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Psychotherapie bei psychotischen Erkrankungen - Ergebnisse einer ...

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Newsletter der Psychotherapeutenkammer Hamburg Nr. 4/September/2013<strong>Psychotherapie</strong> <strong>bei</strong> <strong>psychotischen</strong> <strong>Erkrankungen</strong> - <strong>Ergebnisse</strong> <strong>einer</strong>Umfrage unter Hamburger KammermitgliedernFinden Menschen mit <strong>psychotischen</strong> <strong>Erkrankungen</strong> besonders schwer ambulanteTherapieplätze, weil PsychotherapeutInnen zu wenig Wissen und Erfahrung in derpsychotherapeutischen Ar<strong>bei</strong>t mit psychoseerfahrenen PatientInnen haben?Mit diesen und ähnlich lautenden Vermutungen sah sich der Kammervorstand in seinenGesprächen mit VertreterInnen von Patientenorganisationen wiederholt konfrontiert.Deshalb führten wir eine Umfrage <strong>bei</strong> denjenigen unserer Mitglieder durch, die ihre Ausbildungnach dem PsychThG gemacht haben, in deren Rahmen u.a. die praktische Tätigkeit in <strong>einer</strong>psychiatrischen Einrichtung vorgesehen ist. Wir fragten nicht nur nach Behandlungserfahrungenmit PatientInnen aus der Diagnosegruppe F 20 – F 29, sondern auch aus dem Bereich derschweren affektiven Störungen (F 30, F 31, F 32.3, F 33.3) und der Persönlichkeitsstörungen (F60.0, F 60.1, F 60.31, F 60.8).Von 334 befragten Mitgliedern antworteten 129 (ca. 38 %), davon 104 PsychologischePsychotherapeutInnen und 25 Kinder- und JugendlichenpsychotherapeutInnen.Mehr als 70% beantworteten die Frage nach <strong>einer</strong> Beteiligung an der Behandlung vonPatientInnen mit <strong>psychotischen</strong> Störungen während der Praktischen Tätigkeit im stationärenSetting mit „Ja“. Fast ebenso viele gaben an, während dieses Ausbildungsabschnitts auchErfahrungen mit PatientInnen mit Störungen aus den anderen genannten Diagnosegruppengesammelt zu haben.In der ambulanten praktischen Ausbildung (unter Supervision) haben allerdings nur 25%derjenigen KollegInnen, die an der Umfrage teilgenommen haben, PatientInnen mit <strong>psychotischen</strong><strong>Erkrankungen</strong> behandelt. PatientInnen mit Persönlichkeitsstörungen und mit schweren affektivenStörungen fanden sich hingegen fast ebenso häufig wie im stationären Setting auch <strong>bei</strong> denambulanten Ausbildungstherapien.65 % der UmfrageteilnehmerInnen sagten aus, dass sie nach der Approbation an mindestens <strong>einer</strong>spezifischenFortbildungsveranstaltung zur psychotherapeutischen Ar<strong>bei</strong>t mit PatientInnen mit <strong>psychotischen</strong><strong>Erkrankungen</strong>, schweren affektiven Störungen oder Persönlichkeitsstörungen teilgenommenhatten. 85% bekundeten allerdings auch Interesse an weiteren Fortbildungen in diesen Bereichenund machten dazu sehr detaillierte Angaben.Stimmt also der Vorwurf des mangelnden Wissens und der mangelnden Erfahrung?Eine differenzierte Auswertung der Umfrage und eine Diskussion der <strong>Ergebnisse</strong> finden Sie in derAusgabe des Psychotherapeutenjournals 4/2013. Aber schon jetzt interessiert uns Ihre Meinung:Denken Sie auch, dass psychoseerfahrene PatientInnen schwerer einen ambulanten Therapieplatzbekommen? Und wenn ja, was sind Ihrer Meinung nach die Gründe? Schicken Sie eine Mail aninfo@ptk-hamburg.de.


