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Nr. 3/2002

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Religiös-sozialeQuartalsschrift derKalasantinerkongregation<strong>Nr</strong>. 3/<strong>2002</strong>


AKTUELLGebetserhörung:Arbeitsstelle gefunden„Unser Sohn war ohne Aussicht, einen Arbeitsplatz als Förster zu bekommen.Er wurde gerade mit seiner zweijährigen Adjunktenzeit fertig, doch uns fehltendie Kontakte, die man braucht, um als Förster in einem Forstbetrieb arbeiten zukönnen.Die Mutter meines Patenkindes Richard, der als Novize bei den Kalasantinernist, hat uns ein Novenenbüchlein gegeben, und wir beteten mehrmals die Novenezum seligen P. Schwartz.Vierzehn Tage nach dem Ende seiner Ausbildung als Forstadjunkt hätte er sichbeim Arbeitsmarktservice melden müssen. Am ersten Urlaubstag kam zur Überraschungaller ein Anruf, er möge zu einem Vortellungsgespräch kommen. Wirwarteten alle gespannt auf seine Rückkehr, und als er endlich da war, überraschteer uns mit der Nachricht, daß er eine Stelle als Förster bekommen hätte.Er mußte nicht einmal in die „Arbeitslose“, und noch dazu bekam er einenFörsterposten ganz in der Nähe seiner Heimat. In unseren Augen ist ein Wundergeschehen. Wir danken von Herzen für die Gebetserhörung. Preiset den Herrn!Ein Hilferuf!Wer unserer Zeitschrift und unseremOrden helfen möchte, hätte nun einegute Gelegenheit. Da ein Drittel derBezieher der „Kalasantinerblätter“ ihrAbonnement für das Jahr <strong>2002</strong> nochnicht bezahlt haben und auch dieSpenden heuer sehr zurückgegangensind, fehlen uns die finanziellenMittel für den Druck und Versand dernächsten Nummer.Wer bald sein Abonnement bezahlt, hilft uns sehr. Wer dieMöglichkeit zur Spende hat und uns einen Betrag zukommenläßt, hilft uns ebenfalls sehr!Ganz herzlichen Dank!Ihre Redaktion100 Jahr-Feier in Deutsch Goritz:Sonntag, 13. Oktober <strong>2002</strong>:Erntedankfest9.30 Uhr:Festlicher Einzug der Erntekroneund der Erntewagen,anschließend heilige Messe.Sonntag, 24. November <strong>2002</strong>:Bischofsmesse zum Gründungstag9.30 Uhr Festmessemit Bischof Egon Kapellarigelegen oder ungelegenSchon wieder ...Jedes Jahr berichtet eine Nummerunserer Zeitschrift über das Geschehenin einem unserer Häuser oder in einemunserer seelsorglichen Bereiche. Obwohlerst vor viereinhalb Jahren ein Kalasantinerblattüber Deutsch Goritz erschienenist, steht unser Kollegium in derSteiermark im Mittelpunkt dieses Heftes.Denn genau vor hundert Jahren entstand- nach langen Bemühungen derOrtsbevölkerung - ein „Klösterlein“ derKalasantiner, das damals eine Tagesreisevom Mutterhaus entfernt gelegen war.Das hundertjährige Bestehen diesesHauses ist Anlaß für das Erscheinen einesausführlichen Buches über die Geschichtedieser ersten hundert Jahre. Darinwird nicht nur die Geschichte des Klosters,sondern des ganzen heutigenGemeindegebietes behandelt. Alle Bewohnerwaren aufgefordert, an der Erstellungmitzuarbeiten, Photos zur Verfügungzu stellen, Wissenswertes undBekanntes über ihre Häuser und auchdarüber hinaus mitzuteilen. Das Buchschildert auch die Entwicklung des öffentlichenLebens, die eng mit Kircheund Kloster zusammengehangen ist, sowieDetails über Gewerbe und Handwerk,kirchliche und gesellschaftlicheGruppen und Vereine, Wegkreuze undBildstöcke im Gemeindegebiet und vielesmehr.In diesem Heft bringen wir eine kurzeZusammenfassung der Geschichtedieses dritten Kollegiums unserer Kongregation,die einen Vorgeschmack aufdas erwähnte Buch bringen soll.Viel Freude beim genaueren Kennelernenvon Deutsch Goritz wünschenin der Liebe ChristiINHALTDer Lohn der Beharrlichkeit .............39Protest ermöglicht Seelsorge ............40Die erste Kalasantinerpfarre .............41Aufschwung vor Auflösung .............42Langsamer Wiederaufbau .................43Gelungene Ablöse ............................44Denkmalgeschützter Theatersaal ......45Glauben in Deutsch Goritz ...............46Kala-Berichte ....................................4838


Langes Ringen um Kirche und Seelsorger:Der Lohn der BeharrlichkeitDas Schreiben von Franz Leberwar der Endpunkt einer Reihevon Bemühungen, für ein religiösesLeben in Deutsch Goritz undUmgebung zu sorgen. Bereits 1783 warunter Kaiser Josef II. eine Pfarrkirchefür Deutsch Goritz geplant, doch wurdedas Vorhaben nicht ausgeführt.Mehr als ein halbes Jahrhundertspäter (1848) wollte die Bevölkerungeine Meßkapelle auf Goritzer Gemeindegebieterrichten. Die Verhandlungenmit der Herrschaft Brunnsee bliebenjedoch erfolglos. 1869 leitete der Dechantvon Straden die Bitte um den Baueiner Kapelle in Deutsch Goritz an dasOrdinariat in Graz weiter, betonte aber,daß er keine Abspaltung von der PfarreStraden wünsche.Kapellenbau bewilligtDie Bewilligung für den Kapellenbauwurde umgehend erteilt. Vier Jahrespäter begann die Errichtung, aber ausGeldmangel blieb der Rohbau ohneTurm unverputzt fünfzehn Jahre stehen.Man vernagelte die Fensteröffnungenmit Brettern und setzte ein provisorischesDach auf. Erst ein Machtwortdes Bezirkshauptmannes, die Kapellesei entweder sofort fertigzustellenoder abzureißen, führte zu ihrer Fertigstellung(1889).Suche nach SeelsorgernDie Bevölkerung hatte nun endlicheine Kapelle, die nach Ansicht des Dechantenvon Straden aber viel zu großfür eine so kleine Gemeinde geratenwar. Die Bewohner gaben aber nichtauf, sondern suchten nun einen ständigenPriester am Ort, weil die Entfernungzur Pfarrkirche zwei Stunden Fußwegbetrug, und der weite Weg - insbesonderebei Schlechtwetter - für älterePersonen sehr beschwerlich war.1783-1902„Ich bitte vielmals, baldigst zu antworten“, schrieb Franz Leber am 27. Dezember 1896 an P.Anton Maria Schwartz, den Generalminister der Kalasantiner-Kongregation, und bat ihn umeine Ordensniederlassung in Deutsch Goritz. Ein Kloster würde die Bevölkerung gerne selbstbauen, und auch die kleine Kirche wollte man an den Orden abtreten. Eine Woche später langteeine positive Antwort ein. Bis zur Klostergründung vergingen aber noch fast sechs Jahre.Plan der unvollendet gebliebenen KapelleDa die Diözese keinen Priester zurVerfügung stellen konnte, gab ProbstFrühwirth aus Graz den Rat, sich aneine Ordensgemeinschaft zu wenden.Die Geschwister Alois und Cäcilia Gollmannkauften 1894 ein Haus samtGrundstück in unmittelbarer Nähe zurKapelle. Dieses Grundstück wollten siespäter einer Ordensgemeinschaft überlassen,aber die Franziskaner lehntenebenso ab wie Karmeliten und Kapuziner.Außerdem zeigte Dechant GeorgSoinegg wenig Bereitschaft, einerOrdensniederlassung in seiner Pfarrezuzustimmen.Der junge Franz Leber, ein frommerKaufmann aus Misselsdorf, derviele Kontakte zu Geistlichen hatte undim Briefschreiben gewandt war, fandden Ausweg: Er wandte sich im Namendes „Vereines zur Gründung einer Seelsorgestellein Deutsch Goritz“ an P.Anton Maria Schwartz und erhieltglücklich die Zusage.Langes WartenDoch immer wieder ergaben sichneue Probleme. Politische Verhandlungenund ein Grundstückstausch warennotwendig, für den Unterhalt der Ordensleutemußten Mittel nachgewiesenwerden, und Dechant Soinegg war immernoch entschieden gegen eineKlostergründung. P. Schwartz nahmdie Hilfe eines christlichen Rechtsanwaltesaus Graz in Anspruch, um dieAngelegenheit voranzutreiben. Als endlichalle staatlichen Genehmigungenerreicht waren, erlaubte das Ordinariatdie Ordensniederlassung. Im Frühjahr1902 wurde mit der Vergrößerung derKapelle und dem Bau des Klosters begonnen.Noch am Tag vor der Eröffnungversuchte Dechant Schlager (derNachfolger von Georg Soinegg) vergeblich,beim Bezirkshauptmann dieNeugründung zu verhindern. An derFeier der Einweihung nahm er nichtteil, obwohl P. Schwartz ihn „innigstersucht“ hatte. Am 20. November 1902wurden Kloster und erweiterte Kircheeröffnet und die erste heilige Messekonnte gefeiert werden. P. GustavDer Altarraum der Kapelle von 1902 bis191039


