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Feuer zum grossen Brand

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|lI1.8 swissfi re.ch 1,1I2OIOElnsatzHuzel (ZH)Föhnsturm - vom kleinen<strong>Feuer</strong> <strong>zum</strong> <strong>grossen</strong> <strong>Brand</strong>Ein schaden von mehr als einer Million Franken bei einem <strong>Brand</strong> einesBauernhauses in Hirzel. Starker Föhn treibt die Flammen einer kleinenbrennenden scheune innert Minuten in Richtung wohnhaus mit ökonomieteil.Bei den Löscharbeiten verletzen sich zwei <strong>Feuer</strong>wehrleute.sich keine Nutztiere im Stall befinden, bleibtihm nichts anderes übrig, als mit anzusehen,wie die Flammen rasend schnell über dasDach getrieben werden und bereits aus demDachfirst des ersten Wohnhauses schlagen.c)I==Lla'Fi ccq)E(oC)U)c:tro CJC)II+i'ca.soU)anc(oIöo.!Die <strong>Feuer</strong>wehr Hirzel ist eingeteilt in zweiEinsatz- und drei Spezialistenzüge (Sanität,Verkehr, Elektroabteilung) mit einem Gesamtbestandvon 4l <strong>Feuer</strong>wehrleuten. AlsMittel stehen ein Tanklöschfahrzeug, einPionier fahtzeug, ein Personentransporterund ein Verkehrsgruppenfahrzeug zur Verfügung.<strong>Feuer</strong>w alze erfasste WohnhausBeim <strong>Brand</strong>objekt handelt es sich um eineLiegenschaft etwas ausserhalb vom Dorfkerngelegen, im Weiler Moosacker. Einekleinere Scheune steht mit nur gerade3 Metern Abstand neben zwei aneinandergebautenWohnhäusern mit einem <strong>grossen</strong>angebauten Ökonomieteil, welche r aber zudiesem Zeitpunkt nicht mehr genutztwurde.Am Donnerstagabend, 10. Juni 2010,trift kurz nach 20.00 IJhr die Meldung beider Regionalen Einsa tzleitzentrale (EL,Z)in Zijrrrch ein, dass eine Scheune und einWohnhaus im Moosacker Hirzel im Vollbrandstehen. Auch diverse andere Nach-Bereits nach 6 Minuten ist die Scheune zusammengefallen.Ein starker Föhnsturm treibt dieFlammen unaufhaltsam auf zwei aneinandergebauteWohnhäuser zu.barn melden sich bei der ELZ,, so auch der<strong>Feuer</strong>wehrkommandant von Hirzel, HptmWerner Höhn, welcher in 500 Meter Luftlinievom <strong>Brand</strong>objekt entfernt wohnt undden schnellen <strong>Brand</strong>verlauf noch währendder Alarmierung beobachten kann.Die Flammen schlagen aus der kleinenScheune und werden durch einen FöhnsturmRichtung Wohnhaus geblasen. [Jm20.06 Uhr wird über Pager Grossalarm fürdie ganze <strong>Feuer</strong>wehr Hirzel ausgelöst undzusätzhch die S tützpunktfeuerwehr Horgenaufgeboten.Kommandant Hptm Werner Höhn begibtsich direkt auf den Schadenplatz und ist um20,01 Uhr vor Ort. Da sämtliche Hausbeu'ohnertEltern und zwei Kinder des erstenund die tseu ohnerin des zweiten Hausteils)si.-h .i:t".:r tn Srcherheit gebracht haben undAufgeben der WohnhäuserBereits sechs Minuten nach der Alarmierungtrifft das Tanklöschfahrzeug mit drei<strong>Feuer</strong>wehrleuten auf dem Platz ein. Vonder nun im Vollbrand stehenden kleinenScheune schlagen die Flammen immermehr um die Ecke an die Nordfassade. Miteiner ersten Löschleitung und Hohlstrahlrohrwird versucht, die Dachuntersicht zuhalten. Das Tanklöschfahrzeugwird mit einerZubringerleitung ab einem in der Nähebefi ndlichen Hydranten versorgt.In den folgenden Minuten treffen weitereEinsatzkräfte mit dem Pionierfahrzeug unddem Personentransporter vor Ort ein. DasZieL, mit mehreren Leitungen und einemWasserwerfer die Flammen von den Wohnhäusernabzuwenden, muss bald aufgegebenwerden. ljnaufhaltsam treibt der starkeFöhnsturm die meterhohen Flammen wieeine Walze über das Dach. Die kleinereScheune, wo der <strong>Brand</strong> seinen Ursprunghat, ist bereits eingestürzt. Wegen des starkenRauches, den es auf den Boden drückt,müssen die Haltetrupps auf der Nordseitemit Atemschutz ausgerüstet werden . ZweiHalten, was zuhalten istAtemschutztrupps, welche sich in den beidenWohnhäusern befinden, werden im Gebäudevon den Flammen überrollt, verletztwird dabei aber niemand.IJm 20.35 IJhr trifft die StützpunktfeuerwehrHorgen mit lJniversallöschfahrzevgund dem Hubrettungsfahrzeug von Richterswilvor Ort ein. Besonders an<strong>zum</strong>erkenist, dass an diesem Tag die <strong>Feuer</strong>wehr Horgenbereits seit 15.30 Uhr bei einem Grossbrandeiner leer stehenden Spinnerei inRichtersu il im Eins atz stand und die Autodrehleiter\ on Hor_een immer noch bei diesemEreiqnis sebunden war.


