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D SCHATZDRŲGGE e Byydraag zem Theema - basel-deutsch.ch

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a a s e l d ü t s c h ù n d d ü t l i g l u c a s / www.<strong>basel</strong>-<strong>deuts<strong>ch</strong></strong>.<strong>ch</strong> / Worts<strong>ch</strong>atz<br />

Dintegläggsli us em Fäädereläädli<br />

D SCHATZDRÙGGE<br />

e <strong>Byydraag</strong> <strong>zem</strong> <strong>Theema</strong> 'Baasler Woorts<strong>ch</strong>atz'<br />

Inhalt<br />

yygfüllt vom Werni Lukas<br />

Vyyl Spass wüns<strong>ch</strong>t allne LääserInne<br />

dr Werni z Baasel<br />

Vòòrbimèèrggige A Waas, werùm, wie, wo …?<br />

Vòòrbimèèrggige B S<strong>ch</strong>rybwyys und Legände<br />

Wöörterbie<strong>ch</strong>li Baaseldüts<strong>ch</strong> - Standard<strong>deuts<strong>ch</strong></strong> vo A – Z<br />

Aahang Wie me Dialäggt s<strong>ch</strong>rybt<br />

© wpl / ab 16.11.2009 ff // Aggtuelle Stand: Novämber 2011


a a s e l d ü t s c h ù n d d ü t l i g l u c a s / www.<strong>basel</strong>-<strong>deuts<strong>ch</strong></strong>.<strong>ch</strong> / Worts<strong>ch</strong>atz<br />

Dintegläggsli us em Fäädereläädli<br />

D SCHATZDRUGGE<br />

e <strong>Byydraag</strong> <strong>zem</strong> <strong>Theema</strong> 'Baasler Woorts<strong>ch</strong>atz'<br />

Vòòrbimèèrggigen A<br />

Waas ?<br />

- e Zämmestellig, wò ständig erwyteret wird, aber nie Aaspru<strong>ch</strong> ùf Vollständigkäit<br />

erheebe kaa;<br />

- speziell baasleris<strong>ch</strong>i Wöörter und Reedwändige:<br />

- vo alldääglig bruu<strong>ch</strong>te oder nùmme <strong>zem</strong> Däil no gängige bis ze sälbs<strong>ch</strong>d vò èltere,<br />

gibürtige BaaslerInne nümm ooder nùmme no sälte bruu<strong>ch</strong>te der gaar usgstòòrbene<br />

(oder nùmme vergässene, wo me si<strong>ch</strong> gäärn draa erinneret);<br />

- aagryy<strong>ch</strong>eret mit e baar us dr frienere Gassesproo<strong>ch</strong> und – als Geegesatz – sòtige, wò<br />

dr Wääg us em Änglis<strong>ch</strong>e in Dialäggtalldaag gfùnde hänn.<br />

S äint oder ander Wort findet si<strong>ch</strong> au in andere Dialäggt – lutlig mäis<strong>ch</strong>dens e bitz<br />

anders<strong>ch</strong>d.<br />

Werùm ?<br />

D Wöörterbie<strong>ch</strong>er lys<strong>ch</strong>de mèèrhäitlig Wöörter ùff, wò in fas<strong>ch</strong>t allne Sproo<strong>ch</strong>e bzw.<br />

S<strong>ch</strong>wyzer Dialäggt vòòrkömme und numme wäg em S<strong>ch</strong>riftbild ùffgnoo sinn. Für Lüt, wò<br />

d Dialäggts<strong>ch</strong>ryybig biherrs<strong>ch</strong>e, bruu<strong>ch</strong>tis die alli nit.<br />

Für wäär und wie?<br />

Kùùrsbsue<strong>ch</strong>erInne und LiebhaaberInne vòm Baaseldüts<strong>ch</strong> hänn mi allewyyl no soon<br />

emen ABC gfrògt; drby han y gmèèrggt, ass sonen Uffzèlig bi gwüüse Lüt dr Spass und s<br />

Inträssi am Dialäggt wider uslööse kaa.<br />

Zuedämm bistoot bi äinige Zuegwanderete – bsunders bi vyle Düts<strong>ch</strong>e – e grooss<br />

Inträssi, unsere Dialäggt z verstoo. Doorum hets näbs<strong>ch</strong>d dr Übersetzig in die düts<strong>ch</strong><br />

Standard-sproo<strong>ch</strong> hüffig au en Erlüterig zer Häärkùnft und/oder Bidütig vomene Woort.<br />

Vor allem au für sii hets <strong>zem</strong> ri<strong>ch</strong>tig Uussprä<strong>ch</strong>e ùf de dunggle Vokaal e, i, o und u<br />

glägedlig au en Aggzänt.<br />

Wohäär ?<br />

Die Sammlig is<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>o lang bi miir aadäigt gsii, aber ers<strong>ch</strong>t syt 2009 vo iggs Babyyrli in<br />

PC koo; äinersyts han y mee und mee Fùndstügg bim Zueloose ùffgs<strong>ch</strong>napt oder im<br />

Baaseldüts<strong>ch</strong>e S<strong>ch</strong>riftguet entdeggt, und andersyts is<strong>ch</strong> doo und döört wider emool en<br />

intressant Lys<strong>ch</strong>deli ùfdau<strong>ch</strong>t – nöierdings au im Internet.<br />

Wie wyter ?<br />

Die Zämmestellig wird laufend ergänzt.<br />

Wäär in syyner äigene Drùggen öbbis findet und drmit gäärn zer vòòrliiged Sammlig<br />

byydräit, is<strong>ch</strong> häärzlig yyglaade, das Sammelsuurium aazryy<strong>ch</strong>ere.<br />

Woo ?<br />

Dr aggtuells<strong>ch</strong>d Stand is<strong>ch</strong> allewyl z finden ùf � � � � www.<strong>basel</strong>-<strong>deuts<strong>ch</strong></strong>.<strong>ch</strong> als „pdf“ ùnter<br />

‘Basel<strong>deuts<strong>ch</strong></strong> - heute und morgen‘<br />

Vyyl Spass drmit wüns<strong>ch</strong>t allne LääserInne<br />

dr Werni z Baasel<br />

_<br />

d S<strong>ch</strong>atzdrùgge Vòòrbimèèrggige A © wpl / 16.11.2009 ff


a a s e l d ü t s c h ù n d d ü t l i g l u c a s / www.<strong>basel</strong>-<strong>deuts<strong>ch</strong></strong>.<strong>ch</strong> / Worts<strong>ch</strong>atz<br />

Dintegläggsli us em Fäädereläädli<br />

D SCHATZDRUGGE<br />

e <strong>Byydraag</strong> <strong>zem</strong> <strong>Theema</strong> 'Baasler Woorts<strong>ch</strong>atz'<br />

Vòòrbimèèrggigen B<br />

Zem ri<strong>ch</strong>tige Verständnis bitte zèèrs<strong>ch</strong>t lääse:<br />

1. D Bigründige zer S<strong>ch</strong>rybwyys finds<strong>ch</strong> im Aahang und<br />

ùf dr Websyte Fehler! Hyperlink-Referenz ungültig. ���� Basel<strong>deuts<strong>ch</strong></strong> ����<br />

Dialekts<strong>ch</strong>rift.<br />

2. die fòlged Legände<br />

Legände zer S<strong>ch</strong>riftfaarb<br />

s<strong>ch</strong>waarz is<strong>ch</strong> no bikannt und/oder wird au im hütige Baaseldüts<strong>ch</strong> no<br />

bruu<strong>ch</strong>t ... (... vò Lüt, wò z Baasel ùffgwaggse sinn, iiri Eltere und/oder<br />

Groossèltere none guet Baaseldüts<strong>ch</strong> hänn reede ghöört und mäis<strong>ch</strong>dens<br />

s<strong>ch</strong>o im furtgs<strong>ch</strong>ritten Alter sinn)<br />

blau 'Hös<strong>ch</strong>sproo<strong>ch</strong>'<br />

Erkläärig unter em Bue<strong>ch</strong>staabe H<br />

oder ùf dr Websyte www.<strong>basel</strong>-<strong>deuts<strong>ch</strong></strong>.<strong>ch</strong> unter Dialekt � � � � Basel /<br />

Region<br />

grien kuum me bikannt oder binutzt<br />

root wird nümm bruu<strong>ch</strong>t ùnd/oder ghöört em literaaris<strong>ch</strong>en Altbaaseldyts<strong>ch</strong>en<br />

aa<br />

kursiv äu ùnter dämm Wòrt noo<strong>ch</strong>eluege<br />

Abküürzige<br />

BD = Baaseldüts<strong>ch</strong> ABD = Altbaaseldyts<strong>ch</strong><br />

iüS = in übertragenem Sinn BF = Wort i. Z. mit der Basler Fasna<strong>ch</strong>t<br />

s.a. = siehe au<strong>ch</strong> frz. = französis<strong>ch</strong><br />

urspr. = ursprügli<strong>ch</strong> lat. = lateinis<strong>ch</strong><br />

v.a. = vor allem ital. = italienis<strong>ch</strong><br />

<strong>ch</strong>ar. = <strong>ch</strong>arakteristis<strong>ch</strong> für engl. = englis<strong>ch</strong><br />

eth. = ethymologis<strong>ch</strong>e Worterklärung vulg. = aus der Vulgärspra<strong>ch</strong>e (Im Dialekt –<br />

primär einer Umgangsspra<strong>ch</strong>e sollte man<br />

humor.= humorvoll, hum. gemeint diesbezügli<strong>ch</strong> die Toleranzgrenze eher tief<br />

ansetzen, in Basel mit seinem Hang zu<br />

Spott, Ironie und Satire erst re<strong>ch</strong>t. )<br />

D S<strong>ch</strong>atzdrùgge Vòòrbimèèrggige B<br />

© wpl / 16.11.2009 ff


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D SCHATZDRÙGGE<br />

B a a s e l d ü t s c h Deuts<strong>ch</strong>e Standardspra<strong>ch</strong>e<br />

A<br />

aabe her-, hinunter<br />

d Mil<strong>ch</strong> aabegää kleinlaut werden, seine Ansprü<strong>ch</strong>e herunter-<br />

s<strong>ch</strong>rauben<br />

aabekapitle gehörig auss<strong>ch</strong>elten<br />

aabepflüümle herunterpurzeln<br />

Aabee, Abdritt WC, Abort, Toilette<br />

Aadringgede Umdrunk zu einer Einweihung oder Eröffnung (vor<br />

allem eines Restaurants); immer mehr au<strong>ch</strong> zur<br />

Einweihung bzw. Bezugs eines Hauses oder einer<br />

Wohnung (s.a. Usdringgede)<br />

Nöijoorsaadringgede seit 1994 spezieller Anlasse der Zunft zum<br />

Goldenen Stern am 1. Januar um 11 Uhr<br />

beim Dreizackbrunnen in der oberen Freien<br />

Strasse in Basel<br />

abbringe verkaufen, loswerden (au<strong>ch</strong> eine Person)<br />

abbùtze - abwis<strong>ch</strong>en: d S<strong>ch</strong>ue abbutze.<br />

- iüS: jem. bars<strong>ch</strong> zure<strong>ch</strong>tweisen<br />

abdrampti Absätz vom Gehen abgenutze S<strong>ch</strong>uhabsätze<br />

abgää - im Alter körperli<strong>ch</strong> und/oder geistig na<strong>ch</strong>lassen;<br />

- von einem Amt, einer Stelle zurücktreten (Verein);<br />

- den Militärdienst beenden, entlassen werden<br />

abloo loslassen (eine Rakete)<br />

d Sau abloo si<strong>ch</strong> ausgelassen aufführen, die “Sau<br />

rauslassen“<br />

Säi<strong>ch</strong>, Mis<strong>ch</strong>t abloo eine Dummheit anstellen<br />

adie (bidoont: aadiee) auf Wiedersehen (von frz. adieu)<br />

ABD au<strong>ch</strong> zur Begrüssung<br />

Abideeg / Abideegger(e) Apotheke/r(in)<br />

Ääli Liebkosung<br />

ääne drüben<br />

äänen am Jordan Gross<strong>basel</strong> (aus Kleinbasler Si<strong>ch</strong>t)<br />

Ässzimmer Gebiss<br />

äin einer, einen<br />

ain im Gool haa betrunken sein<br />

äinewääg trotzdem, so oder so<br />

äim jemandem<br />

äim Bäi ma<strong>ch</strong>e jemanden zur Eile bzw. zur Erledigung<br />

äim der Bummi ryybe jemandem tü<strong>ch</strong>tig die Meinung sagen<br />

äim e Hampfle Finger ins Gsi<strong>ch</strong>t<br />

wäärfe jemanden ohrfeigen<br />

Äispänner iüS: Einzelgänger (von: Kuts<strong>ch</strong>eneinspänner)