1902-1918Rivalität behindert, Frömmigkeit zieht anProtest ermöglicht SeelsorgeAls P. Schwartz im Jänner 1897 die Zusage für eine Niederlassung in Deutsch Goritzgab (die dritte der noch jungen Kongregation), war neben ihm erst ein weiterer Priester(P. žiman) Mitglied der Kongregation, ein zweiter (P. Klva¹) im Noviziat. Fünf Jahrespäter sandte er zwei Priester und vier Brüder als erste Besetzung nach Deutsch Goritz.Während die vier Brüder fürdas Funktionieren des täglichenLebens verantwortlichwaren (Gartenarbeit, Küchendienst,Mesnerei, Pförtnerdienste, Orgelspielund Kirchenchorleitung), bestand dieHauptaufgabe der beiden jungen Priester(P. Hugo Riebl, 28 Jahre, seit zweiJahren Priester; P. Heinrich Burk, 27Jahre, seit zehn Monaten Priester) darin,die Gottesdienste abzuhalten. Andereseelsorgliche Aufgaben sowie bestimmteliturgische Feiern waren denKalasantinern nämlich nicht erlaubt;denn einerseits war die Gemeinschaftnoch nicht päpstlich approbiert, undandererseits durfte pfarrliches Rechtnicht angetastet werden. Diesbezüglichhätte Dechant Schlager mehr erlaubenkönnen, doch wies er die Bittstellerschroff ab. So gab es also keine Kerzenweihezu Mariä Lichtmeß, keineAschenkreuzspendung, keine Prozessionen,keine Zeremonien in der Karwoche,keine öffentlichen Weihen, keineWetterämter. Auch die Bildung religiöserGruppen war der Pfarrkirche vorbehalten.Religiöse Vereine waren vonder Genehmigung des Bischofs abhängig,der damit sehr zögerlich umging.Auch Krankenkommunionen und dieKrankensalbung durften nicht gespendetwerden. So kam es leider noch immervor, daß Kranke ohne Sakramentestarben, weil der Priester aus Stradennicht rechtzeitig eintreffen konnte. DieAnhänglichkeit der Bevölkerung an diePfarre Straden schwand durch dieseVorgehensweise immer mehr.KirchenvergrößerungTrotz aller Einschränkungen wardie kleine Kirche (etwa halb so großwie heute) an Sonntagen regelmäßigüberfüllt, sodaß Mitfeiernde aus Platzmangelvor der Türe standen. So wurdebald beschlossen, die Kirche zu vergrößern.Wieder half die Bevölkerung tat-kräftig mit, und zwei Jahre nach derKlostergründung konnte die vergrößerteKirche am 21. November 1904 eingeweihtwerden. Diesmal war DechantSchlager aus Straden anwesend undspendete den Nachmittagssegen.Proteste an den Bischof1905 schrieben fünf Gemeinden ausder Umgebung der Klosterkirche einenlangen Protestbrief an den Bischof, indem sie sich vor allem darüber beschwerten,daß viele Kranke ohne priesterlichenBeistand sterben mußten, weildie am Ort anwesenden Priester zurUntätigkeit verurteilt waren. Es wurdenverschiedene Forderungen erhoben,bei deren Nichterfüllung eineUmpfarrung nach Mureck angeregtwurde. Denn im Gegensatz zum Pfarrervon Straden war der Murecker Pfarrererfreut und dankbar, daß die Kalasantinerin den Goritz nahe gelegenen Ortschaftenseiner Pfarre verschiedeneDienste für ihn übernahmen.Der Brief schlug im Ordinariat Grazwie eine Bombe ein, und es wurdenauch wirklich einige, wenn auch nichtalle, Forderungen erfüllt.Erfolge in der SeelsorgeDie Seelsorge der Kalasantiner inDeutsch Goritz zeigte bald schöne Erfolge.Die Geistlichen waren bei denGläubigen weit über die heutigen Pfarrgrenzenhinaus wegen ihrer Frömmigkeitgeschätzt. Es beeindruckte vor allem,daß die heiligen Messen sehr andächtiggefeiert wurden. 1909 beschlossendie Burschen von Deutsch Goritzund Umgebung, in der Fastenzeit aufdas Rauchen zu verzichten. Vom erspartenGeld, das durch Sammlungennoch vermehrt wurde, spendeten sieder Kirche einen Meßkelch, der heutenoch vorhanden ist.1910 wurde die Kirche ein drittesund letztes Mal vergrößert; 1912/13wurde der Theatersaal gebaut, in demes von Anfang an auch moderne Lichtbild-und Kinovorführungen gab. Alldiese Errungenschaften wurden durchdie Hilfe der Bevölkerung ermöglicht.Die Kirche in Deutsch Goritz übte aucheinen Einfluß auf das Baugeschehenaus. Zwischen 1902 und 1914 wurdenzwölf neue Häuser gebaut, darunterzwei Kaufhäuser, zwei Tischlereien,ein Gasthaus und eine Schmiede.In diesen Jahren gab es auch Berufungenfür die Kalasantiner: OblateAnton Schnurrer, P. Suppan, P. Trummerund P. Großschedl. Der hoffnungsvolleAufschwung wurde durch denAusbruch des ersten Weltkriegs jäh unterbrochen.Weil die meisten Brüdereinrücken mußten, spürte auch DeutschGoritz den Mangel an Kräften.P. GustavMeßkelch von 190940Noch heute spricht man von den zwei Türmen,die von 1910 bis 1934 die Kirche zierten


1918-1928Nach vielen Schwierigkeiten erreicht:Die erste KalasantinerpfarreDie Nachkriegszeit brachte der Bevölkerung des Bezirks eine neue Staatsgrenze; es war dempersönlichen Einsatz der Bevölkerung zu verdanken, daß wenigstens das Gebiet nördlich derMur Österreich zugesprochen wurde. Langsam begann sich das Leben in Deutsch Goritz wiederzu regen, aber es fehlte in der Zeit der Inflation an fast allem. Trotzdem konnten zwischen 1921und 1922 ein neuer Calasanzaltar, eine neue Krippe sowie drei neue Stahlglocken angeschafftwerden. Die erst vier Jahre alten Bronzeglocken hatten 1915 zu Kriegszwecken abgeliefertwerden müssen.Auch das Klosterleben war indieser Zeit mühsam. Es gabwenig zu heizen, ungenügendeKleidung und kein Geld, um Essenzu kaufen. Die anfangs so großzügigeHilfe der Bevölkerung war stark zurückgegangen.P. Riebl erlitt Erfrierungenan Ohren und Zehen und beklagtesich bei P. Schwartz über das schwereLeben, war aber bereit, alle Entbehrungenzu tragen.Frischer Wind: P. BrucknerAb Jänner 1923 wehte ein frischerWind in Deutsch Goritz: Der bereits 47Jahre alte P. Riebl wurde durch den 30-jährigen P. Bruckner als Rektor abgelöst.Diesem stand der gleichaltrige P.Trummer zur Seite, der bereits ein Jahrfrüher nach Deutsch Goritz gekommenwar. P. Bruckner beklagte sich baldüber die mangelhaften Möglichkeiten,seelsorglich zu wirken: „Brevier, Ordensgebeteund Besuche sind nebenden Gottesdiensten und Versehpflichtenmein hiesiges Arbeitsprogramm“,schrieb er etwas wehmütig nach Wien.Ohne sein Wissen wurden sechsBürgermeister der umliegenden Gemeindenaktiv und baten P. Schwartzum die Erlaubnis der Pfarrerrichtung.Die erste Antwort fiel negativ aus. Aberauch P. Bruckner befürwortete kurzeZeit später dieses Ansinnen, sodaßschließlich P. Schwartz seine Zustimmunggab. Mittlerweile erfuhr der Pfarrervon Mureck von den Plänen derBevölkerung; er machte P. Trummerdafür verantwortlich und verbot im Oktober1923 den Kalasantinern den seitzwanzig Jahren in der Schule Ratschendorferteilten Religionsunterricht.Viele HindernisseIm Dezember 1923 reichten die einzelnenGemeinden persönlich um einePfarrerrichtung im Grazer Ordinariatein. Gegner dieses Anliegens dichtetenP. Trummer und Frl. Hauptmann, diesich beide sehr für die Pfarrerrichtungeinsetzten, ein Verhältnis an. Als imMärz 1924 ein Schreiben des Ordinariatesbloß zusagte, daß „die Angelegenheitder Errichtung einer Pfarre inGoritz im Auge behalten wird“, schriebder erzürnte Pfarrausschuß einen nochdeutlicheren Beschwerdebrief nachGraz, in dem alle Schikanen der letztenMonate aufgezählt wurden und einevierzehntätige Frist für konkrete Schritteeingeräumt wurde. DiesesSchreiben hatte offensichtlichErfolg. KanonikusSiener kam am 15. Mai zueiner Besprechung nachDeutsch Goritz. P. Brucknerwurde offiziell mit der Aufgabeder Pfarrerrichtung betraut,wenngleich die Hauptarbeitweiterhin in den HändenP. Trummers und Frl.Maria Hauptmanns lag. Ineinigen Ortschaften warennicht alle Bewohner für dieneue Pfarre, außerdemgab es viele falsche Gerüchte,vor allem, daßman für die neue Pfarrebezahlen werde müssen.Auf einer Versammlungin Ratschendorfim Jänner 1925 beschuldigteder MureckerPfarrer Edelsbrunnererneut P.Trummer und Frl.Hauptmann, obwohl Für die Pfarre: P.Anton Trummerbereits offiziell deren Unschuld festgestelltworden war. Frl. Hauptmann reichtedraufhin Klage gegen Pfarrer Edelsbrunnerein, der auch verurteilt wurde.Da die Bevölkerung Ratschendorfs insich uneins war, wurde schließlich entschieden,daß Ratschendorf nicht zurneuen Pfarre kommen sollte. Erst dannhörten die Schwierigkeiten auf. Auchder neue Murecker Pfarrer, der ab März1926 im Amt war, trug durch seinenhöflichen Ton zur Glättung der Wogenbei. Schikanöse Verbote in der Seelsorgewurden wieder zurückgenommen.Schon während all dieser Schwierigkeitenblühte die Seelsorge auf. P.Bruckner gründete den Jungsteirerbund,aus dessen Musikkapelle später der MusikvereinDeutsch Goritz hervorging.Im Hinblick auf die künftige Pfarrewurde bereits 1925 die Errichtung einesFriedhofs erzwungen, der vorerstunter Gemeindeverwaltung stand. Diepäpstliche Bestätigung der Kongregationim Februar 1926 ermöglichte endlichdie Erlaubnis für Lichtmeß-, PalmundFronleichnamsprozession und dieOsterspeisenweihe. Am 1. Juli 1928wurde nach vielen bürokratischen Hindernissenendlich die Pfarrerhebunggefeiert. P. GustavP. Bruckner und Br. Theodosius mit dem Männerkirchenchor41


