelle: wikipedia.fr, Hugo Soria<br />
Karst – Minerve, Hérault, Frankreich<br />
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„Schottergrube“<br />
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Mitterndorfer Senke, N.Ö.<br />
• Die Mitterndorfer Senke ist eines der größten<br />
Grundwasservorkommen Europas im sog. Wiener Becken (N.Ö.)<br />
• Sie verläuft vom Raum Neunkirchen im Süden über Ebreichsdorf,<br />
wo sie ihre schmälste (2 Kilometer) und tiefste Stelle (150 Meter)<br />
erreicht und Mitterndorf bis Fischamend im Norden .<br />
• Sie ist ein 40 Kilometer langer und bis zu 8 Kilometer breiter<br />
tektonischer Grabenbruch und wurde in der Eiszeit mit Schotter<br />
gefüllt. Das Alter der Schotter-Ablagerungen wird auf etwa<br />
400.000 Jahre geschätzt und ist somit jünger als das umliegende<br />
Wiener Becken. Die Grundwasseroberfläche liegt auf etwa 200m<br />
über NN und ist somit in weiten Gebieten nahe dem<br />
Bodenniveau. Der Wasserzufluss erfolgt großteils aus dem<br />
Schneeberggebiet-<br />
• Die Wasserleitungsverbände Wiener Neustadt, Baden, Mödling,<br />
der Triestingtaler Wasserleitungsverband und der Wasserverband<br />
nördliches Burgenland beziehen hier ihr Trinkwasser. Auch die<br />
Stadt Wien ergänzt ihren Wasserbedarf mit der dritten Wr.<br />
Wasserleitung aus der Mitterndorfer Senke.<br />
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Fischer-Deponie NÖ<br />
Studienjahr 2010/11 LVA 813.100 &101 16
Geologische. u. hydrogeologische<br />
Anforderungen an den Standort<br />
Beurteilung der hydrogeologischen Eignung:<br />
- Grundwassersituation (GW-Stände, …)<br />
- unterirdische Abflussverhältnisse (Fließrichtung)<br />
- Schichtung der Grundwasservorkommen<br />
- Grundwassereinzugsgebiet, Verbreitung, Mächtigkeit,<br />
Tiefenlage von Grundwasserstauern, Grundwasserleitern<br />
- Zusammenhang mit anderen Grundwasservorkommen<br />
- Grundwasserchemismus, geogener Hintergrund<br />
- Nutzung der Grundwasservorkommen<br />
- klimatische Situation<br />
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Sickerwasserqualität<br />
Oberstromig/Unterstromig<br />
42 CH4 CO2<br />
CH4CO2<br />
Sickerwasser enthält:<br />
Ca(HCO), CaSO4; (H2S)<br />
Alkalisalze,<br />
org. Säuren<br />
und deren Salze,<br />
zweiwertiges Eisen<br />
Ablagerung<br />
Sickerwasser<br />
Grundwasser enthält:<br />
- Sauerstoff<br />
- (Nitrat)<br />
42<br />
---<br />
SO4 H<br />
anaerob abbaubarer<br />
2 S<br />
org. Stoff<br />
NO3<br />
-<br />
N<br />
Fe Fe +++ ++ H<br />
(fällt aus)<br />
2S SO4<br />
Grundwasserveränderung:<br />
- weniger gelöster O2<br />
- weniger Nitrat<br />
- starke Aufhärtung<br />
- organische Belastung<br />
obere Bodenhorizonte<br />
Grundwasserleiter,<br />
ungesättigte Zone<br />
Grundwasserleiter,<br />
gesättigte Zone<br />
Grundwasserstauer<br />
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Geologische u. hydogeologische<br />
Beurteilung von <strong>Deponiestandort</strong>en<br />
Ausschlusskriterien:<br />
- stark geklüftete oder verkarstete Gesteine ohne<br />
ausreichende Deckschicht<br />
- nutzbares Trinkwasser- bzw. Grundwasservorkommen<br />
unterhalb oder im Einzugsgebiet eines Standortes<br />
- Deponiesohle liegt unterhalb des Grundwasserspiegels<br />
- Lage innerhalb von Überschwemmungsgebieten<br />
- keine Möglichkeit zur Sickerwasserableitung im freien<br />
Gefälle<br />
Studienjahr 2010/11 LVA 813.100 &101 22
Standortanforderungen DVO 2008<br />
• Allgemeine Ausschlusskriterien:<br />
– Wasserschutzgebiete, Heilquellenschutzgebiete<br />
– Hochwasserabflussgebiete<br />
– Standorte, die durch Massenbewegungen gefährdet<br />
sind (Bergsturz, Lawinen,…)<br />
– Standort mit uneinheitlichem geotechnischen<br />
Verhalten<br />
– Standorte mit freiem oder gespanntem<br />
Grundwasser<br />
• Noch zusätzlich verstärkte Einschränkungen für<br />
Reststoff- und Massenabfalldeponien!<br />
Studienjahr 2010/11 LVA 813.100 &101 23
Untergrundanforderungen DVO 2008<br />
§22: geologische Barriere:<br />
1. Inertabfalldeponie: > 1 m, kf-Wert 5 m, kf-Wert < 10 -7 m/s<br />
> 3 m, kf-Wert < 10 -8 m/s<br />
> 1 m, kf-Wert < 10 -9 m/s<br />
> 0,5 m, kf-Wert < 5 x 10 -10 m/s<br />
Ertüchtigung des Standortes durch künstliche Barriere<br />
möglich<br />
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Freie Sickerwasservorflut<br />
