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Tatjana Duschletta - Moodle 2

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Felder der Soziologie II: Handout<strong>Tatjana</strong> <strong>Duschletta</strong>23.Untersuchung kausaler Zusammenhänge zwischen Globalisierung und Demokratie3.1 Methoden und DatenUm die Frage nach dem Zusammenhang zwischen Demokratie und Globalisierung zu untersuchen,wurde eine jährliche Datenmessung von 107- 120 Länder durchgeführt. Dies während den Jahren1970-2000. In bestimmten Jahren fehlen die Daten für bestimmte Länder, was aber dieUntersuchung nicht weiter beeinträchtigt.Für die Messung von Globalisierung wurden die Variabeln Handel und FDI gewählt.Den Grad der Offenheit des Handels wurde durch die Ermittlung des Einflusses von Import undExport auf die jeweilige Wirtschaft gemessen (Import+Export/GDP).Der längerfristige Einfluss von Fremdkapital in einer Wirtschaft wird anhand des FDI stock, also desakkumulierten Bestandes von Fremdkapital gemessen. Dabei gilt, je höher der FDI stock im Verhältniszum GDP, umso stärker ist der Einfluss internationaler Akteure in einer Wirtschaft. Für die Messungdes Demokratisierungsgrades wurden die Daten des Polity IV genutzt. Mit dem Granger causility Testwurden dann 4 mögliche Kausalzusammenhänge untersucht (vgl. Burkhart/de Soysa 2003:14)3.2 ErgebnisseDer kausale Effekt von Handel auf Demokratie wie auch von Demokratie auf Handel ist beide Malesignifikant ausgefallen. Der langzeitige Einfluss für die beiden Beziehungen ist positiv und statistischsignifikant. Weiter weist FDI einen positiven und statistisch signifikanten Einfluss auf die Demokraiteauf, dabei fällt der kausale Einfluss des FDI auf die Demokratie statistisch höher aus als es umgekehrtder Fall ist.Die Ergebnisse der Kontrollvariabeln sind interessant ausgefallen, da FDI, GDP und Urbanisierung dieModernisierungstheorie unterstützen.Der Effekt von Handel auf die Demokratie fällt immer positiv aus und ist je nach Messung auchstatistisch signifikant. Allerdings fällt er in keiner Messung negativ aus, wie von denDependenztheoretikern angenommen4. SchlussfolgerungDie Untersuchung bestätigt, dass FDI und Handel einen statistisch signifikanten kausalen Effekt aufdie Demokratie ausübt und umgekehrt. Die Resultate lassen darauf schliessen, dass FDI und Handelin armen Ländern indirekte, wie auch direkte positive Auswirkungen haben. Weiter kann gesagtwerden, hat eine Wirtschaft ein starkes oder sogar dominierendes FDI, so beeinflusst dies dieDemokratisierung positiv. Die Ergebnisse widerlegen also die Theorie der Pessimisten. Es kann davonausgegangen werden, dass hohes FDI die regionale Wirtschaft positiv beeinflusst und einewettbewerbsfähige Wirtschaft fördert, was wiederum den Prozess der Demokratisierung unterstützt.Der grössere Wettbewerb unter MNCs soll zudem zu weniger Korruption führen. Die genaueVerbindung zwischen FDI, Handel und Demokratie bedarf aber weiterer Analysen.Die Annahme der Autoren ist, dass freier Handel und die lokal-globale Verflechtung der Wirtschaftdenn Druck auf Regierungen und Unternehmen erhöhen, den Erwartungen ihrer globalenKonsumenten gerecht zu werden. Wäre dies der Fall, so müsste die Globalisierung weiter gefördertwerden und NGOs und weitere Globalisierungsgegner, würden den falschen „Feind“ bekämpfen.5.LiteraturRoss E. Burkhart, Indra de Soysa: Open Boarders, Open Regimes? Testing Causal Directions betweenGlobalization and Democracy, 1970-2000, ZEF – Discussion Papers On Development Policy No.67,Center for Development Research, Bonn, April 2003, pp.24.

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