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Ausgabe 4/2013 - DImagazin Aktuell

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ParodontologieDie Behandlung von singulärenund multiplen Rezessionen mitder modifizierten TunneltechnikRaluca Cosgarea 1 , Nicole Arweiler 1 , Anton Sculean 2Indizes: Gingivarezession, Rezessionsdeckung, Subepitheliale Bindegewebe,Kollagenmatrix, TunneltechnikDie gingivale Rezession wird definiert durch die Exposition der Wurzeloberflächeaufgrund des Rückgangs der Margo Gingivae apikal der Schmelz-Zement-Grenze (SZG) [4, 38]. Die freiliegenden Wurzeloberflächen werden oft mit einerbeeinträchtigten Plaquekontrolle, einer erhöhten Überempfindlichkeit sowie mitästhetischen Problemen assoziiert [14, 37]. Die vorhersagbare Therapie multiplerRezessionen stellt immer noch eine Herausforderung für den Kliniker dar. Zieldieses Beitrags ist die Darstellung der modifizierten Tunneltechnik und den damiterreichten Ergebnissen bei der Behandlung von multiplen Rezessionen.256Einzelne oder multiple Rezessionen werden aneinem beträchtlichen Anteil der Bevölkerung,sowohl bei älteren aus auch bei jüngeren Personen,bei Patienten mit oder ohne adäquater Mundhygi-1Abteilung für Parodontologie, Universität Marburg2 Klinik für Parodontologie, Universität Bern, Schweizene diagnostiziert. Rezessionen konnten bei mehrals 90 % der über 50-jährigen und in 60 % derunter 20-jährigen Patienten einer parodontal gutbetreuten norwegischen Population festgestelltDENT IMPLANTOL 17, 4, 256 - 263 (<strong>2013</strong>)


Parodontologiewerden [24]. In einer schweizerischen Rekrutenpopulationwiesen 17 % der ersten Molaren und8,7 % der Eckzähne Rezessionen von mindestens 1mm auf [34].ÄtiologieFaktoren, die zur Entstehung gingivaler Rezessionenführen, können in prädisponierende und auslösendeFaktoren unterteilt werden.Prädisponierendepathogenetische FaktorenKnöcherne Dehiszenzen sind Stellen, an denen dieZahnwurzel nicht vom Knochen bedeckt ist und diemeistens von einer dünnen und fragilen Gingivabedeckt sind. Folglich sind diese Regionen anfälligfür plaqueinduzierte Entzündungen und Traumataund stellen einen prädisponierenden Faktor für dieEntstehung gingivaler Rezessionen dar. Marginaleinstrahlende Lippen- und Wangenbändchen könnendie Durchführung einer korrekten Bürstenbewegung(z. B. Bass-Technik) und somit eine effektiveund atraumatische Plaquekontrolle verhindern.Dadurch kann die Akkumulation von Plaque undanschliessend die Entstehung von Gingivitis undWurzelkaries begünstigt werden. Die Anwendungeiner falschen (z. B. horizontalen) Zahnputztechnikkann ebenfalls zu einer Traumatisierung der Gingivaführen [18, 23, 25]. Beide Faktoren können zurRezessionsbildung führen. Genetisch werden verschiedenePhänotypen der Gingiva unterschieden.Dünne, fragile Gingiva wird meistens mit schlankenZahnformen assoziiert, während dicke, breiteGingiva an quadratischen Zahnkronen festgestelltwerden kann. Es konnte gezeigt werden, dass subgingivaleInfektionen beim dünnen Gingivaphänotypzur Rezessionsbildung führen, während ein dickerGingivaphänotyp mit Taschenbildung reagiert[29, 35].Auslösende pathogenetische FaktorenDENT IMPLANTOL 17, 4, 256 - 263 (<strong>2013</strong>)Mechanische Faktoren, wie die Anwendung einertraumatisierenden Putztechnik [18, 23] in horizontalerRichtung mit extremem Anpressdruck undeiner Zahnbürste mit harten Borsten [20], stellenein Hauptauslöser fazialer Rezessionen dar. Zähne,wie z. B. Eckzähne, die sich in der Zahnreihean exponierten Stellen befinden, sind wegen derungleichmässigen Verteilung des Zahnbürsten Anpressdruckesam häufigsten davon betroffen. DiePlaqueakkumulation ist ein weiterer auslösenderFaktor. Diese verursacht subgingivale Infektionen,die beim Vorliegen einer dünnen Gingiva schnellzum Gingivarückgang und somit zur Entstehungeiner Rezession führen. In diesem Zusammenhangstellen subgingivale Restaurationsränder Plaqueretentionsstellendar und dadurch ein weiterer Auslöserfür gingivale Rezessionen [36]. KieferorthopädischeZahnbewegungen können, insbesonderean Unterkieferschneidezähnen, zur Bildung fazialerRezessionen führen (Tabelle 1). Wenn Zähne ausdem Alveolarfortsatz bewegt werden, entstehenKnochendehiszenzen, die gingivale Rezessionenbilden können [17]. Ein weiterer auslösender Faktorkann das Tragen oraler Schmuckstücke, wie z. B.Lippen- und Zungenpiercings, sein [22].Wie sich zeigte, kann mit einer optimalen und regelmässigenPlaquekontrolle sichergestellt werden,dass die parodontale Gesundheit unabhängig vonder Ausprägung gingivaler Rezessionen erhaltenwerden kann [19]. Allerdings konnte die Notwendigkeiteiner Mindestbreite der befestigten Gingivazur Erhaltung der parodontalen Gesundheit bishernicht wissenschaftlich belegt werden.Klassifikation1985 entwickelte Miller eine Klassifikation gingivalerRezessionen. Die Prognose zu den verschiedenenRezessionsdeckungstechniken beruht aufdieser Einteilung: Miller Klasse I, II, III und IV (Tabelle1) [26]. Eine vollständige Wurzeldeckung kannbei Miller Klassen I und II erreicht werden [11, 13].Miller Klassen III und IV stellen eine grössere Herausforderungfür den Kliniker dar und können nurteilweise und unvorhersagbarer gedeckt werden.Für die Prognose des Therapieergebnisses stellt dieHöhe des Knochen- und Gingivagewebes im Approximalraumeinen kritischen Faktor dar.Indikationen für eine RezessionsdeckungDie Hauptindikationen für die Deckung gingivalerRezessionen sind die Verbesserung der Plaquekontrolleund damit verbunden das Vorbeugen vonGingivitis und Wurzelkaries, die Verbesserung derÄsthetik sowie die Therapie von überempfindlichenZahnhälsen.Die modifizierte TunneltechnikVor jeglicher Rezessionsdeckungstherapie ist esunerlässlich, die ätiologischen Faktoren zu diagnostizierenund möglichst zu verändern. Zusätzlichmüssen die Patienten präoperativ ein hohesNiveau der individuellen Mundhygiene erreichthaben. Das Erreichen dieses Ziels setzt mehrere Sitzungenprofessioneller Zahnreinigung voraus, umdie klinischen Entzündungszeichen sowie Traumatazu eliminieren oder zumindest zu minimieren. DieWurzeloberflächen der betroffenen Rezessionenwerden gereinigt und geglättet, so dass eventuellvorhandene Plaque und/oder Endotoxine sowieRauigkeiten entfernt werden. Zervikale Restaurati-257


ParodontologieSpülung wird ein Schmelzmatrix-Derivat aufdie Wurzeloberfläche appliziert (Abb. 3 und 4).Das Bindegewebstransplantat wird mitMatratzennähten in den Tunnel eingebrachtund mit Umschlingungsnähten an den Zähnenfixiert (Abb. 5).Abb. 1: Das präoperative Bild zeigt eine fortgeschrittene MillerKlasse 1 Rezession in der UK-Front.Abb. 2: Mittels Mukoperiostlappen wird der Tunnel gebildet undkomplett mobilisiert.5. Der tunnelierte Lappen wird nach koronalverschoben und mit Umschlingungsnähtenan den Zähnen fixiert. Dabei ist es wichtig,dass der Lappen über die Schmelz-Zement-Grenze spannungsfrei verschoben werdenkann (Abb. 6). Bei Rezessionen von einerTiefe bis 3 mm können Lappen und Transplantatmit einer Umschlingungsnaht koronalreponiert und an den Zähnen fixiert werden.Postoperativ werden die Patienten instruiert, zweimaltäglich für 4 Wochen mit 0,1 oder 0,2 %-igerChlorhexidindigluconatlösung zu spülen und denoperierten Bereich mechanisch nicht zu beanspruchen.Die Wunde darf nicht berührt und die Wangennicht abgespannt werden. Ein vorsichtiges Zähneputzenkann erst nach 2 bis 3 Wochen mit einerweichen chirurgischen Zahnbürste vorgenommenwerden. Die Reinigung des Interdentalraumes kannerst nach 4 bis 5 Wochen wieder aufgenommenwerden. Die Nahtentfernung am Gaumen erfolgtnach einer Woche; die Nähte im Bereich der Rezessionsdeckungwerden nach 14 bis 21 Tagen entfernt.Das Ergebnis kann nach 12 Monaten definitivevaluiert werden (Abb. 7).Prognose dermodifizierten TunneltechnikAbb. 3: Konditionierung der Wurzeloberfläche mit 24 %-igemEDTA (PrefGel, Straumann, Basel, Schweiz).Abb. 4: Applikation eines Schmelzmatrix Derivates (StraumannEmdogain, Basel, Schweiz).In einem aktuellen systematischen Übersichtsartikelwurde die Vorhersagbarkeit verschiedener chirurgischerRezessionsdeckungstechniken evaluiert[16]. Der modifizierte koronale Verschiebelappenmit oder ohne Bindegewebstransplantat und dermodifizierte koronalverschobene Tunnel mit Bindegewebstransplantatwaren die meist vorhersagbarenMethoden, die eine komplette Deckung multiplenMiller Klasse I und II Rezessionen sicherten.Der koronal verschobene Lappen mit der gleichzeitigenAnwendung von Bindegewebstransplantatenzeigt stabilere Langzeit-Ergebnisse im Vergleich zurTechnik allein [32]. Gute Ergebnisse bei multiplenMiller Klasse III Rezessionen konnten mit der modifiziertenTunneltechnik erreicht werden, aber auchdie Anwendung von Bindegewebstransplantatenmit und ohne Applikation von Schmelzmatrixproteinenzeigten vergleichbare Ergebnisse (82 % vs.83 %) [5].Ein Nachteil der Rezessionsdeckung mit Bindegewebstransplantatenist die zusätzliche Operationsstellefür die Entnahme des Transplantates.260 DENT IMPLANTOL 17, 4, 256 - 263 (<strong>2013</strong>)


ParodontologieZudem werden eine grössere Patientenmorbidität,ein längerer Zeitaufwand und postoperative Komplikationen,wie. z. B. Blutung, Taubheitsgefühlund Sensibilitätsstörungen im Donor-Bereich, beschrieben[33, 10]. Auch kann es öfters zu Schwierigkeiten,wenn nicht sogar zu einer unmöglichenEntnahme eines entsprechend grossen Transplantateskommen. Um diesen Problemen entgegenzu wirken, wurden bioresorbierbare auf Kollagenbasierende Materialien entwickelt, die das Bindegewebstransplantatersetzen sollen, um somit diePatientenmorbidität zu minimieren und die Akzeptanzzu steigern. In einer Fallstudie mit 5 Patientenmit multiplen Miller Klasse I und II, verwendetenModaressi und Wang zusätzlich zur modifiziertenTunneltechnik eine azelluläre dermale Matrix [27].Es wurde damit eine durchschnittliche Defektdeckungvon 60,5 % erzielt; dieses entsprach einerWurzeldeckung von 93,5 %. In einer aktuellerenFallstudie von 8 Patienten mit multiplen Miller KlasseI und II Rezessionen (insgesamt 42 Rezessionen)wurde die modifizierte Tunneltechnik mit einerbioresorbierbaren Kollagen Matrix (Mucograft ® ,Geistlich Biomaterials) angewendet [28]. In 72 %der Fälle konnte eine komplette Wurzeldeckungerreicht werden. In einer aktuellen, kontrollierten,randomisierten klinischen Studie [6] wurden 156Rezessionen der Miller Klasse I und II randomisiertmit der modifizierten Tunneltechniktechnik mit Bindegewebstransplantatoder mit Kollagenmembranbehandelt. Die Ergebnisse dieser Studie zeigen fürbeide Therapien Verbesserungen. Die Anwendungdes Bindegewebstransplantats zeigte jedoch wesentlichbessere Ergebnisse bezüglich einer komplettenWurzeldeckung (85 % vs. 42 % mit derKollagenmembran) im Vergleich zur Kollagenmatrix[6]. Somit könnten die Kollagenmatrices einemögliche Alternative zur Anwendung von Bindegewebstransplantatendarstellen und zur Reduktionvon Zeitaufwand und Patientenmorbidität führen.Zurzeit scheinen sie bezüglich des Erreichens einerkompletten Rezessionsdeckung und einer Zunahmeder Dicke der befestigten Gingiva / Mukosa imVergleich zum subepithelialen Bindegewebstransplantatjedoch weniger erfolgreich zu sein.Abb. 5: Das Bindegewebe wird in den Tunnel gezogen und mittelsUmschlingungsnähten fixiert.Abb. 6: Der tunnelierte Lappen wird nach koronal verschobenund mittels Umschlingungsnähten fixiert.Abb. 7: Ergebnis nach 1 Jahr. Eine komplette Wurzeldeckungsowie eine optimale Farbe und Verdickung sind ersichtlich.Beeinflussende FaktorenVerschiedene Eigenschaften des gebildeten Lappensnehmen Einfluss auf den Erfolg der Rezessionsdeckung.Die Dicke des Lappens wird positivmit der mittleren und kompletten Rezessionsdeckungassoziiert [15, 8]. Ein weiterer Einflussfaktorstellt die Spannung des Lappens dar. Bei einerSteigerung der Spannung über 0,4 g, beeinflusstdie Lappenspannung umgekehrt proportional diefinale Rezessionsdeckung [30]. Ausserdem zeigtedie neue Position des Gingivarandes bei der Anwendungdes koronalen Verschiebelappens eineDENT IMPLANTOL 17, 4, 256 - 263 (<strong>2013</strong>)positive Korrelation zur Rezessionsdeckung auf[31]. Folglich sollte bei der Positionierung des Lappensdarauf geachtet werden, dass die Schmelz-Zementgrenze grosszügig bedeckt wird. Die Ausrichtungdes Transplantates, ob die Seite mit demPeriost gegen den Lappen oder zum Zahn ausgerichtetist, scheint keine Rolle zu spielen [21, 3].Chambrone et al. zeigten in einer systematischenÜbersichtsarbeit, dass das Rauchen das Resultatder Rezessionsdeckung beeinflusst [12]. Raucherzeigten eine geringere Reduktion der Rezession261


Parodontologieund komplette Wurzeldeckungen konnten wenigeroft erreicht werden als bei Nichtrauchern.SchlussfolgerungenDie modifizierte Tunneltechnik scheint für denPatienten und das Gewebe vorteilhafter zu sein.Diese Technik sichert durch das minimalinvasivechirurgische Vorgehen (einzige Inzision ist auf denSulkus beschränkt) eine gute Durchblutung deskoronalverschobenen Lappens und des darunterliegendenTransplantates. Durch die Kombinationder modifizierten Tunneltechnik mit einem Bindegewebstransplantatwerden die bukkale Gingiva /Mukosa und die Langzeitstabilität der Ergebnisseerhöht [9]. Aufgrund der Vermeidung von Entlastungsinzisionenermöglicht die Technik eine narbenloseHeilung und ein optimales ästhetischesErgebnis.Prof. Dr. med. dent. Dr. h.c. mult.ANTON SCULEAN, M.S.Universität BernKlinik für ParodontologieFreiburgstrasse 73010 Bern, SchweizTel: +41 31 632 25 77Fax: +41 31 632 49 15E-Mail:anton.sculean@zmk.unibe.chLITERATUR[1] Allen, A. 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ParodontologieRezessionsdeckung heuteFriederike Ratschow, Achim SieperIndizes: Rezessionsdeckung, Rot-Weiß-Ästhetik, ZahnfleischEin schönes Lächeln wird nicht nur durch schöne Zähne getragen (weiße Ästhetik),sondern auch maßgeblich durch einen harmonischen Zahnfleischverlauf (roteÄsthetik). Disharmonien entstehen hingegen vor allem bei Asymmetrien, zu vielZahnfleisch („Gummy Smile“) oder zu wenig Zahnfleisch (Rezession). Moderne mikrochirurgischeVerfahren bieten die Möglichkeit, ein harmonisches Bild wiederherzustellen. Die Ergebnisse werden schonender und vorhersagbarer.264Eine Zahnfleischkorrektur ist für Patienteninteressant, die aufgrund von zuviel oder zuwenig Zahnfleisch Beschwerden haben oder sicham ästhetischen Bild stören. Das Ziel eines parodontal-chirurgischenEingriffs ist eine physiologischeAbdeckung der Wurzeloberfläche. Es gibtzahlreiche minimalinvasive Verfahren, mit denendas Zahnfleisch korrigiert werden kann. Zu denpopulärsten Techniken gehören die Bildung vonkoronalen Verschiebelappen nach Bernimoullin [1]und der laterale Verschiebelappen.Bei diesen Operationstechiken muss darauf geachtetwerden, dass genügend befestigte Gingiva vonmindestens 3 mm im Bereich der Rezession vorhandenist. Eine andere Möglichkeit ist die Bildungeines freien Transplantats. Hier kann entweder einBindegewebstransplantat oder ein Gingivatransplantataus dem Bereich des Gaumens hergestelltwerden.Ein weiteres Verfahren ist die modifizierte Envelope-Technik[2,3] mittels freiem Bindegewebstransplantat(ebenfalls aus dem Bereich des Gaumens),welches durch vorherige Tunnelierung der Gingivaan die betroffenen Defekte transplantiert wird.Durch die auf die feste Gingiva wirkenden Zugkräfteder Bänder kann es ebenfalls zu Rezessionenkommen. Häufig reicht schon allein die Durchtrennungoder Verlagerung hochansetzender Bänder,um den Fortlauf der Rezession zu stoppen. Mitder Operationstechnik GTR (Guided Tissue Rege-DENT IMPLANTOL 17, 4, 264 - 267 (<strong>2013</strong>)


ParodontologieFallbeispielDer in Abbildung 5 bis 10 vorgestellte Fall zeigtmultiple Rezessionen an den Frontzähnen im Unterkiefer(Zahn 32-43). Das Zahnfleisch wurde mitmirochirurgischen Instrumenten tunneliert. Übereinen mikrochirurgischen Schnitt wurde ein Bindegewebstransplantataus dem Gaumen entnommen.Das Transplantat wurde in regio 32-43 positioniertund fixiert. Das Ergebnis nach 5 Monatenzeigt eine vollständige Beseitigung der Rezessionenregio 32-43.NachsorgeAbb. 9: Positionierung des Transplantats und Fixierung.Das Gewebetransplantat darf während der Einheilphase(minimum 6 Wochen) nicht mechanisch belastetwerden. In der Einheilphase wachsen langsamkleine Blutgefäße von der Umgebung in das Bindegewebstransplantat,damit diese nicht reißen, darfim OP-Gebiet für mindestens sechs Wochen nichtmit der Zahnbürste geputzt werden. Zur Reinigungkann mit einer Chlorhexamed Spülung 1-2 mal täglichgespült werden. Die Nahtentfernung erfolgt 3Wochen nach dem Eingriff.PrognoseDie von uns hier beschriebene angewendete Tunneltechnikist ein wissenschaftlich basiertes, sicheresund bewährtes, minimalinvasives Operationsverfahren.Grundsätzlich kann durch so einenEingriff die Situation nur verbessert werden. EineVerschlimmerung der Rezession durch eine Deckungmit einem Bindegewebstransplantat ist fastnicht möglich. Es bleibt abzuwarten, inwieweit injüngster Zeit vorgestellte Operationsverfahren mitdiversen Kollagenmaterialien die autologe Binde-Abb. 10: Ergebnis nach 5 Monaten.gewebsentnahme vom Gaumen wirklich gleichwertigersetzen können [9]. Zusätzliche Kosten undin Einzelfällen die mögliche Gefahr durch eventuellebiologische Inkompatibilitäten sind ungünstigeFaktoren. Zudem fehlen noch klinisch relevanteLangzeitstudien.DR. FRIEDERIKE RATSCHOWMaster of Science OraleChirurgie und ImplantologieALL DENTE HAUSLünener Straße 7359174 KamenE-Mail: info@all-dente.comDR. ACHIM SIEPERMaster of Science ImplantologieMaster of Science OralchirurgieMastership in Oral Implantologyat UCLAALL DENTE HAUSLünener Straße 7359174 KamenE-Mail: info@all-dente.comDENT IMPLANTOL 17, 4, 264 - 267 (<strong>2013</strong>)LITERATUR[1] Bernimoullin JP, Lüscher B, Mühlemann HR. Coronally repositionedperiodontal flap. Clinical evaluation after one year.J Clin Periodontal, 1975 Feb;2(1):1-13[2] Raetzke PB. Covering localized areas of root exposure employingthe „envelope technique“ J Periodontal 1985 Jul;56(7):397-402[3] Allen AL. Use of the supraperiostal envelope in soft tissue graftingfor root coverage. II. Clinical results.Int J Periodont Restaurative Dent. 1994 Aug;14(4):302-315[4] Shue L, Yufeng Z, Mony U. Biomaterials for periodontal regeneration:A review of ceramics and polymers.Biomatter. 2012 Oct 1:2(4):271-7[5] Livada R, Shiloah J. Gummy smile: could it be genetic? Hereditarygingival fibromatosis. J Mich Dent Assoc. 2012 Dec;94(12):40-3[6] Miller PD Jr. A classification of marginal tissue recession.Int J Periodontics Restorative Dent. 1985;5(2):8-13[7] Hürzeler,et al. A single-incision technique to harvest subepithelialconnective tissue grafts from the palate.Int J Periodontics Restorative Dent.1999 Jun; 19(3):279-87[8] Sieper, A. Prophylaxe und Parodontologie 3.Auflage, 2007.S 135-137, All-Dente Institut für zahnmediz. Information undInnovation, Kamen[9] Wachtel H., Helf C. Rezessionsdeckung mit Kollagenmatrix. DÄV,Dent Mag.<strong>2013</strong>;31(2):44-47267


ParodontologieDie ICG-gestütztePhotothermische Therapie (PTT)Michael Hopp, Reiner BiffarIndizes: Photothermische Therapie, Indocyaningrün, PTT, ParodontitistherapieNach mehrjähriger erfolgreicher Anwendung der antimikrobiellen PhotodynamischenTherapie (aPDT) auf Basis von Methylen- und Toluidinblau steht ein grünerFarbstoff – Indocyaningrün – angeregt mit 810 nm, zur Verfügung. Mit dem Erfahrungsschatzvon zwei Jahren Anwendung und weiterführenden Forschungenwissen wir heute, dass die Hauptkomponente der Wirkung ein photothermischerEffekt (PTT) ist. Im Folgenden sollen Einsatz, Wirkspektrum und Therapieeffizienznäher dargestellt werden.268Die photodynamische Therapie (PDT) als minimalinvasiveMethode aus der Onkologie, angewendetmit injizierten Photosensitizern, ist in derZahnmedizin zu einer nicht invasiven, oberflächenorientiertenTherapie mit Hauptangriffsziel derBakterien weiterentwickelt worden und deshalbüber die Erweiterung „antibakteriell“ auch als diesegekennzeichnet - die „antimikrobielle PhotodynamischeTherapie“ (aPDT). Sie umfasst die lichtinduzierteathermische Inaktivierung von Zellen, Mikroorganismenoder Molekülen ohne Zerstörung desWirtsgewebes auf Basis lichtabsorbierender Farbstoffe,die über eine Sauerstoffradikalfreisetzung,den Singulett- bzw. Triplettsauerstoff, zu einer oxi-dierenden Wirkung an der Bakterienmembran undden Zellorganellen und damit deren irreversiblenSchädigung führen. Als Farbstoffe stehen heute dasMethylenblau (aktiviert mit 660 nm), das Toluidinblau(aktiviert mit 635 nm) und spezielle Methylenblauderivate(aktiviert mit 810 nm) zur Verfügung.Bei allen drei Farbstoffen handelt es sich um Substanzender Phenotiazinfarbstoffe. Das nicht vomFarbstoff absorbierte Laserlicht bewirkt parallel eineGewebesstimulation als einen untrennbaren Lasereffektund die Hemmung der dentalen Plaque,was eine schnelle Heilung unterstützt [11]. Weiterewesentliche Vorteile sind: das Verfahren ist nichtDENT IMPLANTOL 17, 4, 268 - 279 (<strong>2013</strong>)


Parodontologieinvasiv, schmerzfrei und darf im Rahmen der Delegierungdurch die fortgebildete DH, ZMP oder ZMFdurchgeführt werden.Mit der Einführung des Indocyaningrüns (ICG) in dieZahnmedizin im Jahr 2011 (EmunDo ® , A.R.C.), angeregtdurch Laser der Wellenlänge 810 nm, wurdebasierend auf diversen Publikationen zu Materialund Anwendungen in der Medizin ebenfalls voneinem oxidativen Verhalten mit Entstehung reaktiverSauerstoffradikale ausgegangen [1, 2, 30], was voneinigen Autoren bei der Anwendung in der Zahnmedizinimmer noch so gesehen wird [21]. Anwendungsbeobachtungenim dentalen Bereich führtenzu einer anderen Sichtweise des Reaktionsmodus,die sich mit Untersuchungen aus der Medizin deckt[4]. Hopp und Biffar (<strong>2013</strong>) definierten den prinzipiellenWirkmechanismus als photothermische Therapie(PTT) mit einem geringen photodynamischenEffekt [9]. Ob der photodynamische Anteil therapeutischüberhaupt zum Tragen kommt ist umstrittenund wird meist abgelehnt. Dies wird durch neuerePublikationen ebenfalls gestützt [5, 21, 31].Die unspezifischen photothermischen Therapien mitdem Laser werden bereits seit Jahren in der parodontalenAnwendung mit Erfolg ausgeführt. ZumEinsatz kommen fasergestützte Systeme auf Basisvon Diodenlasern mit Wellenlängen von 810 bis 980nm und Nd:YAG-Laser (1.064 nm). Auch die Er:YAGundEr,Cr:YSGG-Laser finden ausgerüstet mit verschiedenenspeziellen Applikatoren ihren Einsatz.Nachteilig ist der unspezifische, teils große Hitzeeintragin das Gewebe mit Laserleistungen oberhalbeinem Watt. Die ICG-gestützte PTT führt zu einerspezifischen Farbstoffanregung und der Entstehungvon Thermik durch Energieabgabe kinetischer Energievon Elektronen, die in Doppelbindungssystemenin einen angeregten Zustand versetzt werden undauf ihr Grundniveau oder ein Zwischenniveau zurückfallen.Es kann schonender bei hoher Effizienzin der parodontalen Tasche gearbeitet werden.Indocyaningrün (ICG) –Historie und medizinische AnwendungDas Indocyaningrün (Abb. 1), 1,7-Bis[1,1-dimethyl-3-(4-sulfobutyl)- 1H-benz[e]indol-2-yl]heptamethinium-betain-Na,welches aus der Leberfunktionstestung,der Augenkeilkunde und Onkologie gutbekannt ist, ist in seinem Einsatz in der Zahnheilkundeneu und verspricht viel Potential für die Parodontologieund andere Einsatzgebiete [2].Indocyaningrün ist ein anionischer Photosensitizer,wird mit 810 nm angeregt und führt zur Photothermik,wobei der ICG-Gehalt intra- und extrazellulärentscheidend ist und eine Zeitkomponente enthält[1]. Die Absorption hängt vom lösenden Medium,DENT IMPLANTOL 17, 4, 268 - 279 (<strong>2013</strong>)Abb. 1: Strukturformel Indocyaningrün (ICG).Laserlicht 810 nmTyp II-Reaktion1O 2ZelleOxidative Schädigungder ZelleToxische Komponenten:geringere ZelllebensfähigkeitAbb. 2: Reaktionsmodus des ICG nach Laserlichtaktivierung (810nm) und Entstehung der Molekülfragmente nach Engel et al. 2008.der Bindung an Plasmaproteine und der Konzentrationab [17]. Die Gesamtwirkung ist neben der Photodynamik(PDT), die Fluoreszenz und hauptsächlicheine photothermischen Wirkung (PTT) [4]. Hoppund Biffar (<strong>2013</strong>) gaben einen geschätzten Wert vonmaximal 20 Prozent reaktiver Sauerstoffradikale an,andere Vermutungen gehen nur von einem Anteilvon 2 bis 7 Prozent aus [9]. Die entstehenden Sauerstoffradikaleführen wahrscheinlich nur zur Spaltungdes ICG-Moleküls (Abb. 2) [4]. Durch Gesichtsfeldeinschränkungendes Visus nach intraoculären ICG-Anwendungen ist die Diskussion über die Toxizitätdes Materials neu entfacht worden. Engel et al.(2008) konnten im Zellversuch nachweisen, dass dassich bei der Photooxidation zersetzende Materialdurch seine Spalt- und Abbauprodukte einen zellinhibierendenEffekt bekommt.Dem als Natriumsalz vorliegenden ICG wird in dermedizinischen Anwendung zur Lösungsverbesserungbis zu 5 % Natriumiodid beigegeben [10].Das in der Zahnmedizin verwendete Material ist alsEmunDo ® (A.R.C.) iodidfrei, als PerioGreen (elexxion)mit 5 % normal iodidhaltig. Inwieweit das iodidhaltigeMaterial Allergien bzw. anphylaktischeReaktionen in der zahnmedizinischen Anwendungals nicht injiziertes Material auszulösen vermag istnicht bekannt.269


