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Der Rote Weise Nummer 15 - Wilde Jungs Freiburg

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Hype, Hype, Hype! Cissé!TopspielzuschlägeStell dir vor es ist <strong>Der</strong>by und keiner geht hin. Wenn wirPech haben – keiner wird zwar nicht kommen – wird beimSpiel in drei Wochen das Stadion nicht ausverkauft seinund das obwohl ein eigentlich für alle <strong>Freiburg</strong>er Fanssehr attraktiver Gegner zu Gast sein wird. Schuld seindaran wird, wenn es so kommt, ein Topspielzuschlag, derdazu führt, dass unattraktive Seitenplätze wie VIP-Kartengehandelt werden, um es mal überspitzt zu sagen. Einerguten <strong>Der</strong>byatmosphäre vor vollem Hause wird also wiederein finanzieller Riegel vorgeschoben.Sehr bedauerlich, wie wir finden, doch leider keine Ausnahmein Deutschland. In Dortmund allerdings wird essolche Topspielzuschläge zumindest für die Stehplätzeder Gäste nicht mehr geben. Die Kampagne „Kein Zwannifür’n Steher“ hat das durchgesetzt.Achja, die Medien. Die berichten doch gerne über besondereGeschichten, gerade wenn die Redakteure einerZeitung sonst nicht mit einem solch öffentlich wirksamenThema zu tun haben. Und nein, es folgt keine Kritik anden Medien. Es geht um Cissé. Lange wird diese Thematikrauf und runter behandelt. Hatten wir vor ein paar Tagendas Gefühl bald ohne Topstürmer auskommen zu müssen,bzw. eher ohne Cissé, erleichterte am Donnerstag das InterviewDuffners mit TV Südbaden. Die drei vorliegendenAngebote entsprechen nicht den Vorstellungen des Vereins.Aufatmen in <strong>Freiburg</strong>, aufatmen in Facebook. Docheine Top-Story wollen wir doch im beschaulichen <strong>Freiburg</strong>nicht so schnell loswerden. Wann hatten wir denn schoneinmal so einen interessanten Spieler? Also dürfen wirfreitags lesen, ein Angebot stehe noch aus - NewcastleUnited.Geht er oder nicht? Das scheint die spannendere Fragezu sein, als ob unser SC gegen die Fließbandarbeiter ausder Golf-Stadt endlich den ersten Dreier holt. Denn wennCissé geht, dann haben wir keine Chance mehr? Dannspielen wir nächstes Jahr in der zweiten Liga und wahrscheinlichdas Jahr drauf in Liga drei?Traurig, wie sich der Verein, aber meiner Wahrnehmungbesonders die Fans von einem Spieler haben abhängigmachen lassen. Ganz unabhängig davon, ob er uns nun,wenn er ein Jahr bleibt, vielleicht noch ein paar Millionenund dazu noch Tore mehr einbringt, bleibt für michzunächst nochmals festzuhalten – und das scheinen vielevergessen zu haben: Eine Mannschaft besteht aus elfSpielern. Ja und wenn, wenn Cissé tatsächlich geht, habenwir einen Spieler weniger im Kader, aber weiterhin elf aufdem Platz, die ebenfalls Tore schießen können.Es ist schon fast traurig, dass sich viele so abhängig voneinem Spieler gemacht haben. Denken wir an die letztenJahre, dann war das, was uns stark gemacht hat, eben immergenau die Tatsache, dass wir keinen Star hatten. Dasswir, fiel ein Spieler aus, eine starke zweite Reihe hatten.Nicht, dass wir deshalb Cissé verkaufen sollten, aber dieseTatsache sollten wir uns nochmals in den Hinterkopf rufen.Tore schießen können auch andere. Das hat die Jahrevor Cissé auch geklappt.Mit oder ohne Cissé – auf zum Klassenerhalt!Wir dokumentieren die Stellungnahme:Vorbild für die Liga: Keine Topzuschläge mehr für Stehplatzkartender Gästefans in Dortmund<strong>Der</strong> nächste Erfolg für die Aktion „Kein Zwanni – Fußballmuss bezahlbar sein“: Borussia Dortmund verzichtet