EinsatzSc hwe izerisc h e Fe ue nru ehr-Zeitu ngIn Absprache mit dem Horgner EinsatzleiterOblt Jürg Hobi und dem Controllerder GYZ, Maj Martin Stadelmann, entscheidetman sich für das Aufgeben derWohnhäuser, um sich mit allen Kräften aufdas Halten des angebauten Ökonomieteilssowie eines nordöstlich gelegenen Wohnhauseszukonzentrieren. Ebenso muss eine200 Meter entfernte Scheune im Weiler Dürenmoosmit Halteleitung ab Motorspritzevor dem vom starken Föhn verursachtenFunkenfl ug geschü tzt w erden.<strong>Brand</strong>mauer zwischen Wohnhausund ScheuneDie <strong>Feuer</strong>wehr Hirzel setzt ihre Kräfte weitervon der Nordseite her ein; im Innenangriffversucht man im zweiten Wohnhausdas <strong>Feuer</strong> vor dem Ökonomieteil zu stoppen.Von der Südseite wird die <strong>Brand</strong>bekämpfungvon der <strong>Feuer</strong>wehr Horgen vorgenommen.Mit dem Hubrettungsfahrzeugvon Richterswil werden die Ziegel abgedecktund das <strong>Feuer</strong> von oben bekämpft.Teilweise können die ZiegeI (Biberschwanz)von der Hofeinfahrt her von denAtemschutztrupps mit Vollstrahl heruntergeholtwerden. Vom Heuboden des Ökonomieteilsaus kann ein Atemschutztrupp wirkungsvollverhindern, dass die Flammenüber die <strong>Brand</strong>mauer in die Scheune eindringen"Das Öffnen des Scheunendaches ab demHubretter zeigt Erfolg . Zur weiteren Unterstützungtrifft um 21.00 Uhr die Autodrehleiterder <strong>Feuer</strong>wehr Adliswil ein, da dieDrehleiter der <strong>Feuer</strong>wehr Horgen anderenortsim Einsatz ist. Von der Südseite herwird sie für die Löscharbeiten eingesetzt.Von den beiden zusammengebautenWohnhäusern steht mittlerweile kein Dachstockmehr. Da der Kamin freisteht undumzustirzen droht, dürfen keine Atemschutztruppsmehr in die Häuser geschicktwerden. Erst als mit einem Traktor und einerSeilwinde der Kamin zu Boden gerissenwird, werden die Löscharbeiten im Innernwieder aufgenommen.Die umfangreichen Löscharbeiten zeigenErfolg. Um Mitternacht können die<strong>Feuer</strong>wehren Horgen, Richterswil und Adliswilentlassen werden, und die <strong>Feuer</strong>wehrHirzelbeginnt mit dem teilweisen Retablierenvon überflüssig gewordenen Leitungen.Durch die Nachbarfeuerwehr SchönenberglHütten werden ab 02.00 uhr die Nachlöscharbeitenbis morgens 09.00 IJhr übernommen.Danach werden mit 20 <strong>Feuer</strong>wehrleutender <strong>Feuer</strong>wehr Hirzel und einemAbbruchkran die Ietzten Glutnesterauseinandergenommen und gelöscht.Der Grossbrand forderte den <strong>Feuer</strong>wehrleutenEiniges ab. So verletzten sich imVerlaufdes Einsatzes zweiAdF, welche durchden Rettungsdienst Horgen hospitalisiertwerden mussten. Ein <strong>Feuer</strong>wehrmann ausHorgen erlitt eine Beinverletzung beimSturz von der Leiter und ein Kamerad eineRauchgasvergiftung. Bei den heissen Temperaturenund der sehr strengen Arbeitkam es auch kurzfristig zu einem Engpassmit Getränken, welcher aber durch Hilfe einesRestaurants schnell behoben werdenkonnte. Die Verpflegung der rund 100 Einsatzkräftekonnte auch zn später Stundedank der lokalen Bäckerei und dem Dorfmetzgersichergestellt werden. Die Bewohnereiner benachbarten Liegenschaft, welcheevakuiert wurden, konnten im Laufedes späteren Abends wieder in ihr Haus zurückkehren.Die durch den <strong>Brand</strong> obdachlosgewordene Familie und eine weitereBewohnerin konnten bei Nachbarn beziehungsweiseVerwandten untergebrachtwerden. Die Untersuchung der <strong>Brand</strong>ursachewurde durch den <strong>Brand</strong>ermittlungsdienstder Kantonspolizei Zirich vorgenommen.Das <strong>Feuer</strong> dürfte durch unsachgemässentsorgte Grillasche entstandensein. Beim <strong>Brand</strong> entstand ein Sachschadenvon ungefähr 1,5 Mio. Franken.Lehren und ErkenntnisseEs war sehr schwierig, bei Föhnsturm ein<strong>Feuer</strong> in einem Hausdach zu stoppen. ImDachbereich (Unterdach, Isolation) gibt esviele Hohlräume, wo sich ein <strong>Feuer</strong> durchfressenkann.Beim Halten gegen die Sturmrichtungwurde der Löschwasserstrahl zerstäubt, bevorer das Ziel erreichte.Vorteile schafften Sturmwinde für denInnenangriff: Der Rauch wurde hinausgedrückt,sodass man ohne Lüfter arbeitenkonnte. r+Daniel lnderbitzin, Korrespondent ZHÜbersicht der <strong>Brand</strong>stelle am Tag danach; beide Wohnhäuser sind nicht mehr bewohnbar.

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