Stiftung Pro Kloster St. Johann in Müstair - Kloster Mustair - Kloster ...

Stiftung Pro Kloster St. Johann in Müstair
Geschäftsbericht 2008

INHALTSVERZEICHNIS
Bericht des Präsidenten 3
Tätigkeitsbericht 5
Finanzübersicht
Finanzmittelbeschaffung 9
Jahresrechnung 2008 11
Kommentar zur Jahresrechnung 12
Bericht der Revisionsstelle 14
Öffentlichkeitsarbeit 15
Ausblick 2009 20
Informationen für Spenderinnen und Spender
Mitglieder des Stiftungsrates und der Geschäftsleitung 22
Steuerabzugsfähigkeit freiwilliger Zuwendungen 23
Kontaktadressen 24
IMPRESSUM
Stiftung Pro Kloster St. Johann in Müstair GR
Geschäftsbericht 2008
mit Beiträgen von Walter Anderau, Jürg Goll, Alois Vinzens, Elke Larcher
hrsg. von der Geschäftsstelle / Bauhütte Müstair, Mai 2009
Bildnachweis: Alles Bildmaterial aus der Sammlung der Bauhütte bzw.
der Stiftung Pro Kloster St. Johann in Müstair
Titelbilder: Erich Tcholl, archäologischer Mitarbeiter der Bauhütte, auf dem Gerüst
der Heiligkreuzkapelle (Bild von Werner Fallet)
Sr. Elisabeth und Sr. Regina beim Musizieren (Bild von Walter Anderau)
Stiftung Pro Kloster St. Johann in Müstair GR – Geschäftsbericht 2008

BERICHT DES PRÄSIDENTEN
Nach einem äusserst hektischen Sommer haben die wohl intensivsten Schneefälle seit
Jahrzehnten, das Kloster buchstäblich in einen Winterschlaf versetzt. Aussenrestaurierungen
waren nicht möglich, dafür konnten beim Innenausbau Restaurierungsfortschritte
verzeichnet werden. Die Arbeiten konzentrierten sich auf den für den Konvent wichtigen
Westtrakt mit dem Fürstenzimmer und den angrenzenden Räumen sowie das kulturhistorisch
bedeutsamste Vorhaben, die Heiligkreuzkapelle.
Die Finanzierung der umfangreichen Restaurierungsarbeiten war dank einem erfreulichen
Spendeneingang und vielen Spendenzusagen gesichert. Dies ist bedeutsam, weil
die Wirtschaftslage und -aussichten die Finanzmittelbeschaffung vor erhebliche Herausforderungen
stellt.
Der Bekanntheitsgrad des Klosters als lebendiges Kulturgut hat im vergangenen Sommer
stark zugenommen. Die Verleihung des Welterbelabels an die «Kulturlandschaft Albula-
Bernina» war ein vielbeachtetes Medienthema. Weil es sich um das zweite UNESCO Weltkulturgut
im Kanton Graubünden handelt, hat einiges auf das Kloster abgestrahlt. Die aktive
Unterstützung des Vorhabens durch die Stiftung hat sich damit auch direkt gelohnt.
Am 31. Juli konnte die Müstairer Präsenz
in der Dauerausstellung des Deutschen
Historischen Museums (DHM) in Berlin ergänzt
werden. In Anwesenheit von Frau
Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf und
des Schweizer Botschafters in Berlin, Dr.
Christian Blickenstorfer, sowie den Bündner
Regierungsräten Hansjörg Trachsel und
Martin Schmid wurden Professor Dr. Hans
Ottomeyer, dem Generaldirektor des DHM,
zwei in den Fünfziger-Jahren abgelöste romanische
Originalfresken als Dauerleihgaben
überlassen. Das Museum hatte auch die Kosten der fachmännischen Restaurierung
der abgelösten Kunstwerke im Atelier von Rufino Emmenegger übernommen. Die Medienräsonanz
dieses Anlasses war ungeahnt und bildete einen Hauptteil der Berichterstattung
über die vom Kanton Graubünden unterstützte Bundesfeier in der Deutschen
Hauptstadt.
In einer schlichten, aber eindrücklichen Feier in der Klosterkirche begingen wir schliesslich
als erste (vor der Berner Altstadt und dem Klosterbezirk St. Gallen) das 25-Jahr-Jubiläum
der Einreihung von Müstair in die Liste der Welterbestätten der UNESCO. Entsprechend
war das Medienecho auch darüber erheblich.
Stiftung Pro Kloster St. Johann in Müstair GR – Geschäftsbericht 2008
3

2008 verzeichnete das Museum 26‘000 Besucher.
Sicherlich noch Verbesserungspotential
gibt es beim Einbezug des Klosters in die
Tourismusaktivitäten des Münstertals. Es
gilt insbesondere den Kunden ins Zentrum
der Überlegungen zu stellen. Die Bauhütte
und vor allem unsere Kommunikationsverantwortliche,
Elke Larcher, scheuen keine
Mühe, das Wissen um die Bedeutung des
Klosters noch zu vertiefen und Angebote
für Qualitätstourismus zu fördern, um damit
die Wertschöpfung im Tal zu erhöhen. Turissem
Val Müstair hofft nun vom Anschluss
an die Destination Unterengadin zu profitieren.
Da sich Zernez und der Nationalpark
zum Oberengadin geschlagen haben, ist
aus Kundensicht keine optimale Lösung
entstanden.
Das Klostermuseum kann mit 26‘000 zahlenden
Besuchern trotz wechselnden Wet-
Besonderes Highlight war die UNESCO Jubiläumsfeier.
terlagen, erneut eine Rekordzahl verzeichnen.
Zusammen mit dem Ertrag aus dem
Laden bildet dieses gute finanzielle Ergebnis den Kern der Einnahmen für die Betriebsrechnung
des Klosters.
Ein grosser auch moralischer Erfolg ist die Zustimmung beider Kammern des Eidgenössischen
Parlaments zu einer Erhöhung der Bundeskredite für Denkmalpflege und Heimatschutz
von fast 10 Mio. Franken. Es hat sich gelohnt, eine breite Lobby für diese Belange
zu mobilisieren. Es ist zu hoffen, dass die Verantwortlichen im Bundesamt für Kultur und im
Finanzdepartement diese Zeichen auch künftig umzusetzen vermögen.
Die Vizepräsidentin der Stiftung, Frau Marianne Toller, und der Medienverantwortliche,
Chasper Stupan, beide auch Mitglieder der Geschäftsleitung, sowie Stiftungsrat Dr. Alfred
Wyss, haben uns wissen lassen, dass sie auf die Generalsversammlung zurücktreten
wollen. Wir lassen Sie ungern ziehen, weil ihre Beiträge zur Realisierung unserer noblen
Aufgabe wertvoll waren. Mit Frau Elisabeth Oltramare-Schreiber und Dr. Bruno Lezzi haben
wir zwei ausgewiesene Persönlichkeiten gefunden, die sich für die Stiftung und die
Geschäftsleitung einsetzen wollen. Im Berichtsjahr ist Dr. Hans Rutishauser in den verdienten
Ruhestand getreten. Die Geschäftsleitung beschloss ihn zu bitten, sein umfassendes
Wissen der Stiftung auch künftig zur Verfügung zu stellen, weshalb er zur Wahl in den Stiftungsrat
vorgeschlagen wird.
Mit der Gemeindefusion im Münstertal hat sich die personelle Zusammensetzung des
neuen Gemeindevorstandes geändert. Neu wurde Frau Petra Ziswiler als Vertreterin der
neuen Gemeinde Val Müstair in den Stiftungsrat delegiert. Aus diesem Grunde müssen
wir auch Ivan Zangerle aus dem Stiftungsrat verabschieden. Bei der Delegierten des Kreises
gibt es ebenfalls eine Änderung. An Stelle von Frau Eva Schleich wird Gabriella Binkert
den Circul Val Müstair vertreten.
Allen bisherigen Stiftungsrät/innen danke ich herzlich für das gute Einvernehmen und die
freundschaftliche Zusammenarbeit. Diese ist besonders wichtig, üben doch alle diese
Tätigkeit ehrenamtlich, also in unserer Freizeit aus. Allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
sowie den Mitgliedern der verschiedenen Organe danke ich für die Beiträge zur Erreichung
unseres obersten Ziels, dem Konvent eine gute Umgebung in einem herausragenden
Kulturgut zu garantieren.
Walter Anderau, Präsident der Stiftung
Stiftung Pro Kloster St. Johann in Müstair GR – Geschäftsbericht 2008
4

