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„Torffreie Erden – warum?“Interview mit Felix GrützmacherWarum sollten Verbraucher beimKauf von Blumenerde daraufachten, dass möglichst kein Torfenthalten ist?Der Abbau und die Verwendung vonTorf haben vielfältige Auswirkungenauf Natur und Landschaft. Um denTorf im industriellen Maßstab zu gewinnen,muss der Grundwasserstandstark gesenkt werden. <strong>Die</strong>shat massive Auswirkungen auf denLandschaftswasserhaushalt.Werden dafür Feuchtgrünlanderoder im Ausland intakte Moore inAnspruch genommen, gehen wertvolleLebensräume für heute starkgefährdete Arten verloren.<strong>Die</strong> Bekassine,der Vogel des Jahres 2013,lebt überwiegendin Mooren undFeuchtwiesen.Darüber hinaus ist der Torfabbaumit hohen Emissionen an klimaschädlichenTreibhausgasen verbunden.Wir müssen uns aber auch stärkerbewusst machen, dass Torf ein fossilerund damit endlicher Rohstoffist. Das größte Problem bestehtderzeit darin, dass wir uns in einestarke Abhängigkeit von diesemRohstoff begeben haben. Das liegtu.a. auch daran, dass Torf nach wievor zu billig ist und die mit demAbbau einhergehenden Kosten imPreis nicht enthalten sind.Wo wird Torf überhaupt abgebaut?Ein Großteil wird weiterhin inDeutschland gewonnen. Doch auchdiese Lagerstätten werden in absehbarerZeit erschöpft sein. Einwachsender Anteil wird schonheute aus dem Ausland importiert.Hier kann nicht garantiert werden,dass für diesen Torf nicht wertvolleLebensräume für unsere Blumenkübelgeopfert werden. Der Verbraucherhat derzeit keine Chance sichdarüber zu informieren wo der Torfherkommt und welchen Preis dieNatur und letztendlich auch derMensch dafür bezahlen muss. Daherist es wichtig, beim Kauf von Erdenauf die Inhaltsstoffe zu achten. TorffreieErden leisten einen wichtigenBeitrag für den Natur- und Klimaschutz.Was hat die Klimaerwärmungmit dem Torfabbau zu tun?Torf enthält rund 50 % Kohlenstoff,der im wassergesättigten Milieu derMoore dauerhaft gebunden ist.Wird der Wasserstand nun aber fürden Abbau stark gesenkt und derTorf z.B. für Blumenerden abgebaut,oxidiert dieser Kohlenstoff innerhalbkurzer Zeit zu klimaschädlichenCO2-Emissionen. Das heißt,schaffen wir es unseren Verbrauchvon Torf deutlich zu reduzieren, istdies auch ein Beitrag für den Klimaschutz.Referent für Moorschutz, NABUWächst Torf nicht immerwieder nach?Intakte Moore wachsen und bildendurch die unvollständige Zersetzungfortwährend Torf. <strong>Die</strong>s geschiehtjedoch sehr langsam – nuretwa ein Millimeter pro Jahr. IntakteMoore sind in Deutschland sehr rargeworden. Heute können hierzulandenur noch 5 % der heimischenMoore <strong>als</strong> „naturnah“ eingestuftwerden. In den restlichen Moorstandortenbildet sich schon langekein Torf mehr. Dazu kommt, dassder Kohlenstoff im Torf ohne denEinfluss des Menschen in natürlichenMooren dauerhaft gespeichertbleibt und dem Kohlenstoffkreislaufdadurch entzogen ist. Aus diesenGründen gehört der Torf zu denfossilen Rohstoffen.07

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