421928-1945Pfarrerrichtung bringt Leben, Nationalsozialismus würgt wieder ab:Aufschwung vor AuflösungErst mit der Errichtung der Pfarre in Deutsch Goritz konnten nun endlich verschiedenekirchliche Vereine gegründet und die Feste des Kirchenjahres gefeiert werden: Bereits im April1929 besuchte Bischof Pawlikowski die Pfarre. Er war den Kalasantinern, die er von Wienkannte, sehr gewogen und lobte ihren seelsorglichen Eifer. Bedauerlich für die Deutsch Goritzer,daß nach P. Trummer, der wegen seiner Wahl zum Generalsekretär schon 1927 nach Wienversetzt worden war, auch der eifrige P. Bruckner 1928 Deutsch Goritz verlassen hatte müssen.Gerade diese beiden Priester aberhatten unermüdliche Aufbauarbeitgeleistet und waren inhäufigem Kontakt mit den Gläubigengestanden. Der zurückgekehrte P. Rieblwar ein ganz anderer Typ. Er unterwieszwar die verschiedenen Gruppen durchVorträge und religiöse Veranstaltungen,verließ aber selten das Kloster. Erwar amtsmüde und hatte zudem hoheSchulden auf das Haus geladen. Dieneue, gewölbte Kirchendecke konntenicht bezahlt werden. Die Kongregationüberlegte sogar, Deutsch Goritz aneinen anderen Orden abzutreten.Pfarre bringt AufschwungTrotz dieser Probleme gab es aberweiterhin einen Aufschwung in DeutschGoritz. Es wurden wieder zahlreicheneue Häuser errichtet sowie ein Gendarmeriepostenund ein Postamt eröffnet.P. Studeny kam anstelle von P.Riebl als Pfarrer und trug zunächst denSchuldenberg ab. Doch schon eineinhalbJahre später kam der fast sechzigjährigeP. Riebl als Pfarrer zurück. 1934wurde die Kirche vom BenediktinerbruderLukas Reicht mit Malereien versehen,die zum Teil noch heute (Decke)erhalten sind. DasVereinswesen blühte,denn Frl. Hauptmannals Vorsitzendedes Vereines „FroheKindheit“ war unermüdlichfür diePfarre tätig. Diekirchlichen Festewurden ausgezeichnetvorbereitet, dasTheaterspiel wiedergepflegt, Autobusfahrtenunternommenund viele Veranstaltungenim SaalBr. Lukas Reicht OSBdurchgeführt. Die politischenVerhältnisse im Ständestaattrugen dazu bei, daß daskirchliche Leben aufblühte.Der Juliputsch 1934 und dieErmordung des BundeskanzlersDollfuß konnten das lebendigePfarrleben nicht beeinträchtigen.1936 wurde einPfarrbote herausgegeben, einMitteilungsblatt, das inzwangloser Folge erschienund hauptsächlich seelsorglicheAufsätze enthielt.Anläßlich der bischöflichen Visitation1937 unternahmen Bewohner vonRatschendorf sowie die meisten Besitzerder Häuser von Hofstätten, Haselbachund Krobathen, die noch nicht zurPfarre Deutsch Goritz gehörten, denVersuch, nachträglich in die neue Pfarreübertreten zu können. Die Ansuchenfanden in Graz jedoch kein Gehör.Die Folgen des AnschlussesDer Anschluß an Hitlerdeutschlandbrachte sehr bald für das seelsorglicheLeben der Pfarre nachhaltige Einschränkungenund führte in wenigen Monatenzum fast völligen Erliegen der bisherigenVereinsstrukturen und damit derStandesseelsorge. Die Nationalsozialistenverboten die christlichen Vereine,propagierten den Kirchenaustritt,schränkten den Religionsunterricht inden Schulen ein und ließen ihn schließlichsogar auf. Das Kirchenvermögenwurde beschlagnahmt und die Kirchedazu gezwungen, selbst für ihr Einkommendurch einen Kirchenbeitragzu sorgen. Nach Beginn des ZweitenWeltkrieges wurden kriegsbedingt weitereEinsparungen angeordnet, die auchfür die Liturgie negative Folgen hatten.Die Kirchenfenster mußten verdunkeltWeltpriester Karl Rainer bei der „Christenlehre“ in Krobathenwerden, es gab Probleme mit der Beschaffungvon Hostien, der Kerzenverbrauchwar stark eingeschränkt. Am11. März 1941 wurden P. Riebl und P.Brückner von der GESTAPO verhaftet.Unter dem Vorwand, feindlicheSender gehört zu haben, wurden beidezu Zuchthausstrafen verurteilt. EinDeutsch Goritzer hatte die beiden Patres„ausgeliefert“. Am 24. März wurde„laut Verordnung über die Einziehungvolks- und staatsfeindlichen Vermögensin Österreich“ das Kloster aufgelöst.Damit wurde Deutsch Goritz füretwa vier Jahre zu einer Weltpriesterpfarre.Karl Rainer wurde zum Pfarrerernannt, nur Br. Pompilius blieb wegenseines Alters im Haus als Mesner undOrganist - und als gewöhnlicher „HerrPangratz“. Oblate Schnurrer zog zuseinen Schwestern und half ebenfalls inder Kirche weiterhin mit.Hin und wieder kamen Kalasantinerauf Besuch, sogar P. Riebl stahl sichnach Verbüßung seiner Haft heimlichnach Deutsch Goritz. Gegen Kriegsendegab es in der Umgebung von DeutschGoritz Kämpfe mit Toten und Verwundeten,sodaß der beschlagnahmte Theatersaalals Notlazarett benützt werdenmußte. P. Gustav


1945-1970Zwischen Kriegsende und Neuanfang:Langsamer WiederaufbauBereits wenige Tage nach Kriegsende kehrte P. Hugo Riebl nachDeutsch Goritz und Pfarrer Karl Rainer in seine frühere Pfarre zurück.Es war viel „Aufräumarbeit“ in seelsorglicher Hinsicht zuleisten. P. Riebl versammelte die Kinder im Sommer, um den versäumtenReligionsunterricht nachzuholen. Im Frühling 1946 wurde eineVolksmission durchgeführt, um den Gläubigen wieder einen Neubeginnim geistlichen Leben zu ermöglichen.P. Riebl und P. Punt prägten die 50er-JahrePater Hugo Riebl blieb nun Pfarrerbis zu seinem Tod im Jahr1959. Außer den beiden altenKalasantinern Br. Pompilius und denOblaten Anton Schnurrer gab es keineBrüder mehr in Deutsch Goritz.Wenig InitiativenIm Frühjahr 1949 wurde ein Tonkinoim Theatersaal installiert, das demKloster Einnahmen bringen sollte. Dasseelsorgliche Wirken beschränkte sichin diesen Jahren auf die Gottesdienste,an deren Ende P. Riebl einige Jahrelang „Merksprüche“ setzte, um dieGläubigen zu ermahnen (siehe Kasten).Die kirchlichen Strukturen hattensich geändert. Statt der Vereine gab esnun eine Katholische Jugend, die allejungen Menschen der Pfarre umfassensollte. Da P. Riebl und P. Studeny mitdem Schuldienst ziemlich ausgelastetwaren, wurden keine Anstrengungenunternommen, eine Jugendgruppe oderandere religiöse Gruppen aufzubauen.Maria Hauptmann heiratete mit 48 Jahrenden Arzt Dr. Theodor Scheck undbeendete ihre pastorale Tätigkeit in derPfarre, sodaß auch in der Kinderarbeitein Mangel zu spüren war.Merksprüche P. Riebls am Endeder Messe in der Nachkriesgzeit:„Christus ist das Leben, das Licht, dieWahrheit, der Himmel. Der Teufel ist der Tod,die Finsternis, der Lügner von Anbeginn, dieHölle. Beide ringen um deine Seele. Wemwirst du einst angehören: Christus oder demTeufel?“„Hat Gott einen Altar im Herzen der Mutter,dann hat er einen Tempel im ganzen Haus.“„In der Katholischen Kirche gibt es vielMenschliches. Aber kein vernünftiger Menschbeurteilt den Baum nach dem Fallobst und denGeist der Armee nach den Fahnenflüchtigen.“AufbauNach mehreren Aushilfspriesternkam ab 1950 P. Punt als Kaplan undRektor nach Deutsch Goritz, der verstärktden Kontakt mit der Bevölkerungsuchte und aus diesem Grund sehrbeliebt war. Er holte Frau Maria Bauer(„Frau Mitzi“) ins Kloster, die fast fünfzigJahre als Köchin bleiben sollte.Auf Gemeindeebene wurden einigewichtige Vorhaben durchgesetzt. Anfangder 50er-Jahre wurde die Hauptschulegebaut und ein Sportplatz eröffnet,die Asphaltierung zahlreicher Straßenin Angriff genommen und ein Gemeindehauserbaut, um zeitgemäßeUnterkünfte für Gemeindeamt, Gendarmerieund Postamt zur Verfügungzu haben. In diese Zeit fällt auch dieErschließung der „Peterquelle“. DasMineralwasserabfüllwerk wurde imLaufe der Jahre zum größten Arbeitgeberder Gemeinde.In der Kirche wurde ein elektrischesGeläute eingebaut, und anläßlichdes Marianischen Jahres 1954 ließ P.Punt eine Lourdesgrotte auf dem Marienaltaraufbauen, die bis zur großenKirchenrenovierung 1989 dort blieb.UmbruchMit dem Tod von Br. Pompilius1955 und P. Riebl im Jahr 1959 begannein neuer Zeitabschnitt für die PfarreDeutsch Goritz. Maria Scheck übersiedeltenach Baden, und zwei neue Seelsorgerbezogen 1960 ihren Posten inDeutsch Goritz: P. Franz Reizl als Pfarrerund P. Josef Vogel als Rektor. Währendsich P. Reizl seelsorglich größteMühe gab, für die Gläubigen da zu sein,war P. Vogel der volkstümliche Bauerund Mechaniker, der aus diesem Grundauch sehr beliebt war. Beide Priesterbemühten sich auch wieder, neue Priesterberufungenaus der Pfarre zu fördern,jedoch ohne dauerhaften Erfolg.1962 fand wieder eine bischöflicheVisitation statt, die kein besonders gutesErgebnis brachte. Über dessen Grundwar sich der Bischof nicht ganz klar -„Zurückhaltung der Seelsorger oder einDesinteresse der Leute“?Warten auf ...Langsam wurden zaghafte Anfängemit Jungschargruppen gemacht. DieChristenlehre aber verflachte mehr undmehr zu einer Pflichtübung, an der immerjüngere Jugendliche nur mehr anstandshalberteilnahmen. Die Segensandachtenam Sonntag Nachmittag wurdennicht mehr besucht und bei Einkehrtagenblieben die Burschen aus,weil die meisten während der Wocheauswärts arbeiteten. Die ersten Erneuerungennach dem Konzil betrafen hauptsächlichdie Gottesdienstgestaltung,drangen aber noch nicht tiefer in dieHerzen der Menschen ein. 1966 wurdendie Kirche und der Pfarrhof außenrenoviert. Nach dem Tod P. Vogels(1969) wurde das Kino gschlossen, daszuletzt statt Einnahmen nur mehr einDefizit gebracht hatte. Nun sollte einneues Kapitel für Deutsch Goritz beginnen.P. GustavVolkstümlich und beliebt: P. Josef Vogel43


