2 BWS Technologie Gmbh Kim Herzog Leiterin Personal ...
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TOP-THEMA: No-Goes im Bewerbungsverfahren und im Vorstellungsgespräch<br />
<strong>BWS</strong> <strong>Technologie</strong> GmbH<br />
<strong>Kim</strong> <strong>Herzog</strong><br />
<strong>Leiterin</strong> <strong>Personal</strong>-/Marktentwicklung<br />
Welches waren die lustigsten Entschuldigungen<br />
und Ausreden auf einen Bewerbungsausrutscher?<br />
Ich hatte eine Stelle ausgeschrieben und<br />
auch schon eine Reihe Bewerbungsgespräche<br />
geführt, als sich ein Kandidat<br />
absolut nicht abwimmeln lassen wollte.<br />
Er stand am Empfang und sagte, dass er<br />
heraus getragen werden müsse, um das<br />
Gebäude zu verlassen ohne mit einem<br />
Entscheidungsträger gesprochen zu<br />
haben. Er wollte seine Bewerbungsunterlagen<br />
nicht abgeben und hat so lange<br />
gedrängelt bis ich mir Zeit für ihn genommen<br />
habe, die ich eigentlich überhaupt<br />
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Informationen zum Unternehmen<br />
Branche: Maschinenbau<br />
Beschäftigte: 56<br />
Gewünschte Bewerbungsform:<br />
schriftlich oder per Email<br />
berufsstart.de<br />
nicht hatte. Am nächsten Tag habe ich<br />
ihn eingestellt, obwohl ich eine solche<br />
Vorgehensweise normalerweise als No-<br />
Go sehe. Aber er hat Mut gezeigt und mit<br />
seiner Persönlichkeit überzeugt. Seine<br />
Argumentation war: er ist jetzt schon so<br />
lange auf Jobsuche und keiner gibt ihm<br />
eine Chance, weil alle <strong>Personal</strong>er immer<br />
nur das Papier aber nicht den engagierten<br />
Menschen dahinter sehen …<br />
Die Bewerbungen auf eine ausgeschriebene<br />
Stelle trudeln ein. Was wäre für Sie ein<br />
Fall für den Papierkorb und wie sollte eine<br />
Bewerbung auf keinen Fall sein?<br />
Eine Bewerbung ohne Mappe, möglichst<br />
noch geknickt und mit aufgedrucktem<br />
Foto, welches noch Spuren vom Tintenstrahldrucker<br />
aufweist, ist ein absolutes<br />
Ausschluss-Kriterium. Daran sieht man,<br />
dass sich der/die Bewerber/in keine<br />
Mühe gegeben hat. Ein weiteres No-Go ist<br />
übertriebenes Selbstbewusstsein im Anschreiben.<br />
Was ich persönlich außerdem<br />
anstrengend fi nde, sind die im Handel<br />
erhältlichen Bewerbungsmappen, die<br />
man beim Lesen dreimal in verschiedene<br />
Richtungen aufklappen muss. Zudem<br />
sollten pdf-Anhänge in Emails mit mehr<br />
als 2 MB vermieden werden, sie blockieren<br />
erstens das Email-Postfach und das<br />
Öffnen dauert sehr lange. Außerdem sollte<br />
die Firmierung und der Ansprechpartner<br />
korrekt geschrieben sein.<br />
Wie sehen für Sie die perfekten Bewerbungsunterlagen<br />
aus?<br />
Ein Anschreiben mit Erwähnung der<br />
wichtigsten Kenntnisse/Fähigkeiten und<br />
warum man zum Unternehmen passt,<br />
ein übersichtlicher Lebenslauf nach Stationen<br />
und Zeiten chronologisch aufgeschlüsselt,<br />
ein Pass-Foto vom Fotograph<br />
ist wünschenswert auch wenn es heute<br />
nicht mehr verlangt werden darf und eine<br />
ausreichende Dokumentation der bisher<br />
erlangten Kenntnisse (Zeugnisse, Nachweise<br />
etc.). Ob die Bewerbung als Email<br />
oder schriftlich eingeht ist vom Prinzip her<br />
egal. Email-Bewerbungen werden sicherlich<br />
schneller gelesen und bearbeitet als<br />
postalische Bewerbungen.<br />
Wie sollten sich künftige Arbeitnehmer<br />
zwischen Posteinwurf, Zwischenbescheid<br />
