Desino Schilling, Heilpraktiker - Urtinktur.de

Desino Schilling, Heilpraktiker
Naturheilpraxis Heilpraktikerschule Radiästhesieschule
Öhringer Straße 26, 74545 Michelfeld – Gnadental, ’ 0791/946 39 22, e-Mail: info@urtinktur.de
Die Wegwarte – Cichorium intybus
Wohl kaum eine andere Pflanzenurtinktur hätte so sehr wie die Wegwarte das Recht,
als erste „Pflanze des Monats“ in unserer Serie zu stehen. Wieso ausgerechnet diese
und nicht z.B. ein Löwenzahn oder ein Salbei, die ja beide einen fast deutlicheren
Bezug zu einem Neuanfang haben?
Die Wegwarte sorgt nicht für einen Neuanfang. Sie hilft vielmehr dabei, die Dinge, die
eigentlich schon lange fertig sein könnten, abzuschließen. So ist es auch bei uns. Die
Texte zu den Tinkturen existieren schon lange im Kopf, nur müssen sie endlich
einmal zu Papier gebracht werden. Dieses zu Papier bringen hat den ungnädigen
Charakter von etwas Festlegendem und Endgültigem. Ist dieser Text einmal
geschrieben und veröffentlicht, so ist alles, was darin steht, und auch der Autor selbst
auf Gedeih und Verderben der Kritik ausgesetzt.
Geschrieben ist geschrieben. Nichts kann mehr hinzugefügt werden und nichts
weggenommen. Die Kräfte des Saturns greifen jetzt und lassen keine Ausflüchte
mehr zu. Man ist gebunden und auf seine Taten und Worte festgelegt.
Sofern Sie sich mit den vier Elementen und den dazugehörigen Naturellen und
Charakteren auseinandergesetzt haben, erkennen Sie hier die Grundängste des
hysterisch – sanguinischen Typs, wie Fritz Riemann sie in „Grundformen der Angst“
beschreibt.
Die Wegwarte verkörpert eine der Grundseelenkräfte des Menschen. War es einem
Menschen in seiner Kindheit nicht möglich, diese Grundimpulse, aus denen auch die
Wegwarte entstand, am Beispiel der Eltern zu lernen, so prägt sich das Hysterisch –
Sanguinische im Menschen aus.
Somit gehört die Wegwarte zu der unersetzlichen Gruppe der Urtinkturen, die wir
„Vergangenheitsmittel“ nennen: Goldrute, Esche, Thymian, Schachtelhalm,
Wegwarte, Gänseblümchen.
Als Kardinalmittel des Hysterisch – Sanguinischen hat die Wegwarte nun
Indikationen, die sehr weit über die Indikationen „Leber, Galle und Milz“
hinausgehen.
Zum einen gibt es zwei Urtinkturen, die mit den Kräften der Wegwarte aufs Engste in
Beziehung stehen: der Spitzwegerich und der Holunder. Die
Spitzwegerichkonstitution entsteht durch einen Mangel an Wegwartenkräften. Der
Holunder fordert vom Menschen das, was die Wegwarte ihm schmackhaft macht: die
Übernahme der Eigenverantwortung.
Damit ist viel gesagt. Für alle Indikationen von Spitzwegerich und Holunder erweist
sich die Wegwarte als „Blockadenbrecher“ der chronischen Verlaufsform. Alle
chronisch entzündlichen Erkrankungen der oberen und unteren Atemwege sprechen
nach einigen Wochen Wegwarte sehr viel besser auf eine Therapie an. Es ist ein
kleiner Gedankensprung, mit Hilfe der TCM von der Lunge zum Darm zu kommen.
Chronisch entzündliche Darmerkrankungen. Um die Indikation noch weiter zu fassen,
alles chronisch Entzündliche!

