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Nr. 12 - FestspielScout.de

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<strong>Nr</strong>.<strong>12</strong> / Juli-AugustAugust-September 2013 / ISSN 2193-8369 / 5,00 Euro<strong>FestspielScout</strong>DASMAGAZIN


Inhalt<strong>FestspielScout</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>12</strong>- Juli/August/September 2013 -Seite 3625 Jahre FreilichtbühneGföhlerwaldSeite 19Premiere von„Winnetou I“Seite 28Probenbesuch bei <strong>de</strong>nPiraten in GrevesmühlenInhaltseiteElspe Festival- Pressekonferenz in Elspe 05- Teil 2: Winnetou auf zwei Bühnen 05- „Nur ein winziges Tönchen“ - Premiere von „Der Ölprinz“ 08- Im Gespräch: Katy Karrenbauer <strong>12</strong>Karl-May-Spiele Bad Segeberg- Beginn <strong>de</strong>r Probenarbeit - Feierliche Begrüßung <strong>de</strong>s Ensembles im Rathaus 14- Pressekonferenz am Kalkberg 15- Kurz notiert… „Winnetou I - Blutsbrü<strong>de</strong>r“ in Zahlen 16- 7 Fragen an … Dirc Simpson 18- „Der Häuptling kehrt zurück“ Premiere von „Winnetou I“ 19Süd<strong>de</strong>utsche Karl May-Festspiele Dasing- „HalbBlut“-Premiere vor ausverkauftem Haus 24Piraten Action-Open Air-Theater Grevesmühlen- Die harte Arbeit für <strong>de</strong>n Erfolg - Proben zur 9. Episo<strong>de</strong> „Der Alte Freibeuter“ 28- Das neue Stück „Der Alte Freibeuter“ 30Störtebeker Festspiele Rügen- Premiere <strong>de</strong>r Störtebeker Festspiele 2013 34Karl-May-Spiele Bischofswerda- Premiere <strong>de</strong>s neuen Stückes „Der Ölprinz“ 38Felsenbühne Rathen- Die Rettung <strong>de</strong>r „Drei Haselnüsse für Aschenbrö<strong>de</strong>l“ 40- Saisonstart in Rathen mit „Old Surehand“ 42Karl-May-Bühnen Österreich- 25 Jahre Freilichtbühne Gföhlerwald 36Sonstiges- <strong>FestspielScout</strong> - News 44- <strong>FestspielScout</strong>.<strong>de</strong> - Service 45- Vorankündigung 46- Impressum 464 festspielscout.<strong>de</strong>


Elspe FestivalDie Premiere von „Der Ölprinz – Schwarzes Gold am Gloomy Water“ in ElspeAm 22. Juni 2013 war es wie<strong>de</strong>reinmal soweit. Das ElspeFestival öffnete seine Tore zurPremiere <strong>de</strong>s diesjährigen Stückes„Der Ölprinz – SchwarzesGold am Gloomy Water“,welches nach 1965, 1971, 1976,1983, 1990, 1994, 2001 und2007 hier bereits zum neuntenMal inszeniert wird. Seit 2008hatte es eine Woche zuvorerstmals wie<strong>de</strong>r eine Vorpremieregegeben.Nach<strong>de</strong>m im Jahr 20<strong>12</strong> BenjaminArmbruster nach 25 Jahren seinenAbschied als Winnetou genommen hatte,feiert in diesem Sommer Meinolf Pape sein50-jähriges Bühnenjubiläum und seine zahlreichenFans hoffen, dass es nicht sein letztessein wird.Wie schon in <strong>de</strong>r vorangegangenen Saisonholte sich das Elspe Festival auch für dasneue Stück einen prominenten Star, die resoluteKaty Karrenbauer, die für die Rolle <strong>de</strong>rnicht weniger energischen Rosalie Ebersbachgera<strong>de</strong>zu prä<strong>de</strong>stiniert ist. Auch sonst gibt eseinige Neuzugänge in <strong>de</strong>r Besetzung, dochdazu später mehr.Der Ölprinz mit seinen Fin<strong>de</strong>rs(Sebastian Tigges, Marco Kühne, Rolf Schauerte, Matthias Schlüter)Zum InhaltIn <strong>de</strong>m kleinen verschlafenen Ort St. David,in <strong>de</strong>m <strong>de</strong>r Ire Paddy seinen Store hat und gutmit <strong>de</strong>n Navajos auskommt, die mit ihm Han<strong>de</strong>ltreiben, ist das ruhige Leben vorbei, alssich eine Gruppe Banditen, die Fin<strong>de</strong>rs, mitihrem Anführer Grinley, <strong>de</strong>n man auch <strong>de</strong>nÖlprinzen nennt, dort einquartiert. Grinleywill eine alte Bohrstelle nutzen, um gutgläubigenGeschäftsleuten eine nicht vorhan<strong>de</strong>neÖlquelle zu verkaufen. Dazu fährt er nachTucson, während seine Leute, angeführt von<strong>de</strong>m nicht weniger skrupellosenButtler, die Gegend säubernsollen.Als erstes greifen die Fin<strong>de</strong>rsdie Navajos und <strong>de</strong>ren HäuptlingMokaschi an, als diese nachSt. David kommen, doch dasbekommt ihnen schlecht, <strong>de</strong>nndie Indianer wissen sich zu wehren.Als die Fin<strong>de</strong>rs nun ihreWut an <strong>de</strong>m wenig später eintreffen<strong>de</strong>nWinnetou auslassenwollen, ist <strong>de</strong>ssen Freund OldShatterhand gera<strong>de</strong> noch rechtzeitigzur Stelle, um ihm zuHilfe zu kommen. Doch bei<strong>de</strong>müssen sich bald wie<strong>de</strong>r trennen,da Winnetou zu <strong>de</strong>n Navajos reiten willund sein Blutsbru<strong>de</strong>r zu einem Siedlertreck,<strong>de</strong>n ihr gemeinsamer Bekannter, <strong>de</strong>r alteScout Sam Hawkens, nach Kalifornien führensoll. Zu <strong>de</strong>m Treck gehören neben <strong>de</strong>rtatkräftigen Rosalie Ebersbach und ihremMann Emil die Familie Schmidt und <strong>de</strong>rweltfrem<strong>de</strong> Kantor emeritus Hampel, <strong>de</strong>r essich in <strong>de</strong>n Kopf gesetzt hat, eine Oper über<strong>de</strong>n Wil<strong>de</strong>n Westen zu komponieren und sichdafür vor Ort inspirieren lassen will....Fortsetzung <strong>Nr</strong>. <strong>12</strong>8 festspielscout.<strong>de</strong>