TÄTIGKEITSBERICHT
P037
P016-12
P003
P004
P024
Stiftung Pro Kloster St. Johann in Müstair GR – Geschäftsbericht 2008
P035
P011
P005
Das Jahr 2008 war einerseits gekennzeichnet durch unerwartete Ausgaben im Gästetrakt
wegen der korrodierten Wasserleitungen und andererseits durch die Ausgabenbremse
aufgrund der fehlenden Subventionszusage des Bundes. Getreu dem Grundsatz, dass
nur Geld ausgegeben wird, das auch vorhanden ist, musste die Bautätigkeit in etlichen
Bereichen reduziert werden. Die Ironie der Bundesbehörden hat uns im Dezember 2008
die Zusage rückwirkend doch noch beschert und zwar zu einem selten hohen Prozentsatz,
der unseren zurückgestellten Aufgaben in keiner Weise mehr nützte.
P003-3 Norperttrakt 1. OG
Die neue Klosterbibliothek und das
Bauarchiv sind seit einem Jahr in Betrieb. Die
anliegenden Bearbeitungsräume (Raum
93) werden im Juni 2009 bezugsbereit.
Die Täfer wurden vom Klosterschreiner
Uoli Grond fachmännisch restauriert und
wieder eingebaut. Eine Mittelwand trennt
den klausurinternen Arbeitsraum vom
«weltlichen» Teil. Die Einrichtung wird von
den Schwestern selbst ausgesucht und
bestellt.
P003-6 Norperttrakt 2. OG
Fürstenwohnung
2008 hat die Firma Mathys den kostbaren
Ofen abgebaut und die historischen Kacheln
fachmännisch restauriert. Die Tragfähigkeit
des Bodens wird zurzeit abgeklärt. Die
archäologische Dokumentation ist in allen
Räumen im Gang.
Der Klosterhandwerker Uoli Grond beim Einbau des
Täfers in den Arbeitsräumen der Bibliothek (Raum 93).
5

Doris Warger (im Vordergrund) und Brigitt
Bütikofer säubern sorgfältig die Mäander
im Treppenschacht.
Die barocken Wandmalereien in der
Trinkhalle werden fachgemäss gereinigt.
Der barocke Erker des Fürstenzimmers
wird 2009 restauriert.
Die Arkaden der Heiligkreuzkapelle waren
ursprünglich mit einem hufeisenförmigen
Abschluss gekrönt. Dies ergab
eine Untersuchung an der Südfassade.
Stiftung Pro Kloster St. Johann in Müstair GR – Geschäftsbericht 2008
Die ehemaligen Museumsräume wurden seinerzeit
den Schwestern als Ersatz für den Plantaturm
versprochen. Sie haben daher das Bedürfnis
nach Räumlichkeiten, die das ganze Jahr
über benutzt werden können, mehr als nur die
gelegentliche Nutzung des Fürstenzimmers zu
Repräsentationszwecken. Ein Kompromiss im
Zielkonflikt zwischen Nutzen und Bewahren zeichnet
sich ab, bedingt jedoch eine Konzeptänderung
bezüglich Heizung, Wärmedämmung und
Fensterverschlüssen.
Im Sommer 2009 wird das Erkerdach des
Fürstenzimmers neu gedeckt, und die Malereien am
Erker werden freigelegt. Die schäbig freigekratzten
Mäander im Treppenschacht werden vom Team
der Restauratorin Doris Warger gesäubert. Die
Wandmalereien in der Trinkstube werden gereinigt
und gesichert.
P004 Plantaturm aussen
Nach 10 Jahren meldet der historische Aussenputz
des Plantaturms Pflegebedarf an. In erreichbaren
Zonen hat die Bauhütte Notmassnahmen getroffen.
Innerhalb der nächsten fünf Jahre werden ein Gerüst
und Sicherungsmassnahmen fällig.
P005 Heiligkreuzkapelle
Der grösste Restaurierungsplatz im Kloster Müstair
bleibt die Heiligkreuzkapelle. Die Südfassade ist gereinigt
und dokumentiert. Die archäologischen Untersuchungen
erbrachten überraschende Befunde
von Blendbögen mit hufeisenförmigen Abschlüssen
sowie Architekturmalerei entlang den Bögen und
den Apsisgesimsen. 2009 wird das Äussere fertig restauriert.
Im Innern gingen die Konservierung und die Behandlung
der Blasen auf den Wandmalereien nach
bewährtem Muster des Restauratorinnenteams Warger
weiter. Einzigartig sind die Befunde einer ehemaligen
Stuckdekoration an den Chorbögen und
als Horizontalband im Kapellenschiff. Der Bauhüttenmeister
hat anlässlich einer internationalen Tagung
in Cividale (I) darüber referiert.
P011 Malereien Kirche
2008 erfolgten an den Wandbildern keine Restaurierungsmassnahmen.
Hingegen konnten die Arbeiten
am Musterfeld in der Nordapsis von 2006 und an den
romanischen Malereien in der Mittelapsis von 2007
durch die Vorlage der Restaurierungsberichte abgeschlossen
werden. Durch kleine Korrekturen am
Schutzdach der Gebetsglocke der Schwestern können
Tropfschäden an der neu geschlämmten Fassade
künftig vermieden werden.
6