Psychisch kranke Soldaten zukünftig besser ambulant versorgtBPtK und Bundesverteidigungsministerium schließen VertragPsychisch kranke Soldaten finden zukünftig schneller einen psychotherapeutischenBehandlungsplatz. Dazu unterzeichneten am 10. September Bundespsychotherapeutenkammer(BPtK) und das Bundesministerium der Verteidigung eine Vereinbarung, die am 16. September2013 in Kraft tritt. Soldaten mit psychischen <strong>Erkrankungen</strong> können damit künftig in einemgeregelten Verfahren Psychotherapeuten in Privatpraxen konsultieren. „Traumatisierte Soldatenwerden damit deutlich leichter einen ambulanten Behandlungsplatz finden“, erklärt BPtK-PräsidentProf. Dr. Rainer Richter. „Sie sind nicht mehr ausschließlich auf die überlaufenen Praxen der fürdie Versicherten der gesetzlichen Krankenversicherung zugelassenen Psychotherapeutenangewiesen.“Bisher warten Patienten <strong>bei</strong> Psychotherapeuten mit <strong>einer</strong> Kassenzulassung durchschnittlich dreiMonate auf ein erstes Gespräch. In ländlichen Regionen, in denen sich viele Bundeswehrstandortebefinden, sind mehr als sechs Monate Wartezeit die Regel. Der Vertrag mit der BPtK schaffterstmals eine rechtliche Grundlage für die Behandlung von Soldaten durch Psychotherapeuten inPrivatpraxen. Bisher war dafür eine aufwendige Einzelfallprüfung notwendig.Die BPtK wird die Bundeswehr da<strong>bei</strong> unterstützen, eine ausreichende Anzahl vonPsychotherapeuten für die Versorgung von Soldaten zu finden. Außerdem sind spezifischeFortbildungsveranstaltungen für Psychotherapeuten vorgesehen. In der Regel wird für dieBehandlung eine Vergütung in Höhe des 2,0-fachen Satzes der Gebührenordnung (GOÄ) gezahlt,was in etwa der Vergütung in der gesetzlichen Krankenkasse entspricht. Für die Behandlung vonSoldaten durch zugelassene Psychotherapeuten ändert sich durch den Vertrag nichts. Diese erfolgtweiterhin ausschließlich nach dem bereits existierenden Vertrag, den die KassenärztlicheBundesvereinigung mit der Bundeswehr geschlossen hat.Die unzureichende psychotherapeutische Versorgung von Soldaten war in letzter Zeit immerwieder Gegenstand der politischen Debatte. So kritisierte der Wehrbeauftragte in seinem Bericht2012: „So kommt es immer wieder vor, dass Soldatinnen oder Soldaten von TruppenärztenProbesitzungen <strong>bei</strong> Therapeuten verschrieben bekommen, eine Langzeittherapie aber von derBundeswehr als nicht genehmigungsfähig abgelehnt wird, weil diese Therapeuten nicht über dieerforderliche Zulassung verfügen. Die Betroffenen müssen sich dann einen neuen Therapeutensuchen. Bereits entstandene Vertrauensverhältnisse werden so obsolet. Solche Situationen sind fürdie durch ihre Traumatisierung schon genug belasteten Soldatinnen und Soldaten unzumutbar undunbedingt zu vermeiden.“


Dringend Psychotherapeutinnen undPsychotherapeuten gesucht!Opfer sexuellen Missbrauchs finden unter der Internetadresse„www.hilfeportal-missbrauch.de“ der Bundesregierung ersteBeratung und Hilfe. Vertragspsychotherapeuten sowiePsychotherapeuten in Privatpraxen können sich dort mit ihrenKontaktdaten in eine deutschlandweite Adressdatenbank aufnehmenlassen. Es werden dringend Psychotherapeutinnen undPsychotherapeuten gesucht.„Wir hoffen, dass möglichst viele Vertragspsychotherapeuten ihreHilfe anbieten“, erklärt Prof. Dr. Rainer Richter, Präsident derBundespsychotherapeutenkammer. „Da es in vielen TeilenDeutschlands zu wenige Vertragspsychotherapeuten gibt und dasProblem der langen Wartezeiten dort weiterhin ungelöst ist, habenwir uns sehr dafür engagiert, dass auch Privatpraxen in dieDatenbank aufgenommen werden. Wir sind froh, dass dies nunmöglich ist, und appellieren auch an diese Kollegen, sich in diePsychotherapeutendatenbank einzutragen.“Für die Registrierung in der Psychotherapeutendatenbankbenutzen Sie bitte folgende Links:• Vertragspsychotherapeutinnen undVertragspsychotherapeuten:www.datenerfassung.hilfeportal-missbrauch.de• Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten inPrivatpraxen: datenerfassung-bptk.hilfeportal-missbrauchDas neue Hilfeportal ist eine Internetseite des UnabhängigenBeauftragten der Bundesregierung für Fragen des sexuellenKindesmissbrauchs, Johannes-Wilhelm Rörig. Es bietet Opfernsexueller Gewalt, ihren Angehörigen und Fachkräften Informationenzu Beratung, Therapie, weiteren Hilfen und Fragen der Prävention.Der Eintrag ist kostenfrei. Bei Rückfragen zur Datenerfassungsenden Sie bitte eine E-Mail an die Geschäftsstelle desUnabhängigen Beauftragten: datenerfassung@ubskm.bund.de.Weitere Informationen finden Sie unter: www.beauftragtermissbrauch.de.