Elspe FestivalIm Gespräch: Katy Karrenbauer„Ich bin ein absoluter Winnetou- und Karl-May-Fan.“Am 22.06.2013 feierte die diesjährigeInszenierung „Der Ölprinz – SchwarzesGold am Gloomy Water“ beimElspe Festival Premiere. Nach RadostBokel im vergangenen Jahr, setzt manin Elspe auch in dieser Saison auf prominenteVerstärkung für das mitreißen<strong>de</strong>Bühnenspektakel, zu <strong>de</strong>m200.000 Besucher erwartet wer<strong>de</strong>n.Katy Karrenbauer übernimmt in dieser Saisondie Rolle <strong>de</strong>r resoluten Auswan<strong>de</strong>rerinRosalie Ebersbach, die mit einem Siedlertreckin <strong>de</strong>n Wil<strong>de</strong>n Westen reist. Bekanntwur<strong>de</strong> Katy Karrenbauer <strong>de</strong>r breiten Öffentlichkeitin ihrer Rolle <strong>de</strong>r „Walter“ in <strong>de</strong>rRTL-Serie „Hinter Gittern“ und spielte auchin Fernsehserien wie „Verbotene Liebe“,„Balko“, „Die Wache“ und „Nikola“ mit.Doch auch die Theater- und Musicalbühnensind ihr nicht fremd; unter an<strong>de</strong>rem in Kiel,Köln, Salzburg, Gelsenkirchen, Berlin, Saarbrückenund Basel stand sie auf <strong>de</strong>r Bühne.In Helmut Dietls satirisch-ironischem Kinofilm„Zettl“ (20<strong>12</strong>) ist sie in <strong>de</strong>r Rolle <strong>de</strong>rrussischen Pflegerin Svetlana zu sehen, in <strong>de</strong>rinternationalen Romanverfilmung „CloudAtlas“ (20<strong>12</strong>), unter <strong>de</strong>m Regietrio TomTykwer, Lana und Andy Wachowski als AxeWoman.Vor <strong>de</strong>r Premiere beim Elspe Festival hattenwir Gelegenheit, mit Katy Karrenbauer einInterview zu führen.Wie kam es zu Ihrem Engagement in Elspe?Der Jochen Bludau hat bei mir im letztenJahr angefragt und gesagt, er hätte eine schöneRolle für mich und <strong>de</strong>mentsprechend habeich das Buch gelesen und dann sah ich, dassRosalie Ebersbach das Herz nicht nur amrechten Fleck, son<strong>de</strong>rn auch auf <strong>de</strong>r Zungeträgt. Das fand ich ziemlich toll und er hattedas Buch auch extra noch ein bisschen umgeschriebenund diese Figur Rosalie Ebersbachwar, im Gegensatz zu <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren Jahren,jetzt ein bisschen üppiger gewor<strong>de</strong>n vomUmfang <strong>de</strong>r Rolle her und ich fand das ganztoll und hab eigentlich auch schon fast direktzugesagt.Hatten Sie vorher schon einen Bezug zuKarl May?Ja, ich bin ein absoluter Winnetou- und Karl-May-Fan. Ich hab das als Kind natürlichgeguckt, die ganzen Winnetou-Filme, egal,was es war. Wir waren alle in Winnetou verliebt,wir fan<strong>de</strong>n Pierre Brice toll, wolltendaher alle Nscho-tschi sein und wenn nichtNscho-tschi, dann hätte man doch zumin<strong>de</strong>stgern Iltschi geritten. Das war natürlich immerdie Königsklasse und ich bin damit aufgewachsenund ich liebe es nach wie vor.<strong>12</strong> festspielscout.<strong>de</strong>Wie haben Sie sich auf dasEngagement hier in Elspevorbereitet?Die Vorbereitungen waren fürmich natürlich ein bisschenan<strong>de</strong>rs als für an<strong>de</strong>re Kollegen,da ich hier ja nicht reite, ichfahre ja nur im Planwagen.Ansonsten habe ich meinenText gut gelernt, ich habe meineneigenen Hut mitgebracht,meinen eigenen Le<strong>de</strong>rhut, <strong>de</strong>nich auch in Australien mit dabeihatte. Aber ansonsten ging esdarum zu lernen: Text, Text,Text.Eine große Bühne, Pyrotechnik,viel Action und Partnerauf vier Hufen. War das vonAnfang an okay für Sie o<strong>de</strong>rgab es Momente, in <strong>de</strong>nen Siesich unwohl fühlten auf <strong>de</strong>rBühne?Nein, das war von Anfang anokay. Klar, man geht in Deckung,man ist erschrocken, dasgeht mir auch heute noch so,wenn ich etwas an<strong>de</strong>res imKopf habe, dass ich völlig zusammenzucke,wenn irgendwodie Explosion kommt. Ich fin<strong>de</strong>das einfach sehr freudvoll undlustig.Sie haben in <strong>de</strong>n letzten Jahren für vieleFilm- und Fernsehprojekte vor <strong>de</strong>r Kameragestan<strong>de</strong>n. Wo sehen Sie <strong>de</strong>n Unterschied in<strong>de</strong>r Arbeit vor <strong>de</strong>r Kamera und auf einerFreilichtbühne wie hier in Elspe?Freilichttheater habe ich ja schon gespielt,war im letzten Jahr die Kaiserin Faustina bei„Brot und Spiele“ in Trier, davor das