Petrus und Paulus verkünden seit August
2008 ihre Botschaft in Berlin. Zwei Originalfresken
aus Müstair sind im Deutschen
Historischen Museum ausgestellt.
Der Unterhalt des Museums ist eine kontinuierliche
Angelegenheit. 2008 wurde
der Plantaturmkeller der regelmässigen
Pflege unterzogen.
Ein Müstairer Marmorpfosten, der in
Würzburg und Paderborn auf einer Ausstellung
präsentiert wurde, erhielt nun einen
Platz im Klostermuseum Müstair.
Die Wärmedämmung über den Gästetrakt
wurde verbessert.
Stiftung Pro Kloster St. Johann in Müstair GR – Geschäftsbericht 2008
P011-9 Malereien Kirche: abgelöste Wandbilder
Am 31. Juli 2008 wurden im Rahmen der Schweizerischen
Bundesfeier in Berlin zwei Fresken aus Müstair
im Deutschen Historischen Museum (DHM) in Berlin
enthüllt. Dabei handelt es sich um abgelöste Originale
der romanischen Wandmalereien aus der Nordapsis:
«Simon Magus im Streit mit den Heiligen Petrus
und Paulus» und «Der Heilige Petrus zähmt die Hunde
mit geweihtem Brot». Sie verkünden nun gemeinsam
mit der Kopie der Müstairer Karlsstatue die Botschaft
von Müstair in Berlin. Die Fresken wurden von Rufino
Emmenegger zulasten des DHM restauriert. Im Gegenzug
verbleiben die beiden Bilder als Leihgaben in
Berlin für die Dauerausstellung «Deutsche Geschichte
in Bildern und Zeugnissen».
P016-12 Laubengang
Im Oberen Garten konnte die zweite Etappe des Laubengangs
neu gedeckt werden. Damit ist der Ostflügel
des dreiseitigen Umgangs unter Dach.
P024 Museum Plantaturm
Der Lehmboden im Plantaturmkeller hat mehr als
150`000 Besucher fast schadlos über sich ergehen
lassen. Dies gelingt vor allem durch regelmässige
Pflege. Ein Stolpertritt im Zellenstock wurde mit einer
feinen Lichterkette entschärft.
Eine Ausstellung in Würzburg und Paderborn präsentierte
auch einen karolingischen Marmorpfosten aus
dem Kloster Müstair. Anfang 2009 kehrte dieser nach
Müstair zurück und erhielt einen Platz im Museum. Der
Pfosten besteht aus vier Fragmenten, die einzig durch
Druck zusammengehalten werden.
P035 Südtrakt
Korrodierte Kupferleitungen hatten in kürzeren Abständen
Wasserschäden verursacht, bis die Versicherung
mit einem Deckungsausschluss drohte. Im Winter
2007/2008 wurden alle Leitungen ausgetauscht. Da
die meisten unter Putz verlegt sind, resultierte ein erheblicher
Aufwand. Die Arbeiten sind abgeschlossen.
Versicherungsschutz besteht wieder. Die Leitungspläne
wurden im Frühjahr 2009 à jour gebracht.
Das Kloster liess die Wärmedämmung über der Betondecke
der Gästezimmer verbessern.
P037 Landwirtschaft
Weil die Bretterverschalung der Klostermauer beim
Mistplatz verfault war, liess sie das Kloster kurzerhand
unter der Leitung der Bauhütte erneuern. Wie viele
Massnahmen im Kloster riefen auch diese nach weiteren
Flicken, in diesem Fall am Dach des angrenzenden
Schopfs.
7

Auf www.cronica.ch sind einige der digitalen Bilder zu
Müstair zu sehen.
Der in Müstair bei den Grabungen gefundene Silberkelch
mit Patene könnte aus dem Grab des Bischofs
Hartpert stammen.
Stiftung Pro Kloster St. Johann in Müstair GR – Geschäftsbericht 2008
P201 Multimedia
Das Schweizerische Landesmuseum will
ein hölzernes Klostermodell mit dem Stand
1530 bauen und mit Text- und Filmprojektionen
bespielen lassen. Die Bauhütte lieferte
die genauen Grundlagen auf der Basis der
archäologischen Dokumentation. Rätia
Energie hat auch einen Trailer zur CD-Rom
des Klostermuseums finanziert.
P203 Bau- und Bildarchiv
2008 konnte das neue Bauarchiv bezogen
werden. Die Erfassung der Archivbestände
von Architekt Burkhardt ist weitgehend abgeschlossen.
Auf Initiative des Vereins Cronica
wurden Fotos aus dem Klosterarchiv
gescannt und z.T. ins Internet gestellt.
P206 Baubegleitende Archäologie
Die zwei wichtigsten Dokumentationsplätze
betrafen die Heiligkreuzkapelle und den
Westtrakt. Zudem wurden die Sanierungsarbeiten
an der Burg Tschanüff in Ramosch
von Werner Fallet und Erich Tscholl archäologisch betreut. Den Befunden zufolge hat der
Erbauer des Plantaturms, Bischof Hartpert († 971/972), auch diese Burg ausbauen lassen,
nachdem mindestens drei ältere Bauphasen vorausgegangen waren. Die älteste führt
weit ins Frühmittelalter zurück, vor die Zeit des Heiligen Florinus.
P207 Archäologische Auswertung
Das Publikationsprojekt zum karolingischen Fensterglas wurde trotz fehlender Finanzierungszusage
wieder aufgegriffen. Ausführende: Cordula Kessler, Sophie Wolf, Stefan
Trümpler.
Im Rahmen des Nationalfondsprojekts «Ausgewählte Funde vor 1200» legt Patrick Cassitti
einen umfangreichen Katalog der Buntmetalle und Knochenartefakte vor. Christian Terzer
bearbeitet die Keramik. Stefanie Osimitz koordiniert die naturwissenschaftlichen Untersuchungen
an Kelch und Patene aus dem mutmasslichen Grab des oben erwähnten
Bf. Hartpert.
Hans Rudolf Sennhauser und Katrin Roth verfolgen das Marmorprojekt auch nach dem
Auslaufen des Nationalfondsprojektes weiter.
Jürg Goll, Bauhüttenmeister
Zum lebendigen Kulturgut Müstair gehören auch diese drei Lämmer, die sich vor der Bauhütte sonnen.
8

