MACH - Marcus Mazzoni
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Herausgeber: Die Hilfsbereitschaft e.V.<br />
Auflage: 2000,<br />
Text und Konzeption: Gabriele Kammerer, Freie Journalistin,<br />
Satz, Gestaltung: <strong>Marcus</strong> <strong>Mazzoni</strong>/team xnf,<br />
Kostenlos zu beziehen bei :<br />
Treffpunkt Hilfsbereitschaft<br />
Torstr. 231, 10 115 Berlin<br />
Wir danken der Senatsverwaltung für Arbeit, Soziales und Frauen<br />
für die freundliche Förderung dieses Magazins<br />
Print Design<br />
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Konzeption und Gestaltung<br />
Logo<br />
Event-Magazin<br />
Editorial<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
schön, dass wir mit Ihnen zusammen ein wenig durch die<br />
Landschaft des engagierten Berlin spazieren können – so dachten<br />
wir, als die Zündidee für diese Magazin entstand.<br />
Denn es hat sich wahrhaftig viel ereignet, entwickelt, etabliert,<br />
was gar nicht selbstverständlich ist aus unserer Sicht. Berlin verfügt<br />
trotz aller seiner sonstigen Probleme über ein sehr engagiertes<br />
Netzwerk vielfältiger Vereine, Initiativen, Projekte,<br />
Verbände, die allesamt nur eines wollen: diese Stadt lebenswerter,<br />
solidarischer, interessanter und wacher für die gesellschaftlichen<br />
Anliegen zu gestalten. Ein Netzwerk, dessen<br />
Knotenpunkte durch Menschen geknüpft werden, die es ernst<br />
meinen mit diesen Werten in unserer Stadt und sich selbst als<br />
Aktive dafür einbringen. Wie viel Zeit, Lebenserfahrung,<br />
Menschenkenntnis, aber auch Wissen, Fähigkeiten und vor allem<br />
Zielstrebigkeit, Unbeirrbarkeit gehören dazu, sich immer wieder<br />
für eine gute Sache einzusetzen und dafür, dass unsere<br />
Gesellschaft menschlicher wird. Das erfahren Sie in diesem<br />
Magazin an Hand lebendiger, anschaulicher Beispiele. Und es<br />
erwartet Sie vielleicht unverhofft Tatendrang, Lebensfreude,<br />
Gemeinschaftsgefühl und nicht zuletzt Spaß an dem Erreichten,<br />
der allen Beteiligten im freiwilligen Engagement zuteil wird.<br />
Wir als Berliner Freiwilligenagentur haben uns nun schon etliche<br />
Jahre für diese Verknüpfung und Veröffentlichung eingesetzt<br />
und mitgewirkt, wenn es darum ging, das freiwillige<br />
Engagement in Berlin attraktiv und angesehen zu machen.<br />
Daher verbinden wir die Entstehung dieses Magazins mit den<br />
gerade im Internationalen Jahr der Freiwilligen so intensiven<br />
Kooperationen und gemeinsamen Werkstücken wie dem Ersten<br />
Berliner Freiwilligentag, dem Internationalen Kongress, den<br />
Runden Tischen und vielem mehr. Über 130 Berliner<br />
Freiwilligenorganisationen aus allen Themenfeldern haben hierzu<br />
beigetragen, ihnen sei hiermit gedankt und ihre Arbeit<br />
gewürdigt. Denn: „Freiwillig aktiv in Berlin“ sein geht gemeinsam<br />
am besten – und das soll auch so bleiben.<br />
Unser Dank geht auch an die Berliner Senatsverwaltung für<br />
Arbeit, Soziales und Frauen, die dieses Magazin ermöglicht hat.<br />
Ihnen nun ein vielfältiges Lesevergnügen bei Ihrer Tour durch<br />
das Freiwillig aktive Berlin.<br />
Ihre Herausgeberin<br />
1<br />
Helga Metzner<br />
1. Vorsitzende Die Hilfsbereitschaft e.V.<br />
Ein gutes Geschäft<br />
In Oxfam-Shops werden aus<br />
Zeitspenden und Sachspenden<br />
Hilfsgelder<br />