1970-<strong>2002</strong>Nach dreißig Jahren wieder jüngere Seelsorger:Gelungene AblöseNach dem Tod von P. Vogel wurde eine Neubesetzung in Deutsch Goritz vorgenommen. AlsPfarrer kam P. Schürz, der schon als junger Kaplan einmal in Deutsch Goritz gewesen war. Derneue Kaplan war P. Johannes van den Berg, der erst vier Jahre zuvor geweiht worden war. Mitihm wirkte erstmals seit über dreißig Jahren wieder ein jüngerer Priester in Deutsch Goritz. Erstjetzt begann wieder ein seelsorglicher Aufschwung, wie er zuletzt vor dem Zweiten Weltkriegspürbar gewesen war.Eine der ersten Aufgaben des jungenKaplans war die Bildungeiner Jugendgruppe. Seit überdreißig Jahren lag die Seelsorge an Jugendlichenund Kindern mehr oderweniger brach. Bereits im Novembergab es Treffen mit über fünfzig Jugendlichen.Auch Einkehrtage für Jugendlichewurden wieder gehalten und erstmalsnahmen Jugendliche aus DeutschGoritz an Dekanatsveranstaltungen teil.P. van den Berg wurde im Frühjahr1971 zum Dekanatsjugendseelsorgerbestellt. Im Theatersaal wurde nach derSchließung des Kinos wieder die Bühnehergerichtet, und die Jugendlichenführten fast jedes Jahr ein Theaterstückauf. Für die Kinder wurden Jungscharstundeneingeführt und die Ministrantenseelsorgeneu aufgebaut. Im Sommergab es einen Jugendausflug sowieein Jungscharlager - ebenfalls etwasganz Neues für Deutsch Goritz. Derschon erstarrte Brauch der „Christenlehre“wurde aufgegeben, weil nur mehrKinder gekommen waren und das Katechismusaufsagenim Chor nicht mehrder Zeit entsprach.Sehr positiv: DorfrundenAls Ersatz dafür entstanden wenigeJahre später die Dorfrunden, bei der diegesamte Dorfbevölkerung eingeladenwar. Nach einer religiösen Unterweisungund einer heiligen Messe bliebnoch Zeit für gemütliches Beisammensein.Diese Dorfrunden werden bis heutejeden Winter durchgeführt.Der Theatersaal wurde Anfang der70er-Jahre an die Gemeinde verpachtet,die eine gründliche Innenrenovierungin Angriff nahm, bei der die originaleWandbemalung wieder angebrachtwurde. Im Nebentrakt wurde ein Probenraumfür die Musikkapelle einge-richtet, ein Raum blieb für pfarrlicheZwecke reserviert. Am 1. Oktober 1972fand die Wappenverleihung der in denletzten Jahren entstandenen GroßgemeindeDeutsch Goritz statt. Am Christkönigsfestdesselben Jahres erschiender erste Deutsch Goritzer Pfarrbrief,wenn man vom „Pfarrboten“ der Jahre1936-1938 absieht.1974 wurde das Herbergsuchen eingeführt,das sich seither zu einer festenGewohntheit im Advent entwickelt hat.Junger PfarrerIm Frühling 1975 kam wieder P.Reizl anstelle von P. Schürz als Pfarrernach Deutsch Goritz. Im selben Jahrwurden die Wege am Friedhof durchdie Jugend neu mit Schotter angelegt.Am 25. April 1982 übernahm P. vanden Berg das Pfarreramt von P. Reizl,der zwei Jahre später starb. Ein Jahrmußte P. van den Berg allein ausharren,bis wieder ein zweiter Mitbruder nachDeutsch Goritz kommen konnte, vordessen Ankunft noch umfangreicheRenovierungsarbeiten im Pfarrhof stattfanden.Am 1. Oktober 1985 zog P.Gustav Stehno, der einzige ständigeDiakon der Kalasantiner, in DeutschGoritz ein. Zunächst mußten die Gläubigendarüber aufgeklärt werden, wasein Diakon ist und was er alles tun darf.Nach wenigen Wochen war er allenbekannt und übernahm die Jugend- undJungschararbeit, die bisher Pfarrer P.van den Berg geführt hatte. Im Laufeder Jahre arbeitete er sich auch in dieKanzleiarbeit und die Friedhofsverwaltungein.Mit Hoffnung in die ZukunftDie jüngst vergangenen Jahre wirderst die Zukunft von einem sinnvollenAbstand her beurteilen können. 1989erfolgte eine geglückte Renovierungder Kirche, die das Gotteshaus auchinnen hell und freundlich erscheinenläßt. Zu einer „inneren Renovierung“der Pfarrgemeinde trug 1991 eineVolksmission bei. Die 1993 errichteteAufbahrungshalle kann zweifellos alsein kleines Schmuckstück des Ortsbildesbezeichnet werden.Mit viel Aufwand wurde 1994 derGlockenstuhl erneuert und die viertevorhandene Glocke wieder im Turmaufgehängt. Am Friedhof wurden nachund nach kleine Sanierungs- und Verschönerungsarbeitendurchgeführt.Seit 1996 feiert Pfarrer P. van denBerg jeden Sonntag und einmal unterder Woche die heilige Messe in Dietersdorf,tauft und hält die Begräbnisse.Sehr bewährt hat sich das 1998 neuerbaute Pfarrheim. War der Neubauzunächst nicht unumstritten, so zeigt ermittlerweile eine Auslastung von durchschnittlichfünf Veranstaltungen in derWoche. Eine zweiwöchige Pfarrmissionstellte einen Höhepunkt des Jubiläumsjahresdar; die Früchte werden hoffentlichin den kommenden Jahren zuernten sein.P. Gustav44Erste große Innenrenovierung seit 1934


KULTURMit der Geschichte des Klosters und der Pfarre eng verbunden:Denkmalgeschützter TheatersaalFür P. Schwartz bedeutete das Theaterspiel eine wertvolle Möglichkeit, pädagogisch und seelsorglichzu wirken. So wurde wie in anderen Kalasantinerkollegien auch in Deutsch Goritz einTheatersaal gebaut. P. Riebl stand ebenso wie P. Schwartz hinter der Idee, einen „Versammlungssaal“zu errichten. Die Bevölkerung und sogar P. Riebl selbst packten kräftig mit an. Das Holzfür den Dachstuhl wurde von der Bevölkerung von Hofstätten gespendet. Am 1. April 1913 wurdeder neue Saal feierlich seiner Bestimmung übergeben. Für den Saal wurden im Laufe der Jahreverschiedene Bezeichnungen verwendet: Versammlungssaal, Calasanzsaal, Theatersaal, Kinosaal,Vortragssaal. Bis heute hat sich jedoch keine einheitliche Bezeichnung durchgesetzt.Der Saal steht heute unter Denkmalschutz.Die Inneneinrichtung,die noch im Original erhaltenist, wurde in der Kalasantiner-Tischlerwerkstätte des Mutterhauseshergestellt. Bereits von Anfang an warer mit einer elektrischen Beleuchtungausgestattet. Der benötigte Strom wurdein einer eigenen Maschinenanlageim Keller des Klosters erzeugt. Für dieTheaterspiel 1935 unter Leitung von Frau Maria HauptmannBeheizung dienten die zwei Öfen, dieebenfalls noch heute vorhanden sind.Die Gemeinde Deutsch Goritz renovierteden Saal in den Siebzigerjahrenso, daß er heute das gleiche Aussehenwie damals hat.VorträgeIn den ersten schriftlichen Hinweisenauf den Saal wurde stets von einemVersammlungssaal gesprochen. Denndie Kalasantiner wollten sich nicht nurauf das rein religiöse Gebiet beschränken,„sondern nach Kräften auch insozialer Hinsicht durch Belehrung undUnterweisung für die Bildung eineswahrhaft christlichen ... Volkes“ sorgen.Durch den Saal war es möglich,nicht-relgiöse Veranstaltungen undVorträge außerhalb der Kirche stattfindenzu lassen.Der Saal war für damalige Verhältnissesehr modern ausgestattet, sodaßman auch neue Medien wie Lichtbildvorführungeneinsetzen konnte. Dieersten Vorträge hatten Reiseberichte,Alkoholmißbrauch und landwirtschaftlicheFortbildung zum Thema. Im Laufeder Jahre wurden auch politischeVeranstaltungen im Saal abgehalten.TheaterEin weiterer Hauptverwendungszweckdes Saales war natürlich dasTheaterspiel. Sowohl kirchliche undpfarrliche Gruppen als auch Gäste ausanderen Gegenden der Steiermark undsogar Wanderbühnen sorgten vor demZweiten Weltkrieg für durchschnittlichsechs Theateraufführungen pro Jahr.Nach dem Krieg wurde nicht mehr jedesJahr Theater gespielt. Die Einrichtungeines Kinos (1949) verhindertedie Benützung der Bühne. Etwa 1967begann die Jugend wieder regelmäßigTheater zu spielen. Seither wird fastjedes Jahr ein Stück gespielt, das vierbis fünfmal aufgeführt wird.KinoBereits seit 1913 war ein Filmvorführapparatvorhanden. Durch die Vorführung„guter“ Filme (etwa alle zweiMonate) wollte man bewußt den Kinosin den Städten entgegenwirken, die aufdie jüngere Bevölkerung „in sittlicherBeziehung ... überaus nachteilig“ wirkten.1949 ließ P. Studeny ein öffentlichesKino einrichten; bis Ende derSechzigerjahre gab es jeden Sonntagein bis zwei Kinovorstellungen, die demKloster zusätzliche Einnahmen bringensollten. Ab 1960 konnte der Kinobetriebimmer weniger die ideellen undTheaterspiel 1982 unter Leitung von Pfarrer P. van den Bergfinanziellen Erwartungen erfüllen. Nachdem Tod P. Vogels 1969 wurden daherdie Kinovorführungen eingestellt.Einst und heuteIm Zweiten Weltkrieg war der Saalvon der NSDAP beschlagnahmt unddiente Vorträgen der Partei sowie 1945auch als Lazarett. 1989 fanden im Saalmehrere Monate lang die Meßfeiernwährend der Kirchenrenovierung statt.Heute gibt es jährlich etwa vier bisfünf Veranstaltungen im denkmalgeschütztenSaal. Fixpunkte sind dieKonzerte des Musikvereins und desSingkreises Deutsch Goritz sowie dasTheater zu Ostern. Fallweise gibt esauch Veranstaltungen von Vereinenoder Schulen. P. GustavAm 1. April 1913 wurde der moderneTheater- und Kinosaal eröffnet.45