FINANZÜBERSICHT
Finanzmittelbeschaffung 2008
Das Berichtsjahr war gekennzeichnet von einem erfreulichen Eingang von Geldmitteln
für die Finanzmittelbeschaffung. Der eigentliche «Test» wird erst 2009 einsetzen, wenn die
Auswirkungen der Wirtschaftslage auf die Finanzmittelbeschaffung klar werden.
Dank zusätzlich gesprochener Bundesmittel für die Denkmalpflege wurden die Bundessubventionen
ungewöhnlich schnell an die Stiftung überwiesen, was auch angesichts
einer sehr speditiven administrativen Abwicklung durch die Bauhütte und die Denkmalpflege
des Kantons Graubünden möglich war.
Erneut haben verschiedene kulturell orientierte Stiftungen wie die Kulturstiftung Landis&Gyr,
die Artephilastiftung, die G. und B. Schwyzer – Winiker – Stiftung grosszügige Beiträge für
den Ausbau des Westtraktes – insbesondere der Bibliothek – und ein Forschungsstipendium
für die Adliswiler Archäologin und Museumsleiterin, Stefanie Osimitz, für die wissenschaftliche
Auswertung der bei der Restaurierung gewonnenen historischen Erkenntnisse
zur Baugeschichte des Plantaturms, dem wohl ältesten Turm dieser Art im Alpenraum,
gesprochen.
Die Wilhelm Doerenkamp-Stiftung unterstützt die Restaurierungsarbeiten der Heiligkreuzkapelle
ebenfalls mit einem namhaften Beitrag. Damit haben die Bemühungen einer
Gruppe von kulturbegeisterten Baslern erste Früchte gezeitigt. Die Kosten von rund 95‘000
Franken für die fachmännische Restaurierung im Atelier Emmenegger und den Transport
der beiden romanischen Fresken nach Berlin hat das Deutsche Historische Museum übernommen.
Die Demontage und der Wiederaufbau des Kachelofens im Fürstenzimmer
werden vom Verein der Freunde des Klosters St. Johann getragen. Sie haben auch einen
Die Heiligkreuzkapelle ist zur Zeit das aufwendigste Restaurierungsvorhaben in Müstair.
Stiftung Pro Kloster St. Johann in Müstair GR – Geschäftsbericht 2008
9

Beitrag an die Druckkosten der zweiten Auflage des Freskenbuches im Verlag der Neuen
Zürcher Zeitung gesprochen.
Das Kloster hat aus der Klosterkasse die weitere Etappe der Restaurierung des Laubenganges
finanziert. Die UBS Jubiläumsstiftung hat einen Beitrag zur Innenrestaurierung der
Gnadenkapelle zugesagt, leider hat aber ein Führungswechsel bei dieser Stiftung die
Auszahlung noch verzögert.
Die Lionsclubs Zimmerberg und Val Müstair konnten am 2. Mai 2009 Frau Priorin einen weiteren
Check mit dem Reinertrag von zwei Weihnachtskartenaktionen übergeben. Diese
Aktion geht heuer ins 23. Jahr. Rolf Gassmann, der Maler der Freskeninterpretationen,
die den Weihnachtskartenaktionen zu Grunde liegen, stellte in einer Ausstellung in einer
Zürcher Galerie alle seine Originalbilder aus. Der Reinertrag dieser Verkaufsausstellung
kommt ebenfalls der Stiftung zugute.
Die Solidarität von Zweitwohnungs- (oder Haus-)Besitzern im Engadin mit dem Münstertal
kam auch durch die Spende des so genannten CULEMA Charity Golfturniers zum Ausdruck.
Die Organisatoren Dr. Beat Curti (Gönnermitglied des Vereins der Freunde des
Klosters), Dr. Willi Leimer und Peter-Christian Mathis haben neben zwei anderen Institutionen
auch das Kloster grosszügig berücksichtigt.
Die beiden Kartenaktionen der Direct Marketing Mailings haben einen Rekordertrag von
netto rund 388‘000 Franken ergeben. Der nächste Versand erfolgt am 12. Juni 2009.
2009 durften wir bereits eine grosse Spende der Ernst Göhner Stiftung für die Heiligkreuzkapelle
entgegen nehmen. Dies stimmt uns optimistisch, trotz angespannter Finanzlage,
die Restaurierungen planmässig durchzuführen.
Nebst der Heiligkreuzkapelle ist der Norperttrakt mit
seiner Fürstenwohnung zur Zeit wichtiger Restaurierungsplatz.
Klosterschreiner Uoli Grond, Bauhüttenmeister
Jürg Goll und Bauforscher Erich Tscholl (v.l.)
studieren die weitere Vorgehensweise bei der Restaurierung
des barocken Erkers.
Stiftung Pro Kloster St. Johann in Müstair GR – Geschäftsbericht 2008
Walter Anderau, Präsident der Stiftung
Das Kloster St. Johann in Müstair ist allen voran ein lebendiges
Kulturgut.
Zwölf Nonnen leben hier im geregelten Rhythmus des
benediktinischen «ora et labora» (bete und arbeite).
Das Bild zeigt Sr. Elisabeth bei der Gartenarbeit.
10

ÖFFENTLICHKEITSARBEIT UND MEDIEN
Das Fernsehteam des RAI Sender Bozen, Jiri Gaspari und Rudi Kaneider, beim Filmen im Tiefschnee.
Das Jahr 2008 war ein sehr intensives Jahr, was sich auch in der erhöhten Medienpräsenz
niederschlug. Die zunehmende Sensibilisierung für die UNESCO und deren Welterbestätten
sowie die Tatsache, dass mit der Nominierung der RhB nun ein zweites UNESCO Welterbe
in Graubünden besteht, hat dem Kloster St. Johann in Müstair zu einer noch breiteren
Bekanntheit verholfen. Die Jubiläumsfeier zum 25jährigen UNESCO Label in Müstair
hat nicht nur das Interesse der Printmedien, sondern auch des Fernsehens und Radios
geweckt. Besonders in der deutschen Presse wurde Müstair aufgrund der Überführung
zwei originaler romanischer Fresken zur Dauerausstellung in das Deutsche Historische Museum
von Berlin bekannt. Es fehlte auch nicht an Konzerten, Veranstaltungen und Publikationen.
Durch das Mitwirken an verschiedensten überregionalen Projekten versucht
das Kloster Müstair nicht nur seine Bekanntheit zu erweitern, sondern auch Impulsgeber
für eine regionalwirtschaftliche Wertschöpfung zu sein. 2009 wird mit der Gemeindefusion
Val Müstair und der Neuorientierung des Turissem Val
Müstair ein wichtiges Jahr für das gesamte Tal und somit
auch für das Kloster St. Johann.
Hinter den Kulissen: Mutter Pia wird mit
einem Mikrofon versehen für die Aufnahmen
des Bayerischen Rundfunks zur Serie
«Klosterreisen».
2008 besuchten 26‘000 zahlende Gäste
das Klostermuseum Müstair: ein Rekord!
Stiftung Pro Kloster St. Johann in Müstair GR – Geschäftsbericht 2008
Medienarbeit
Wie bereits eingangs erwähnt, war 2008 ein Rekordjahr,
was die Medienpräsenz angeht. Nicht nur die
Printmedien, sondern auch Fernsehen und Radio haben
über Müstair berichtet. Filmteams vom Schweizer
Fernsehen, vom Bayerischen Rundfunk, vom ZDF und
vom RAI Sender Bozen waren in Müstair. Radio DRS
hat in der Sendung Input einen sehr ausführlichen Beitrag
mit Priorin Pia Willi und Sr. Domenica übertragen.
Die Zunahme der journalistischen Anfragen geht mit
der Bekanntheitssteigerung einher. Für das Filtern dieser
Anfragen und die Koordinierung ist die Bauhütte
zuständig. Somit wird Koheränz gewährleistet, und
die Nonnen werden entlastet.
Eines unserer Ziele besteht darin, die Lokalbevölkerung
regelmässig zu informieren, damit sie das Kloster
Müstair als ihr Welterbe ansieht. Dazu braucht es zunächst
Information und folglich Identifikation. Jeden
Monat erscheint in der Talzeitung «mas-chalch» ein
Artikel zum Kloster mit Neuigkeiten, Kurioses, Veran-
15