1 / A 1<br />

Altbagges Brot vom Vortag (war bis in die 1960er Jahre für wenig<br />

Geld in Basler Bäckereien erhältli<strong>ch</strong>) / s.a. Bättelmaa<br />

Das<strong>ch</strong> do<strong>ch</strong> altbagges Züüg! Das ist do<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t mehr aktuell!<br />

Anggebliemli Butterblume (zuglei<strong>ch</strong> Name eines Kult-S<strong>ch</strong>nitzelbängglers<br />

des 20. Jh. und – ihm zu Ehren – eines alten Basler Tram-<br />

Motorwagens, ab 2008)<br />

Anggewegglimäitli Mäd<strong>ch</strong>en, die früher fris<strong>ch</strong>e Bröt<strong>ch</strong>en (mit<br />

einer Fur<strong>ch</strong>e in der Mitte) feilhielten<br />

2 / A 2


B<br />

Baarfi Barfüsserplatz (im Zentrum Basels); s.a. Seibi<br />

Ba<strong>ch</strong>gass Rheingasse<br />

Bäiz einfa<strong>ch</strong>es Restaurant: Wirts<strong>ch</strong>aft, Kneipe<br />

(z.B. Bierbäiz)<br />

e Bäizetuur ma<strong>ch</strong>e von Kneipe zu Kneipe gehen<br />

Bängel - Knüppel, Holzstange;<br />

s.a. S<strong>ch</strong>yssi, Bängels<strong>ch</strong>yssi<br />

Sy leegen em Bängel in Wääg. iüS: Hindernisse in den Weg legen<br />

- Lausejunge<br />

- Seilstab der Basler Fähren<br />

baraad bereit<br />

Bättelmaa einfa<strong>ch</strong>es Geri<strong>ch</strong>t mit 'Altbaggenem' (urspr.<br />

aus dem Elsass)<br />

Batzeglemmer s. Rappespalter<br />

Batzeläibli kleines Stück Basler Brot – heute no<strong>ch</strong> als ‘Doppel-<br />

büürli‘ bekannt – (kostete 10 Rp. = 1 Batzen)<br />

Begges<strong>ch</strong>mutz süsser Eiweisss<strong>ch</strong>nee (in Kartoffelform);<br />

im Unters<strong>ch</strong>ied zum Moorekopf ohne Waffelboden und<br />

mit wei<strong>ch</strong>em, hellen S<strong>ch</strong>okolademantel und Kokos-<br />

splittern überzogen und in Basel in der Regel nur<br />

an der Herbstmesse erhältli<strong>ch</strong><br />

Beteeterli etwas ganz Kleines (von frz. petit); Betonung<br />

auf der 2. Silbe; ni<strong>ch</strong>t mit Bööteeterli verwe<strong>ch</strong>seln<br />

Blebs abs<strong>ch</strong>ätziger Ausdruck für 'das gemeine Volk', die<br />

Arbeiterklasse (von lat. Plebejer)<br />

bybbele lustlos essen; s.a. s<strong>ch</strong>nääderfräässig<br />

Byljee Eintritts- / Fahrkarte<br />

Byljeestenz Tram-/Zugss<strong>ch</strong>affner<br />

s Byljee Höörnli aifa<strong>ch</strong> nää sterben (s.a. Höörnli)<br />

au: abfragge<br />

d Posuune fasse<br />

dr S<strong>ch</strong>iirm zuema<strong>ch</strong>e<br />

dr hölzig Kittel aaleege<br />

em Sänseri<strong>ch</strong> böpperle s. Sänsemaa<br />

s Gs<strong>ch</strong>iir ewäggkeije<br />

si<strong>ch</strong> in d Äier bysse<br />

Dä kunt glyy ins hölzig Hemmli. Der stirbt bald.<br />

blää<strong>ch</strong>e bezahlen; s.a. ryybe<br />

Bläi<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>naabel blasses Kind<br />

Blädds<strong>ch</strong>erhalle Pissoir<br />

Blasius - Ausruf: Ist mir egal. / Lassen wir das.<br />

- Basler Stadtpoet der 2. Hälfte des 20. Jh. (Pseudonym)<br />

Blätzli 1. kleiner Platz zum si<strong>ch</strong> Hinsetzen; s.a. Zimmerli<br />

2. kleines S<strong>ch</strong>nitzel<br />

Em en gläi und dünn Stügg Fläis<strong>ch</strong> saage mr Blätzli (z.B. Kalbsblätzli), well s ebben e gläi, dünn<br />

Stügg vom ene Ganzen is<strong>ch</strong> (dòòrum äu: Blätzlibäjass, us gläine dünne Filz- oder Stoffstügg).<br />

Blätzbùms für: Birsfelden (Vorort von Basel)


3 / B 1<br />

Blööterli Luftbläs<strong>ch</strong>en<br />

Blööterliwasser kohlensäurehaltiges Wasser; s.a. Käpseli-,<br />

Grälleli-<br />

Boodesùùri kleiner Mens<strong>ch</strong>; s.a. Sùùri<br />

Bööteeterli Feuerzeug (von frz. peutêtre: funktioniert viellei<strong>ch</strong>t!);<br />

Betonung auf der 1. Silbe; s.a. Beteeterli<br />

Böts<strong>ch</strong> Marmel<br />

De Böts<strong>ch</strong> hänn miir als Kinder de Glugger gsäit … und enand ùfgfòòrderet <strong>zem</strong> ùf d Doolelö<strong>ch</strong>er z spiile:<br />

„Hes<strong>ch</strong> Böts<strong>ch</strong>, ma<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong> lets<strong>ch</strong>t!?“ (spielst Du als letzter? (was ein Na<strong>ch</strong>teil war).<br />

Bòòrbele is<strong>ch</strong> e gròòsse Glùgger gsii (mit dr Zyt äu us Glaas), wo mèèreri gläini wäärt gsi is<strong>ch</strong>; Leemi<br />

hänn die hällbruune billigs<strong>ch</strong>de us erhèèrtetem Leem ghäisse (s het äu faarbigi gää), ùnd d Staali sinn die<br />

s<strong>ch</strong>wääre us silbrigem Staal gsii, mit dääne me am bes<strong>ch</strong>de het könne zyyle und bräi<strong>ch</strong>e.<br />

Wäär syni äigene mit höö<strong>ch</strong>erer Punggtzaal zèrs<strong>ch</strong>t im Doolelö<strong>ch</strong>li ghaa het, het gwùnne ùnd die andere bykoo.<br />

„Bòtte stryy<strong>ch</strong>ele!“ het ghäisse: Es ist verboten, die Marmel, statt nur anzustossen, mit dem Zeigefinger lei<strong>ch</strong>t<br />

na<strong>ch</strong>zuführen.<br />

Bòòrbele 1. grosser Hautpickel / 2. grosse Marmel<br />

Bòrbmenee Portemonnaie, Geldbörse<br />

Bòts<strong>ch</strong>amber Na<strong>ch</strong>tges<strong>ch</strong>irr, -hafen (von frz. pot de <strong>ch</strong>ambre)<br />

Brootis Braten<br />

Bruunsli s<strong>ch</strong>okoladehaltiges Weihna<strong>ch</strong>tsgebäck<br />

bruunts<strong>ch</strong>elig bräunli<strong>ch</strong><br />

Bùgg Delle<br />

Büggse Herrenanzug<br />

Bùmpi - Pumpe<br />

- Herz<br />

Bündelidaag Samstag vor den S<strong>ch</strong>ulsommerferien (sein<br />

Bündel s<strong>ch</strong>nüren, Koffern packen)<br />

Büüleköpf spöttis<strong>ch</strong>e Bezei<strong>ch</strong>nung von Kleinbaslerv für<br />

Grossbasler<br />

Büürzi s. Öpfelbüürzi / s.a. Pfüürzi<br />

4 / B 2


C<br />

Charivari s. S<strong>ch</strong>aariwaari<br />

Clique s. Glygge<br />

Cortège (frz.) Umzug am Montag- und Mittwo<strong>ch</strong>na<strong>ch</strong>mittag der<br />

BF<br />

5 / C 1


D<br />

Dänggbyybeli, -wäärzli Kopf<br />

Dambuur Trommler (frz. Tambour) (BF)<br />

Dambuurmäioor führt den Trommlerharst (BF)<br />

Dampf ùf dr Drùmmle Redensart unter den Basler Trommlern:<br />

Dää het denn Dampf … Es tönt gut, er spielt stark.<br />

Au<strong>ch</strong> i.ü.S.:<br />

Die Pink hèt Dampf … - Die Sängerin hat ein starkes Konzert gegeben.<br />

Die Grytte hèt allewyl Dampf… - in erotis<strong>ch</strong>em Sinn.<br />

Däts<strong>ch</strong>mäis<strong>ch</strong>ter Organisator (v.a. an Ho<strong>ch</strong>zeiten)<br />

Datze S<strong>ch</strong>lag auf die Handflä<strong>ch</strong>e (von S<strong>ch</strong>ülerInnen;<br />

dur<strong>ch</strong> Lehrer mit einem Lineal, bis ins späte 20. Jh.<br />

gängig)<br />

Dier Tier(e); s. a.Voogel Gryff<br />

Dilldapp Dummkopf<br />

Dintegläggs Tintenfleck(en)<br />

Ditti, Ditteli - Puppe, kleine Puppe<br />

- iüS: verwöhntes, fragiles Kind, deshalb au<strong>ch</strong>:<br />

Mammeditti<br />

Dittistùùbe Puppenhaus<br />

Dyys<strong>ch</strong>ooner trockene Lebku<strong>ch</strong>enart auf Honigbasis (von frz. Dijon);<br />

nur zur Zeit der Basler Herbstmesse erhältli<strong>ch</strong>,<br />

re<strong>ch</strong>teckige Blöcke ohne Füllung und Glasur<br />

dnoo, dernoo (ABD dernoode) (als)dann, darauf (im BD ni<strong>ch</strong>t 'denn' für dann!)<br />

Dra<strong>ch</strong>efueter kleine Tüte voller Süssigkeiten (z. B. Pralinen);<br />

Mitbringsel des Ehemannes für seine Gattin von einem<br />

Herrenessen (urspr. vom 'Gryffemääli', s. Määli)<br />

Drottwaaramsle Strassenprostituierte<br />

Drùgge S<strong>ch</strong>atulle, kleine Truhe (s.a. S<strong>ch</strong>atzdrùgge)<br />

drùgge drücken<br />

Drùggedde Gedränge (von drùgge)<br />

Drümmel kleiner Raus<strong>ch</strong>, S<strong>ch</strong>windel<br />

dus<strong>ch</strong>ter düster<br />

Duubes<strong>ch</strong>laag - Vers<strong>ch</strong>lag / (Korb-)käfig für Tauben<br />

- kleiner Raum unter dem Hausda<strong>ch</strong>,<br />

- iüS: Zimmer mit freiem Zugang<br />

Düürggehoonig klebrige, rosafarbene Süssigkeit, die von einem grossen<br />

Block abgespa<strong>ch</strong>telt wird (an der Basler Herbstmesse<br />

2011 wieder an zwei Ständen angeboten)<br />

Düpflis<strong>ch</strong>ysser für: jemand, der es mehr als genau nimmt<br />

6 / D 1


E<br />

Èèreküübel jemand, der überall dabei sein muss und erwartet, dass<br />

man ihm besondere Ehrerbietung und Erwähnung<br />

s<strong>ch</strong>enkt<br />

Elefantehuus früheres Arbeitsamt an der Utengasse; das Gebäude<br />

steht in anderer Verwendung immer no<strong>ch</strong> und erinnert (vor<br />

allem die Hinteransi<strong>ch</strong>t) an das frühere Elefantenhaus<br />

des Basler Zoos / s.a. Ilp<br />

Es<strong>ch</strong>trig Da<strong>ch</strong>boden, Spei<strong>ch</strong>er, Estri<strong>ch</strong><br />

7 / E 1


F<br />

Faarteblaan Kursbu<strong>ch</strong>, Fahrplan<br />

Fäädereläädli kleine längli<strong>ch</strong>e, meist hellbraune S<strong>ch</strong>a<strong>ch</strong>tel aus Holz<br />

mit S<strong>ch</strong>ieber zum Öffnen (deshalb Läädli: S<strong>ch</strong>ublade<br />

oder Fensterladen, -storen); in ihr bewahrten bis ca.<br />

1955 die S<strong>ch</strong>ülerInnen ihr S<strong>ch</strong>reibzeug, u.a. ihre Griffel<br />

für die S<strong>ch</strong>iefertafel und später au<strong>ch</strong> die Feder (Fäädere)<br />

auf. Später wurden sie dur<strong>ch</strong> die Étuis aus (Kunst)stoff<br />

ersetzt.<br />

Fäägnäs<strong>ch</strong>t für jemand, der ständig hin und her ruts<strong>ch</strong>t insbeson-<br />

dere im S<strong>ch</strong>laf (s.a. Näs<strong>ch</strong>t)<br />

Fangyyse Ehering<br />

Fas<strong>ch</strong>tewääie mit Kümmel bestreuter Bretzel in der Form einer 8, in<br />

der Zeit vor dem Fasten; in Basel vor der Fasna<strong>ch</strong>t<br />

Fazeneetli Nastu<strong>ch</strong>, Tas<strong>ch</strong>entu<strong>ch</strong> (ital. fazzoletto)<br />

