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Mitteilungen - Freundeskreis Indianerhilfe eV

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<strong>Mitteilungen</strong> Mai ‘10Lévy-Strauss Editorialtinuierliche Arbeit und nachhaltige Unterstützung dem täglichen Leid dieser MenschenSchritt für Schritt abzuhelfen.Es dauert seine Zeit, bis in einem Volk von Analphabeten das System der „Promotoresde Salud“ etabliert ist. Immer noch sterben die Menschen an Malaria, Eiweißmangelund Unterernährung.Unser Kindergarten wurde im März neu gebaut und von einem Tag auf den anderenhaben wir 24 Kinder in Betreuung, die zum größten Teil mit dem Kindergartenbootabgeholt und zurückgebracht werden.Es gibt noch viel zu tun im Sinne der „Hilfe zur Selbsthilfe“ am Rio Chambira!Aber die Aufgabe ist uns alle Mühe und Beharrlichkeit wert, wenn wir die düstereZukunft der Indigenen – mit Ihrer Unterstützung – auch weiterhin stets noch einwenig lichter machen können!Ihre FKI-RedaktionZu spät…Wie so häufig kommt die Mutter nicht rechtzeitig mit ihrem unterernährten und durchfallkrankenKind zur Klinik. In solchen Fällen ist unsere Hilfe meist vergebens...Zum Tod von Claude Lévy-StraussUnsere zentrale medizinische, pädagogische und soziale Entwicklungsarbeit liegt inPeru bei den Shipibo, Conibo (Rio Ucayayli), bei den Ashauninka, Yanesha, Cacataibo(Rio Pachitea, Zungaro, Pichis), bei den Urarina (Rio Chambira), in Mexikobei den Mazahua (Zentrales Hochland) und in Bolivien bei den Quechua-Indianernin der Kallawaya-Region. Es sind noch zum Teil traditionelle Kulturen.Auf diesem Hintergrund unserer Arbeit betrachten wir den nur Tage vor seinem101. Geburtstag (gestorben am 31. Oktober 2009) weltberühmten EthnologenClaude Lévi-Strauss.Er war der „große Anthropologe, Philosoph und Zeitzeuge – der Jahrhundertdenker“(Prof. Wolf Lepenies am 4.11.09 in der WELT). Lévi-Strauss „war eine Legendezu Lebzeiten und eine der prägendsten Figuren der humanwissenschaftlichenForschung im 20. Jahrhundert“ (Prof. Constan-tin von Barloewen am 3.11.09 inder ZEIT). Zu seinem 100. Geburtstag sagte Assheuer am 21.8.08 in der ZEIT: Er„ist der bedeutendste Ethnologe und auch der bedeutendste Anthropologe, derKronzeuge des 20. Jahrhunderts, ein übergreifender Intellektueller… Sein Denkenist aktuell wie nie. Kein anderer hat die zerstörerische Macht unserer Zivilisationso hellsichtig beschrieben wie er.“Was macht uns der Tod von Lévi-Strauss bewusst für unsere Arbeit?Er hat bereits seit einem halben Jahrhundert eine absolute Aufwertung sogenannter„primitiver“ Völker geleistet. Er hat alle Urteile über und Abwertungen vonnicht-westlichen „unzivilisierten“ Kulturen nachdrücklich immer wieder von neuemund besonders in den letzten Jahren infrage gestellt. Er hat zudem die modernenFortschrittsideen kritisiert – er war der „große illusionslose Zivilisationskritiker“(4.11.09 in der FAZ).Die westliche Zivilisation ist nach Lévi-Strauss NICHT den fremden Kulturenüberlegen – sie haben vielmehr ihre eigenen Fortschrittsbegriffe. Er sieht die Vergleichbarkeitrationaler Weltdeutungen zwischen traditionellen und „zivilisatorischen“Kulturen. Er hat sein ganzes Leben Religion und Mythen vielfältiger Kulturenuntersucht. Die gleichen Fragen stellen auch alle Mythen der Welt, nachLévi-Strauss. Sie haben universale Denkprinzipien, identische invariante Strukturen,unsichtbare vergleichbare Muster.Diese grundlegende Sicht der Nicht-Überlegenheit der „Zivilisation“, der kritischenBeeinflussung und Änderung von der westlichen „Zivilisation“ bleibengegenwärtige kritische Gedanken für unsere Arbeit.Ina Rösing und Ernst Eibach5

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