Jahrhabe ich als Amazonen-Königin Hippolytaselber gekämpft, auch bei „Brot und Spiele“in Trier. Also Freilichttheater bin ich auchgewohnt.Hier ist die Bühne ganz an<strong>de</strong>rs, es ist ja keinAmphitheater wie in Trier, son<strong>de</strong>rn es ist eineBreitwandbühne, kann man fast sagen, waslange Wege erfor<strong>de</strong>rt und mir macht das aberriesig Spaß. Vor allen Dingen bei Wind undWetter zu spielen, das ist nochmal eine Herausfor<strong>de</strong>rungund ich fin<strong>de</strong> es einfach toll.Je<strong>de</strong>n Morgen in <strong>de</strong>n Himmel zu gucken undzu <strong>de</strong>nken: O Gott, wer<strong>de</strong> ich heute nass o<strong>de</strong>rnicht? Ich fin<strong>de</strong>, das hat was, vor allem, da jahier zumin<strong>de</strong>st die Zuschauer überdacht sind.Die flüchten also nicht, son<strong>de</strong>rn bleibenschön brav sitzen und man selber guckt, wieman mit <strong>de</strong>n Gegebenheiten <strong>de</strong>s Wettersumzugehen hat. Ansonsten, das muss ichganz ehrlich sagen, war ich es nicht gewohnt,und das hat auch was mit <strong>de</strong>r Akustik ganzspeziell in Elspe zu tun, sehr, sehr langsamauf <strong>de</strong>r Bühne zu sprechen. Das kenn icheigentlich nicht, man kommt sich ein bisschenvor wie ein Vollidiot, wenn man auf <strong>de</strong>rBühne steht und spricht, aber ich weiß: ImZuschauerraum ist es dann genauso, wie essein sollte.Sie sind gewohnt, vor großem Publikumaufzutreten – fühlen Sie <strong>de</strong>nnoch nun, kurzvor <strong>de</strong>r Premiere, Lampenfieber aufkommen?In diesem Jahr muss ich ehrlich sagen, dassdas Lampenfieber sich sehr begrenzt hält,einfach aus <strong>de</strong>m Grun<strong>de</strong>: Wir haben zweiVoraufführungen gehabt mit rund 800 bzw.2500 Gästen. Da konnte man schon so einbisschen herausfin<strong>de</strong>n, wo sind die Lacher,wo kann man ein bisschen mehr Zeit lassenund <strong>de</strong>r große Adrenalinschub, <strong>de</strong>n man jetztfür eine Premiere erwartet, <strong>de</strong>r ist ein bisschenweg. Aber ich sage mal so: Samstag ist<strong>de</strong>r garantiert wie<strong>de</strong>r da!...Fortsetzung <strong>Nr</strong>. <strong>12</strong>


Karl-MayMay-Spiele Bad SegebergSchnell füllten sich die vor<strong>de</strong>ren Reihenvon Block B und C, wobei die ersteReihe am beliebtesten war. RegisseurNorbert Schultze jr. (übrigens inseinem 13. Jahr in dieser Stellung amKalkberg) wies mehrmals darauf hin,dass diese Plätze nicht immer die bestenfür Fotografien seien.Die Wege dort und auch die Treppen zwischen<strong>de</strong>n Sitzblöcken wer<strong>de</strong>n von <strong>de</strong>n Darstellerngenutzt. Auf letzteren waren Filmkamerasaufgebaut wor<strong>de</strong>n. Als Regisseur undim gesamten Team sei man immer bemüht,allen Zuschauern eine gute Sicht zu bieten.Dies sei lei<strong>de</strong>r nicht immer möglich, bei einerAchse von 270 Grad, die das Theater bietet,so Norbert Schultze jr. Deswegen solltendoch die Vertreter <strong>de</strong>r Presse die erste Reihemei<strong>de</strong>n – auch wur<strong>de</strong>n sie mehrmals gebeten,die Treppen frei zu halten, <strong>de</strong>nn diese wür<strong>de</strong>nin <strong>de</strong>r Inszenierung genutzt.Gezeigt wur<strong>de</strong>n sieben Bil<strong>de</strong>r. Mehr, alszuerst gedacht war, wie <strong>de</strong>r Regisseur bemerkte,<strong>de</strong>nn durch die starken Regentagewaren die Proben ein wenig in Verzug gekommen.Im ersten Bild bekamen wir gleichFabian Monasterios zu sehen, <strong>de</strong>r in seinemzweiten Jahr am Kalkberg wie<strong>de</strong>rholt zweiRollen übernimmt. Hier ist er nun <strong>de</strong>r WaffenmeisterMr. Henry, <strong>de</strong>r <strong>de</strong>n berühmtenHenrystutzen gebaut hat. Dieses Gewehrbefin<strong>de</strong>t sich gera<strong>de</strong> in <strong>de</strong>n Hän<strong>de</strong>n vonWayne Carpendale alias Karl aus Deutschland,<strong>de</strong>r es interessiert ausprobiert. AuchJoshy Peters und Dirc Simpson waren inihren neuen Kostümen Teil dieses Bil<strong>de</strong>s,ebenso Mathias Engel als Sam Hawkens.In <strong>de</strong>r Ankündigung <strong>de</strong>s nächsten Ausschnittssprach Schultze jr. <strong>de</strong>n Komparsenein großes Lob aus. Seit drei Wochen sinddiese bei <strong>de</strong>n Proben mit dabei. Man kann siein <strong>de</strong>m einen Bild als Saalongirls und Bahnarbeitererleben und im nächsten Bild schonwie<strong>de</strong>r als Indianer.Nun hielten Lord Castlepool (Frank Schrö<strong>de</strong>r)und sein Diener Smedley (Fried Wolff)Einzug – um mit <strong>de</strong>n eben gelobten Statistenbei Musik und Tanz ihren ganz eigenen Textzu „Deep in the heart of Texas“ in die Arenazu schmettern.Jetzt war es an <strong>de</strong>r Zeit, Winnetou auf <strong>de</strong>nPlan zu rufen.Im Folgen<strong>de</strong>n erlebten wir, wie Jan Sosniok,mit einem aus <strong>de</strong>m Off kommen<strong>de</strong>n Schussin die Arena einritt. Später, in <strong>de</strong>r fertigenInszenierung, wird er zwar auch so auftreten,aber das Bild im Anschluss wird ein an<strong>de</strong>ressein. Was uns allen jedoch einen kaltenSchauer über <strong>de</strong>n Rücken laufen ließ, war dieTatsache, dass er von weitem genauso aussahwie sein Vorgänger im Jahr 2007 in <strong>de</strong>r Rolle<strong>de</strong>s Winnetou. Hier hat man lei<strong>de</strong>r nicht dieChance genutzt, ihm einen an<strong>de</strong>ren Look zuverpassen – und sei es nur das Stirnbandgewesen, das man in <strong>de</strong>r Farbe hätte abän<strong>de</strong>rnkönnen. Aber <strong>de</strong>r Segeberger Winnetouträgt stur Rot!Ebenfalls wur<strong>de</strong> wie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r obligatorischeRitt über <strong>de</strong>n Mittelgang gewählt– wie gesagt, später folgt <strong>de</strong>m ein an<strong>de</strong>resBild, hier erlebten wir das Aufeinan<strong>de</strong>rtreffen<strong>de</strong>r Apachen mit <strong>de</strong>nBahnarbeitern. Viele neue, optischeMöglichkeiten wur<strong>de</strong>n hierverschenkt. Zwar wird <strong>de</strong>reine o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re nun meinen,das gehört dazu, dasist ein Teil <strong>de</strong>s Winnetou-Kalkberg-Kults, jedochsollte Mut gezeigt und<strong>de</strong>r Zuschauer überraschtwer<strong>de</strong>n, um ihnimmer weiter in <strong>de</strong>nBann zu ziehen.Geduld ist eine TugendDa bei einer Pressekonferenzdie Bil<strong>de</strong>r im losen Zusammenhanggezeigt wer<strong>de</strong>n,ergab sich wegen logistischerArbeiten eine kleine Pause,die genutzt wur<strong>de</strong>, um einkurzes Gespräch mit <strong>de</strong>mChoreografen Jean-MarcLebon zu führen. Mit Berlin als Wohnort undMauritius als Heimat ist <strong>de</strong>r Tänzer europaweitund international tätig. Auf die Frage,wie man es <strong>de</strong>nn hinbekommt, auf diesemsandigen Bo<strong>de</strong>n zu tanzen, antwortete er:„Das Geheimnis ist erst gutes Tanztraining,um dabei seinen Körper kennen zu lernen.Nach an<strong>de</strong>rthalb Wochen haben alle einGespür für <strong>de</strong>n Tanz bekommen und dannproben wir im Sand. Aber die Voraussetzungist wirklich das Training.“Die Vorbereitungen für das nächste Bildbrauchten noch ein wenig Zeit und so erklärteuns unser Scout, dass es ganz interessantsei zu beobachten, wie nach und nach auseiner Vision ein Ganzes wird. Innerhalb vondrei Wochen wächst aus lauter kleinen Stückchenein Ganzes zusammen. An einem Tagsind die Marterpfähle da, am nächsten stehtdie Lokomotive an ihrem Platz, dann folgtdie Brücke – die Handwerker wer<strong>de</strong>n biszum letzten Tag mit <strong>de</strong>r Kulisse beschäftigtsein. Selbst das Pueblo warzu diesem Zeitpunkt nicht fertig, eswür<strong>de</strong> noch Patina bekommen, umeinen noch älteren Eindruck zumachen. Man möchte <strong>de</strong>n Eindruckerwecken, dass es wirklichaus Lehm gebaut sei.Angriff über dieTreppenJetzt mussten die Kameraleuteendgültig dieTreppen und die ersteReihe räumen, <strong>de</strong>nndiese wur<strong>de</strong>n im folgen<strong>de</strong>nBild für <strong>de</strong>nAngriff <strong>de</strong>r Kiowasauf die Apachen benötigt.Bei diesemÜberfall weiß manwie<strong>de</strong>r einmal nicht,wohin <strong>de</strong>r Blick zuerstschweifen soll –überall passiert etwas....Fortsetzung <strong>Nr</strong>. <strong>12</strong>festspielscout.<strong>de</strong> 15


Piraten Action-Open Air-Theater GrevesmühlenDie harte Arbeit für <strong>de</strong>n Erfolg -Proben zur 9. Episo<strong>de</strong> „Der Alte Freibeuter“Zu Besuch bei <strong>de</strong>n Proben <strong>de</strong>s diesjährigen Stückes „Der Alte Freibeuter“ beim Piraten Action-Open Air-Theater Grevesmühlen. Vorab konnte <strong>FestspielScout</strong>.<strong>de</strong> einen ersten kleinen Einblick in das diesjährigeStück erhalten.Benjamin KernenRegisseur 2013Bis zur Premiere liegt vor allen Beteiligten<strong>de</strong>r Bühne ein langer, anstrengen<strong>de</strong>rWeg. Der Countdown für dieheiße Phase <strong>de</strong>r Saison startet genausechs Wochen vor <strong>de</strong>r Premiere; solange wird nämlich beim Piraten Action-OpenAir-Theater Grevesmühlengeprobt. Es liegt viel Arbeit vor allenBeteiligten dieser Bühne. Das entworfeneBühnenbild muss errichtet wer<strong>de</strong>n,Effekte müssen geplant und insBühnenbild eingebaut wer<strong>de</strong>nBei Wind und Wetter laufen die Vorbereitungenfür das neue Stück auf Hochtouren. Von<strong>de</strong>n Leseproben, über