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vergessene Helden, die Erfinder des Zweitaktmotors

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über <strong>die</strong> <strong>Erfinder</strong> <strong>des</strong> <strong>Zweitaktmotors</strong>eine Geschichte von „<strong>vergessene</strong>n <strong>Helden</strong>“Viele große Erfindungen sind nicht auf einen einzelnen <strong>Erfinder</strong> zurück zu führen, sichergab es immer jemanden der als erster ein Prinzip, eine Grundlage entdeckte undumzusetzen verstand. Es bedurfte aber in der Regel der Arbeit vieler um eine Sacheweiter zu entwickeln, oft über einen sehr langen Zeitraum hinweg.So auch beim Zweitaktmotor. Immer wieder taucht <strong>die</strong> Frage auf wer ihn erfunden hat undwann und wo. Dies lässt sich nicht eindeutig beantworten.Fest steht jedoch: Die Geschichte <strong>des</strong> Viertaktmotors von seinen frühesten Anfängen über<strong>die</strong> Arbeiten von Otto, Benz, Maybach und Daimler bis hin in unsere Tage ist sehr vielbesser bekannt als <strong>die</strong> <strong>des</strong> <strong>Zweitaktmotors</strong>. Dabei ist er in der Geschichte der Technikmin<strong>des</strong>tens genauso bedeutend.Das Problem dabei ist sicherlich nicht zuletzt das es „den Zweitaktmotor“ schlicht nichtgibt. Was man heute im Volksmund als Zweitakter bezeichnet ist meistens einHubkolbenmotor der eine Mischung aus Benzin und Öl verbrennt und seine Arbeit eben inzwei Takten versieht. Dieser Motor (ein Motor der in der Regel nach dem Prinzip derSchnürle-Umkehrspülung arbeitet) ist aber nur eine von vielen Formen von Motoren <strong>die</strong>man als Zweitaktmotor bezeichnet.Doch darum geht es nicht, <strong>die</strong>se Zusammenstellung soll einfach nur <strong>die</strong> (größtenteils inder breiten Öffentlichkeit wenig bekannten) „Väter“ der verschiedenen Technikenvorstellen und ihre Arbeit ehren.Diese kurzgefasste Zusammenstellung ist nicht abschließend und ist hauptsächlich alsAnstoßpunkt für Interessierte auf Informationssuche gedacht. Am Ende befindet sich eineQuellensammlung, <strong>die</strong> dort eingefügten Links enthalten mehr und weiterführendeInformationen als sie hier enthalten sind.Die Lektüre <strong>die</strong>ser Links ist daher dringend empfohlen!Inhalt:1 Etienne Lenoir2 Sir Dugald Clerk3 Joseph Day4 Frederick Cock5 Adolf Schnürle6 Siegfried Marcus


1 Etienne Lenoir (1822 – 1900)Abbildung 1: EtienneLenoirLenoir, geboren am 12 Januar 1822 im luxemburgischen Mussy-la-ville, entwickelte 1859den ersten, brauchbaren Gasmotor.Dieser Motor, der in einer Serie von etwa 400 Exemplaren gefertigt wurde, arbeitet nachdem Zweitaktprinzip, lief allerdings verdichtungslos. Eine Besonderheit zur damaligen Zeitwar <strong>die</strong> direkte Kraftübertragung über eine Kurbelwelle, wie bei einer Dampfmaschine. Dievorher von anderen <strong>Erfinder</strong>n erbauten Gasmotoren hatten so genannte Flugkolben, alsokeine direkte mechanische Kraftübertragung.1860 erbaute Lenoir zudem eines der ersten Automobile der Geschichte, das„Hippomobile“ was das erste, von einem Zweitaktmotor angetriebene Straßenfahrzeug derWelt. Er legte damit <strong>die</strong> etwa 3 Kilometer lange Strecke von Paris nach Joinville-le-Pont inetwa drei Stunden zurück.2 Sir Dugald Clerk (1854 – 1932)Dugald Clerk, in einigen Quellen auch Clark geschrieben wurde 1854 in Glasgow,Schottland geboren. Er entwickelte 1878 einen Zweitaktmotor mit Ventilen undGebläsespülung der <strong>die</strong> technische Grundlage für spätere Zweitakt-Dieselmotoren bildet.Seine Arbeit ist damit bis in unsere Tage (Schiffs<strong>die</strong>sel, Lokomotiv- und LKW-Motoren)aktuell.Bei der Arbeitsweise von Zweitakt-Dieselmotoren <strong>die</strong> von einer Ladepumpe gespültwerden spricht man heute bisweilen vom Clerk-Zyklus zur unterscheidung vom Day-Zyklusder bei Zweitakt-Benzinmotoren ohne Ventile zum Einsatz kommt.