GLAUBENSLEBENPfarrangehörige erzählen:Glauben in Deutsch GoritzDamit sich ‘was bewegt!RudolfDraxler,LandwirtundFamilienvater:Ich habe schon als Jugendlicher inmeiner Heimatpfarre als Ministrantund Ministrantengruppenleiter mitgearbeitet.Als ich dann durch meineHeirat nach Deutsch Goritz gekommenbin, habe ich begonnen, beim Kirchenchormitzusingen. Mit 21 Jahren warich der jüngste. Später wurde ich in denPfarrgemeinderat gewählt. Es fiel mirnicht schwer, für eine Mitarbeit bereitzu sein, weil mir der Glaube immer vielbedeutete und ich Halt in der Bibel undim Christsein gefunden habe. Ich warüberrascht, daß ich als Zugezogenergewählt wurde. Ich versuche, durchmeine Arbeit andere mitzureißen undzur Mitarbeit zu bewegen, denn eineGemeinschaft lebt nur, wenn sich in ihrauch etwas bewegt. Auch eine christlicheGemeinschaft muß man pflegen.Ich empfinde es als Bereicherung meinesLebens, wenn ich miterleben kann,wie sich in der Pfarre etwas positiventwickelt, und ich helfe gerne mit, daßdies so bleibt.Vor einigen Jahren wurde ich eingeladen,einen Kommunionhelferkurszu besuchen. Das war für mich einegroße Verantwortung. Ich dachte mir,als Kommunionhelfer muß ich Gottnoch näher sein als bisher und dementsprechendein christliches Vorbild imLeben sein. Seit es bei uns mehrereKommunionhelfer gibt, übe ich diesenDienst nicht mehr aus, weil ich vieleandere Aufgaben habe.Die bisher intensivste Form meinesEinsatzes für unsere Pfarre war derDienst eines Firmhelfers. Es wird immerwichtiger, daß nicht nur PriesterEine junge Frau, ein Familienvater, ein Ministrant, eine Seniorin,die Pfarrgemeinderatsvorsitzende und ein eben gefirmter„junger Bersch“ kommen zu Wort.oder Diakone den Glauben und dasWort Gottes verkünden, sondern auchLaien. Sie können glaubwürdiger Zeugnisablegen durch ihr Leben inmittender Welt. Den Laien glauben die Menschenleichter, wenn sie ihr Beispielsehen. Und dann schenken sie auch denPriestern wieder mehr Glauben. In derFirmgruppe mußte ich mir zuerst dasVertrauen der Jugendlichen erwerben,und ich bemühte mich, das Beispieleines christlichen Lebens zu vermitteln,auch wenn ich weiß, daß ich wiejeder andere auch Fehler habe. Die Auseinandersetzungmit meinem Glaubenim Rahmen der Firmvorbereitung warfür mich sehr bereichernd.FlorianFlock,ErstkommunikantundMinistrant:Mir gefällt’s!Im Mai war ich bei der Erstkommunion,aber ich wußte schon im Kindergarten,was das heilige Brot ist.Ich habe mich schon sehr darauf gefreutund auch, daß ich nach der Erstkommunionministrieren darf. Mir waraber die Wartezeit zu lang. Also bin ichschon zwei Monate vor der Erstkommunionin die Sakristei gegangen um„schnuppern“ zu dürfen. Und ich durfteschon vorher anfangen. Mir machtdas Ministrieren Freude, weil ich sonahe am Altar sein kann. Ich kann schonalle Dienste, die man wissen muß. Mirgefällt auch die Gemeinschaft mit denanderen Ministranten und die Aufgaben,die es gibt. Wenn ich zur Kommuniongehe, rede ich immer mit Jesus,der dann in meinem Herzen ist.RosaTrummer,Pensionistin:In Gottes HandWenn ich an das Pfarrleben inDeutsch Goritz früher undheute denke, fällt mir zuallererstein, daß früher alles viel strengerwar als heute. Die Menschen hattenfrüher mehr Respekt vor der Geistlichkeit,vor dem Religiösen, auch voreinander.Wenn der Priester zum Versehengegangen ist, knieten wir nieder,wenn er an unserem Haus vorbeiging.So etwas wäre heute undenkbar. DerOberlehrer hat uns Schüler damals regelrechtgedrillt und darauf geachtet,daß wir in die Messe gingen oder aneiner Bittprozession teilnahmen.Den Glauben habe ich durch meineEltern gelernt, und ich möchte an ihmfesthalten, so lange ich kann. ZurSonntagsmesse nimmt mich immer jemandmit, der ein Auto besitzt. Vieleältere Leute werden mit dem Auto zurKirche gebracht. Zu Fuß könnte manheute nicht mehr gehen so wie früher.Vor dem Sterben fürchte ich michnicht. Wozu Angst haben vor etwas,dem ich nicht entrinnen kann? Wahrscheinlichhilft mir auch der Glaube,keine Angst zu haben. Seltsam ist, daßich heute nicht mehr so viel beten kannwie früher. Ich schaffe nur kurze Gebete,weil ich mich nicht mehr konzentrierenkann, aber ich denke oft: „Nichtmein, sondern dein Wille geschehe!“Was auch kommen mag, ich bin ja inGottes Hand, das gibt mir Trost undinnere Ruhe.46