staltungen und Geschichtlichem. Die Subpriorin Sr.
Domenica Dethomas unterstützt die Bauhütte tatkräftig
mit der Übersetzung des jeweiligen Artikels ins
Rätoromanische. Eine weitere Informationsquelle
ist die seit 2008 erscheinende Infomail. Abgesehen
von den Partnern, Stiftungsräten, Museumsführerinnen
und Mitarbeitern haben sich bis heute bereits
über 200 Interessierte an der Infomail angemeldet.
Dieses Mittel der Kundenbindung gewährleistet kontinuierliche
Information, rechtzeitiges Ankündigen
von Veranstaltungen und schliesslich Präsenz in den
Köpfen der Mailempfänger.
Publikationen
Im Jahre 2008 wurde der Kunstführer in fünf Sprachen
publiziert: deutsch, rätoromanisch, französisch, englisch
und italienisch. Es ist ein kleines Büchlein, nicht
allzu kostspielig, und eignet sich ausgezeichnet als
kompakte Informationsquelle zum Kloster. Das online
Spiel auf unserer homepage hat nicht nur Kinder
und Jugendliche, sondern auch Erwachsene angesprochen.
Es wird besonders für Schulklassen als
Vor– oder Nachbereitung eines Besuches in Müstair
genutzt. Der Bildband «Müstair: Die mittelalterlichen
Wandbilder in der Klosterkirche» wurde in seiner
zweiten Auflage nach einem knappen Jahr seines
Ersterscheinens herausgegeben. Auch 2008 gab es
einige Rezensionen zum Band in deutscher und italienischer
Sprache.
Veranstaltungen
Höhepunkt im Jahr 2008 war sicherlich die Jubiläumsfeier
am 30. August. Es war eine sehr schlichte
Feier, die zu einem Welterbe, wie es das Kloster
Müstair ist, sehr gut passt. In diesem Jahr haben wir
uns mit dem UNESCO Label und den Folgen auseinander
gesetzt.
Wir waren bei zwei Messen präsent: der St. Galler
Ferienmesse mit einem Plakat beim UNESCO Stand
und bei der LUGA 2008 gemeinsam mit dem Turissem
Val Müstair. Die Museumsnacht am 8. August 2008
war wiederum ein Erfolg, Thema war «das Wort». Im
August hatte Rosa Gabriel, eine Künstlerin, ihr Atelier
im Juhée im Klostermuseum aufgeschlagen. Sie fertigte
Holzschnitte mit Motiven aus dem Kloster, um
dann einen Kalender für 2009 herzustellen. Im Sommer
ging Dr. Hans Rutishauser in den Ruhestand. Die
Baukommission hat ihn bereits im Mai, bei seiner letzten
Baukommissionssitzung, gefeiert; die Stiftung hat
ihn im Juni geehrt. 2009 wird Dr. Rutishauser als Stiftungsratmitglied
vorgeschlagen; so wird sein Wissen
um das Kloster weiterhin Früchte tragen können. Im
September 2008 wurde der Graubündner Jakobsweg
eingeweiht. Er beginnt in Müstair und verläuft
über Scuol, Davos, Chur, Disentis nach Amsteg.
Im Sommer 2008 fanden in der Klosterkirche wiederum
mehrere Konzerte statt, vom traditionellen
Stiftung Pro Kloster St. Johann in Müstair GR – Geschäftsbericht 2008
Marcus Casutt wird Nachfolger des kantonalen
Denkmalpflegers Hans Rutishauser,
der im Juni 2008 in den Ruhestand geht.
Die Mitwirkenden bei der Museumsnacht
2008 «Im Anfang war das Wort».
Am 30. November stellten die Studenten
der Zürcher Hochschule der Künste ihre Arbeiten
im Museum aus.
Am 10. August konzertierte das Carmina
Quartett im Rahmen des Engadin Festivals
in der Klosterkirche.
2008 wurde eine Sitzung der Arbeitsgruppe
Venice–St.Moritz–Tour in Müstair abgehalten.
Eine Kirchen- und Museumsführung
durfte natürlich nicht fehlen.
16

Bachkonzert im Rahmen der Initiative von Steve Britt «Bach im Fluss der Zeit» bis hin zum
Jubiläumskonzert der UNESCO Feier mit Mauricio und Edith Pergelier auf unserem Regal
aus dem 17. Jahrhundert. Zum ersten Mal hat das Engadin Festival auch Müstair in sein
Programm aufgenommen. Am 10. August spielte das Carmina Quartett in der Klosterkirche.
Das Rahmenprogramm bot eine Führung und einen Apéro riche. Viele waren vom
Engadin zum Konzert angereist. 2009 wird es eine Folgeveranstaltung geben.
Projekte
Das Kloster Müstair ist in mehrere Projekte involviert. Das Projekt Venice-St. Moritz Tour
entwickelt sich weiter, die ersten Coop-Lesereisen wurden im Herbst 2008 angeboten.
Leider blieb der erwartete Erfolg aus. Die Arbeitsgruppe arbeitet aber fleissig weiter an
neuen Angeboten. Die Schwierigkeit dieser Reise besteht in der Tatsache, dass es verschiedenste
Transportunternehmen unter einen Hut zu bringen gilt: SBB, RhB, Postauto,
Vinschgerbahn und Trenitalia.
Im Jahr 2008 war Müstair mit dem Projekt «ora et labora» im Studiengang Style und Design
der Zürcher Hochschule der Künste präsent. Im Februar waren die StudentInnen zu
einer Exkursion nach Müstair gekommen, anschliessend entwickelten sie verschiedene
Projekte zum Thema. Vier Arbeiten wurden an der Langen Nacht der Museen im Landesmuseum
in Zürich ausgestellt. Im November fanden dieses Werke schliesslich zu ihrem
Inspirationsort Müstair zurück. Die Studentinnen konnten ihre Werke den interessierten Besuchern
vorstellen. Diese Ausstellung rundete das Projekt ab und gab ihm einen würdigen
Abschluss.
Ausblick
Die kontinuierliche Medienarbeit geht weiter. Vom 15. Mai bis 31. August werden 100
Aquarelle von Ennio Tamburi im Museum ausgestellt. Die Bilder zeigen die karolingischen
Fresken in der Klosterkirche. Der Künstler war bei seinem Besuch in Müstair von den 1200
Jahre alten Fresken so fasziniert, dass er sie interpretierte und malte. Am 2. August wird
das Engadin Festival wieder ein Konzert in Müstair veranstalten, am 7. August wird die
traditionelle Museumsnacht abgehalten. Dieses Jahr stehen Gewänder und Textilien im
Vordergrund. Im Juni wird ein Film über das Kloster gedreht, einer in der Reihe von sechs
Dokumentarfilmen zu Alpenklöstern.
In den letzten Jahren stieg die Bekanntheit des Klosters Müstair merklich an. Wichtig ist
dabei, das Gleichgewicht zwischen dem Kloster mit seinen Benediktinerinnen und dem
Museum mit seinen Besuchern zu schaffen.
Elke Larcher, Leiterin Kommunikation
Die StudentInnen der Klasse Style & Design der Zürcher
Hochschule der Künste haben sich 2008 mit dem
Kloster Müstair auseinandergesetzt und verschiedene
Projekte realisiert.
Stiftung Pro Kloster St. Johann in Müstair GR – Geschäftsbericht 2008
Bis 31. August 2009 läuft die Ausstellung «Continuum»
mit Bildern von Ennio Tamburi. Hier ist er im Gespräch
mit Priorin Pia Willi.
17

