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HATE RADIO - International Institute of Political Murder

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PRESSEMAPPE<strong>HATE</strong> <strong>RADIO</strong>REENACTMENT EINER SENDUNG DES VÖLKERMORD<strong>RADIO</strong>S RTLMAUSSTELLUNGEN29. OKTOBER 2011-22. JANUAR 2012 KUNSTHAUS BREGENZ25.-29. JANUAR 2012 MIGROS MUSEUM FÜR GEGENWARTSKUNST ZÜRICHPERFORMANCES1.-4. DEZEMBER 2011 HAU BERLIN25., 27.-29. JANUAR 2012 MIGROS MUSEUM FÜR GEGENWARTSKUNST ZÜRICH2. UND 3. FEBRUAR 2012 SÜDPOL LUZERN1.-3. MÄRZ 2012 HAU BERLIN21.-23. MÄRZ 2012 BEURSSCHOUWBURG BRÜSSEL19.-21. APRIL 2012 KASERNE BASEL23. UND 24. APRIL 2012 MÜNCHNER VOLKSTHEATER26.-29. APRIL 2012, SCHLACHTHAUS THEATER BERN16., 17. UND 18. MAI 2012, THEATERTREFFEN, HAU BERLIN17. BIS 19. AUGUST, NOORDERZON FESTIVAL, GRONINGEN20. - 22. SEPTEMBER 2012, BRUT WIEN4.-7. OKTOBER 2012, KAMPNAGEL HAMBURGPRESSEKONTAKT: AUGUSTIN PR | YVEN AUGUSTIN | LITTENSTRASSE 106-107 | 10179 BERLINT +49.30.240 88 28 21 | F +49.30.240 88 28 28 | INFO@AUGUSTINPR.DE| WWW.AUGUSTINPR.DE


PRESSEMAPPE<strong>HATE</strong> <strong>RADIO</strong>CREDITS<strong>HATE</strong> <strong>RADIO</strong>EINE PRODUKTION DES „IIPM – INTERNATIONALINSTITUTE OF POLITICAL MURDER“BUCH & REGIE: Milo RauDRAMATURGIE & CONCEPTUAL MANAGEMENT: Jens DietrichBÜHNENBILD, AUSSTATTUNG & KOSTÜME: Anton LukasMIT: Afazali Dewaele, Sébastien Foucault, Estelle Marion, NancyNkusi, Diogène Ntarindwa (Atome)DRAMATURGISCHE MITARBEIT & PRODUKTIONSLEITUNG MilenaKipfmüller VIDEO Marcel Bächtiger ÖFFENTLICHKEITSARBEIT YvenAugustin REGIEASSISTENZ Mascha Euchner Martinez TON- UNDVIDEOASSISTENZ Jens Baudisch BERATUNG TONDESIGN PeterGöhler WISSENSCHAFTLICHE MITARBEIT Eva BertschyLICHTDESIGN VIDEO BRÜSSEL Abdeltife Mouhssin CORPORATEDESIGN Nina Wolters WEB-DESIGN Jonas WeissbrodtPROJEKTDOKUMENTATION Lennart Laberenz (Film), Daniel Seiffert(Fotografie) FACHBERATUNG Assumpta Muginareza, SimoneSchlindwein, Marie-Soleil Frère CASTING BRÜSSEL SebastiâoTadzio CASTING KIGALI Didacienne NibagwireMedienpartner:<strong>HATE</strong> <strong>RADIO</strong> ist eine Koproduktion des IIPM Berlin/Zürich mit Migros-KulturprozentSchweiz, Kunsthaus Bregenz, Hebbel am Ufer (HAU) Berlin, Schlachthaus TheaterBern, Beursschouwburg Brüssel, migros museum für gegenwartskunst Zürich, KaserneBasel, Südpol Luzern, Verbrecher Verlag Berlin, Kigali Genocide MemorialCentre und Ishyo Arts Centre Kigali.Mit der Unterstützung von Hauptstadtkulturfonds (HKF), Migros-KulturprozentSchweiz, Pro Helvetia - Schweizer Kulturstiftung, Stiftung kulturelles.bl (Basel),Bildungs- und Kulturdepartement des Kantons Luzern, Amt für Kultur St. Gallen,Ernst Göhner Stiftung, Stanley Thomas Johnson Stiftung, Amt für Kultur des KantonsBern, Alfred Toepfer Stiftung F. V. S., GGG Basel, Goethe-Institut Brüssel,Goethe-Institut Johannesburg, Brussels Airlines, Spacial Solutions, CommissionNationale de Lutte contre le Génocide (CNLG), Deutscher Entwicklungsdienst(DED), Contact FM Kigali, IBUKA Rwanda (Dachorganisation der Opferverbände desGenozids in Ruanda), Hochschule der Künste Bern (HKB), Friede Springer Stiftung.PRESSEKONTAKT: AUGUSTIN PR WWW.AUGUSTINPR.DE 2 von 12