ParodontologieCG wird nicht von der Darmschleimhaut resorbiert,somit ist eine Gefahr beim unkontrollierten Verschluckendes Materials unproblematisch. Die Metabolisierungdes Indocyaningrüns erfolgt in der Lebermikrosomal, wird nur über Leber und Gallenwegeausgeschieden [22]. Die Toxizität ist als gering einzustufenDie bei Tieren gemessenen intravenösenLD 50-Werte liegen bei 60 mg/kg bei der Maus undbei 87 mg/kg bei Ratten [10].Durch seine vollständige Metabolisierung und Ausscheidungüber die Leber ist ICG bestens für dieLeberfunktionsdiagnostik geeignet und kann durchseine spezifische Clearence-Rate zwischen einernormalen gesunden Leber, einer Leberdysfunktionund drogen- bzw. medikamentenbedingten Leberveränderungenunterscheiden [20]. Bei intravenösverabreichtem ICG besteht eine Halbwertszeit von3 bis 4 Minuten - in Abhängigkeit von der Leberleistung.In der Schwangerschaft ist eine Gabe nichtrisikofrei. Allergische Reaktionen auf iodidhaltigesICG sind nur wenige beschrieben [7].Die meisten medizinischen Anwendungen gehenvon einer Injektion des ICG mit Anreicherung in denTargetzellen oder Organen aus. Die Schwellenwerteder Gewebskoagulation werden bei Therapien amZiliarkörper, einem sehr empfindlichen Gewebe bewusstgenutzt, um photothermische Effekte nebenwirkungsarmeinsetzen zu können [16]. Grundlagesind präzise Kenntnisse der Dosis-Wirkungskurve.Bei der Behandlung teleangiektatischer Beinvenenwird der PTT-Effekt des injizierten ICG genutzt,um die Gefäßveränderungen unter der Haut aufsehr elegante Weise zu veröden [15]. Die verwendeteLaserenergie beträgt 100 - 110 J/cm 2 . Durchmathematische Modellationen und Abgleich mitexperimentellen Ergebnissen ist es möglich ICG-Konzentrationen und Laserleistung in Bezug auf dasGewebe optimal abzustimmen und übermäßige Erhitzungenzu vermeiden [28].Dass eine letale Wirkung auf Bakterien vorhandenist, ist bekannt, aber auch ihre Selektivität. WährendStaphylococcus aureus und Strep. pyogenesdurch den photodynamischen Effekt vernichtetwerden bleibt P. aerugenosa erhalten. Die verwendeteEnergiedichte betrug 411 J/cm 2 . Eine effektiveWirkkonzentration wurde schon bei 25 µg/ml ICG-Konzentration erreicht [26]. Bei der Behandlung derAkne könnte das System ICG-Laser einen wesentlichenFortschritt bedeuten, bei der Substitutionoder Ergänzung zur konventionellen Akne-Therapie,da die eingesetzten Wirkstoffe erhebliche Nebenwirkungenzeigen [14]. Bei der Behandlung AIDSassoziierterKaposi-Sarkome mit Indocyaningrünauf der äußeren Haut verzeichneten Szeimies et al.(2001) sehr gute Effekte mit fast vollständiger Remissionder Sarkome [29].Hautschweißungen vonWunden, wie von Khosroshahi et al. (2010) untersucht,könnten mit topisch aufgebrachten ICG mitvergleichsweise niedriger Energie erfolgen und soSchäden in der Tiefe vermeiden [13]. Ob diese Technikauch bei der Schweißung von Nervgewebe eineRolle spielen könnte wird die Zukunft zeigen.Eine effektive Einwirkung des ICG auf den squamösenSchleimhautkrebs in der Mundhöhle konnten Lim& Oh (2001) nachweisen [18]. Der Prozentsatz derapoptotischen Zellen stieg auf 8 % nach 6 Stundennach ICG-PDT mit 20 µM ICG und der Prozentsatztoter Zellen stieg rasant auf 65 % bei Verwendungeiner Lösung mit 200 µM ICG nach 3 Stunden. ImGegensatz zu anderen Studien aktivierten sie das ICGmit einer LED der Wellenlänge 785 nm. Dieses Verfahrenkönnte die gering invasive Krebstherapie imMundhöhlenbereich deutlich voranbringen. Urbanskaet a. (2002) fanden eine erhöhte Effektivität bei derBehandlung von Melanomzellen unter Vorbehandlungmit ICG von etwa dem 5- bis 10-fachen einernormalen Laserbehandlung mit Diodenlasern im Wellenlängenbereichzwischen 700 und 800 nm [30].An einer Einbettung in Polyurethan-Kunststoffe fürdie Herstellung von intravenösen Kathedern wirdgearbeitet, da die antimikrobielle Aktivität gegengram-positive Bakterien eine Reduktion von 2 log10-Einheiten, wie Methicillin resistente Staphylococcusaureus (MRSA) und Staphylococcus epidermidis nach15 Minuten Exposition bei einer Energiedichte von31,83 J/cm 2 beträgt. Bei gleichen Bedingungen zeigengramnegative Bakterien (Escherichia coli and Pseudomonasaeruginosa) nur ein geringes Ansprechen, ihreReduktion betrug nur 0,5 log10-Einheiten [25].Anwendung der PTT in der ZahnmedizinIn der Zahnmedizin ist die Zahl der Studien zur ICG-Anwendung äußerst begrenzt und beschränkt sichzumeist auf in-vitro-Versuche, Erfahrungswerte undFallberichte [8, 9, 12, 21]. Kariesentfernung auf ICG-Basis untersuchten Rodrigues de Sant´anna et al.(2009) und konnten deutliche abtragende Effektean der Hartsubstanz nachweisen [27]. Ebenfalls eineabtragende Leistung ohne Risse in der Substanzbeschreiben McNally et al. (1999), wobei der Temperaturanstiegim Pulpenraum extrahierter Zähne jenach Konzentration des ICG und der Laserleistungabhängt. Sie sehen den einfachen apparativen Aufwandder farbstoffgestützten laserbasierten Ablationvon kariösem Schmelz und Dentin gegenüberEr:YAG-Basis von Vorteil [19]. Hier ist eine kritischeBeurteilung der postulierten Vorteile in Bezug aufHitzeentstehung, Tiefenstrahlung, Pulpenschädigung,Verbrauchsmittelaufwand und Zeit sicher angebracht,auch wenn die Autoren zu dem Schlusskommen, dass das behandelte Dentin keine Risseund eine dem gesunden Material vergleichbare270 DENT IMPLANTOL 17, 4, 268 - 279 (<strong>2013</strong>)


ParodontologieHärte aufweist. Gegenüber der alleinigen Desinfektiondes kariösen Dentins durch PDT-Verfahrenmit Phenotiazin-Farbstoffen kann eine verbesserteWirksamkeit und ein Substanzabtrag erzielt werden.Die Kariesentfernung mittels ICG ist invasiver,bisher wenig untersucht, kommt aber eventuell miteiner Anwendung aus. Ob sie eine reale Alternativezur Arbeit mit Er:YAG- und Er,Cr:YSGG-Lasern ist,bleibt abzuwarten.Die Anwendung in der Parodontologie wurde nachErfolgen bei in-vitro-Tests gegen parodontalpathogeneKeime von Boehm & Ciancio (2011) postuliert,nicht durch Patientenstudien belegt [3]. UmfassendeStudien zur Thematik sind in Arbeit. Aus Sicht desPraktikers hat sich die Integration der PTT mit ICG indie Nachbehandlung und langfristige Stabilisierungder Parodontitis/Periimplantitis sehr bewährt [8, 12].Die Wirkung geringer Laserleistung zeigt im Zusammenspielmit dem ICG-Photosensitizer auf verschiedeneBakterien des Biofilms und in der parodontalenTasche eine gute Wirkung und kann somit alsUnterstützung zu konventionellen mechanischenMethoden eingesetzt werden.Im periapikalen Defektmodell wiesen Nagayoshiet al. (2011) eine vollständige Sterilisation der Knochenkavitätmit ICG mit mehr als 60 Sekunden Bestrahlungbei 810 nm nach [23]. Ein wesentlicherNebeneffekt durch den Laser ist die Stimulierungder Knochenheilung durch photobiologische Effekteder Laserstrahlung. Guzzardella et a. (2002)konnten den Effekt in der Knochendefektheilungmit Laserlicht der Wellenlänge 780 nm experimentellmit hoher Signifikanz nachweisen. Es konnteunter Laserbestrahlung eine Zweidrittel höhereKnochenneubildung nachgewiesen werden [6]. Diederzeit angebotenen ICG-Farbstoffe haben eine unterschiedlicheWirkstoffkonzentration und Zusammensetzung.Die Konsistenz der gebrauchsfertigenLösungen ist durch das Lösungsmittel Wasser identisch.Durch ihre geringe Viskosität können auchschwierig zu benetzende Bereiche oder spaltförmigeAreale, wie parodontale Taschen, gut benetztund ausgeschwemmt werden.Die Anwender- und Applikationsfreundlichkeit derGebinde ist unterschiedlich. Während Phenotiazinfarbstoffein gelöster Form für den direkten Einsatzgeliefert werden, muss ICG als kristalline Substanzerst in einer Durchstichampulle oder aus einer Tablettegelöst werden. Der Grund ist die geringe Lagerfähigkeitder Lösung von ca. 4 Stunden [17]. Dadie Photosensitizer für eine Anwendung (ICG) odereinen Patienten mit fehlender Lagerfähigkeit konzipiertsind spielt die Packmenge eine wesentlicheRolle. Gebinde im Bereich 0,5 bis 1 ml sind optimal,darüber zu groß, was einen hohen Abfallanteil undKosten nach sich zieht.Ein wichtiger Aspekt sind geeigneter Lichtleiter undApplikatoren, um das Licht verlustfrei und effizientan den Wirkort zu bringen. Hier spielen die Lichtleitermaterialienund -formen sowie die Qualität deroptischen Kopplungsstellen eine Rolle. Sie entscheidenüber Leistungsverluste, aber auch über den Preis.Aus hygienischer Sicht sind Einmalapplikatoren alsBare- und Bulb-Fiber oder Therapiehandstücke, wiesie z. B. für das EmunDo-System angeboten werden,der Permanentfaser vorzuziehen. Bei intrasulkulärerApplikation des Laserlichtes kommt das Licht direktan den Farbstoff und damit an den Wirkort. Ein kleinerProzentsatz des Lichtes wird in die Tiefe emittiertund kann photobiologische Effekte auslösen.Bei transgingivaler Bestrahlung wirken Schleimhautdicke,Durchblutung, Schleimhautpigmentierungen,parodur_drittelQ_DentImplantologie_maerz<strong>2013</strong>.pdf 1 07.03.<strong>2013</strong> 15:20:17


Parodontologiedie Absorption im Gewebe, die Lichtparameter,Blut-, Sekret- und Farbstoffreste sowie die Veränderungder Absorption während des Arbeitens.Behandlung einerchronischen ParodontitisAbb. 3: Entzündung des marginalen Parodonts mit verstrichenerKontur der Papillen.Abb. 4: OPG mit beginnenden parodontalen Einbrüchen.Abb. 5: Einbringen der ICG-Lösung.Abbildung 3 zeigt den oralen Ausgangszustand beieiner jungen Patientin mit chronischer Parodontitis,verursacht durch mangelnde Pflege. Im OPG sindein minimaler Knochenrückgang und kleine kraterförmigeEinbrüche erkennbar (Abb. 4). Nach vorausgegangenerPZR und der Reinigung der Wurzeloberflächen(SRP) wurde in einer separaten Sitzung einelasergestützte PTT-Behandlung mit ICG vorgenommen.Zur Anästhesie in leichten Parodontitisfällenreicht die Oberflächenbetäubung mit Oraqix. NachSpülen der Taschen mit physiologischer Kochsalzlösungerfolgt das Einbringen der ICG-Lösung (Emun-Do ® , A.R.C.) (Abb. 5) und der erste Laserschritt mitder Bare-Fiber als transgingivales Lasern (Abb. 6) mit400 mW bei 810 nm (Q 810, Henry Schein), für etwa10 Sekunden pro parodontaler Einheit, je von vestibulärund palatinal/lingual. Alternativ zur Bare-Fiberkann ein Therapie-, Transgingival- oder Bleachinghandstückverwendet werden.Im zweiten Schritt erfolgt das Lasern der Taschenmit der Bulb-Fiber, je nach Schleimhautzustand mit300 mW (Abb. 7). Je Fläche oder Unterschnitt werden8 bis 12 Sekunden unter ständiger Bewegungveranschlagt, da der photothermische Effekt auchbei dieser kleinen Leistung deutlich ist und keine unkontrolliertenthermischen Effekte verursachen soll.Das entzündete innere Taschenepithel kann mit nur300 mW Leistung effizient entfernt werden (Abb.8). Von palatinal erfolgt dasselbe Vorgehen. Durchden Therapiecharakter als minimalchirurgisches Vorgehengelten bei einer PTT auch die Grundregelnvon operativen laserchirurgischen Eingriffen mit erweitertenhygienischen Anforderungen. Das Tragender Laserschutzbrille ist bei Anwendung des Typ4-Lasers mit 810 nm Pflicht. Nach Abschluss der PTT-Behandlung erfolgt ein letztes Spülen des Sulkus.Das Ergebnis der Behandlung lässt den minimalinvasivenEingriff erkennen. Abbildung 9 zeigt denZustand nach Abheilung des Parodonts mit Detaildarstellungdes entzündungsfreien Eckzahnfrontbereichs13 nach ca. 3 Wochen mit leichten Verfärbungendurch CHX-Spüllösungen (Abb. 10). DieEntwicklung der klinischen Parameter und des Taschentiefenverlaufesspricht für ein überzeugendesErgebnis (Abb. 11).Behandlung einer Gingivitis/Parodontitis im akuten SchubAbb. 6: Transgingivales Lasern mit Bare-Fiber.Bei Entzündungen in den parodontalen Taschen isteine selektive Entfernung des inneren Taschenepi-272 DENT IMPLANTOL 17, 4, 268 - 279 (<strong>2013</strong>)


ParodontologieAbb. 7: Lasern der Taschen mit Bulb-Fiber. Abb. 8: Das entzündete innere Taschenepithel kann mit nur 300mW Leistung entfernt werden.Abb. 9: Gesundes Erscheinungsbild des Parodonts nachAusheilung.Abb. 10: Detaildarstellung des 1. Quadranten im Eckzahnbereich.Abb. 11: Die Entwicklung der parodontalen Taschentiefen nachAusheilung ist überzeugend.Abb. 12: Parodontale PTT-Behandlung am Patienten.thels aus dem Sulkus bei 300 mW mit einer Bulb-Faser bei der ICG-gestützten Methoden und alsphotothermische Therapie (PTT) möglich und Kennzeichendieser Behandlung.Bei der 64-jährigen Patientin ist es etwa 5 Jahrenach Sanierung des Gebisses zu einem akuten entzündlichenSchub des Parodonts unter dem Hintergrundeiner massiven Pilzinfektion durch Candidaalbicans (CFU +++) im Mundraum und den Lippengekommen. Die Mykose wurde medikamentös miteiner Kombination aus Amphotericin B und Mikonazolbekämpft.DENT IMPLANTOL 17, 4, 268 - 279 (<strong>2013</strong>)Abb. 13: Q 810-Laser (ARC) mit Universalhandstück und denBare- und Bulb-Fiberansätzen für Einmalgebrauch.273


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aber die Spezifität der Wirkung gegenüber entzündeten Gewebenund Biofilmen.AbrechnungsempfehlungPDT der DKVHELBO entsprichtgeforderten KriterienWirtschaftliche Aspekte durch zusätzlichen Gebrauch von Applikatorenund Photosensitizern (ICG-Farbstofflösung) bei der Anwendung an Einzelzähnen,dem Einsatz in der Endodontie, Karieshärtung, Desinfektiondes OP-Situs bei chirurgischen Eingriffen und ähnlichem sind indikationsgegebenstreng zu prüfen und eventuell durch andere Laserverfahrenzu ersetzen. Durch die sehr hohe Effizienz aufgrund der PTT beider Anwendung von ICG ist eine einmalige Therapie pro Zyklus meistausreichend.Die PTT ersetzt nicht zwingend ein Antibiotikum, kann aber dazu beitragen,dass die Anwendung von Antibiotika deutlich eingeschränktwird. Für einen direkt folgenden invasiven Parodontaleingriff kann voneiner stark reduzierten Bakterienlast in den Taschen ausgegangen werden,was aus Sicht der Bakterienausschwemmung von Vorteil ist. DasICG ist durch die nachgewiesene Tiefenwirkung in diesem Falle effizienter,da durch die PTT-Wirkung Keime im grenznahen entzündetenGewebe meist mit erfasst werden. Der PTT-Anwendung folgt bei Laserlichtapplikationüber einem Schwellenwert mit Gewebeschaden eineDefektheilung, die sich erfahrungsgemäß schnell vollzieht und durchden volumenmäßig begrenzten Defekt keine Retraktionen hervorruft. unterstütztDie PTT-Behandlung mit ICG ist nur bedingt vergleichbar mit der aPDT,kann diese vom Wirkspektrum nicht ersetzen. Obwohl PDT und PTT beivielen Indikationen eingesetzt werden können, entscheiden PatientenundBehandlerwünsche sowie Therapieziele den Einsatz.Die reine aPDT ist für nicht-invasive Behandlungen im Delegationsverfahren[24], reine Gewebsdesinfektionen und schmerzfreie Erhaltungstherapiengeeignet. Beim Einsatz der PTT mit ICG im Delegierungsverfahrendarf eine Schwellenleistung von wahrscheinlich maximal 0,2 bis0,3 Watt nicht überschritten werden. Hier bedarf es dringend weitererUntersuchungen und einer klaren Festlegung. Darf eine Behandlungeinen bedingt invasiven Charakter aufweisen oder ausgedehnter sein,ist die farbstoffgestützte PTT-Behandlung vorzuziehen. Sie wird danndurch den Zahnarzt ausgeführt.Mit der PTT-Behandlung auf Basis von Indocyaningrün ist dem Behandlerein neues Medium an die Hand gegeben, das bei geringer Laserenergiezwischen 200 bis 400 mW gewebsschonend eine der reinenLaserbehandlung entsprechende, eine zusätzliche geringfügige photodynamischeKomponente über Sauerstoffradikale sowie eine photobiologischeKomponente zur Heilungsunterstützung enthält. Durch die geringeKonzentration und die räumliche und zeitliche Einschränkung derWirksamkeit entstehender Sauerstoffradikale sind diese vermutlich nurin der Lage das ICG als Molekül zu spalten.John (<strong>2013</strong>) sieht den wesentlichen Vorteil der ICG-gestützten PTT in derMinimierung der Laserenergie bei reduziertem Schmerz während undnach der Behandlung, einer hohen Wirkeffizienz durch postulierten Angrifffast selektiv auf entzündetes Gewebe und Biofilme, eine schonendeVorgehensweise, geringe Nebenwirkungen und eine sehr hohe Patientenakzeptanz[12]. Es ist somit eine Leistungsverbesserung durch Einsatzeines neuen Verfahrens mit der PTT bei veränderten Wirkmechanismenbei parodontalen Behandlungen gegenüber den reinen aPDT-Verfahrengegeben. Mit der Einführung des ICG ist eine weitere sinnvolle Anwendungfür die Laserwellenlänge 810 nm hinzugekommen.HELBObeherrscht die InfektionDie HELBO-Therapie ist die optimale Ergänzung,um Ihre Patienten zuverlässig, nebenundwechselwirkungsfrei von parodontalenund periimplantären Entzündungen zu befreienund Wiedererkrankungen vorzubeugen.Interesse an einer erfolgreichen und gewinnbringendenIntegration der HELBO-Therapie inIhrer Praxis zum Wohl Ihrer Patienten?Mehr Informationenauf www.helbo.deoder telefonisch unter0 62 27 / 5 39 60-0.Scannen Sie diesen QR-Codemit Ihrem Smartphone!DENT IMPLANTOL 17, 4, 268 - 279 (<strong>2013</strong>)bredent medical GmbH & Co. KG | Geschäftsbereich HELBOJosef-Reiert-Str. 4 | 69190 Walldorf | Germanywww.bredent-medical.com | www.helbo.de | e-mail info@helbo.de


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AbrechnungstippDie Abrechnung der antimikrobiellenphotodynamischen Therapie (aPDT)Sabine SchröderDie antimikrobielle photodynamische Therapie (aPDT) ist ein Therapieverfahren,das sich auf die Abtötung von Mikroorganismen beschränkt und somit in diverseBehandlungsstrategien, wie die Parodontitis-, Periimplantitis- oder Weichgewebstherapie,eingebunden wird. Nachfolgend werden für einige Einsatzgebiete dieAbrechnungsmöglichkeiten vorgestellt.280Diese eigenständige Leistung ist im BEMA nichtbeschrieben. Sie ist somit keine Vertragsleistungdes BEMA und kann demzufolge auch nichtzulasten der Krankenkasse abgerechnet werden.Sie erfüllt die Voraussetzungen für die Berechnungnach GOZ auch beim GKV-Patienten, da es sichnicht um die besondere Art der Ausführung einerBEMA-Leistung handelt und sie somit auch nichtgegen das Zuzahlungsverbot verstößt. Es handeltsich nicht um eine behandlungsunterstützendeMaßnahme, sondern um eine selbstständige Leistung.Der GKV-Patient muss in diesem Fall vor Behandlungsbeginnfür diese Leistung mit einer entsprechendenVereinbarung gemäß § 4 (5) BMV-Z bzw.§ 7 (7) EKVZ aus dem gesetzlichen Vertrag losgelöstwerden. Durch diese Loslösung des GKV-Patientenist die Abrechnungsgrundlage für die Leistungdann die Gebührenordnung für Zahnärzte(GOZ) (siehe Formular).Da die Leistung auch im Gebührenkatalog für privatzahnärztlicheLeistungen (GOZ) nicht enthaltenist, kann sie analog berechnet werden.Die Möglichkeiten der Analogberechnung wurdenmit Inkrafttreten der neuen GOZ deutlich ausgeweitet.Während es sich bisher bei analog zu berechnendenLeistungen um eine wissenschaftlichanerkannte Methode handeln musste, die zumZeitpunkt des Inkrafttretens auch in der Gebührenordnungfür Zahnärzte noch nicht existierte,besteht die Möglichkeit der analogen Berechnungder Leistung nun grundsätzlich immer dann, wenneine Leistung nicht in der GOZ oder in einem fürZahnärzte geöffneten Abschnitt der GOÄ enthaltenist.Dies ist in § 6 (1) GOZ geregelt:Gebührenordnung für Zahnärzte(GOZ) vom 01.01.2012§ 6 Gebühren für andere LeistungenSelbstständige zahnärztliche Leistungen, die in dasGebührenverzeichnis nicht aufgenommen sind,können entsprechend einer nach Art, Kosten undZeitaufwand gleichwertigen Leistung des Gebührenverzeichnissesdieser Verordnung berechnetwerden. Sofern auch eine nach Art, Kosten- undZeitaufwand gleichwertige Leistung im Gebührenverzeichnisdieser Verordnung nicht enthaltenist, kann die selbstständige zahnärztliche Leistungentsprechend einer nach Art, Kosten- und Zeitaufwandgleichwertigen Leistung der in Absatz2 genannten Leistungen des Gebührenverzeichnissesder Gebührenordnung für Ärzte berechnetwerden.Bei der Analogberechnung zieht man eine nachArt, Kosten- und Zeitaufwand gleichwertig zu erachtendeGOZ-Leistung heran. Die Wahl einer entsprechendenAnalogziffer obliegt dem Behandlerund wird gemessen an seinem Behandlungsaufwand.Die Ziffer muss laut § 10 (4) GOZ später inder Behandlungsrechnung entsprechend gekennzeichnetsein:Gebührenordnung für Zahnärzte(GOZ) vom 01.01.2012§ 10 Fälligkeit und Abrechnung der Vergütung;Rechnung § 10 (4) GOZWird eine Leistung nach § 6 Abs. 1 berechnet,ist die entsprechend bewertete Leistung für denZahlungspflichtigen verständlich zu beschreibenund mit dem Hinweis „entsprechend“ sowie derNummer und der Bezeichnung der als gleichwertigerachteten Leistung zu versehen. Ab hier gewinntdas tatsächliche Einsatzgebiet des Photosensibilisa-DENT IMPLANTOL 17, 4, 280 - 282 (<strong>2013</strong>)


AbrechnungstippVereinbarung einer Privatbehandlung für gesetzlich versicherte Patienten gemäß § 4 Abs. 5 BMV-Zbzw. § 7 Abs. 7 EKVZzwischen(Patient/Zahlungspflichtiger)und(Zahnarzt)Mir ist bekannt, dass ich als Patient der gesetzlichen Krankenversicherung das Recht habe, unter Vorlage derKrankenversichertenkarte nach den Bedingungen der gesetzlichen Krankenversicherung behandelt zu werden.Unabhängig davon wünsche ich ausdrücklich, aufgrund eines privaten Behandlungsvertrages gemäß der Gebührenordnungfür Zahnärzte (GOZ) privat behandelt zu werden.Nachfolgende Behandlung wurde vereinbart nach der GOZ 2012 und/oder GOÄ 82:Zahn Leistung/Gebührenziffer Anzahl Einfachsatz Faktor Euro15 Antibakterielle photodynamische Therapie 33,18 2,3 76,31(aPDT) zur Behandlung von Herpes bzw. zurAphtentherapie gemäß § 6 (1) GOZ entsprechendGOZ 3270 GermektomieGesamtbetrag 76,31Die aufgeführte Behandlungwird auf Wunsch des Patienten durchgeführt.ist nicht im Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenversicherung enthalten.geht weit über das Maß der ausreichenden, zweckmäßigen und wirtschaftlichen Versorgung hinaus(§§ 12, 70 SGB V).entspricht nicht den Richtlinien des Bundesausschusses der Zahnärzte und Krankenkassen für eineausreichende, zweckmäßige und wirtschaftliche vertragszahnärztliche Versorgung.Erklärung des VersichertenIch bin darüber aufgeklärt worden, dass eine Erstattung der Vergütung der genannten Leistungen durch dieKrankenkasse in der Regel nicht erfolgen kann.Ort, Datum(Unterschrift Patient/Zahlungspflichtiger)Ort, Datum(Zahnarzt)tors bei der Wahl der angemessenen Analogzifferan Bedeutung. Nachfolgend erhalten Sie gängigeVorschläge für die Wahl einer vergleichbaren Gebührenziffer.Dies darf jedoch nur richtungsgebendverstanden werden. Der Behandler muss individuell– gemessen an seinem tatsächlichen Aufwand– diese Gebührenziffer eigenständig bestimmen.DENT IMPLANTOL 17, 4, 280 - 282 (<strong>2013</strong>)Antibakterielle photodynamische Therapie(aPDT) im Rahmen der Therapie von Parodontitisbzw. Periimplantitis, je Parodont, gemäߧ 6 (1) GOZ entsprechendz. B. 4100 GOZ analog mit 275 Punkten,oder 4138 GOZ analog mit 220 Punkten,oder 2420 GOZ analog mit 70 Punkten.281