und eventuellem Vorstellungsgespräch<br />
verhalten und was könnten diese vorbereitend<br />
tun?<br />
Abwarten bis ein Zwischenbescheid<br />
kommt, nach 1-2 Wochen gerne nachhaken,<br />
wie Stand der Dinge ist - das zeigt<br />
Interesse. Vor einem Vorstellungsgespräch<br />
sollten sich die Bewerber auf jeden Fall<br />
über das Unternehmen informieren, wenn<br />
sie es nicht schon vor ihrer Bewerbung<br />
getan haben - wovon man als <strong>Personal</strong>entscheider<br />
allerdings ausgeht.<br />
Unpünktlichkeit, mangelhafte Vorbereitung,<br />
unklare Jobvorstellungen ... Fehler,<br />
die im Vorstellungsgespräch passieren.<br />
Was wäre für Sie ein KO-Kriterium?<br />
Unpünktlich und ohne Entschuldigung<br />
oder vorherigem Anruf (in einen Stau kann<br />
jeder hinein geraten), keine Informationen/Basiswissen<br />
über das Unternehmen,<br />
bei dem man sich beworben hat, keine<br />
Zielvorstellung über den Arbeitsplatz<br />
bzw. die Tätigkeit. Antworten wie: „Weiß<br />
ich nicht“, „keine Ahnung“; auch solche
Gedanken kann man anders verpacken,<br />
dass sie beim Gegenüber nicht desinteressiert<br />
ankommen.<br />
Ungepfl egtes Auftreten!<br />
Was raten Sie künftigen Arbeitnehmern,<br />
um solche Fettnäpfchen zu vermeiden und<br />
was, wenn man bereits reingetreten ist?<br />
Zuspätkommen auf jeden Fall vermeiden<br />
und wenn es doch passiert, eine plausible<br />
Entschuldigung vortragen und vorher<br />
anrufen, um Bescheid zu geben. Sich<br />
vorab über das Unternehmen informieren<br />
z.B. auf der Internetseite (es wird nicht<br />
erwartet, dass man jedes Details kennt,<br />
aber zumindest Branche, Produktpalette,<br />
Mitarbeiterzahl, Standorte). Zudem sollte<br />
man aufgrund der Stellenbeschreibung<br />
und Anforderungen vorher abwägen, ob<br />
die Stelle und das Unternehmen überhaupt<br />
zum Bewerber (Qualifi kation und<br />
persönliche Fähigkeiten) passen. Aus<br />
diesem Fettnäpfchen kommt man nur sehr<br />
schwer, meiner Meinung nach überhaupt<br />
nicht, wieder heraus.<br />
Bei Dingen, die man nicht weiß, Antworten<br />
geben wie: „Damit habe ich mich noch<br />
nicht auseinander gesetzt, aber das könnte<br />
durchaus interessant sein…“. Niemand<br />
kann alles wissen, es zeigt dann aber<br />
Interesse und Eigeninitiative!<br />
Immer Fragen stellen im Gespräch!<br />
Raum für Ihre Anekdoten/Bemerkungen.<br />
Meine Erfahrung zeigt, dass Schulen<br />
und Unis zu wenig bzw. gar nicht auf<br />
Bewerbungsverfahren und Vorstellungsgespräche<br />
vorbereiten. Insbesondere das<br />
Verhalten (wie z.B. Höfl ichkeitsformen)<br />
einiger Bewerber ist sehr unzureichend.<br />
Viele Bewerber unterschätzen ihre persönliche<br />
Wirkung, die sehr entscheidend<br />
für die Entscheidung, ob Einstellung oder<br />
nicht, ist. Wichtig ist für die Bewerber sich<br />
nicht allein auf das zu verlassen, was sie<br />
mal in der Schule über Bewerbungen gelernt<br />
haben! Sie sollten Fragen an bereits<br />
im Berufsleben stehende Personen stellen,<br />
die einen ähnlichen Beruf ausüben,<br />
den die Bewerber anstreben. Je nach<br />
Berufszweigen gibt es unterschiedliche<br />
Anforderungen an Bewerbungssituationen.<br />
Welcher Handwerksbetrieb erwartet<br />
seine/n zukünftige/n Monteur/in beim<br />
Vorstellungsgespräch mit Anzug und<br />
Krawatte? Ein Bankchef hingegen tut dies<br />
sehr wohl…<br />
berufsstart.de<br />
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