PRESSEMAPPE<strong>HATE</strong> <strong>RADIO</strong>INHALT1 <strong>HATE</strong> <strong>RADIO</strong> 42 IIPM 53 UMSETZUNG 64 KURZBIOGRAPHIEN 9PRESSEKONTAKT: AUGUSTIN PR WWW.AUGUSTINPR.DE 3 von 12


PRESSEMAPPE<strong>HATE</strong> <strong>RADIO</strong>1.<strong>HATE</strong> <strong>RADIO</strong>Hätte man ein einfaches und wirkungsvolles Ziel gesucht,um den Genozid in Ruanda zu verhindern, schrieb der USamerikanischeJournalist Philip Gourevitch, wäre der RadiosenderRTLM ein guter Anfang gewesen. Mit unbeschreiblichemZynismus hatten die Mitarbeiter des populären Sendersden Völkermord seit Monaten wie eine Werbekampagnevorbereitet. Das Programm bestand aus Pop-Musik, packendenSportreportagen, politischen Pamphleten und anVerachtung nicht zu überbietenden Mordaufrufen. DieGrooves der neuesten kongolesischen Bands und aggressivsteRassenkunde vereinten sich hier auf wenigen Quadratmeternzu einem düsteren Laboratorium rassistischerIdeologie. Das Projekt "Hate Radio" lässt RTLM in originalgetreunachgebauten Kulissen wieder live auf Sendung gehen- auf der Bühne stehen Überlebende des Genozids.Als am 6. April 1994 das Flugzeug des ruandischen PräsidentenHabyarimana kurz vor der Landung von zwei Raketen getr<strong>of</strong>fenwurde, war dies das Startsignal für den grausamsten Genozid seitdem Ende des Kalten Krieges. In den Monaten April, Mai und Juni1994 wurden in dem zentralafrikanischen Staat schätzungsweisezwischen 800.000 und 1.000.000 Angehörige der Tutsi-Minderheitund Tausende gemäßigter Hutu ermordet.Die Hilfsmittel, mit denen Menschen jeden Alters und Geschlechtserniedrigt und zu Tode gebracht wurden, waren denkbareinfach – Macheten, Knüppel, einige wenige Gewehre. Doch daswohl wichtigste Instrument des Genozids war das „Radio-Télévision Libre des Mille Collines“ (RTLM).Im Mittelpunkt des Projekts stehen das Reenactment einerSendung von RTLM und ihre Moderatoren – drei extreme Hutusund der weiße Italo-Belgier Georges Ruggiu. Wie Rassismus funktioniert,wie Menschen ihre Menschlichkeit im wahrsten Sinne „ab-PRESSEKONTAKT: AUGUSTIN PR WWW.AUGUSTINPR.DE 4 von 12


