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Bericht komplett - Airworld Modellbau

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98 JETS FMT 06 | 08 Frank Vieten<strong>Airworld</strong>s L-39 Albatros als E-ImpellermodellBeim Durchstöbern der Google-Bildergalerienentflammte dann die Liebe auf den erstenBlick. Die dort abgebildete Albatros L-39 in derLackierung des amerikanischen „Patriots“-Jet-Teams wurden zum Objekt der Begierde. Diemodellfliegerische Umsetzung sollte mit der1:7-Albatros von <strong>Airworld</strong> gelingen können,hatte sie doch eine erfolgreiche Vergangenheitauch als Impellermodell mit V-Antrieben.EPOWERNach vier Jahren Turbinenfliegerei packte mich der Rappel. DanielSchübeler brachte seinen DS-94, einen 120-mm-Impeller, auf den Markt undrein nominal sollte dieser den gleichen Schub erzeugen können wie meineFrank-TJ-67-Turbine. Auch wenn der Geruch von Jet A-1 mir beruflich vertrautist, im Auto mochte ich ihn einfach nicht mehr riechen. Nun, back to theroots, das gesamte Turbinenmaterial wurde verkauft und ein geeignetes, einziehfahrwerktauglichesJet-Modell für den besagten DS-94 sollte her.Etwas Glück undeinige ModifikationenMit knapp 1,80 m Länge und 1,36 m Spannweiteversprach die „Kleine“ von <strong>Airworld</strong> einepassende Basis zu bieten. Bei e-bay konnte ichglücklicherweise einen Rumpf der <strong>Airworld</strong>-Albatros erwerben und mit Ersatzteilen von<strong>Airworld</strong> <strong>komplett</strong>ieren. Um die Flächenbelastungzu senken, entschied ich mich zumEigenbau von durchgehenden Tragflächenmit 1,50 m Spannweite. Ein Profil-Strak vomMH-43 auf NACA 64A010 hatte sich auch schonbeim Jurassic hervorragend bewährt undwurde übernommen. Da die Flächen regulärmit einer Steckung an den Rumpf angestecktwerden, wurde der Rumpf auf der Unterseiteim Bereich der Tragfläche <strong>komplett</strong> geöffnetund die vorhandene Profilanformung ausgefräst.Ein Kohle-Pappelsperrholz-Sandwichspantbildet die vordere Flächenaufnahme,bestehend aus zwei 8-mm-Kohlerohren undzwei neunpoligen Sub-D-Steckern für denautomatischen Anschluss der Servos bei derFlächenmontage.Die Rumpfdurchbrüche der Triebwerkseinläufewurden gefräst, die äußeren Verkleidungenangeklebt und der Y-Einlauf eingepasst.Dieser bietet eine gewisse Variabilität, vor allemaber den idealen Durchmesser von 120 mm fürden Anschluss des Impellers. Die notwendigenRumpfspanten wurden ebenfalls aus Kohle-Pappelsperrholz-Sandwich hergestellt. DasSeitenleitwerk besteht aus leichtem Vollbalsa,das Ruder ist in einer Hohlkehle geführt.Im vorderen Rumpfteil befinden sich zweiparallel verlaufende Stringer aus Sandwichmaterial,die von der vorderen Flächenaufnahmebis in die Rumpfspitze reichen. Sie bilden dierechte und linke Begrenzung für den Bugfahrwerksschacht,an ihnen ist die Pneumatik desvorderen Bugfahrwerks angeschlagen und dasAkkuaufnahmebrett kann hier mit Kunststoffschraubenbefestigt werden.