AbrechnungstippIntrakanaläre bzw. enossale antibakteriellephotodynamische Therapie (aPDT) nach abgeschlossenerWurzelkanalaufbereitung, je Wurzelkanal,gemäß § 6 (1) GOZ entsprechendz. B. 2410 GOZ analog mit 392 Punkten,oder 2250 GOZ analog mit 210 Punkten,oder 3060 GOZ analog mit 140 Punkten.Antibakterielle photodynamische Therapie(aPDT) zur Behandlung von Herpes bzw. zurAphtentherapie gemäß § 6 (1) GOZ entsprechendz. B. GOZ 3270 analog mit 590 Punkten.Antibakterielle photodynamische Therapie(aPDT) in knöchernen Bereichen bzw. imWeichgewebe, je Behandlungsareal, gemäß §6 (1) GOZ entsprechendz. B. 3270 GOZ analog mit 590 Punkten,z. B. 2410 GOZ analog mit 392 Punkten,oder 2250 GOZ analog mit 210 Punkten.Antibakterielle photodynamische Therapie(aPDT) im Rahmen der Therapie von Karies, jeZahn, gemäß § 6 (1) GOZ entsprechendz. B. 2190 GOZ analog mit 450 Punkten.Beim rein privat versicherten Patienten wird die Leistungebenfalls wie oben beschrieben als analogeLeistung berechnet. Hier ist keine vorherige Vereinbarungnotwendig. Wichtig ist nur die Kennzeichnungals analoge Leistung bei Rechnungsstellung.Die Abrechnungshinweise sind von der Autorin nach ausführlicher Rechercheerstellt worden. Eine Haftung und Gewähr wird jedoch ausgeschlossen.SABINE SCHRÖDER, ZMVAPZ · Engelbertstraße 359929 Brilonwww.apz-brilon.deE-Mail:schroeder@apz-brilon.deHELBO ® -Verfahren entspricht Kriterienzur Abrechnungsempfehlung der DKVSeit vielen Jahren ist der Begriff „Photodynamik“(PDT) zur Bekämpfung von bakteriellen Infektionenim Mundraum ein innovatives Thema in derZahnmedizin, wobei unter diesem allgemeinenBegriff mittlerweile die unterschiedlichsten Produktkonzeptevermarktet werden. Umso wichtigersind deshalb fundierte klinisch-wissenschaftlicherhobene Daten, welche die Wirksamkeit der angebotenenVerfahren belegen. Einigkeit unter Expertenherrscht allenfalls darin, dass die einzelnenErgebnisse aufgrund der enormen Unterschiede inden Produktkonzepten und -komponenten nichtauf andere Systeme übertragen werden können.Das am besten klinisch überprüfte Verfahren zurPhotodynamik ist die „HELBO ® -Therapie“, die seitmehr als zwölf Jahren in den unterschiedlichstenIndikationen wissenschaftlich untersucht und dokumentiertwird. Über 60 Publikationen, darunterauch zu verschiedenen Indikationen internationalpublizierte randomisierte, klinisch kontrollierte Studienaus Zentren in aller Welt, unterstützen die Evidenzder HELBO ® -Therapie.Nach Auswertung der wissenschaftlichen Datenlagehat die DKV jetzt bezüglich der Photodynamikeine Empfehlung zur Abrechnung für die BereicheParodontitis- und Periimplantitistherapie heraus-gegeben. Dies ist sicherlich ein Meilenstein in derAnwendung dieser Therapie zur Behandlung biofilmassoziierteroraler Infektionen. Voraussetzungfür die Kostenerstattung ist, dass das eingesetzteTherapiesystem bestimmte Anforderungen erfüllt.So wird beispielsweise die Sterilität der eingesetztenMaterialien zwingend gefordert. Der Wirkstoffin der Photosensitizerlösung soll innerhalb einerrelevanten Bandbreite konzentriert sein und mussdurch einen Diodenlaser mit einer Ausgangsleistungvon 90 - 140 mW aktiviert werden.Die Abstrahlungswellenlänge soll im Bereich von650 - 670 nm liegen und den Photosensitizer durchdreidimensional abstrahlende Lichtleiter direkt inder Tasche anregen.All diese Kriterien erfüllt das HELBO ® -Therapieverfahren bereits heute und erfährt somitdie Anerkennung der Evidenz und Effektivitätdieser Therapie! Für GKV-Patienten bietet die DKVeine Zusatzversicherung gemäß ihrem KombiMedTarif DBE an, welche den Versicherten die Abrechnungder Anwendung der HELBO-Therapie gemäßder Empfehlung gewährt.Informationen zur HELBO-Therapie und derAbrechnungsempfehlung der DKV unterwww.helbo.de282 DENT IMPLANTOL 17, 4, 280 - 282 (<strong>2013</strong>)


Leistungsvergleich Antimikrobielle photothermische Therapie (PTT)Hersteller / VertriebA.R.C. Laser GmbHBessemerstr. 1490411 NürnbergProduktname EmunDo ®EinsatzbereicheParodontitis, Periimplantitis, EndodontitisCE-Zulassung seit 2011SystembestandteileLaser, Optiken nach Indikationen,Zubehör: Handstück zur flächigen Bestrahlung, Bulb-Faser, Bare-FaserPhotosensitizersteril verfügbar, indikationsabhängige MengeSonden / Optikensteriles Einmalprodukt, Mehrfachverwendung an einem Patienten,MehrpatientenverwendungAbstrahlverhalten der Sondenflächig, radiär für Taschen, gleichmäßigArbeitsablaufReinigen, Anfärben, Bestrahlen, AusspülenEmpfohlene Belichtungsdauer für einImplantat mit Periimplantitis30 - 50 Sek. bei 300 mWEmpfohlene Belichtungsdauer für 12 Zähneeines Kiefers bei Paro-Behandlungca. 7 Min. bei 300 mWEmpfohlene Belichtungsdauer fürOK/UK komplettca. 20 Min. bei 300 mWZulassungsklasseKlasse 1 (Medizinprodukteverordnung),Laser: Klasse 2b (Medizinprodukteverordnung)Gewicht Laser1,2 kgErgonomie LaserEinhandbedienung mit Sonde möglichStromversorgungintegrierter aufladbarer AkkuSterile Anwendung möglich?jaTechnologieLaserFortbildungskonzept /Einweisung Mitarbeiter(innen)regionale Workshops mit erfahrenen ReferenzärztenPreis pro Behandlung -Preis für das System -Spezifische Literatur zurvorgestellten Therapiein-vitro Studie: z. B. T.K. Boehm, S.G. Ciancio;Diode laser activated indocyanine green selectively kills bacteria,J Int Acad Periodontol. 2011 Jul ;13 (2):58-63 21913603Hochschule / Meinungsführer dervorgestellten TherapieProf. Dr. Norbert GutknechtProf. Dr. MSc. Gerd VollandVertrieb in Deutschland seit 2011Homepagewww.arclaser.deDENT IMPLANTOL 17, 4, 283 - 285 (<strong>2013</strong>)283


Leistungsvergleich Antimikrobielle photodynamische Therapie (PDT)Hersteller / Vertriebbredent medical GmbH & Co KGGeschäftsbereich HELBOJosef-Reiertstr. 469190 Walldorfelexxion AGSchützenstrasse 8478315 RadolfzellProduktnameEinsatzbereicheHELBO-Therapieantimikrobielle photodynamische Therapiebakterielle Infektionen im Mundraum, z. B. Parodontologie, Implantologie(Periimplantitis, Socket Preservation, Desinfektionvor Augmentation / Implantation), Endodontie, Kariologie, alveoläreOstitis, Knochennekrosen, Nahtdehiszenzen,allgemein: Knochen- und Weichgewebsdesinfektion, LILT uvm.Perio GreenAntimikrobielle Therapie in den Bereichen:Prophylaxe, Parodontitistherapie, PeriimplantitistherapieCE-Zulassung seit 2004 2012SystembestandteileLaser, Optiken nach Indikationen, Photosensitizer nach Indikationen,Zubehör: HELBO T-Controller, Therapiekonzepte nachIndikationen, Schulungsprogramm für ZÄ und Assistentinnen, vielfältigesFortbildungsprogramm, Patienteninfo (Broschüre, Poster,TV-Wartezimmerfilm)Perio Green-Tablette, steriles Wasser, steriles Applikationszubehör;kmpatibel zu allen elexxion-Lasergeräten;spezielle indikationsbezogene Applikatoren mit 200, 300, 400 und600 µm Faserstärke sowie 6 mm GroßflächensondePhotosensitizersteril, indikationsabhängige Konsistenz, indikationsabhängigeMengesteriler Photosensitizer mit niedriger Viskosität für maximaleSensitizer-Penetration;Sensitizer-Konzentration variabelSonden / Optiken steril, zum Einmalgebrauch empfohlen Applikationstipps aufbereitbar nach aktuellen Hygienerichtlinien(Autoklav)Abstrahlverhalten der Sondenflächig bzw. radiär (z. B. Taschen, Kanäle, Alveolen),gleichmäßige AbstrahlungAbstrahlwinkel von bis zu 45° gewährleistet vollständigeBestrahlungArbeitsablauf Reinigen, Anfärben, Spülen, Bestrahlen, Entfärben / Polieren Reinigen, Anfärben, Spülen, Bestrahlen.Entfärben nicht erforderlich!Empfohlene Belichtungsdauer für einImplantat mit Periimplantitis1 Min. 60 SekundenEmpfohlene Belichtungsdauer für 12 Zähneeines Kiefers bei Paro-BehandlungEmpfohlene Belichtungsdauer fürOK/UK komplett12 Min. 60 Sekunden je Zahn28/32 Minuten 28 MinutenZulassungsklasse 2M Medizinprodukteklasse IIa / Gerät: IIbGewicht Laser ca. 80 g ab 480 gErgonomie Laser Einhandbedienung mit Sonde möglich Einhandbedienung mit Sonde möglich.Im Gerät integrierte Timer zur einfachen Anwendungskontrolle.Stromversorgung Akkus, kein Netzkabel Akku (Li-Ionen Technik)Sterile Anwendung möglich? ja jaTechnologie Laser Laser, 810 nmFortbildungskonzept /Einweisung Mitarbeiter(innen)Preis pro BehandlungPraxis-Teamschulung inkl. Live-Behandlung integriert, vielfältigesFortbildungs-/Veranstaltungsprogramm für Zahnärzteund Assistenzje nach Indikation, Farbstoff ab 9,80 Euro,Lichtleiter ab 17,60 Euro„Dental Academy“-Workshops und Praxisschulungen durchMedizinprodukteberaterabhängig von der IndikationPreis für das System ab 4.600,- Euro 169,- Euro für eine DoppelpackungSpezifische Literatur zurvorgestellten Therapiein-vitro-Studie: diverse,in-vivo-Studie: zahlreiche, auf Anfrage beim HerstellerIn-vitro-Studie:T.K. Boehm, S.G. Ciancio;Diode laser activated indocyanine green selectively kills bacteria,J Int Acad Periodontol. 2011 Jul ;13 (2):58-63 21913603In-vivo-Studie:Studie unter Leitung von Prof. Matthias Frentzen am Lehrstuhl fürParodontolgie der Universität Bonn läuftHochschule / Meinungsführer dervorgestellten TherapieDr. Jörg Neugebauer, Landsberg, PD Dr. Andreas Braun, Uni Marburg,Dr. Dr. B. Sigusch, Uni Jena, Prof. Dr. Dr. A. Sculean, Uni Bern,Dr. S. Hafner, Uni München, Dr. R. Rößler, Charité Berlin, Prof. Dr.G. Dhom, Ludwigshafen, Prof. Dr. Romanos, Rochester, USA, Prof.Dr. A. Novaes, Ribero Preto, Brasilien, Prof. Dr. Turhani, Uni WienVertrieb in Deutschland seit 2003 2012Universität Bonn / Prof. Matthias FrentzenHomepage www.helbo.de www.elexxion.comwww.periogreen.de284 DENT IMPLANTOL 17, 4, 283 - 285 (<strong>2013</strong>)


Leistungsvergleich Antimikrobielle photodynamische Therapie (PDT)Hersteller / Vertrieb CMS /Loser & Co GmbHBenzstraße 1c51381 Leverkusenorangedental GmbH &Co. KGAspachstraße 1188400 BiberachProduktname FotoSan630 PAD PLUSEinsatzbereicheParodontologie, Endodontie, Periimplantitis,KariesbehandlungProphylaxe, Implantologie, Parodontologie, Endodontie,restaurative ZahnheilkundeCE-Zulassung seit 2009 vorhandenSystembestandteileLED-Handstück, Ansatztips nach Indikationen, Photosensitizernach Indikationen, Zubehör: SchutzbrillePhotosensitizer nach Indikationen; Systembestandteile:Steuergerät, Handstück, Stromanschluss, Lichtleiter;Zubehör: 1 x 0,8 ml dünnfließende Lösung, 1 x 1,2 ml dickfließendeLösung, 5 x Endo Tips, 5 x Paro Tips, 2 SchutzbrillenPhotosensitizerindikationsabhängige Konsistenz(low, medium, high)Konzentration nach Indikationen verfügbar, indikationsabhängigeKonsistenz, indikationsabhängige MengeSonden / Optiken Mehrfachverwendung an einem Patienten Lichtstab mit EinmaltipsAbstrahlverhalten der Sonden radiär für Taschen, apikalwärts für Wurzelkanäle radiär für Taschen, apikalwärts für Wurzelkanäle (mit Endo-Tips)Arbeitsablauf1. mechanisches Reinigen, 2. Anfärben,3. Bestrahlen, 4. Spülenanfärben, bestrahlenEmpfohlene Belichtungsdauer für einImplantat mit Periimplantitis10 - 30 Sek. 1 Min.Empfohlene Belichtungsdauer für 12 Zähneeines Kiefers bei Paro-BehandlungEmpfohlene Belichtungsdauer fürOK/UK komplett3 - 6 Min. 12 bis 24 Min.6 - 12 Min. 32 bis 64 Min.Zulassungsklasse Klasse 1 -Gewicht Laser 51 g 1,75 kg (einschließlich LED-Handstück)Ergonomie Laser Einhandbedienung mit Sonde möglich Einhandbedienung mit Handstück möglichStromversorgung über Akku 50 - 60 Hz, 0,35 ASterile Anwendung möglich? nein neinTechnologie LED rotes LED-Licht (optischer Lichtleiter)Fortbildungskonzept /Einweisung Mitarbeiter(innen)Praxis-Team-Schulungdurch Depot/AD und orange AD gewährleistetPreis pro Behandlung ca. 2,- bis 3,- Euro je nach IndikationPreis für das System 1.599,- Euro 3.490,- EuroSpezifische Literatur zurvorgestellten TherapieHochschule / Meinungsführer dervorgestellten Therapieauf Anfrage in-vitro Studie: British Journal of Dermatology 2002, 146:568-573Article by Garcez A.S. et al Oral Surg Oral Med Oral Pathol OralRadiol 2006. 102: 93-98. Article by Foschi F. et al Lasers in Surgeryand Medicine. 2007. 39: 782-787;in-vivo Studie: Paper by Bonsor SJ et.al. British Dental Journal,2006200; 337-340. In vivo study demonstrating efficacy of PAD techniquein endodontics;Article by Anderson R.A.et. al. Journal of clinical Dentistry 2007,Study of the effects of PAD technique in treatment of periodontallesions;Photodynamic therapy as adjunct to non-surgical periodontaltreatment in patients on periodontal maintenance: a randomizedcontrolled clinical trailk. A. Dr. med. dent. Liviu Steier, Specialist in Endodontics und Prothetik,Assoc. Clinical Professor, Vis.(multi) ProfessorVertrieb in Deutschland seit 2011 2011Homepage www.loser.de www.orangedental.deDENT IMPLANTOL 17, 4, 283 - 285 (<strong>2013</strong>)285


ParodontologieOptimierung der Parodontitis-Therapie bei DiabetikernFrank Liebaug, Ning WuIndizes: Diabetes mellitus, Parodontitis, Laser, TherapiePatienten, die eine chronische Parodontitis aufweisen, haben nach wissenschaftlichenUntersuchungen ein sechsfach höheres Risiko an Diabetes mellitus zu erkranken.In Deutschland leiden ca. 6 bis 8 Mio. Menschen an Diabetes mellitus.Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schätzt, dass die Zahl der Diabetiker inden kommenden 25 Jahren um mehr als 40 % zunehmen wird. Die Zahl der Neuerkrankungenan Diabetes mellitus beträgt in Deutschland derzeit 12 pro 100.000Einwohner.Die einfachste Definition erfolgt unabhängigvon möglichen klinischen Symptomen undbezieht sich auf chronisch erhöhte Blutglukosewerteim unbehandelten Krankheitszustand. Die Hyperglykämieist dabei Ausdruck eines Insulinmangelsoder der Existenz von Bedingungen, die zueiner eingeschränkten Wirkung von Insulin führen.Mit dem Diabetes mellitus sind zahlreiche andereStoffwechselveränderungen assoziiert; so insbesonderedie Entwicklung einer Ketonämie unterden Bedingungen eines schweren Insulinmangels,Veränderungen im Lipoproteinstoffwechsel undProteinhaushalt. Diabetes ist grundsätzlich einedauerhafte, nicht reversible Erkrankung, abgesehenvon sehr wenigen Situationen in denen dieHyperglykämie passager sein kann.286 DENT IMPLANTOL 17, 4, 286 - 293 (<strong>2013</strong>)


ParodontologieEinteilung der DiabetesformenDie Einteilung der verschiedenen Diabetesformenerfolgt nach streng pathogenetischen Prinzipien.Durch die Klassifikation der American Diabetes Associationund der WHO von 1997 wurden ältereKlassifikationen abgelöst. Die für den zahnärztlichenBehandler wichtigsten Formen von Diabetessind Typ 1-Diabetes und Typ 2-Diabetes.Weiterhin werden laut der o.g. Klassifikation anderenäher klassifizierte Typen, die meist auf genetischenDefekten beruhen oder mit Erkrankungendes endokrinen oder exokrinen Systems zusammenhängen,beschrieben. Nicht unwesentlich istauch das Auftreten von Gestationsdiabetes währendder Schwangerschaft. Typ 2 ist etwa 25-fachhäufiger als Typ 1 in der Patientenpopulation zufinden [2].Parodontitis und die allgemeineGesundheit stehen in einervielfältigen WechselbeziehungMedizin und Zahnmedizin waren für lange Zeitdes letzten Jahrhunderts getrennte Welten. Langewurden vom parodontalen Entzündungsgeschehenausgehende Einflüsse auf die allgemeineGesundheit nicht als Problem erkannt und deshalbauch nicht gezielt untersucht. Erst in den 80er und90er Jahren tauchten mehr und mehr hochrangigeinternationale Untersuchungen auf, die eine klareAssoziation zwischen Parodontitis und beispielweiseDiabetes mellitus oder Herzerkrankungenbewiesen [29, 32]. Untersuchungen belegen, dassDiabetes und Parodontitis sich gegenseitig negativbeeinflussen (4, 19, 23, 25]. Bei Diabetespatientengestaltet sich die systematische Parodontitistherapieoft schwieriger als bei Patienten ohne Komorbiditäten.Im vorliegenden Artikel soll eine duale Therapiemit Laserdekontaminierung der entzündeten parodontalenTaschen einerseits und der Kombinationmit Chlorhexidin-Xantan-Gel bei schwierigen Behandlungsfällenandererseits beschrieben werden.Patienten mit Komorbiditäten - und hier an ersterStelle Diabetes mellitus - weisen eine erhöhte Gefahrvon Rezidiven auf.Das Auftreten parodontaler Entzündungen ist engmit der Präsenz spezifischer Mikroorganismen imBereich des gingivalen Sulkus bzw. parodontalerTaschen verbunden. Daher verwundert es nicht,dass der Fokus parodontologischer Forschungsbemühungenin der Vergangenheit meist auf derdetaillierten Analyse mutmaßlicher bakterieller Virulenzmechanismenlag, die für die Krankheitsinitiierungverantwortlich gemacht wurden [24].DENT IMPLANTOL 17, 4, 286 - 293 (<strong>2013</strong>)Bei der Entstehung und Manifestation des Krankheitsbildeskommt nach neueren Erkenntnissenden Fehlregulationen des oralen Immunsystemseine zentrale Rolle zu. Die Etablierung einer konsequentenPlaquekontrolle und Keimzahlverminderungist unter klinisch-praktischen Gesichtspunktendennoch immer noch das Mittel der Wahl, umdie Intensität parodontaler Entzündungsprozessezu minimieren.Im Ökosystem der Mundhöhle vongesunden Patienten existiert prinzipiell ein funktionierendesGleichgewicht. Das alleinige Vorhandenseinvon parodontalpathogenen Mikroorganismenführt deshalb in der Regel nicht zwangsläufigzum Ausbruch von Parodontopathien. Jeder Patientbesitzt eine individuelle Flora. Hauptziel istes, die infektionsauslösenden Bakterien währendder mechanischen Therapie zu reduzieren [2].Durch die alleinige Initialbehandlung, aber auchchirurgische Therapie, lassen sich beispielsweisedie Keime Porphyromonas gingivalis, Tannerellaforsythia, Fusobacterium species, Aggregatibacteractinomycetemcomitans, Prevotella intermediaund Prevotella oralis nicht eliminieren. Bei tiefenTaschen ist auf Grund der komplexen Wurzelanatomieder Zugang mit parodontalen Instrumentenzu allen erkrankten Bereichen erschwert. Selbstdie große Auswahl an schlanken und anatomischausgeformten Kürretten und Scalern lässt oft keineeffiziente Therapie im Bi- und Trifurkationsbereichvon Molaren zu.Früher ging man davon aus, dass verschiedene pathogeneMikroorganismen die Eigenschaft besitzen,in Gewebe einzudringen und somit durch einemechanische Reinigung nicht zu erreichen wären.Gerade die Persistenz parodontalpathogener Spezies,wie Aggregatibacter actinomycetemcomitansund Porphyromonas gingivalis wurden als wichtigeFaktoren für die Progredienz einer chronischenParodontitis angesehen. Das Erkrankungsrisiko istnach neuesten Betrachtungen aber im patientenindividuellenOrganismus zu suchen. Jeder Menschträgt Enzyme in sich, die in aktivierter Form sogarlebensbedrohlich sein können. Die sogenanntenMMP-8-Enzyme (Matrix-Metallo-Proteinase) setzendie pathogene Enzymaktivität in Gang, dieeine Reaktion des Immunsystems auf die obenaufgeführten Parodontitisbakterien auslöst. Wirddie Matrix-Metallo-Proteinase (auch Kollagenase 2genannt) im Entzündungsfall aktiviert, dann setztdieses Enzym der Immunabwehr zum Schutz vorParodontitiserregern den Gewebeabbau im Bereichdes Zahnhalteapparates in Gang. Führt mandiese Gedanken konsequent weiter, dann ist dieMundhöhle der Ausgangspunkt für den ZündstoffaMMP-8 (aktive Matrix-Metallo-Proteinase),welcher als gewebeabbauendes Enzym auch ananderen Organen wirkt und dadurch in höchstemMaße lebensbedrohlich werden kann.287


ParodontologieDiabetes mellitusbeeinflusst ParodontitisVeränderungen des Parodonts können allerersteAnzeichen der durch Diabetes hervorgerufenenklinischen Komplikationen sein. Bereits junge Diabetikerzeigen eine stärkere Ausprägung ihrer Parodontitisals gleichaltrige Nichtdiabetiker. In unseremPatientengut gibt es einige Typ 1-Diabetiker,die trotz ihrer guten und effektiven Mundhygienelokalisiert tiefe Taschen und parodontalen Knochenabbauaufweisen. Weiterhin ist eine schlechtemetabolische Kontrolle ein Risikofaktor für dieManifestation und die Verschlimmerung der chronischenParodontitis.Diabetes mellitusDiabetes ist schlechter einstellbar, wenn der Diabetespatientan weiteren (chronischen) Entzündungenleidet. Summiert man die Einzelflächen derentzündeten parodontalen Taschen so kommt manzu einer offenen Wundfläche von 20 bis 40 cm 2 .Führt man sich diese Tatsache vor Augen, so wirdschnell klar, dass die Parodontitis eine ernstzunehmendeEntzündung für den Betroffenen darstellt.Allein schon aus diesem generellen Grund ist eszwingend geboten, dass Diabetiker einer „exzellenten“parodontologischen Führung und regelmäßigenKontrolle und Behandlung bedürfen. ImFalle von Parodontitis und Diabetes mellitus ist dieBeeinflussung nicht unidirektional, sondern beideKrankheitsbilder beeinflussen sich gegenseitig negativ[4, 19, 23, 25].Durch einen gewissen Paradigmenwechsel in derParodontaltherapie während der letzten Jahre rückendie nichtchirurgischen Behandlungen der Taschenmittlerer Tiefe (3,5 bis 5 mm) in den Vordergrund.Diese Fälle repräsentieren den größten Teiljener Patienten, die an parodontalen Erkrankungenleiden. Bei Diabetikern hat sich in meiner Praxisschon ein Behandlungsbeginn bei Taschentiefenvon 2,5 bis 3 mm bewährt, um frühzeitig die Etablierungder parodontalen Entzündung zu bekämpfen.Mit dem Einzug von dentaler Lasertechnik aufdiesem Gebiet ergaben sich interessante Perspektiven,die heutzutage im Grunde genommen zumBehandlungsspektrum eines jeden Behandlers gehörensollten [12-17]. Moderne Lasergeräte könnengerade in Verbindung mit Scaling und Root Planingnur Vorzüge ausspielen.Die subgingivale Plaque ist der Hauptfaktor beider Entstehung der Parodontitis. Zahnstein spieltals Retentionsstelle für die Besiedelung mit Mikroorganismeneine wichtige Rolle. Den Weichgewebender Taschen zugewandt finden sich lockereBakterienansammlungen, die so genannte nichtadhärentePlaque, in der Literatur als „Swimmers“bezeichnet, die fast ausschließlich aus gramnegativenAnaerobiern bestehen. Diese nehmen inakuten Phasen stark zu und scheinen beim Fortschreitender Parodontitis eine wesentliche Rollezu spielen.Mit Chlorhexidin hat der Zahnarzt seit Jahrzehnteneinen potentiellen Helfer im Kampf gegen Parodontitis[18]. Die äußerst vorteilhafte keimreduzierendeWirkung von Chlorhexidinbisgluconat ist jedemzahnärztlichen Kollegen durch sein Studium hinreichendbekannt. Um die Applikation in den tiefenTaschenbereichen zu verbessern und ebenfalls eineerhöhte Verweildauer zu garantieren, wurden bereitsvor Jahren sogenannte Local Delivery Deviceserprobt. Diese werden zusätzlich und unterstützendbei der Behandlung von Parodontalerkrankungenerfolgreich eingesetzt [26]. Bei Diabetikernmit rezidivierender Entzündungsneigung und/odermit Furkationsbefall nutze ich dafür ein Chlorhexidin-XanthanGel namens ChloSite ® , welches eintypischer Vertreter der Local Delivery Devices ist.Nach den Herstellerangaben ist ChloSite ® ein1,5 %-iges Chlorhexidin, das in einer Xanthan-Trägersubstanz gebunden ist. Chlorhexidin liegtin ChloSite ® in zwei verschiedenen Formen vor:Zum einen als 0,5 % gut lösliches Chlorhexidin-Digluconat (Chlorhexidindigluconat) - auch Chlorhexidinbis(D-)gluconat genannt. Es ist die Formdes Chlorhexidins, welche vor allem in der Zahnmedizinhäufig als Antiseptikum eingesetzt wird.Als zweiten Bestandteil findet man 1,0 %-iges,langsam freiwerdendes Chlorhexidin-Dihydrochlorid(Chlorhexidin-Dihydrochlorid ist ein Bisbiguanidmit bakteriostatischen Eigenschaften).Das Chlorhexidin-Digluconat übernimmt in dieserZusammensetzung die Aufgabe der unmittelbarenDesinfektionsaktivität, während durch das Chlorhexidin-Dihydrochlorideine kontrolliert verzögerteDesinfektion erreicht wird.Die hohe Sulkus-Fluid-Rate, bei welcher der Inhalteiner parodontalen Tasche etwa 40 mal pro Stundeerneuert wird, macht es für die gewünschtegute Substantivität eines LDDs erforderlich, dasser mit Trägerstoffen versehen wird, die ein möglichstlanges Verbleiben in der Tasche sicherstellen.(Anm.: Mit Substantivität bezeichnet man die Eigenschafteines Wirkstoffes ein Reservoir zu bilden,indem es sich an die angrenzenden Hart- oderWeichgewebswände einer Zahnfleischtasche bindet.).ChloSite ® ist dafür mit dem Trägerstoff Xanthan-Gelausgestattet. Xanthan ist ein natürlichesVerdickungs- und Geliermittel. Es wird mithilfevon Bakterien der Gattung Xanthomonas aus zuckerhaltigenSubstraten gewonnen. Xanthan kannnicht bzw. nur zu einem sehr geringen Teil meta-288 DENT IMPLANTOL 17, 4, 286 - 293 (<strong>2013</strong>)


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ParodontologieAbb. 1: Röntgenübersichtsaufnahme (OPG) von 42 Jahre jungerPatientin mit Diabetes mellitus Typ 1 zeigt bereits generalisiertenKnochenabbau mit beginnendem Bifurkationsbefall und zusätzlichenParo-Endo-Läsionen.bolisiert werden. Aus diesem Grund wird Xanthanzu den Ballaststoffen gezählt. Xanthan gilt als gesundheitlichunbedenklich [26]. Es quillt in wässrigerLösung und erhöht dadurch die Viskosität desin ihr gelösten Stoffes, in diesem Fall den beidenFormen des Chlorhexidins. Es wird als Verdickungsmittelin Lebensmitteln verwendet, unter anderemauch in Milchprodukten, Saucen, Ketchups, etc.Ein besonderes Kennzeichen von Xanthanlösungenbesteht darin, dass sie eine Pseudofließgrenze besitzen.Xanthan bildet bei Kontakt mit Flüssigkeitenein dreidimensionales, pseudoelastisches „Netz“(Retikulum). In einem solchen Netz können bakterizideStoffe wie Chlorhexidine stabil eingelagertwerden. Abhängig von deren spezifischen physikalisch-chemischenEigenschaften werden diese dannkontrolliert freigesetzt. Xanthan in ChloSite ® sorgtlaut Herstellerangaben für eine gute subgingivaleHaftung des LDDs, während der hohe Chlorhexidingehalteine sichere Bakterizidie gewährleistet.Eine besondere Galenik garantiert die kontrolliertverzögerte Freisetzung im Biofilm.Abb. 2: Untersuchung und Sondierung im Bifurkationsbereich.Das hier verwendete Medizinprodukt ChloSite ® PerioSchutz Gel besteht aus einem Xanthan-Gel, das1,5-prozentiges Chlorhexidin enthält. Die spezielleBeschaffenheit des Gels erlaubt eine Verweildauervon wissenschaftlich belegten 2 bis 3 Wochen imbehandelten Taschenbereich [26]. Über diesen Zeitraumwird parallel zum Abbau des Gels stetig CHXfreigesetzt und so werden Bakterien während dergesamten Phase wirksam bekämpft.DentallasersystemeAbb. 3: Taschenbehandlung mittels flexibler Laserlichtleitfaserim schwer zugänglichen Bifurkationsbereich: diffuse Ausbreitungdes Laserlichtes von der parodontalen Tasche aus in dieangrenzenden Gewebeschichten.In den letzten Jahren haben verschiedene Dentallasersystemein der Therapie der Parodontitiden Bedeutungerlangt [1] (Abb. 7 und 8). Prinzipiell ist eineLaseranwendung aber nur als Ergänzung der konventionellensystematischen Therapie zu empfehlen,wenn auch der Bereich der nichtchirurgischen Parodontaltherapiemittlerweile durch die Laserapplikationerweitert werden konnte. Bevor Lasergerätezum Einsatz kommen muss der Patient im Sinne einervollständigen Initialtherapie vorbereitet sein. Mitden jüngsten Entwicklungen auf dem Gebiet derLasertechnik erscheint es vorstellbar, dass auch dieEntfernung von Konkrementen mit Hilfe des Lasersvorgenommen werden kann. In erster Linie machtInteraktiver Fortbildungsteil – sammeln Sie CME-PunkteWenn Sie den vorliegenden Beitrag durchgearbeitet haben, können Sie Ihr Wissen online kontrollieren undzertifizierte Fortbildungspunkte sammeln. Unter www.dimagazin-aktuell.de/cme finden Sie den Fragebogenzum Artikel „Optimierung der Parodontitis-Therapie bei Diabetikern“. Per Mausklick beantworten Sie die dortgestellten Fragen, die sich auf den gekennzeichneten Fachartikel der aktuellen <strong>Ausgabe</strong> beziehen. Wenn Sie diegeforderte Mindestanzahl an richtigen Antworten erreicht haben, wird eine Seite frei geschaltet. Dort können Sie sicheine Teilnahmebescheinigung ausdrucken. Wir erkennen die Leitsätze der BZÄK zur zahnärztlichen Fortbildung an und die260 DENT IMPLANTOL 17, 4, 256 - 264 (<strong>2013</strong>)Punktebewertung erfolgt nach BZÄK/DGZMK.