PRESSEMAPPE<strong>HATE</strong> <strong>RADIO</strong>gesprochen“ wird: Dies soll anhand einer aus Dokumenten undZeugenaussagen rekonstruierten szenischen Installation fühl- underfahrbar gemacht werden.Die Wände des nachgebauten Radiostudios werden währendden Aufführungen zu den Projektionsflächen für eine aufwendigeVideoinstallation mit ausgewählten Erzählungen ehemaliger Täterund Opfer. Hier werden die Zuschauer mit den Konsequenzen rassistischerDenkweisen konfrontiert. <strong>HATE</strong> <strong>RADIO</strong> fordert dem Publikumdamit nicht nur einen Aufenthalt im innersten Kreis, gleichsamdem Zentrum des rassistischen Wissens ab. Es macht sie zugleichzu mitleidenden Zeugen seiner zerstörerischen und unauslöschlichenFolgen.Ein umfangreicher Materialienband und verschiedene Parallelveranstaltungenerweitern <strong>HATE</strong> <strong>RADIO</strong> zu einer breiten, interdisziplinärgeführten Intervention zu Fragen nach Aktualität und Erscheinungsformenvon rassistischer Gewalt in Europa und Afrikaund ihrer Darstellbarkeit in der Kunst.2.INTERNATIONAL INSTITUTE OFPOLITICAL MURDER – IIPMDas <strong>International</strong> <strong>Institute</strong> <strong>of</strong> <strong>Political</strong> <strong>Murder</strong> (IIPM) wurde Ende2007 gegründet, um den Austausch zwischen Theater, bildenderKunst, Film und Forschung auf dem Gebiet des Reenactments –der Re-Inszenierung geschichtlicher Ereignisse – zu intensivierenund theoretisch zu reflektieren.Das IIPM ist in seinen künstlerischen Reenactments auf größtmöglicheFaktentreue bedacht. Ausführliche Recherchearbeit inden Archiven und Interviews mit Zeitzeugen bilden die Grundlage,auf der das Institut seine Projekte erarbeitet. In theatralen, filmi-Wurde Ende 2007 gegründetPRESSEKONTAKT: AUGUSTIN PR WWW.AUGUSTINPR.DE 5 von 12


PRESSEMAPPE<strong>HATE</strong> <strong>RADIO</strong>schen, literarischen und künstlerischen Installationen sollen historischrelevante Ereignisse dem Zuschauer zugleich spielerisch undästhetisch anspruchsvoll zugänglich gemacht und innerhalb aktuellerDiskussionszusammenhänge reflektiert werden.Das letzte Theaterprojekt des IIPM – DIE LETZTEN TAGE DERCEAUSESCUS (2009/10) – wurde in Rumänien, Deutschland undder Schweiz mit großem Erfolg bei Publikum und Kritik aufgeführtund hatte ein gesamteuropäisches Medienecho zur Folge.Das umstrittene Projekt – von der führenden rumänischen Wochenzeitung„Revista 22“ als „erster Schritt der rumänischen Gesellschaft,sich mit sich selbst auseinanderzusetzen“ bezeichnet –führte nicht nur zu heißen Diskussionen unter Zuschauern, Historikernund Politikern. Noch während der Aufführungen ist DIE LETZ-TEN TAGE DER CEAUSESCUS zum festen Bestandteil diverser kulturwissenschaftlicherund ästhetiktheoretischer Seminare geworden(u. a. an der Humboldt Universität Berlin, der HFG Karlsruheund der Zürcher Hochschule der Künste). Der Begleitband zumProjekt (mit Beiträgen von Friedrich Kittler, Heinz Bude, AndreiUjica, Ion Iliescu u. a.) wird bereits in zweiter Auflage nachgedruckt.3.UMSETZUNGRECHERCHEAuf eine vollständige, eingehende und kritische Recherche wird indiesem wie in den vergangenen Projekten des IIPM besonderenWert gelegt. Daher bilden Interviews mit Spezialisten und Zeitzeugensowie Nachforschungen vor Ort die Grundlage, auf der dasScript erarbeitet und das Bühnenbild hergestellt wird.In Zusammenarbeit mit der Zentralafrika-KorrespondentinSimone Schlindwein, dem RTLM-Spezialisten Hervé Déguine, derPRESSEKONTAKT: AUGUSTIN PR WWW.AUGUSTINPR.DE 6 von 12


