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unseren Kinderkirchenführer - St. Nikolaus in Murnau

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Mit offenenAugen durch<strong>St</strong>. <strong>Nikolaus</strong>gehenE<strong>in</strong> Kirchenführer.Nicht nur für K<strong>in</strong>der und Jugendliche


G R Ü S S GOTT IN DER PFARRK I R C H E ST. NIKOLAUS!Es freut uns, dass dich de<strong>in</strong> Weg hierher geführt hat.Hast du das Bild auf der Umschlagseite gleich erkannt?Richtig! Es s<strong>in</strong>d die zwei großen Portale unsererPfarrkirche. Unzählige Menschen s<strong>in</strong>d dort seit derErbauung dieser Kirche schon e<strong>in</strong>- und ausgegangen.Manche haben es heutzutage sogar ganz eilig: Sie flitzenauf der e<strong>in</strong>en Seite h<strong>in</strong>e<strong>in</strong> und rennen gleich wiederauf der anderen Seite heraus, ohne sich im Inneren richtigumzuschauen. Dabei gibt es hier so viel zu entdecken!Du musst nur manchmal ganz genau h<strong>in</strong>sehen, um es zu erkennen.


Sozusagen nicht nur mit den Augen h<strong>in</strong>schauen, sondern auchmit der Nase riechen,mit den Ohren hörenund mit dem Herzen fühlen.Wir laden dich e<strong>in</strong>,unsere Kirche von außenund <strong>in</strong>nen e<strong>in</strong>mal näheranzuschauen.Die beste Zeit dafür istnach e<strong>in</strong>em Gottesdienst;dann kannst du ungeh<strong>in</strong>dertbis nach vorne zumAltar gehen.Sicher wirst du vielInteressantes erfahren:Über das Gebäude, überGott, und über dieMenschen, die sich hierseit Jahrhunderten zumBeten und S<strong>in</strong>gen versammelnund an diesem OrtRuhe suchen.Vielleicht hast du dann amEnde unseres Rundgangsnicht nur viel Neues dazugelernt,sondern auch e<strong>in</strong>eAhnung davon bekommen,wie wichtig so e<strong>in</strong>e Kirchefür die Menschen se<strong>in</strong>kann, die an Gott glauben.Und nun viel Spass beimErkunden dieses Gotteshauses!Los geht‘s!


Vor der KircheBevor du dich im kirchenraum näher umsiehst, gehe zuerst noch e<strong>in</strong>mal nach draußen vor die kirche. Nimm am Besten denausgang, der richtung Schloss führt. Vom kirchenvorplatz hast du e<strong>in</strong>e gute Sicht auf die Pfarrkirche und ihre nähere Umgebung.Vor dem Jahr 1734 standan genau derselben <strong>St</strong>elleauch schon e<strong>in</strong>e Kirche, dieungefähr so aussah wie aufdem Bild. Diese wurde imLauf der Zeit zu kle<strong>in</strong>, sodassman sich 1717 entschloss,sie durch e<strong>in</strong>e neue undgrößere zu ersetzen.Über 30 Jahre haben dieBauleute gearbeitet, bisdas neue Gotteshaus fertiggestelltwar. Kraft und Ausdauerwaren angesagt, denn esgab weder Lastwagen nochKräne. Die <strong>Murnau</strong>er Bürgermussten sich lange gedulden– aber das Warten hat sichgelohnt, wie du sehen kannst!4Seit ihrer E<strong>in</strong>weihung im Jahr 1734 hat sich die <strong>Murnau</strong>er Pfarrkirche nicht verändert. Lediglich die Außenfarbewurde e<strong>in</strong>ige Male erneuert. Bei e<strong>in</strong>er näheren Untersuchung des Mauerwerks hat man sogar herausgefunden,dass ursprünglich zwei Türme für die Kirche vorgesehen waren. Aber wahrsche<strong>in</strong>lich hat das Geld nur knappausgereicht, sodass man es schließlich bei e<strong>in</strong>em Turm belassen hat.


