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Kurier: Interview mit Elke Weichenberger - Myelom Hilfe Österreich

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. KURIr;:R.,...11lli"'-.a"b t t>~ Th nt>n?KURIERSAMSTAG, 8. SEPTEMBER 2007 KARRIEREN I 25Karriere und Krebs"Man lernt: Das Lebenist eine Achterbahnfahrt"Krebs verändert alles:EIke <strong>Weichenberger</strong>nützt ihre Krankheitum zu helfen - siegründete eineKrebs-Organisation.VON EMILY WALTONDie Prognose: Maximalzwei Jahre zu leben.Die Diagnose: Knoche'nmarkkrebs,auch Multiples<strong>Myelom</strong> (MM) genannt.Als <strong>Elke</strong> <strong>Weichenberger</strong> 2002von ihrer unheilbarenKrankheit erfuhr, war sie zutiefstschockiert. Dann erkanntesie: "Entweder ichweine nur noch die nächstenMonate, oder mache dasBeste aus meinem Leben."Fünf Jahre später macht die35-Jährige auch beruflichdas Beste daraus: Sie gründeteund leitet nun dieKrebs-Organisation <strong>Myelom</strong>und Lymphom <strong>Hilfe</strong> Österreich.Im KURIER spricht sieüber einen Job, der dietägliche Konfrontation <strong>mit</strong>Krankheit bringt. Ihr Lohn:<strong>Hilfe</strong> für andere und einehrliches Lächeln.stabil, kann sich schnell verschlechtern:Ein Leben <strong>mit</strong>Krebs ist eine unberechenbareAchterbahnfahrt. Dasmuss man lernen.Was bewegt Sie dazu, trotzdieser unheilbaren Krankheitzuarbeiten?Ich habe nach meiner Therapieversucht, wieder alsKrankenschwester zu arbeiten.Das hat nicht funktioniert,für Nachtschichten habeich etwa keine Energien.Das stimmt mich traurig. Mitunserer Organisation kannich nun anderen helfen.War das Ihre einzige Motivation?Nein, auch meine Erfahrungenmotivierten mich.Als ich 2002 die Diagnose erhielt,gab es kaumAuskünfteüber die Krankheit, obwohljährlich 400 Personen in Ös-Zur Person: Helfentrotz HiobsbotschaftUnbekannte Erkrankung:Die Krankenschwester <strong>Elke</strong><strong>Weichenberger</strong> erhielt 2002die Nachricht über ihre ErkrankungKnochenmarkkrebs. AuchMultiples <strong>Myelom</strong> genannt, istdiese unheilbare Lymphomerkrankungoft noch unbekannt.Neun Monate dauerte es biszur Diagnose.Nach der Diagnose: Über einJahr dauerte die Behandlung<strong>mit</strong> Chemotherapie und Stammzeilentransplantation.DieKrankheitszeichen waren dannvorübergehend verschwunden,2004 aber wurde der Krebswieder aktiv. Genau zu der Zeit,als die Salzburgerin die Organisation<strong>Myelom</strong> und Lymphom<strong>Hilfe</strong> Österreich gründete.