BarbaraGraßl,Jugend:Neugierig machenIn das Pfarrleben bin ich eher hineingeborenworden als hineingewachsen.Als Kind war es für michdie normalste Sache der Welt, am Sonntagin die Kirche zu gehen. Natürlichkam auch bei mir die Zeit der „Jugend“,in der ich den Sinn des „Kirchganges“nicht ganz verstand. Heute habe ich fürmich selbst entdeckt, warum ich in dieKirche gehe. In den fünf Jahren, indenen ich im PGR mitarbeiten durfte,habe ich sehr viel dazugelernt.Es ist auch beim uns am Land sehrschwer, Jugendlichen auf einfachsteWeise zu erklären, was „Kirche“ ist.Trotzdem ist es immer wieder eine schöneHerausforderung - besonders dann,wenn man Jugendliche für Meßgestaltungenoder andere „christliche“ Aktivitätenin der Pfarre gewinnen kann.Gerade durch die Arbeit in der Stadtbekam ich einen neuen Bezug zumGlauben. Man sieht hier so viele alte,gebrechliche Menschen, die sich schonüber ein Lächeln freuen können. Ichweiß, wie schwer es gerade für jungeMenschen oft ist, mit „Alten“ zusammenzuleben;trotzdem sehe ich es alsGeschenk: Wenn ich zurückdenke, wasich alles von meiner Großmutter gelernthabe, merke ich, was mir allesfehlen würde, wenn sie nicht da wäre.Wie allein oft die Menschen in derStadt sind - nicht nur die älteren! Ichsehe es als meine Aufgabe, mich vielleichteinmal um meine Eltern oderSchwiegereltern zu kümmern. Es wirdnicht immer leicht sein, aber mit GottesHilfe werde ich es schaffen.Ich weiß, daß das Leben hohe Ansprüchean mich stellt. Aber ich weißauch, daß ich jederzeit, wenn ich einmalnicht mehr weiterkann, zu Gottgehen kann. Er wird es mir nicht nachtragen,wenn ich eine Lebensaufgabeeinmal nicht so lösen kann, wie es sichandere vorstellen. Ich weiß, daß Gottmich liebt, egal welche „Fehler“ ich imLeben mache. Und es ist für mich ein„wahnsinniges Gefühl“, welches Gottvertrauenich da in mir spüre. Gernmöchte ich anderen Menschen zu einemsolchen Gottvertrauen helfen.Ich kann mich noch sehr gut anmeine Schulzeit nach der Hauptschuleerinnern. Ich hatte einen tollen Religionsprofessor.Montag in der ersten Stundehatten wir immer Religion. Da durftenwir fünfzehn Minuten lang vomvergangenen Samstag und Sonntag erzählen.Witzigerweise fragten michmeine Schulkollegen immer nach meinerSonntagsmesse. Wir waren siebzehnSchüler, davon drei „praktizierendeChristen“, wobei sich zwei nicht alssolche „outen“ wollten. Ich aber erzählteeinfach offen, wie ich glaubeund was Glaube für mich ist. Zwarhielten mich einige für verrückt, dochandere, die so dachten wie ich, freutensich, daß ich darüber sprach.So ähnlich geht es mir heute manchmalin meiner Arbeit. Auch hier arbeiteich mit einigen Menschen zusammen,die Gottes Nähe noch nicht spüren. Ichspreche trotzdem darüber und merke,EdeltrudeBauer,VorsitzendedesPfarrgemeinderates:Gott gibt SinnSeit meiner Geburt lebe ich in derPfarre Deutsch Goritz. Im Pfarrgemeinderatarbeite ich mit, weilich mich für den Glauben einsetzen will- und auch für alle Menschen, die derKirche nicht so nahe stehen. Im Pfarrgemeinderatliegt es mir am Herzen, fürein Klima zu sorgen, in dem sich alletrauen, ihre Meinung zu äußern. AlsPfarrgemeinderat kann und möchte ichKontakte mit den Menschen knüpfen.Denn ich will ihnen weitergeben, daß dasVerbundensein mit Gott und das Betendem Leben mehr Sinn geben und es inschweren Seiten erträglicher machen.GLAUBENSLEBENwie schwer es sein kann, und wie schnellich seine Nähe wie Petrus leugne.Aber jedesmal freue ich mich, wennich durch meine Erzählung jemandenauf Gott neugierig gemacht habe. Ichhoffe, daß ich noch viele Menschen aufGott neugierig machen kann. Und solltenmir einmal Kinder geschenkt werden,dann hoffe ich, daß ich ihnen auchzu dieser Nähe Gottes verhelfen kann,zu der mir wahrscheinlich meine Elternverholfen haben. Man kann nichts erzwingen,aber mit Gottes Hilfe ist somanches kleine Wunder möglich!Ich möchte helfen!Josef Gangl,ebengefirmt:Sechs Jahre lang war ich Ministrant;ab und zu „mußte“ ichgehen, aber die meiste Zeit wollteich. Das Kirchengehen gehört fürmich einfach dazu.Seit der Firmung komme ich mirmehr erwachsen vor. Beim Firmunterrichthat mir gefallen, daß ich dort dasRosenkranzbeten gelernt habe und mehrüber den Glauben und die wichtigstenGlaubenswahrheiten erfahren habe.Die Pfarre bedeutet mir noch nichtsehr viel, weil ich noch nicht alles verstehe.Aber ich hoffe, das wächst nochund ich möchte auch gerne mithelfen,wo es nötig ist.Den Jugendgebetsabend finde ichwichtig. Da einige Firmlinge vom Vorjahrund von heuer zu so einem Abendkommen, glaube ich, daß wir darauseine Jugendgruppe aufbauen können.Ich möchte mich auch bemühen, daßwir wieder mehr Jugendmessen feiernkönnen. Das Beten bringt mir viel, undich bete daheim auch allein. Nach einemGebetsabend fühle ich mich innerlichleichter. Es hilft mir, zu Gott inBeziehung zu bleiben bzw. die Beziehungzu ihm zu intensivieren.47


KALA-RÜCKBLICKMUTTERHAUSREINLGASSEHoffen wirauf denHerrn!Gerufen undgesandtKongregationTime to say hello,time to say good-bye ...Am Anfang dieses neues Semestersgibt es viel Neues in derBesetzung des Mutterhauses.Wir verabschieden uns vonNovizenmeister P. Josef Wurzer,der jetzt als Pfarrer inSchwarzau tätig ist; P. AchimBayer, der von 1996 bis 1999Rektor in Mutterhaus war undnun nach Wolfsgraben zieht; P.Walter Klampfer, Pfarrer in Mariavom Siege, der jetzt nachReindorf übersiedelt, P. HelmutScheer, Kaplan und Kinderseelsorgerin der Pfarre Mariavom Siege. Br. Stefan, der nachseiner Profeß zusammen mit P.Josef und P. Christian inSchwarzau arbeiten wird.Wir sagen ihnen ein herzlichesDankeschön für alles, wassie im Laufe der Zeit im Mutterhausgewirkt haben. Gleichzeitigwollen wir die neuen Bewohnersehr herzlich grüßen: P.Ludwig Deyer, den neuen Rektordes Mutterhauses, P. GottfriedGroßsteiner, den neuen Novizenmeister,P. Bruno Meusburger,den neuen Pfarrer inMaria vom Siege sowie P. HansGrafl, den neuen Kaplan in Mariavom Siege.ProfeßfeierNach der Noviziatszeit wirdBr. Stefan am 14. Septemberseine erste Profeß ablegen. Indieser Messe werden auch Br.Kaspar, Fr. Hans und Fr. Márioihre Profess erneuern.Jüngergemeinschaft30. Pfingst-FußwallfahrtZum 30. Mal haben wir zuPfingsten unsere Fußwallfahrtnach Mariazell veranstaltet. DiesesJahr war auch Kardinal ChristophSchönborn am Pfingstmontagmit dabei. Er feierte dieFestmesse am Gnadenaltar fürmehr als tausend Pilger.JüngerversprechenAm Sonntag, 9. Juni haben 94Jünger des Zentrums Kala (Mutterhaus)das „Jüngerversprechen“erneuert. Dreizehn habenes zum ersten Mal abgelegt. Allehaben von P. Lier den priesterlichenSegen empfangen.Fr. MárioEinen wahren Festreigen bescherteuns heuer der Mai. Pfarrausflugund Wallfahrt am 1. Mainach Kleinmariazell und Hafnerbergmit vollbesetztem Bus undherrlicher Aussicht von derSchöpflwarte.Christi Himmelfahrt führteunsere Erstkommunikanten zusammenmit P.Raphael und denTischmüttern Andrea Szirch undBrigitte Stampfl zum Tisch desHerrn. Es war ein sehr schönes,liebevoll vorbereitetes und berührendesFest. Pfingsten führtewieder eine im Lauf der Tageauf über hundert „Seelen“ anwachsendeSchar von mit St.Josef Verbundenen (viele ausdem Waldviertel und auch ausOberösterreich) zur Muttergot-PfarreAusunseremLebenKommen und GehenAm Pfingstsonntag, 19. Mai<strong>2002</strong>, ist unser hochgeschätzterPastoralassistent i.R. und treuerMitarbeiter Matthias Strodl anden Folgen einer Gehirnblutung,die er vier Tage vorher währendeiner Chorprobe erlitten hatte,im 67. Lebensjahr gestorben.Matthias bewohnte mit seinerFrau Roswitha und seinem jüngstenSohn Michael eine Wohnungin unserem Pfarrhof undwar somit auch dafür verantwortlich,daß der Pfarrhof einelebendige Oase mitten in derStadt wurde. In den letzten Jahrenwaren ihm vor allem dieSeniorenarbeit und die Kirchenmusikein großes Anliegen.Seit er vor acht Jahren nacheiner schweren Erkrankung(Aorta-Aneurysma) wieder relativgenesen zu seiner Familieund in unsere Pfarre zurückgekehrtwar, lebte er besondersintensiv und dankbar für jedenTag. Er hatte großes Vertrauenin Gottes Führung und war dadurchbeispielhaft für viele Menschenin unserer Pfarre. R.i.P.!Nach dem Generalkapitel derKongregation ergeben sich fürunsere Pfarre wieder einmal Veränderungenbezüglich der Besetzungder Seelsorger: PfarrerP. Walter wird nunmehr in derNachbarpfarre Reindorf als Kaplanwirken, und P. Helmut hatum ein Jahr der Beurlaubunggebeten und wird als Provisor inden Pfarren Ober- und Niederkreuzstetteneingesetzt sein. Derneue Pfarre P. Bruno Meusburgerwurde am 1. Septemberdurch Weihbischof Dr. LudwigMatthias StrodlSchwarz SDB in sein Amt eingeführt;P. Hans Grafl wird ihm,aus Reindorf kommend, als neuerKaplan zur Seite gestellt.Unsere Fußwallfahrt (28.April - 1. Mai; wir gedachtenauch des 10 Jahre-Jubiläums derPriesterweihe P. Helmuts), dergroße Pfarrheurige am 8. Juniund unser Sommerlager in Badgasteingaben Anlaß, zurückzublicken,Abschied zu nehmenund in die Zukunft zu schauen.P. HorstWOLFSGRABEN„Man mußdasVergangeneloslassenkönnen, ...... um Neues zuerblicken“„Loslassen“ von der PfarreWolfsgraben hieß es für mich(P. Felix), um für die neue Aufgabe- einen Einsatz in Brasliien- bereit zu sein. Nach fast achtzehnjährigemWirken, in demvieles in der Pfarre gewachsenist, besonders auch an menschlichenund geistlichen Beziehungen,kann ich diesen Schritt nurim Vertrauen auf die FührungGottes setzen. Danken möchteich allen, die am inneren undäußeren Aufbau der Pfarrgemeindeund auch am Miteinanderin der Hausgemeinschaftmitgetragen haben.48