Filzluus 5-Rp.-Münze (weil die kleinste)<br />

Fingge warme, meist gefütterte Hauss<strong>ch</strong>uhe (ABD: Fungge)<br />

s.a. S<strong>ch</strong>lùùrbbe, S<strong>ch</strong>labbe<br />

d Fingge glopfe flü<strong>ch</strong>ten<br />

Fysymatänte Umstände<br />

Ma<strong>ch</strong> kaini Fysymatänte! Ma<strong>ch</strong> keine S<strong>ch</strong>wierigkeiten / Umstände.<br />

Oder au<strong>ch</strong> Dummheiten (ev. aus franz.<br />

Militärspra<strong>ch</strong>e: Visitez ma tente. Treten<br />

Sie nur - in mein Offizierszelt - ein.)<br />

Fyyrdeifelsùùri (ABD) nannte man das erste Elektrotram, das am 6. Mai 1895<br />

den Betrieb aufnahm, und glei<strong>ch</strong> über 9000 begeisterte<br />

Passagiere u.a. damals no<strong>ch</strong> dur<strong>ch</strong> die Eisengasse<br />

transportierte<br />

Flääre grosser Fleck, alt: Ohrfeige<br />

Fliegebartèèr Mansarde (das Gegenteil von frz. Parterre = Erdge-<br />

s<strong>ch</strong>oss)<br />

Flieges<strong>ch</strong>lyffi Glatze<br />

au: Duurwälle mit Pause Dauerwelle mit Lücke<br />

Flyss Fleiss<br />

mit Flyss absi<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong><br />

Floobigg Sti<strong>ch</strong> der Arztassistentin in die Fingerkuppe, um<br />

für einen Abstri<strong>ch</strong> auf einem Glasplätt<strong>ch</strong>en einen<br />

Bluttropfen zu gewinnen.<br />

Flooner - jemand, der Leute gerne an der Nase herumführt;<br />

- au<strong>ch</strong>: einer, der si<strong>ch</strong> herumtreibt<br />

Fraass s<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>tes Essen<br />

frässe fressen, unappetitli<strong>ch</strong> essen<br />

Frässbäiz Restaurant mit gutem, v.a. aber au<strong>ch</strong> rei<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>em<br />

Essen; s.a. Bäiz<br />

s.a. s<strong>ch</strong>nääderfräässig<br />

Frä<strong>ch</strong>daggs(e) fre<strong>ch</strong>es Kind (fre<strong>ch</strong>e Jugendli<strong>ch</strong>e)<br />

Fùùdiweggli s. S<strong>ch</strong>wööbli oder Anggeweggli<br />

Fuer - eine Fuhre (Transport)<br />

- veraltet: Party (Mr hänn e lus<strong>ch</strong>tigi Fuer ghaa; hütt wuurd<br />

me saage: S is<strong>ch</strong> öbbis abgange.)<br />

Füüdlebüürger bezei<strong>ch</strong>net jemand Rückständigen, Altmodis<strong>ch</strong>en


8 / F 1<br />

Fümflyyber Münze / für: Fr. 5.--<br />

s.a. S<strong>ch</strong>nägg und Grampools<strong>ch</strong>yybe<br />

Füür Feuer<br />

s Füür im Elsass gsee - wörtl.: Feuerfunken vor den Augen sehen<br />

- iüS: starke S<strong>ch</strong>mer<strong>zem</strong>pfindung<br />

9 / F 2


G<br />

gää<strong>ch</strong> steil<br />

gäits<strong>ch</strong>e - mit dem Wasser spielen, stark pläts<strong>ch</strong>ern;<br />

- laut und aufdringli<strong>ch</strong> reden<br />

Gäggsnaase eingebildetes, vorlautes (meistems eher jüngeres)<br />

weibli<strong>ch</strong>es Wesen<br />

Gang-go unter Rentnern gebräu<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>e Selbstbezei<strong>ch</strong>nung: die<br />

Gattin s<strong>ch</strong>ickt sie einkaufen: „Gang go ... hoole.“<br />

Gapis<strong>ch</strong>ong Kappe. Mütze aus Seide oder Wolle<br />

Gellerettli Uhr (frz. Quelle heure est-il?)<br />

Gfell Spass, Glück<br />

giigele vers<strong>ch</strong>mitzt la<strong>ch</strong>en (am ehesten von Kindern)<br />

Giggernillis, Ginggernillis Krimskrams (frz.: quincaillerie), kleine, unwi<strong>ch</strong>tige,<br />

wertlose Sa<strong>ch</strong>en; s.a. Myggis<br />

Das<strong>ch</strong> do<strong>ch</strong> Ginggernillis! iüS: Ist do<strong>ch</strong> unbedeutend, ni<strong>ch</strong>ts wert!<br />

Gläbberes<strong>ch</strong>wänggi Bidet<br />

Glaihüünigergold humor. für: Messing<br />

Glämmerli Wäs<strong>ch</strong>eklammer (aus Kunststoff, früher nur aus Holz);<br />

Glämmerlisagg - oben offener (früher meistens rot-weisser) Stoff-<br />

sack mit einem langen Haken zum Aufhängen<br />

am Wäs<strong>ch</strong>eseil; dient zum Aufbewahren von<br />

Wäs<strong>ch</strong>eklammern no<strong>ch</strong> früher: nur der Sack vorne<br />

an der (Kü<strong>ch</strong>en)s<strong>ch</strong>ürze<br />

- - Name eines (wilden) S<strong>ch</strong>nitzelbängglers (!) (BF)<br />

Gläpper Ohrfeige<br />

ins Gläppergässli laufe (gloffe) eine Ohrfeige erhalten / iüS: unerwartet in eine<br />

unangenehme Situation geraten (sein)<br />

Glygge au<strong>ch</strong>: Clique (frz.); Fasna<strong>ch</strong>tsgesells<strong>ch</strong>aft, -verein (BF)<br />

Glyggekäller ges<strong>ch</strong>ätzt gegen 200 (meist Keller-) Lokale vieler<br />

Glyggen (BF); über 60 im Klein<strong>basel</strong><br />

s.a. Källerabstiig<br />

Gloon Clown, au<strong>ch</strong> trad. Fasna<strong>ch</strong>tskostüm bzw. -maske<br />

(s.a. Masgge)<br />

Glopfgäis<strong>ch</strong>t - Klopfender Geist, wie er in den 1930er Jahren in Basel<br />

am Ende der Utengasse sogar zu einer polizeili<strong>ch</strong>en<br />

Untersu<strong>ch</strong>ung Anlass gab<br />

- Pseudonym für Kolumnisten und Basel<strong>deuts<strong>ch</strong></strong>kenner<br />

(Mitte 20. Jh.)<br />

- Basler Fasna<strong>ch</strong>tsmars<strong>ch</strong> (BF)<br />

Glùgger Murmel / Marmel(n) s.a. Böts<strong>ch</strong>, Leemi, Bòòrbele<br />

Glùggersagg Beutel für die Marmeln<br />

Glùggersegg Name einer S<strong>ch</strong>nitzelbangggruppe (BF)<br />

Glùggsi S<strong>ch</strong>luckauf / au<strong>ch</strong>: Fasna<strong>ch</strong>tsmars<strong>ch</strong> (BF)<br />

Glùngge Wasserla<strong>ch</strong>e, Pfütze<br />

Gnoorzipartei humor. für: Liberaldemokratis<strong>ch</strong>e Partei BS<br />

Gnùlleri unges<strong>ch</strong>ickter, sonderbarer Typ<br />

Gnùllerisproo<strong>ch</strong> abs<strong>ch</strong>ätzige Bezei<strong>ch</strong>nung der sogenannte<br />

Hös<strong>ch</strong>spra<strong>ch</strong>e (s. Hös<strong>ch</strong>sproo<strong>ch</strong>)<br />

Gogghammer Tabakpfeife


10 / G 1<br />

Goggs Herrenhut, sog. Melone (Es gibt weitere verwandte<br />

alte Wörter, die Kopfbedeckungen bezei<strong>ch</strong>nen.)<br />

goppelooni harmloser Flu<strong>ch</strong><br />

Gopferglemmisunntig Laternensonntag vor der Fasna<strong>ch</strong>t (BF)<br />

Erklärung: siehe Text 'Dr bsunder Sunntig' auf der<br />

Website ���� Werkstatt ���� Texte � � � � 'Dintegläggs I'<br />

Götterspyys Süssspeise, auf Löffelbiscuits, Frü<strong>ch</strong>ten und<br />

Vanillecrème beruhend (im 20. Jh. häufig in den<br />

Basler S<strong>ch</strong>ulkolonien serviert)<br />

Grälleli kleine Glasperlen<br />

Grälleligranz Kostüm bzw. Maske an der BF<br />

Grällelisproo<strong>ch</strong> manieriertes Altbaaseldyts<strong>ch</strong><br />

Grälleliwasser kohlensäurehaltiges Mineralwasser / s.a. Käp-<br />

seli, Blööterli<br />

Grampools<strong>ch</strong>yybe s. Fümflyyber<br />

Gryff s. Voogel Gryff<br />

Gröllhaldesaxofoon Alphorn<br />

gsibti Luft ootme im Gefängnis sitzen<br />

au: handgs<strong>ch</strong>miideti Vorhängli haa<br />

Gropfläärede s. Lämpesitzig<br />

Gùggemuusig (eigentli<strong>ch</strong> kakophonis<strong>ch</strong> spielende) fasnä<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>e<br />

Blasmusikgruppe (BF)<br />

11 / G 2


H<br />

Haafekääs etwas Unbedeutendes, Unwahres (Käse im Hafen)<br />

häimlifäiss <strong>ch</strong>ar. für eine Person oder Sa<strong>ch</strong>e, die mehr ist, als sie<br />

den Ans<strong>ch</strong>ein ma<strong>ch</strong>t<br />

Halleluja-Bääse Weihna<strong>ch</strong>tsbaum<br />

Hampfle eine Handvoll, ein paar ...<br />

händle - streiten<br />

- ausführen, erledigen (von engl. to handle)<br />

Hanswurs<strong>ch</strong>t jem. der häufig 'den Clown, den Unterhalter spielt'<br />

Helge Bilder (s.a. S<strong>ch</strong>nitzelbangg)<br />

Hennes<strong>ch</strong>iss Kleinigkeit, Unbedeutendes (s.a. S<strong>ch</strong>iss)<br />

Hòòraff für Tòrnis<strong>ch</strong>terdeggel behaarte Männerbrust (Die Deckel der Militär-<br />

tornister (bis ca. 1963) waren mit Tierhaaren versehen.)<br />

Höörnli - grösster Friedhof Basels;<br />

- Teigwarenform bzw. -geri<strong>ch</strong>t (mit Sauce bolognese<br />

immer no<strong>ch</strong> typis<strong>ch</strong>es Basler Bäizengeri<strong>ch</strong>t.)<br />

höpperle begatten, 'vögeln'; s.a. vöögle<br />

Höpperli - Ges<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>tsakt<br />

- Hindernis<br />

Är het em e Höpperli gstellt. Er hat ihm ein Bein gestellt.<br />

Hös<strong>ch</strong>sproo<strong>ch</strong> eine vorwiegend in Arbeiterkreisen des Klein<strong>basel</strong>s<br />

ca. zw. 1930 und 1950 (Vorkriegs- und Kriegsjahre<br />

mit hoher Arbeitslosigkeit) entwickelte eigene Aus-<br />

prägung des Basel<strong>deuts<strong>ch</strong></strong>en mit humoristis<strong>ch</strong>en, oft<br />

derben Bezei<strong>ch</strong>nungen basleris<strong>ch</strong>er Dinge oder<br />

Personen<br />

12 / H 1


I<br />

Ilp Elefant<br />

Imber - Ingwer (Imbergässli, dort hatten die Gewürzkrämer im<br />

Mittelalter ihre Läden)<br />

- Imker<br />

J<br />

Jooli saurer Wein<br />

Jùnte - unterer Teil eines Frauenrocks<br />

- von einigen Glyggen (BF) als Bezei<strong>ch</strong>nung für die<br />

nur aus weibli<strong>ch</strong>en Mitgliedern bestehende Einheit<br />

Jùnterössli - Pferd<strong>ch</strong>enattrape aus Papierma<strong>ch</strong>é (wie die<br />