Es sind Berge von Kleidern, die die vier Frauen sortieren. Die mit<br />
Fehlern oder Flecken kommen in den blauen Sack, was nicht<br />
mehr zu retten ist, in den schwarzen, und rot ist der Sack für<br />
die kommende Saison. Die restlichen Mäntel, Hosen, Blusen,<br />
Pullis werden auf Bügel gehängt und einsortiert. Die Arbeit läuft<br />
auf Hochtouren, denn in wenigen Wochen eröffnet hier der<br />
zweite Berliner Oxfam-Laden – in bester Lage, direkt am<br />
Kurfürstendamm.<br />
„Wir machen Überflüssiges flüssig“ – so wirbt die internationale<br />
Organisation. Das Prinzip ist einfach: Es wird um gebrauchte<br />
Sachen wie Kleidung, Haushaltswaren, Spielzeug und Bücher<br />
gebeten, die kostenlos zur Verfügung gestellt werden sollen. Die<br />
werden sortiert und verkauft – der Erlös wird für einen guten<br />
Zweck eingesetzt. Aus Wintermänteln werden so<br />
Wasserleitungen im Sudan, aus Omas Sammeltassen ein<br />
Minensuchgerät in Kambodscha. Die große Hilfsorganisation<br />
engagiert sich ebenso in langfristigen Selbsthilfe-Projekten wie<br />
auch flexibel in Notsituationen. So hat Oxfam jetzt zu Spenden<br />
für die Zivilbevölkerung in Afghanistan aufgerufen.<br />
Die Sortiererinnen sind neu dabei. Sie freuen sich auf die<br />
Eröffnung „ihres“ Ladens, in dem sie auch verkaufen und<br />
abrechnen werden. Aber es geht ihnen nicht darum, Kaufladen<br />
zu spielen. Sie kennen den Ansatz von Oxfam, und dieser<br />
Hintergrund ist ihnen wichtig. Für Sylvia (das „Du“ gehört bei<br />
Oxfam dazu) ist es wichtig, dass sie sich für eine gute Sache einsetzt<br />
– „und hinterher hat man ein gutes Gefühl.“<br />
Seit fünfzehn Jahren gibt es Oxfam-Läden auch in Deutschland,<br />
und das Netz soll ausgebaut werden. Der Kudamm-Shop ist der<br />
elfte hierzulande, dreißig sollen es in absehbarer Zeit sein. Die<br />
Arbeit mit engagierten Freiwilligen ist das Rückgrat von Oxfam:<br />
Die 1.000 Läden europaweit werden von 22.000 Ehrenamtlichen<br />
am Laufen gehalten. Entsprechend eingespielt ist auch die<br />
14<br />
Struktur: Pro Laden gibt es eine Leiterin – auch sie unbezahlt –<br />
und rund 50 Mitarbeiterinnen (erfahrungsgemäß sind darunter<br />
zwei oder drei Männer). Einen halben Tag pro Woche investiert<br />
jeder, ab und zu finden Shoptreffen statt, und Extras wie das<br />
jährliche Weihnachtstreffen sind auch fest eingeplant.<br />
Die Hauptamtlichen bei Oxfam sind am Anfang natürlich mit Rat<br />
und Tat dabei. Schon die Ausbildung der neuen Mitarbeiter –<br />
und da gibt es vom Sortieren über das Auspreisen bis zum<br />
Umgang mit Kasse und Kunden einiges zu lernen – wird aber<br />
teilweise von erfahrenen Freiwilligen anderer Läden übernommmen.<br />
Und wenn die Sache erstmal richtig läuft, liegt das<br />
Geschäft in der Verantwortung des freiwilligen Teams.<br />
Die pensionierte Betriebswirtin Steffi Grzeskowiak ist aus dem<br />
ersten Berliner Oxfam-Shop zum Einlernen an den Kudamm<br />
gekommen. Sie genießt die Verantwortung, die den Freiwilligen<br />
übertragen wird. „Ich unterstütze den Gedanken der<br />
Umverteilung von Reich zu Arm. Und hier weiß ich: Ich bin ein<br />
Rädchen in diesem Umwandlungsprozess.“<br />
„Ich unterstütze den Gedanken der Umverteilung von Reich zu Arm.<br />
Und hier weiß ich: Ich bin ein Rädchen in diesem<br />
Umwandlungsprozess.“<br />
15<br />
Hinterher hat man ein<br />
gutes Gefühl.“