11.07.2015 Aufrufe

355 Bierl, Peter --- Anthroposophie

355 Bierl, Peter --- Anthroposophie

355 Bierl, Peter --- Anthroposophie

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN
  • Keine Tags gefunden...

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Einiges über Anthroposoph~innenund WaldorfmenschenEine Vorbemerkung von ASFIm Alltag stößt mensch immer wieder mal auf Anthroposoph~innen und Waldorfmenschen--- sei es in der hohen Politik, wo einst der strenggläubige AnthroposophSPD-Bundesinnenminister Schily das Land mit seinen Sicherheitsgesetzenauch noch zukünftig terrorisiert oder Straußtochter Hohlmeier; die alsbayrische Bildungsministerin ihre Plagen nicht dem von ihr beherrschten staatlichenBildungsunwesen aussetzen mochte und auf eine Waldorfschule verschickte--- sei es in der Welt der Kunst, in der Joseph Beuys herumgeisterteund der vor seinem gemeinsamen Auftritt mit dem Ökonazi Baldur Springmann( http://de.wikipedia.org/wiki/Baldur_Springmann ) bei den „Grünen“, mit selbigen schonvorher in der rechtsradikalen AUD - Aktionsgemeinschaft UnabhängigerDeutscher ( http://de.wikipedia.org/wiki/Aktionsgemeinschaft_Unabh%C3%A4ngiger_Deutscher )mitmarschierte und sich auch schon mal einen „Soldaten Christi“ nannte --- seies im Betrieb mit Kolleg~innen und Mitbewohner~innen im Kiez --- meistkennen die <strong>Anthroposophie</strong>verehrer~innen ihre eigene Ideologie nicht wirklich,geschweige denn mensch selber, wenn mensch als Atheist~in solchen<strong>Anthroposophie</strong>kreaturen unbedarft begegnet.Hinzu kommt, dass schon seit längerer Zeit in anthroposophisch-rektalistischenAusdünstungskreisen auch über Anarchismus, Bakunin und Stirner inobskurster Weise schwadroniert wird, denn SPD, CSU, Grüne, NPD, PDS etc.sind nicht schon genug, auch in Richtung des geistigverwirrenden undrückverblödenden „Esoterikanarchismus“ werden die Tentakeln ausgefahren.Im Kampf gegen Irrationalismus und Religion, mit seinen unzähligen Variantendes Gotteswahn und Staatsirrsinn, müssen auch die wirksamen Waffen nichtnur geschaffen sondern auch genutzt werden. Deshalb geben wir hier einKapitel von <strong>Peter</strong> <strong>Bierl</strong>’s Buch „Wurzelrassen, Erzengel und Volksgeister. Die<strong>Anthroposophie</strong> Rudolf Steiners und die Waldorfpädagogik“ ( Konkret LiteraturVerlag - 17 € ) wieder. Dieser Text gewährt einen sehr guten Überblick überdie anthroposophischen Weltmachtsphantasien und macht Lust auf mehrMunition gegen die anthroposophischen Rassist~innen, die die Welt mit ihrermenschen- und freiheitsverachtende Ideologie gottesverpesten.2


Wenn sich mensch veranlasst sehen sollte, auch mal eine direkte Aufklärungs-Maßnahme gegen die anthroposophische Sekte in Stellung zu bringen, kannAnfragen zu Lesungen, Vorträgen und Diskussionen direkt an die E-Mail-Adresse peterbierl@gmx.de richten, gerne beantwortet er auch Fragen und istsicher auch über sachdienliche Hinweis hoch erfreut.ASF3