Neuauflage der HAG-Informationsbroschüre"Verletzbare Seelen"Bin ich seelisch krank? Oder einfach nur traurig, müde, unsicher?Was tun, wenn die Seele aus dem Lot ist? Wo finde ich in HamburgHilfe? Diese und viele andere Fragen beantwortet die neueBroschüre „Verletzbare Seelen - Ratgeber für mehr Gesundheit undWohlbefinden“, die das Netzwerk mit Expertinnen und Experten ausHamburgischer Ar<strong>bei</strong>tsgemeinschaft für Gesundheitsförderung e. V.(HAG), Psychotherapeutenkammer Hamburg, psychenet –Hamburger Netz psychische Gesundheit, UniversitätsklinikumHamburg Eppendorf (UKE) und Hamburger Bezirksämternherausgegeben hat.In leicht verständlicher Sprache, veranschaulicht durch einfühlsame,die Vielfalt menschlichen Daseins humorvoll darstellendeIllustrationen erklärt der Ratgeber, wie sich seelische <strong>Erkrankungen</strong>äußern, was man für die seelische Gesundheit tun kann und wo manin Hamburg Hilfe findet.Die Herausgeber möchten dazu ermutigen, aufmerksam auf dieeigene und die seelische Gesundheit von Angehörigen, Freundinnenund Freunde zu achten und sich in der Not Hilfe zu suchen.Sie können "Verletzbare Seelen" entweder als PDF-Dokument vonder Kammerhomepage downloaden oder aber in gebundener Formin der Geschäftsstelle der Kammer anfordern:Hallerstraße 61, 20146 Hamburg, Tel: 040/226 226 060, E-Mail:info@ptk-hamburg.de.------------------------------------------------------------------------------------------------2. Treffen des Ar<strong>bei</strong>tskreises "<strong>Psychotherapie</strong> und Migration"Sich über Erfahrungen in der Ar<strong>bei</strong>t mit Migrantinnen und Migranten auszutauschen, für einebessere Vernetzung untereinander zu sorgen und fachspezifische Informationen zuinterkulturellen Themen gemeinsam zu sammeln und zu diskutieren – dies sind die Ziele desAr<strong>bei</strong>tskreises „<strong>Psychotherapie</strong> und Migration“ der Psychotherapeutenkammer Hamburg, der imApril dieses Jahres gegründet wurde. Beim ersten Treffen am 24. April gab Bettina Nock, Mitglieddes Vorstands und Leiterin des AK, eine Einführung in das weite Feld interkultureller Themen –vom Kulturbegriff über Krankheit als kulturelles Zeichensystem und kulturspezifischenErklärungsmodellen bis zur Rolle der <strong>Psychotherapie</strong> <strong>bei</strong> Akkulturation und Integration, zur Frageder Versorgung von Migrantinnen in Hamburg und was eine kultursensible <strong>Psychotherapie</strong>ausmacht.Beim zweiten Treffen am 4. September konnten nun erste Themen- und Ar<strong>bei</strong>tsschwerpunkte,die bereits im April erfragt und diskutiert worden waren, zusammengefasst werden:• Fallar<strong>bei</strong>t bzw. Intervision• Kultursensible <strong>Psychotherapie</strong>• Emotionen im Kulturvergleich• Kulturspezifische Erklärungsmodelle• Vernetzung und Versorgung in HamburgInsbesondere das gegenseitige Kennenlernen der verschiedenen Ar<strong>bei</strong>tsbereiche derTeilnehmerinnen, die Vernetzung untereinander und zu anderen Akteuren im Gesundheitswesen,aber auch die Erstellung von Listen mit Ansprechpartnern oder Anlaufstellen für Behandlerinnenund Behandler und für Patientinnen und Patienten sollen <strong>bei</strong> den zukünftigen Treffen imVordergrund stehen.