absofort darauf, bei den sechs sogenannten Topspielen einenZuschlag für den Stehplatzbereich der Gästefans zuerheben. Die Geschäftsführung des BVB unter Führungvon Hans-Joachim Watzke unterstützt damit das Ringenum die Zukunft des Fußballs in Deutschland, denn es sinddie Fans, die dem Sport den würdigen Rahmen geben.Anhänger, wie beispielsweise die des HSV, die selbst beim3:0 Rückstand im Bundesliga-Auftaktspiel gegen den BVBihre Mannschaft noch lautstark unterstützten, tragen erheblichzur Attraktivität der Bundesliga bei. Fans aus 199Ländern konnten live erleben, wie einmalig die Atmosphärein der ersten deutschen Liga ist. Doch gerade diejenigenAnhänger, die ihre Vereine auswärts begleiten, werdendurch Reisekosten und Eintrittskarten finanziell stark belastetund solltennicht noch fürSpiele Topzuschlägezahlen. Durchdie weitsichtigeMaßnahme desBVB werden zukünftigSzenarienwie der 34. Spieltagder letztenSaison vermieden:Hier zahlten dieAnhänger vonEintracht Frankfurteinen Topzuschlag,um dann zu sehen, wie ihre Mannschaft abstieg,während der BVB die Meisterschaft feierte.Es ist schön zu sehen, dass die Bundesligavereine erkennen,wie wichtig eine faire Preisgestaltung für die Zukunftunseres Sports ist. Wir hoffen, dass weitere Vereine demVorbild des BVB folgen, um so die Bundesliga als atmosphärischattraktivste Liga Europas zu erhalten und dafürzu sorgen, dass Fußball als letzte gesellschaftliche Institutiondie alle Gesellschaftsschichten verbindet, erhaltenbleibt.Leider gilt die vom BVB beschlossene Abschaffung derTopzuschläge für Gästefans nicht für die Sitzplatzkarten,was wir sehr bedauern. Die Initiative „Kein Zwanni“ setztsich explizit nicht nur für Stehplätze ein. Wir werden dahernicht nachlassen auf Verbesserungen zu drängen. Trotzdemist die Entscheidung des BVB ein großer Erfolg.Wir hoffen, dass die Aktion des BVB eine Pilotfunktion fürdie Bundesliga hat und andere Vereine zeitnah nachziehen.Es ist nie zu spät zu handeln!Fußball muss bezahlbar sein!


Streiks, Ausstieg und eine BlaseAls 2007 die Finanzkrise ausbrach, sprach manvon einer Spekulationsblase, die geplatzt sei.Auslöser waren zu viele Immobilien in den USA,die auf Pump finanziert wurden. Viele der europäischenLigen scheinen vor ähnlichen Blasen zustehen, die platzen könnten.Auf den ersten Blick müsste eine heile Welt herrschen inden Fußballnationen wie Spanien, Italien oder England.Jahr für Jahr dominieren sie die sogenannte Königklasse.Die deutschen Klubs haben es schwer gegen die Vereine,welche mit den größten Stars im Kader antreten. Dochhinter diesem krasse verzerrten Bild steckt eine von derRealität abgehobene Vereinspolitik, die dazu führenkönnte, dass dort, wo heute noch die internationalenTitel eingefahren werden, bald nach und nach mit Insolvenzverwalterngesprochen werden muss. Im letztjährigenFinale der Champions League standen sich über 800Millionen Euro Schulden (ManU) und mehr als 200 MillionenEuro bei Barca gegenüber. Und die Vereine nehmenimmer weitere Schulden auf und können schon zum Teilihren Spielern kein Gehalt mehr zahlen. In Spanien fiel50 Millionen Euro schulden dieVereine ihren Spielern„Fußball sollnur die Menschenvon derRealität ablenken“deshalb vergangene Woche der erste Spieltag aus - 50Millionen Euro schuldeten die Vereine ihren Spielern.Insgesamt stehen die Klubs der Liga mit vier MilliardenEuro in der Kreide. Und auch in der italienischen Ligascheint dieses Wochenende kein Profi-Fußball gespielt zuwerden, allerdings unter