PRESSEMAPPE<strong>HATE</strong> <strong>RADIO</strong>ruandischen Linguistin Assumpta Muginareza, der MedienwissenschaftlerinMarie-Soleil Frère und weiteren örtlichen und internationalenPartnern wurde die Verkettung der Umstände recherchiert,die zur Rekonstruktion des Studios von RTLM nötig sind. DieRecherchen wurden in Kooperation mitdem „<strong>International</strong>en Strafgerichtsh<strong>of</strong>für Ruanda“ (ICTR), der „CommissionNationale de Lutte contre le Génocide“(CNLG), dem ruandischen Justizministeriumsowie dem Dachorganisation derOpferverbände des Genozids in Ruanda(IBUKA) realisiert.Die detaillierte Auswertung der Archivedes ICTR und der Gacaca-Gerichte, in denen neben den Mitschriftender Prozesse umfangreiches Foto-,Video- und Tonmaterial lagert, sowieGespräche mit den wichtigsten Mitarbeiterndes RTLM konnten auf der erstenRecherche-Reise größtenteils abgeschlossen werden. Zentral warendie ausführlichen Video-Interviews im „Kigali Central Prison“mit Valérie Bemeriki, der beliebtesten weiblichen Moderatorin desRTLM und Agnes Ntamabyariro, der ehemaligen Justizministerinder genozidären Übergangsregierung. Weitere Gespräche mitÜberlebenden, Tätern, ruandischen Medienspezialisten und Historikernergeben ein nahezu vollständiges Bild dessen, was im Jahr1994 im Umkreis des RTLM geschah.Valérie Bemeriki, die beliebtesteweibliche Moderatorin des RTLMWie schon bei DIE LETZTEN TAGE DER CEAUSESCUS spielt diebiographische Verbundenheit der Künstler mit dem dargestelltenEreignis eine zentrale Rolle. Mit Dorcy Rugamba konnte ein internationalbekannter Darsteller gewonnen werden (u. a. aus PeterBrooks „Tierno Bokar“), dessen reale wie künstlerische Biographieeng mit dem ruandischen Genozid verknüpft sind. In Kigali geborenund aufgewachsen, überlebte Rugamba den Völkermord nurdurch einen Zufall, während seine Familie fast vollständig den„Génocidaires“ zum Opfer fiel. Nach diesen einschneidenden Ereignissenstudierte Rugamba Regie und Schauspiel in Liège (BE). Ersetzte sich in seinem künstlerischen Schaffen intensiv mit seinerBiographie und der Geschichte seines Landes auseinander undPRESSEKONTAKT: AUGUSTIN PR WWW.AUGUSTINPR.DE 7 von 12