99Die Tragfläche –Besonderheiten und TechnikÜber einen CNC-Flächenservice wurden zweisuper geschnittene Kerne für die Tragflächegeordert. Ein auf 10% aufgedicktes MH-43dient als Innenprofil. Außen wurde auf dasNACA 64A-010 zurückgegriffen. Um die Kräftedes Fahrwerks bei der Landung sicher aufnehmenzu können, wurden zwei Sandwichrippenmit dem Abstand der Fahrwerkspneumatik inden Kern eingearbeitet. Zwischen diesen befindensich 14 mm dicke, mehrfach verleimteHolzbrettchen, die mit den Rippen verzapftsind. Da sollte also nichts passieren können. Zusätzlichverhilft 192er-Kohlegewebe zu ordentlicherFestigkeit. Nach außen hin sorgt 90er-Glasmatte für eine Verstärkung der Beplankung.Verklebt wird das Ganze mit Epoxidharz. Die3°-V-Form des Originals habe ich so weit reduziert,dass die Oberseite der Tragfläche geradeausfällt. Ankleben der Nasenleiste, ausschneidender Querruder und Landeklappen sowiedas Ausschneiden der Fahrwerksaufnahmenlassen die Tragfläche zügig fortschreiten. DieQuerruder werden mit konventionellen Scharnierenvon KDH angeschlagen. Diese habe ichmit einem durchgehenden 1-mm-Stahldrahtals Stift für alle Scharniere eines Ruders verbunden.Die Servos erhalten CNC-gefräste Rahmenaus dem SBS-System von Horst Müller.Die Landeklappen sind unten angeschlagen.Um einen störenden Spalt zu verhindern,wurde aus Balsaleisten ein entsprechenderhalbrunder Übergang gestaltet. Das klapptbis zu einem Klappenausschlag von 80° nahezuperfekt.Die Tiptanks sind aus passenden Rohlingender Firma BZ-<strong>Modellbau</strong> gefertigt. Da sieetwas zu lang waren, wurden sie gekürzt, miteinem Balsaformteil an der Trennstelle versehenund wieder zusammengeklebt. Befestigtwerden sie mit einer M5-Kunststoffschraube,die quer durch den Tiptank im Bereich desBalsaformteil reicht.Die Fläche und alle Ruder wurden nachFertigstellung mit Clou-Holzgrundierung versiegeltund geschliffen. Daran anschließendfolgte eine Oberflächenbehandlung, wie sievon David Büsken im FMT-Extra BaupraxisAusgabe 2007 beschrieben wurde. Das funktioniertesuper, war allerdings mit viel Schleifarbeitverbunden. Nach dem Finish mit glänzendschwarzem Sprühlack konnte die Fläche<strong>komplett</strong>iert werden.Die Mechaniken des Jet-1A-Fahrwerks wurdensamt Fahrwerkbeinen angepasst und dieuntere Rumpfverkleidung auf die Unterseiteder Tragfläche geklebt.Komplettierung desRumpfes und AntriebseinbauDie Fläche wird mit zwei M6-Kunststoffschraubenbefestigt. Hierzu wurde die Rumpfwandmit Kohlegewebe verstärkt und zwei Sandwichbrettchendaran verklebt, in die wiederumpassende Gewinde geschnitten sind, in die dieKunststoffschrauben der Fläche fassen.Um den Antrieb zu integrieren wurde einpassender, 4 mm dicker CNC-Holzring, der innenexakt dem Außendurchmesser des Impellersentspricht, so auf dem Kopfspant verklebt,dass der Innendurchmesser von Y-Einlauf undImpellerkanal ohne Stolperkante zusammenpassen.Wird der Impeller betrieben, leitetdieser Spant die Schubkraft des Impellers inden Rumpf ein.Das Mantelrohr des Impellers wurde vonmir mit einem selbst gefertigten Sandwichrohraus Balsa-GFK verlängert. So kann der Impellerin einem U-Spant hinten gelagert werdenund die aus 1 mm dicken und 10 mm langenKupferstreifen bestehenden Motorzuleitungenerfahren eine Fixierung.Vor dem Einbau des Lehner 2280-9 inden Impeller wurde dieser mit Kühlöffnungenversehen. Die Arbeit kann man sich aber


102 JETS FMT 06 | 08Kurz vor dem Start werden die Akkus an der Starbahn angeschlossenund der Temperatursensor eingeschaltetModell und Autor sind startklarSchub und die Albatros beschleunigt zügigauf der Startbahn. Nach der Hälfte ist dasFahrwerk frei, es folgt ein kraftvoller Steigflugin 35° Steigwinkel und ich fahre das Fahrwerkein. Flott geht es auf 150 m Höhe und derAntrieb wird gedrosselt. Sie liegt eigentlichrecht gut, benötigt einen Zahn mehr Höhenrudertrimmund fliegt dann in großen Kreisen.Auf Höhe und auf Querruder ist die Albatrosrecht agil, der Schwerpunkt kann wohl nochetwas nach vorne.Nach drei Minuten, mein Sender gibt denersten Signalton, leite ich den Landeanflug ein.Mit auf 15° gesetzten Landeklappen kommtsie zügig an den Platz heran, setzt im erstenDrittel auf und rollt dann die gesamte Landebahnhinunter und kommt nach 15 m im Graszum Stehen. 8,3 kg Abflugmasse besitzen haltdoch einiges an kinetischer Energie. Aber es istgeschafft. Es wird alles geprüft, das Modell zurückgerolltund ans Ladegerät angeschlossen.Die maximale Motortemperatur betrug 86°C,kein Grund zur Sorge. Da gibt es wohl nochReserven. Der Akku quittiert den Ladevorgangmit knapp 3.100 mAh aufgenommener Kapazität.Hervorragend.Schwerpunkt 10 mm nach vorne und esfolgt ein zweiter Flug. Jetzt ist die Albatrosschon etwas ruhiger auf Höhe und Quer. Einweiterer Zahn Höhenrudertrimm und sie fliegtneutral. Rollen kommen recht zügig und Loopingsmit einem großen Durchmesser machtdie Albatros mit links. Die Flugleistung würdeich locker mit meinen alten Turbinenmodellenvergleichen. Ein richtig ausgewachsenes elektrischesJet-Modell. Auch die Landung gelingtjetzt mit geringerer Geschwindigkeit, bis zumEnde der Landebahn und ins Gras geht es abertrotzdem. Ob ich doch noch über Radbremsennachdenke?Für mich steht jetzt schon fest. Das ProjektAlbatros L-39, angetrieben mit der KombinationLehner 2280-9 und DS-94, ist ein vollerErfolg. Und gerade im von mir gewähltenDesign auch ein echter Hingucker.Dass die original <strong>Airworld</strong>-Albatros elektrischgeht, dürfte damit wohl auch feststehen.Also, trauen Sie sich.Mit auf 15° gesetztenLandeklappen hebt die L-39 ab

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