Parodontologieman sich die bakterizide Wirkung einer bestimmtenWellenlänge zu Nutze.Zahlreiche Studien und Veröffentlichungen aus denverschiedensten Bereichen der Zahnmedizin habennachgewiesen, dass Laser im Infrarotbereich eineausgezeichnete antibakterielle Wirkung aufweisenund auch in der Lage sind bakterielle Toxine zudeaktivieren. Diese Wirkung entfaltet sich bereitsbei einer Abgabeleistung, die deutlich unterhalbder Schwelle für eine thermische Schädigung vonWeich- und Hartgewebe liegt. Dünne und flexibleLichtleitersysteme leiten die Laserstrahlung an nahezujeden gewünschten Ort und lassen sich selbstim Bifurkationsbereich von Molaren gut verwenden(Abb. 1 - 3). Es liegt daher nahe sich dieser Vorteileim Zusammenhang mit einer systematischen Parodontaltherapiezu bedienen. Wird die abgegebeneLeistung erhöht, kann mit einem Er:YAG-, Nd:YAGoderDioden-Laser auch Taschenepithel im Sinneeiner geschlossenen Kürettage entfernt werden.Die Taschendekontaminierung mit Laserlicht istdeshalb auch bei einer akuten lokalen Parodontitissehr effektiv.Abb. 4: Instillation von Chlorhexidin-Xanthan-Gel, welches untergeringem Druck in den Furkations- und Taschenbereich eingebrachtwird.Klinischer BehandlungsablaufAnhand der beigefügten klinischen Fotos in denAbbildungen 1 bis 5 sollen beispielhaft die wichtigstenklinischen Schritte für den Leser illustriertwerden. In meiner Praxis gestaltet sich der klinischeBehandlungsablauf folgendermaßen:1. Anwendung von Ultraschallgeräten aufSchmelzoberflächen zur Entfernung vonmineralisierten Zahnbelägen (Zahnstein)und Konkrementen.2. Einsatz von Schallscalern auf dem Wurzeldentin,zur systematischen Bearbeitungder Wurzeloberfläche. Zusätzlichmechanische Wurzelglättung mitHandinstrumenten.3. Finishing, Scaling und Root Planing mitHandinstrumenten bei feiner Taktilität.4. Abschließende Spülung mit Chlorhexidin.5. Taschendekontaminierung mit Laserlicht,wobei im Furkationsbereich flexibleFasern unabdingbar sind.6. In wenigen klinischen Einzelfällen externeGingivektomie und Entfernung von Gingivahyperplasienzur Reduzierung von extremtiefen parodontalen Taschen.7. Einbringen von ChloSite-Perio-Schutzgelmit einer mitgelieferten, seitlich geöffnetenund abgerundeten Kanüle ohne Traumatisierungdes die Tasche begrenzendenWeichgewebes.Durch die sofortige bakterizide Wirkung der Laserlichtapplikationeinerseits aber auch die minde-DENT IMPLANTOL 17, 4, 286 - 293 (<strong>2013</strong>)Abb. 5: Die Kanüle wird sanft bis zum Fundus der Tasche bzw.in den Bifurkationsbereich eingeführt und unter gelindem Druckdas Gel instilliert, bis ein Teil des Gels über den Taschenrandherausquillt. Das überschüssige Gel kann entweder mit einemTupfer für ca. 30 Min. abgedeckt und belassen oder aber miteinem Wattepellet abgewischt werden.stens 15 bis 20 Tage andauernde Keimreduktionund Vermeidung einer Neubesiedelung der Taschedurch Chlorhexidinfreisetzung andererseits, wirdeine äußerst günstige Wundheilung erzielt. Die Effektivitätdieser Behandlungsmethode zeigt sich ineinem klinisch reizlosen, in der Regel schmerzfreienund blutungsfreien Heilungsverlauf, welcher vonden Patienten als sehr positiv eingeschätzt wird. DieSondierungstiefen der erkrankten Taschen nehmenerfahrungsgemäß durch die einmalige Anwendungpro Parodontium um ca. 2 bis 2,5 mm ab.Ein wesentlicher klinischer Vorteil der Anwendungvon Chlorhexidin-Xanthan-Gel (Abb. 6) in parodontalenTaschen gegenüber der sogenannten Full-Mouth-Desinfektion oder aber Taschenspülungenmit Chlorhexidin besteht darin, dass keine Nebenwirkungenwie „Schwarze Haar-Zunge“, Inaktivierungvon Fibroblasten bei Regenerationsbehandlung,Geschmacksstörungen, Chlorhexidin-Stainingauf Kompositefüllungen vorgefunden werden.291


ParodontologieAbb. 6: Das verwendete Chlorhexidin-Xanthan-Gel wird in verschiedenenAbpackungen angeboten, wobei sich für lokale Taschenbehandlungendie 0,25 ml großen Einmalspritzen bewährthaben.Abb. 7: Laser HF, das einzige Kombinationsgerät weltweit mitzwei Lasereinheiten 975 nm/6 W und 660 nm/25 - 100 mW sowieHF-Chirurgiekomponente 2,2 mHz für einfaches, schnellesund präzises Schneiden von Weichgewebe.Duale Therapie klinisch bewährtDer Einsatz von Laserlicht und Chlorhexidin-Xanthan-Gelin Form von ChloSite-Perioschutz-Gel inKombination mit einer systematischen Parodontaltherapieerhöht den Behandlungserfolg bei Patienten,die zusätzlich an Diabetes mellitus leiden(Abb. 3 bis 5). Der klinische Heilungsverlauf wirdfür den Patienten verbessert. Gerade im schwerzugänglichen Bi- und Trifurkationsbereich von Molarenkann das Medikament in Gelform schmerzfreifür den Patienten und für den Behandler ohneSchwierigkeit appliziert werden.Auf eine adjuvante Antibiotikagabe mit entsprechendensystemischen Nebenwirkungen kann innahezu allen Fällen verzichtet werden. Diese unterstützendeTherapievariante ist meiner Meinungnach eine dem gegenwärtigen Stand der Parodontaltherapieangemessene Methode und zeichnetsich durch eine Verkürzung der Behandlungsdauer,einen komplikationslosen Heilungsverlauf und dieVermeidung von unerwünschten Nebenwirkungenaus. Gerade die Vermeidung einer vorschnellen Antibiotikagabeist unter dem Aspekt einer weltweitbeobachteten, zunehmenden ResistenzentwicklungBeachtung zu schenken und sollte verantwortungsvollabgewogen werden.Für den praktisch tätigen Zahnarzt ist es von großerBedeutung Therapiemethoden zu nutzen, die dienatürliche Regeneration von parodontalen WeichundHartgeweben begünstigen. Hervorzuhebenist auch, dass bei Furkationsbefall und sehr tiefenTaschen je nach Sondierungstiefe in besondershartnäckigen Fällen die Therapie ohne Problememehrfach wiederholt werden kann und so langsamund schrittweise eine messbare Reduzierungder klinischen Taschentiefe erreicht werden kann[7-11].Abb. 8: Farbiges und übersichtliches Touchscreen-Display unterstütztdie Auswahl verschiedener Indikationsbereiche und zeigtvorgeschlagene Werkseinstellungen, die vom Benutzer individuellmodifiziert werden können.FazitIm täglichen Arbeitsalltag der Zahnärzte stellt dieklinisch erfolgreiche Parodontaltherapie für denpraktisch tätigen Kollegen auch heute noch eineHerausforderung dar. Gerade wegen der schwierigenBeherrschung dieser weit verbreiteten Erkrankungwerden seit Jahren immer wieder unterschiedlicheTherapieansätze diskutiert. Parodontitisals chronisches Entzündungsgeschehen verschlechtertdie Kontrolle der Glykämie bei Diabetes mellitus.Auf diese Weise wird Parodontitis zu einemverstärkenden Risikofaktor für Spätkomplikationendes Diabetes, wie z. B. Nephropathien. Die kombinierteAnwendung von Laserlicht und einem verzögertfreigesetzten Chlorhexidin-Xanthan-Gel unterstütztdie Entzündungsrückbildung beachtlich.Je nach klinischem Verlauf sollte diese Methodein das Konzept der unterstützenden Parodontitis-Therapie aufgenommen werden.292 DENT IMPLANTOL 17, 4, 286 - 293 (<strong>2013</strong>)


LITERATUR[1] Bach, G. in “Laserzahnheilkunde - Ein Arbeitsbuch für dietägliche Praxis - vom ersten Interesse bis zur Integration”,Spitta Verlag 2007[2] Kopf , D.,Lobmann, R., Lehnert, H.: “Diabetes mellitus” in InnereMedizin, 3. Auflage Georg Thieme Verlag 2001; Seite 68-71[3] Lalla et al: Diabetes mellitus promotes periodontal destructionin children. J Clin Periodontol 2007; 34: 294.[4] Lamster et al: The relationship between oral health anddiabetes mellitus. JADA 2008; 139: 19.[5] Lehnert, H. und Schuster H.-P., Innere Medizin,Georg Thieme Verlag Stuttgart,2001, 3.Auflage, Seite 68-69.[6] Liebaug, Frank. „Laserunterstützte Parodondaltherapie.“GZM Praxis und Wissenschaft. 15. Jg., Vol. 3 (2010): 20-21.[7] Liebaug, Frank, Wu, Ning. “Effective treatment of periodontalproblem areas: Combined therapy.”Laser. Vol. 4 (2011): 34-37.[8] Liebaug, Frank, Wu, Ning. “Laser in daily practice use: The keyto therapeutic and economic success.”Laser. Vol. 4 (2011): 36-38.[9] Liebaug, Frank, Wu, Ning. „Laser in Daily Practice Use. Laser.14. Jg., Vol. 4 (2011): 36-38.[10] Liebaug, Frank, Wu, Ning. „Parodontale Furkationsbehandlungmit Laserlicht und Chlorhexidin-Xanthan-Gel.“Laser Journal. 14. Jg., Vol. 4 (2011): 20-22.[11] Liebaug, Frank, Wu, Ning. „Zeitgemäße Parodontaltherapiemit Laser und Chlorhexidinbisgluconat: Ein Behandlungskonzeptzur Vermeidung frühzeitigen Zahnverlusts.“Laser Journal. Vol. 2 (2011): 14-16.[12] Liebaug, Frank, Wu, Ning. “Laser in der Zahnmedizin – Stateof the Art.” DENTALTRIBUNE German Edition. Nr. 5(2012): 4-5.[13] Liebaug, Frank, Wu, Ning. „Kombinationstherapie bei Periodontitis.“Wissenschaft& Praxis. Vol. 6, Dezember (2011): 10-11.[14] Liebaug, Frank, Wu, Ning. „Laser in der Zahnmedizin – Stateof the Art.“ DENTALTRIBUNE Austrian Edition. Nr. 5 (2012): 4-5.[15] Liebaug, Frank, Wu, Ning. „Laser in der Zahnmedizin- Stateof the Art.“ Laser Journal. 15. Jg., Vol. 1 (2012): 8-13.[16] Liebaug, Frank. „Laserunterstützte Parodontitistherapieohne Antibiotikaeinsatz.“ DZZ. #3 (2012): 60-62.[17] Liebaug, Frank. „Status quo Zahnarzt-Laser.“Dental Kompakt (<strong>2013</strong>): 101-103.[18] Lundergan, W.P.: „Antimikrobielle Therapie in der Parodontologie“in Entscheidungsfindung in der Parodontologie vonWalter B. Hall ; Deutscher Ärzte-Verlag 1992[19] Mealey and Rethmann: Periodontal Disease and Diabetesmellitus – Bidirectional Relationship. Dent today April 2003: 107.[20] Renggli H: State-of-the -Art der Parodontologie, Vortrag,Kongress Interdisziplinäre Parodontologie,Karlsruhe 23./24.April 2010[21] Ryan et al: The influence of diabetes on the periodontal tissues.JADA 2003; 134: 34S.[22] Safkan-Seppälä et al: Collagenases in gingival crevicular fluidin type 1 diabetes mellitus. J Periodontol 2006; 77: 189[23] Saremi et al: Periodontal disease and mortality in type 2diabetes. Diabetes Care 2005; 28:27.[24] Schlagenhauf, U.: „Parodontologie und Diagnostik“ in OraleBiomarkerdiagnostik zur Parodontitisfrüherkennung und interdisziplinären Risikoanalyse, Medical High Care GmbH,2010; S.17.[25] Sculean und Jepsen: Diabetes mellitus als Risikofaktor fürParodontitis. Risikokompendium Parodontitis 2002, 7.[26] Sellmann H: Behandlung der Parodontitis und Periimplantitis:Lokale Gelanwendung ZMK (27) 2. Sonderausgabe März 2011,S. 46-53[27] Shultis et al: Effect of periodontitis on overt nephropathyand endstage renal disease in type 2 diabetes.Diabetes Care 2007; 30: 306.[28] Sorsa et al: Cellular source and tetracycline-inhibition of gingivalcrevicular fluid collagenase of patients with labile diabetesmellitus. J Clin Periodontol 1992; 19: 146.[29] Taylor et al: Severe periodontitis and risk for poor glycemiccontrol in patients with non-insulin-dependent diabetesmellitus. J Periodontol 1996; 67:1085.[30] Taylor et al: Non-insulin dependent diabetes mellitus andalveolar bone loss progression over 2 years.J Periodontol 1998; 69: 76.[31] Teeuw et al: Effect of periodontal treatment on glycemiccontrol of diabetic patients: a systematic review and metaanalysis.Diabetes Care 2010; 33: 421.[32] Thorstensson et al: Medical status and complications inrelation to periodontal disease experience in insulindependentdiabetics. J Clin Periodontol 1996; 23: 194.PROF. (Shandong University,China)DR. MED. FRANK LIEBAUGPraxis für Laserzahnheilkundeund ImplantologieArzbergstr. 3098587 Steinbach-Hallenbergwww.zahnarzt-liebaug.defrankliebaug@hotmail.comSpitzentechnologie für eineKlinisch erprobte Spitzentechnologie „Made inGermany“:Implantatdesign Mehr zu BEGO Semados ® Implantatenunter: www.bego-implantology.comMiteinander zum ErfolgJetzt Termin zurkostenlosen Probe-OPvereinbarenTel. 0800 2028-000 * ® Implantate –einfach erfolgreich im Detail*kostenfrei aus dem deutschen FestnetzDR. MED. DENT. NING WUWissenschaftliche Mitarbeiterinvon Prof. Liebaug in DeutschlandDENT IMPLANTOL 17, 4, 286 - 293 (<strong>2013</strong>)


ImplantologieImplantatbehandlung nachgeneralisierter chronischer ParodontitisPhilipp PlugmannIndizes: chronische Parodontitis, AngulationDer Verlust von mehreren Zähnen durch eine generalisierte chronische Parodontitiskann sowohl zu Schaltlücken als auch Freiendlücken führen. Grundsätzlichlassen sich diese Situationen durch klassische Zahnersatzlösungen oder implantologischversorgen. Dies hängt neben den medizinischen Gegebenheiten auchvon der Akzeptanz der Patienten ab. Im folgenden Fall wird eine rein implantologischeLösung zum maximalen Schutz der Zahnhartsubstanz beschrieben.294Die 42-jährige Patientin stellte sich im Juli2011 in unserer Praxis vor. Der Ausgangsbefundwies eine starke generalisierte chronischeParodontalerkrankung auf. Aufgrund der parodontalenVerhältnisse waren die Zähne 15, 16, 36, 37,46 und 47 bereits verloren gegangen (Abb. 1). Derebenfalls fehlende Zahn 25 war durch eine Brückeersetzt – alle anderen fehlenden Zähne waren nichtersetzt. Nach umfassender Aufklärung zur Mundhygienewurde im Rahmen der parodontalen Vorbehandlungeine geschlossene Kürettage durchgeführt.Die Patientin verbesserte im Anschluss ihreMundhygiene deutlich. Abbildung 2 zeigt die Ausgangssituationnach der erfolgreich abgeschlossenenVorbehandlung. Die Ausgangssituation imSchlussbiss von frontal und lateral werden in denAbbildungen 3 bis 6 dargestellt.Die Patientin wurde umfassend über Therapiealternativenzur implantologischen Versorgung aufgeklärt.Da die Patientin herausnehmbaren Zahnersatzabsolut ablehnte und das Beschleifen derZähne vermeiden wollte, blieb nur die implantologischeLösung.Am 30. November 2011 erfolgte die Implantationzur Versorgung der fehlenden Zähne. Aufgrundder vorausgegangenen parodontalen Erkrankungschätzten wir das Risiko für einen möglicherweiseweichen Knochen hoch ein. Zur Erreichung einerguten Primärstabilität in solchen Knochensituationenist sowohl das Implantatdesign wie auch dasImplantatgewinde von ausschlaggebender Bedeutung.Zur Anwendung kamen daher OsseoSpeed4,0 S Implantate in regio 37, 46 und 47, die fürsolche Situationen gut geeignet sind. OsseoSpeed3,5 S Implantate wurden in regio 15, 16 und 36eingegliedert. Die Implantatlängen betrugen regio16: 9 mm, regio 15: 11 mm, regio 37: 11 mm, regio36: 13 mm und regio 46,47: je 13 mm.Die Mesialkippung der Zähne 17 und 18 ergab inregio 15,16 eine Schaltlücke mit einer Breite von11,5 mm, daher waren die Platzverhältnisse für diezwei Implantate eingeschränkt. Des Weiteren waraufgrund der geringen Knochenhöhe in regio 16ein interner Sinuslift indiziert (Abb. 7). Das Implantatin regio 15 wurde geneigt inseriert. Aufgrundder ausreichenden Distanz zur Wurzel des Zahnes14 und der Mesialneigung der Implantatspitze desImplantates regio 15 konnte ein externer Sinusbodenliftvermieden werden. Der Patientin wurdeneine zusätzliche chirurgische Maßnahme und damitmöglicherweise einhergehende Risiken erspart.Diese Vorgehensweise, die Neigung von Implantatenim OK-Seitenzahnbereich in Nähe des Sinusmaxillaris, wird auch im neu erschienenen Buch vonTestori, Galli und del Fabbro zur Sofortbelastung(Quintessenz Verlag) dargestellt. Bei del Fabbroet al. trägt dabei das geneigte Implantat in Nähedes Sinus maxillaris eine größere Last als die einerEinzelkrone und nicht wie im vorliegenden Fall,bei dem die Implantate nach gedeckter Einheilungspätbelastet wurden, die Last einer Einzelkrone.Chirurgisches VorgehenVom Schleimhauttyp präsentierte sich eine dünneattached keratinisierte Gingiva. Nach dem Aufklappenzeigte sich eine vestibulär leicht atrophierteZone im Ober- und Unterkiefer, es war jedochkeine Augmentation notwendig. Die knochenadäquateAufbereitung des Implantatbetts gilt alsGrundlage für das Erreichen der gewünschten Pri-DENT IMPLANTOL 17, 4, 294 - 297 (<strong>2013</strong>)


ImplantologieAbb. 1: Ausgangssituation vor der Parodontalbehandlung.Abb. 2: Ausgangssituation nach abgeschlossener Parodontalbehandlung.Abb. 3: Ausgangssituation im Oberkiefer.Abb. 4: Ausgangssituation im Unterkiefer.Abb. 5: Ausgangssituation vor der Implantation (linke Seite.)Abb. 6: Ausgangssituation vor der Implantation (rechte Seite).Abb. 7: OPG nach Einbringen der sechs Implantate und deminternen Sinuslift regio 16.DENT IMPLANTOL 17, 4, 294 - 297 (<strong>2013</strong>)Abb. 8: Intraoperative Aufnahme nach Einbringen des Implantatesund der Deckschraube in regio 37.295


Implantologiemärstabilität. Die Knochenqualität nach Lekholmund Zarb wird eingeteilt in die Klassen D I bis D IV.Bei dieser Patientin war die Knochenqualität in derMaxilla D III und in der Mandibula D II-III. Für dieseneher spongiösen Knochen konnte eine reduzierteAufbereitung des Implantatbettes durchgeführtund durch einen reduzierten Bohrdurchmesser einhöherer Drehmomentwiderstand erzielt werden,was zur gewünschten Primärstabilität führte.Abb. 9: Eingeschraubte Direct Abutments im Oberkiefer,bereits extraoral vestibulär beschliffen.Abb. 10: Eingeschraubte Direct Abutments im Unterkiefer.Die Schnittführung erfolgte trapezförmig zur Bildungder Mukoperiostlappen bei den Freiendlücken(Abb. 8) und bogenförmig krestal dicht nebenden Papillen zu deren Schonung bei der Schaltlücke.Das Operationsgebiet wurde durch multiple6.0er-Einzelknopfnähte (Polypropylene monofilament,nicht resorbierbar) verschlossen.Die Patientinverfügte über eine eingeschränkte Mundöffnungmit einer Schneidekantendistanz von nur 32mm, was das chirurgische Vorgehen komplizierte.Das mit zahlreichen Instrumenten versehene Chirurgie-und Prothetikset des ASTRA TECH Implantatsystemsvon DENTSPLY Implants bietet jedochauch für solche Fälle eine Reihe von Optionen, dieeine erfolgreiche Beherrschung der Situation ermöglichen.ImplantatprothetikAuf die Implantate wurden Direct Abutments aufgeschraubtund der Schraubenkanal anschließendmit Cavit abgedeckt (Abb. 9 und 10). Im Anschlusserfolgte eine Röntgenkontrolle (Abb. 11). Das ausgewählteAbutment-System war für die individuelleSituation der Patientin gut geeignet, da derKieferbereich schräg atrophiert war. Die OK-DirectAbutments wurden extraoral vestibulär beschliffen,um später bei der Zahnersatzherstellung eineästhetisch gleichmäßige vestibuläre Kronenformgewährleisten zu können.Abb. 11: Kontrollaufnahme (OPG) mit sechs Direct Abutments.Abb. 12: Fertige Suprakonstruktionen 15 und 16.Die definitive prothetische Versorgung erfolgte mitVMK-Einzelkronen im Ober- und Unterkiefer. DieKronen wurden nach einer sechswöchigen Probetragezeitfest zementiert (Abb. 12). Die Probetragezeitwurde aufgrund der parodontologischenVorgeschichte und der bilateralen Freiendsituationgewählt, um im Falle von Beschwerden die Einzelkronenleichter abnehmen zu können.Das ästhetische und funktionelle Ergebnis war ausgesprochengut und die Patientin mit ihrer neuenVersorgung hoch zufrieden. Die Einheilzeit der Implantatevon 6 Monaten erfolgte gingivagedecktund ohne Interimsersatz, da die Patientin herausnehmbarenErsatz grundsätzlich nicht toleriert.Weiterhin lehnte sie nach Aufklärung eine Belastungder Implantate während der Einheilzeit ab,da sie nicht gewillt war, Risiken einzugehen.296 DENT IMPLANTOL 17, 4, 294 - 297 (<strong>2013</strong>)


Abb. 13: Fertige Suprakonstruktionen regio 36, 37, 46 und47.FazitDer beschriebene Fall zeigt, dass bei entsprechenderVorbehandlung und einem geeignetenImplantatsystem auch prognostisch schwierigeFälle zufriedenstellend gelöst werden können.Die Angulation einzelner Implantate im OK-Seitenzahnbereichin Nähe des Sinus maxillaris kann,dies ist die Intention dieses Fallbeispieles, in dafürindizierten Fällen bei ausreichendem Abstand zuden Wurzeln der Nachbarzähne einen externenSinusbodenlift vermeiden. Dies stellt für den Patienteneinen Nutzen dar, indem eine zusätzlichechirurgische Maßnahme und die damit einhergehendenRisiken ausgeschlossen werden. Aus medizinischerSicht ist es ein Erfolg, wenn im Rahmender Evidence Based Dentistry (EBD) und EvidenceBased Medicine (EBM) Risiken für den Patientenvermieden werden können. Die Technik geneigterImplantate kann dazu beitragen.Literatur auf Anfrage beim AutorDR. PHILIPPPLUGMANN MSc MBALudwig-Erhard-Platz 151373 LeverkusenTel. 0214 / 4 03 95 98E-Mail:info@zahnarzt-plugmann.deWerRechtbehält,istgutberaten.Unsere Dienstleistungensind u.a.:· Gestaltung von Kooperationen· Wirtschaftlichkeitsprüfungen· Praxisbewertungen· Honorarverteilung· (Zahn-) Arzthaftpflichtrecht· umfassende Beratung in allen(zahn-) ärztlichen RechtsfragenVERWENDETE MATERIALIENImplantatsystemOsseoSpeed 4,0 S undOsseoSpeed 3,5 S Implantate(DENTSPLY Implants, Mannheim)AbutmentsDirect Abutments(DENTSPLY Implants, Mannheim)DENT IMPLANTOL 17, 4, 294 - 297 (<strong>2013</strong>)Berater an Ihrer Seitekwm Münstermuenster@kwm-rechtsanwaelte.deTelefon +49251/5 35 99-0kwm Berlinberlin@kwm-rechtsanwaelte.deTelefon +49 30/20 6143-3kwm Hamburghamburg@kwm-rechtsanwaelte.deTelefon +49 40/20 94 49-0www.kwm-rechtsanwaelte.de