<strong>Peter</strong> <strong>Bierl</strong><strong>Anthroposophie</strong>Welche Konsequenzen prekäre Arbeitsverhältnisse für Akademiker habenkönnen, zeigt die <strong>Anthroposophie</strong>. Deren Gründer Rudolf Steiner (1861-1924),von seinen Anhängern als „Menschheitsführer“ gefeiert, wurde als Sohn einesBahnangestellten geboren. Ein Studium an der Technischen Hochschule inWien brach er ab und betätigte sich als Hauslehrer, Journalist und Mitarbeiteran der Weimarer Goethe-Ausgabe. Ein Versuch, sich zu habilitieren, wurde vonder Universität Jena zurückgewiesen. Bis zum 40. Lebensjahr schlug er sich alsintellektueller Gelegenheitsarbeiter durch, bis ihm die Theosophen den Job alsGeneralsekretär ihrer deutschen Sektion anboten.Die Theosophische Gesellschaft, 1875 gegründet, war die erste organisiertemoderne Esoterik-Strömung, die die weitere Entwicklung der Szene prägte. Dieheutige Horoskopgläubigkeit etwa geht auf geschäftstüchtige Theosophen desFin de siècle zurück. Steiner hatte die Theosophie als Student in Wien kennengelernt, in den bürgerlichen Salons waren Tischerücken und Séancen schick.Der junge Mann hielt von dem Hokuspokus noch gar nichts und warnte seineFreunde vor Gehirnerweichung.Umso aktiver war Steiner in deutschtümelnden Kreisen der Hauptstadt derDonaumonarchie. „Die Slawen müssen noch lange leben, bis sie die Aufgaben,die dem deutschen Volk obliegen, verstehen, und es ist eine ungeheuereKulturfeindlichkeit, dem Volksstamm [gemeint sind die Deutschen, P.B.] beijeder Gelegenheit Prügel vor die Füße zu werfen, von dem man das geistigeLicht empfängt, ohne welches einem die europäische Bildung ein Buch mitsieben Siegeln bleiben muss“, kommentierte Steiner 1888 als Redakteur derDeutschen Wochenschrift, deren Untertitel Organ für die nationalen Interessendes deutschen Volkes lautete.Während die Alldeutschen den Anschluss Österreichs an Deutschlandpropagierten, glaubte Steiner, die kulturell höher stehenden Deutschen4


TABLE OF CONTENTSTABLE OF CONTENTSPHOTOS: (top to bottom) Early morning fog liftsfrom shoreline home near Sunrise Beach outsideof Gig Harbor; Looking north up Hood Canal. |Rae A. McNally; (opposite page) Brant (a speciesof goose) search shoreline in search of eelgrassduring a low tide at Tolmie State Park in ThurstonCounty. | Rae A. McNally.RAE A. MCNALLYRAE A. MCNALLY6781420243638404447485<strong>355</strong>58636670787982878788909192Executive Summary• Advances of the Puget Sound Action Team• Puget Sound Report Card for 2005-2006IntroductionState of the Sound’s Water QualityA. Toxic Contamination• The Action Team’s work on toxic contamination• Action needed on toxic contaminationB. Pollution from Human and Animal Waste• The Action Team’s work on pollution fromhuman and animal waste• Action needed on pollution from humanand animal wasteC. Stormwater Runoff• The Action Team’s work on stormwater runoff• Action needed on stormwater runoffState of the Sound’s Habitat• The Action Team’s work on habitat• Action needed on habitatState of the Sound’s Species• The Action Team’s work on species• Action needed on speciesState of the Sound’s Climate• The Action Team’s work on climate• Action needed on climateConclusionAcknowledgementsGuide to TermsAgency StructureP.O. Box 40900Olympia, Washington 98504-0900360.725.5444 | 800.54.SOUNDwww.psat.wa.govThe State of the Sound 2007wasproduced using a process that minimizesthe environmental impact of printing,including soy-based inks. The documentwas printed on paper stock with 50 percenttotal recycled content, including 25 percentpost-consumer waste, FSC certified andelemental chlorine free.STATE OF THE SOUND • WWW.PSAT.WA.GOV/SOS5If you would like copies of this document in an alternative format, please call 800.54.SOUND or for TDD, call 800.833.6388.All photography in the State of the Sound 2007 is copyrighted and cannot be reproduced without the expressed written consent of the photographer.Publication No. PSAT 07-01 January 2007