KALA-RÜCKBLICKtes von Mariazell. Dort feiertenwir und die Pilger der anderenKalasantinerorte mit unseremKardinal die heilige Messe.AbschiedDer heurige Frühling war fürdie ganze Kalasantinerfamiliesehr spannend, weil ein Generalkapitelimmer eine Reihe vonVeränderungen in der Personalbesetzungmit sich zu bringenpflegt. In St. Josef verabschiedenwir uns von P. Rektor Andréund danken ihm für seinen konsequentenund beharrlichen Einsatzfür unsere Gemeinschaft.Vielen wird er auch als Beichtvaterund geistlicher Begleiterabgehen, wobei er vorhat, montagsimmer wieder in der Reinlgasseseine Dienste anzubieten.P. Bruno kommt als Pfarrer nachMaria vom Siege und P. Danielfür ein Jahr (vor seinem Brasilieneinsatz)als Moderator nachWolfsgraben. Wir haben unsereMitbrüder am 29. Septemberdankbar verabschiedet. Als neuenRektor dürfen wir P. JohannesJammernegg bei uns begrüßen,den vorzustellen sich alsnicht nötig erweist, weil er mittlerweileein „treuer“ Reinlgaßlerim Herzen ist und war und bereitsvon 1985 - 1996 Hausoberervon St. Josef war. P. Felix wirdwährend seines Sabbatjahres St.Josef als Stützpunkt verwendenund dem Kollegium St. Josefzugeordnet sein. Insgesamt stelltdie Neuordnung doch einenziemlichen personellen Aderlaßfür unser Haus dar.Das Fronleichnamsfest amEnde des Wonnemonats durftenwir mit großer Freude undzahlreicher Beteiligung und beibestem Wetter feiern, ebenso dasanschließende Gartenfest.Jugendlager in St. LorenzenErneuerungenIm Sommer gingen wieder einigeRenovierungsprojekte überdie Bühne: Wir konnten unserenPfarr- und Theatersaal erneuern(Beleuchtung, Boden,Wände...), unser Spielplatz erhielteinen neuen Belag, weilder alte schon ziemlich „durchgewetzt“war. Alles zusammenkostet etwa 35.000 Euro. Gottsei Dank gibt es viele Helfer undauch unser neuer PGR-Finanzausschußhat sich mit dem sonntäglichen„Frühschoppen“ eineKommunikations- und Finanzierungsquelleeinfallen lassen.Im Sommer gab es einige Lager:P.Raphael mit den Kindergruppenleiternund KöchinnenElsabeth Simmer und GertrudeScharizer auf Kinderlager inKirchbichl (Tirol), P. Daniel undP. Erich (dieser mit SSr. Romanaund Magdalena) je eine Wochemit Familien in Donnersbach(Steiermark) und P. Erichmit Fr. Thomas und Sr. Romanasowie unserer hervorragendenKloster- und Lagerköchin EvaHatwieger auf einem außerordentlichschönen Jugendlager inSt. Lorenzen am Wechsel. DieseJugend gibt Hoffnung fürunsere Pfarre, für die Kircheund die Welt!Unsere langjährige Köchin,Frau Johanna Kollmann, die unsoft mit Köstlichkeiten verwöhntund auch große Feste mit fasthundert Gästen meisterhaft gemanagthat, hat sich einer Augenoperationunterzogen, undwir hoffen sehr, daß sie wiedergut sehen wird. Unser MitbruderP.Huschka mußte im Sommerwieder einige Wochen im Elisabethinenspitalverbringen, umwieder zu Kräften zu kommen.P. ErichGanz herzlich danke ich „derAnni“ (Zeinler), die fast vonAnfang an mitgeholfen hat. IhrEinsatz war sehr intensiv undvielfältig. Neben ihrer beruflichenTätigkeit als Kindergärtnerinwar sie die Seele des HausesBethanien und hat für dasleibliche Wohl der Bewohnerund Gäste gesorgt; in der Pfarrestand am Anfang der Aufbauder Kinderarbeit (Jungschar,Erstkommunionvorbereitung),der Schola, Kindermessen,Nachtgebet ... im Vordergrund;ihre Sorge galt ebenso derJüngergemeinschaft, dem PGRund Mitarbeiterkreis und allem,was anfiel. Ein sehr zeitintensiverAufwand war die Buchhaltungfür Pfarre und Kollegiumsowie die Matrikenführung. Umihr ein kleines „Vergelt’s Gott“zu sagen, wurde ihr im Rahmendes Nachtgebetes am 21. Junivon seiten der Pfarre eine Statuedes heiligen Johannes des Täufersüberreicht. Die Kalasantiner-Kongregationhat ihr denTitel einer Ehrenoblatin verliehen.Sie ist im August in ihreWiener Wohnung zurückgekehrt.Danke, Anni!Mit 1. September wird dieneue Besetzung des Hauses„Bethanien“ ihr Wirken beginnen:P. Daniel Schmalwieserals Moderator der Pfarre (fürein Jahr), P. Achim Bayer alsHausoberer des Kollegiums undSchulseelsorger im Sacré Cœurin Pressbaum, Sr. Eveline Bettstein,ebenfalls im Sacré Cœurim Internat und in der Seelsorgetätig, Sr. Lisbeth Schmidwirkt bereits seit 1997 in Hausund Pfarre. Ihnen allen wünscheich Gottes Kraft für ihrWirken in Wolfsgraben.Mir (P. Felix) wurde von derGemeinschaft ein Sabbatjahr ermöglicht;in dieser Zeit bin ichdem Kollegium St. Josef/Reinlgassezugeteilt. Am 8. Septemberwar im Rahmen der heiligenMesse meine VerabschiedungAnni Zeinler (links im Bild), P. Teodor, P. Felixund die Einführung P. Daniels.Chronik:Herz Jesu-Fest: Anbetung von7. bis 9. Juni, feierlicher Gottesdienstim Pfarrgarten und Prozession,anschließend Frühschoppen.Feldmesse und Segnungeines Löschfahrzeuges derFF Wolfsgraben am 14. Juli.Jungscharlager in Zell am See/Hochfallegg mit 36 Kindern undJugendlichen sowie elf Betreu-ern. Fußwallfahrt nach Heiligenkreuzam 1. September, Kindermesseim FF-Haus im Rahmendes Familienfestes am 15. September.„Fest der Freude“:Dankmesse für gemeinsameEhejahre am 22. September.Ich danke dem Herrn für alles,was Er mir in den Jahren desWirkens in Wolfsgraben geschenkthat und bitte um SeinenSegen für das Kollegium unddie Pfarre.P. Felix49


KALA-RÜCKBLICKDEUTSCH GORITZJubiläumsjahr<strong>2002</strong>RadiomesseAm 9. Juni wurde zum zweitenMal eine Messe aus DeutschGoritz im Rundfunk übertragen.Das Jubeljahr war Anlaß für uns,noch einmal diese Aufgabe zuwagen. Der Kirchenchor, Schülerund eine eigens zusammengestellteSinggruppe gestaltetenzusammen mit dem Volk dieeher modern gehaltenen Gesängedieses Gottesdienstes. VieleZuhörer daheim bemängelteneinen kurzen Übertragungsausfallam Beginn der Messe.Jubiläums-PfarrfestAm letzten Junisonntag fandunser jährliches Pfarrfest statt,für das wir uns einige Besonderheiteneinfallen haben lassen.Es gab ein großes Festzelt, umfür Schlechtwetter gerüstet zusein, außerdem verwendeten wireinen neuen Festplatz: die Stände,Tische und Bänke wurdenauf der Wiese neben der Aufbahrungshalleaufgestellt. DieMusikkapelle spielte den Gottesdienstund danach zum Frühschoppen.Es gab Darbietungendes Kindergartens und des Kirchenchoressowie des Singkreises.Der aus den Medien bekanntePfarrer Ochabauer waram Nachmittag kurz zu Gastund stellte sein Buch „ZumMenschsein gerufen“ vor. Fürdie Kinder gab es ein kleinesRingelspiel. Erich Senkl grillteein besonders großes Schwein,aber auch an Grillhenderl undSchnitzel erfreuten sich dieMitfeiernden. Zahlreiche Kellnerhalfen diesmal, um der großenZahl der Besucher gerecht zuwerden. Nicht zuletzt durch dasschöne Wetter war es ein besondersgelungenes Fest. Für die vielenmühevollen Vorbereitungensei dem Pfarrgemeinderat undganz besonders Frau EdeltrudeBauer ein großes Danke gesagt.Wallfahrt nach MariazellEin besonderer Höhepunktwar die Wallfahrt nach Mariazell,die Ende Juli stattfand. Eswar die erste Mariazeller Wallfahrtnach einigen Jahren Pause,in denen wir andere Wallfahrtsortein den Nachbarländern aufgesuchthatten. Neben den Erwachsenennahmen diesmalauch zahlreiche Jugendliche,Ministranten und Kinder an derWallfahrt teil, sodaß es wirklicheine große Pfarrwallfahrt war.Leider konnte die jährliche Fußwallfahrtaus Termingründennicht zur selben Zeit stattfinden,dafür gab es einige Radfahrer,die bereits am Tag vorher aufgebrochenwaren, um in Mariazellan unserer Messe teilnehmenzu können, die die Jugendlichenmusikalisch gestalteten.Insgesamt nahmen hundertvierzigPersonen an der Fahrtteil. P. GustavDie Jugendgruppe bei der Mariazeller WallfahrtBLUMAUJesus zudenMenschentragenWallfahrtsimpressionenAm Freitag, den 17. Mai <strong>2002</strong>machten wir uns auf den Wegnach Mariazell. Als „pilgerndesVolk Gottes“ marschierten wirvier Tage lang und machten unserneut bewußt, daß der Weg desGlaubens wie dieser Weg ist:manchmal gerade und eben unddann auch wieder steil und steinig.Ein paar Mal machten wirauch die essentielle Erfahrungdes „Umkehrens“... Beeindrukkendwar, daß sich auch einigeFirmkandidaten aufmachten undsich vor der Länge des Wegesnicht abschrecken ließen. Einigevon ihnen hielten sogar biszum Schluß durch.Monika SpitalerJungscharabschlußfesteGünselsdorf: Nach einer Andachtim Pfarrgarten ging es mitdem Traktor ab zum GrünenTeich. Unter Anleitung unserergroßen Jungscharkinder durchliefendie Kleineren einen lustigenStationenbetrieb. Beim anschließendenWürstchengrillen- was könnte besser schmeckenals Kartoffeln mit Erdbeeren,Paradeiser und Banane - vergingdie Zeit im Flug.Irene RanischTeesdorf: Wir begannen unserAbschlußfest mit einer Kindermesse.Anschließend gab esbei Kaffee und Kuchen ein gemütlichesBeisammensein. Fürdie Kinder war aber das Festdamit noch nicht zu Ende. Fastalle Kinder wollten die Nacht inZelten verbringen. Beim Lagerfeuerund Würstchengrillen hattenwir noch jede Menge Spaß.Geschlafen hat wahrscheinlichniemand wirklich. Bei einem gemeinsamenFrühstück verabschiedetenwir uns in die Sommerferien.Kindersommerlager <strong>2002</strong>In der ersten Juliwoche fuhrendie Kinder aus den PfarrenGünselsdorf/Teesdorf und Blumau-Neurißhofauf Kinderlagernach Wagrain. Wir genossen diewarmen Tage im Erlebnisbadund dort hauptsächlich in derTatzelwurmrutsche. Die Kinderzeigten ihre Kreativität bei einemTöpferworkshop. Am Mittwochstand eine Wanderung aufdem Programm. Am letztenAbend wurde gegrillt und in derDisco legten die drei DJs Martin,Christoph und Michael auf.Freitag feierten wir gemeinsamheilige Messe und machten unsauf den Heimweg.Silvia RudolfJungscharBlumau-Neurißhof: Wir habenheuer erstmals während derSommerferien mit unseren JungscharkindernKreativtage veranstaltet.Tatsächlich kamenweit mehr Kinder als angenommen,und wir haben drei Tagelang intensiv miteinander verbracht.Es wurde gebastelt, gemalt,gesungen, und es wurdemir einmal mehr bewußt, wieschwierig es ist, in Gemeinschaftzu leben! Solche Unternehmensind aber auch immer wiedereine Chance zu lernen und mitanderen umzugehen und zu erfahren,daß es noch Möglichkeitengibt, sich die Zeit mitmehr Sinn zu vertreiben, als nurvor dem Fernseher oder demComputer zu sitzen.Rosmarie Halper50Sommerlager in Wagrain