PRESSEMAPPE<strong>HATE</strong> <strong>RADIO</strong>realisierte diverse Produktionen (u.a. „Rwanda 94“, „Bloody Niggers“,„L’investigation“) mit denen er durch Europa, Afrika undNordamerika tourte.INSZENIERUNGNach dem 6. April 1994 wurde in Ruanda unter den Hutu-Milizendas Hören von RTLM zur Pflicht. Über ihre Transistorradios empfingensie an den Straßensperren die Befehle und Empfehlungen, dieihnen sagten, wo sie als nächstes zuschlagen sollten. Die Tutsihingegen hörten den Sender, um über die anstehenden Aktionenund möglichen Massakern informiert zu sein. Es gab so niemanden,der nicht zu den Hörern des RTLM gehörte. Im Reenactmenteiner Radiosendung soll die zutiefst beunruhigende Atmosphäreaus ruhiger Autorität, hysterischer Mordlust und entspanntem Entertainmentspürbar gemacht werden, die RTLM während jenenTagen verbreitete. Indem beim Nachbau des Radiostudios und inder Ausstattung der Moderatoren Wert auf Ähnlichkeit mit der historischenVorlage gelegt wird, soll eine größtmögliche Authentizität,aber auch eine dokumentarische Überhöhung des Bühnengeschehenserzeugt werden.Das Radio RTLM war dieStimme des Völkermords,und mit nahezu sportlichemEhrgeiz verkündete einModerator: »Alle, die ihr unszuhört, erhebt Euch, so dasswir alle für unser Ruandakämpfen können. Wir müssenden Tutsi ein Ende bereiten,sie auslöschen, ausdem Land herausfegen. Esdarf keine Zuflucht für siegeben, nirgendwo.«Gleichzeitig wird der Experiment-Charakter der Installation bewusstbetont. Die Spielhandlung wird auf Französisch und Kinyarwandainszeniert, die deutsche Übersetzung auf einer Anzeigetafelüber dem Studio eingeblendet. Die dritte und vierte Wand wird mitGlas visuell angedeutet. So findet sich der eigentliche Spielraumgegen den Zuschauerraum zugleich <strong>of</strong>fen und abgeschlossen, womitder Ausstellungscharakter von <strong>HATE</strong> <strong>RADIO</strong> hervorgehobenwird. Die Stimmen der Moderatoren und DJ’s – dem Medium desRadios angemessen – werden künstlich verstärkt und in den Zuschauerraumübertragen.BERICHTE DER ZEITZEUGEN (VIDEOINSTALLATION)Das IIPM sammelte während der Recherchen zahlreiche Stimmenvon Überlebenden und Tätern, von Menschen, die den Genozid alsKinder und solchen, die ihn als Erwachsene erlebt hatten. Die geführtenInterviews werden von Schauspielern nachgespielt und inden Sendepausen auf die Wände des Radiostudios projiziert.Neben die teils unbeschwerte, unreflektierte „Jetztzeit“ einerRadiosendung treten damit die schuld- und schmerzbeladenenPRESSEKONTAKT: AUGUSTIN PR WWW.AUGUSTINPR.DE 8 von 12


PRESSEMAPPE<strong>HATE</strong> <strong>RADIO</strong>Erinnerungen, die Taten und Leiden seiner Hörer. Zugleich öffnetsich die Perspektive auf die heutige Lebenswelt einer bis in ihreGrundfesten erschütterten Gemeinschaft von Menschen.BEGLEITBAND UND DISKUSSIONSREIHEAls dritter Teil des Projekts wird ein ausführlicher Begleitband zuder szenischen Installation erscheinen. Er versammelt eine präziseRekonstruktion der Ereignisse und eine umfangreiche Dokumentation.Der bereits anlässlich der Vorrecherche begonnene Austauschmit Sozial- und Medienwissenschaftlern sowie an der Aufarbeitungdes Genozids Beteiligten wird hier vertieft und theoretisch undfachlich ausgeweitet.Zudem wird an jedem Spielort ein intellektuellgesellschaftspolitischesBegleitprogramm (in Koproduktion mit denTheatern/Kunsthäusern, örtlichen Universitäten, Radiostationenund Kunsthochschulen) stattfinden, um die in <strong>HATE</strong> <strong>RADIO</strong> verhandeltenThemenfelder auch theoretisch zu reflektieren.DOKUMENTATIONDie Recherchen vor Ort, aber auch die Aufführungen in Deutschland,Österreich, Belgien und der Schweiz wurden auf Video festgehaltenund werden als Dokumentarfilm produziert. Regisseurdes Dokumentarfilms ist Lennart Laberenz, der u. a. Filme über dieArbeiten von Christoph Schlingensief und Kristian Smeds drehte.4.KURZBIOGRAPHIENMILO RAU (BUCH UND REGIE)Milo Rau, Gründer und Leiter des IIPM, wurde 1977 in Bern geboren,wuchs in St. Gallen auf und lebt heute abwechselnd in Zürichund Berlin. Promotion mit einer Studie zur "Ästhetik des Reenactments".Neben seiner Arbeit für Theater und Film ist er u. a. alsJournalist, Autor, Dozent, Essayist und Veranstalter von Großde-PRESSEKONTAKT: AUGUSTIN PR WWW.AUGUSTINPR.DE 9 von 12