einkarnierte der Sonnengeist als Jesus Christus und gab mit seinem Opfertodden Impuls für eine Respiritualisierung. Im Jahre 1413 beginnt nach SteinersWeltenplan die Mission der Germanen, der fünften arischen Unterrasse. Siesollen das wahre göttliche Ich wiederentdecken. Die Slawen übernehmen imJahre 3573 die Stafette und vertiefen die Errungenschaften der tiefsinnigenDeutschen. Mit der Wurzelrassen- Lehre hatte Steiner für die chauvinistischeVorstellung seiner Studentenzeit, von den Deutschen als Kulturbringern derSlawen, einen neuen esoterischen Kontext aufgetan.Zwei Grundregeln bestimmen die Steinersche Rassentheorie, die alsGeschichts- und Entwicklungslehre den Kern der <strong>Anthroposophie</strong> darstellt. Dieeine lautet ‚Mission erfüllt, Abstieg beginnt’. Angehörige und Nachfahren vonRassen und Völkern, die ihre jeweiligen historischen Aufgaben erfüllt haben,gelten als dekadent und unfähig für eine weitere Entwicklung. Das gilt füraustralische Aboriginies und afrikanische Buschmänner als Nachfahren derLemurier, für Chinesen, Japaner und Indianer als Abkömmlinge von Atlantis,wie für Italiener und Franzosen als Romanen. Slawen, die ihre Mission noch vorsich haben, wurden dagegen von Steiner und seinen Anhängern als kindlich,brutal, schlampig und unzuverlässig geschildert. Die zweite Regel ist das„Gesetz der Differenzierung“, wie der Anthroposoph Karl Heyer schrieb, oder,wie Steiner formulierte, „dass sich etwas Höheres auf Kosten eines anderenentwickelt, das es aus sich ausscheidet.“Spirituell erleuchtete Menschen würden über dem nächsten Planeten, demJupiter, als Engel schweben, prophezeite Steiner. Wer sich verweigere, werdezum Tiermenschen oder Teufel. Auf dem Planeten Erde gelten Tiere alsSeitenzweige menschlicher Entwicklung. Die <strong>Anthroposophie</strong> stellt dieDarwinsche Evolutionslehre auf den Kopf und behauptet, der Affe stamme vomMenschen ab, er sei ein dekadenter Abzweig. Dieser Unfug fließt auch in dieWaldorfpädagogik ein. Auch das indische Kastensystem ist in dieserPerspektive gerecht. Die Menschen seien aufgrund des Karma, also der Bilanzihrer Verdienste und Verfehlungen aus früheren Leben, so eingeteilt worden.Der Angehörige niederer Kasten würde angespornt „sich so zu verhalten, dasser in späteren Verkörperungen sich hinaufzuheben vermöchte“, schrieb Heyer.Höhere und niedere Rassen geben den spirituell erleuchteten wie denzurückgebliebenen Menschen eine körperliche Gestalt.Besonders schlecht kommen Schwarze in Steiners Rassenlehre weg. Der Gurubeschrieb sie als kindlich und triebgesteuert, weil sie die Sonnenstrahlen mitdem Hinterhirn verarbeiten und dabei innen gekocht würden. Die übelsten6