Larven) hergestellt, bemalt und mit einer<br />

Junte versehen; Voordrääblern an den<br />

S<strong>ch</strong>ultern aufgehängt, am Cortège der BF<br />

getragen; als Ersatz für die früher voraus-<br />

gehenden Pferde<br />

(Beide Traditionen sind praktis<strong>ch</strong><br />

ausgestorben.)<br />

- Name einer Fasna<strong>ch</strong>tsglygge.<br />

13 / I - J 1


K<br />

Kääsmässer Käsemesser<br />

Hes<strong>ch</strong> s Kääsmässer gheie loo? Hast du gefurzt?<br />

Källerabstiig Anlass i. Z. mit der BF: An zwei Samstagen im Herbst<br />

sind die Glyggenlokale/-käller – abwe<strong>ch</strong>slungsweise im<br />

Gross- oder Klein<strong>basel</strong> – für das Publikum geöffnet.<br />

Kamisool Pulli für Knaben<br />

Käpseli kleine Knallkörper, die man mit einer Spielzeugpistole<br />

abfeuern kann<br />

Käpseliwasser kohlensäurehaltiges Mineralwasser;<br />

s.a. Blööterli, Grälleli<br />

Kiisgruebe Portemonnaie, Geldbörse<br />

Konfirmandeharley Mofa (Velo-Solex)<br />

Kopfladäärnli von innen beleu<strong>ch</strong>tete kleine Laternen in diversen<br />

Formen, wel<strong>ch</strong>e die Fasnä<strong>ch</strong>tlerInnen am Moorge-<br />

strai<strong>ch</strong> auf dem Kopf ihrer Laarve tragen<br />

Kuefiidle S<strong>ch</strong>impfwort für Frau<br />

14 / K 1


L<br />

Laarve für: Maske (BF) ���� Masgge<br />

Läggerli - Basler Süssgebäck / Bezei<strong>ch</strong>nung des Originalpro-<br />

dukts der Leckerlihuus AG (ehem. Firma Klein, mit<br />

„Geheimrezept“); auf der Packung steht (leider)<br />

Läckerli; ähnli<strong>ch</strong>e Produkte anderer Herkunft<br />

werden Leckerli ges<strong>ch</strong>rieben;<br />

- Basler Fasna<strong>ch</strong>tsmars<strong>ch</strong> (BF)<br />

Lämpe - Halsfalte / na<strong>ch</strong> unten geri<strong>ch</strong>tete Mundfalte<br />

- iüS: Meinungsvers<strong>ch</strong>iedenheiten, Streitigkeiten<br />

(Es gibt keine Einzahlform.)<br />

Sue<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong> Lämpe !? Su<strong>ch</strong>st du Streit ?<br />

Lämpesitzig Sitzung, Bespre<strong>ch</strong>ung zur Klärung der Lämpe<br />

(In diesem Begriff hat si<strong>ch</strong> das ursprüngli<strong>ch</strong> aus der<br />

Hös<strong>ch</strong>sproo<strong>ch</strong> stammende Wort in der BF- Szene<br />

erhalten: Die Glyggen treffen si<strong>ch</strong> zu diesem Zweck,<br />

in der Regel kurz na<strong>ch</strong> der Fasna<strong>ch</strong>t; s.a. Gropflää-<br />

rede – den Kropf - das angestaute Unverdaute - leeren.)<br />

Laufgitter Steinenvorstadt (in Basel): alte spöttis<strong>ch</strong>e Bezei<strong>ch</strong>-<br />

nung für die 'Kinostrasse', wo das 'Jungvolk' si<strong>ch</strong><br />

trifft (Wäre heute eigentli<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> wieder zutreffend!)<br />

Läubflägge Sommersprossen<br />

Leemi Marmel aus Lehm; s.a. Glugger<br />

Lie<strong>ch</strong>tdääfeli karamelisierter Würfelzucker<br />

littere im öffentli<strong>ch</strong>en Raum Abfall entsorgen, wegwerfen<br />

(von engl. litter, littering)<br />

Lö<strong>ch</strong>listenz BVB-/SBB-Billeteur (gibt es ni<strong>ch</strong>t mehr; dur<strong>ch</strong> das<br />

Knipsen mit einer Zange entstand ein Lo<strong>ch</strong> in der klei-<br />

nen hellbraunen Mehrfahrtenkarte; so wurde diese<br />

Fahrt für Fahrt entwertet) ���� Stenz<br />

Luus Laus<br />

Filzluus 5-Rp.-Münze (weil die kleinste)<br />

Luuskaib(li), Luuszapfe für jem. Vers<strong>ch</strong>lagenen, Trickrei<strong>ch</strong>en<br />

Luussalbi Brotaufstri<strong>ch</strong> – ein Gemis<strong>ch</strong> aus Butter und<br />

Honig, das in Basler S<strong>ch</strong>ulkolonien bis mind.<br />

1960 häufig zum Frühstück gerei<strong>ch</strong>t wurde<br />

15 / L 1


M<br />

Mäiehaafe Blumenvase<br />

Määli, neuerdings: Mööli typis<strong>ch</strong> basleris<strong>ch</strong>e, dem Englis<strong>ch</strong>en verwandte<br />

ABD: Meeli Untertreibung als Diminutiv für Mahl: ausgiebiges<br />

Festessen, v.a. in Zünften und Ehrengesells<strong>ch</strong>aften<br />

(wie z.B. Gryffemääli)<br />

Mäitlis<strong>ch</strong>megger Knabe, der Mäd<strong>ch</strong>en na<strong>ch</strong>läuft (s<strong>ch</strong>megge = rie<strong>ch</strong>en)<br />

Mammeditti s. Ditti<br />

MarIa im Gfängnis humor. für: Feiertag 'Maria Empfängnis'<br />

Masgge bezei<strong>ch</strong>net an der Basler Fasna<strong>ch</strong>t jem. Kostümierten<br />

(ni<strong>ch</strong>t nur wie andernorts die Larve)<br />

Mäss Messe, speziell Basler Herbstmesse im November<br />

Mässblatz (und nit: Mässeblatz!) grosser Platz im Klein<strong>basel</strong>, wird ab 2011 überbaut<br />

Mässdùùrm (und nit: Mässedùùrm!) Ho<strong>ch</strong>haus am hinteren Ende des Messeplatzes<br />

Mässmogge mit wei<strong>ch</strong>er Masse gefüllter oder glasiger, farbiger<br />

kleiner Zuckerstengel; zur Zeit der Basler Herbst-<br />

messe angeboten; s.a. Moggedäig<br />

Mèèridiennli Mittagss<strong>ch</strong>läf<strong>ch</strong>en (frz. méridien)<br />

Mètti von Messe (Frühmesse)<br />

Ma<strong>ch</strong> dò<strong>ch</strong> käi Metti. Ma<strong>ch</strong> do<strong>ch</strong> deswegen kein Aufhebens<br />

(vgl. Ma<strong>ch</strong> käi Mäis wäge dämm!)<br />

Menürä<strong>ch</strong>e S<strong>ch</strong>nauz<br />

Myggis s. Giggernillis (von Blasius im berühmten 'Hoose-<br />

sagg'-Gedi<strong>ch</strong>t verwendet)<br />

Mis<strong>ch</strong>tgratzerli - Hähn<strong>ch</strong>en<br />

- Name einer Spitzens<strong>ch</strong>nitzelbangggruppe der 1960er Jahre<br />

-<br />

Mòggedäig die no<strong>ch</strong> warme. wei<strong>ch</strong>e Masse (der Inhalt) des<br />

Mässmogge<br />

Mòntere S<strong>ch</strong>aufenster<br />

Montere guene / läädele Shopping<br />

Mòòrekopf gesüsster Eiweisss<strong>ch</strong>nee mit S<strong>ch</strong>okoladeüberguss<br />

und Waffelboden / in D S<strong>ch</strong>aumkuss genannt;<br />

s.a. Begges<strong>ch</strong>mùtz<br />

Mooreköpf Name einer Guggemuusig (BF)<br />

Mòòrdsglunge sehr lustig / komis<strong>ch</strong><br />

Mòòrgesträi<strong>ch</strong> - Beginn der BF um 04.00 h* am Montag na<strong>ch</strong> As<strong>ch</strong>er-<br />

mittwo<strong>ch</strong>;<br />

- kurzer Mars<strong>ch</strong>, der nur in diesem *Moment von allen<br />

Pfeifern und Trommlern gespielt wird<br />

Moorees Anstand (von lat. Mores)<br />

Dämm mues me no Moorees lèère. Dem muss man no<strong>ch</strong> Anstand und Sitten<br />

beibringen,<br />

Moose - blutunterlaufene Stelle auf der Haut;<br />

- S<strong>ch</strong>mutzfleck<br />

muttele, muffele s<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>t, ungelüftet rie<strong>ch</strong>en<br />

16 / M 1


N<br />

Naarebäi/bäinli empfindli<strong>ch</strong>e Stelle am Ellbogen<br />

Naasewèlo Brille (Wèlo = Fahrrad)<br />

nùndebùggel harmloser Flu<strong>ch</strong><br />

Nunnefiirzli - Nonnenfürzlei<br />

- Basler Fasna<strong>ch</strong>tsmars<strong>ch</strong><br />

O<br />

öbberem äini zinggiere jemandem einen S<strong>ch</strong>lag versetzen (in der Regel<br />

ins Gesi<strong>ch</strong>t): s.a. Zingge<br />

öbbis etwas<br />

öbbis usbäinle etwas gründli<strong>ch</strong> untersu<strong>ch</strong>en<br />

Ooremyggeli - Mumps (Kinderkrankheit)<br />

- Basler Fasna<strong>ch</strong>tsmars<strong>ch</strong><br />

Öpfelbüürzi Kerngehäuse des Apfels<br />

Öpfel im S<strong>ch</strong>loofrogg geraffelter Apfel im Teigmantel<br />

P<br />

Pfannes<strong>ch</strong>megger ungebetener Gast (s<strong>ch</strong>megge = rie<strong>ch</strong>en)<br />

Pfyffegass Übername für die Greifengasse (im Klein<strong>basel</strong>)<br />

Pfüürzi Frauenfrisur: Haare zu einem Knoten am Hinterkopf<br />

zusammengebunden<br />

pfundig gewi<strong>ch</strong>tig, imposant<br />

Psalmebumpi Kir<strong>ch</strong>enorgel (Bumpi = Pumpe)<br />

Q<br />

17 / N-R 1


R<br />

Rääre sehr grosse, si<strong>ch</strong> drehende Holzklapper auf man<strong>ch</strong>en<br />

Basler Fasna<strong>ch</strong>ts(waggis)wagen (BF); für Kinder<br />

au<strong>ch</strong> im Kleinformat<br />

Rappespalter für: sehr sparsamer Mens<strong>ch</strong>, bis: Geizhals<br />

(Bazze, Rappe: kleinster Münzwert)<br />

Rätterkis<strong>ch</strong>te klappriges Motorfahrzeug (als Ts<strong>ch</strong>ätterkis<strong>ch</strong>te<br />

no<strong>ch</strong> gebräu<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>)<br />

Rätzebälle - streitsü<strong>ch</strong>tige Frau mit losem Mundwerk<br />

- Name eimer Wagenglygge (BF)<br />

rekumediere - empfehlen (frz. recommander)<br />

Riibelisamet(hoose) Man<strong>ch</strong>estertu<strong>ch</strong>, *Kord(hose)<br />

(*bis in die 1960er Jahre sehr verbreitet / kommt jeweils<br />

na<strong>ch</strong> ein paar Jahrzehnten wieder in Mode)<br />

ryybe bezahlen<br />

Für sy S<strong>ch</strong>äidig mues dä e Hufe ryybe. Für seine S<strong>ch</strong>eidung muss er viel bezahlen.<br />

Ryssblei Bleistift<br />

Roosekie<strong>ch</strong>li im Öl gebackene Teig-Süssspeise mit viel Puder-<br />

zucker (an der Basler Herbstmesse)<br />

Rossbolle Pferdeapfel<br />

Rossbollemis<strong>ch</strong>t von Kleingärtnern ges<strong>ch</strong>ätzter, früher auf den<br />

Strassen eingesammelter Mist<br />

Rossbollemississippi Rhein<br />

rundi Fiess ha humor. für: betrunken sein<br />

Rus<strong>ch</strong>handlig s. Saftlaade<br />

18 / N – R 2


S / SCH / ST<br />

Saftlaade Baiz; heute iüS.: zweifelhaftes, wenig ges<strong>ch</strong>ätztes<br />

Einkaufsges<strong>ch</strong>äft<br />

s.a. Zapfsüüle, Rus<strong>ch</strong>handlig<br />

Saggladäärne Tas<strong>ch</strong>enlampe<br />

Säi<strong>ch</strong> - vulg. für: Urin<br />

- Säi<strong>ch</strong>wätter, -aarbed - iüS: etwas S<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>tes, Dummes<br />

- e Säi<strong>ch</strong> abloo ... ma<strong>ch</strong>en<br />

säi<strong>ch</strong>e (vulg.) - vulg. für:<br />

- urinieren<br />

- stark regnen<br />

S is<strong>ch</strong> <strong>zem</strong> Hòòrööl säi<strong>ch</strong>e. Es ist zum Haare raufen.<br />