Der Friedhof – Jesus an der GeißelsäuleE<strong>in</strong> gepflasterter Weg führt dich um die kirche herum. Wenn du langsam an der außenwand des Gebäudes entlang schreitest,entdeckst du auf der Südseite des Friedhofes unterhalb des turmes e<strong>in</strong>e Nische <strong>in</strong> der Mauer. Dar<strong>in</strong> bef<strong>in</strong>det sich e<strong>in</strong>e große Figur.E<strong>in</strong>e hohe Mauer umschließtden Friedhof und die Kirche.Diese Abgrenzung bedeutet:Hier ist e<strong>in</strong> Ort der Ruhe.Gläubige Menschen hoffen und beten,dass ihre Verstorbenen bei Gott nungut aufgehoben s<strong>in</strong>d.Gott ist immer bei den Menschen,auch <strong>in</strong> der größten Not.Jesus an der Geißelsäule ist e<strong>in</strong>tröstendes Bild dafür. Wer hierherauf den Friedhof kommt und sehrtraurig ist, dem will er sagen:„Ich leide mit dir undkenne de<strong>in</strong>e Trauer!Du bist nicht alle<strong>in</strong>.“R<strong>in</strong>gs um die Kirche herum liegt der große Friedhof mit über 2.500 Grabstellen. Menschen kommen hierher,um das Grab e<strong>in</strong>es Verwandten oder Bekannten zu besuchen und an sie zu denken. Auf vielen Gräbern stehenBlumen und Kerzen als Zeichen der Liebe und Freundschaft, die sogar über den Tod h<strong>in</strong>ausreicht.Die Gräber, die der Kirche am Nächsten liegen, s<strong>in</strong>d zum Teil über 100 Jahre alt.5


Der Turm von <strong>St</strong>. <strong>Nikolaus</strong> – Die Glocken<strong>St</strong>ehst du direkt unter dem turm? Wenn du e<strong>in</strong> paar Schritte von der kirchenmauer zurücktrittst und dabei zur turmspitze schaust,kannst du spüren, wie unglaublich hoch derGlockenturm unserer Pfarrkirche <strong>in</strong> den himmel ragt. Das kribbelt im Bauch, oder?Wie e<strong>in</strong> F<strong>in</strong>ger zeigtder Kirchturmh<strong>in</strong>auf zu Gott <strong>in</strong>den Himmel. Er istschon von Weitemzu sehen. Als e<strong>in</strong>Orientierungspunktweist er den Weg undzeigt die Uhrzeit an.Die Glocken rufen alleMenschen zum Gottesdienst.Sie läuten auchbei besonderen Anlässen:Zum Beispiel bei e<strong>in</strong>er Taufeoder bei e<strong>in</strong>er Beerdigung.Die Marienglocke läutetdreimal täglich: Morgens,mittags und abends.Sie er<strong>in</strong>nert mit ihrem Klangdaran, dass unsere Zeit <strong>in</strong>Gottes Hand ist. Jeder, der siehört, soll dann an Gott denken.6Der <strong>Murnau</strong>er Kirchturm ist 50 Meter hoch. Im Turm hängen seit dem Ende des 2. Weltkrieges fünf neue Glocken.Während des Krieges mussten die alten abgehängt werden. Sie wurden zerschlagen und zu Kanonenkugelngegossen. Jede der heutigen fünf Glocken hat e<strong>in</strong>en Namen. Die größte und schwerste ist unserem Kirchenpatrongeweiht und wird nur an besonderen Festtagen geläutet. Sie wiegt ungefähr 2.500 Kilogramm.


Am NordportalWenn du um die kirche herumgegangen bist, kommst du wieder am Nordportal an. Das ist der haupte<strong>in</strong>gang der kirche.Im Vergleich zum E<strong>in</strong>gang auf der Südseite ist diese tür besonders schön mit wertvollen Schnitzereien und ornamenten verziert.Mache beim Betreten der Kirche mit dem Weihwasser e<strong>in</strong> Kreuzzeichen!Es er<strong>in</strong>nert dich an de<strong>in</strong>e eigene Taufe und bedeutet:An besonders festlichenGottesdiensten betretender Priester und dieM<strong>in</strong>istranten die Kirchenicht durch die Sakristei,sondern sie ziehen durchdas Nordportal e<strong>in</strong>. An derabgetretenen Türschwelleist deutlich zu erkennen,wie viele Menschen hierschon e<strong>in</strong>- und ausgegangens<strong>in</strong>d.Bei e<strong>in</strong>er Taufe oder e<strong>in</strong>erHochzeit werden alle Mitfeierndenhier persönlichvom Priester abgeholt.Wer über diese Schwellegeht, tritt e<strong>in</strong> <strong>in</strong> Gottesheilige Wohnung.„Du gehörst zu Gottes großer Geme<strong>in</strong>schaft!“7