PUBLIKATIONEN
Ackermann Josef: Fragmente frühmittelalterlicher Handschriften
im Klosterarchiv Müstair. In: Eisenhut Heidi/Fuchs Karin/Graf
Martin Hannes/ Steiner Hannes (Hrsg.): Schrift, Schriftgebrauch
und Textsorten im frühmittelalterlichen Churrätien, Basel 2008, S.
294–306.
Althaus Birgit: Klöster und Orden in Deutschland, Österreich und
der Schweiz. Hamburg o.J. (Müstair S. 62–66).
Bernasconi Reusser Marina: Le scritture esposte. Riflessioni
sull’uso delle iscrizioni a Müstair e Disentis nell’alto medioevo. In:
Eisenhut Heidi/Fuchs Karin/Graf Martin Hannes/ Steiner Hannes
(Hrsg.): Schrift, Schriftgebrauch und Textsorten im frühmittelalterlichen
Churrätien, Basel 2008, S. 78–108.
Cassitti Patrick: Zeugnisse von Schriftlichkeit. Das hochmittelalterliche
Schriftwesen in Tirol anhand der archäologischen
Quellen. In: Rittertum in Tirol, Bozen 2008, S. 49–58 (Runkelsteiner
Schriften zur Kulturgeschichte, Band 1).
Christe Yves: Rezension zu Goll Jürg/Exner Matthias/Hirsch
Susanne: Müstair. Die mittelalterlichen Wandbilder in der
Klosterkirche. München, Hirmer 2007, 2 vol., 293 pp., 4 h.-t. In:
Cahiers de Civilisation Médiévale, 51, 2008, S. 271–274.
Dind Aleksis/ Goll Jürg: Müstair. Kloster St. Johann. Red. Jürg
Goll, Regensburg 2008 (Schnell, Kunstführer; Nr. 10601; 30.
deutsche Auflage).
Dind Aleksis/ Goll Jürg: Müstair. Claustra Son Jon. Red. Jürg
Goll, traducziun Hans-Peter Schreich, Regensburg 2008 (Schnell,
Guid d’art e d’historgia No 10601; 1. ediziun).
Dind Aleksis/ Goll Jürg: Müstair. Convento di San Giovanni. Red.
Jürg Goll, traduzione Valentina Bergonzi, Regensburg 2008
(Schnell, Guida d’arte di storia No 10601; 1 a edizione).
Dind Aleksis/ Goll Jürg: Müstair. Monastère St-Jean-Baptiste.
Réd. Jürg Goll, Regensburg 2008 (Schnell, Guide d’art e
d’histoire No 10601; 1 e édition).
Dind Aleksis/ Goll Jürg: Müstair. The Convent of St. John the
Baptist. Ed. Jürg Goll, translated by Jessica Tang, Robin Möckli
Webster, Stefanie Osimitz, Katherine Gilly, Regensburg 2008
(Schnell, Art Guide No. 10601; 1 st edition).
Gampp Axel: Längst überfällig! Zum 1200-jährigen Bilderschatz
der Klosterkirche Müstair, in: Schweizerische Kirchenzeitung
51/52/2008, Luzern 2008, S. 869–868.
Goll Jürg/Exner Matthias/Hirsch Susanne: Müstair. Die mittelalterlichen
Wandbilder in der Klosterkirche. UNESCO-Welterbe.
Hrsg. Freunde des Klosters St. Johann in Müstair, 2. Auflage,
Zürich 2008.
Goll Jürg: Archäologische Überlegungen zu einem Skriptorium
in Müstair. In: Eisenhut Heidi/Fuchs Karin/Graf Martin Hannes/
Steiner Hannes (Hrsg.): Schrift, Schriftgebrauch und Textsorten
im frühmittelalterlichen Churrätien, Basel 2008, S. 288–293.
Stiftung Pro Kloster St. Johann in Müstair GR – Geschäftsbericht 2008
Eine Auswahl von Zeitungsausschnitten der
Medienresonanz
18