PRESSEMAPPE<strong>HATE</strong> <strong>RADIO</strong>monstrationen tätig. Milo Rau verfasste bisher neun uraufgeführteTheaterstücke, die unter anderem am Hebbel am Ufer (HAU) Berlin,in den sophiensaelen Berlin, am Staatsschauspiel Dresden undam Maxim Gorki Theater zu sehen waren.JENS DIETRICH (DRAMATURGIE & CONCEPTUAL MANAGEMENT)Jens Dietrich studierte Angewandte Theaterwissenschaften in Gießen.Nach dem Studium arbeitete er am Richard Foremans OntologicalTheater in New York, an den Städtischen Bühnen Köln undam Theater Freiburg und ist seit 2004 freier Dramaturg in Hamburg,Berlin, Köln und Wien. Neben zahlreichen Einzelprojektenarbeitet er regelmäßig mit der Regisseurin Angela Richter zusammenund recherchiert für historische Dokumentarfilme für denSWR und den WDR. Seit 2008 ist er im Leitungsteam des IIPM.MARCEL BÄCHTIGER (VIDEO)Marcel Bächtiger wurde 1976 in St. Gallen geboren. Nach seinerMatura studierte er Architektur an der ETH Zürich. Seit seinemDiplom 2002 arbeitet er als freischaffender Filmemacher und Architekt.Er realisierte zahlreiche Filmprojekte als Regisseur undCutter, u. a. Architekturfilme, Theatervideos für das SchauspielhausZürich, den Dokumentarfilm "Ein Tor für die Revolution"(SF/400asa), Musikvideos sowie Auftrags- und Werbefilme. SeinKurzfilm "Dr. Strangehill" (2007) wurde zu Filmfestivals in allerWelt eingeladenANTON LUKAS (BÜHNENBILD/AUSSTATTUNG)Anton Lukas wurde in Neumarkt i. d. Oberpfalz geboren. Nach einemStudium der Grafik an der Fernakademie Hamburg studierteer Innenarchitektur an der Fachhochschule Rosenheim (Diplomabschluss).Nach einer anschließenden Tischlehrerlehre und verschiedenenWeiterbildungen in den Bereichen Bühnenbild (TU Berlin)und Kostümentwurf (Deutsche Oper Berlin) ist er seit 2002freier Bühnenbildner. Seither entwickelte er zahllose Bühnenbilder,arbeitet regelmäßig mit den Choreografinnen Constanza Macrasund Anna Konjetzky und für Produktionen des Rossini-Festivals inWildbad. 2009/10 war er verantwortlich für das Bühnenbild unddie Ausstattung der IIPM-Produktion DIE LETZTEN TAGE DERCEAUSESCUS.PRESSEKONTAKT: AUGUSTIN PR WWW.AUGUSTINPR.DE 10 von 12