Desino Schilling, Heilpraktiker
Naturheilpraxis Heilpraktikerschule Radiästhesieschule
Öhringer Straße 26, 74545 Michelfeld – Gnadental, ’ 0791/946 39 22, e-Mail: info@urtinktur.de
Chronische Nephritis, Cystitis, Cholecystitis und Hepatitis sowieso, aber auch
Pancreatitis, Peritonitis und Adnexitis; alles chronisch Entzündliche.
Wieso das chronisch Entzündliche?
Chronisch und entzündlich ist eigentlich ein Paradox. Entweder ist eine Krankheit
akut, entzündlich, fulminant, heiß und brennend – ein Zustand der Fülle. Oder aber
die Krankheit ist chronisch, degenerativ, erlahmend und kalt – ein Zustand der Leere.
- Seite 2 -
Verglichen mit einem Gartengrill sitzt der chronisch entzündliche Patient vor seinem
Grill und legt immer wieder einen neuen Holzscheit auf, kurz bevor der letzte
abgebrannt ist. So hat er nie genug Hitze, um z.B. ein Stück Fleisch durchzugaren.
Andererseits ist der Grill auch immer zu heiß, um ihn wegzutragen und aufzuräumen.
Wenn wir das so schreiben, klingt es vielleicht paradox und idiotisch. Sinn macht das
Ganze dann, wenn es für den Patienten eine größere Qual darstellt, sich für oder
gegen das Grillen zu entscheiden, als ewig dazusitzen und Holz aufzulegen, um sich
nicht entscheiden zu müssen.
Alle Temperamente haben ihre spezifischen Kompensationsmechanismen, mit
denen sie sich vor der Konfrontation mit ihren Grundängsten schützen.
Der Depressive fürchtet das Alleinsein und Ausgeschlossenwerden. Deswegen gibt
er lieber seine Persönlichkeit auf und fügt sich. Durch dieses Nichtausleben von
Persönlichkeit und Aggression „frisst“ er alle Emotionen in sich hinein und verdirbt
sich den Magen und das Herz.
Niemand ist so glücklich wie ein Depressiv – Cholerischer, den man von seinen
Magenschmerzen befreit.
Der Schizoide fürchtet den Verlust seiner Individualität und Persönlichkeit. Deswegen
isoliert er sich lieber von der Gesellschaft, als Gefahr zu laufen, dass ihm jemand zu
nahe kommt. Dieses Verhalten schädigt die Kontaktorgane, insbesondere die Haut.
Niemand ist so glücklich wie ein Schizoid – Melancholischer, den man von seinem
Ekzem befreit.
Der Zwanghafte fürchtet sich vor Veränderung und Unplanbarkeit. Deswegen
unterdrückt er lieber seine Lebensimpulse, als sich ihnen hinzugeben. Diese Rigidität
erfüllt mit der Zeit auch Sehnen, Bänder, Knochen und Knorpel. Niemand ist so
glücklich wie ein Zwanghaft – Phlegmatischer, dem man seine Arthroseschmerzen
nimmt.
Der Hysterische fürchtet sich vor Verbindlichkeit und Festlegung. Er hat im Laufe
seines Lebens gelernt, dass ein Kranker manche Entscheidungen nicht treffen muss
und er „verschont“ bleibt. Niemand ist unglücklicher als ein Hysterisch –
Sanguinischer Patient, dem man seine Krankheit nimmt. Man würde ihn sozusagen
nackt vor seine Grundängste stellen und das wird er nicht zulassen!
All diejenigen, die unmittelbar vor dem Therapieerfolg abbrechen, brauchen
Wegwarte.
Alle Patienten, die auf ein wirklich gut gewähltes Arzneimittel mit „unlogischen“
Symptomen wie Schwindel, Blutdruckveränderung und sonstigen vegetativen
Symptomen reagieren und so das Mittel absetzen müssen, brauchen vorab

Desino Schilling, Heilpraktiker
Naturheilpraxis Heilpraktikerschule Radiästhesieschule
Öhringer Straße 26, 74545 Michelfeld – Gnadental, ’ 0791/946 39 22, e-Mail: info@urtinktur.de
Wegwarte. Das erste Mittel hätte die Krankheit ein entscheidendes Stück geheilt,
aber der Patient ist noch nicht bereit, die Konsequenzen der Gesundung zu tragen.
Wir hoffen mit dieser etwas weiter gegriffenen Pflanzenbeschreibung Sie erfreut und
gleichzeitig Ihre Neugierde auf deren Wirkung geweckt zu haben.
Viele Grüße aus Gnadental
Viola und Desino Schilling