Sänsemaa, Sänseri<strong>ch</strong> Tod<br />

Santym Bezei<strong>ch</strong>nung für kleinste Münzeinheit: Rappen<br />

(frz. centimes; heute: cent / € !)<br />

S<strong>ch</strong>aariwaari (meistens – leider – frz. ges<strong>ch</strong>rieben: Charivari)<br />

- urspr.: aus vers<strong>ch</strong>iedenen Teilen (von Kostümen)<br />

zusammengesetztes Kostüm (BF)<br />

- Fasna<strong>ch</strong>tsgruppe, die mit unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong>en<br />

Kostümen auftritt (am Moorgesträi<strong>ch</strong> ist dies für<br />

alle aktiv Teilnehmenden die – unges<strong>ch</strong>riebene –<br />

Regel)<br />

- Kleinbasler Vorfasna<strong>ch</strong>tsveranstaltung, seit 1970<br />

(mit Unterbru<strong>ch</strong> im Jahre 2010)<br />

S<strong>ch</strong>älledrampper Tramführer<br />

S<strong>ch</strong>ammbedys für: Elsässer (elsässis<strong>ch</strong> für: Jean-Baptiste)<br />

S<strong>ch</strong>and(e)bänggli Anklagebank<br />

S<strong>ch</strong>atzdrùgge S<strong>ch</strong>atzkästlein<br />

S<strong>ch</strong>iggmer-Längmer-Gimmer Ausläufer, Hilfsarbeiter


19 / S – SCH – ST 1<br />

S<strong>ch</strong>iss - Kot (v.a. von Geflügel, Vögeln)<br />

Wäge jeedem Hennes<strong>ch</strong>iss lütet si aa. Wegen jeder Kleinigkeit ruft sie an.<br />

(Henne = Huhn; 'Henne' ist eigentli<strong>ch</strong> kein BD Wort.)<br />

Er ma<strong>ch</strong>t wider sy grooss S<strong>ch</strong>iss. lange Darmentleerung; sitzt lange auf dem WC<br />

- Angst<br />

Y ha S<strong>ch</strong>iss. Au sii is<strong>ch</strong> e S<strong>ch</strong>isshaas. I<strong>ch</strong> habe Angst. Sie ist au<strong>ch</strong> ein Angsthase.<br />

- immer wieder:<br />

All S<strong>ch</strong>iss het si aaglüte. Ständig hat sie angerufen.<br />

S<strong>ch</strong>yss... / s<strong>ch</strong>yss... - verstärkt einen Ausdruck<br />

S<strong>ch</strong>yssangs<strong>ch</strong>t Heidenangst<br />

s<strong>ch</strong>yssbillig sehr billig<br />

s<strong>ch</strong>ysseglyy<strong>ch</strong> ganz und gar egal<br />

- wertet einen Ausdruck ab<br />

S<strong>ch</strong>yssaarbed blödsinnige Arbeit<br />

S<strong>ch</strong>yssdrägg - für: Kot (vor allem von Hunden);<br />

- iüS: ni<strong>ch</strong>ts wert (gering)<br />

S<strong>ch</strong>yssdräggzüügli kleine Fasna<strong>ch</strong>tsgruppe (mit meist nur wenigen<br />

PfeiferInnen und/oder TrommlerInnen) (BF)<br />

S<strong>ch</strong>yssgass:<br />

D S<strong>ch</strong>yssgass ab goo. flöten gehen, ein s<strong>ch</strong>limmes Ende nehmen<br />

S<strong>ch</strong>ysshaafe - Na<strong>ch</strong>tges<strong>ch</strong>irr<br />

- iüS: Angsthase<br />

s<strong>ch</strong>ysse vulg. für kacken, koten, s<strong>ch</strong>eissen<br />

S is<strong>ch</strong> <strong>zem</strong> Ryysneegel s<strong>ch</strong>ysse. Es ist zum Davonlaufen.<br />

Är lòt si<strong>ch</strong> vo allne ùf d Kappe s<strong>ch</strong>ysse. Er lässt si<strong>ch</strong> von allen alles bieten.<br />

Kaas<strong>ch</strong> mer in d Kappe s<strong>ch</strong>ysse! Du kannst mi<strong>ch</strong> gern haben!<br />

Y s<strong>ch</strong>yss ùf dy vyyl Gäld. Dein vieles Geld ist mir s<strong>ch</strong>eissegal.<br />

S<strong>ch</strong>yssebybbi! Ausruf: A<strong>ch</strong> was! So was Blödes!<br />

Heute au<strong>ch</strong>:<br />

S is<strong>ch</strong> mer s<strong>ch</strong>yssebybbi. Es ist mir s<strong>ch</strong>eissegal<br />

S<strong>ch</strong>ysser(li) - iüS: kleiner, herziger Junge<br />

- Diarrhö<br />

Dr S<strong>ch</strong>ysser haa. - Dur<strong>ch</strong>fall haben.<br />

S<strong>ch</strong>yssi - vulg. für: WC, Toilette, s.a. Aabee<br />

Mehrzahlform: S<strong>ch</strong>yssene<br />

Bängels<strong>ch</strong>yssi Latrine; s.a. Bängel<br />

20 / S – SCH – ST 2


s<strong>ch</strong>yter dürftig, s<strong>ch</strong>wa<strong>ch</strong>, s<strong>ch</strong>limm<br />

S<strong>ch</strong>labbe, S<strong>ch</strong>lùùrbbe s. Fingge<br />

S<strong>ch</strong>litzòòr - gerissene Person<br />

- von Wandergeselle, Zimmermann mit S<strong>ch</strong>litzohr<br />

(eth: Goldhänger im Ohr, der ihm als Reserve - z.B.<br />

fürs eigene Begräbnis - dient; na<strong>ch</strong> begangenen<br />

Dummheiten wird er ihm aus dem Ohr gerissen)<br />

S<strong>ch</strong>nääderänte Plappermaul, S<strong>ch</strong>watzbase<br />

s<strong>ch</strong>nääderfräässig beim Essen wähleris<strong>ch</strong> (s.a. Fraass, frässe)<br />

S<strong>ch</strong>nägg - für: Fümflyyber<br />

- au<strong>ch</strong> für: weibl. Genitalien (S<strong>ch</strong>amlippen)<br />

bzw. Bez. für Frau<br />

- rundes, süsses Hefegebäck<br />

S<strong>ch</strong>näggestääge Wendeltreppe<br />

S<strong>ch</strong>nattergans Motorrad<br />

S<strong>ch</strong>nitzelbangg - satiris<strong>ch</strong>e Verse, in der Regel mit Bildern (s. Helge)<br />

ergänzt und na<strong>ch</strong> einer Melodie vorgesungen (BF)<br />

- Gruppe, die einen S<strong>ch</strong>nitzelbangg vorträgt<br />

S<strong>ch</strong>nitzelbänggler(e) einen S<strong>ch</strong>nitzelbangg Vortragende(r)<br />

S<strong>ch</strong>nuuregyyge Mundharmonika<br />

S<strong>ch</strong>ooryyse - S<strong>ch</strong>arreisen (seitli<strong>ch</strong> des Hauseingangs), an dem man<br />

den Strassendreck von den S<strong>ch</strong>uhen abstreifte<br />

(bei einigen alten Stadthäusern z.B. in der Rittergasse<br />

no<strong>ch</strong> zu sehen)<br />

- Name eines guten S<strong>ch</strong>nitzelbangg der 60er Jahre<br />

S<strong>ch</strong>oors<strong>ch</strong> Gaggo Sündenbock z.B. …<br />

… „Mäins<strong>ch</strong> äigedlig y spiil für<br />

Öi<strong>ch</strong> allewyl dr S<strong>ch</strong>oors<strong>ch</strong> Gaggo!“<br />

s<strong>ch</strong>reeg s<strong>ch</strong>räge; au<strong>ch</strong>: daneben, unangebra<strong>ch</strong>t<br />

Das<strong>ch</strong> jetz aber gan e s<strong>ch</strong>reegi Diese Bemerkung hat nun aber gar ni<strong>ch</strong>t gepasst<br />

Bimèèrggig gsi.<br />

S<strong>ch</strong>reegmaars<strong>ch</strong> unkoordiniertes Gehen (v.a. von Betrunkenen)<br />

dr S<strong>ch</strong>reegmaars<strong>ch</strong> ma<strong>ch</strong>e angetrunken sein, torkeln<br />

S<strong>ch</strong>ugger Polizist(en)<br />

S<strong>ch</strong>uggermüüsli Polizistin<br />

S<strong>ch</strong>ùngge - S<strong>ch</strong>inken<br />

- dickes Bu<strong>ch</strong><br />

S<strong>ch</strong>wäiss S<strong>ch</strong>weiss<br />

S<strong>ch</strong>wäissbrobäller Füsse<br />

S<strong>ch</strong>woob(e) S<strong>ch</strong>wabe(n), bzw. allg. Bez. für Deuts<strong>ch</strong>e(n)<br />

S<strong>ch</strong>woobekääfer - Kü<strong>ch</strong>ens<strong>ch</strong>abe, Kakerlake (<br />

- Name eines Spitzens<strong>ch</strong>nitzelbängglers des 21. Jh.<br />

S<strong>ch</strong>wööbli wei<strong>ch</strong>es Bröt<strong>ch</strong>en, das in der Mitte eine Fur<strong>ch</strong>e hat<br />

(s.a. Anggeweggli oder Fùùdiweggli)<br />

S<strong>ch</strong>wa<strong>ch</strong>stroombrueder Abstinent


21 / S – SCH – ST 3<br />

Seibi Barfüsserplatz (von ABD Sei für S<strong>ch</strong>weine)<br />

(heute meistens als Baarfi bezei<strong>ch</strong>net)<br />

Syydebolle entzückendes Kind (oder au<strong>ch</strong> - von Frauen - für<br />

junger Mann)<br />

Simpel Dummkopf<br />

Simpelfransle Ponyfrisur<br />

22 / S – SCH – ST 4


ST: s. Hinweis in den Vorbemerkungen über die Dialekts<strong>ch</strong>reibweise<br />

von Wörtern mit S<strong>ch</strong>p, S<strong>ch</strong>t<br />

Stenz - etwas eitler, selbstgefälliger, meist fein gekleideter<br />

junger Mann<br />

- in der Hös<strong>ch</strong>sproo<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> für 'Zuhälter' oder für<br />

Zug-/Trams<strong>ch</strong>affner in Byljeestenz<br />

Stenzer - Mehrzahlform<br />

- Name einer Guggemuusig (seit 1963) (BF)<br />

Stènzer-Stùùbede - Kleinste Vorfasna<strong>ch</strong>tsveranstaltung, 2006 - 2010<br />

Stierenaug Spiegelei<br />

Stiirne etwas fülliges Gesäss einer Frau<br />

23 / S – SCH – ST 5


spazifizòzle spazieren (s.a. Zozleraaje)<br />

Summervoogel S<strong>ch</strong>metterling<br />

Sùùri Spielzeug: Kreisel mit waagre<strong>ch</strong>ten Rillen<br />

s.a. Boodesuuri<br />

Sùùrimùggel Griesgram<br />

24 / S – SCH – ST 6


T<br />

Ts<strong>ch</strong>ätterkis<strong>ch</strong>e s. Rätterkis<strong>ch</strong>te<br />

U<br />

Ùfùndzuekäib Handharmonika<br />

V<br />

Der Bu<strong>ch</strong>stabe V dürfte eigentli<strong>ch</strong> in der Dialekts<strong>ch</strong>reibung gar ni<strong>ch</strong>t vorkommen; er wird aber<br />

im BD seit jeher für einige Wörter in Anglei<strong>ch</strong>ung an die S<strong>ch</strong>riftspra<strong>ch</strong>e verwendet.<br />

Voogel Gryff eines der drei Ehrenzei<strong>ch</strong>en ('Dier') des glei<strong>ch</strong>nami-<br />

gen Kleinbasler Volksbrau<strong>ch</strong>s im Januar<br />

(s. Website, re<strong>ch</strong>te Seite ���� Einführungen)<br />

vöögle begatten<br />

25 / T – U – V 1


W<br />

Waades<strong>ch</strong>aaber steile Treppe<br />

Wääie Wähe, Frü<strong>ch</strong>teku<strong>ch</strong>en<br />

Wääiedäig Ku<strong>ch</strong>enteig<br />

Wèlo Fahrrad<br />

Wiirlede - Dur<strong>ch</strong>einander (urspr. von Strickwollfäden)<br />

- Vorfasna<strong>ch</strong>tsveranstaltung, seit 2006 alle 2 Jahre (BF)<br />

Wunderfitz neugierige Person (meistens für Kinder)<br />

Wunderfitz het d Naase gspitzt. Antwort auf eine zu neugierige Frage<br />

Wùrs<strong>ch</strong>tryter jemand, der auf anderer Leute Kosten lebt<br />

Wùrs<strong>ch</strong>twègge warmes Brät in längli<strong>ch</strong>em Bätterteig, einem engl. Pie<br />