PRESSEMAPPE<strong>HATE</strong> <strong>RADIO</strong>DIOGÈNE NTARINDWA (DARSTELLER)Diogène Ntarindwa (Atome) wird am 6. April in Burundi geborenals Sohn ruandischer Eltern, wächst im Exil in Burundi auf, schließtsich im Alter von 17 Jahren der Front patriotique rwandais (FPR)an und marschiert mit der Rebellenarmee 1994 in das vom Völkermordverwüstete Kigali ein. 1996 beginnt er das Jurastudiuman der Universität von Butare und spielt in diversen Theaterstücken,u. a. in der erfolgreichen Inszenierung „Corps et Voix“. Von2002 bis 2006 studiert er Schauspiel am Conservatoire royal deLiège, wird Mitglied im Ensemble Groupov und übernimmt eineRolle in „Rwanda 1994“. Die Produktion über den Genozid gegendie Tutsi ist ein Welterfolg und tourt durch Europa, Afrika undAmerika. 2007 schreibt Diogène Ntarindwa (Atome) sein erstesTheaterstück „Carte d’identité“, in dem er die Geschichte Ruandasmit seiner eigenen verknüpft. Das Stück wird zum Festivald’Avignon eingeladen und zurzeit vom Deutschlandradio Kultur alsHörspiel unter dem Titel „Identitätsausweis“ produziert. In <strong>HATE</strong><strong>RADIO</strong> verkörpert Ntarindwa die Rolle des Moderators KantanoHabimana, des gefürchteten ‚Ideologen‘ des Radios.AFAZALI DEWAELE (DARSTELLER)Afazali Dewale ist 1978 in Ruanda geboren und wurde in seinerfrühen Kindheit von einer Belgischen Familie adoptiert. Er studierteSchauspiel und Regie am Konservatorium in Liège (BE) und wirktein diversen Filmen und Theaterproduktionen als Schauspieler mit,unter anderem bei Dominique Serron, Arne Sierens, René Georgesund Ismail Saidi. Schließlich spielte er einen der Protagonisten imSpielfilm über den ruandischen Genozid „Le jour où Dieu est partien voyage“ von Philippe van Leeuw. Für die Dreharbeiten kehrte erin sein Heimatland zurück und lernte zum ersten Mal seine Familiekennen. In <strong>HATE</strong> <strong>RADIO</strong> ist Afazali Dewaele der DJ der Radiostationund spielt die kongolesischen Grooves und hetzerischen Lieder,die über die Frequenzen von RTLM verbreitet wurden.SEBASTIEN FOUCAULT (DARSTELLER)Nach einem Studium in französischer Literatur an der Sorbonne inParis studierte Sébastien Foucault Schauspiel und Regie am Konservatoriumin Liège. Im Zuge einer intensiven Zusammenarbeitmit der belgischen Theaterregisseurin Françoise Bloch spezialisierteer sich auf ein Theaterschaffen mit dokumentarischen Formen.2010 gründete er das Theaterkollev „Que faire?“ und inszeniertePRESSEKONTAKT: AUGUSTIN PR WWW.AUGUSTINPR.DE 11 von 12


PRESSEMAPPE<strong>HATE</strong> <strong>RADIO</strong>ein gleichnamiges Stück, mit dem er durch Belgien und Frankreichtourte. In <strong>HATE</strong> <strong>RADIO</strong> spielt Foucault den belgischen Radiomoderator,der drei Monate vor Beginn des Völkermordes nach Ruandaübersiedelte und bei RTLM seine Arbeit aufnahm.ESTELLE MARION (DARSTELLERIN)Estelle Marion ist in Brüssel als Tochter einer Ruanderin aufgewachsenund hat seit ihrer frühen Kindheit eine enge Beziehungzum Heimatland ihrer Mutter. Sie studierte Schauspiel in Brüssel,begann 1973 eine langjährige Karriere als Schauspielerin. Nachdemeinige Mitglieder ihrer Familie dem Völkermord zum Opferfielen, begann für sie eine intensive künstlerische Auseinandersetzungmit den Ereignissen in Ruanda. Wie Dorcy Rugamba wirktesie im Stück „Rwanda 94“ von Jacques Decuvellerie als Schauspielerinund Mitautorin und tourte damit durch Europa und Afrika.NANCY NKUSI (DARSTELLERIN)Nancy Nkusi flüchtete aus Ruanda "während der Ereignisse von1994", wie sie in ihrer Biographie schreibt. Nach einem Psychologiestudiumstudierte sie Schauspiel am Konservatorium in Liège(BE) und war in zahlreichen Film- und Theaterproduktionen zusehen, u. a. in dem von Dorcy Rugamba inszenierten Stück"Gamblers" (2011). In <strong>HATE</strong> <strong>RADIO</strong> verkörpert sie die Rolle vonValérie Bemeriki, der beliebtesten Moderatorin des RTLM.PRESSEKONTAKT: AUGUSTIN PR WWW.AUGUSTINPR.DE 12 von 12

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