anderen Vorzeichen. Die Spielerwollen eine von der Regierung eingeführte Reichensteuervon den Vereinen bezahlt bekommen und lehnen esab, künftig in die zweite Mannschaft abgeschoben werdenzu können. Doch auch die italienischen Klubs stehenalles andere als wirtschaftlich solide dar. Die 20 Klubs derersten Liga sind 611 Millionen Euro im Minus.Wenn das so weiter geht, könnte irgendwann die Blasedes europäischen Spitzenfußballs ähnlich wie die Spekulationsblase2007 platzen und eine große Krise auslösen.Entgegenwirken könnte die UEFA mit ihrer „FinancialFairplay“-Regel. In den kommenden zwei Jahren dürfendie Klubs einen Verlust im operativen Geschäft von insgesamthöchstens 45 Millionen Euro machen, um in derChampions League oder Europa League starten zu können.Von Jahr zu Jahr sollen diese Vorgaben auch nochgesenkt werden. Ob hiermit eine platzende Blase abgewandtwerden kann, werden wir wohl erst dann sehen,wenn den ersten Klubs auch wirklich die Zulassung zuden europäischen Wettbewerben entzogen wird.Einem Spieler wurde zumindest schon jetzt alles zu buntim Fußballgeschäft – dem spanischen Fußballprofi JavierPoves Gómez, der erst vergangene Saison am letzenSpieltag sein Debüt bei Sporting de Gijón in der erstenspanischen Liga gab, 11 Minuten lang. Seiner Meinungnach besteht „der Profifußball bloß aus Geld und Korruption“.Seine Kritik richtetsich aber neben dem Fußballgeschäftauch vor allemauf die Auswirkungen desSports auf die Gesellschaft:„Fußball soll nur die Menschenvon der Realität ablenken“.Seiner Meinungnach sollten sich die Menschenlieber mit dem kapitalistischen System beschäftigenund dieses versuchen zu stürzen. Die in diesemJahr aufgekommene spanische Protestbewegung hälter hingegen nur für „eine Katzenwäsche für das kapitalistischeSystem“. Es könne nicht die „Lösung“ sein, dassjemand statt 800 in Zukunft vielleicht 1 200 Euro verdiene.Vielmehr müsse „etwas viel Grundlegenderes“ her.In welche Richtung das gehen soll, erklärte Poves demInternetportal La Información: Man müsse „die Bankenabfackeln“ und „Köpfe abschneiden“, so Poves. Um einesolche radikale Veränderung nicht mit dem Fußball, derTeil des kapitalistischen Systems sei, zu verhindern, steigeer nun aus. Denn Kapitalismus sei „der Tod“. Und erwolle „nicht Teil eines Systems sein, das darauf basiert,dass Leute Geld mit dem Tod anderer in Südamerika, Afrikaund Asien verdienen“. Statt mit dem Fußball will sichPoves nun mit einem Geschichtsstudium und Büchernbeschäftigen. Gelesen habe er bereits Marx, aber auch– nun wird es etwas verwirrend – Hitlers „Mein Kampf“.Auch wenn sich die Kritik dieses Einzelgängers etwaskonfus anhört und Poves ein wenig so wirkt als sei er vonVerschwörungstheorien getrieben, könnte er doch einSymbol darstellen. Denn der Fußball muss endlich wiederzurück zu seinen Wurzeln. Ein Spiel mit elf Spielern.Ein Spiel, welches verbinden kann und ehrlich ist. Wegvon den aufgeblasenen Vereinen mit einer unvorstellbarenSumme von Schulden. Und da können wir irgendwiedoch noch froh sein, Fan des SC <strong>Freiburg</strong> zu sein. Ein eingetragenerVerein, solide gewirtschaftet, und wenn wirzum Training kommen haben wir wirklich noch das Gefühl,dass es sich hier noch um einen Sport handelt, dervielleicht auch uns das aktuelle kapitalistische System– was eventuell den ein oder anderen manchmal in dieVerzweiflung führt – erträglicher macht. Abhalten von einemkritischen Denken muss uns das ja noch lange nicht.Stay true!Stay critical!Stay FRBG!