Praxismanagement© Rainer Sturm / pixelio.deZiele, Ziele, Ziele –bei Überdosis droht GefahrAxel ThüneGeht es Ihnen oder Ihren Mitarbeitern auch so? Wir erleben immer mehr, dass sichWiderstand bei Mitarbeitern rührt, wenn da schon wieder neue Ziele formuliertwerden sollen. Wohlgemerkt, wir alle sind uns einig, wie wichtig klar formulierteZiele sein können. Hierbei gilt aber das gleiche wie bei einem Medikament: DieÜberdosis kann zum Tode führen. Für manche Menschen ist es eher beängstigend,etwas festzulegen, was es noch gar nicht gibt. Wo sollen denn plötzlich diePatienten für die vielen Implantate herkommen? Was passiert mit unserer Motivation,wenn wir die Ziele nicht erreichen? Woher soll ich heute wissen, was morgenpassiert?298Manchmal braucht es vielleicht gar kein Ziel,sondern ein gemeinsames Problem. Ja, Siehören richtig, Sie dürfen Problem sagen, auch wenndas in jedem Verkaufstraining verpönt ist. Oftmalswerden Ziele in Hülle und Fülle formuliert und überdas Praxisteam gestülpt, obwohl es seit langemgroße und kleine Probleme in der Praxisorganisationgibt, deren Existenz jede Neuerung im Keim erstickenlässt.Im Team nachgefragt, kommt dann oftmals ein süffisantesGrinsen, mit dem Beisatz, „schön, dass unsauch mal jemand fragt“. Wir alle erleben tagtäglich,dass Menschen viel enger zusammenrücken, wennes ein gemeinsames Problem zu lösen gilt. Dem gemeinsamenProblem auf die Schliche zu kommen,ist meist gar nicht so einfach. Teams haben im Laufder Jahre gelernt, mit bestimmten Unzulänglichkeitenzu leben. Oft hören wir Aussagen wie „ichschaue mir das schon zehn Jahre an, warum sollich dazu noch etwas sagen“ oder „wenn die michmal gefragt hätten, hätte ich ihnen das gleich sagenkönnen“.Stellen Sie sich vor es gäbe in Ihrer Praxis einen Mangel,der Sie schon lange immer wieder ärgert. Siehaben sich im Lauf der Zeit darauf eingestellt undkönnen damit leben. Unterschätzen Sie dabei bitteDENT IMPLANTOL 17, 4, 298 - 299 (<strong>2013</strong>)


Rechtnicht die Auswirkungen auf das Unterbewusstsein.Wir meinen zwar damit umgehen zu können, aberinsgeheim füllt es immer mehr unser innerliches„Ärgerfass“, bis es irgendwann zum Überlaufenkommt. Oft reicht dafür nur der berühmte kleineTropfen. Keiner versteht warum wegen solch einerKleinigkeit, eine so überzogene Reaktion entsteht.Ein Praxisinhaber beschrieb sich einmal selbst alsChaos-Manager. Wie lange mag das wohl gut gehen.Wann hat auch der virtuoseste Chaos-Managermal die Nase voll?Was könnte entstehen, wenn Sie es mit Ihrem Teamschaffen könnten, nach und nach ein Problem nachdem anderen anzugehen und zu lösen? Zunächstgilt es von jedem Teammitglied mindestens einenPunkt zu erfragen, der im Alltag stört. Seien Sie bittenicht enttäuscht, wenn es einige Zeit dauert bisetwas kommt – man hat ja gelernt damit zu leben.Aussagen, wie „das ist doch nur eine Kleinigkeit, ichweiß gar nicht, ob es sich lohnt überhaupt darüberzu sprechen“. Im Coaching erleben wir immer wieder,dass gerade diese Kleinigkeiten für enormenZündstoff sorgen. Als Beispiel sei hier nur der Zementrestam gereinigten Instrument genannt…Wenn das Problem erkannt und benannt ist, habenSie einen Teil des Lösungsweges schon beschritten.Jetzt gilt es Verbindlichkeit zu schaffen. Aussagenwie „man müsste es mal probieren“, sorgen vonvorneherein für eine Misserfolgsgarantie. Klären Siegemeinsam, was bis wann mit wem unternommenwird. Diese Maßnahmen werden schriftlich in einerAgenda dokumentiert und bei der nächsten Teamsitzungauf Erledigung kontrolliert. Es kann durchausvorkommen, dass die Lösung beim ersten Anlaufnicht wie geplant funktioniert. Bitte nicht enttäuschtsein. Das Problem ist möglicherweise viele Jahre altund braucht mehr als nur einen Anlauf. Klären Siegemeinsam, welche Details des Vorgehens funktionierthaben und welche nicht. Verändern Sie dieneue Herangehensweise bis Sie zufrieden sind. Sowie alle Verbesserungen braucht es eine gewisseZeit, um das Neue zu verankern. Neben einem gutenVorhaben ist das Dranbleiben und Durchhaltenmaßgebend. Übrigens ein guter Anlass, um Ihr Qualitätsmanagementauf Funktionalität zu prüfen.Das OriginalÜber 25 Jahre Langzeiterfolg sofortige Belastung durchselbstschneidendesKompressionsgewinde minimalinvasives Vorgehen beitransgingivaler Implantation kein Microspalt dank Einteiligkeit preiswert durch überschaubaresInstrumentariumDas KSI-Implantologen Teamfreut sich auf Ihre Anfrage!training + moderation + coachingEisinger Str. 46, 75249 KieselbronnTel. 0 72 31 / 60 19 81, Mobil: 01 73 / 6 53 36 75E-Mail: info@axelthuene.dewww.axelthuene.deK.S.I. Bauer-Schraube GmbHEleonorenring 14 · D-61231 Bad NauheimTel. 06032 / 31912 · Fax 06032 / 4507E-Mail: info@ksi-bauer-schraube.dewww.ksi-bauer-schraube.deDENT IMPLANTOL 17, 4, 298 - 299 (<strong>2013</strong>) 55


Praxisführung© Gerd Altmann / pixelio.deNutzen Sie die PotenzialeIhrer ProphylaxeabteilungMaike KlapdorProphylaxeleistungen sind in den meisten Praxen in das Therapiekonzept eingebunden- allerdings mit sehr unterschiedlichen Erfolgen. Es lässt sich beobachten,dass viele Praxen ihre Prophylaxe-Potenziale bei weitem nicht ausschöpfen.Das ist schade - sowohl für die Zahngesundheit der Patienten als auch für denwirtschaftlichen Erfolg der Praxis. Dieser Beitrag verfolgt das Ziel, Ihnen einenEindruck von möglichen Honorargrößen zu verschaffen. Sie erhalten zentrale Hinweise,wie der Ausbau der Prophylaxeabteilung gelingen kann.300Rund 30 Prozent der Honorarumsätze einerPraxis (Gesamtumsatz abzüglich Labor) könnenmit Prophylaxeleistungen (Kinder IP, PZR, PAR-Vorbehandlungen) generiert werden. Diese Quoteist abgeleitet aus komplexem Erfahrungswissen.In Zahlen bedeutet das folgendes:Bei einem jährlichen zahnärztlichen Honorarvolumenvon beispielsweise 336.000 Euro (ein Behandler,der durchschnittlich pro Monat 28.000Euro Honorar erwirtschaftet) bedeutet dies einProphylaxehonorar von 144.000 Euro pro Jahr(12.000 Euro im Monatsdurchschnitt).In einer Praxis, die mit drei Behandlern ein zahnärztlichesDurchschnittshonorar von zum Beispiel70.000 Euro pro Monat generiert, können nachdieser Faustregel rund 30.000 Euro in der Prophylaxeerwirtschaftet werden (= 360.000 EuroJahreswert für die Prophylaxe). Wenn eine DH beschäftigtwird (= Delegation PAR) sind noch höhereUmsätze erzielbar.Wie werden solche Relationen erreicht?Zunächst ist natürlich die Zielstellung durch denPraxisinhaber erforderlich – dies entspringt einerDENT IMPLANTOL 17, 4, 300 -303 (<strong>2013</strong>)


ewusst angenommenen Führungsaufgabe. Eineeindeutige Zielformulierung (Jahresplanung) istdie Basis dafür, dass das gesamte Praxisteam denzentralen Nutzen, den Prophylaxeleistungen demPatienten bieten, versteht und in den Köpfen verankert(Teambesprechung, Fortbildungen).Nächster Schritt ist der wirksame Transfer auf dieHandlungsebene. Das funktioniert, indem die Ablaufstrukturendes Praxisbetriebes systematischauf das konkrete Ziel eingestellt werden. Einzelmaßnahmensind beispielsweise: Die Festlegungeines für alle Zahnärzte verbindlichen Ablaufesder Kontrolluntersuchung (01), praxisinterne Regelungenzur einheitlichen Erhebung des PSI (04) undEtablierung einer konsequenten deckungsgleichenSprachregelung gegenüber den Patienten für dieKommunikation des Befundes innerhalb vorabkleinteilig festgelegter Zuständigkeiten (Teamworkshop).Weitere organisatorische Detailregelungen betreffendas Terminmanagement und das Recall-System (systematische Patientenbindung, ggf.Modus nach individuellem PAR-Status). Dabei gilt:Fachlich hoch qualifizierte Prophylaxekräfte brauchenwenig Strukturvorgaben und wirken oft alsMotor für eine dynamische Gesamtentwicklung.Geringe Qualifizierung im Prophylaxeteam führtzwangsläufig zu erhöhter Kontrollnotwendigkeitund erschwert eine stabile PZR-Patientenbindung.In Mehrbehandlerpraxen ist im Optimalfall einerder (angestellten) Zahnärzte PAR-Spezialist undverantwortet ein ausgefeiltes PAR-Behandlungskonzept,in das die Mitarbeiter der Prophylaxe engeingebunden sind.Ausreichende Zimmerkapazitäten sind ein weitererrelevanter Aspekt, ebenso wie dienstleistungsorientierteBehandlungszeiten: Nachweislich habendie späten Nachmittags- und frühen Abendstundenden längsten Terminvorlauf.KalkulationWir unterstellen einen Vollzeit-Arbeitsplatz mit 39Arbeitsstunden pro Woche und einer Anwesenheitvon 44 Wochen für ein Kalenderjahr. Die Kalkulationergibt sich aus der umseitigen Tabelle, diezusätzlich in ein Diagramm übertragen wurde.Die Zahlenreihe macht deutlich, dass die Umsatzchancenentscheidend von der Auslastung (möglichstgeringe Rüst- und Leerzeiten) und der Höhedes erzielten Stundensatzes (effizientes Terminmanagement,angemessene Preisstellung) abhängen.DENT IMPLANTOL 17, 4, 300 -303 (<strong>2013</strong>)06. – 07.09.<strong>2013</strong>LEIPZIGER MESSEÜber 200 Aussteller präsentieren ihr umfangreichesProdukt- und Dienstleistungsportfolio für Zahntechnikund Zahnmedizin.Sammeln Sie bis zu zehn Fortbildungspunkte auf demSymposium des Dental Tribune Study Clubs und informierenSie sich über die Top-ThemenCAD/CAM-Technologie – effizienter und effektiver inPraxis und LaborPraxishygiene – keine Macht den KeimenEndodontie – neue Möglichkeiten für Ihre PatientenErgonomische BehandlungseinheitenEintrittskarten-Gutscheine erhalten Sie bei IhremDental-Depot!www.fachdental-leipzig.deNATÜRLICHGUT BERATENMit den Highlights der IDSVeranstalter: Die Dental-Depots in der Region Sachsen,Sachsen-Anhalt Süd, Thüringen Ost


PraxisführungKalkulationdurchschnittliches Honorar pro Stunde 70 € 70 € 85 € 85 € 95 €Leer- und Rüstzeiten in Prozent 35 % 20 % 35 % 20 % 20 %erzieltes Honorar pro Jahr 78.078 € 96.096 € 94.809 € 116.688€ 130.416 €Rentabilität in der Prophylaxe302Eine Fortführung der Kalkulation mit Personalkosten,Raumkosten, etc. wäre natürlich interessant,würde jedoch einerseits den Umfang dieses Beitragssprengen. Andererseits gibt es verschiedeneVergütungsregelungen, von denen hier keine besondersbetont werden soll. Nur soviel: UmsatzabhängigeVergütungen sind vielleicht naheliegendund durchaus üblich. Beinhalten aber das nicht zuunterschätzende Risiko der Entstehung von Wettbewerbsenergie,die atmosphärisch belasten kann.Demgegenüber unterstützen Fixgehälter (ggf. plusPraxisbonus) die für den Ausbau der Prophylaxeabteilungessentiell wichtige enge Kooperationsbereitschaftim Team. Eine passende Lösung istjeweils praxisindividuell zu finden.FazitDer Erfolg einer Prophylaxeabteilung entsteht nichtzufällig, sondern entwickelt sich kontinuierlich, sobalddas gesamte Team zur zielorientierten und systematischenVerdichtung der Ablauforganisationangeleitet wird. Unabhängig von der Praxisgrößegilt: Die im Alltag gelebten Ablaufprozesse bestimmendie Resultate.Die Organisationsstrukturen geben entscheidendvor, ob Ihr Team zum Erfolg kommen kann odernicht. Hier die Weichen richtig zu stellen und Vorbildfunktionzu übernehmen ist Kernaufgabe desPraxisinhabers. Dabei ist der Grad des erreichbarenErfolges abhängig von der fachlichen Qua-lifikationstiefe und den Kommunikationsstandardsim Team.Für größere Entwicklungsschritte hat es sich methodischbewährt, die Mitarbeiter im Rahmen vonWorkshops frühzeitig in das Vorhaben einzubinden.Diese Technik hat nicht nur den Vorteil, dassim kollegialen Brainstorming Ideen und Gedankenkettenentstehen, zu denen der Einzelne garnicht fähig wäre. Sondern sorgt auch dafür, dassdie Mitarbeiter an dem Gesamtprozess aktiv beteiligtwerden und sich deshalb wesentlich bessermit den erarbeiteten praxisindividuellen Lösungenidentifizieren.Auf diese Weise gelingt es, den LeistungsbereichProphylaxe innerhalb eines bewährten Praxiskonzepteszu einem stabilen Erfolgsbaustein wachsenzu lassen.MAIKE KLAPDORKlapdor Kollegen Dental-Konzepte GmbH & Co. KGHaus Sentmaring 1548151 MünsterTel. 02 51 / 703596-0www.klapdor-dental.dem.klapdor@klapdor-dental.deDENT IMPLANTOL 17, 4, 300 -303 (<strong>2013</strong>)


Praxisführung© kaemte / pixelio.deOhne geregelte Praxisprozessekeine realistischen GewinnplanungenAngelika Pindur-NakamuraProzesse bilden die Basis für Ihre betriebswirtschaftlichen Berechnungen. WennSie diese kennen und beherrschen, sind Ihre Kosten- und Gewinnplanungen realistischund Ergebnisse treffen mit hoher Wahrscheinlichkeit so ein, wie sie erwartetwerden. Denn wie Sie in Ihrem Unternehmen Zahnarztpraxis arbeiten, diesspiegelt sich in Ihren Zahlen wider. Dieser Beitrag gibt Ihnen Antworten auf dieFrage: Wie funktioniert meine Praxis und wie arbeiten wir?304Ein Prozess ist eine Abfolge von Tätigkeiten, diematerielle und immaterielle Produkte erzeugt,verändert oder umwandelt. Jeder Prozess wirddurch Beginn und Ende festgelegt.Ein Prozess benötigt Eingaben und erzeugt Ergebnisse.Die Anforderungen an diese müssen für jedenProzess festgelegt sein. In einem ersten Schrittmuss das gewünschte Ergebnis eines Prozessesfestgelegt werden. Davon hängt ab, welche Eingabender Prozess benötigt und wie die einzelnenProzessschritte (Tätigkeiten) ablaufen müssen.Prozessergebnisse können Produkte, Dokumente,Informationen, Abfallprodukte usw. sein. Zu denEingaben eines Prozesses zählen z. B. Material,Instrumente, Dokumente, Informationen usw. Fürden Prozess selbst wird menschliche (handwerk-liche und geistige) und meistens auch technische(elektrische oder mechanische) Leistung aufgebracht(Abb. 1).Beispiel MaterialeinkaufGewünschtes Ergebnis: Richtiges und einwandfreiesMaterial nach VorgabeProzessgrenzen:• Beginn > Feststellung des Materialbedarfs• Ende > MaterialanlieferungEingangsgrößen:Materialbedarf, z. B. Eintrag im BestellbuchProzesstätigkeiten:• Auswahl des Lieferanten• Bestellung des Materials in der erforderlichenMenge (telefonisch, per Fax, per E-Mail usw.)• Annahme des angelieferten MaterialsDENT IMPLANTOL 17, 4, 304 - 308 (<strong>2013</strong>)


PraxisführungEingaben• Produkte• Dokumente• Informationen• Material• InstrumenteAbfolge von Tätigkeiten(= Prozess)Ergebnisse• Produkte• Dokumente• Informationen• AbfallprodukteAbb. 1: Grundprinzip eines ProzessesLeistungWelche Prozesse gibt es in Ihrer Praxis?Praxistätigkeiten können den Kern-, UnterstützungsundManagementprozessen zugeordnet werden.Kernprozessesind in erster Linie die klinischen Prozesse, die dasZusammenwirken zwischen Patienten und denmedizinischen Fachpersonen regeln. Die klinischenProzesse umfassen alle Aktivitäten in der Zahnarztpraxis,beginnend bei der ersten Anfrage bis zurletzten zahnärztlichen Behandlung einschließlichder Praxishygiene und der Vor- und Nachbereitungder Behandlungsplätze. Ziel ist es, Erfordernisse undErwartungen von Patienten und anderen interessiertenParteien (z. B. Angehörige, Kostenträger) zuidentifizieren und durch stabile und steuerbare Prozessein ein zufriedenstellendes Ergebnis zu überführen.Unterstützende Prozessetragen dazu bei, dass eine reibungslose Erbringungder Kernprozesse ermöglicht wird. Hierunter fallenz. B. die Fort- und Weiterbildung des Praxispersonalsund der Praxisführung sowie die Umsetzung der Anforderungendes Arbeits- und des Datenschutzes.Managementprozessesind diejenigen Prozesse, die zur Leitung und Führungeiner Zahnartpraxis erforderlich sind. In IhrerVerantwortung als Praxisleiter liegt auch, alle erforderlichenRessourcen bereitzustellen, wie interneKommunikations- und Informationswege zu schaffen,Zielvereinbarungen zu treffen und die Praxisleistungenund Ergebnisse regelmäßig auf den Prüfstandzu stellen.Alle Prozesse wirken zusammenNun funktionieren diese genannten Prozesse nichtunabhängig voneinander. Ganz im Gegenteil: Ihregesamten Praxistätigkeiten sind als Abfolge von Prozessenzu begreifen, die sich gegenseitig beeinflussen.Das Ergebnis eines Prozesses ist in der Regel dieEingabe für einen folgenden Prozess (Abb. 2).Beziehungen bestehen beispielsweise zwischen denProzessen der Behandlung und der Praxishygiene.Zu Beginn der Behandlung muss gewährleistet sein,dass nur korrekt aufbereitete Medizinprodukte zumEinsatz kommen. Ebenso sind die Patientendatenund Ergebnisse der Behandlung notwendige Eingabenfür die Prozesse in der Verwaltung.Wartung /ValidierungreineInstrumentePraxishygieneVerwaltungIm Regelfall bildet das Ergebnis des einen Prozessesdie direkte Eingabe für den nächsten. Diese Schnittstellezwischen Prozessen ist besonders kritisch,da das Prozessergebnis erheblich von der Qualitätder Eingaben abhängt. Daher müssen sowohl dieerforderlichen Prozesseingaben als auch die ge-AbrechnungssoftwareLiquidationPatientEmpfang Behandlung EmpfangunreineInstrumentePatientenkarteiPatientenkarteiPatientAbb. 2: Zusammenspiel von Praxisprozessen (Ausschnitt)DENT IMPLANTOL 17, 4, 304 - 308 (<strong>2013</strong>) 305


Praxisführungwünschten Ergebnisse eindeutig festgelegt sein.Sauber definierte Schnittstellen tragen zurFehlervermeidung und damit zur Kostenreduzierungbei!Je besser Sie nun Ihre Prozesse und deren Wechselwirkungkennen, umso besser können Sie Risikenund Engpässe im Vorfeld vermeiden und Routine inIhren Praxistätigkeiten durch festgelegte Spielregelnschaffen. Eine hohe Effizienz ist nur dann möglich,wenn Tätigkeiten nach vorgegebenen Regeln ablaufenund gut aufeinander abgestimmt sind. Es ist wiebei einer mechanischen Uhr: je präziser die Zahnrädchenineinander laufen, desto zuverlässiger läuftdas Uhrwerk.Jedem Mitarbeiter müssen die Anforderungen andie Arbeitsprozesse bekannt sein, damit er diese mitmöglichst geringer Verschwendung (Vermeidungvon Fehlern, optimaler Mitteleinsatz) umsetzen kann.Wird dieses Prinzip konsequent gelebt, so wird dieWirtschaftlichkeit neben der Patientenorientierungin der Zahnarztpraxis zum obersten Gebot.Wie werden Prozesseanalysiert und festgelegt?Das Ziel der Prozessanalyse ist die klare und strukturierteDarstellung des Prozesses mit allen erforderlichenTätigkeiten, mit Verantwortlichkeitenfür diese Tätigkeiten und mit allen notwendigenHilfsmitteln. Anhand dieser Darstellung lässt sichdann objektiv und für alle am Prozess beteiligtenMitarbeiter eindeutig nachvollziehbar beurteilen, anwelchen Stellen und warum Störungen oder Fehleraufgetreten sind. Danach muss im Einzelfall überMaßnahmen, die zur Verbesserung bzw. Optimierungder Prozesse führen, entschieden werden.Als hilfreiche Methode, um einen Prozess zu analysierenund zu beschreiben, hat sich die das sogenannte„Schildkrötendiagramm“ bewährt. DieErarbeitung des Diagramms sollte im Team mit allenProzessbeteiligten erfolgen (Abb. 3). Zunächst mussder ausgewählte Prozess - hier die Praxishygiene -klar in dem Zusammenspiel mit den weiteren Praxisprozessenabgegrenzt werden. Dies bedeutet, dass1. das gewünschte Ergebnis festzulegen ist(„hygienisch rein“ konform gesetzlicherVorgaben),2. die Prozessgrenzen zu bestimmen sind,d. h. wo beginnt und wo endet der Prozess(Schnittstelle zum vorherigen Prozess undFolgeprozess),3. die Eingangs- und Ausgangsgrößen festzulegensind (unreine bzw. reine Instrumente),4. die Folge der Prozesstätigkeiten (einzelneArbeitsschritte) darzustellen ist.In das Schildkrötendiagramm sind dann einzutragen:• die Prozessbezeichnung – hier der Prozessder Praxishygiene• die notwendigen Eingaben, damit der Prozessreibungslos ablaufen kann• die gewünschten Ergebnisse aus dem Prozess• die erforderlichen Betriebsmittel, Geräte undAusrüstung – Womit?Hier sind z. B. zu benennen das Desinfektionsmittel,Tauchbad, Reinigungs-, Desinfektionsgerätund Sterilisator sowie derenValidierung und Wartung.• die erforderlichen Qualifikationen der Mitarbeiter– Mit wem? Unter diesem Punkt sind Hygienebeauftragte,Sachkunde der Helferinnen,Unterweisungen zu benennen.Womit?Betriebsmittel,Geräte, AusrüstungMit wem?QualifizierteMitarbeiterSchnittstelle vorheriger ProzessEingabeunreineInstrumenteWie viel?ProzessPraxishygieneWie?ErgebnisreineInstrumenteSchnittstelle FolgeprozessKennzahlen zurProzessüberwachungProzesse /VerfahrenAnweisungen306Abb. 3: Schildkrötendiagramm PraxishygieneDENT IMPLANTOL 17, 4, 304 - 308 (<strong>2013</strong>)


• die Methoden und Verfahren, die für denProzess angewandt werden – Wie?Hier sind z. B. an erster Stelle die Verfahren derAufbereitung von Medizinprodukten und dieAnweisungen der Hersteller aufzuführen.• Die Kennzahlen, mit denen der Prozessüberwacht wird – Wie viel?Ob der Prozess der Hygiene stabil und zuverlässigläuft, kann z. B. anhand der Ausfallrateder Geräte oder der Fehlerrate der Sterilisationsvorgängegemessen werden.Moderne Parodontologiein der PraxisDiese Fachbücher, verfasst von renommierten Fachautorenaus Wissenschaft und Praxis, vermitteln ein umfassendespraktisches Konzept der modernen Parodontologie – vonden Grundlagen über die Diagnostik bis hin zu denMaßgaben einer systematischen Parodontaltherapie.Band 1:Grundlagen, Klassifikationund DiagnostikBroschur, 306 Seiten, 190 Abb.Jamal M. Stein u. a.Preis: 54,79 € inkl. MwSt.BestsellerDiese Methode wird bei der Aufnahme und Festlegungder Prozesse in unterschiedlichen Branchenerfolgreich angewendet, da sie alle Beteiligten zueiner disziplinierten und systematischen Arbeitsweiseanleitet, in der von Anfang an die Weichen füroptimal laufende Prozesse gestellt werden. Schonim Vorfeld können dadurch Risiken, die zu fehlerhaftenErgebnissen führen, erkannt und vermiedenwerden.Anforderungen an die ProzesseDie Anforderungen geben den Rahmen vor, in demdie Prozesse umgesetzt werden. Jeder einzelne Prozessmuss sich mit seinen Ergebnissen an diesenAnforderungen orientieren. Vielfach sind sie in derPraxis nicht bekannt. Deshalb ist es notwendig, sichdiesen bewusst zu werden und sie bereits bei derAufnahme zu ermitteln und zu dokumentieren.Zu den wichtigsten Anforderungen zählen:• PatientenanforderungenZahnarztpraxen hängen von ihren Patienten bzw.Kunden ab. Daher müssen gegenwärtige und zukünftigeErfordernisse bzw. Erwartungen der Patientenverstanden und diese Anforderungen erfülltwerden. Um im Wettbewerb des Marktes zu bestehenwird immer zwingender, diese Erwartungensogar zu übertreffen. Die Kenntnis der Kundenwünscheund ihre Berücksichtigung in den Praxiszielensind entscheidend für den wirtschaftlichen Erfolg.• Interne AnforderungenDiese Anforderungen sind aus der Selbstverpflichtungder Praxis selbst gestellt.Sie orientieren sich an Qualitätszielen, diesich aus dem Leitbild der Praxis, seinerQualitätskultur und den eigenen Wertenund Verhaltensgrundsätzen ableiten.• Gesetzliche und behördlicheAnforderungenDie Einhaltung von Richtlinien, Gesetzen undVerordnungen gehört zur Verantwortung derFührungskräfte im Unternehmen, die auchunter dem Begriff Compliance bekannt ist.DENT IMPLANTOL 17, 4, 304 - 308 (<strong>2013</strong>)Band 3:Korrektive und UnterstützendeParodontaltherapieBroschur, 238 Seiten, 307 Abb.Jamal M. Stein u. a.Preis: 54,79 € inkl. MwSt.Band 2:Kausale ParodontaltherapieBroschur, 260 Seiten, 280 Abb.Jamal M. Stein u. a.Preis: 54,79 € inkl. MwSt.Günstigerim SetSet: Band 1+2+3Moderne Parodontologiein der PraxisSet-Preis: 139,80 €inkl. MwSt.Fix per Fax: 0 74 33 952-777Adresse / StempelDatumJa, ich bestelle____ ExemplareBand 1: Grundlagen, Klassifikation und DiagnostikISBN 978-3-941964-35-8Preis: 54,79 € inkl. Mwst. – VERSANDKOSTENFREI!____ ExemplareBand 2: Kausale ParodontaltherapieISBN 978-3-941964-47-1Preis: 54,79 € inkl. Mwst. – VERSANDKOSTENFREI!____ ExemplareBand 3: Korrektive und Unterst. ParodontaltherapieISBN 978-3-941964-60-0Preis: 54,79 € inkl. Mwst. – VERSANDKOSTENFREI!____ Sets:Band 1+2+3 Moderne Parodontologie in der PraxisISBN 978-3-941964-61-7Set-Preis: 139,80 € inkl. Mwst. – VERSANDKOSTENFREI!UnterschriftID/55/12/00067BestsellerSpitta VerlagAmmonitenstraße 172336 BalingenTel. 07433 952-0www.spitta.de