die Stellproben bis hinzur Ablaufprobe steht viel Arbeit an. Es wer<strong>de</strong>nzahlreiche Vorschläge diskutiert undwie<strong>de</strong>r verworfen, bis alles reibungslos läuft.Das Resultat sehen die Besucher dann in <strong>de</strong>n62 Vorstellungen. Aber kaum einer von <strong>de</strong>nvielen Besuchern weiß, wie viel Arbeit darinsteckt, um solch ein Theaterstück zu inszenieren.Fast rund um die Uhr ist das Teamum <strong>de</strong>n Geschäftsführer Matthias Sievert,Intendanten Peter Venzmer und RegisseurBenjamin Kernen damit beschäftigt, dieProduktion zu entwickeln, damit die neuesteGeschichte <strong>de</strong>s Capt´n Flint auf <strong>de</strong>r Bühnezum Leben erweckt wird.Fast zwei Wochen vor <strong>de</strong>r Premiere hatte<strong>FestspielScout</strong>.<strong>de</strong> nun die Möglichkeit, beieinem Besuch bei <strong>de</strong>r Probenarbeit zuzuschauenund vorab einen kleinen Einblick indas diesjährige Stück zu erhalten. Auf <strong>de</strong>mProbenplan an diesem Tag stan<strong>de</strong>n beson<strong>de</strong>rsdie Szenen 8 - 10 sowie das Pausenbild. Einekleine Anmerkung: Sogar das Pausenbildwird geprobt, aber dazu später mehr. Wichtigist bei <strong>de</strong>n Proben, dass die Beteiligten wissenmüssen, wo welche Bil<strong>de</strong>r starten, spielenund en<strong>de</strong>n. Nur ein perfektes Zusammenspielermöglicht einen run<strong>de</strong>n Ablauf <strong>de</strong>rSzene.Dieser Ablauf wur<strong>de</strong> in <strong>de</strong>n letzten Wochenbereits mehrfach geprobt, sodass bei unseremBesuch schon die Bil<strong>de</strong>r durchgespielt wer<strong>de</strong>nkonnten. Gelegentlich wur<strong>de</strong>n die Szenendurch <strong>de</strong>n Regisseur Benjamin Kernengestoppt, nochmals besprochen und verfeinert.Beson<strong>de</strong>rs bei <strong>de</strong>m Bild vor <strong>de</strong>r Pause,<strong>de</strong>m Bild 10 - einem <strong>de</strong>r wichtigen Bil<strong>de</strong>r imStück -, wur<strong>de</strong> immer wie<strong>de</strong>r unterbrochen,geän<strong>de</strong>rt und verfeinert. Diese Szene stellt<strong>de</strong>n Höhepunkt <strong>de</strong>r ersten Hälfte dar und solldie Besucher in Staunen versetzen. Auf <strong>de</strong>rBühne waren alle „Bösen“ versammelt. In<strong>de</strong>m Sarglager <strong>de</strong>s Dr. Sarg-Otan kommt eszum ersten Showdown zwischen Flints Crewund Captain Roberts‘ Piraten. Nach einemsehr gut in Szene gesetzten Fechtkampf mitmehreren Kämpfern konnten fast alle vonFlints Leuten noch in letzter Sekun<strong>de</strong> entkommen.Hier muss alles bis ins kleinsteDetail stimmen, dafür verantwortlich ist auchin diesem Jahr wie<strong>de</strong>r Stuntkoordinator MarioEichendorfer, <strong>de</strong>r für die Fechtduelle <strong>de</strong>rPiraten verantwortlich zeichnet. An dieserSzene wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>utlich, dass beson<strong>de</strong>rs dasZusammenspiel zwischen Regie, Stunt undPyrotechnik sehr wichtig ist und dass dasdiesjährige Stück sehr viel Action beinhaltenwird. Ein sehr beeindrucken<strong>de</strong>r Effekt bestehtdarin, dass ein Pirat aus Flints Crewlebendigt begraben wird und nicht wie<strong>de</strong>rauftaucht. (Anm. d. Red.: Mehr zum Stückerfahrt ihr auf <strong>de</strong>n nächsten Seiten.)Eine kurze Probenpause wur<strong>de</strong> dazu genutzt,um das Bühnenbild weiter einzurichten, zuverfeinern und zu vervollständigen. PalettenweiseSäcke, Kisten und Fässer wur<strong>de</strong>n hierfürmit einem Radla<strong>de</strong>r aus ihrem Winterschlafins Freie geschafft. Ein Ru<strong>de</strong>rbootwur<strong>de</strong> auf <strong>de</strong>r Bühne platziert. Immer mehrverwan<strong>de</strong>lte sich die Bühne in dieser kurzenPause zur Karibik....Fortsetzung <strong>Nr</strong>. <strong>12</strong>Harald Wieczorek(Bartholomew Roberts)Szenenproben <strong>de</strong>s Bil<strong>de</strong>s 10 sowie die Proben zur musikalischen Pausenuntermalung(v. l. Martin Semmelrogge in seinem Sarglager, Stellprobe Bild 10 mit Regisseur Benjamin Kernen,Squeezebox-Teddy beim Stellen <strong>de</strong>s Bil<strong>de</strong>s zu seinem Lied „Eid <strong>de</strong>r Piraten“)28 festspielscout.<strong>de</strong>