Tiraden hielt Steiner 1923, zur Zeit der Besetzung des Ruhrgebietes durchfranzösische und belgische Truppen. Die schwarzen Kolonialsoldaten in derenReihen waren allen deutschen Rechten verhasst. Die Nazis verfolgten späterdie so genannten Rheinland-Bastarde, die Kinder aus Beziehungen zwischenSchwarzen und Deutschen, und sterilisierten sie zwangsweise. Steinerfabulierte, schwangere weiße Frauen bekämen Mulattenkinder, wenn sie bloß„Negerromane“ gelesen hätten. Der Begründer der anthroposophischenChristengemeinschaft, Friedrich Rittelmeyer, hetzte gegen „Negermusik“ wieden Jazz, der das Blut vergifte. Bis heute findet man in anthroposophischenZeitschriften Darstellungen, in denen schwarze Afrikaner als kindlich dargestelltwerden.Das jüdische Volk hat nach Steiners Doktrin seine Mission, den Monotheismusund eine körperliche Hülle für die Reinkarnation des Sonnengotteshervorzubringen, ebenfalls hinter sich. Weil die Juden den Messias nichtanerkannten, seien sie spirituell erstarrt, egoistisch, ausgedörrt, materialistischund intellektualistisch verdorben, ihr „semitisches Zersetzungsferment“verbreite sich in Politik und Psychologie, ja sogar in den Kindergärten, geiferteSteiner, der den traditionellen christlichen Vorwurf der jüdischen Gottesleugnerund Gottesmörder mit der Wurzelrassenlehre verknüpfte. Der AnthroposophKarl König behauptete 1965, durch den Verrat des Judas habe ein „Drama“begonnen, das zur Kreuzigung Christi führte.„... so etwas Ähnliches musste wieder geschehen, es war sozusageneingeschrieben in das Menschheitskarma. Und so wenig wir auch heutebegreifen können, was das gewesen ist, dieser Verrat des Judas, so wenigbegreifen wir dasjenige, was sich in unserem Jahrhundert vollzogen hat.“ Indiesem Sinne forderte er Verfolger und Verfolgte, also Nazis und ihre Opferauf, zu verstehen, „was gespielt hat und noch immer spielt“. Die Taten derNazis, so schreibt König, könnten nicht durch Gerichte gesühnt werden: „Dennes sind Taten, gleich der des Judas; Taten die geschehen mussten. Und der,der sie tat, ist ja viel schlimmer dran als diejenigen, die sie erleiden mussten.“Dieser Versuch, die Shoa mithilfe der abstrusen Karmalehre und dem Stereotypdes jüdischen Gottesmörders zu relativieren, ist das Widerlichste, was ichbisher in anthroposophischem Schriften entdeckt habe. Der Arzt Karl Königmusste aufgrund seiner jüdischen Herkunft 1938 vor den Nazis von Wien nachEngland flüchten. Die Steinersche Rassenlehre ist leider nicht Geschichte. 1997veröffentlichte der Anthroposoph Pietro Archiati im Verlag am Goetheanum,dem Schweizer Hauptquartier der Bewegung, ein Pamphlet gegen den Vorwurf7