Praxisführung308Die Nichteinhaltung von Regeln kann zudirekten Verlusten wie Bußgeldern oder zurGewinnabschöpfung führen. Hier ist offensichtlich,wie wichtig es für die Wirtschaftlichkeitist, Anforderungen des Gesetzgebersin die Prozessabläufe zu integrieren.• Normative AnforderungenNormative Anforderungen für den Aufbauund die Umsetzung Ihrer Praxisprozesse, wiesie z. B. die Qualitätsnormen DIN EN ISO 9001und DIN EN ISO 15224 enthalten, müssendann zwingend berücksichtigt werden,wenn Sie Ihre Organisation einer externenÜberprüfung, sprich Zertifizierung, unterziehen.Was Sie durch prozessorientiertesArbeiten bewirkenReibungsverluste verringernDurch die Festlegung der Praxisprozesse werdenReibungsverluste im Ablauf der Tätigkeiten verringert.Gerade an den Schnittstellen, wo unterschiedlicheArbeitsbereiche aufeinander treffen, schlagensich ineffiziente Strukturen und fehlende Regelnbesonders deutlich nieder. Wenn z. B. die Koordinierungzwischen Materialbereitstellung und derBehandlung klar geregelt ist, kommt es seltener zuMaterialengpässen.Einheitlichen Qualitätsstandard undTransparenz gewährleistenGerade im Bereich privater Leistungen, wie z. B.die der Professionellen Zahnreinigung, erwartenPatienten einen einheitlichen Standard, ganz egalwelche der Helferinnen die Arbeit durchführt. Jehöher die finanzielle Eigenleistung der Patienten,desto mehr fordern diese Transparenz und Nachvollziehbarkeitein. Festgelegte Qualitätsstandards undArbeitsprozesse, von allen Mitarbeitern in der Praxiseingehalten, tragen zur Patientenzufriedenheit bei.Die Qualität einer Praxisleistung ist für Patientennicht einfach zu beurteilen. Im Fall der PZR ist dieErwartung der Patienten ausgerichtet am FaktorZeit: er zahlt für eine entsprechend lange Behandlungsdauer.Die Dauer wird die Zufriedenheit derPatienten somit wesentlich beeinflussen, solangemit ihnen nicht über die Rahmenbedingungen fürdiesen Prozessablauf kommuniziert wird.Zeit und Kosten sparenIn den Behandlungen zeigt sich ein besonderesMerkmal: Zahnarzt und Helferinnen sind in ihremArbeitsablauf in starkem Maße voneinander abhängig.Der Arbeitsablauf kann holprig oder flüssig –Hand in Hand – von statten gehen. Je eindeutigerund systematischer die Behandlungsabläufe festgelegtsind, desto mehr Zeit und Nerven werden gespart,was wiederum die Wirtschaftlichkeit erhöht.Wenn nicht schon in Ihrer Praxis geschehen, sollteder chronologische Ablauf einer Behandlung erfasstwerden. Entscheidend ist, hier nur das zu erfassen,was tatsächlich reproduzierbar jedes Mal bei der Behandlunganfällt. Es hat keinen Sinn, exotische Zwischenschritte,seltene Komplikationen oder Behandlungsraritätenzu erfassen. Vielmehr geht es darum,die für jede Praxis durchaus unterschiedlichen essenziellenBehandlungen darzustellen. In einer chirurgischorientierten Praxis ist dies sicher anders zudefinieren als in einer Prophylaxepraxis.Umsetzung gesetzlicherVorgaben nachweisenProzessbeschreibungen dienen auch als Nachweis,dass konform gesetzlicher Anforderungen, wie z.B. im Bereich der Praxishygiene, gearbeitet wird.In zahlreichen Bundesländern erfolgen durch dieBehörden routinemäßig Begehungen zahnmedizinischerPraxen. Was tun, wenn eine Aufsichtsbehördeunangekündigt erscheint? Verfügt die Praxisüber die notwendige Dokumentation und ist diesegriffbereit? Sind die Prozesse der Praxishygiene einschließlichder Zuständigkeiten festgelegt und dokumentiert?Wenn Sie sicherstellen können, dass nichtnur die Hygienebeauftragte, sondern alle Mitarbeiterin Ihrer Praxis Zugriff zu den relevanten Dokumentenund Informationen haben, dann ist Stressund Hektik vermeidbar, die Zeit und damit Geld kosten- ganz zu schweigen von eventuellen Bußgeldernbei aufgedeckten Mängeln.FazitAuf der Basis klar strukturierter Praxisprozesse könnenLeistungen, die Qualität der Ergebnisse undangesetzte Kosten miteinander verglichen werden.Erst dieser Vergleich ermöglicht eine realistischeAussage über Ihre tatsächlichen Gewinne. MitarbeiterIhrer Praxis haben dann die Pflicht, entsprechendder vorgegeben Prozesse zu arbeiten. Abweichungenvom definierten Standard, wenn nichtmedizinisch vertretbar, gehen ansonsten zu Lastender Gewinne.ANGELIKA PINDUR-NAKAMURAQUIM –Qualität im ManagementBrunnenstraße 58a85598 BaldhamTel.: 0 81 06 / 30 22 74Fax: 0 81 06 / 30 62 688Mobil: 01 70 / 89 11 251E-Mail: apindur@quim.dewww.quim.deDENT IMPLANTOL 17, 4, 304 - 308 (<strong>2013</strong>)


Praxisführung© momius / fotolia.deMehr Wertschöpfungdurch mehr WertschätzungSybille DavidWenn Patienten der Praxis über die Jahre die Treue halten und neue Patienten denWeg in die Praxis finden sollen, so muss das Konzept der Praxis auf die Steigerungder Servicequalität ausgerichtet sein. Denn nur Patienten, die den Aufenthalt inder Praxis als angenehm empfinden, sich angenommen und wertgeschätzt fühlen,werden gerne wiederkommen und die Praxis ebenso gerne weiterempfehlen.So selbstverständlich die stetige fachliche Weiterqualifizierungin Praxen ist, so sträflich wird häufigdie Servicequalität vernachlässigt. „Wir tun unserBestes“ ist meist nicht genug und häufig auch nichtdas Richtige. Patienten haben ihre eigenen Vorstellungenvon einer exzellenten Betreuungsqualitätund nur bedingt Verständnis für Abweichungen,wenn es z. B. mal wieder „hoch her geht“ in derPraxis. Während der Einzelhandel, die Sterne-Gastronomieund Hotellerie, sowie Fluggesellschaftenund ähnliche Unternehmen ständig neue „Service-Gimmicks“ entwickeln (müssen) und dafür dannnicht unerhebliche Summen investieren (müssen),ist es in der Zahnarztpraxis sehr viel einfacher undmeist sogar mit keinerlei Kosten verbunden, Patientenzufrieden zu stellen oder gar zu begeistern.Exzellenz an allen wichtigenPatientenkontaktpunktenentwickelt seine Stärken an allen relevanten Patientenkontaktpunkten.Als Patientenkontaktpunkte(Customer Touchpoints) bezeichnet man die Stellen,an denen der Patient Kontakt mit der Praxis aufnehmenkann.Patientenkontaktpunkte• Webseite• Empfehlungsportale• Telefonkontakt mit der Praxis• Besuch in der Praxis• Behandlung• Rechnungslegung• Schriftverkehr/ E-Mail-Verkehr• Praxiskommunikation intern und extern• Recall/Erinnerungssystem• Beschwerdemanagement• etc.Ein exzellentes und auf höchste Patientenzufriedenheitausgerichtetes PraxismanagementsystemZu den wichtigen Kontaktpunkten gehören natürlichauch das Verhalten und die Kommunikations-DENT IMPLANTOL 17, 4, 309 - 311 (<strong>2013</strong>) 309


Praxisführungkultur (Corporate Communication) des Teams, dieUmgangskultur der Praxis (Corporate Behaviour),Praxiskleidung (Corporate Style) als Teil der CorporateIdentity (CI) der Praxis. Für jeden dieser Kontaktpunktewird ein Mindeststandard festgelegt.Alles das gibt der Praxis ihren unverwechselbarenCharakter, ist nicht kopierbar und verschafft derPraxis ein exklusives Alleinstellungsmerkmal imWettbewerb.Nur wenn alle Patientenkontaktpunkte auf die Bedürfnisseder Patienten ausgerichtet sind und auchzur Praxis passen, empfindet der Patient den Besuchin der Praxis als so angenehm, dass er wiederkommenund die Praxis auch empfehlen wird.So steigert ein auf Wertschätzung und Exzellenzausgerichtetes Praxismanagement auch die Wertschöpfungder Praxis, weil durch das Wohlbefindender Patienten deren Vertrauen gestärkt und dabeigleichzeitig die Preissensibilität gesenkt wird.Warum Patienteneiner Praxis ihre Gunst schenkenDas Deutsche Marketingbarometer hat in einer seinerStudien herausgefunden, dass sich 33 % derKunden wegen Gleichgültigkeit und 11 % wegenUnhöflichkeit des Personals gegen ein Unternehmenentscheiden!So sind laut dieser Studie 44 % der Kundenverlustein Unternehmen hausgemacht und könnten durcheine zum Unternehmen passende Servicekultur,Mitarbeiterqualifizierung und -motivation sowieverbesserter Kundenfokussierung verhindert werden.Wegen zu hoher Preise hingegen wechseltenlediglich 3 % der Kunden das Unternehmen!Natürlich ist es leichter, äußere Faktoren, wie z. B.zu hohe Preise oder den vermeintlich ungünstigenStandort, verantwortlich zu machen, wenn der Erfolgder Praxis nicht wie erwartet ausfällt. Wenn dieZuzahlungsbereitschaft der Patienten eher verhaltenausgeprägt ist, sollte die Praxis eine sorgfältigeAnalyse möglicher Gründe vornehmen und auchinterne Gründe mit in Betracht ziehen.Durchschnittliche Zuwendung, durchschnittlicheBetreuungsqualität führen auch nur zu durchschnittlicherBindung eines Patienten an die Praxis.Eine Praxis, in der ein Patient den Eindruckgewinnt, dass er eher stört, als willkommen ist, inder überforderte und gestresst wirkende MitarbeiterInnenund BehandlerInnen Patienten regelrecht„abarbeiten“, in der wenig Zeit für den Menschenbleibt, wird wohl keinen besonderen Platz in Herzund Hirn des Patienten erlangen. Solange jedochdie Praxis für den Patienten austauschbar bleibt,ist Patientenverlust ein stetiges Risiko, dem nur miteinem exzellenten Betreuungskonzept und ständigerVerbesserung der Serviceprozesse entgegengewirkt werden kann.Doch was ist exzellente Betreuung im Praxisalltag?Aus der Hirnforschung wissen wir inzwischen sehrgut, dass ca. 99,9996 % unserer Sinneseindrückeunbewusst unser Gehirn erreichen und dort verarbeitetund abgespeichert werden. Bewusst erreichenuns lediglich 0,0004 % aller Eindrücke.Der Zusammenhang von MitarbeiterundPatientenzufriedenheitBetrachten wir nun beispielhaft den Kontaktpunktpersönliche Betreuung des Patienten während seinesPraxisaufenthaltes, so wird schnell klar, dassdie Praxis unbewusst überzeugen muss. Nicht dasexklusive Praxisambiente ist entscheidend, ob derPatient der Praxis die Treue hält, sondern wohl eheremotionale Faktoren, wie z. B. das erste Lächelnder freundlichen Empfangsmitarbeiterin, ein angenehmerDuft der Praxis, jenseits der sonst üblichenPraxisgerüche, stressfreie Atmosphäre. Lichtdesignu. ä. Das geschmackvolle Praxisdesign ergänzt dasWohlfühlambiente bestenfalls, ist aber nicht alleinewirksam. Die entscheidenden emotionalen Faktorenwerden weitestgehend durch die PraxismitarbeiterInnentransportiert. So sind glückliche undaufgeschlossene MitarbeiterInnen, die gerne für diePraxis arbeiten, jeden Patienten als ein Geschenkansehen, nicht als Belastung, der Garant für langlebigeund verlässliche Praxis-Patientenbeziehungen.Der wohl entscheidendste Faktor in einem auf Service-Exzellenzausgerichteten Praxismanagementsystemsind demzufolge die MitarbeiterInnen. EinBasisangebot an Service und guter Betreuungskul-1234MindeststandardErwartungenÜberraschungMitarbeiter310DENT IMPLANTOL 17, 4, 309 - 311 (<strong>2013</strong>)


Praxisführungtur setzt jeder Patient voraus und nimmt die Erfüllungdieser Basis-Erwartungen nicht als besonderswahr. So ist ein pünktlicher Behandlungsbeginnohne Wartezeit in angenehmer Warteatmosphäresolch ein Mindest-Standard.Ihr Patient, das unbekannte WesenAufgrund von Empfehlungen, Recherchen im Internet,aber auch aus Vergleichen mit Praxen, in denender Patient zuvor war, kommt er in eine neue Praxismit bestimmten Erwartungen, die erfüllt werdensollen. Diese persönlichen Erwartungen kennt diePraxis im Einzelfall nicht, kann aber einiges mittelsAnamnesebogen und Erstfragebogen von Neupatientendarüber erfahren. So ist es empfehlenswert,den neuen Patienten zu fragen, warum er genaudiese Praxis gewählt hat. Die Frage nach dem „Warum?“ist neben der Frage „Wie ist jemand auf diePraxis aufmerksam geworden?“ ganz entscheidendfür die konkrete Erfüllung von Patientenerwartungen.Fühlt sich der Patient beispielsweise von Ihrer Webseiteund den darauf angezeigten Bestbewertungender wichtigsten Bewertungsportale besonders angesprochen,erwartet er einen hohen Standard inder Praxis. Wurde er von einem Freund empfohlen,z. B. weil dieser Ihre Schnelligkeit und Pünktlichkeitlobte, erwartet er dies ebenfalls. Sollte der Patientausgerechnet bei seinem ersten Besuch spürbareDifferenzen zwischen Erwartung und Wirklichkeiterleben, ist dies ein denkbar ungünstiger Start.Interessant wird es ab Stufe 3, wenn der Patienteine Praxisqualität erlebt, die über seine Erwartungenhinausgeht. Diese überraschenden Servicemomentesind der erste Schritt zu einer langfristigenPatienten-Praxisbindung. UnerwarteteÜberraschungen, wie z. B. ein kostenloser Parkplatzfür die Dauer der Behandlung und noch für weitere2 Stunden in der Innenstadt, ein kleines Schminkseteiner begehrten Kosmetikmarke nach einer umfangreichenBehandlung o. ä., beeindrucken auchanspruchsvollste Patienten. Derlei Service erwartetkaum jemand in einer Welt, in der scheinbar maximalerGewinn und Schnäppchenwahn vorherrschen.Umgangsformen schult, wird hier punkten können.Zufriedene und bestens qualifizierte Mitarbeiter-Innen sind die Basis für begeisterte Patienten!Zudem sollte das Konzept der Praxis es erlauben,von wirklicher Betreuung der Patienten währenddes Aufenthaltes in der Praxis zu sprechen. Ein alleingelassener Patient im Wartezimmer, weiter wartendauf dem Behandlungsstuhl, hastig verabschiedet,weil das Zimmer bereits wieder gebraucht wird,ohne Begleitung zurück an die Rezeption geschickt,wird wohl die Praxis nicht in sonderlich guter Erinnerungbehalten.Wie viel angenehmer ist eine Praxiskultur, basierendauf persönlicher Begleitung in den Behandlungsbereich,MitarbeiterInnen, die sich dem neuenPatienten formvollendet und herzlich vorstellen, ihnbis zu Beginn und nach dem Ende der Behandlungbegleiten, ihn betreuen. Diese Wertschätzung löstgute Gefühle bei jedem Patienten aus, er fühlt sichgeschätzt, wichtig, gut behandelt, ernst genommen.Fragen werden beantwortet, man nimmtsich Zeit – das wird der Patient wohlwollend „speichern“.Patienten, die eine solche Praxiskultur erleben,sind weniger preissensibel, empfinden dasPreis-Leistungs-Verhältnis der Praxis als vorteilhaftund ausgewogen. Und derlei begeisterte Patientenempfehlen die Praxis natürlich weiter, sprechen mitKollegen und Freunden über ihre guten Erlebnissein der Praxis, twittern positiv über die Praxis undliken sie auch im Internet – was einer überdurchschnittlichpositiven Bewertung der Praxis durchausförderlich ist.So macht es Sinn, Wert auf eine professionell, herzlichePraxiskultur zu legen, wie sie z. B. das Praxisknigge-Konzeptbietet. In einem Service-Audit werdenalle Patientenkontaktpunkte analysiert und imanschließenden Praxisknigge-Workshop verbindlicheStandards für die Praxis entwickelt. So entstehtein für jede Praxis maßgeschneidertes Service- undBetreuungsmanagement, das einzigartig und unkopierbarist. Durch mehr Wertschätzung entsteht somehr Wertschöpfung des einzelnen Patientenfallesund ganz „nebenbei“ erwirbt die Praxis ein Alleinstellungsmerkmal,das genau auf Herz und Hirn derWunschpatienten-Zielgruppe ausgerichtet ist.Außerordentlich und nicht kopierbar für den Wettbewerbsind die Serviceleistungen der Stufe 4, die durchexzellent ausgebildete MitarbeiterInnen erbrachtwerden. Hierzu gehören beste Umgangsformen,eine ausgeprägt positive Kommunikationskultur,der souveräne Umgang mit den unterschiedlichenPatientenpersönlichkeiten, perfektes Auftreten,Stil, Etikette und die spürbare Lust an Betreuung.Nur wer auch seine MitarbeiterInnen kontinuierlichin Kommunikation, in Auftreten und zeitgemäßenSYBILLE DAVIDZahnärztliche Praxisberatungseit 1985Tel. 0 61 52 / 18 88 30E-Mail:info@praxis-knigge.dewww.praxis-knigge.deDENT IMPLANTOL 17, 4, 309 - 311 (<strong>2013</strong>) 311


HerstellerinformationenPeriimplantitis vorbeugenIm deutschen Prophylaxemarkt hat durimplant für die Implantaterhaltung und zur Zahnfleischpflegeeine weite Verbreitung gefunden. Empfohlen wird das Produkt i. d. R. von der Prophylaxe-Mitarbeiterinfür Patienten mit Implantaten zur Prophylaxe zuhause, zur Vermeidungvon Periimplantitis und Zahnfleischentzündungen bakteriellen Ursprungs. Der Verkauf erfolgtrezeptfrei über die Apotheke oder über den Praxis-Prophylaxeshop. Zur optimalen Prophylaxeverwendet der Patient durimplant einmal wöchentlich bis einmal täglich abends nach demletzten Zähneputzen. Die wichtigsten Nutzen für den Verwender: durimplant ist als Dauerprophylaktikumzur täglichen Pflege geeignet. Es schmeckt angenehm medizinisch nach Salbeiund frisch nach Minze, verbleibt lange vor Ort, wirkt über die ganze Nacht (slow release) und istleicht und gut zu platzieren. Zudem sind keine Verfärbungen zu befürchten. All dies führt dazu,dass die Patienten durimplant lieben. CHX-Gele hingegen wirken meist nur wenige Sekundenbis Minuten, schmecken bitter, führen zu Verfärbungen am Zahn und werden schnell vomSpeichel weggespült. Zudem sind CHX-Gele Arzneimittel und können somit nicht über denProphylaxeshop frei verkauft werden. Eine übersichtliche Gegenüberstellung der Produkteigenschaftenvon durimplant zu „normalen“ CHX-Gelen finden Sie unter www.legeartis.de.Kontakt: lege artis Pharma GmbH + Co. KG, Dettenhausen; www.legeartis.deKnochen erhalten und aufbauenDie Kombination aus Geistlich Bio-Oss ® Collagen (100 mg) und der KollagenmembranGeistlich Bio-Gide ® (16 x 22 mm) bietet als Geistlich Combi-Kit Collagen eine optimaleLösung für die Behandlung von alveolären Knochendefekten nach Zahnextraktion sowiekleinen Augmentationen. Bei Wissenschaftlern und Praktikern findet diese Kombinationimmer häufiger ihre Anwendung. „Das Alveolenmanagement mit Geistlich Bio-Oss ®Collagen - und bei kompromittierter Alveole zusätzlich mit Geistlich Bio-Gide ® - istfür mich und meine Patienten ein Muss, um ein funktionelles und ästhetisches Behandlungsergebniszu erreichen“, erklärt Dr. K. L. Ackermann aus Filderstadt. Führende Expertensind sich einig und empfehlen die Biomaterialien von Geistlich wegen der überzeugendenwissenschaftlichen Dokumentation, der langjährigen klinischen Erfahrung undnicht zuletzt auch wegen des anwenderfreundlichen Handlings.Kontakt: Geistlich Biomaterials Vertriebsgesellschaft mbH, Baden-Baden; www.geistlich.deDas neue MD 11 für die ImplantologieDas MD 11 Implantologie-Motor-System kann mit 1:1 Hand- oder Winkelstück und den untersetztenWinkelstücken 16:1, 20:1, 32:1 und 70:1 betrieben werden. Das 20:1 Winkelstückdeckt dabei das breiteste Spektrum für die Implantologie ab und kann mit integrierter LED-Beleuchtung geordert werden. Über das Display werden alle Einstellungs-Parameter auf einenBlick bereitgestellt und durch die Geschwindigkeitsanzeige sowie die graphische Drehmomentanzeigein Echtzeit ergänzt. Eine leicht zu reinigende Tastatur mit fühlbarer und akustischerRückmeldung erleichtert die Bedienung und vermittelt Sicherheit in der Handhabung desGerätes. Das gedämpft öffnende Schlauchfach der Kühlmittelpumpe ist rechts über dem Bedienfeldangeordnet, die Bedientaste genau darunter. Das Einlegen des Schlauchsets ist durchgute Sicht ein Kinderspiel. Winkelstücke und Motoren unterliegen durch Gebrauch und unterschiedlicherPflege dem Verschleiß. Durch die regelmäßige Winkelstück-Kalibrierung wirddiesem Umstand Rechnung getragen. Drehvermögen und Drehmomentübertragung bleibenwährend der gesamten Lebensdauer des Geräts und der Hand- und Winkelstücke erhalten.Im Konfigurations-Menü lassen sich zahlreiche Parameter auf die persönlichen Bedürfnisseeinstellen. Display-Beleuchtung, Pump- und Motorverhalten sowie das Drehmomentverhalten können angepasst werden. AuchGebrauchsdauer von Gerät, Motor und Pumpe sind ablesbar. Über eine breite Trittplatte lässt sich die Drehzahl am Winkelstückpräzise regeln. Durch zwei Fuß-Bedientasten werden die Kühlmittelpumpe und die Drehrichtung des eingespannten Instrumentsgesteuert. Die Entwicklung des neuen Motorsystems ging Hand in Hand mit der Entwicklung des großen Bruders, des MD 30, wasschon am Design erkennbar ist.Kontakt: Nouvag AG, CH-Goldach; www.nouvag.com312 DENT IMPLANTOL 17, 4, 312 (<strong>2013</strong>)


Industrie-ReportIntelligente 3D-Implantatplanung:intuitiv, smart & easyEindrucksvoll setzt sich der Trend zur Digitalisierung auch in der Dentalbranchefort. Eine effiziente und innovative Methode in der computergestützten 3D-Implantologiebietet smop (swissmeda online planning). Das gesamte implantologischeTeam profitiert: egal ob erfahrener Implantologe, Zahnarzt mit geringerImplantaterfahrung oder Zahntechniker.Die Idee, die dahinter steckt, verdeutlicht derMit-Entwickler Dipl.-Ing. Florian Schober,Oberassistent am ZZM der Universität Zürich:„Wir wollten das Behandlungskonzept im Vergleichzum konventionellen Vorgehen effizientergestalten, intuitiv und unkompliziert. Unser Zielwar, den Gesamtprozess zu optimieren und somiteinen reibungslosen Ablauf vom ersten Patientenkontaktüber die gemeinsame Fallplanung bis hinzur Herstellung der ersten Hilfsteile zu ermöglichen.Der gesamte Prozess ist im Vergleich zumkonventionellen Vorgehen viel effizienter, da alleBeteiligten viel schneller arbeiten und bei jedemSchritt Einfluss nehmen können.Die Toleranz ist reduziert, das moderne Designder Bohrschablone – durch ein neues 3D-Druckverfahrensehr präzise – erlaubt eine gute Sichtauf die Peripherie.Durch die Arbeit in der smop Planungscommunityund dem offenen System können Zahnärzte undTechniker von Beginn an via Internet zusammenarbeiten.Offene Schnittstellen erlauben zudemeine Nutzung mit verschiedenen Implantatsystemen.Der Siegeszug von smop ist international.Mittlerweile in sechs Sprachen verfügbar (deutsch,englisch, italienisch, französisch, spanisch undrussisch), erobert das System insbesondere denamerikanischen und chinesischenMarkt.Die Vorteile liegen klar auf der Hand: Als Datengrundlagewird eine DVT- oder CT-Aufnahme genutzt.Diese wird mittels einer neuartigen, einfachzu bedienenden 3D-Software analysiert. Investitionskostenentfallen und variable Kosten entstehenerst bei einer tatsächlichen Implantation.Verringerter Aufwand beim Anwender bedeutetauch kürzere Stuhl- und OP-Zeiten. Dies wiederumist für den Patienten mit einer schnellen Genesungverbunden, was die Patientenzufriedenheiterhöht. Die passgenauen Bohrschablonengewährleisten eine optimale Implantatinsertion.Swissmeda ist ein kleines SchweizerUnternehmen mit hervorragenderExpertise in der computergestütztenImplantologie. HoheKompetenz, Flexibilität und ein direktesFeedback auf Serviceanfragengewährleisten eine optimaleUmsetzung des gesamten Implantatprozesses.Im Rahmen von zweitägigen Schulungenkönnen sich Interessentenmit Unterstützung von Expertenumfassende Kenntnisse zum3D-Planungssystem erarbeiten und selbst einenTestfall konstruieren. Termine finden Sie auf derHomepage.WEITERE INFORMATIONENSwissmeda AGTechnoparkstrasse 1CH-8005 Zürichwww.swissmeda.com/smopE-Mail: info@swissmeda.comDENT IMPLANTOL 17, 4, 313 (<strong>2013</strong>) 313


Industrie-ReportNeue Maßstäbe in punktoErgonomie und ÄsthetikDie neue Diagnostik-Instrumentenlinie ERGOPROBE wurde für höchste Ansprücheentwickelt. So definiert ihr neues, bis ins kleinste Detail durchdachtes Design nichtnur die Ergonomie im Dentalbereich neu, sondern auch ermüdungsfreies Arbeitenund Ästhetik. Nach der ERGOPLANT Instrumentenlinie für die Implantologie kommtnun eine weitere Produktneuheit im Dentalbereich aus dem Hause Aesculap.314Die möchte man gar nicht mehr aus der Handlegen – so lautet unisono die Meinung vonZahnärzten, die die neuentwickelte ERGOPROBEInstrumentenlinie bereits getestet haben. Denn traditionellwerden bei Aesculap Innovationen Handin Hand mit der Praxis entwickelt. Bei der überzweijährigen Entwicklungszeit zeichneteals klinischer Berater der Parodontologeund Oralchirurg Dr. Stefan Schnitzer verantwortlich.Zusätzlich wurden Praktiker ausUniversitäts-Zahnkliniken und Praxen engin den Entwicklungsprozess eingebunden.Testen, testen, testen – und immer weiterverfeinern und perfektionieren, so lautetedie Devise im Entwicklungsprozess von ER-GOPROBE. Denn nur, was unter Praxisbedingungenentwickelt wird, kann später inder Praxis auch wirklich überzeugen - unddas über viele Jahre hinweg, denn die hochwertigenInstrumente sind aufgrund ihrer langen Lebensdauerauch ausgesprochen wirtschaftlich.Für das Zusammenspiel von Ästhetik, Form und Ergonomielag die Messlatte hoch: Mit dem neuen,innovativen Design wurde eine der führenden Design-Agenturenfür Produktgestaltung beauftragt.„In unserer gemeinsamen Entwicklungsarbeit ist esgelungen, einen scheinbaren Widerspruch zu lösen.Denn etwas voluminösere Instrumente liegengenerell deutlich besser in der Hand – aus Stahlwären sie bisher aber leider auch schlichtweg vielzu schwer gewesen, mit inakzeptablen Folgen wieschlechterem Handling und schnellerer Ermüdungbeim Arbeiten“, erläutert Thomas Beck, ManagerApplication Research, die Herausforderung. HerkömmlicheDentalinstrumente aus Stahl sind deshalbauch sehr dünn – und damit aber leider auchnicht besonders ergonomisch. Ein neuer Materialmixaus Stahl und Kunststoff löst dieses Problemelegant: Bei den Griffen kommen sowohl Stahl alsauch der aus der Raumfahrt stammende, extremleichte, thermostabile und langlebige PEEK-Kunststoffzum Einsatz. Das Ergebnis dieser Innovationbei Diagnostik-Instrumenten ist sichtlich und spürbarbesser: Eine optimale Form und Dicke des Griffs– bei gleichzeitig rund 30 % Gewichtsersparnis imVergleich zu den viel dünneren, herkömmlichenStahlinstrumenten. Und das ist ein echtes Pfund,wenn es um ermüdungsfreies Arbeiten geht.Dabei sorgt die Oberfläche der Griffe im bewährtenGolfball-Design für eine besonders angenehmeund griffige Haptik. Zusammen mit derGewichtsersparnis führt das zu einem völlig neuen,ergonomischen Arbeitserlebnis. Bewährte AesculapPhynox-Arbeitsenden mit der Speziallegierungaus Cobalt-Chrom-Nickel-Molybdän vervollständigendie Instrumentenlinie als neue, funktionaleSynthese aus Ergonomie und Ästhetik.Mit insgesamt 17 Zahnsonden sowie 6 Parodontometernbietet ERGOPROBE vom Start weg einumfassendes, hochwertiges und ökonomischesProduktprogramm für die Diagnostik.WEITERE INFORMATIONENAesculap AGAm Aesculap-Platz78532 TuttlingenTel. 0 74 61 / 95-2467Fax 0 74 61 / 95-2131E-Mail: dental@aesculap.dewww.aesculap-dental.deDENT IMPLANTOL 17, 4, 314 (<strong>2013</strong>)


