SpielbetrachtungMudder MewsVB Jenfeldgesehen am 26.2.2012 im Jenfeld-HausSelten wird in unseren Reihen und selbstbei den Profis ein Drama auf plattdeutschgezeigt. Darum freute ich mich, von derVB Jenfeld endlich mal wieder ein solchesgeboten zu bekommen.Eine mit viel Liebe zum Detailausgestattete <strong>Bühne</strong> offenbarte sich, alsder Vorhang langsam zurückglitt. Alleswar da, was eine Stube am Ende des 19.Jahrhunderts in Finkenwerder brauchte:Tisch, geschwungenes Sofa, Nähmaschine,Küchenzeile mit altem Ofen,Originalkinderwagen mit Korpus ausgeflochtener Weide und großen Rädern.Auch die Farben waren gut gewählt,ebenso die Kostüme – hier hatten sich dieRegie und die Gewerke hinter der <strong>Bühne</strong>eindeutig intensiv mit der Materie befast.Das Spiel begann. Willem und Elsbewohnen mit Sohn, Baby und WillemsBruder zusammen in der Fischerhütte.Eines Tages kündigt sich Besuch an – dieMutter von Willem und Hugo. Und siewill bleiben. Für länger. Und wie das sodes öfteren ist bei Schwiegermütternund Schwiegertöchtern, kommt es auchzwischen Mudder Mews und Elsbe nachkurzer Zeit zu Streitigkeiten – undWillem sitzt zwischen allen Stühlen. Erversteht seine Elsbe, dass die sich von derbesserwisserischen alten Frau nichtständig runtermachen lassen will. Aberer will auch der Mutter nicht zu nahetreten, nach allem, was sie in ihremLeben durchmachen musste.Doch Mudder Mews hört mit ihrenNörgeleien und dem kleinlichen Getuenicht auf, sodass es kommt, wie eskommen muss: Elsbe greift zudramatischen Mitteln. Und die sind nichtumkehrbar.Vielen im Publikum dürften ähnlich<strong>eV</strong>erwicklungen aus der eigenen Familiebekannt sein, was wahrschein-lich einGrund mit dafür ist, dass dieses Stück seitJahrzehnten ein vielgespieltes ist und dieHandlung sich so gut für den Zuschauernachvollziehen lässt.In dieser Inszenierung nun gab es zweikleine Probleme, die es mir nicht immereinfach machten, die ansonstensehenswerte weil sehr gut gespielteProduktion zu genießen: Langatmigkeitund schwache Lautstärke. In einem Saal,wo die miese Akustik bekannt ist, solltemehr Wert auf genügend Verständlichkeitder Darsteller gelegt werden, auchin den leisen Szenen, vor allem, wennvorwiegend älteres Publikum erwartetwird. Und ein Drama ist nur danndramatisch, wenn es spannend bleibt.Ausgespielte Pausen sind wichtig undrichtig und sieht man in der Tat viel zuselten, aber an manchen Stellen wäre hierweniger mehr gewesen. Und für mehrAuthentizität hätte ich mir gewünscht,dass am Schluss das Kleid und die Haarevon Elsbe nass gewesen wären. Aber dasnur am Rande.Resümee: Eine schöne Inszenierung, andie ich mich gerne erinnern werde, abernicht ganz perfekt. Müsste ich siebewerten auf einer Skala von eins biszehn, gäbe ich eine acht.Daniela Faber, geschrieben am 12.3.126
Kurse Hamburg 2012Schauspiel Kurs-Nr. 120101Kurs-Nr. 120102Inhalt:Wie bewege ich mich richtig. Wie bewerte ich Texte und setze sie richtig aufder <strong>Bühne</strong> um. Atemtechnik und Bewegung im Spiel.Teilnehmer:max. 10 PersonenOrt:MUT-Theater, <strong>Bühne</strong>Amandastraße 58, 20357 HamburgZeit:Kurs-Nr. 120101: jew. mittwochs, 19:00 – 21:00 Uhr18.04., 25.04., 02.05., 09.05.2012Kurs-Nr. 120102: jew. mittwochs, 19:00 – 21:00 Uhr16.05., 23.05., 30.05., 06.06.2012Es handeltsich um zweiverschiedene Kurse!Referentin:Manuela StangeSchauspielerinTeilnahmegebühr:Kosten für Mitglieder des VHAT 36,00 €.Kosten für Nicht-Mitglieder des VHAT 108,00 €Anmeldung formlos an:Uwe EhlebrachtTel.: 040-59 24 46Fax: 040 500 99 822@ kue-leiter@vhat-info7