enrllches LäCheln.KURIER: Wie gehtes Ihnen?<strong>Elke</strong> <strong>Weichenberger</strong>: Im Moment,hier bei unserem Gesprächauf der Salzb rSteinterasse, geht es mir gut.Aber mein Zustand ist nicht Offen zeigt sich <strong>Weichenberger</strong> (lL): ..Ich rede nicht um den heißen Brei" Kämpfernatur: Trotz Erkrankung arbeitet <strong>Weichenberger</strong> bis in die Nacht, um anderen zu helfen~ Netzwerken"Es geht ums nackte Überleben"enn man nach derDiagnose Krebs ausdem Schockzustanderwacht, steht manvor einer harten Realität: "Esgeht um das Überleben",weiß <strong>Elke</strong> <strong>Weichenberger</strong>.Neben der Gesundheit stehtauch die finanzielle Existenzauf dem Spiel.Obwohl viele Lymphomerkrankungenwie etwadas Multiple <strong>Myelom</strong> (MM)unheilbar sind, werden Betroffenenicht unbedingt alslebenslänglich berufsunfäbigeingestuft.Der Körpersieht das anders: Für vieleBerufe können Erkranktedie notwendigen Energiennicht aufbringen.Die OrganIsation <strong>Myelom</strong>und Lymphom <strong>Hilfe</strong> Österreichsetzt sich ein, informiertüber FinanzierungsundPflegemöglichkeitenund unterstützt Betroffeneund Angehörige - etwa beimWelt-Lymphom-Tag am 15.September in Wien.o INTERNET www.myelom.atDruckfrisch eingelangtAnleitung zumGlücklichseinNicht jeder Job machtglücklich. Dennoch rät PeterMorgan Kash in seinemRatgeber Glück wird gemachtWas Sie an keiner BusinessSchoollernen vor allem zu einem:Dem GlaubelJ. an dieSchicksalhaftigkeit derDinge. Keine Niederlageohne Lerneffekt, kein Jobohne Entwicklungspotenzial.Zwischen Wagnis undZurückhaltung findet sichdie Option, seinen Traumberufselbst zu gestalten.Aufgezogen an Business­Anekdoten und der eige-terreich am Multiplem <strong>Myelom</strong>erkranken. Ich will dieRecherche erleichtern.Nützt Ihre Erfahrungen alsKrankenschwester?Ja, denn ich verstehe diemedizinischen Hintergründeund habe gelernt, <strong>mit</strong>Menschen umzugehen.Zitatder Woche"Die Mitarbeiterbeteiligungdarf nichtdazu verwendetwerden, um dieLohnverhandlungenindirekt ZUuntergraben."pendelt derAutor zwischenKarma und Kosmos, wandeltKash an der Grenzezum Esoterischen. SanftmütigerBalsam für Sinnsuchende,die es sprachlichgerne leichtgängig haben.Wilhelm Molterer, der Vize-INFOkanzler über die angedachte Mit-Peter Morgan Kash: Glück wird ge-arbeiterbeteiligung. Sein Appell'--~-'-L>_-....:..-__-ao..d' :beitI!ebJ=- _Das hilft aber nicht, eineOrganisation zu gründen.Gab es Schwierigkeiten?Anfangs natürlich, ichmusste Mithelfer finden. ZuBeginn waren wir eine Gruppevon Betroffenen, die sichgegenseitig unterstützt haben.Die Entwicklung ist erstaunlich:Heute sind wir österreichweitaktiv, haben 400Mitglieder und kooperieren<strong>mit</strong> führenden Ärzten.Eine intensiveAufgabe...Ich arbeite oft bis drei Uhrnachts, wenn ich nichtschlafen kann. Diesen Einsatzkönnte ich für ein anderesProjekt nicht aufbringen.Aber: Hier geht es um Menschenleben.Krebs verändertalles. Viele verlieren den Job.Woher soll man etwa wissen,wo es Pflegegeld gibt?\Sie leiten da<strong>mit</strong> auch eineServicestelle?Genau. Die Homepage informiert(die <strong>mit</strong> dem at.Awardausgezeichnet wurde. Anm. derRedaktion), wir fassen Forschungs-Erkenntnissezusammenund organisierenKongresse.Aufgaben, die Sie nichtgelernthaben.Woher habenSiediese Kompetenzen?Ich habe mir alles beigebracht.(Lacht.) Und ichweiß: Aus Fehlern lernt man.Neulich, bei einem Symposiumetwa, haben wir den Anmeldeschlussvergessen.übergibt der Gast seine Visitenkartezuerst, und zwardem Ranghöchsten in derGruppe. Sie ungelesen wegzusteckenist unhöflich; sieliegen zu lassen beleidigend.Der KURIER verlost in Kooperation<strong>mit</strong> Printshop 20Pakete a 100 Visitenkarten:Die Gewinner können inKURIERKarrlere·RedaktionI

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