Industrie-NewsCAM-Award <strong>2013</strong> für Arbeitzur Parodontitis verliehenIn Fachkreisen ist er begehrt und anerkannt: Der CAM-Award, mit dem überzeugende,praxisrelevante Veröffentlichungen aus dem Gebiet der Naturheilkundeausgezeichnet werden. Anlässlich der CAM, der europäischen Fachmesse fürkomplementäre und alternative Medizin, wurde diesmal der Lübecker Arzt fürNaturheilverfahren Peter-Hansen Volkmann für seine Arbeit zur Parodontitis undPeriimplantitis ausgezeichnet. Darin wies er nach, wie sich entzündliche Zahnbetterkrankungenerfolgreich mit Vitaminen und Mineralstoffen behandeln lassen.Patienten, die schon länger mit Entzündungendes Zahnbetts zu kämpfen haben,wissen wie schwierig es ist, auf lange Sichtgesund zu werden. Liegt das Zahnfleisch nichtmehr dicht am Zahnhals, können sich Speiseresteund schädliche Bakterien einnisten und dieEntzündung weiter vorantreiben. Zahnfleischbluten,Schmerzen und Zahnfleischrückgang bis hinzum Zahn- oder Implantatverlust sind die Folgen.Eine wichtige Rolle im Kampf gegen die Parodontitisspielt die körpereigene Abwehr. Ist sie intakt,können die entzündungsfördernden Bakteriengut in Schach gehalten und daran gehindert werden,weiter in der Tiefe ihre Gewebezerstörungfortzusetzen. Bei schwacher Immunität lassensich entzündliche Zahnbetterkrankungen kaumallein mit chirurgisch-hygienischen Maßnahmenund Antibiotika kurieren. Sie brauchen – unbedingt– eine Milieusanierung des Bindegewebesim ganzen Körper durch frische, naturbelasseneKost ohne E-Stoffe und mindestens zwei LiterTrinkwasser pro Tag.Das hinter Itis-Protect stehende Therapiekonzeptgeht davon aus, dass die Hauptursache für chronischeZahnbettentzündungen in unzureichenderVitamin- und Mineralstoffversorgung sowie in ernährungsbedingtenDarmstörungen liegt.Hier kann die orthomolekulare Medizin den entscheidendenAnstoß im Wandel von Entzündung zuGesundheit geben. Genau an dieser Stelle setzt dievon der hypo-A GmbH unterstützte Forschungsarbeit,die Peter-Hansen Volkmann mit einigen Kollegendurchgeführt hat, an: Unter der Leitung desBiochemikers Dr. Lutz Netuschil, Privatdozent anden Universitäten Jena und Marburg, überprüftendie Forscher das von Volkmann erarbeitete Konzeptzur orthomolekularen Therapie und Darmsanierungbei chronischer Entzündung. In einer viermonatigenPilotstudie an 26 selektierten Patienten, die zuvorzwei Jahre lang weder auf Antibiotikanoch auf Operationen angesprochenhatten, wurde die Wirksamkeit untersucht.Das Resümee dieser internationaleinzigartigen Studie mit Itis-Protect I-IVwar in allen Fällen überzeugend: FürPatienten mit chronischen, scheinbarunheilbaren Zahnbettentzündungengibt es jetzt endlich eine nachhaltigwirksame, schmerzlose Alternativezum Schutz vor weiterem kostspieligenImplantat- oder Zahnverlust.Das wusste auch die Jury der CAM zuwürdigen und überreichte Herrn Volkmannam 27. April in Düsseldorf in Anwesenheitder Gesundheitsministerinvon NRW den begehrten CAM-Award<strong>2013</strong>.DENT IMPLANTOL 17, 4, 315 (<strong>2013</strong>) 315


KollegentippDie definitive Arbeit wurde mit Lithiumdisilikat-Einzelkronen hergestellt. Dadurch wurde eine optimale Ästhetik erreicht.Viel Lebensqualität mit einem EingriffFür die Versorgung von zahnlosen Menschen mit implantatgetragenem Zahnersatzgibt es mehrere Therapiemöglichkeiten. Wünschen sich die Patienten festeneue Zähne, ist das All-on-4-Konzept eine Option. Bei dieser Therapie erhaltendie Patienten auf vier Implantaten einen festsitzenden Zahnersatz, der bei entsprechenderPrimärstabilität sofort versorgt wird – ohne dass zuvor augmentativeMaßnahmen notwendig sind. Dr. Bernd Quantius aus Mönchengladbach belegte2007 seinen ersten Kurs in der Maló Clinic in Lissabon. Er erkannte, dass dieseVersorgung einem großen Teil seiner zahnlosen Patienten zu mehr Lebensqualitätverhelfen würde. Mittlerweile stellt die All-on-4-Therapie eine wichtige Säuleseines Praxiskonzepts dar.316DI: Es gibt verschiedene Möglichkeiten denzahnlosen Kiefer implantologisch zu versorgen.Welche Aspekte des All-on-4-Konzeptshaben Ihr Interesse geweckt?Dr. Bernd Quantius: Gleich bei meinem ersten Kursin der Maló Clinic habe ich gemerkt, dass ich mitdem Konzept diejenigen Patienten erreichen kann,die zwar einen festsitzenden implantatgetragenenZahnersatz anstreben, aber vor augmentativenMaßnahmen und vor einer Therapiedauer von rundeinem Jahr zurückschrecken. Fasziniert hat mich derGedanke, dass ich diese Patienten mit relativ wenigchirurgischem Aufwand innerhalb eines Tages mitfesten Zähnen versorgen kann. Bei diesem Konzeptstehen Aufwand und Nutzen für den Patienten ineinem sehr guten Verhältnis.DI: Wie groß ist das Patientenpotenzial in IhrerPraxis?BQ: Es werden immer mehr. Viele meiner Patientenhaben einen längeren Weg hinter sich, um eineLösung für feste Zähne ohne augmentative Maßnahmenzu finden. Grundsätzlich tun sich zweiPatientengruppen auf, für die diese Versorgungbesonders interessant zu sein scheint. Zu der einenGruppe zählen die Patienten, die beruflich ziemlicheingespannt sind und entsprechend wenig Zeit füreine Therapie aufbringen können oder wollen. DieseMenschen lehnen es ab, ein Jahr mit einer Behandlungnach der konventionellen Vorgehensweise mitKnochenaufbau und gedeckter Einheilung zu verbringen.Das passt nicht in ihr Leben. Zu der zweitenGruppe gehören die Menschen, die chirurgischenDENT IMPLANTOL 17, 4, 316 - 319 (<strong>2013</strong>)


KollegentippEingriffen eher ängstlich gegenüberstehen und deshalbeine herkömmliche Therapie ablehnen. MeinePatienten sind begeistert, wenn sie einen Tag nachder OP mit der festsitzenden provisorischen Restaurationdie Praxis verlassen. Das freut auch mich.DI: Von Ihrem ersten All-on-4-Kurs bis zur Versorgungder ersten Patienten – war das ein langerWeg?BQ: Ich habe wenige Wochen nach meiner erstenFortbildung begonnen, die ersten Patienten nachAll-on-4 zu versorgen. Dann habe ich noch vier weitereKurse bei Prof. Paulo Maló besucht, mehrereHospitationen absolviert und mich in weiteren Fortbildungenspeziell mit der Methode Sofortversorgungauseinander gesetzt. Dieser Aufwand hat sichfür mich gelohnt. Die Implantologie hat in meinerPraxis noch einmal einen richtigen Schub erfahren.Mittlerweile versorge ich mehrmals in der WochePatienten nach der All-on-4-Methode.DI: Haben Sie die Aspekte Sofortbelastung undanguliert gesetzte Implantate kritisch hinterfragt?BQ: Nachdem ich die Methode kennengelernt habe,begann die intensive Beschäftigung mit dem Studienmaterialzu diesem Konzept. Die Ergebnisse zuden Überlebensraten von anguliert und gerade gesetztenImplantaten mit Sofortbelastung unterscheidensich im Ergebnis nicht signifikant. Die Angulationist nicht der springende Punkt. Entscheidendsind die Vorgehensweise und die richtige Indikation.Diese beiden Aspekte entscheiden über den Langzeiterfolgdes Therapiekonzeptes. Aus meiner Sichtsind die Erfolgsaussichten sogar eher etwas besser,weil ein weiterer Knochenabbau vermieden wird.Ich mache sehr gute Erfahrungen mit dem Konzept.Es gab nur wenige Implantatverluste innerhalb derEinheilphase. Bisher habe ich noch keine endgültigeArbeit verloren.DI: Welche Befundunterlagen sind notwendig?BQ: Man benötigt eine dreidimensionale Aufnahme,um die Knochensituation genau analysieren zu können.Die Knochenqualität muss in Höhe und Breiteerkennbar sein. Nur dann kann man entscheiden,ob der Patient für dieses Konzept in Frage kommt.DI: Wie verläuft die Zusammenarbeit mit demZahntechniker im Hinblick auf die Sofortversorgung?BQ: Die OP-Termine spreche ich mit genügend Vorlaufmit Wolfgang Sommer, meinem Zahntechniker,ab. Wir haben einen guten Modus gefunden.Nachdem er die Erfahrung gemacht hat, dass dasKonzept funktioniert, hat er sich darauf eingelassen.Mittlerweile hat er die prothetische Versorgung weiterentwickeltund stellt die Brücke beispielsweise mitvollkeramischen Einzelzahnkronen her. Das ästhetischeErgebnis wirkt sehr natürlich. Wie aufwändigdie Prothetik wird, hängt natürlich vom Budget desPatienten ab.Abb. 1: Ausgangssituation eines 69-jährigen Patientenmit nicht erhaltungswürdiger Restbezahnung im Oberkiefer.Die Knochenqualität und -quantität war ausreichend,um den Patienten nach dem All-on-4-Konzeptzu versorgen.Abb. 2: Die Sofortversorgung wurde innerhalb von24 Stunden nach der Insertion der Implantate(NobelSpeedy) eingesetzt.DI: Gibt es spezielle Aspekte, die bei der Planungzu berücksichtigen sind?BQ: Es geht in erster Linie um die Knochenqualität.Im Unterkiefer und im Oberkiefer sollten mindestens10 mm in der Höhe und 5 mm in der Breite vorhandensein. Wichtig ist die Berücksichtigung der Lachlinie.Eine zu hohe Lachlinie kann sich negativ auf dasästhetische Ergebnis in dem sensiblen Übergang vonWeichgewebe zur Prothese auswirken. Um das Risikozu umgehen, kann der Knochen bei einem ausreichendenAngebot in der Höhe nivelliert werden.Abb. 3: Nach ca. 6 Monaten erfolgte die Abdrucknahmefür die definitive Versorgung.DENT IMPLANTOL 17, 4, 316 - 319 (<strong>2013</strong>) 317


KollegentippAbb. 4 und 5: Es wurde eine Einprobe des CAD/CAM gefertigten Gerüstes durchgeführt und die Passung radiologischkontrolliert.DI: In welchen Fällen inserieren Sie die Implantatemit NobelGuide?BQ: Standardmäßig arbeite ich mit Aufklappen.Die meisten meiner Patienten haben eine nichterhaltungswürdige Restbezahnung, die vor demInserieren der vier Implantate extrahiert werdenmuss. Direkt im Anschluss wird der Knochen nivelliert.Das schließt den Einsatz einer OP-Schabloneaus. Bei bereits zahnlosen Kiefern bietet sich dasschablonengeführte Inserieren hingegen an. DieseMethode ist für den Patienten minimal-invasiverund damit auch angenehmer. Die meisten Patientenbekommen keine Schwellung.DI: Was ist für die Sofortbelastung zu beachten?BQ: Es gibt klar definierte Parameter für die sofortigePrimärstabilität, die unbedingt eingehaltenwerden müssen. Hilfreich ist ein Implantatdesign,das eine hohe Primärstabilität gewährleistet. In derMaló Clinic habe ich die NobelSpeedy Implantatefür dieses Konzept kennen gelernt. Seitdem vor einpaar Jahren NobelActive auf den Markt gekommenist, bevorzuge ich dieses Implantat. Ich erzielemit diesem Implantat in Hinblick auf die Primärstabilitätnoch bessere Ergebnisse. Selbst in weichemKnochen erreiche ich mit diesem Implantat in denmeisten Fällen die notwendige Primärstabilität.Mein Kriterium ist, dass mindestens drei Implantatemit hoher Primärstabilität verankert werdenmüssen. Mit dem NobelActive Implantat habe ichdieses Ziel in den letzten Jahren immer erreichenkönnen.DI: Wie sieht es mit der Hygienefähigkeit derfestsitzenden Prothetik aus?BQ: Durch eine konvexe Basisgestaltung der Suprakonstruktionwird eine gute Hygienefähigkeitgeschaffen. Im Hinblick darauf wird während derOP das Plateau so hergestellt, dass die konvexe Gestaltungspäter möglich ist. Wichtig ist auch, dassdie Patienten im Anschluss in einen regelmäßigenRecall eingegliedert werden. Bei diesen Terminenschrauben wir die Prothetik komplett ab und reinigensie. Im Aufklärungsgespräch wird der Patientauf die Notwendigkeit hingewiesen, zweimal imJahr diese professionelle Reinigung durchführen zulassen.DI: Welche Situation eignet sich für den Einstiegin diese Behandlung?BQ: Ich empfehle zum Einstieg eine Unterkieferversorgung,weil die Primärstabilität interforaminalgut zu erreichen ist. Einfache Situationen sindwichtig, um die notwendige Routine im Workflowzu bekommen.Abb. 6: Mit den keramischen Einzelkronen wirkt dieBrücke sehr natürlich.Dr. Bernd Quantius aus Mönchengladbach318 DENT IMPLANTOL 17, 4, 316 - 319 (<strong>2013</strong>)


KollegentippAll-on-4 in KürzeIndikation: Der zahnlose Unter- und Oberkieferoder Kiefer mit nicht erhaltungswürdiger RestbezahnungPrinzip: Vier Implantate – je zwei gerade gesetzteImplantate im Frontzahnbereich und abgewinkelteImplantate im Seitenzahnbereich – tragen eine provisorische,festsitzende und sofort belastbare zirkuläreBrücke.Vorteile: Mit den anguliert inserierten Implantatenim Seitenzahnbereich werden relevante anatomischeStrukturen umgangen. Diese Implantate können imqualitativ hochwertigeren Knochen verankert werden.Der Kontaktbereich zwischen Knochen undImplantat wird vergrößert. Das bietet einen besserenHalt für die Prothetik. Augmentative Maßnahmensind nicht notwendig, daher nur ein chirurgischerEingriff. Mit dem festsitzenden Zahnersatz erlangendie Patienten mehr Lebensqualität.Chirurgische Überlegungen: Die Implantate könnenmit Lappenbildung inseriert werden, bei Nobel-Guide mit/ohne Lappenbildung oder Mini-Lappen.Empfohlen wird die Verwendung der All-on-4-Führungsschabloneoder einer vom Techniker hergestelltenindividuellen Orientierungsschablone für einegenaue Insertion von Implantaten und Abutments.Diese kann mit dem computergestützten DiagnoseundBehandlungskonzept NobelGuide kombiniertwerden.Prothetische Überlegung: Die endgültige Versorgungnach der Einheilungsphase ist als festsitzendeprothetische Lösung möglich.Bei entsprechender Primärstabilität ist die sofortigeVersorgung mit einem festsitzenden Kunststoffprovisoriummöglich. Für die definitive, festsitzende Versorgungist beispielsweise ein Titangerüst mit Kunststoffverblendung/keramischerVerblendung möglich.Aufwändiger sind individuell gefertigte Einzelkronenaus Lithium-Disilikat Vollkeramik, die auf das Brückengerüstzementiert/adhäsiv befestigt werden.dentalkompakt-online–halbe Anzeige_23Jan13_Layout 1 23.01.13 15:10 Seite 1www.dentalkompakt-online.deüber 4.000 Dentalprodukteonline vergleichen


FortbildungDie neue E-Learning-Plattform in derImplantologie - DENTAL CAMPUSDurch ein didaktisches Konzept, hohe Qualität des Inhalts und eine zeitgemäßeInteraktivität setzt der DENTAL CAMPUS neue Standards in der zahnärztlichenFortbildung. Umfassendes theoretisches Wissen auf dem aktuellsten Stand ist direktmit praktischen Informationen zu Techniken und Produkthandling verknüpft.So wird eine moderne Form der Weiterbildung möglich.320DENTAL CAMPUS ist eine neue und unabhängigeOnline-Plattform. Angeboten wird unabhängige,ganzheitliche und gut strukturierteAusbildung in der Implantologie. Das Fortbildungsangebotrichtet sich zum einen an internetaffineZahnärztinnen und Zahnärzte, die in die Implantologieeinsteigen. Aber auch erfahrene Implantologenkönnen ihr Wissen in spezifischen Bereichenverbessern und einzelne Themen oder Fälle auswählen.Prof. Dr. Christoph Hämmerle, einer der Initiatorenund Präsident, erklärt: „Dental Campusermöglicht Zahnärztinnen und Zahnärzten dieBehandlung ihrer Patienten zu verbessern, indemsie aktuelles Fachwissen erwerben und diesessofort in konkretes Behandlungs-Know-how umsetzen.“Dental Campus wird von fünf Partner-firmen unterstützt, die praktische Informationenzum Handling ihrer Produkte bereitstellen. „Wirhaben diese Firmen ausgewählt aufgrund ihrerhohen Standards in Qualität und Wissenschaft,ihres Beitrages zur Entwicklung der Implantologiesowie ihrer Bedeutung im Markt“, erklärt ChristophHämmerle.Interaktives LernenDie Plattform ist unterteilt in vier Hauptfunktionen,wobei die ersten zwei ähnlich einer Patientenbehandlungstrukturiert sind. IntelligenteVerlinkungen ermöglichen dem Anwender weiterführendeInformationen aufzurufen, ohne sichauf der Plattform zu verlieren. Suchfunktionenhelfen, spezifische Themen und Informationenrasch zu finden.DENT IMPLANTOL 17, 4, 320 - 321 (<strong>2013</strong>)


Fortbildung• In der Education gibt es verschiedene Modulemit Online-Vorträgen bekannter Referenten,die den aktuellen Stand der Wissenschaftund Klinik vorstellen. Die Nutzer könnenanschließend ihr neu erworbenes Wissentesten. Direkte Links zu klinischen Beispielenund zu Produktinformationen, die von denPartnerfirmen bereitgestellt werden, optimierenden praktischen Nutzen.• Die Funktion Clinical Cases enthält klinischeFälle unterschiedlicher Komplexität. DieBehandlung wird Schritt für Schritt undmit einem hohen Detaillierungsgrad gezeigt.Nutzer können ihre eigene Einschätzungvon Fällen und Behandlungsoptionen mitdenen der Experten und den tatsächlichdurchgeführten Therapien vergleichen.Strukturierte Diskussionen sind ebenfallsmöglich.• In Forums & Groups finden Nutzer umfassendeMöglichkeiten, sich mit anderen Klinikernauszutauschen.• In Lounges bieten die Partnerfirmen praktischeInformationen darüber, wie die in den Vorträgenund Fällen verwendeten Materialienbeim Patienten angewendet werden.Individuelles LernenAlle Inhalte sind peer-reviewed, werden durch einglobales Team an Experten zur Verfügung gestelltund durch das Implant Campus Board kontrolliert.Das Board besteht neben Hämmerle aus Prof.Mauricio Araujo, Prof. Lyndon Cooper, PD Dr.Ronald Jung, Prof. Mariano Sanz und Dr. FranckRenouard.Erfahrungen aus anderen E-Learning-Projektenwurden mit den neuen technischen Möglichkeitenkombiniert, um eine umfassende Fortbildung mitmaximalem praktischem Bezug zu entwickeln.Alle wichtigen Informationen zu Theorie, Technologiesowie zu den verwendeten Produktenfindet der Anwender in einem einzigen Medium.Das didaktische Konzept wurde von Prof. MichaelKerres, einem international führenden Spezialistenin Online-Didaktik, ausgearbeitet.Praktisches Lernen„Eine effektive Weiterbildung muss auch praktischeTrainings und persönliche Kommunikationmit Kollegen beinhalten”, erklärt Prof. ChristophHämmerle. „Wir planen klassische Kurse in verschiedenenLändern anzubieten, welche die Inhaltevon Dental Campus ergänzen.” Derzeitlaufen Diskussionen zu Kooperationen mit verschiedenenzahnärztlichen Fachgesellschaften,um in Zukunft die Einbindung von Graduierten-DENT IMPLANTOL 17, 4, 320 - 321 (<strong>2013</strong>)Unter Clinical Cases stehen klinische Fälle unterschiedlicherKomplexität zur Auswahl.DENT IMPLANTOL 17, 4, 320 - 321 (<strong>2013</strong>)Unter Education finden sich Online-Vorträge zu verschiedenenBehandlungsphasenProgrammen zu ermöglichen. Ziel ist, die zahnärztlicheFortbildung und damit die Behandlungder Patientinnen und Patienten kontinuierlich zuverbessern.Ein großer Vorteil ist für den Nutzer sicher darin zusehen, dass die Lerninhalte individuell zusammengestelltwerden können und die Plattform zeitundortsunabhängig genutzt werden kann. Fürdie ausgewählten Themen bzw. Nutzungszeitenwird eine Gebühr fällig. Seit wenigen Wochen istdie Seite auf Englisch online. Bei Interesse könnenSie sich als Nutzer unter dental-campus.com registrierenund sich Themen und Fälle individuellzusammenstellen.WEITERE INFORMATIONENDental CampusEnglischviertelstr. 32 · CH-8032 Zürichwww.dental-campus.cominfo@dental-campus.com321


Fortbildung10 Jahre Osteology StiftungEin Feuerwerk anInspiration und MotivationAnfang Mai drehte sich in Monaco (fast) alles um die orale Geweberegeneration.Das Internationale Osteology Symposium lockte 2.700 Teilnehmer aus aller Weltan die frühlingshafte Côte d’Azur. Neben der Periimplantitistherapie standen aktuelleKonzepte zur Knochen- und Weichgeweberegeneration im Fokus. Nicht nurdank der hochkarätigen Referenten und deren praxisbezogene Tipps werden sichdie Besucher noch lange an die Veranstaltung erinnern.Standesgemäß gab es zum Geburtstag einefeierliche Ouvertüre, einen leckeren Geburtstagskuchen,einen Geburtstagsdrink und währendder Celebration Night ein beeindruckendes Feuerwerkhoch über der Côte d’Azur. Das Programmund die Location waren einwandfrei vorbereitet. DieTeilnehmer hochmotiviert. Die 83 Referenten undModeratoren aus 18 Ländern perfekt gerüstet unddie Themen übersichtlich strukturiert: 17 praktischeWorkshops, 600 Schweinekiefer, 60 Vorträge, 200Poster, interaktive Sessions, 3D-Operationsvideosund eine Industrieausstellung mit mehr als 50 Aus-stellern. „Nicht nur theoretische Erfahrungen sollenden Teilnehmern vermittelt werden, sondern praxisbezogeneRatschläge „for the monday morning“,um im Praxisalltag die richtige Entscheidung zu treffen“,so Prof. Niklaus P. Lang (Bern), einer der zweiKongressvorsitzenden. Gemeinsam mit Prof. MassimoSimion (Mailand) hatte er das Kongressmotto„Entscheidungsfindung bei der oralen Geweberegeneration“gewählt.Zum Auftakt sprach als Keynote Lecturer Prof. JanLindhe (Göteborg) zum Thema Knochenstruktur322 DENT IMPLANTOL 17, 4, 322 - 324 (<strong>2013</strong>)


Fortbildungund Veränderungen der Kieferkammdimensionennach Zahnextraktion. Er präsentierte unveröffentlichteDaten die bestätigen, dass eine SofortimplantationKnochenresorptionen zwar in der mesialen/distalen, nicht aber in der bukkalen/palatinalen Dimensionverhindern kann. Diese wiederum kanndurch eine Ridge Preservation mit Biomaterialienweitgehend erhalten werdenIn den folgenden – teils parallelen – Sessions wurdeFragestellungen rund um die Regeneration vonHart- und Weichgewebe diskutiert: Gibt es eineAlternative zur Sinusbodenelevation? Wie könnengroße Augmentationen verhindert werden? Welchechirurgischen Techniken sind am aussichtsreichsten?Welche Biomaterialien am geeignetsten? Und wiesieht überhaupt die Zukunft des Weichgewebemanagementsaus?Parodontal kompromittiertes GebissProf. Niklaus P. Lang beschäftigte sich zum Auftaktmit der Fragestellung: Zahnerhalt oder Extraktion?Er präsentierte eine Möglichkeit, mit der auf Basis einerRisikoanalyse die Überlebenswahrscheinlichkeitoder das Reinfektionsrisiko parodontal kompromittierterZähne beurteilt werden kann. Das Formularzur parodontalen Risikobeurteilung kann unterwww.perio-tools.de/pra/de eingesehen werden.Dr. Pierpaolo Cortellini (Florenz) präsentierteanhand zahlreicher Bilder und beeindruckender3D-Filme den perfekten Wundverschluss und dieAnwendung regenerativer Materialien, um diePrognose gefährdeter Zähne zu verbessern. Prof.Maurizio Tonetti (Genua) empfahl den Zuhörernbei einem Furkationsbefall eines Molaren nicht davonzulaufen,sondern dies als Chance für die eigeneWeiterentwicklung zu sehen. Der Ersatz durch einImplantat sollte so lange wie möglich aufgeschobenwerden.Weichgewebemanagementfür Ästhetik und FunktionProf. Anton Sculean (Bern) und Dr. GiovanniZuchelli (Bologna) fokussierten in ihren Vorträgenauf die Rezessionsdeckung. Wird nur ein koronalerVerschiebelappen gebildet, kommt es seltener zurkompletten Wurzeldeckung als wenn zusätzlich einBindegewebetransplantat eingesetzt wird. Eine Alternativezum Verschiebelappen ist der modifizierteTunnel – insbesondere für multiple Rezessionen derMiller-Klasse 1 und 2.Dabei wird ein Bindegewebetransplantat aus demGaumen oder ein vergleichbares Biomaterial ineinem Tunnel unter die Gingiva gezogen und dortvernäht. Die Vorteile des technisch anspruchsvollenVerfahrens liegen auf der Hand: kaum Narbenbildung,bessere Durchblutung, perfekte farbliche Anpassung.Was passiert nach der Extraktion?Prof. Mariano Sanz (Madrid) zeigte histologischeDaten aus einer präklinischen Studie zum frühenHeilungsverlauf nach Zahnextraktion. Lingual bliebendie Knochenverhältnisse fast unverändert, diebukkale Knochenlamelle resorbierte in der horizontalenDimension sehr stark.PD Ronald E. Jung (Zürich) sprach über die Vor- undNachteile von Sofortimplantation, spätere Implantationin Kombination mit Ridge Preservation oderSpontanheilung. Falls das Implantat nicht spätestensdrei Monate nach Extraktion gesetzt werden kann,sollte die Extraktionsalveole mit einem Biomaterialgefüllt und mit einer Membran abgedeckt werden.Soll die Qualität der Weichgewebe verbessert werden,kann ein Socket Seal mit einem Weichgewebetransplantataus dem Gaumen oder eine Kollagenmatrixhelfen.In verschiedenen Workshops konnten die Teilnehmer wichtige Erfahrungen sammeln.DENT IMPLANTOL 17, 4, 322 - 324 (<strong>2013</strong>)323