In einem Vortrag erläuterte dann der Mitinitiator des AK, Dr. Mike Mösko, die von ihm im Rahmeneines Forschungsprojekts mitentwickelten "Leitlinien für inter-/transkulturelle Kompetenztrainingsin der Aus-, Fort- und Weiterbildung von PsychotherapeutInnen". Diese Leitlinien bilden dieGrundlage für die Entwicklung von Fort- bzw. Ausbildungsmodulen zur fachlichen Qualifikationbezüglich der Besonderheiten <strong>bei</strong> der <strong>Psychotherapie</strong> mit Migrantinnen und Migranten.Das nächste Treffen des AK "<strong>Psychotherapie</strong> und Migration" findet am 11. Dezember 2013 um19.30 Uhr in der Geschäftsstelle der Psychotherapeutenkammer Hamburg, Hallerstr. 61 statt. AlleMitglieder erhalten wieder rechtzeitig eine Einladung.Termine, Ankündigungen, Veranstaltungen:12. Allgemeine KammerversammlungDie 12. Allgemeine Kammerversammlung derPsychotherapeutenkammer Hamburg wird indiesem Jahr am 23. Oktober 2013 ab 20:00Uhr in der Handwerkskammer Hamburgstattfinden. Bitte merken Sie sich diesenTermin unbedingt vor!Unter dem Titel „Zukünftiges Berufsbild derPsychotherapeutin / des Psychotherapeutenund Reform der Ausbildung“ möchten wir mitIhnen zentrale Zukunftsfragen unsererProfession diskutieren. Wohin geht die Reisefür die <strong>Psychotherapie</strong>? Welchen Stellenwertwird sie in dem sich dynamisch entwickelndenGesundheitswesen einnehmen? WelchesSelbstbild, welche Rolle, welchen Statuswerden Psychotherapeutinnen undPsychotherapeuten z.B. im Jahr 2030 haben?Die Weichen werden vermutlich in denkommenden Monaten, bzw. im nächsten Jahrgestellt, wenn sich nach der Bundestagswahldie Chance der Reform der<strong>Psychotherapie</strong>ausbildung (wieder) eröffnet.Wir wollen diesen Prozess aktiv mitgestalten,und mit „Wir“ sind Sie gemeint, unsereKammermitglieder!Mitglieder aus dem Kammervorstand werdenIhnen zur Einführung Thesen zum zukünftigenBerufsbild, zu den notwendigen Kompetenzenund zu möglichen Modellen der Ausbildunganschaulich präsentieren.Wir freuen uns auf eine lebhafte undkontroverse Diskussion!Eine separate Einladung mit der Möglichkeitder Anmeldung wird in Kürze folgen!HAG-Projekt "Schatzsuche"Seit Oktober 2010 führt die HamburgerAr<strong>bei</strong>tsgemeinschaft für Gesundheitsförderunge.V. (HAG) das von den gesetzlichenKrankenkassen (GKV) in Hamburg finanzierteModellprojekt „Schatzsuche“ durch.Schwerpunkt des Projektes bildet einElternprogramm, das inzwischen in vielenHamburger Kitas erfolgreich umgesetzt wird.Ziel ist es, Eltern für die Stärken undBedürfnisse ihrer Kinder zu sensibilisieren undderen Resilienz zu fördern.Am 5. September 2013 hat zum Abschluss derModellphase eine Fachtagung "Schatzsuche"mit dem Thema "Förderung des seelischenWohlbefindens von Kindern inKindertagesstätten" stattgefunden.Weitere Informationen zu dieser Fachtagungund dem Projekt "Schatzsuche" finden Siehier.Auch die HAG-Zeitschrift "Stadtpunkte" stelltin ihrer aktuellen Ausgabe das Projekt vor.Psychotherapeutenkammer HamburgHallerstraße 6120146 HamburgDeutschlandwww.ptk-hamburg.deinfo@ptk-hh.deFon: 040/226 226 060Fax: 040/226 226 089


Geschäftsführer: Thomas GrabenkampBerufsbezeichnung verleihender Staat: Deutschland - HamburgAufsichtsbehörde: Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz HamburgVerantwortlich für den Inhalt*: Prof. Dr. Rainer Richter · Präsident---------------------------------------------------------------------* Haftungshinweis:Trotz sorgfältiger inhaltlicher Kontrolle übernehmen wir keine Haftung für die Inhalte externer Links. Für den Inhalt der verlinkten Seiten sindausschließlich deren Betreiber verantwortlich.

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