Goll Jürg/Larcher Elke: 25 Jahre sind erst der Anfang: Das Kloster St. Johann in Müstair ist seit 25 Jahren UNES-
CO Welterbe, in: NIKE-Bulletin 4/2008, Bern 2008. – S. 22–26.
Gutscher Daniel: «Die Ruinen sorgsam am Verfall erhalten…» Aktuelle Schweizer Beispiele präventiver Konservierung.
In: Ursula Schädler-Saub (Hrsg.): Weltkulturerbe Deutschland. Präventive Konservierung und Erhaltungsperspektiven.
Internationale Fachtagung des Deutschen Nationalkomitees von ICOMOS, der Hochschule
für angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim/Holzminden/Göttingen und der Diözese Hildesheim in
Zusammenarbeit mit der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers, Hildesheim, 23.–25. November
2006, Herausgegeben vom Nationalkomitee der Bundesrepublik Deutschland, Regensburg 2008, S. 40–47, bes.
41–44 (ICOMOS, Hefte des deutschen Nationalkomitees XLV).
Kaiser Reinhold: Churrätien im frühen Mittelalter: Ende 5. bis Mitte 10. Jahrhundert. Hrsg. vom Institut für Kulturforschung
Graubünden, Chur, in Verbindung mit dem Südtiroler Kulturinstitut, Bozen, 2. überarbeitete und
ergänzte Auflage, Basel 2008.
Muraro Vinzenz: Bischof Hartbert von Chur (951–971/72) und die Einbindung Churrätiens in die ottonische
Reichspolitik. Hrsg. vom Staatsarchiv Graubünden, Chur 2009 (Quellen und Forschungen zur Bündner Geschichte,
Band 21).
Pirovano Chiara: Il monastero di San Giovanni a Müstair, in: Caritas insieme 10/2008, Pregassona 2008, S.
40–43.
Pitsch Valentin: Kloster St. Johann in Müstair. In: Melcher Domenic/Tischhauser Fredy/Andreoli Hansruedi:
Leben in Graubünden, Band I. Lehrmittel zu Geografie, Geschichte und zu lebenskundlichen Themen. Hrsg.
Amt für Volksschule und Sport, Chur 2008, S. 74–75.
Pitsch Valentin: La claustra da Son Jon a Müstair. In: Melcher Domenic/Tischhauser Fredy/Andreoli Hansruedi:
Viver en il Grischun, Tom I. Med d’instrucziun davart temas geografics, istorics e socioculturals. Ed. Uffizi per la
scola populara ed il sport, Chur 2008, S. 74–75.
Rast-Eicher Antoinette: Textiles et costume du Haut Moyen Âge. In: Histoire et images médiévales. Histoire –
Patrimoine – Reconstitution, No. 20, Juin-Juillet, 2008. S. 50–56.
Seifert-Uherkovich Ludmila: Karolingischer Kirchenbau. In: Kunstführer durch Graubünden, hrsg. von der Gesellschaft
für Schweizerische Kunstgeschichte GSK, Bern und Zürich 2008, S. 296–297.
Stampfer Helmut/Steppan Thomas: Die romanische Wandmalerei in Tirol. Tirol – Südtirol – Trentino, Regensburg
2008.
Waldner Franz: Laaser Marmor. Südtirols edelster Naturstein. Bozen 2008 (Müstair S. 26).
Widmer Ambrosius J.R.: Kloster St. Johann, Müstair – Restaurierung Dachwerk der Klosterkirche. Ansorge Dieter/
Geburtig Gerd (Hrsg.): Historische Holzbauwerke und Fachwerk. Instandsetzen – Erhalten, 1.Teil: Schwerpunkt
Wärme- und Feuchteschutz. Stuttgart 2008, S. 73–85.
Die StudentInnen der ZHdK haben ihren Besuch im Kloster Müstair fotografisch dokumtentiert: hier einige Bilder
Stiftung Pro Kloster St. Johann in Müstair GR – Geschäftsbericht 2008
19

AUSBLICK 2009
Die Schwerpunkte des Jahres 2009 liegen
weiterhin bei der Heiligkreuzkapelle und
der Fürstenwohnung im Westtrakt. Die Innenrestaurierung
der Gnadenkapelle ist
mangels Finanzierungszusage leider immer
noch in Frage gestellt. Im Übrigen hat der
Restaurierungsstau des letzten Jahres einen
Nachholbedarf geschaffen.
P003 Norperttrakt
Die Arbeiten in der Fürstenwohnung im 2.
OG gehen weiter: Fenster werden saniert
und abgedichtet, die Decken gegen Wärmeverlust
gedämmt, Heizleitungen und
Heizkörper eingebaut und der historische
Kachelofen mit neuem Innenleben wieder
aufgebaut. Der Erker erhält ein neues
Schindeldach, und seine Aussenmalerei
wird wieder sichtbar gemacht. Die
Schnitzereien am Erker sind durch Wind
und Wetter stark angegriffen und müssen
zum Teil ersetzt werden. In der Trinkstube
und im Treppenschacht werden die
Wandmalereien gereinigt und gesichert.
Der Dachstuhl ist statisch nicht über alle
Zweifel erhaben und soll vom Zimmermann-
Restaurator Ambrosius Widmer überprüft
werden.
Im Umfeld der Restaurierungsmassnahmen
sind auch Korrekturen an der Treppe
31 vom Kreuzgang ins 1. OG und im
Hinterstübchen der Castelmurwohnung
(Raum 86) vorgesehen.
P005 Heiligkreuzkapelle
Wir haben uns zum Ziel gesetzt, die Aussenrestaurierung
der Heiligkreuzkapelle
weitgehend abzuschliessen. Einzig im Bereich
einiger Fenster sind die Grundlagen
für den denkmalpflegerischen Entscheid
noch nicht reif. Im Innern sollten die Konservierungsarbeiten
so weit fortschreiten, dass
man den Umfang der Freilegung und die
zukünftige Präsentation der Wandmalereien
diskutieren kann. Das weitere Vorgehen
sollte wiederum in einer internationalen Expertenrunde
im Frühjahr 2010 erörtert werden.
Überwachung und Pflege
Im Sinne einer regelmässigen Pflege sind
dieses Jahr die Freiluftskulpturen, Kruzifix
am Kirchweg und die Statuen am Südtorturm,
erneut zu ölen (P007). Die Erhebung
Stiftung Pro Kloster St. Johann in Müstair GR – Geschäftsbericht 2008
Die Bilder zeigen wie folgt (von oben):
Das Dach im Westtrakt wird gegen Wärmeverlust abgedämmt.
Die Fassade des Westtrakts wird restauriert.
Die Aussenrestaurierung der Heiligkreuzkapelle geht
voran.
Die Figuren auf dem Südtorturm werden 2009 wieder
geölt.
Eine neue Stützmauer wird im Westhof aufgestellt.
20

Klimadaten (P010), die Kontrolle der Wandmalereien in der Kirche (P011) und im ganzen
Kloster (P012) sowie des beweglichen Kulturgutes (P017) sind Daueraufgaben. Periodisch
werden Rissmonitore, Schächte und Sickerleitungen, Dächer und Dachstühle, Mauern
und Verputze überprüft. Fenster und Türen werden alle drei Jahre geölt (P016-2). Einige
müssen neu gestrichen werden. Zu treffende Massnahmen werden in der Arbeitsgruppe
Konservierung (P101) diskutiert und zuhanden der Stiftung in Projekten formuliert. Dieses
Jahr sind Auffrischungen im Museumskreuzgang (P024-1) und in der Kirche unter der Empore
(P033-3) vorgesehen.
P016-12 Laubengang
Der Klosterschreiner will dem Wunsch der Schwestern entgegen kommen und den Restaurierungsfortschritt
beschleunigen, indem er zwei Etappen auf einmal, d.h. die Neudeckung
des ganzen Nordflügels vorsieht.
P021-3 Dach Personaltrakt
2006 wurde der Westteil des Personaltrakts neu gedeckt und der Dachboden über den
Gästezimmern wärmegedämmt. Die immer wieder aufgeschobene Osthälfte wird dieses
Jahr ausgeführt. Gleichzeitig werden Verputz und Mauerwerk des spätgotischen Kamins
und die Westfassade des Nordtorturms saniert.
P027 Westhof
Die Neugestaltung des Westhofes ist sistiert. Bis es soweit ist, werden schrittweise kleinere
Bauaufgaben und Nachbesserungen durchgeführt. Dieses Jahr ist die provisorisch aufgeschichtete
Gartenstützmauer an der Reihe, aus der regelmässig grosse Steine herausfallen.
In einem nächsten Schritt sollte die barocke Gartenumfassung partiell wiederhergestellt
werden, deren Wiederaufbau auf die Zeit nach der Verlegung der Archäologenbaracken
aufgeschoben worden war.
Das Dach des Personaltrakts wird saniert, ebenso der
spätgotische Kamin.
Stiftung Pro Kloster St. Johann in Müstair GR – Geschäftsbericht 2008
P028-2 Gnadenkapelle
Die Innenrestaurierung der Gnadenkapelle
sollte die dritte Grossbaustelle dieses Jahres
werden. Leider ist die Finanzierung noch
nicht gesichert. Somit muss das Herzensanliegen
der Schwestern um ein weiteres Jahr
aufgeschoben werden. Der Konvent hat
sich entschieden, auf die Geräusch- und
Zutrittsschleuse und auf den aufwendigen
Abzug des Kerzenrauches zu verzichten.
Indoor-Projekte
Bau- und Bildarchiv (P203), Medienarbeit
(P204) und Plannachführung (P205) laufen
weiter. Die Erneuerung der Website (P201-4)
ist abhängig vom Projektfortschritt der Corporate
Identity (P204-3).
Jürg Goll, Bauhüttenmeister
21