Störtebeker Festspiele RügenPremiere <strong>de</strong>r Störtebeker Festspiele 2013Vor ausverkauftem Hausfand die diesjährige Premiere<strong>de</strong>r Störtebeker Festspielebei bestem Wetter statt.Nach einem kurzen Begrüßungswortdurch IntendantPeter Hick wur<strong>de</strong> das Stückdurch die Programmdirektorin<strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>sfunkhauses<strong>de</strong>s NDR mit einem Kartaunenschusseröffnet.Nun kurz zur diesjährigen Geschichte:Im Jahr 1391, als Deutschland<strong>de</strong>n Krieg gegen Dänemark verlorenhat, kehrt Klaus von Alkun,<strong>de</strong>r Sohn eines verarmten Landa<strong>de</strong>ligen, inseine alte Heimat zurück. Das Anwesen <strong>de</strong>rervon Alkun ist inzwischen hochverschul<strong>de</strong>t.Eine Lage, die <strong>de</strong>r skrupellose KaufmannLangendoorp durch seinen Handlanger Henningvon Manteufel ausnutzen will, um dasGut an sich zu reißen. Dabei schlägt dieserauch nicht vor Erpressung o<strong>de</strong>r Totschlagzurück. Als Klaus sich auf <strong>de</strong>n Weg nachWismar macht, um Kaufmann Langendoorpzur Re<strong>de</strong> zu stellen, lässt von Manteufel dasGut überfallen, alle Menschen in die Häusertreiben und die Anlage nie<strong>de</strong>rbrennen. Klausvon Alkun trifft während<strong>de</strong>ssen in Wismarauf Goe<strong>de</strong>ke Michels und erhält nach einemspannen<strong>de</strong>n Zweikampf seinen neuen NamenStürze-Becher, aus <strong>de</strong>m später Störtebekerwird. Kurz darauf erfährt von Manteufel vomÜberleben Alkuns. Daraufhin lässt er Ann-Marie, die Jugendliebe Störtebekers, in Wismarverstecken, um Störtebeker dorthin zulocken. Sie kommt jedoch bei einem Fluchtversuchums Leben. Störtebeker, <strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Todseiner Geliebten miterleben musste, soll vonHenning von Manteufel gehängt wer<strong>de</strong>n.Goe<strong>de</strong>ke Michels verhin<strong>de</strong>rt dies jedoch.Als Herzog Johann etwas später eintrifftund von <strong>de</strong>r Ungerechtigkeit erfährt, dieStörtebeker wi<strong>de</strong>rfahren ist, beschließter, ihm sein Gut zurückzugeben. Aberdamit nicht genug! Störtebeker for<strong>de</strong>rtvon Manteufel zu einem Kampf aufLeben und Tod heraus und tötet <strong>de</strong>nverhassten Feind. Trost gibt dies Störtebekernicht. Da alle, die er liebte,tot sind, beschließt er, zusammen mitGoe<strong>de</strong>ke Michels die Stadt zu verlassenund ein neues Leben anzufangenals „Gottes Freund und aller WeltFeind“.Die Rollen sind auch in diesemJahr wie<strong>de</strong>r sehr stark besetzt. AlsKlaus Störtebeker agiert erstmals34 festspielscout.<strong>de</strong>„Beginn einer Legen<strong>de</strong>“Eröffnungsschuss <strong>de</strong>r Saison 2013Bastian Semm (Anm. d. Red.: Wir stelltenihn in Heft <strong>Nr</strong>. 11 kurz vor.), <strong>de</strong>r eine wirklichtolle Leistung zeigte und in einigen Szenenmehr zu überzeugen wusste als SaschaGluth (2002-20<strong>12</strong>). Ihm zur Seite steht AndreasEuler als Goe<strong>de</strong>ke Michels. Ein Vergleichzu Dietmar Lahaine ist hier nicht notwendig,da er die Rolle ganz an<strong>de</strong>rs anlegtund das ist auch gut so. Aber alles in allemhat man hier zwei tolle Hauptdarsteller gefun<strong>de</strong>n,die sicherlich auch in <strong>de</strong>n nächstenJahren überzeugen wer<strong>de</strong>n. Beim Publikumkamen sie schon mal sehr gut an.Mario Ramos gab einmal mehr <strong>de</strong>nHauptbösewicht. Er spielt mitsehr viel Hingabe undmanmerkt, wenn man ihm bei seinemSpiel zusieht, wie viel Spaß esihm macht. Dabei wird er immerverrückter, brutaler und skrupelloser– einfach toll. Mike HermannRa<strong>de</strong>r ist als sein HandlangerHannes Zielke zu sehen.Auch wenn er nicht so viel zu tunhat, weiß er wie<strong>de</strong>r zu überzeugen.Im letzten Jahr war er noch<strong>de</strong>r Like<strong>de</strong>eler Goe<strong>de</strong>ke Michelsund in diesem Jahr ist er <strong>de</strong>rskrupellose Kaufmann Langendoorp- Dietmar Lahaine. Auchdiese Rolle nimmt man ihm sofortab.Die Liebe Störtebekers Ann-Marie wur<strong>de</strong> durch Sarah Hannemannverkörpert. Sie hat sehr stark gespielt.Beson<strong>de</strong>rs in <strong>de</strong>r Szene, in <strong>de</strong>r ihr Vaterdurch von Manteufel getötet wur<strong>de</strong>, läuft siezu Höchstform auf – grandios. Aber auch imSpiel mit Bastian Semm weiß sie gekonnt zuüberzeugen.Norbert Braun gab Alkun, <strong>de</strong>n Vater Störtebekers.Man nimmt ihm <strong>de</strong>n besorgten Vatervöllig ab. Beim Versuch seinen Sohn vor vonManteufel zu retten, wird dieser von ihmgetötet – sehr ergreifend. Hans-Jürgen Müller-Hohensee (spielte 1984 in Dessau Winnetouin „Ihr seid ein Greenhorn, Sir!), ist neu imEnsemble und gab mit großerAusdruckskraft undStärke <strong>de</strong>n Profossvon Wismarund Bertram.Wenn mannicht wüsste,dass erbei<strong>de</strong> Rollenspielt, wür<strong>de</strong>man es auch nichtso schnell merken, da er je<strong>de</strong>rFigur ein völlig eigenes Profil verleiht.Charles Lemming ist in diesemJahr nach einjähriger Pausewie<strong>de</strong>r als Hugo dabei. Man mussaber sagen, dass er in dieser Rollemehr zu überzeugen weiß als noch2011 als Thomasius, wo die Rolleeher blass blieb.Der Händler, o<strong>de</strong>r auch Kurzer genannt,wur<strong>de</strong> von Thomas Kornackverkörpert. Er hatte so manchen Lacher aufseiner Seite und seine Darstellung dieserFigur kam beim Publikum sehr gut an, wasnicht nur beim Szenenapplaus, son<strong>de</strong>rn auchbeim Schlussapplaus sichtbar wur<strong>de</strong>....Fortsetzung <strong>Nr</strong>. <strong>12</strong>