des Rassismus. Freiheit setze die Möglichkeit voraus, sich unterschiedlich zuentwickeln, schreibt er darin und weiter: „Die Differenzierung der Leibesarten –die Entstehung der Rassen und ihr Fortbestehen nebeneinander – war also dasWerk göttlicher Wesen, die dadurch die Freiheit der Menschen ermöglichenwollten.“ Lorenzo Ravagli, ehemaliger Waldorflehrer und Mitarbeiter derZeitschrift „Erziehungskunst“, die der Bund der Waldorfschulen herausgibt,verteidigt Steiners Auslassungen mit dem Argument, dieser habe einen„Ethnopluralismus“ vertreten. Diesen Begriff hat der faschistische IdeologeHenning Eichberg in den 70er-Jahren entwickelt, um nicht von Rassensprechen zu müssen. Worte wie Ethnopluralismus oder Kulturepochen sollenden Rassismus kaschieren: Die falsche Ansicht, man könne Menschen quazugeschriebener Merkmale in bestimmte Schubladen sortieren. Dabei gibt eskeine menschlichen Rassen, außer als Hirngespinste von Rassisten.Ravagli schrieb im August 2006 (!) in der Zeitschrift „Die Drei“, herausgegebenvon der deutschen Anthroposophischen Gesellschaft: „Mit denunterschiedlichsten Kollektividentitäten – Volkscharakteren undRasseneigentümlichkeiten – muss sich das geistige Wesen des Menschenauseinandersetzen.“ Dabei würden diese Völker und Rassen durch die Geistergeprägt, die an ihren jeweiligen Wohnorten umgehen, weshalb er von„Geistkontinenten“ schreibt. Amerika, so fabuliert Ravagli weiter, sei durch denDämon Ahriman geprägt. Das wiederum wirkt nicht bloß auf die laut<strong>Anthroposophie</strong> dekadenten, vergreisten Indianer. Auch die europäischenSiedler und ihre Nachkommen wurden laut Ravagli „indianisiert“. Darum seiAmerika der Ort der Begegnung mit Ahriman, „mit der Lüge, dem Streben nachMacht, der Baconschen Technomagie, der Sehnsucht nach physischerUnsterblichkeit und Glückseligkeit.“ So wird Amerika zu einer Prüfung, an denOffenbarungen Ahrimans gelte es Gegenkräfte zu entwickeln.Antiamerikanismus, Antisemitismus, die Lehre von der Mission der Arier, dieRede von der weißen Rasse, die allein am Geistigen schafft, die Lehre, dass dietiefsinnigen Deutschen die wahre Spiritualität zu entwickeln haben, derRassismus, der sich in gehässigen bis dummen Darstellungen von Menschenausdrückt, das sind Anknüpfungspunkte und Schnittstellen mit Nazis. Das Bildvom triebgesteuerten Schwarzen, das Stefan Leber, ebenfalls ehemaligerWaldorflehrer, Waldorffunktionär und in der Ausbildung von Lehrern tätig, noch1997 zeichnete, ist primitivster Stammtisch.Solche Ansichten fließen in die Waldorfpädagogik ein, die vollständig auf denLehren Steiners basiert. Dass zeigt sich, wenn in Schulheften von Atlantis die8


Rede ist, das als historische Tatsache nicht als Mythos behandelt wird, den„Menschenrassen“, die dort angeblich entstanden sind, oder den Wanderungender Arier. 1998 gab die Pädagogische Forschungsstelle des Waldorfbundes eineBroschüre mit dem Titel Literaturangaben für die Arbeit des Klassenlehrers aneiner Freien Waldorfschule heraus. Das Heft enthält eine Übersicht über dieLiteratur, „die bei der Vorbereitung der Hauptunterrichtsepochen der Klassen1-8 herangezogen werden kann“.Zwei Jahre später berichtete die Presse ausführlich über ein Buch aus dieserLiteraturliste. Der Imageschaden war beträchtlich.Der Waldorflehrer Ernst Uehli (1875-1959) hatte in dem Buch Atlantis und dieRätsel der Eiszeitkunst (1936) Steiners Rassenlehre systematischzusammengefasst. Der Mellinger-Verlag in Stuttgart legte das Buch 1980unverändert wieder auf. Das Bundesfamilienministerium beantragte bei derBundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften, das Werk zu verbieten.Uehli hatte geschrieben: „Der Keim zum Genie ist der arischen Rasse bereits inihre Wiege gelegt.“ Dagegen wäre „der heutige Neger“ kindlich und ein„nachahmendes Wesen geblieben“ und der „heutige aussterbende Indianer istin seiner äußeren Erscheinung verknöchert, im Denken greisenhaft“.Der Geschäftsführer des Waldorfschulbundes, Walter Hiller, distanzierte sichvon Uehlis Buch und versicherte: „Wir nehmen das Buch von der Liste.“ DerMellinger-Verlag erklärte, man habe den Restbestand eingezogen undvernichtet. Anthroposophen behaupteten, das Buch sei in keiner Schuleverwendet worden. Das nachzuweisen, würde eine totalitäre Kontrolle über alleLehrer voraussetzen. Die Bundesprüfstelle verzichtete jedenfalls auf eineIndizierung, weil das Buch angeblich nicht mehr erhältlich sei. Die Broschüremit den Literaturangaben wurde bis mindestes Juli 2001 auf der Internetseitedes Verbandes angeboten und vertrieben, mit einem beigelegten Zettel, aufdem zu lesen stand, das Uehli-Werk werde nicht mehr empfohlen, weil es„problematische Aussagen“ enthalte.Uehli ist kein Einzelfall. Die Literaturangaben enthalten kein einziges seriösesSachbuch etwa über die NS-Zeit für den Geschichtsunterricht, sondernüberwiegend anthroposophische Schmöker aus der ersten Hälfte des letztenJahrhunderts, voller rassistischer und antisemitischer Stereotypen, überominöse Wurzelrassen und die Wanderungen der Arier. In den Büchern lesenwir, dass der Italiener heiter und impulsiv ist und aus Höflichkeit lügt, der Britedagegen kühl und materialistisch. Der Araber ist hart, leidenschaftlich, kalt und9