ähnli<strong>ch</strong> (nur no<strong>ch</strong> bei wenigen Bäckern oder Metzgern<br />

angeboten)<br />

26 / W 1


X<br />

Der Bu<strong>ch</strong>stabe x dürfte eigentli<strong>ch</strong> in der Dialekts<strong>ch</strong>reibung gar ni<strong>ch</strong>t vorkommen; er wird aber<br />

im BD seit jeher für einige Wörter in Anglei<strong>ch</strong>ung an die S<strong>ch</strong>riftspra<strong>ch</strong>e verwendet, so au<strong>ch</strong> im<br />

neuesten BD-Wörterbu<strong>ch</strong> (2010) für -ggs in …………<br />

Y<br />

Der Bu<strong>ch</strong>stabe y dürfte eigentli<strong>ch</strong> in der Dialekts<strong>ch</strong>reibung gar ni<strong>ch</strong>t vorkommen; er wird aber<br />

im ABD und BD seit jeher für das helle i verwendet, aber ni<strong>ch</strong>t mehr im neuesten BD-<br />

Wörterbu<strong>ch</strong> (20110); dafür weiterhin für<br />

Der Autor der ‚S<strong>ch</strong>atzdrùgge‘ verwendet das y weiterhin für das helle i mit folgender Im nöie<br />

Wöörterbue<strong>ch</strong> haltet me si<strong>ch</strong> – an ùnd für si<strong>ch</strong> ri<strong>ch</strong>tig – kònsegwänt an d Lutig ùnd an daas, wò in andere<br />

s<strong>ch</strong>wyzerdüts<strong>ch</strong>e Dialäggt s<strong>ch</strong>ò üüblig is<strong>ch</strong>:<br />

Me sòll für s òffe, dùngglen i en Aggzänt ùf s i - ùnd au ùf alli Ùmlut - sètze. Daas is<strong>ch</strong> ainersyts - bi den Ùmlut -<br />

wèder tüpograafis<strong>ch</strong> nò kòmpitä<strong>ch</strong>nis<strong>ch</strong> ùmsètzbaar, ùnd andersyts wùrd s im Baaseldüts<strong>ch</strong>e S<strong>ch</strong>rifttùm<br />

uusgrä<strong>ch</strong>net s karaggteristis<strong>ch</strong> y nää; vòr allem aaber wùrd e S<strong>ch</strong>riftbild wie „dr èèrs<strong>ch</strong>t Siig vò siine S<strong>ch</strong>wizer<br />

Spiiler“ – òder nò grawierender für baaseldyts<strong>ch</strong>i Täggs<strong>ch</strong>d, ùnd mit Verlaub: „s Gs<strong>ch</strong>iss wägem nääbe d S<strong>ch</strong>issle<br />

s<strong>ch</strong>issle“ – die ri<strong>ch</strong>tig, ùnders<strong>ch</strong>iidlig Ussproo<strong>ch</strong> nümm lo erkènne , wènn d Lüt, was z erwaarten is<strong>ch</strong>, d Aggzänt<br />

ewägg löön. Kai Dialäggts<strong>ch</strong>ryyber wird jee en accent grave ùf en ö òder en ü s<strong>ch</strong>ryybe.<br />

Daas wùrd èrs<strong>ch</strong>tno die im Vòòrwòòrt gs<strong>ch</strong>ilderete Ùnsi<strong>ch</strong>erhäite vermèère; wò me dò<strong>ch</strong> daagdäälig ka gsee ùnd<br />

lääse, ass die Lüt, wò nùmme gläägedlig Dialäggt s<strong>ch</strong>ryybe mit dr s<strong>ch</strong>wiirige Vylfalt vò de Vòòrgoobe ee s<strong>ch</strong>ò<br />

überfòòrderet sin.<br />

D Byybhaltig vòm y im Baaseldüts<strong>ch</strong> is<strong>ch</strong> drittens us eme 'literatuurhis<strong>ch</strong>tòòris<strong>ch</strong>' Grùnd nöötig:<br />

S Lääse vòm baaseldüts<strong>ch</strong>e – fas<strong>ch</strong>t uss<strong>ch</strong>liesslig baaseld y ts<strong>ch</strong> gs<strong>ch</strong>riibe – Literatuur-s<strong>ch</strong>atz wùrd<br />

staargg yygs<strong>ch</strong>ränggt ùnd für die zuekünftige Gènerazioone wòòrs<strong>ch</strong>yynlig verùnmöögligt, wènn die d<br />

Ussproo<strong>ch</strong> vo däm Bue<strong>ch</strong>staabe gar nit kènne bzw. nümm gwoont sin.<br />

yynemumpfle uns<strong>ch</strong>ön, ras<strong>ch</strong> (grosse Bissen) essen<br />

27 / X - Y 1


Z<br />

Zäine re<strong>ch</strong>teckiger (Wäs<strong>ch</strong>e)korb; früher geflo<strong>ch</strong>ten,<br />

heute aus Kunststoff<br />

Zapfsüüle s. Saftlaade<br />

Zimmerli eine Tran<strong>ch</strong>e Nierstück vom S<strong>ch</strong>weinefleis<strong>ch</strong>; s.a. Blätzli<br />

Angebli<strong>ch</strong> soll der Ausdruck Ziemerli aus dem Südbadis<strong>ch</strong>en stammen;<br />

den <strong>deuts<strong>ch</strong></strong>en Metzgern in Basel ist er jedenfalls heute no<strong>ch</strong><br />

vertraut.<br />

Ziemer is<strong>ch</strong> daas, was me vom groosse Fläis<strong>ch</strong>stügg abzooge het.<br />

Wie vyyli Dialäggtwörter is<strong>ch</strong> dnoo Zimmerli als Abwandlig über d Uussproo<strong>ch</strong> entstande: so het <strong>zem</strong><br />

Byspil dr Literaat Fridolin (Robert 'Äisse' Christ, 1902-1984) Ziemer ze Zyymer "yybaasel- dyts<strong>ch</strong>t".<br />

S Volgg, wo s<strong>ch</strong>o lengs<strong>ch</strong>tens Baaseldüts<strong>ch</strong> gs<strong>ch</strong>wätzt het, het drus s Diminutyyv Zimmerli gma<strong>ch</strong>t<br />

(Vokaalwäggsel vom hällen y ze dungglen i)<br />

Zimmerlinde Gattin<br />

Zimmerlinde-As<strong>ch</strong>pyrantin Braut<br />

Zingge Nase (v.a. für eine grosse oder rote)<br />

Zinslibigger jemand, der von den Zinsen lebt<br />

Zòlli Basler Zoo<br />

Zòzlerääje in Einerreihe si<strong>ch</strong> hintereinander bewegende<br />

Gruppe<br />

28 / Z 1<br />

© wpl / 16.11.2009 ff


a a s e l d ü t s c h ù n d d ü t l i g l u c a s / www.<strong>basel</strong>-<strong>deuts<strong>ch</strong></strong>.<strong>ch</strong> / Worts<strong>ch</strong>atz<br />

Zem gs<strong>ch</strong>riibe Dialäggt<br />

A A H A N G<br />

Us “Baaseldüts<strong>ch</strong>: Karta 21“ - 2011<br />

Über d Ùffreegig, wò jeede <strong>Byydraag</strong> zer S<strong>ch</strong>ryybwyys vòm Dialäggt z Baasel uslööst, wiird imene<br />

spöötere Kapitel nò z lääse syy. Si is<strong>ch</strong> syt em Ers<strong>ch</strong>yyne vòm nöie Baaseldüts<strong>ch</strong> Wöörterbue<strong>ch</strong><br />

im Jòòr 2010 nò gröösser wòòrde; s<strong>ch</strong>ò vòòrhäär is<strong>ch</strong> bi 'bròminänte' Halbwüssende vò<br />

'Undergang' ùnd 'Hös<strong>ch</strong>sproo<strong>ch</strong>' d Reed gsii, wèl me si<strong>ch</strong> in däm Wäärgg kònsegwänt noo de<br />

fòlgede Grytèèrie ri<strong>ch</strong>tet. Y ha die in myyne S<strong>ch</strong>rifte ùnd Küürs s<strong>ch</strong>ò immer mit e baar weenigen<br />

Uusnaame aagwändet ùnd bròbagiert.<br />

Wie me Dialäggt im Allgimäine & spèzièl s Baaseldüts<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>rybt<br />

1. Noo drei Grùndsätz …<br />

… noo de Vòòrgoobe in de Standardwärgg für s<strong>ch</strong>wyzerdüts<strong>ch</strong>i Rä<strong>ch</strong>ts<strong>ch</strong>ryybig, noo dääne<br />

si<strong>ch</strong> im Brinzyb au d Verfasser vò alle Baaseldüts<strong>ch</strong>-Wöörterbie<strong>ch</strong>er gri<strong>ch</strong>tet hänn;<br />

d.h. noonem Hauptgrytèèriùm: möögligs<strong>ch</strong>d noo<strong>ch</strong> bi dr Lutig! Me s<strong>ch</strong>rybt, was me höört.<br />

Daas mues me künftig ùf dr Grùndlaag vòm nöie Wöörterbue<strong>ch</strong> kònsegwänter ma<strong>ch</strong>e. Wènn<br />

me daas Brinzyb yyhaltet, wird e Dialäggttäggs<strong>ch</strong>d s<strong>ch</strong>ò ze 90 Bròzänt ri<strong>ch</strong>tig.<br />

… ùf Baaseldüts<strong>ch</strong>, esoo wie s syt langer Zyt ùnd hüt z Baasel gs<strong>ch</strong>wätzt wiird, zminds<strong>ch</strong>d<br />

vò dääne Lüt, wò z Baasel ùffgwaggse sin ùnd s<strong>ch</strong>ò iiri Èltere e guet Baaseldüts<strong>ch</strong> hän s<strong>ch</strong>wätze<br />

ghöört; ùnd nit in Altbaaseldyts<strong>ch</strong>, also nit mit de gwiisen Entrùndige ( Hyyser);<br />

mit eme möögligs<strong>ch</strong>d dialäggtäigene Wòòrts<strong>ch</strong>atz; daas hèt imene Täggs<strong>ch</strong>d <strong>zem</strong> ene<br />

Sa<strong>ch</strong>theema syni Gränze (quod erat demonstrandum!);<br />

aaber ùnder Verzi<strong>ch</strong>t ùf dradierti Wöörter, wò kuum me öbber kènnt, wie abhùnde, Glitteri,<br />

Baggle glinggerle ... .<br />

Daas hèt nit diräggt mit Rä<strong>ch</strong>ts<strong>ch</strong>ryybig z due, mues men aber bim S<strong>ch</strong>ryybe immer im<br />

Hinderkòpf haa: S<strong>ch</strong>ryyb y do wiirgglig e Dialäggtwòòrt? E Stògg in dr Hand – näi: e Stägge!<br />

… ùf käi Fall noo nöien, erfùndene Theoryye, mit dääne si<strong>ch</strong> Äinzelmassgge bròfiliere wän ùnd<br />

mir ys vò den andere S<strong>ch</strong>wyzer, wò Dialäggt s<strong>ch</strong>ryybe, wùùrden ùnders<strong>ch</strong>äide.<br />

wèl s Zyyl mues syy:<br />

E Baasler ka bim Lääse verstoo, was e Wallisere di<strong>ch</strong>tet hèt; ùnd e Sòlòdùùrner ka ri<strong>ch</strong>tig (d.h.<br />

fas<strong>ch</strong>t wie en Autòòrin sälber) vòòrlääse, was e Bäärner gs<strong>ch</strong>riibe het:<br />

Am Fryytaag gaat bin uns am fyyf ab S<strong>ch</strong>äggs<strong>ch</strong>i z Sunnan üf. - Dènne s<strong>ch</strong>ynt<br />

se bin uns s<strong>ch</strong>on lang, S<strong>ch</strong>ang. - Bin üüs geits haut gäng <strong>ch</strong>ly<br />

lèngers<strong>ch</strong>. Alles glaar dò<strong>ch</strong> – ooder ?!<br />

2. Noo zää Mèèrggpünggt<br />

S<strong>ch</strong>afft me zuesätzlig mit dääne altbiwäärte Mèèrggpünggt, bruu<strong>ch</strong>t me gar käi<br />

Wöörterbue<strong>ch</strong>, <strong>zem</strong> Dialäggt s<strong>ch</strong>ryybe.<br />

Bi de mäis<strong>ch</strong>de Faasna<strong>ch</strong>tväärslibrünzler mèèrggt me bim Lääse glyy, ass si nùmme mit e baar –<br />

mäis<strong>ch</strong>dens sogaar baaseldyts<strong>ch</strong>e – Standardwöörter s<strong>ch</strong>affe ùnd e baar wyteri Usdrügg im<br />

Wöörterbue<strong>ch</strong> noo<strong>ch</strong>es<strong>ch</strong>löön oder hoole; sùns<strong>ch</strong>d aaber ri<strong>ch</strong>te si e grooss Ghöi aa, wo all de<br />

weenige Grùndsètz ùnd Mèèrggpünggt vò s<strong>ch</strong>wyzerdüts<strong>ch</strong>em Dialäggts<strong>ch</strong>ryybe widerspri<strong>ch</strong>t.<br />

Wäär dr Ùffwand s<strong>ch</strong>üü<strong>ch</strong>t, si<strong>ch</strong> kùndig z ma<strong>ch</strong>e, zòllt em Dialäggt nit die verdient A<strong>ch</strong>tig!