Im Innerender PfarrkircheWas hörst du?Was riechst du?In der kirche darfstdu dich geborgenfühlen wie <strong>in</strong> e<strong>in</strong>erBurg. Such dire<strong>in</strong>en Platz <strong>in</strong> e<strong>in</strong>erBank und setzedich <strong>in</strong> aller ruhee<strong>in</strong> paar M<strong>in</strong>uten.Lass de<strong>in</strong>en Blicklangsam im großenkirchenraumumherwandern.Was fühlst du?Was er<strong>in</strong>nertdich an Jesus?Spürst du, dassdieser Raumetwas ganzBesonderesan sich hat?8Die Kirche ist der Raum, <strong>in</strong> dem sich die Pfarrgeme<strong>in</strong>de zum Gottesdienst versammelt. Alle Kirchenbesuchernehmen <strong>in</strong> den Bänken Platz. Sie können sich dort h<strong>in</strong>setzen, niederknien oder stehen. E<strong>in</strong>e 25 Meter hoheKuppel umspannt den Geme<strong>in</strong>deraum wie e<strong>in</strong> großes Zeltdach. Das Gemälde <strong>in</strong> der Kuppel zeigt, wie sich derKünstler den Himmel vorgestellt hat: Jesus Christus thront im Himmel und erschafft die Welt neu.


Der Hochaltar – Der TabernakelDer große und prächtige altar ganz vorne wird hochaltar genannt. Der goldene Schrank <strong>in</strong> der Mitte dieses altares heißttabernakel. Dieses Wort kommt aus dem Late<strong>in</strong>ischen und bedeutet „zelt“ oder „Wohnung“. Wer könnte hier wohl wohnen?Mache vor den <strong>St</strong>ufene<strong>in</strong>e Kniebeuge, wenndu dich langsam demTabernakel auf dem Hochaltarnäherst! So erweist du Jesusdie Ehre und zeigst damit:L<strong>in</strong>ks und rechts am Hochaltar stehen zweigroße weiß-goldene Figuren. Auf der rechtenSeite steht der Heilige Bischof Ulrich. Er ist Patronunserer Diözese Augsburg. Zur L<strong>in</strong>ken siehst duden Heiligen Benno, Schutzpatron von Altbayern.„er ist Der Herr ÜBer Die ganze Welt.“Im Tabernakel ist Jesus gegenwärtig <strong>in</strong> der Gestalt des Brotes, das <strong>in</strong> der Heiligen Messe geweiht und dort aufbewahrtwird. Auf den Türen des Tabernakels stehen drei Buchstaben als Abkürzung für den late<strong>in</strong>ischen Satz „JesusHom<strong>in</strong>um Salvator“. Das bedeutet: „Jesus ist der Retter der Menschen“. Vor dem Hochaltar hängt von oben herabe<strong>in</strong>e brennende rote Öllampe: das Ewige Licht. Es ist e<strong>in</strong> Zeichen dafür, dass Jesus hier im Tabernakel anwesend ist.9


Der Heilige <strong>Nikolaus</strong>Im hochaltarbild kannst du jesus mit dem kreuz entdecken. Es sche<strong>in</strong>t, als spräche er mit dem Mann im gelben Mantel, der vorihm kniet. Dieser Mann ist der Patron unserer kirche: Der heilige Bischof <strong>Nikolaus</strong>.Der Heilige <strong>Nikolaus</strong> lebte vor ungefähr 1700 Jahren<strong>in</strong> Myra, e<strong>in</strong>em Ort <strong>in</strong> der heutigen Türkei.Viele Legenden berichten über se<strong>in</strong>e guten Taten.E<strong>in</strong>e Geschichte besagt, dass er drei Mädchen vordem Verderben bewahrt hat. Er hat ihnen heimlichdrei Kugeln aus purem Gold geschenkt.Der Engel im Altarbild hältdie goldenen Kugeln undden Bischofsstab auf dem Arm.Das s<strong>in</strong>d die Erkennungszeichenvon <strong>Nikolaus</strong>. Von oben setztihm e<strong>in</strong> anderer Engel dieBischofsmütze, die Mitra auf.10Jesus starb am Kreuz und wurde begraben. Aber nach drei Tagen hat Gott ihn wieder zu neuem Leben erweckt.Er hat den Tod besiegt und Rettung gebracht. Diesen auferstandenen Jesus sieht man im Altarbild.<strong>Nikolaus</strong> bittet Jesus um Hilfe für die Menschen, die ihm anvertraut s<strong>in</strong>d. <strong>Nikolaus</strong> ist der Patron der Kaufleute,vor allem aber ist er der Schutzheilige der K<strong>in</strong>der. Am 6. Dezember wird der Namenstag von <strong>Nikolaus</strong> gefeiert.