FortbildungDie zwei Kongresspräsidenten: Prof. Massimo Simionund Prof. Nikolaus P. Lang (rechts).Prof. Dr. Christoph Hämmerle, Präsident der OsteologyFoundation.Prävention, Diagnoseund Therapie der PeriimplantitisDer schwer zu behandelnden Infektion rund ums Implantatwurde sehr viel Aufmerksamkeit geschenkt,da hierzu in der Praxis noch viel Unwissenheit zuherrschen scheint. Prof. Andrea Mombelli (Genf)berichtete über die Schlüsselfaktoren, die eine Periimplantitisbegünstigen: ungenügende Menge keratinisierterMukosa, zu geringes Knochenvolumen,kleiner Abstand zwischen Implantaten sowie eineungünstige dreidimensionale Implantatposition.Auch überschüssige Zementreste bei zementiertenRekonstruktionen können laut Prof. Lisa Heitz-Mayfield (Adelaide) ein Risiko darstellen. Periapika-le Röntgenbilder zum Zeitpunkt der prothetischenVersorgung und anschließend im jährlichen Rhythmuskönnen bei der Überwachung des Implantatshelfen. Zudem sollten Taschentiefen, Entzündungenund die Mobilität des Implantats überwacht werden.Über den aktuellen Stand der Wissenschaft berichtetenProf. Frank Schwarz (Düsseldorf) und Prof.Giovanni Salvi (Bern). In der Anfangsphase der Periimplantitistherapiesollten schlechte Mundhygieneund schlecht zu reinigende Rekonstruktionen eliminiertwerden. Es folgt die nichtchirurgische Entfernungdes Biofilms und die antimikrobielle Therapiedurch Laser, photodynamische Therapie sowie systemischeoder lokale Antibiotikagabe. Ein bis zweiMonate später wird der Defekt reevaluiert und beiBedarf eine chirurgische Therapie mit Entfernungdes Granulationsgewebes und Dekontamination derImplantatoberfläche durchgeführt. Zusätzlich könnenAntibiotika verabreicht werden. Eine Implantoplastikim Anschluss kann die erneute Besiedelungder Implantatoberfläche verhindern.FazitEin fulminantes Feuerwerk eröffnete die Geburtstagspartyim Salle des Etoiles.Die Osteology hat sich selbst das größte Geburtstagsgeschenkgemacht: Die Führungsrolle in der regenerativenZahnmedizin wurde durch dieses Symposiumnoch weiter ausgebaut. Das vor zehn Jahrengesteckte Ziel, die Forschung, Ausbildung und Zusammenarbeitin der oralen Geweberegenerationzu fördern, wurde mit sehr viel Leben gefüllt. Mehrals 20.000 Teilnehmer an nationalen und internationalenVeranstaltungen innerhalb von 10 Jahren isteine beeindruckende Zahl. Man darf gespannt, welcherichtungsweisenden Studien zukünftig von derStiftung unterstützt werden. Wer beim nächsten InternationalenOsteology Symposium dabei sein will,sollte sich schon mal das Jahr 2016 vormerken.Carmen Bornfleth324 DENT IMPLANTOL 17, 4, 322 - 324 (<strong>2013</strong>)


FortbildungInfokampagne zu Parodontitis undAllgemeinerkrankungenIm Rahmen einer Pressekonferenz während der Osteology in Monaco präsentierte dieEuropean Federation of Periodontology (EFP) ihre globale Kampagne „Perio and GeneralHealth.“ Das Bewusstsein aller an der zahnmedizinischen Behandlung Beteiligtensoll geschärft werden für Zahnfleischerkrankungen und deren negative Auswirkungenauf die Allgemeingesundheit.Die Grundlage für die große Kampagnewurde beim 9. European Workshop “Periodontitisand Systemic Diseases” im letzten November in Segovia(Spanien) gelegt. Mehr als 80 führende Wissenschaftleraus Europa und den USA trafen sich, um bei der von EFPund AAP (American Academy of Periodontology) organisiertenund von Colgate Gaba gesponserten Veranstaltungzu diskutieren und analysieren. Die „OutreachCampaign“ steht für einen interdisziplinären Dialog,der die Verbindung zwischen Erkrankungen des Zahnfleischsund des Zahnhalteapparats mit lebensbedrohlichensystemischen Krankheitsbildern zum Thema hat.Vier Arbeitsgruppen verschafften sich im Novembereinen Überblick über sämtlichen Studien, die sich mitden Zusammenhängen von Parodontalerkrankungenmit Diabetes mellitus, Herz-Kreislauf-Erkrankungen,Schwangerschaft und anderen systemischen Erkrankungenbefassen. Während der Pressekonferenz stellteProf. Niklaus Lang, Sprecher des European Workshopund Wissenschaftlicher Vorstand der Osteology,den European Workshop vor. Er verspricht sich vonder Aktion einen Paradigmenwechsel, da durch denBesuch einer Zahnarztpraxis die Allgemeingesundheitpositiv beeinflusst werden kann. Prof. Marino Sanz,Vorstand des EFP European Workshops (Madrid), erläutertedie wechselseitigen Beziehungen zwischenParodontalerkrankungen und Diabetes. Prof. MaurizioTonetti, Vorstand der Arbeitsgruppe Cardiovascularand Periodontal Disease, gab einen Einblick in seineThematik. Im Anschluss präsentierte er das EFP-Manifest„Perio and General Health”.WEITERE INFORMATIONENhttp://perioworkshop.efp.orgImplantology meets CAD/CAM <strong>2013</strong>Am 16. November <strong>2013</strong> führt BEGO unter dem Motto „Implantology meets CAD/CAM(IMCC)“ erneut zwei erfolgreiche Veranstaltungen zusammen: den 4. Bremer Implantologietagder BEGO Implant Systems und das bereits 6. Anwendertreffen der BEGO Medical.Zahntechniker, Zahnärzte und Implantologen sind auchin diesem Jahr zum interdisziplinären Austausch insPark Hotel Bremen eingeladen. Neben vielen weitereninteressanten Beiträgen hochkarätiger Spezialisten ausZahnmedizin und Zahntechnik stehen im Rahmen des6. BEGO Medical Anwendertreffens für die Anwendervertiefende Workshops rund um das Thema Implantatprothetikauf dem Programm. Höchst spannende undfachlich versierte Vorträge von Experten der Implantologiewarten beim parallel stattfindenden 4. Bremer Implantologietagauf dessen Teilnehmer. Als Abendveranstaltungund krönenden Abschluss des „Implantologymeets CAD/CAM <strong>2013</strong>“-Tages, können die Gäste dieShow „Palais im Park“ des Park Hotel Bremens erleben.Die Gäste werden bereits am Vortrag des Kongresses(15.11.13) ab 15.30 Uhr bei der BEGO in Bremen herzlichwillkommen geheißen und sind zu einer Führungdurch das Unternehmen und zu einem Vortrag desgeschäftsführenden Gesellschafters Christoph Weisseingeladen.WEITERE INFORMATIONENwww.bego.com/imccDENT IMPLANTOL 17, 4, 325 (<strong>2013</strong>) 325


FortbildungRegenerative Parodontalchirurgiefür die tägliche PraxisGeistlich Biomaterials veranstaltet am 6./7. September <strong>2013</strong> einen Zwei-Tageskursmit Theorie, Live-OP und Hands-on-Übungen rund um das Thema „RegenerativeParodontalchirurgie für die tägliche Praxis“. Durchgeführt wird der Kurs von Prof.Dr. Markus Hürzeler in München.Die vorliegende Evidenz zum regenerativenZahnerhalt zeigt ein gewaltiges Potential auf,das aber aufgrund des Implantatbooms der letztenJahre zurücksteckte. Prof. Markus Hürzeler, einerder Autoren des Buches „Plastisch-ästhetische Parodontal-und Implantatchirurgie: Ein mikrochirurgischesKonzept“, in dem erstmals ein umfassenderÜberblick über die Grundlagen, Indikationen undklinischen Techniken einer plastisch-ästhetischenParodontal- und Implantatchirurgie auf mikrochirurgischerGrundlage beschrieben wurde, bietet AnfangSeptember zu diesem Thema einen Kurs an.Am ersten Kurstag präsentiert Hürzeler ein 360°Panorama seiner modernen plastisch-ästhetischenPraxis. Er richtet den Blick der Teilnehmer auf dieaktuellen Methoden und Möglichkeiten der Geweberegeneration.Aufgrund seiner langjährigen Erfahrung ist es ihmmöglich den Teilnehmern Gründe und Möglichkeitenzur Fehlervermeidung aber auch zum Komplikationsmanagementnach heutigem Wissensstandzu vermitteln.Prof. Hürzeler zeigt auf, unter welchen Voraussetzungenregenerative Maßnahmen in der Parodontalchirurgiefunktionieren. Im Rahmen einer Gruppenarbeitwerden die Teilnehmer zu einem vorgestelltenPatientenfall eine entsprechende Parodontitis-Therapieerarbeiten.Der zweite Tag steht ganz im Zeichen der Praxis:Wichtige mikochirurgische Details (Flapdesign,Nahttechniken) werden während einer Live-OPdurch Prof. Hürzeler am Patienten demonstriert underklärt. Die Teilnehmer haben zudem die Möglichkeitausgiebig an Tierpräparaten zu üben.WEITERE INFORMATIONENGeistlich Biomaterials Vertriebsgesellschaft mbHSchneidweg 576534 Baden-BadenTel. 07223 / 9624-13www.geistlich.deE-Mail: bettina.schmitz-bensberg@geistlich.deRegenerative Parodontalchirurgie ist das Thema von Prof. Hürzeler in München.326DENT IMPLANTOL 17, 4, 326 (<strong>2013</strong>)


FortbildungPraxiskurse senken die HemmschwelleRESORBA, Hersteller für chirurgisches Nahtmaterial und Kollagenkonzepte für dieDentalchirurgie veranstaltet im Oktober zwei praxisorientierte Fortbildungskurse zumThema Naht- und Schnitttechniken.Am 19. Oktober <strong>2013</strong> findet im MövenpickHotel Frankfurt/Oberursel der Kurs „Schnitt-,Nahttechniken und Mukogingivalchirurgie“ statt. Beidiesem sowohl theoretischen und als auch praktischenKurs in Form von Hands-on-Übungen am Schweinekieferwird den Teilnehmern die Möglichkeit gegeben,das gelernte Wissen mittels chirurgischer Übungen zuvertiefen. Ziel der Veranstaltung ist, die Hemmschwellefür die chirurgisch-orientierte Zahnheilkunde zu bewältigenund eine Basis für chirurgisch-zahnärztliche Eingriffezu erlangen.Der zweite Kurs, am 26. Oktober <strong>2013</strong> im Hotel ClostermannsHof in Niederkassel-Uckendorf bei Köln, stehtunter dem Schwerpunkt „Ästhetische chirurgischeEingriffe in der zahnärztlichen Praxis“. Die Grundlagedieses Kurses sind Vorträge auf dem Gebiet der zahnärztlichenChirurgie. Dies beinhaltet zum einen die Wurzelspitzenresektionund die operative Entfernung vonZähnen und Weisheitszähnen. Zum anderen werdenMöglichkeiten der plastischen Deckung einer Mund-Antrum-Verbindung sowie partiell die präprothetischeChirurgie dargestellt. Zudem wird die plastisch-ästhetischeImplantations-, Augmentations- und Parodontalchirurgieerläutert. Im Anschluss hat auch bei diesemKurs jeder Teilnehmer die Möglichkeit mittels Handson-Übungeneinige der im Vortrag besprochenen ope-Resorba ist u.a. Hersteller von Kollagenkegel, antibiotikahaltigenKollagenschwämmen und -membranen.rativen Eingriffe selbst am Schweinekiefer durchzuführen.Referentin beider Kurse ist Oralchirurgin Dr. NinaPsenicka. Für die Fortbildungen erhalten die Teilnehmerjeweils sechs Fortbildungspunkte.WEITERE INFORMATIONENRESORBA Medical GmbHHerr Alexander BorekAm Flachmoor 16, 90475 NürnbergTel. 01 78 / 63 305 24www.resorba.com · E-Mail: borek@resorba.comLadies Night in DüsseldorfDer Implantathersteller Implant Direct lädt Zahnärztinnen und Implantologinnen am3. Juli <strong>2013</strong> um 18.30 Uhr zur Ladies Night nach Düsseldorf ein. Der zweistündige Eventist exklusiv für Frauen. Die Teilnahme an der Ladies Night ist kostenlos und wird mitzwei Fortbildungspunkten nach BZÄK und DGZMK bewertet.Die erfahrene Oralchirurgin Dr. Friederike Ratschow,MSc, wird an diesem Abend zum Thema „Sinuslift– Wann und wie?“ referieren. Der Schwerpunktliegt auf der strukturierten Behandlung im schwierigenOberkiefer-Seitenzahnbereich. Im Anschluss daranerhalten die Teilnehmerinnen theoretische undpraktische Schminktipps sowie eine Typberatung vonExperten der Landparfümerie und Beauty-Farm LeFlacon. „Unsere Ladies-Night-Veranstaltungsreihe verbindetzahnmedizinische Fachbeiträge mit Style- undBeauty-Themen und ist die ideale Gelegenheit, sich inentspannter Atmosphäre mit Kolleginnen auszutauschen“,so Manuela Lutiger, Head of Marketing beiImplant Direct. Interessierte Zahnärztinnen und Implantologinnenkönnen sich bis zum 27. Juni <strong>2013</strong> unterder Infoline 00800 4030 4030 (kostenfrei), Fax +4144 567 8101 oder per E-Mail an events@implantdirect.eu anmelden. Eine Anmeldung ist erforderlich. Die Teilnehmerzahlist auf 20 Personen begrenzt. Die nächsteLadies Night findet am 11. September in Berlin statt.DENT IMPLANTOL 17, 4, 327 (<strong>2013</strong>)327


Was macht eigentlich...?Acht Fragen anProf. Dr. Peter EickholzSeit 2004 ist Prof. Eickholz Direktor der Poliklinik für Parodontologiedes Zentrums der Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (Carolinum) derJohann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt. Seine Hauptarbeitsgebietesind die Diagnostik und Therapie der Furkationsbeteiligung,computerunterstützte Röntgendiagnostik, regenerative Parodontitistherapie,lokale Antibiotikatherapie sowie Langzeitergebnisse nachParodontitistherapie und der Einfluss von Risikofaktoren. Zudem ist erPräsident der Deutschen Gesellschaft für Parodontologie.Vier Fragen an Prof. Dr. Peter EickholzWarum haben Sie den Beruf?des Zahnarztes ergriffen?Was hätte ich vor gut 30 Jahren am liebsten studiert?Geschichte, Kunst oder Archäologie. Was hat das mitZahnmedizin zu tun? Manchmal erinnert mich meineArbeit schon an eine archäologische Ausgrabung.Zahnmedizin erschien mir damals als ausgewogeneMischung von feinmotorischer Herausforderung undrealistischer Berufsperspektive. Meine Entscheidungwurde im ersten Semester in Köln auf eine harte Probegestellt, aber jetzt bin ich selbst für die Ausbildung vonZahnmedizin-Studierenden verantwortlich und musssehen, deren Interesse an einem Studienabschluss mitdem Interesse unserer Gesellschaft an qualifiziertenZahnärzten in Einklang zu bringen. Das ist nicht immerganz einfach.Würde Ihre Berufswahl heute?wieder gleich aussehen?Unter gleichen Voraussetzungen ja. Das, was ich mache,macht mir meistens Spaß und ist sehr abwechslungsreich.Die Wahl war also nicht so schlecht. Aberder Weg zu meiner aktuellen Tätigkeit war nicht nurvon autonomen Entscheidungen und eigener Initiativebestimmt. Manchmal muss man zur richtigen Zeitam richtigen Ort sein. Wenn die Rahmenbedingungenungünstig sind, nützt alles Wissen und Können wenig.Vielleicht wäre ich ja heute auch ein glücklicher Archäologe,wenn ich mich anders entschieden hätte.Wo sehen Sie in der zahnärztlichen? Ausbildung die wesentlichenHerausforderungen?Zum einen müssen die Ausbildungsinhalte der aktuellenErkrankungsprävalenz angepasst werden. D. h.weniger mechanistisch-restaurative Zahnheilkunde,sondern mehr präventiv-medizinische Inhalte. WenigerZahntechnik, mehr Zahnmedizin. Mit dem Entwurfder neuen Approbationsordnung für Zahnmedizin sindwichtige Weichen dafür gestellt, aber leider ist die nochnicht verabschiedet und das liegt natürlich am liebenGeld. Und da bin ich schon bei der anderen Herausforderung:Die Qualitätsstandards der Ausbildung aufrechtzu halten bei chronischer Unterfinanzierung derUniversitäten durch die Bundesländer und dabei noch„Spitzenforschung“ zu leisten. Alles soll exzellent sein,aber kosten darf es natürlich nichts.Welches sind die herausragenden? Problemfelder bei der BehandlungIhrer Patienten?Der 4. Deutschen Mundgesundheitsstudie (DMS IV)zufolge gibt es in Deutschland etwa 10 Millionen behandlungsbedürftigeFälle schwerer Parodontalerkrankungen.Noch Fragen?Vier Fragen an Peter Eickholz?Wie bringen Sie die Work-Life-Balance ins Gleichgewicht?Ich bin mir nicht sicher, ob mir das tatsächlich gelingt.Vielleicht sollte man das lieber meine Familiefragen. Wichtig ist es in diesem Kontext, konsequent„Nein sagen“ zu können. Habe ich aber wiedernicht getan, als ich gebeten wurde diese Fragenzu beantworten…?Welche Zeitschriften lesen Sie?Das Fachliche lasse ich hier außen vor. Jeden Morgenüberfliege ich meine regionale Tageszeitungund für das, was darüber hinausgeht, halte ich esmit „Spiegel-Leser wissen mehr…“ Ich hoffe, dassich damit richtig liege.?Welches Buch liegt auf IhremNachttisch?Ken Follett: Winter of the World. Aber es liegt danicht nur. Ich lese auch gelegentlich darin.?Wie lautet ihr Lebensmotto?Immer wieder aufstehen.328 DENT IMPLANTOL 17, 4, 328 (<strong>2013</strong>)


BuchrezensionThemenkomplex CraniomandibuläreDysfunktionen - Von der Fibel zur BibelDas Thema CMD ist kein Novum. Im Behandlungsalltag begegnet uns eine Vielzahlvon Patienten mit einem kryptischen, vielgliedrigen Beschwerdebild. Demgegenüberverliert sich der Zahnarzt oft im weiten Feld zwischen Ahnungslosigkeit, Erfahrungswertenund alternativen Konzepten. Sofort zum Spezialisten überweisen oder sich aufeine langwierige Behandlung mit ungewissem Ausgang einlassen? Wir stellen Ihnenzwei Werke vor, mit welchen Sie sich auf dem langen Weg begeben können:Das handliche Buch im Hardcoverder Berliner Autoren Prof. ArneErnst und Prof. Freesmeyer sieht dieWahrheit im wahrsten Sinne interdisziplinär:Zum einen soll der Arzt mehrüber das stomatognathe System erfahrenund zum anderen soll der Zahnarztdie medizinischen Kenntnisse über dieangrenzenden Organsysteme ausbauen.Das Auffrischen des Grundwissensüber funktionelle Anatomie der demKopf-Hals-Bereich angrenzenden Strukturenerleichtert das Verständnis der craniomandibulärenEinheit und vereinfacht den Einstieg in die Pathophysiologie.Ein eigenes Kapitel ist den Leitsymptomengewidmet, deren Erkennen für beide Fachdisziplinengleichermaßen verpflichtend ist. Dies bereitet für denBehandler die Entscheidungsgrundlage zu adäquater Diagnostikund der zielführenden Wahl aus den vielfältigenTherapieoptionen. Da die Grenze zur Psychosomatikfließend ist, wird in einem separaten Kapitel auf PsychosomatischeModelle und Behandlungen eingegangenund eine schwer greifbare Komponente in denThemenkreis aufgenommen. Hilfreich und daher umsogreifbarer sind die Ausführungen zur begleitendenSchmerztherapie. Einziges Manko:Die den Zahnärzten so vertraute Schienentherapieerfährt keine besondereWürdigung.Mehr dazu erfahren Sie im Buch:„Therapie von Kiefergelenkschmerzen“.Dieses Buch ist durch unddurch für die allumfassende Auseinandersetzungmit der Materie gedacht.Auf über 500 Seiten gehen die FrankfurterPhysiotherapie-Koryphäe WolfgangStelzenmüller und der FrankfurterZahnarzt Dr. Jan Wiesner auf alle De-DENT IMPLANTOL 17, 4, 329 (<strong>2013</strong>)tails in der Interaktion zwischen Zahnarzt undPhysiotherapeut ein und behandeln jeden nurdenkbaren Blickwinkel des Themas. Die Erfahrungaus langjähriger interdisziplinärer Zusammenarbeitund das Bestreben nach einemakribisch recherchierten Buchprojekt gepaartmit einer Vielzahl hochqualitativer Beiträgediverser Autoren ergab ein wirklich umfassendesWerk. Als reines Nachschlagewerk istdas Buch nicht geeignet, denn die Verbindungder Themen/Probleme erfordert ein breites Interesseund große Aufmerksamkeit beim Lesendes Buches. Der Leser wird belohnt durchgut veranschaulichte Entscheidungswege,ausführliche Textpassagen auf Basis solider Literaturarbeitmit reichhaltigem Bildmaterial und sich kontinuierlichaufbauende Erkenntnis des großen Ganzen. Dies beinhaltetexplizit die systematische Schienentherapie.Beide Lehrbücher erscheinen im üblichen Layout einesThieme Lehrbuches, welches auf monotone, überlangeTextpassagen verzichtet und abwechslungsreiche informativeTextpassagen mit anschaulichen Patientenfotos,Graphiken etc. verknüpft. Nun ist es an Ihnen zu entscheiden,inwieweit Sie sich auf das Thema einlassenwollen…Dr. Jan-Friedrich DehnerArneborg Ernst, Wolfgang B. FreesmeyerFunktionsstörungen im Kopf-Hals-Bereich2007, 168 S., 165 Abb.Thieme-Verlag, ISBN: 9783131556912Preis: 129,95 EuroWolfgang Stelzenmüller, Jan WiesnerTherapie von Kiefergelenkschmerzen2., überarbeitete und erweiterte Auflage 2010568 S., 979 Abb., gebundenThieme-Verlag, ISBN: 9783131313829Preis: 149,95 Euro329


ImpressumVORSCHAUDI DENTALE IMPLANTOLOGIE & ParodontologieSeptember <strong>2013</strong>ImplantologieSeien Sie gespannt auf aktuelle Fachartikel rund umdas Schwerpunktthema „Knochenmanagement“.Erfahren Sie mehr über die Blockaugmentation ausder Crista zygomaticoalveolaris von Dr. NikolaosPapagiannoulis (Bild). DDr. Angelo Troedhanklärt auf, wie Knochenregeneration und -augmentationtatsächlich funktionieren. Ein weiterer Schwerpunktwidmet sich dem Dauerthema „Periimplantitis“.LeistungsvergleichVerschaffen Sie sich einen aktuellen Marktüberblickmithilfe unseres aktuellen Leistungsvergleichs „Knochenersatzmaterialien“.VerlagIMPRESSUMChefredaktionImplantologie:ChefredaktionParodontologie:Redaktion:Anzeigen:Anzeigenserviceund Vertrieb:Spitta Verlag GmbH & Co. KGAmmonitenstraße 1, 72336 BalingenTel.: +49 7433 952-325Fax: +49 7433 952-321Internet: www.spitta.dewww.dimagazin-aktuell.dePD Dr. Dr. Dr. Oliver Seitzoliver.seitz@spitta.deDr. Georg Gaßmanngeorg.gassmann@spitta.deCarmen Bornflethcarmen.bornfleth@spitta.deManfred Flohrmanfred.flohr@spitta.dePia Flohrpia.flohr@spitta.deGundula Schwanergundula.schwaner@spitta.deTel.: +49 7433 952-325Anzeigenpreisliste: Nr. 17 vom 1. November 2012Erscheinungsweise: Februar, März, Mai, Juni, September,Oktober, November, DezemberJahrgang: 17. Jahrgang <strong>2013</strong>Auflage:Verbreitung:9.500 ExemplareDeutschland und europäisches AuslandJahresabonnement: Euro 50,00 (Einzelpreis Euro 10,00)Gestaltung:Druckerei:www.b-2-h.deF&W MEDIENCENTER, KienbergRedaktionsbeirat:Dr. Eduardo Anitua, Vitoria (E)Prof. Dr. Nicole Arweiler, MarburgDr. Georg Bayer, LandsbergDr. Fred Bergmann, ViernheimDr. Robert Böttcher, OhrdrufDr. Jörg Brachwitz, Remscheid, SchwelmDr. Jennifer Cha, Las Vegas (USA)Dr. Leon Chen, Las Vegas (USA)Dr. Jan-Friedrich Dehner, FrankfurtDr. Hermann Derks, EmmerichDr. Marcus Engelschalk, MünchenDr. Daniel Engler-Hamm, MünchenProf. Dr. Dr. E. Fischer-Brandies, MünchenDr. med. Michael Gahlert, MünchenProf. W. V. Giannobile, Michigan (USA)Dr. German Gómez-Román, TübingenProf. Dr. Roberto Grassi, Bari (I)Univ.-Prof. W.-D. Grimm, Witten/HerdeckeDr. H.-J. Hartmann, TutzingDr. Michael Hopp, BerlinDr. Werner Hotz, SigmaringenDr. Hans-Dieter John, DüsseldorfDr. Frank Kistler, LandsbergDr. Steffen Kistler, LandsbergProf. Dr. J. W. Kleinfelder, Nijmegen (NL)Dr. Heinz Kniha, MünchenProf. Dr. Ralf Kohal, FreiburgZTM Heiner Kruse, HamburgProf. Dr. K.-P. Lange, BerlinDr. Philippe D. Ledermann, Bern (CH)ZTM Reinhard Lucas, MönchengladbachDr. Ralf Masur, Bad WörishofenDr. Robert Nölken, LindauDr. Ronald B. Odrich, New York (USA)Prof. Dr. Dr. Winand Olivier, M.Sc., BottropRA Björn Papendorf, MünsterDr. Mathias Plöger, DetmoldDr. Barry Quin, London (GB)Dr. Florian Rathe, ForchheimProf. Dr. Dr. Dr. Robert Sader, FrankfurtKerstin Salhoff, NürnbergDr. Antonio Santos Alemany, Barcelona (E)Dr. Markus Schlee, ForchheimDr. Karl-Heinz Schnieder, MünsterDr. Achim Sieper, KamenDr. Christoph Sliwowski, DüsseldorfProf. Serge Szmukler-Moncler, Basel (CH)Dr. Stefano Tiroli, Rom (I)Dr. Alexander Volkmann, SaalfeldDr. Clemens Walter, Basel (CH)Prof. Dr. Thomas Weischer, EssenDr. Jörg-Ulf Wiegner, SaalfeldDr. Walter Wille-Kollmar, Barletta (I)Prof. Dr. Murat Yildirim, AachenDie Zeitschrift und die enthaltenen Beiträge sowie die Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Herausgebersunzulässig und strafbar. Dies gilt besonders für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Bearbeitung in elektronischenSystemen. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Verlages. Bei Einsendungen an die Redaktion wird das volle Einverständniszur vollständigen oder auszugsweisen Veröffentlichung vorausgesetzt. Für unverlangt eingesandte Manuskripte kann keine Gewähr übernommen werden.Gezeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Eine Haftung aus unrichtigen oder fehlerhaften Darstellungen wird in jedemFalle ausgeschlossen. Es gelten die AGB, Gerichtsstand ist Stuttgart.330 DENT IMPLANTOL 17, 4, 330 (<strong>2013</strong>)


hypo-APremium NahrungsergänzungItis-Protect I<strong>2013</strong>55% Reduktion der60% entzündungsfrei in 4 Monaten durchParodontitis-Studie mit Itis-Protect I-IVItis-Protect I-IVaMMP-8 - Parodontitis-Studie 2011, Universität Jena30Itis-Protect I – 4 Wochen TherapieInfo-Anforderung für FachkreiseStudienergebnisse und TherapieschemaFax: 0451 - 304 179 oder E-Mail: info@hypo-a.de2520151050StartGesund4 WochenMedian aMMP-8Itis-Protect I –4 Wochen TherapieName / VornameStr. / Nr.PLZ / OrtTel.hypo-A GmbH, Kücknitzer Hauptstr. 53, 23569 LübeckHypoallergene Nahrungsergänzung ohne Zusatzstoffewww.hypo-a.de | info@hypo-a.de | Tel: 0451 / 307 21 21E-Mailshop.hypo-a.deIT-DI 4.<strong>2013</strong>


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