erechnend. Der Asiate gilt als dekadent, er ist ein cholerischer Mongole oderein phlegmatischer Malaie. Der Japaner lebt in leichten Holzhäusern mitStrohdächern, er lächelt immer und unergründlich, dahinter verbirgt sichmitleidlose Härte. Afrikaner sind kindlich, gläubig und fromm, sie werden vonihrem Blut und ihren Trieben gelenkt. Und weil sie wie Kinder seien, müsstensie von Weißen geführt werden. Der Russe wird als jähzornig, brutal,rücksichtslos, gewalttätig, herrisch, ungeduldig, launisch, schicksalsergeben,leidensfähig, unzuverlässig und unpünktlich dargestellt.Außerdem werden den Lehrern etwa 30 Steiner-Werke empfohlen, in denensich der Meister als Hellseher und die <strong>Anthroposophie</strong> als okkulteGeisteswissenschaft präsentiert, über Volksgeister fabuliert, die Menschen inRassen einteilt und wie Uehli zu dem Schluss gelangt, die arischen Völker seienprädestiniert, das Geistige zu entwickeln. Die Gespräche, die Steiner von 1919bis 1924 mit Lehrern führte, füllen drei Bände, die zur Ausbildung vonWaldorflehrern benutzt werden. Steiner bezeichnet darin Französisch alsdekadente, lügenhafte „Leichnamssprache“ eines untergehenden Volkes.Wie sehr die Waldorfschule im völkischen Sumpf steckt, wird jedes Jahr zurWeihnachtszeit deutlich. Dann werden in den Schulen die so genannten„Oberuferer Weihnachtsspiele“ aufgeführt. Steiners Wiener Mentor, Karl JuliusSchröer, soll diese Spiele, die von der Vertreibung aus dem Paradies, JesuGeburt und der Ankunft der heiligen drei Könige handeln, beideutschstämmigen Siedlern nahe dem ungarischen Preßburg gefunden haben.Schröer und Steiner galten diese Spiele als Ausdruck kulturellerSelbstbehauptung der Deutschen gegen eine „Überfremdung“. Sie glaubten,die Stücke seien vom deutschen Volksgeist inspiriert und würden darum das„Deutschtum“ der Zuhörer beleben.Steiner bearbeitete die Stücke. Im Dreikönigsspiel lässt er drei Juden auftreten,Kaifas, Pilatus und Jonas, hohe Priester, die König Herodes die Geburt desJesuskindes in Bethlehem deuten, woraufhin dieser den biblischenKnabenmord anordnet. Den Regieanweisungen Steiners zufolge werden dieJuden stereotyp, servil und schmeichlerisch dargestellt. „Ihre Aussprache istjüdisch, ihre Gebärden ungemein lebhaft; alle drei sind in steter Bewegung,küssen sich, nach rechts und links springend, in gebeugter Stellung auf dieSchultern, küssen einander gegenseitig, schlagen die Hände zusammen undsprechen dem König mit karikierter, dem Gesagten immer entsprechenderGebärde das letzte Wort im Chore nach.“10