INFORMATIONEN FÜR SPENDERINNEN UND SPENDER
Mitglieder des Stiftungsrates und der Geschäftsleitung
Stand 31.12.2008
Walter Anderau, Kilchberg, Präsident der Stiftung 2)
Rita Cathomas-Bearth, Chur
a.NR Dr. Dumeni Columberg, Disentis
Dr. Guido Condrau, Zollikon, Präsident der Freunde des Klosters St. Johann
Dr. Hanspeter Danuser, St. Moritz
Walter Dietsche, Chur 2)
NR Brigitta M. Gadient, Chur
Dr. Ulrich Immler, Pontresina
lic. iur. James Koch, Zürich 2)
RR. Claudio Lardi, Chur, Regierung des Kantons Graubünden 1)
Erwin Malgiaritta, Sta. Maria VM
Johann Mürner, Bern, EDI, Bundesamt für Kultur 1)
Pio Pitsch, Pro Natura Schweiz
Jürg Ragettli, Chur, Schweizer Heimatschutz 1)
Dr. Hugo Renz, Zollikon, Bischöfliches Ordinariat 1)
Eva Schleich, Fuldera, Circul Val Müstair 1)
Abt Daniel Schönbächler OSB, Disentis, Kloster Disentis 1)
a.NR. Silva Semadeni, Chur
Chasper Stupan, Chur 2)
Dr. Marianne Toller, Chur, Vizepräsidentin 2)
Dipl. Ing. Edy Toscano, Effretikon
lic. oec. Alois Vinzens, Chur, Quästor der Stiftung 2)
Stiftung Pro Kloster St. Johann in Müstair GR – Geschäftsbericht 2008
1) 2)
Priorin Pia Willi OSB, Müstair, Kloster St. Johann
Dr. Alfred Wyss, Basel
Ivan Zangerle, Müstair, Gemeinde Müstair 1)
1) 2)
Pater Columban Züger OSB, Müstair
1)
Mitglieder des Stiftungsrates gemäss Art. 7 der Stiftungsurkunde vom 16. Mai 1969
2)
Mitglieder der Geschäftsleitung der Stiftung
3)
Beisitz in der Geschäftsleitung der Stiftung
1) 3)
22

Steuerabzugsfähigkeit freiwilliger Zuwendungen
Die Stiftung Pro Kloster St. Johann in Müstair bezweckt, die Mittel für eine fachgerechte
Restaurierung und zweckmässige Erneuerung der Klosteranlage St. Johann in Müstair
aufzubringen und die Restaurierung und Erneuerung zu betreuen. Die Klosteranlage
wurde 1983 in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes eingetragen. Die Stiftung erfüllt steuerbefreiungsrechtliche
Voraussetzungen, da sie sich mit ihrer Tätigkeit Aufgaben widmet,
die im Interesse mindestens der gesamtschweizerischen Öffentlichkeit liegen. Das
Stiftungsvermögen bleibt zudem im Falle einer Auflösung zweckgebunden.
Die Stiftung geniesst im Sitzkanton Graubünden wegen Verfolgung von öffentlichen
Zwecken volle Steuerbefreiung, inklusive Befreiung von der kantonalen Erbschafts- und
Schenkungssteuer. Auch gesamtschweizerisch bescheinigen sämtliche Kantone, dass
die Stiftung Pro Kloster St. Johann in Müstair die Voraussetzungen einer von Einkommens-
und Vermögenssteuer befreiten, ausschliesslich gemeinnützigen Institution erfüllt.
Die Steuerverwaltungen (Rechtsdienste) sämtlicher Kantone haben daher bestätigt,
dass natürliche und juristische Personen freiwillige Zuwendungen an die Stiftung Pro Kloster
St. Johann in Müstair vom Reineinkommen bzw. vom Reingewinn im Rahmen der
Bestimmungen der kantonalen Steuergesetze in Abzug bringen können.
In analoger Weise sind Zuwendungen bei der direkten Bundessteuer abzugsfähig.
Der Schwesternkonvent von Müstair im Südhof. Im Hintergrund Karl der Grosse.
Stiftung Pro Kloster St. Johann in Müstair GR – Geschäftsbericht 2008
23

Kontaktadressen
Stand 31.12.2008
Präsident
Walter Anderau Tel. 044 715 26 70 (P)
Mönchhofstrasse 10 Fax 044 715 26 81 (P)
CH – 8802 Kilchberg Mobile 079 207 29 89
e-mail wlanderau@bluewin.ch
Quästor
Alois Vinzens Tel. 081 256 94 26 (G)
c/o Graubündner Kantonalbank Fax 081 256 98 61 (G)
Poststrasse 1 Sekretariat 081 256 92 84
Postfach e-mail Alois.Vinzens@gkb.ch
CH – 7002 Chur
Geschäftsstelle und Kommunikation
Stiftung Pro Kloster St. Johann Tel. 081 858 56 62
Geschäftsstelle und Bauhütte Fax 081 858 62 92
Dr. Jürg Goll, Elke Larcher e-mail stiftung@muestair.ch
CH – 7537 Müstair Internet www.muestair.ch
Freunde des Klosters St. Johann in Müstair
Dr. Guido Condrau (Präsident) Tel. 044 391 59 05 (P)
Rütistrasse 29 Fax 044 391 59 36 (P)
Postfach 174 Mobile 079 400 20 24
CH – 8702 Zollikon e-mail condrau@swissonline.ch
Stiftung Pro Kloster St. Johann in Müstair GR – Geschäftsbericht 2008
24