jahres mittelstands bericht 2010 - Arbeitsgemeinschaft Mittelstand
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WIRTSCHAFTLICHES UND WIRTSCHAFTSPOLITISCHES UMFELD<br />
dernis, ihre Fehlspekulationen über Wert<strong>bericht</strong>igungen<br />
aufzuarbeiten, eröffnet hierfür jedoch ein überschaubares<br />
und insoweit kalkulierbares Zeitfenster.<br />
Sowohl der Rettungsschirm für die Kreditwirtschaft<br />
als auch die neue „Bad Bank“ sind freiwillige Angebote<br />
an die Kreditwirtschaft. Seitens der Banken<br />
wurden sie bisher, nicht zuletzt auf Grund marktstrategischer<br />
Überlegungen, nur zurückhaltend in<br />
Anspruch genommen.<br />
Mit zwei expliziten Konjunkturprogrammen hat die<br />
damalige Bundesregierung wesentliche realwirtschaftliche<br />
Stabilisierungsimpulse gegeben.<br />
Zu nennen ist in diesem Zusammenhang der „Wirtschaftsfonds<br />
Deutschland“ mit seinem Kredit- und<br />
Bürgschaftsprogramm für Unternehmen in einem<br />
Gesamtvolumen von 120 Mrd. Euro.<br />
Wesentliches Element hierbei ist das Sonderprogramm<br />
der KfW zur Sicherstellung einer hinreichenden<br />
Unternehmensfinanzierung, hiervon eine Komponente<br />
ausdrücklich für den <strong>Mittelstand</strong> mit einem<br />
Gesamtvolumen von 15 Mrd. Euro. Auch die Ausweitung<br />
der Handlungsspielräume der für den <strong>Mittelstand</strong><br />
besonders wichtigen Bürgschaftsbanken ist<br />
in diesem Zusammenhang zu erwähnen. Hinzuweisen<br />
ist gleichfalls auf Maßnahmen zur finanziellen<br />
Absicherung von Exporten sowie auf eine Auffanglösung<br />
im Zusammenhang mit Warenkreditversicherungen.<br />
Weitere konjunkturelle Stützungsmaßnahmen waren<br />
die Reduzierung der Sozialversicherungsbeiträge,<br />
erste Ansätze zur Neutralisierung der „kalten Progression“<br />
im Rahmen der Einkommensbesteuerung,<br />
Korrekturen im Zusammenhang mit der Unternehmensbesteuerung<br />
sowie das bereits erwähnte kommunale<br />
Investitionsprogramm. In den nachfolgenden<br />
Fachkapiteln des vorliegenden Jahres<strong>mittelstands</strong><strong>bericht</strong>s<br />
werden hierzu jeweils weitere Details benannt.<br />
Insbesondere der Arbeitsmarkt hat sich im Krisenverlauf<br />
wesentlich stabiler als zunächst befürchtet<br />
gezeigt. Zum Jahresende 2009 lag die Arbeitslosigkeit<br />
mit 3,276 Mio. Personen um lediglich 173 Tsd.<br />
über dem Vor<strong>jahres</strong>wert. Im <strong>jahres</strong>durchschnittlichen<br />
Vergleich stieg die Arbeitslosigkeit 2009 gegenüber<br />
2008 um 155 Tsd. auf 3,432 Mio. an. Dem entsprach<br />
ein Anstieg der Arbeitslosenquote um lediglich 0,4<br />
Prozentpunkte auf 8,2 Prozent.<br />
Die Zahl der Erwerbstätigen verringerte sich 2009<br />
gegenüber dem Vorjahr um 218 Tsd. Die Zahl der<br />
sozialversicherungspflichtig Beschäftigten ging um<br />
213 Tsd. zurück. Ohne anhaltenden Zuwachs der<br />
sozialversicherungspflichtigen Teilzeitbeschäftigung<br />
wäre der Rückgang wesentlich deutlicher ausgefallen.<br />
Diese im internationalen Vergleich sehr günstige<br />
Arbeitsmarktentwicklung in Deutschland ist auf eine<br />
Reihe von Ursachen zurückzuführen:<br />
Das betrifft z.B. die sehr umfängliche Nutzung des in<br />
seinen Konditionen für die Unternehmen deutlich<br />
verbesserten arbeitsmarktpolitischen Instrumentariums<br />
der Kurzarbeit.<br />
Zudem konnten in den<br />
zurückliegenden Jahren<br />
spürbare Fortschritte bei<br />
der Flexibilisierung der Arbeitszeit,<br />
insbesondere im<br />
Zusammenhang mit Arbeitszeitguthaben,<br />
erzielt werden.<br />
Auch die ausgeweiteten<br />
Möglichkeiten zur Nutzung<br />
von Zeitarbeit sind an<br />
dieser Stelle zu nennen.<br />
Hierdurch sind Anpassungspuffer<br />
aufgebaut worden,<br />
durch die zumindest in der<br />
ersten Krisenphase die<br />
Beschäftigungsentwicklung<br />
abgefedert werden konnte.<br />
Hinzu kam eine gerade im<br />
vergangen Jahr den realwirtschaftlichenGegebenheiten<br />
angemessene und<br />
damit insgesamt beschäftigungsorientierte<br />
Tarifpolitik.<br />
Der diesjährige Tarifvertrag<br />
im Metall- und Elektrobereich<br />
setzt diese Linie fort.<br />
Besonders zu verweisen<br />
ist aber auch darauf, dass<br />
Hans Heinrich Driftmann,<br />
Präsident des DIHK<br />
Manfred Nüssel,<br />
Präsident des DRV<br />
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