Sogar in der anthroposophischen Zeitschrift „Info 3“ wurden die Aufführungenkritisch dargestellt, wie Juden mit spitzen gelben Hüten auftreten, Grimassenschneiden und kreischen. Diese Darstellung in den Waldorfschulen würdeheute „eher mit den bildlichen und sprachlichen Darstellungen des Stürmersassoziiert“, schrieb Sebastian Gronbach. Die Waldorfschule böte „eineDarstellung von Juden, wie sie außerhalb des anthroposophischenZusammenhangs höchstens noch Applaus im Land von Ahmadinedschadbekommen hätte“.Quelle: http://www.rote-ruhr-uni.com/cms/IMG/pdf/<strong>Bierl</strong>_<strong>Anthroposophie</strong>.pdfLese-Tipps:Der Menschenfreund, der die <strong>Anthroposophie</strong> erfandhttp://www.welt.de/debatte/kommentare/article12585207/Der-Menschenfreund-der-die-<strong>Anthroposophie</strong>-erfand.htmlSilvio Gesell, Rudolf Steiner und die „braune Soße“https://fidelchescosmos.wordpress.com/2010/05/20/silvio-gesell-rudolf-steinerund-die-%E2%80%9Ebraune-sose%E2%80%9C/http://www.freitag.de/community/blogs/fidelche/silvio-gesell-rudolf-steinerund-die-braune-sosse11


„Uns aus dem Elend zu erlösen,können Wir nur selbst tun!“Dieser unmissverständliche Satz aus der „Internationalen“ ist die Richtschnur der Arbeit vonwww.anarchosyndikalismus.de.vu & http://syndikalismus.wordpress.comWir informieren und berichten auf unseren Webseiten aus einem anarchosyndikalistischenSelbstverständnis heraus über alles von Interesse, um dazu beizutragen uns aus dem Elend zu erlösen.Als ArbeiterInnen, Prekäre und Erwerbslose begegnen wir täglich Ungerechtigkeiten und Elend invielfältigen Formen und Facetten. Sei es der Kapitalismus, die Herrschaft, der Staat, das Militär, dieReligion, der Nationalismus, Rassismus und Sexismus – dies alles hindert uns an einemselbstbestimmten und würdevollen Leben.Neben der aktuellen Berichterstattung und eigenen Veröffentlichungen wollen wir möglichst umfassendüber die aktuelle anarchosyndikalistische und revolutionär-syndikalistische Bewegung rund um denGlobus informieren, sowie ihre Traditionen und Geschichten darstellen. Dabei grenzen wir uns vondogmatischen Positionen ebenso ab, wie von denjenigen Libertären, die den Anarchismus alsModeerscheinung behandeln und die Notwendigkeit des Klassenkampfes verleugnen.Wenn durch unsere Webseiten Menschen mit den praktischen Vorstellungen und Ideen desAnarchosyndikalismus in Berührung kommen und sich mit ihm als Alternative zur bestehendenungerechten kapitalistischen Gesellschaft befassen, ist das Ziel dieser Webseite erreicht. Alles anderewird und kann nur die Praxis im Klassenkampf erbringen, bis zur Vollendung der weltweiten SozialenRevolution.Für ein selbstbestimmtes Leben & Arbeiten – 24 Stunden am Tag!AnarchosyndikalistischenFlugschriftenreihereiheÜ b e r d r e i h u n d e r t H e f t e d i r e k t z u m h e r u n t e r l a d e n> > > > http://klassenkampf.uuuq.com/asf.htm < < <

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!