Geschäftsbericht - Volksbank Esslingen eG
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„Ich bin Mitglied bei der <strong>Volksbank</strong> <strong>Esslingen</strong> <strong>eG</strong>,<br />
weil ich hier eine qualitativ hochwertige Beratung bekomme.“<br />
Thomas Scheuter<br />
Kundenberater Immobilienfinanzierung<br />
Unter Marktpreisrisiko verstehen wir die Gefahr<br />
eines Verlustes, der aufgrund nachteiliger<br />
Entwicklung der Geld und Kapitalmärkte<br />
oder preisbeeinflussender Parameter eintreten<br />
kann. Für die Steuerung der Marktpreisrisiken<br />
ist der Bereich Gesamtbanksteuerung<br />
verantwortlich. Als Bank sind wir aufgrund<br />
von bestehenden Inkongruenzen zwischen<br />
aktiven und passiven Festzinspositionen dem<br />
allgemeinen Zinsänderungsrisiko ausgesetzt.<br />
Wir messen das Zinsänderungsrisiko GuVorientiert.<br />
Die Auswirkungen verschiedener<br />
Zinsszenarien auf den Zinsüberschuss werden<br />
berechnet. Der Vorstand hat in Abhängigkeit<br />
von der Risikotragfähigkeit festgelegt, bis zu<br />
welcher Höhe das Marktpreisrisiko maximal<br />
eingegangen werden kann.<br />
Um ergänzende Informationen zur Steuerung<br />
des Marktpreisrisikos zu erhalten, setzen<br />
wir außerdem die Barwertmethode ein.<br />
Auf Basis historischer Zinsentwicklungen<br />
seit 1988 wird der mögliche Barwertverlust<br />
innerhalb eines Zeitraums von 63 Tagen bei<br />
einem Konfidenzniveau von 99 Prozent ermittelt<br />
und in einem RiskReturnDiagramm<br />
dargestellt.<br />
Die nach § 24 Abs. 1 Nr. 14 KWG zu ermittelnde<br />
Kennzahl, bei der die Auswirkungen eines<br />
von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht<br />
vorgegebenen Zinsschocks<br />
auf den Barwert der Bank im Verhältnis zu<br />
den Eigenmitteln berechnet wird, lag im Berichtsjahr<br />
unter der meldepflichtigen Größe.<br />
Im Berichtsjahr wurden Swaps zur Steuerung<br />
des allgemeinen Zinsänderungsrisikos des<br />
Zinsbuchs abgeschlossen. Außerdem wurden<br />
Einzelpositionen abgesichert.<br />
Gemäß der bankenaufsichtsrechtlichen Definition<br />
verstehen wir unter operationellem<br />
Risiko die Gefahr von unmittelbaren oder<br />
mittelbaren Verlusten, die infolge der Unangemessenheit<br />
oder des Versagens von internen<br />
Verfahren, Menschen und Systemen oder<br />
von externen Ereignissen eintreten. Abhängig<br />
von der Eintrittswahrscheinlichkeit und der<br />
möglichen Schadenshöhe wurden für jede<br />
Risikokategorie Maßnahmen festgelegt. Eingetretene<br />
Schäden werden in einer Schadensdatenbank<br />
katalogisiert und betragsmäßig<br />
erfasst. Zur Abschätzung des Risikopotenzials<br />
aus operationellen Risiken wird ihm Rahmen<br />
eines Risikoworkshops ein SelfAssessment<br />
durchgeführt. Hierbei werden mögliche Risiken<br />
präindikativ und qualitativ identifiziert,<br />
deren Eintrittswahrscheinlichkeit geschätzt<br />
und die mögliche Schadenshöhe bewertet.<br />
Durch die Einbindung in den genossenschaftlichen<br />
Finanzverbund sind unsere Liquiditätsrisiken<br />
überschaubar. Zusätzlich stehen uns<br />
Refinanzierungsmöglichkeiten beim Europäischen<br />
System der Zentralbanken sowie<br />
durch echte Wertpapierpensionsgeschäfte<br />
mit anderen Banken zur Verfügung. Die Zahlungsbereitschaft<br />
war im Geschäftsjahr stets<br />
gegeben. Die zur Liquiditätsmessung vorgegebene<br />
Liquiditätskennzahl nach LiqV haben<br />
wir jederzeit erfüllt. Die Mindestreservebestimmungen<br />
der Europäischen Zentralbank<br />
haben wir stets eingehalten.<br />
Für alle wesentlichen Risikoarten wurden<br />
von uns Stresstests durchgeführt. Die hierbei<br />
ermittelten Risiken können mit dem vorhandenen<br />
Risikodeckungspotenzial abgeschirmt<br />
werden. Bei den Liquiditätsrisiken zeigte sich,<br />
dass weiterhin ein Überschuss aus Liquiditätsabflüssen<br />