Sickerwasser muss der Schwerkraft folgend die Deponie aus<br />
eigener Kraft verlassen können<br />
somit kein Sickerwasserrückstau<br />
richtig falsch<br />
Studienjahr 2010/11 LVA 813.100 &101 25
Freie Sickerwasservorflut<br />
1. muss gewährleisten, dass auch langfristig unter keinen<br />
Umständen ein Sickerwasserrückstau im Schüttbereich<br />
auftreten kann<br />
2. Sickerwasser muss im natürlichen, freien Gefälle aus dem<br />
Schüttbereich abfließen können<br />
3. Ohne zusätzliche technische Maßnahmen wie z.B.<br />
Pumpen<br />
hydraulische Entlastung der Deponiebasisdichtung<br />
Gewährleistung der Standsicherheit der Deponie<br />
Wenn nicht => Gefahr des Einstaues über Basisdichtung<br />
=> lokales Durchsickern der Basisdichtung<br />
=> unkontrolliertes Austreten in Untergrund<br />
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Deponie heute – freie Sickerwasservorflut<br />
Deponie Ahrental, Tirol<br />
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Setzungs- u. Verformungsverhalten<br />
Setzung = Verformung des Untergrundes unter<br />
Lasteinwirkung<br />
Sackung = geringe / fehlende Eigenfestigkeit des Abfalls<br />
=> Verformung der Oberfläche<br />
=> Konsequenzen für Oberflächenabdeckung, Gaserfassung<br />
Verformungsverhalten der Deponie ist abhängig von:<br />
- Aufbau des Untergrundes<br />
- Zusammensetzung des Abfalls<br />
- Deponieform<br />
- Alter der Deponie<br />
- Funktionstüchtigkeit der Deponieelemente<br />
Studienjahr 2010/11 LVA 813.100 &101 28
Obertägige Untertägige<br />
Ablagerung Ablagerung<br />
Abfälle entsprechen<br />
aufgrund des<br />
Schadstoffgehaltes (DVO)<br />
Deponietypen laut DVO<br />
Abfälle entsprechen nicht den<br />
Anforderungen einer<br />
obertägigen Ablagerung<br />
Ablagerung in gewachsenem<br />
Gebirge mit besonderen<br />
hydrogeologischen und<br />
geotechnischen<br />
Voraussetzungen<br />
Existiert in Österreich derzeit<br />
nicht => Export von Abfällen<br />
Studienjahr 2010/11 LVA 813.100 &101 29
Untertagedeponie Untertageversatz<br />
Abfallbeseitigung<br />
UVP mit<br />
Öffentlichkeitsbeteiligung nach<br />
Abfallrecht<br />
3 untertägige<br />
Sondermülldeponien in D<br />
Standsicherheit muss gegeben<br />
sein!<br />
Getrennt Verwahrung nach<br />
Stoffgruppen (Rückholbarkeit<br />
muss gegeben sein!)<br />
Wasserzutritt ist strengstens zu<br />
unterbinden!<br />
Abfallverwertung<br />
Bergrecht, keine UVP !<br />
1,7 Mio t Abfälle<br />
7,5 % der in der BRD anfallenden<br />
„besonders<br />
überwachungsbedürftigen<br />
Abfälle“ gehen in den Versatz<br />
(1997)<br />
Standsicherheit wird hergestellt!<br />
Studienjahr 2010/11 LVA 813.100 &101 30
Untertagedeponie – Vorgaben DVO-neu<br />
• Isolierung von Biosphäre gewährleisten<br />
• Isolierung gegenüber Bergbauaktivitäten<br />
• Geologische Barriere + bauliche Anlagen = System<br />
• Standortanforderungen:<br />
– homogene kristalline Gesteine große Ausdehnung,<br />
keine Fugensysteme<br />
– Trockene Gebirgsverhältnisse, sehr geringe<br />
Wasserdurchlässigkeit<br />
– Langzeitsicherheit über geologische Zeiträume<br />
– Stabilität des Standortes (Tektonik, Seismik,<br />
Topographie)<br />
– Berücksichtigung des Lagerstättenschutzes<br />
Studienjahr 2010/11 LVA 813.100 &101 31
Annahmekriterien für Untertagedeponien<br />
gem. DVO-Neu<br />
Ausgeschlossen sind<br />
• Abfälle, die bei Ablagerung nachteilige physikalische,<br />
chemische oder biologische Veränderungen erfahren<br />
können<br />
• Abfälle, welche durch ihre Reaktionen die Betriebs-<br />
sicherheit bzw. die geologische Barriere gefährden<br />
können<br />
• Abfälle die mit einander reagieren können, sind<br />
räumlich getrennt nach Kompatibiltätsgruppen zu<br />
lagern<br />
Studienjahr 2010/11 LVA 813.100 &101 32
Standortspezifische Sicherheitsbewertung<br />
gem. DVO-Neu<br />
• Sicherheitsbewertung:<br />
– Gefahr, die von Abfällen ausgehen kann<br />
– Gefährdete Rezeptoren (Biosphäre)<br />
– Wegsamkeiten<br />
– Wirkung der Stoffe in Biosphäre<br />
• umfasst detaillierte<br />
• Geologische, geomechanische, hydrogeologische,<br />
geochemische Bewertung<br />
• sowie Bewertung der Auswirkungen auf Biosphäre,<br />
während Betriebphase (auch der Einrichtungen über<br />
Tage), langfristige Risikobewertung<br />
Studienjahr 2010/11 LVA 813.100 &101 33
Schema einer Untertagedeponie<br />
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