���� Mit Verdòbblig vò lang gsprò<strong>ch</strong>ene Vòkaal: Dr Hèr (kùùrz) Saaresyy is<strong>ch</strong> e vòrnääme Hèèr gsii.<br />

���� Mit em entsprä<strong>ch</strong>ed Bue<strong>ch</strong>staabe für jeede Vokaallut: öiri Kie sin bruun (eure Kühe sind braun);<br />

ùnsri Böim sin grien (unsere Bäume sind grün);<br />

d.h. ooni die s<strong>ch</strong>riftdüts<strong>ch</strong>e Diphtong eu ùnd äu, wò èbe nit dr Lutig entsprä<strong>ch</strong>e;<br />

nùmme nò Lüt, wò reegelmässig Altbaaseldyts<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>wätze, saage Mains<strong>ch</strong>? / mais<strong>ch</strong>dens; s<strong>ch</strong>ò lang hèt si<strong>ch</strong><br />

das a z Baasel <strong>zem</strong> ä gwandlet: Mäins<strong>ch</strong>? / mäis<strong>ch</strong>dens.<br />

���� Mit em baaseldüts<strong>ch</strong>spezyyfis<strong>ch</strong>en y / yy für e häll ùnd gs<strong>ch</strong>lòsse [y], ], ], wie in vyl, ryy<strong>ch</strong>, zer<br />

Ùnders<strong>ch</strong>äidig vòm òffe [i] - mit i/ii gs<strong>ch</strong>riibe, wie in bim, niider; Usnaam: mit i statt em y in<br />

Vokaalverbindige (ie, äi, öi) ùnd in Bree- ùnd Suffix: (Vòòr- ùnd Ändsilbe) myggrig, Dialäggt; zwäi, drei,<br />

Freie Strooss.<br />

D Bigründig vò dr Divergänz <strong>zem</strong> nöie BDW 2010 findet si<strong>ch</strong> ùnter ‘3. Erlüterige‘.<br />

Wyterhii: S<strong>ch</strong>wyyz is<strong>ch</strong> e Kantoon in dr S<strong>ch</strong>wyz (nit S<strong>ch</strong>wiiz, wie doomools ùf den aaberdäusig EURO-<br />

S<strong>ch</strong>ääl). Mit de diwäärsen i hän braggtis<strong>ch</strong> alli Dialäggts<strong>ch</strong>ryyber die gröös<strong>ch</strong>d Mie: sogaar d<br />

Brògrammlys<strong>ch</strong>de vò de Vôòrfaasna<strong>ch</strong>tveraastaltige 2010 veraas<strong>ch</strong>aulige daas; s bruu<strong>ch</strong>ti halt e bitz Iebig.<br />

���� Mit wäi<strong>ch</strong>e Kònsonante, v.a. im Aalut: gläi (klein), Bryys (Preis), Düüre (Türe);<br />

wäi<strong>ch</strong> gsprò<strong>ch</strong>eni Kònsonante – die hänn im Baaseldüts<strong>ch</strong> zuegnoo – mien nit nùmmen im<br />

Silbenaalut (Dùùrm, Bidoonig), sòndern z.B. au in ùnbidoonten Ändige (Uslut) (Lys<strong>ch</strong>de,<br />

Kis<strong>ch</strong>de, verdrùggd, sùns<strong>ch</strong>d, zmins<strong>ch</strong>d, ùnd au im Wòòrtstamm (Gläbber statt Gläpper / öbber<br />

statt èpper / ds<strong>ch</strong>äddere (lärmen) statt ts<strong>ch</strong>ättere / Blaggedde) mit wäi<strong>ch</strong>e Kônsònanten abbildet<br />

wäärde.<br />

Wyteri 'Yywai<strong>ch</strong>ige' sinn gg für k/ck, ggs für x ùnd gw für q: Digge, ma<strong>ch</strong> käini Faggse in<br />

däm Gwartier (Dicker, ma<strong>ch</strong> keine Faxen in diesem Quartier)!<br />

Mit Bia<strong>ch</strong>tig ùnd dr entsprä<strong>ch</strong>ed Abbildig vò de Lut, wò im Gspro<strong>ch</strong>ene bidoont sinn, z.B. nid<br />

ùnd nit: – bidoont – :Das<strong>ch</strong> nid nùmme wies<strong>ch</strong>t, s is<strong>ch</strong> nit <strong>zem</strong> Aalùege.<br />

���� Mit Äifa<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>ryybig vò Kònsonante, wò àu in dr Standardsproo<strong>ch</strong> nit gs<strong>ch</strong>èèrft sin, wènn<br />

bzw. wèl si nit bidoont sin: Dòzed (Dutzend), ùf Baasel aabe (aber: Stand ùff! Und lauff!);<br />

aber zer Erlyy<strong>ch</strong>terig fürs Lääse mit Aabassig ans gwoont gs<strong>ch</strong>èèrft S<strong>ch</strong>riftbild in dr<br />

Standardsproo<strong>ch</strong>, dròzdämm daas vò dr Lutig häär nit ùnbidingt äidütig nöötig wäär:<br />

spöttle (spotten), Pfiff, nätt (nett), zämme (zusammen)m, zmitts (mittendrin);<br />

spezyyfis<strong>ch</strong> Baaseldüts<strong>ch</strong> sin gs<strong>ch</strong>èèrfti m, n, l und t: Nämme, nùmme. drùmm, ùmme, nümm,<br />

dämm (diesem), si nämme (nehmen); sinn, hänn; sòll, wèll, spèziell; hätt, sòtt, wòtt…<br />

Me sòt si<strong>ch</strong> aber mit dämm As<strong>ch</strong>bäggd nit gwääle; är is<strong>ch</strong> nit esoo wääsedlig für e guet Abbild.<br />

���� Mit s<strong>ch</strong>p / s<strong>ch</strong>t, aaber nit im Silbenaalut (Spiegel, Byspiil) ùnd nit, wènn sp ùnd st äu in dr<br />

Standardsproo<strong>ch</strong> mit s<strong>ch</strong> gsprò<strong>ch</strong>e wäärde: Verständnis, aber: Rès<strong>ch</strong>bäggd – Respekt);<br />

S ma<strong>ch</strong>t aaber nüt, wènn men immer s<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>rybt, s seet amme nùmme koomis<strong>ch</strong> us.<br />

���� Ooni<br />

- Genityvfòòrme: Im Dialäggt gits käi Genityyv! Em Ruedi sy Gòs<strong>ch</strong>düm am Fasna<strong>ch</strong>tzys<strong>ch</strong>dig<br />

- Deenigs-h: Baanhoof, Jòòr, sèèr; ebe, wèl me s h nit s<strong>ch</strong>wätzt / nit höört;<br />

- Apos<strong>ch</strong>tròf, wò äu in dr Standardsproo<strong>ch</strong> ùnder em Yyflùss vòm Änglis<strong>ch</strong> vyl z vyyl ùnd<br />

mäis<strong>ch</strong>dens fals<strong>ch</strong> yygsetzt wiird;<br />

Uusnaam: Ydee’e (Ideen), <strong>zem</strong> d Uusspro<strong>ch</strong> vo drei glyy<strong>ch</strong>e Bue<strong>ch</strong>staabe, wò<br />

drei Silbe bilde, z verdütlige;<br />

- Bindestri<strong>ch</strong>, in dr Reegel äu nit zwüs<strong>ch</strong>e Noome: Ladäärnenusstèllig, Dialäggtwöörterbue<strong>ch</strong><br />

���� Mit em Bindigs-n <strong>zem</strong> nägs<strong>ch</strong>de Vokaal (en Eesel / òffen òder zue), wò men aber nit zwüs<strong>ch</strong>en<br />

allne Vokaal ka yysetze, z.B. nit zwüs<strong>ch</strong>en o ùnd u oder a: Hüt kömmen alli zämme vò ùns s<strong>ch</strong>ò<br />

_am Moorge.<br />

���� Mit emen äige Wòòrt, au wènn s im Dialäggt nùmmen us äim Bue<strong>ch</strong>staabe bistoot:<br />

s (das), d (die) y (i<strong>ch</strong>); s git e baar Uusnaame: a) Verbindige vò diwäärse Wòòrtaarte mit Bronoome<br />

v.a. a) in Verbindig mit em Bindigs-n, wie z.B. , hani (habe i<strong>ch</strong>), dueni / diemer (tue i<strong>ch</strong>, tun wir)<br />

wämmer (wollen wir), hämmer (haben wir) vòmene (von einem), ùnd b) mit de Zis<strong>ch</strong>lut s / s<strong>ch</strong>:<br />

das<strong>ch</strong> (das ist), hèts (hat es), hès<strong>ch</strong> (hast du?)<br />

���� Mit eme guete Gspüüri, waas s bi Frèmdwöörter an Dialäggts<strong>ch</strong>riftfòòrme verdräit: S<strong>ch</strong>offöör<br />

oder Chauffeur / Gòòrtèès<strong>ch</strong> oder Cortège oder Ùmzùùg (z Baasel nit!)?


3. E baar Erlüterige zer Ergänzig:<br />

3.1 Ze den Aggzänt<br />

Aggzänt sin für d LääserInne, iir ri<strong>ch</strong>tig Ussprä<strong>ch</strong>e zer Ùnders<strong>ch</strong>äidig vò den òffenen ùnd gs<strong>ch</strong>lòssene<br />

o, u ùnd e: Zèèrs<strong>ch</strong>t ùfbasse ùnd dnoo mii no Reegle usfrooge.<br />

Drùm findet me si in jeedem Wöörterbue<strong>ch</strong> ùnd in Täggs<strong>ch</strong>d wie im vòòrliiged, wò si<strong>ch</strong> au an ùsserbaasleris<strong>ch</strong>i<br />

Wääse wände.<br />

Me ka ùnd sòt ùf si verzi<strong>ch</strong>te, wèn men öbbis nùmme für e Lääsers<strong>ch</strong>aft bubliziert, wò mit em Baaseldüts<strong>ch</strong><br />

rä<strong>ch</strong>t gùet verdraut is<strong>ch</strong>; analoog wùrd s e Bäärner mit em Bäärndüts<strong>ch</strong> ma<strong>ch</strong>e. Y ha si doo vòr allem zer<br />

Illus<strong>ch</strong>trazioon ùnd Iebig (für Lääser- ùnd S<strong>ch</strong>ryyberInne) bruu<strong>ch</strong>t.<br />

D Aggzänt nit für Hiiwyys zer Bidoonig verwände! Daas ma<strong>ch</strong>t me, falls nöötig, mit eren Ùnderstryy<strong>ch</strong>ig:<br />

Bidoonig ooder mit emen Apostròf vòòr dr bidoonte Silbe Bi'doonig.<br />

3.2 Zem Mèèrggpùnggt 3, em 'y'<br />

Im nöie Wöörterbue<strong>ch</strong> 2010 haltet me si<strong>ch</strong> – an ùnd für si<strong>ch</strong> ri<strong>ch</strong>tig – kònsegwänt an d Lutig ùnd an<br />

daas, wò in andere s<strong>ch</strong>wyzerdüts<strong>ch</strong>e Dialäggt s<strong>ch</strong>ò üüblig is<strong>ch</strong>:<br />

Me sòll für s òffe, dùngglen i en Aggzänt ùf s i - ùnd au ùf alli Ùmlut - sètze. Daas is<strong>ch</strong> ainersyts - bi den<br />

Ùmlut - wèder tüpograafis<strong>ch</strong> nò kòmpitä<strong>ch</strong>nis<strong>ch</strong> ùmsètzbaar, ùnd andersyts wùrd s im Baaseldüts<strong>ch</strong>e<br />

S<strong>ch</strong>rifttùm uusgrä<strong>ch</strong>net s karaggteristis<strong>ch</strong> y nää; vòr allem aaber wùrd e S<strong>ch</strong>riftbild wie „dr èèrs<strong>ch</strong>t Siig vò siine<br />