und durch Maßnahmen möglichen<br />
Liquiditätszuflüssen besteht. Auch die<br />
Simulation eines schweren konjunkturellen<br />
Abschwungs zeigte, dass die Auswirkung auf<br />
die wesentlichen Risikoarten keine Gefährdung<br />
der Bank nach sich zieht. Die Untersuchung<br />
der Ergebnisse der inversen Stresstests<br />
ergab, dass der Eintritt dieser Szenarien sehr<br />
unwahrscheinlich ist. Die Risikotreiber werden<br />
regelmäßig analysiert.<br />
Wir sehen deshalb auch weiterhin keine<br />
Anzeichen für eine Beeinträchtigung der<br />
Finanz und Liquiditätslage der <strong>Volksbank</strong><br />
<strong>Esslingen</strong> <strong>eG</strong>.<br />
„Ich bin Mitglied bei der <strong>Volksbank</strong> <strong>Esslingen</strong> <strong>eG</strong>,<br />
weil ich der <strong>Volksbank</strong> vertrauen kann.“<br />
2. Vermögenslage<br />
Das bilanzielle Eigenkapital sowie die Eigenmittelausstattung<br />
und Solvabilität gemäß<br />
§ 10 KWG stellen sich gegenüber dem Vorjahr<br />
wie folgt dar:<br />
Eigenmittel, Solvabilität Berichtsjahr 2010 Veränderung<br />
TEUR TEUR TEUR %<br />
Eigenkapital laut Bilanz *) 110.494 78.734 31.760 40,3<br />
Eigenmittel 122.298 110.670 11.628 10,5<br />
Solvabilitätskennziffer 13,7 % 12,7 %<br />
*) Hierzu rechnen die Passivposten 9 (Nachrangige Verbindlichkeiten), 11 (Fonds für allgemeine Bankrisiken) und 12 (Eigenkapital).<br />
Die Finanzkrise der vergangenen Jahre wirkt<br />
sich auch in einer deutlichen Verschärfung<br />
der aufsichtsrechtlichen Vorschriften für das<br />
gesamte Bankgewerbe aus.<br />
Dabei sind in erster Linie die erweiterten Anforderungen<br />
an die Eigenkapitalausstattung<br />
der Banken zu nennen, die voraussichtlich<br />
ab 1.1.2013 in Kraft treten werden. Danach<br />
wird das sogenannte „Kernkapital“ neu definiert.<br />
Kapital das bisher schon vorhanden,<br />
aber durch entsprechende „Reservenbildung“<br />
nicht offen ausgewiesen wurde, kann<br />
dann nicht mehr dem Kernkapital zugeschlagen<br />
werden.<br />
Um diese Anforderung bereits jetzt erfüllen<br />
zu können und auch um die Transparenz unseres<br />
Zahlenwerkes zu erhöhen, haben wir<br />
deshalb einen Teilbetrag von 21,4 Millionen<br />
Euro unseres „internen“ Eigenkapitales dem<br />
„Fonds für allgemeine Bankrisiken“ (Passiva<br />
11) zugeführt. Diese Reserven wurden in den<br />
Vorjahren gebildet und versteuert. Daneben<br />
haben wir aus dem laufenden Geschäftsergebnis<br />
des Jahres 2011 einen Betrag von 8,5<br />
Millionen zur weiteren Stärkung des Eigenkapitales<br />
verwendet.<br />
Anja Gscheidle<br />
Qualitätssicherung Kredit<br />
Insgesamt hat sich das bilanzielle Eigenkapital<br />
um 31,7 Millionen auf 110,5 Millionen<br />
Euro erhöht.<br />
Damit erfüllen wir bereits jetzt die ab 2013<br />
geplanten aufsichtsrechtlichen Normen<br />
zu den Eigenkapitalregeln nach Basel III in<br />
vollem Umfang und stellen verantwortungsbewusst<br />
die Weichen für eine erweiterte<br />
Offenlegung und Transparenz. Das schafft<br />
die Voraussetzung für eine unverändert<br />
solide Geschäfts und Kreditvergabepolitik<br />
auch unter den künftig geltenden Anforderungen.<br />
Außerdem bestätigen diese Maßnahmen unsere<br />
bisherigen strategischen Ausrichtungen,<br />
die stets eine gesunde und stabile Eigenkapitalentwicklung<br />
im Fokus hatten. Deshalb<br />
sind wir problemlos dazu in der Lage, auch<br />
den wesentlich verschärften Eigenkapitalanforderungen<br />
bereits jetzt in vollem Umfange<br />
zu entsprechen. Die <strong>Volksbank</strong> <strong>Esslingen</strong> <strong>eG</strong><br />
verfügt deshalb unverändert über ein ausgezeichnetes<br />
finanzielles Fundament, was<br />
wesentlich zur Stabilität und damit auch zur<br />
nachhaltigen Sicherheit für Mitglieder und<br />
Kunden des Hauses beiträgt.<br />
Jeder Mensch hat etwas, das ihn antreibt. 17