Karl-MayMay-Spiele Bischofswerda„Ist Winnetou eigentlich Tenor?“Die Premiere von „Der Ölprinz“ in Bischofswerda, <strong>de</strong>r kleinsten Karl-May-BühneDeutschlands mit <strong>de</strong>n jüngsten DarstellernIm 21. Jahr ihres Bestehens zeigen dieKarl-May-Spiele Bischofswerda indiesem Sommer das Stück „Der Ölprinz“,das bisher zum ersten un<strong>de</strong>inzigen Mal 1999 dort auf die Bühnegebracht wor<strong>de</strong>n war.Gesamtleitung, Buch und Regie lagen erneutin <strong>de</strong>n bewährten Hän<strong>de</strong>n von Uwe Hänchen,<strong>de</strong>r es einmal mehr geschafft hat, etwa achtzigDarsteller auf die Bühne zu bringen. DerJüngste von ihnen, <strong>de</strong>r bereits zum drittenMal (!) dabei ist, ist <strong>de</strong>r zweieinhalbjährigeTristan A. Grün<strong>de</strong>r (verkörperte <strong>de</strong>n neugeborenenIk-Senada in „Halbblut“ 2011 un<strong>de</strong>inen kleinen Siedlerjungen 20<strong>12</strong> in„Winnetou I“). Obwohl sich Uwe Hänchenim Großen und Ganzen an die literarischeVorlage Karl Mays anlehnt, sind doch einigeneue, zum Teil mystische Elemente enthalten,die eine etwas an<strong>de</strong>re Sichtweise auf <strong>de</strong>nbekannten Stoff ermöglichen.Zum Inhalt:Buttler und seine Kumpane Poller und Smithglauben, eine Ölquelle am Gloomy Waterent<strong>de</strong>ckt zu haben und bauten <strong>de</strong>shalb sogareinen Ölturm, doch Buttlers Halbbru<strong>de</strong>rGrinley, <strong>de</strong>n man <strong>de</strong>n Ölprinzen nennt, bemerktsofort, dass sie nur dreckiges Wasserenthält. Er hat jedoch einen Plan, trotz<strong>de</strong>mKapital aus <strong>de</strong>r vermeintlichen Ölquelle zuschlagen. Er beabsichtigt, sie zu verkaufenund <strong>de</strong>n Erlös mit seinem Bru<strong>de</strong>r zu teilen.Mokaschi, <strong>de</strong>r Häuptling <strong>de</strong>r Nijoras, ruftdurch Rauchzeichen <strong>de</strong>n mysteriösen Reiterohne Namen herbei, um ihm von einer Visionzu erzählen, die er hatte. In ihr begegnete ereinem Büffel und einem Kojoten. Der Reitererklärt ihm: „Es wer<strong>de</strong>n zwei weiße Männer<strong>de</strong>inen Lebenspfad betreten. Einer von ihnenist <strong>de</strong>r Büffel. Mit ihm rauche die Frie<strong>de</strong>nspfeife!Der an<strong>de</strong>re aber ist ein Kojote. Ihntöte mit <strong>de</strong>m Speer! Es wird darauf ankommen,<strong>de</strong>n Büffel von <strong>de</strong>m Kojoten zu unterschei<strong>de</strong>n.“Zur selben Zeit ist ein Siedlertreck unterFührung <strong>de</strong>r resoluten Rosalie Ebersbach auf<strong>de</strong>m Weg zu Forners Ranch, wo sie <strong>de</strong>n vonOld Shatterhand geschickten Scout SamHawkens treffen wollen. Dabei wird ihreGeduld auf eine harte Probe gestellt, <strong>de</strong>nn <strong>de</strong>rschrullige Kantor emeritus Hampel – einschließlicheiner störrischen Ziege – strapaziertihr Nervenkostüm ganz gewaltig. Unerwartettreffen sie schon jetzt auf Sam Hawkens,<strong>de</strong>r sich ihnen anschließt.Grinley hat seinen Plan inzwischen fertig undauch schon einen potenziellen Käufer gefun<strong>de</strong>n,<strong>de</strong>n Bankier Duncan und <strong>de</strong>ssen TöchterMary und Rose, die auf <strong>de</strong>m Weg zu FornersRanch sind, wo er sich mit ihnen treffen will.Da ihnen die Nijoras dabei in die Quere kommenkönnten, will sich Grinley mit <strong>de</strong>ren38 festspielscout.<strong>de</strong>Häuptling Mokaschi gutstellen, was ihm auchrecht schnell gelingt.In<strong>de</strong>ssen haben sich Winnetou und Shatterhandgetroffen und <strong>de</strong>r Deutsche berichtetseinem Bru<strong>de</strong>r von seinen Landsleuten, dieim Westen eine neue Heimat suchen. Für siewill er von <strong>de</strong>n Nijoras ein Stück Land erbitten.Bei einer Rast erfährt Sam Hawkens, dass <strong>de</strong>rKantor beabsichtigt, eine Oper über <strong>de</strong>n Wil<strong>de</strong>nWesten zu schreiben und hält ihn, obwohlsich herausstellt, dass sie bei<strong>de</strong> ausDeutschland stammen, für nicht ganz richtigim Kopf.Da Mokaschi mit Grinley die Frie<strong>de</strong>nspfeifegeraucht hat und diesen daher für einenFreund hält, begegnet er <strong>de</strong>m eintreffen<strong>de</strong>nOld Shatterhand, in <strong>de</strong>m er <strong>de</strong>n feindlichenKojoten aus seiner Vision zu erkennenglaubt, mit tiefem Misstrauen. Winnetoustellt