3 Joseph Day (1855 – 1946)Abbildung 2: Joseph DayJoseph Day kann zurecht als „Vater <strong>des</strong> modernen <strong>Zweitaktmotors</strong>“ gelten. 1889entwickelte er, um Patente anderer <strong>Erfinder</strong> zu umgehen, einen Zweitakt-Benzinmotor mitKanalspülung (in Zusammenarbeit mit Frederick Cock) durch das Kurbelgehäuse mitFrischölschmierung. Dieser Motor arbeitete in wesentlichen Prinzipien bereits so wie <strong>die</strong>heute gebräuchlichen Zweitakt-Benzinmotoren.Bei der Arbeitsweise von ventillosen Zweitakt-Benzinmotoren spricht man heute bisweilenvom Day-Zyklus zur Unterscheidung vom Clerk-Zyklus der bei ladepumpengespültenZweitakt-Dieselmotoren zum Einsatz kommt.4 Frederick CockCock war ein Mitarbeiter von Joseph Day und der eigentliche <strong>Erfinder</strong> <strong>des</strong> ventillosenMotors. Der erste Daymotor hatte noch Schnüffelventile am Einlass und im Kolben, auf<strong>die</strong>se konnte durch Cocks Weiterentwicklung verzichtet werden.5 Adolf Schnürle (1897 – 1951)Schnürle ist <strong>Erfinder</strong> und Namensgeber der „Schnürle-Umkehrspülung“, dem Prinzipdurch das moderne Zweitaktmotoren mit Treibstoff versorgt werden.Er entwickelte <strong>die</strong>se Technik exemplarisch 1925 als angestellter Ingenieur bei Klöckner-Hubold-Deutz, <strong>die</strong>se Technik wurde ab 1934 von DKW in Lizenz genutzt und revolutioniertdort den Bau kleiner, leistungsstarker Zweitaktmotoren.


5 Sigfried Marcus (1831 – 1898)Abbildung 3: Siegfried MarcusMarcus Beitrag zur Entwicklung <strong>des</strong> <strong>Zweitaktmotors</strong> besteht vor allem darin das er ihndurch wesentliche Verbesserungen <strong>des</strong> Oberflächenvergasers (patentiert 1866) und einerder ersten brauchbaren Elektromagnetzündungen (1860er Jahre) im wesentlichenverbessert hat. Zudem ist er der <strong>Erfinder</strong> <strong>des</strong> Spritzdüsenvergasers (Patent um 1883) derlange Zeit im Motorenbau eine wesentliche Rolle spielte und auch von Daimler, Benz undMaybach verwendet wurde.Zudem erbaute er 1870 das erste von einem Benzinmotor angetriebene Straßenfahrzeugund kann somit auch als einer der Väter <strong>des</strong> Automobils gelten.Der Motor <strong>die</strong>ses ersten Marcus-Wagens war dem Gasmotor von Lenoir nachempfunden,also ein Zweitaktmotor.


Informationen zusammengestellt von Markus Zinneckerwww.zweitaktfreunde.orgQuellen und weiterführende Informationen:Quelle Abbildung 1 und Informationen über Etiene Lenoirhttp://de.wikipedia.org/wiki/%C3%89tienne_LenoirInformationen über Dugald Clerkhttp://en.wikipedia.org/wiki/Dugald_ClarkInformationen über Joseph Day und Frederick Cockhttp://en.wikipedia.org/wiki/Joseph_DayQuelle Abbildung 2: Museum Bath at WorkInformationen über Adolf Schnürlehttp://de.wikipedia.org/wiki/Adolf_Schn%C3%BCrleQuelle Abbildung 3 und Informationen über Siegfried Marcus und eine Arbeitenhttp://de.wikipedia.org/wiki/Siegfried_MarcusDie genannten Wikipediaseiten enthalten Links zu sehr weit führenden Informationen über<strong>die</strong> einzelnen <strong>Erfinder</strong>. Der interessierte Leser kann sich auf <strong>die</strong>sem Weg sehr umfassendinformieren, wesentlich umfassender als es im Rahmen <strong>die</strong>ser Zusammenstellung möglichist.Es ist zu beachten das <strong>die</strong>se Zusammenstellung kein Lexikon o.Ä. darstellen soll sondernlediglich als Anfangspunkt auf der Suche nach Informationen über <strong>die</strong> <strong>Erfinder</strong> <strong>des</strong><strong>Zweitaktmotors</strong> <strong>die</strong>nen soll.

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