KALA-RÜCKBLICKREINDORFSCHWARZAU... sollblühendesLandwerden!Auch heuer gab es wieder dreiFerienwochen für Erwachseneund Kinder in Laubegg, auf derWurzeralm und in Aigen/Schlägl(gegenseitige Ermutigung imGlauben, Erholung in der Natur,im Schwimmbad, auf dem Sportplatz)sowie zwei für Jugendliche,darüber hinaus das Weltjugendtreffenin Toronto sowieeinen Besuch der Ministrantenund ihrer Familien aus Bernau inBayern in unserer Pfarre (mitheiligen Messen, Besinnungsabendund Grillfest im Garten).TorontoDie Begegnungen mit demPapst, besonders die Abschlußmesse,waren der Höhepunkt.Die Jugendlichen waren zu Tränengerührt, als dieser, nach außen„alt“ aussehende Papst zuihnen sprach. Er redete ermutigend,er sprach über das Lebenund über Jesus, dem wir folgensollen. Er improvisierte seineReden und klopfte mit der Handzum Rhythmus der Lieder undSprechchöre. Ich habe gemerkt,wie die Jugendlichen nach seinenWorten durstig sind. Sie sindklar und einfach; sie sind Leben,inhaltsvoll und bedeuten viel. Fürmich sind sie Wahrheit und Orientierung,sie sind Worte Christi,das wahre Evangelium.Br. TamásMedjugorjeUngeduldig hatten wir ReindorferJugendlichen auf die Fahrtzum Sommer-Jugendfestival inMedjugorje gewartet. Die Ungeduldsteigerte sich zur Glaubensprüfung,als unser Reisebus 13Stunden später als geplant kam.So haben wir diesmal Medjugorjesehr positiv für Wachstum undVertiefung unseres Glaubens erfahren.Besonders ich, da ich daserste Mal bei einer Erscheinungder Mutter Gottes dabeisein durfte,- und das in allernächster Nähezur Seherin Maria.Die Busfahrt zum Jugendlagerin die Slowakei war bei Sturmund Regen abenteuerlich. VielAustausch, Freude, Segen undsogar Badewetter erlebten wirmit unseren slowakischen Gastgebern.Ein Höhepunkt war derBesuch eines neuen Wallfahrtsorteszu Mariä Himmelfahrt. Vorder Rückfahrt erlebten wir eineGebetserhörung: Der Bus kamschon nach dem ersten Rosenkranzgesätzchenmit nur einerhalben Stunde Verstpätung an.P. PeterWir danken dem Herrn, daßüber 300 Kinder, Jugendlicheund Familien im Sommer gemeinsammit uns und vor allemmit Jesus unterwegs waren.Die Wallfahrergruppe in Medjugorje„Transferliste“Sr. Eveline Bettstein übersiedeltvon der SchwesternniederlassungSchönbrunn-Vorparknach Wolfsgraben, P. Hans Graflaus unserem Kollegium ins Mutterhaus.Wir danken beiden fürihr Engagement in unseren Pfarrenund wünschen ihnen GottesSegen für ihren weiteren Lebensweg.P. Walter Klampfer, bisherPfarrer in Maria vom Siege,kommt als Kaplan nach Reindorf.Auch Br. Mario vom Mutterhaus,ein „Weltmeister“(Bra-silianer), der schon bisher in derPfarre Schönbrunn-Vorpark dieMinistrantengruppe leitete, wirdab September mit uns leben undwirken. Wir wünschen beideneinen guten Start bei uns, imHaus der heiligsten Dreifaltigkeit.Sr. Luise/P. Hans„Wenn nichtder Herrdas Hausbaut ...“Wallfahrt nachTschenstochauEine Gruppe von 26 Personennahm im Mai an der Wallfahrtnach Tschenstochau teil.Bei der Hinfahrt feierten wir inder Bischofskirche in Olmütz(Tschechien) die heilige Messe.Am Gnadenort selbst hatten wirdie sonst seltene Gelegenheit,direkt beim Gnadenbild der„Schwarzen Madonna“ die heiligeMesse zu feiern. UnzähligeKinder, Jugendliche und Erwachseneaus ganz Polen strömenhier unaufhörlich zu ihrerMutter! Wir besuchten außerdemdie Bischofskirche in Krakau;in dieser Stadt war PapstJohannes Paul II. vierzehn JahreBischof. Beeindruckend warfür uns auch Wadowice, der Heimatortdes Papstes; dort konntenwir die Kirche und sein Geburtshaussehen. Die Heimfahrtführte uns zu einem weiterenWallfahrtsort: Levo¹a in der Slowakei.Die Marienkirche liegtdort auf einem Berg, der voneinem Teil unserer Pilgerscharzu Fuß erstiegen wurde. In derZeit des Kommunismus war dortein geistliches Bollwerk, zu dembei Fußwallfahrten vor allem dieJugend immer wieder zusammenströmte.SommerlagerDer erste Teil der Ferien- undUrlaubszeit ist wie gewöhnlichetwas ruhiger verlaufen. Mitdem Sommerlager des Missionszentrumsin der letzten Juliwochebegann wieder der geistlicheEinsatz. Thema der diesjährigenLagerwochen war das WortGottes und wie man es in seinenvielen Dimensionen tiefer erfassenkann. Ein Wort, das besondersbeim Lager der Pfarre alsLeitwort diente, lautete: „Denen,die Gott lieben, gereicht alles zumbesten.“ (vgl. Röm 8,28) Auchbeim zweiten Sommerlager desMissionszentrums war das WortGottes wieder das Thema.JugendwallfahrtAnfang August fuhr ein Busvoller Jugendlicher zum Jugendfestivalnach Medjugorje. Anschließendfolgte eine Wallfahrtdurch Italien. Gleich zu Beginnerhielt die Gruppe mit P. Christianund einigen Schwestern dieMöglichkeit, bei einer Audienzdes Papstes in Castel Gandolfodabeizusein. Alle bezeugten, daßsie sehr beeindruckt davon waren.Nicht weit von Rom entferntliegt der Ort Genazzano, wo sichdas Originalbild der „Mutter vomGuten Rat“ befindet, wovon dasGnadenbild in Schwarzau eineKopie ist. Von dort aus haben dieJugendlichen noch die heiligeMaria Goretti in Nettuno, dieheilige Rita in Cascia und andereHeiligengedenkstätten aufgesucht.Diese Heiligen mögen auchweiterhin ihre wahren Freundeund Helfer sein.P. GottfriedSchwarzauer Pilgergruppein Tschenstochau51


Abonnementpreis: (4 Nummern pro Jahr):• 5,80. Zuschriften und Bestellungen an: “Redaktionder Kalasantiner-Blätter“, 8483 Deutsch Goritz 25.Zahlungen und Spenden an Konto-<strong>Nr</strong>. 7800-001104bei „Steiermärkische Sparkasse“, BLZ 20815.Einzelverkaufspreis: • 1,60.Hochaltar Deutsch Goritz: Statue der Unbefleckten Empfängnis (1910)Photos: Ahrer, Archiv(16), Baumgartner, Fasching,Klosterer, Maller,P. Gustav (6), P. Peter,Pongratz,Strodl.Scheucher,KALASANTINERBLÄTTERReligiös-soziale QuartalsschriftMedieninhaber und Herausgeber: Kalasantiner-Kongregation,Gebrüder Lang-Gasse 7, 1150 Wien. - Verwaltung undBestellungsannahme: 8483 Deutsch Goritz25. - Bankverbindung: SteiermärkischeSparkasse, BLZ 20815, Kontonummer:7800-001104. - Druck: Koralpendruckerei8530 Deutschlandsberg. Verlagsort:8483 Deutsch Goritz.P.b.b. Verlagspostamt 8483, GZ 02Z032389 MErscheinungsort: Deutsch Goritz52

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