sich auf die Seite seines Bru<strong>de</strong>rs undwarnt Mokaschi vor <strong>de</strong>m Ölprinzen, doch <strong>de</strong>rHäuptling glaubt seinen Worten nicht undweist bei<strong>de</strong> Männer aus <strong>de</strong>m Lager.Um die Illusion von <strong>de</strong>r Ölquelle perfekt zumachen, schaffen Buttler und seine Freun<strong>de</strong>mehrere Fässer Öl heran und bringen diese indie Höhle neben <strong>de</strong>m Ölturm. Sie warten aufdie Ankunft <strong>de</strong>s Bankiers. Dieser ist inzwischenganz in <strong>de</strong>r Nähe von Forners Ranch.Während Rose begeistert von <strong>de</strong>m zu erwarten<strong>de</strong>nGeschäftsabschluss ist, bleibt Marymisstrauisch. Als sie dort eintreffen, ist auchGrinley zur Stelle, um sie zu begrüßen.Sam Hawkens überwin<strong>de</strong>t in<strong>de</strong>s eineSchlucht mittels eines Seilzuges und kommtnoch vor <strong>de</strong>n Siedlern auf Forners Ranch an,um diese anzukündigen. Dabei kommt er mit<strong>de</strong>m Ölprinzen und <strong>de</strong>m Bankier ins Gesprächund erklärt Duncan unverblümt, dasser nicht an die besagte Ölquelle am GloomyWater glaubt, worüber Grinley alles an<strong>de</strong>reals begeistert ist. Als die Siedler eintreffen,wobei sich <strong>de</strong>r Kantor mal wie<strong>de</strong>r mit <strong>de</strong>rZiege herumschlägt, macht Duncan <strong>de</strong>n Vorschlag,sich diesen anzuschließen. Grinleyweiß nun, dass er han<strong>de</strong>ln muss. Er schicktseine in <strong>de</strong>r Nähe warten<strong>de</strong>n Kumpane zuMokaschi, damit dieser die Siedler gefangennimmt, es ihm aber selbst ermöglicht,<strong>de</strong>n Bankier und seine Töchter heimlichzu befreien, um so <strong>de</strong>ren Vertrauen zurückzugewinnenund sein Geschäft dochnoch unter Dach und Fach zu bringen.Als <strong>de</strong>r Treck weiterzieht, schließen sichGrinley, Duncan und <strong>de</strong>ssen Töchterdiesem an.Mokaschi, <strong>de</strong>m Grinley Feuerwaffenversprochen hat, willigt in <strong>de</strong>ssen Planein, was Buttler mit Genugtuung erfüllt.Wenig später wer<strong>de</strong>n die Siedler trotzheftiger Gegenwehr Rosalie Ebersbachsgefangen genommen. Da helfen auchSam Hawkens‘ Einwän<strong>de</strong> nichts. Allesgeschieht so, wie Grinley es geplant hat. ZumGlück <strong>de</strong>r Siedler sind Winnetou und OldShatterhand rechtzeitig zur Stelle, um <strong>de</strong>renErmordung zu verhin<strong>de</strong>rn. Doch erst nacheinem Zweikampf mit <strong>de</strong>m Häuptling kannOld Shatterhand ihn von seiner Ehrlichkeitüberzeugen. Mokaschi erkennt nun:„Winnetou meint, <strong>de</strong>r Ölprinz ist <strong>de</strong>r Kojote.Dann wäre Old Shatterhand <strong>de</strong>r Büffel, <strong>de</strong>r<strong>de</strong>n roten Männern Nahrung und Kleidungbringt.“ Wie versprochen schenkt er <strong>de</strong>nSiedlern die Freiheit.Kantor Hampel ist von <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n Freun<strong>de</strong>nüberaus begeistert und erkundigt sich beiSam Hawkens: „Sagen Sie, Herr Hawkens,ist Winnetou eigentlich Tenor?“- „So viel ichweiß, ist er Indianer“, lautet <strong>de</strong>ssen lapidareAntwort.Grinley trifft wenig später mit Duncan undseinen Töchtern am Gloomy Water ein. Esgelingt <strong>de</strong>n Banditen, <strong>de</strong>n Bankier zu täuschen,sodass dieser <strong>de</strong>n Kaufvertrag unterzeichnet.Daraufhin lockt Grinley die drei indie Höhle und sprengt diese. Dabei sterbenauch seine Kumpane Buttler, Poller undSmith, sodass sich Grinley am Ziel seinerWünsche wähnt.Als in diesem Moment die Nijoras unter <strong>de</strong>rFührung von Winnetou, Old Shatterhand undMokaschi eintreffen, kommt es zum Kampf.Grinley, <strong>de</strong>r auf <strong>de</strong>n Ölturm geklettert ist,wird von einer Kugel aus <strong>de</strong>m Gewehr OldShatterhands in die Brust getroffen und stürztin die Tiefe. Mokaschi und die Siedler schließenendgültig Frie<strong>de</strong>n und versprechen, einan<strong>de</strong>rzu helfen. Winnetou und Old Shatterhandreiten davon.Zur InszenierungAuch in diesem Jahr gab es wie<strong>de</strong>r eine Kin<strong>de</strong>r-und eine Jugendvorstellung, die sichinhaltlich kaum voneinan<strong>de</strong>r unterschie<strong>de</strong>n.Allerdings wur<strong>de</strong>n die Blutsbrü<strong>de</strong>r komplettausgetauscht. William Hartmann, <strong>de</strong>r nochim letzten Jahr <strong>de</strong>n Winnetou in <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>rbesetzunggespielt hatte, wechselte nun zu<strong>de</strong>n Großen. Ihm zur Seite stand als OldShatterhand erstmals Richard Otto....Fortsetzung <strong>Nr</strong>. <strong>12</strong>


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