PyrotechnikPyrotechnik gehört ins Stadion! Aber nur, wenn sie verantwortungsvollund gut eingesetzt wird. Dass die Zeiten von einfachen weißenRauchsäulen vorbei sind, sollte jedem bewusst sein. Ab dem heutigenSpieltag endet der Pyrotechnikverzicht vieler Ultragruppen - den auchwir gemeinsam mit der NBU in <strong>Freiburg</strong> getragen haben. Zukünftig gilt- wer zündet trägt Verantwortung! Für sich, alle nebenanstehendenFans, die Fanszene und den SC <strong>Freiburg</strong>! Bitte verwendet Pyrotechnikverantwortungsvoll. Werft niemals Pyro auf den Platz; zündet keineBöller oder Leuchtspur im Stadion (!); versucht möglichst Bengalosoder Rauchstäbe in der Hand zu halten; achtet darauf, dass ihr keinenoch glühenden Pyroartikel auf brennbares Material legt (Fahnen,Schnippsel, Doppelhalter,...) und lasst die Handys und Kameras in derTasche, wenn es brennt - positiv durchdrehen ist dann angesagt! Pyroist keine Randale, Pyrotechnik ist eine der schönsten Tifoformen, die esgibt! Somit freut euch und pöbelt nicht, singt springt und kommt auseuch raus, Freunde!*** Dies ist kein Aufruf zum Pyrozünden, lediglich ein Hinweis für denverantwortungsvollen Umgang!ausblickErstma‘ durchatmen. Nach dem heutigen Spieltag gibt esein Wochenende Pflichtspielpause für die Vereine in derersten Liga, sprich auch für unseren SC <strong>Freiburg</strong>. NächsteWoche also nicht nach München fahren, das dauert nochzwei Wochen. Zunächst gibt es ein Testspiel im Mösle gegendie Young Boys Bern, nächsten Samstag um <strong>15</strong> Uhr.Erst dann geht es also in die emotionsleerste ArenaDeutschlands, die komische Allianz-Arena. Irgendwie einSpiel, wo zwei Gegensätze aufeinander prallen. Nein, ichmeine jetzt nicht die zwei Vereine. Auf eine merkwürdige<strong>Weise</strong> das Spiel, auf das ich so wirklich überhaupt keinBock habe, aber welches immer unglaubliche Massen anSC-Fans anzieht, die – wer glaubt es – oben in der KurveIMPRESSUMHerausgeber: <strong>Wilde</strong> <strong>Jungs</strong> <strong>Freiburg</strong>Auflage: ca. 500Bilder: WJF, nordtribuene.orgAusgabe: <strong>15</strong>Den <strong>Rote</strong>n <strong>Weise</strong>n kann man ab Toröffnung am Vorsängerpodesthinter dem Tor abholen. Dort findet ihr auchimmer Ansprechpartner unserer Gruppe an die ihr euchjederzeit wenden könnt. Normalerweise liegen aucheinige Expemplare am Infostand (sofern vorhanden).<strong>Der</strong> <strong>Rote</strong> <strong>Weise</strong> ist von Fans für Fans gedacht. DieAuflage richtet sich nach dem Interesse der Fans, sowieunseren finanziellen Mitteln. Wir freuen uns über jedeSpende.Die Texte spiegeln nicht die Meinung des Vereins SC<strong>Freiburg</strong> e.V. oder der Ultra Szene <strong>Freiburg</strong> wieder, sonderndie des Verfassers (falls gekennzeichnet) oder derGruppe <strong>Wilde</strong> <strong>Jungs</strong> <strong>Freiburg</strong>.Kontaktinfo@wilde-jungs-freiburg.destehen und die tolle Arena begutachten. Gesungen wirdauch immer ein wenig, was aber die Spieler auf dem Platzkaum mitbekommen. Schließlich schafft es nicht einmaldie stets bemühte, optisch ansprechende Südkurve wirklichStimmung in die Schüssel zu bekommen.Sportlich wird’s wohl sowieso nicht viel zu holen geben,aber vielleicht, ja vielleicht…Die nächste Ausgabe von diesem roten Schmierplatt gibtes dann die Woche drauf, in drei Wochen, an einem Freitagbeim Spiel gegen die in <strong>Freiburg</strong> verhassteste (und nirgensbeliebte) Stadt – der VfB Stuttgart wird zu Gast sein.Kein einfaches Programm steht also an…TABELLE1 Borussia Mönchengladbach 2 1 0 6:2 4 72 Hannover 96 2 1 0 5:3 2 73 FC Bayern München 2 0 1 6:1 5 64 FC Schalke 04 2 0 1 9:6 3 65 Werder Bremen 2 0 1 7:4 3 66 Borussia Dortmund 2 0 1 5:2 3 67 TSG 1899 Hoffenheim 2 0 1 4:2 2 68 1.FSV Mainz 05 2 0 1 6:5 1 69 Bayer 04 Leverkusen 2 0 1 2:2 0 610 VfB Stuttgart 1 1 1 4:2 2 411 VfL Wolfsburg 1 0 2 4:5 -1 312 1.FC Nürnberg 1 0 2 2:4 -2 313 Hertha BSC 0 2 1 3:4 -1 214 FC Augsburg 0 2 1 3:5 -2 2<strong>15</strong> 1.FC Kaiserslautern 0 2 1 2:4 -2 216 SC <strong>Freiburg</strong> 0 1 2 6:9 -3 117 Hamburger SV 0 1 2 3:10 -7 118 1.FC Köln 0 1 2 2:9 -7 1

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