S<strong>ch</strong>wizer Spiiler“ – òder nò grawierender für baaseldyts<strong>ch</strong>i Täggs<strong>ch</strong>d, ùnd mit Verlaub: „s Gs<strong>ch</strong>iss wägem<br />

nääbe d S<strong>ch</strong>issle s<strong>ch</strong>issle“ – die ri<strong>ch</strong>tig, ùnders<strong>ch</strong>iidlig Ussproo<strong>ch</strong> nümm lo erkènne , wènn d Lüt, was z<br />

erwaarten is<strong>ch</strong>, d Aggzänt ewäg löön. Kai Dialäggts<strong>ch</strong>ryyber wird jee en accent grave ùf en ö òder en ü<br />

s<strong>ch</strong>ryybe.<br />

Daas wùrd èrs<strong>ch</strong>tno die im Vòòrwòòrt gs<strong>ch</strong>ilderete Ùnsi<strong>ch</strong>erhäite vermèère; wò me dò<strong>ch</strong> daagdäälig ka gsee<br />

ùnd lääse, ass die Lüt, wò nùmme gläägedlig Dialäggt s<strong>ch</strong>ryybe mit dr s<strong>ch</strong>wiirige Vylfalt vò de Vòòrgoobe ee<br />

s<strong>ch</strong>ò überfòòrderet sin.<br />

D Byybhaltig vòm y im Baaseldüts<strong>ch</strong> is<strong>ch</strong> drittens us eme 'literatuurhis<strong>ch</strong>tòòris<strong>ch</strong>' Grùnd nöötig: S<br />

Lääse vòm baaseldüts<strong>ch</strong>e – fas<strong>ch</strong>t uss<strong>ch</strong>liesslig baaseld y ts<strong>ch</strong> gs<strong>ch</strong>riibe – Literatuur-s<strong>ch</strong>atz wùrd<br />

staargg yygs<strong>ch</strong>ränggt ùnd für die zuekünftige Gènerazioone wòòrs<strong>ch</strong>yynlig verùnmöögligt, wènn die d<br />

Ussproo<strong>ch</strong> vo däm Bue<strong>ch</strong>staabe gar nit kènne bzw. nümm gwoont sin.<br />

3.3 Zem Mèèrggpùnggt 5, de gs<strong>ch</strong>èèrfte Konsonante<br />

Ùnnöötigi Kònsonanteverdòbblige könnt men äigedlig ewägg loo: sòl, sin, ùf, sòt, könt, s<strong>ch</strong>näl, fèlig, drùf –<br />

e bitz ùngwoont nò, aaber loogis<strong>ch</strong> ùnd analoog ze wil (weil) drùm (deshalb), was òffesi<strong>ch</strong>dlig nie öbber gstöört<br />

hèt. S entspri<strong>ch</strong>t jo èbe gnau dr Lutig.<br />

Wùrùm äigedlig nit au wèn statt wènn? E bitz ewäg also vò dr Aaglyy<strong>ch</strong>ig ans S<strong>ch</strong>riftbild in dr Standard-sproo<strong>ch</strong><br />

bzw. vò dr Gramatig, also z.B. äu hät statt hätt.<br />

Y bi doo sälber nò inkonsegwänt (sòll, könnt) <strong>zem</strong> nit mit dr Düür ins Huus z falle.<br />

3.4 Zem Mèèrggpùnggt 10, de Frèmdwöörter<br />

Alli, mäis<strong>ch</strong>dens tä<strong>ch</strong>nis<strong>ch</strong>e Sa<strong>ch</strong>frèmdwöörter (z.B. Computer) im Òriginaal biloo (... ùnd si wie im aBDW gar<br />

nit in e Wöörterbùe<strong>ch</strong> ùffnää).<br />

Linguistis<strong>ch</strong> emänd ri<strong>ch</strong>tigi Fòòrme wie „Khòmpju(u)tr“ oder „Pheezee“ wäärden allwääg ze Rä<strong>ch</strong>t als „höö<strong>ch</strong>ere<br />

Blöödsinn“ bizäi<strong>ch</strong>net.<br />

4. Zem Èlsääsis<strong>ch</strong>e ùnd S<strong>ch</strong>wööbis<strong>ch</strong>e<br />

Au ùnsri allemannis<strong>ch</strong>e Noo<strong>ch</strong>bere, d ElsässerInne ùnd d Baade-WürtebäärgerInne, aber äu d BaaselbieterInne<br />

wämmer nit vergässe: sii könnten au no däänen ùffzèlte Vòòrgoobe s<strong>ch</strong>ryybe.<br />

Syt ebbe zää Jòòr s<strong>ch</strong>löön si<strong>ch</strong> d Elsässer läider mit äigene Reegelwäärgg – erfolgloos! - ùmme.<br />

5. Ze mynen äigene Täggs<strong>ch</strong>d<br />

Die veräifa<strong>ch</strong>t Ùffzèlig vò de zää Mèèrggpünggt sòll zer en èèrs<strong>ch</strong>te Gläärig diene. Y versue<strong>ch</strong> mi<br />

kònsègwänt an die Vòòrgoobe z halte. Die sin aaber nit immer loogis<strong>ch</strong>, hüfig inkònsègwänt,<br />

männgmool s<strong>ch</strong>wiirig z vermittle òder nùmme mit dr Aaglyy<strong>ch</strong>ig an d Standardsproo<strong>ch</strong> òder d Gramatig<br />

z erglääre, ùnd gläägedlig im Wiidersprù<strong>ch</strong> <strong>zem</strong> Brinzyb, esoo z s<strong>ch</strong>ryybe, wie me s<strong>ch</strong>wätzt bzw. s<br />

Gsprò<strong>ch</strong>ene höört.<br />

Wèl daas d Ùnsi<strong>ch</strong>erhäite nò verstèèrggt, stèlli e baar Veräifa<strong>ch</strong>ige zer Diskussioon.<br />

Daagdäälig ka me gsee ùnd lääse, ass die Lüt, wò nùmme gläägedlig Dialäggt versue<strong>ch</strong>e z<br />

s<strong>ch</strong>ryybe mit dr s<strong>ch</strong>wiirige Vyylfalt vò de Vòòrgoobe überfòòrderet sin.<br />

En aggtuèll Byspil vòm groosshäärzige Spänder vòm Èèrlestääg, wò si<strong>ch</strong> zwòòr vòm Dùùrs<strong>ch</strong>nittligen<br />

im Blèttliwald no rä<strong>ch</strong>t abhèbt: Ùf iirged en Aart sòts ùm s Verwòòrge Baaseldyts<strong>ch</strong> dööne (Wùrùm<br />

ùnderliigen esoo Vyyli däm Drùgg?). Drùm drùggt me s Wòòrt Leesig neimen yyne. Ùnd suns<strong>ch</strong>t? S<br />

sin braggtis<strong>ch</strong> alli ooben ùffgräite Vòòrgoobe missa<strong>ch</strong>tet:<br />

Me is<strong>ch</strong> am Tis<strong>ch</strong> mit allne gsässe / niemerts het e Punkt vergässe / fir alli het s e Leesig gä / me het si<strong>ch</strong><br />

die Brugg nit lo nä / ùnd jetzt, no zwai Johr s<strong>ch</strong>ufte, plaane / fahrt uff do gly e grosse Krane / und spannt<br />

is do e neye Wäg: / dr lang erseehnti Erlestäg.


Myni Täggs<strong>ch</strong>d (ùnd Väärs) sin – mit e baar weenige biwùsste baaseldyts<strong>ch</strong>en Uusnaame – alli no dääne<br />

Vòòrgòobe gs<strong>ch</strong>riibe, <strong>zem</strong> Däil us de grad ùms<strong>ch</strong>riibene Gründ e bitz 'contre-coeur'.<br />

Bstimmt hèts äinewääg äu in myyne Täggs<strong>ch</strong>d doo ùnd döört Tipfäälerli ùnd ä<strong>ch</strong>ti Fääler; y bitt ùm<br />

Noosi<strong>ch</strong>t ùnd ùm e Rùggmäldig. Mèèrci.<br />

E baar Veraifa<strong>ch</strong>igsvòòrs<strong>ch</strong>leeg:<br />

Daagdäälig ka me gsee ùnd lääse, ass Lüt, wò nùme gläägedlig Dialäggt s<strong>ch</strong>ryybe mit dr<br />

s<strong>ch</strong>wiirige Vyylfalt vò de Vòòrgoobe überfòòrderet sin. Me sòt d Ùnsi<strong>ch</strong>erhaite nit nò vermèère.<br />

• Me sòt jò möögligs<strong>ch</strong>d esoo s<strong>ch</strong>ryybe, wie me s<strong>ch</strong>wätzt; drùm miesde möögligs<strong>ch</strong>d alli Reegle<br />

däm Brinzyb so wyt als mööglig ùndergòrdnet wäärde.<br />

• Wäi<strong>ch</strong> gsprò<strong>ch</strong>eni Kònsonante dränge si<strong>ch</strong> drùm äu bim S<strong>ch</strong>ryyben ùff (Gläbber statt Gläpper),<br />

èbe nit nùmmen im Silbenaalut (Dùùrm, Bidoonig), sòndern z.B. äu in dr ùnbidoonten Ändig:<br />

Lys<strong>ch</strong>de, Kis<strong>ch</strong>de, sùns<strong>ch</strong>d, mindes<strong>ch</strong>dens.<br />

• D Ùnders<strong>ch</strong>iid in dr Bidoonig sòt men abbilde: z.B. nid ùnd - bidoont – nit. (Das<strong>ch</strong> nid nùmme<br />

wies<strong>ch</strong>t, s is<strong>ch</strong> nit <strong>zem</strong> Aalùege.)<br />

• Ùnnöötigi Kònsonanteverdòbblige könnt men äigedlig ewäg loo: sòl, sin, ùf, sòt, könt, s<strong>ch</strong>näl,<br />

fèlig, drùf – e bitz ùngwoont nò, aaber loogis<strong>ch</strong> ùnd analoog ze wil (weil) drùm (deshalb), was<br />

òffesi<strong>ch</strong>tlig nie öbber gstöört hèt. S entspri<strong>ch</strong>t jo èbe gnäu dr Lutig.<br />

Wùrùm äigedlig nit äu wèn statt wènn? E bitz ewäg also vò dr Aaglyy<strong>ch</strong>ig ans S<strong>ch</strong>riftbild in dr<br />

Standardsproo<strong>ch</strong> bzw. vò dr Gramatig, also z.B. äu hät statt hätt.<br />

Y bi doo sälber no inkonsegwänt (Uffzèllig, könnt, miesst) <strong>zem</strong> nit mit dr Düür ins Huus z falle.<br />

• Z briefe wäär äu, èb me nit lieber alli modäärne, mäis<strong>ch</strong>dens tè<strong>ch</strong>nis<strong>ch</strong>e Sa<strong>ch</strong>-frèmdwöörter<br />

(z.B. Computer) im Òriginaal biloot bzw. si wie bishäär gar nit ins Wöörterbùe<strong>ch</strong> ùffnimmt.<br />

Linguistis<strong>ch</strong> emänd ri<strong>ch</strong>tigi Fòòrme wie „khòmpju(u)tr“ wärden allwääg ze Rä<strong>ch</strong>t als „höö<strong>ch</strong>ere<br />

Blöödsin“ bizäi<strong>ch</strong>net.<br />

Ùf was men aaber ùf käi Fall sòt yystyyge:<br />

D Abs<strong>ch</strong>affig vòm y ùnd drfür en Aggzänt ùf dr gs<strong>ch</strong>lòsse, häll Lut i ùnd alli Ùmlut - wie daas<br />

im nöie Wöörterbue<strong>ch</strong> vòòrgää is<strong>ch</strong>. Daas is<strong>ch</strong> äinersyts - bi den Umlut - wèder tüpograafis<strong>ch</strong> nò<br />

kòmpitè<strong>ch</strong>nis<strong>ch</strong> ùmsètzbaar, ùnd andersyts wùrds im Baaseldüts<strong>ch</strong>e S<strong>ch</strong>rifttùm usgrä<strong>ch</strong>net s<br />

karaggteristis<strong>ch</strong> Y nää; vòr allem aaber wùùrd e S<strong>ch</strong>riftbild wie „dr èèrs<strong>ch</strong>t Siig vò siine S<strong>ch</strong>wizer<br />

Spiiler“ – òder nò grawierender für baaseldyts<strong>ch</strong>i Täggs<strong>ch</strong>d, ùnd mit Verläub: „s Gs<strong>ch</strong>iss wägem<br />

nääbe d S<strong>ch</strong>issle s<strong>ch</strong>issle“ – die ri<strong>ch</strong>tig, ùnders<strong>ch</strong>iidlig Ussproo<strong>ch</strong> nümm erkènne loo, wèn d Lüt,<br />

was z erwaarten is<strong>ch</strong>, d Aggzänt ewäg löön. Käi Dialäggts<strong>ch</strong>ryyber wiird jee en Aggzänt ùf en ö<br />

òder en ü s<strong>ch</strong>ryybe.<br />

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e l u c a s - bròdùggt<br />

©wèrni z baasel, 2011

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