Die Schmerzhafte Muttergotteszwischen dem tabernakel und dem altarbild steht <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Glasschre<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Figur. Es ist Maria, die Mutter jesu, bekleidet mit e<strong>in</strong>emwertvollen Umhang. Diese Figur wird auch Schmerzhafte Muttergottes genannt, weil sieben Schwerter ihr herz durchbohren.Kennst du das Gefühl,wenn dir vor Trauerdas Herz fast zerspr<strong>in</strong>genwill? Dann ist es, wie wenne<strong>in</strong> Schwert <strong>in</strong> de<strong>in</strong>erBrust steckt. Die siebenSchwerter <strong>in</strong> Marias Herzs<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> Bild für ihrenunendlich großen Schmerz:Wie sehr muß Mariamitgelitten haben,als ihr Sohn Jesus amKreuz sterben mußte?Es gibt e<strong>in</strong>e spannende Geschichte, diebesagt, dass diese hölzerne Figur e<strong>in</strong>malrichtige Tränen gewe<strong>in</strong>t hat. Die <strong>Murnau</strong>erglaubten an e<strong>in</strong> Wunder. Seitdem s<strong>in</strong>d schonunzählige Menschen hierher gepilgert undhaben Maria um Hilfe gebeten.Der Mesner tauscht von Zeit zu Zeitdie Kleider und das Tränentuch derSchmerzhaften Muttergottes aus.Maria hat e<strong>in</strong>e Krone auf ihrem Haupt und sieben Schwerter <strong>in</strong> ihrer Brust. Die Schmerzhafte Muttergottesvon <strong>Murnau</strong> ist über 300 Jahre alt. E<strong>in</strong>mal im Jahr, am Freitag vor dem Palmsonntag, feiern die <strong>Murnau</strong>erChristen e<strong>in</strong> großes Fest zu Ehren ihrer Schmerzhaften Muttergottes.An vielen Fassaden <strong>in</strong> <strong>Murnau</strong> ist die Schmerzhafte Muttergottes abgebildet; zum Beispiel am Rathaus.11


Die Seitenkapellen – Osterkerze und TaufbeckenIn unserer Pfarrkirche s<strong>in</strong>d - etwas versteckt - zwei Seitenkapellen zu f<strong>in</strong>den: In der l<strong>in</strong>ken stehen das taufbecken und die osterkerze.an diesem ort empfangen k<strong>in</strong>der und Erwachsene die taufe und werden so <strong>in</strong> die große Geme<strong>in</strong>schaft der christen aufgenommen.Wenn e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d getauftwird, zündet man se<strong>in</strong>eTaufkerze an der Osterkerzean. Auch bei jederBeerdigung brenntdiese Kerze. So stehtChristus mit se<strong>in</strong>emLicht am Anfang undam Ende des Lebens.Α und Ω, Alpha undOmega s<strong>in</strong>d der ersteund letzte Buchstabedes griechischen ABC.Der Deckel auf demTaufbecken ist abnehmbar.Auf ihm siehstdu den TäuferJohannes dargestellt,wie erden kniendenJesus tauft.Das Taufbeckenist mit Wassergefüllt, das <strong>in</strong>der Osternachtgeweiht wird.12Das Osterfest ist der höchste Feiertag der Kirche. In der Nacht zum Ostersonntag feiern alle Christen auf derganzen Welt, dass Jesus vom Tod erstanden ist. In die dunkle Kirche wird feierlich die große brennende Osterkerzeh<strong>in</strong>e<strong>in</strong>getragen als Zeichen dafür, dass Jesus Licht <strong>in</strong>s Leben der Menschen br<strong>in</strong>gt. Im Ostergottesdienstdarf jeder Kirchenbesucher se<strong>in</strong>e Kerze an der Osterkerze entzünden, und so das Licht mit nach Hause nehmen.


Der AltarraumIm altarraum nehmen der Priester und die M<strong>in</strong>istranten während des Gottesdienstes Platz. hier steht auch der altar, an dem dieganze Geme<strong>in</strong>de sich zur Messfeier versammelt. Dieser so genannte Volksaltar ist die Mitte der kirche.n früherer Zeit wurde die MesseI nicht am Volksaltar, sondern amHochaltar gefeiert, dort, wo sichheute der Tabernakel bef<strong>in</strong>det.E<strong>in</strong> geschnitztes Geländer trenntden Altarraum <strong>in</strong> zwei Hälften.Diese Abgrenzung soll verdeutlichen,dass der Bereich um denHochaltar e<strong>in</strong> besonders würdigerOrt ist. Wer ihn betritt, ist Jesusganz nahe. Hier gibt es auch ke<strong>in</strong>eBänke, um sich h<strong>in</strong>zusetzen. Wersich hier aufhält, steht oder kniet.Jeder Gottesdienst wird <strong>in</strong> Er<strong>in</strong>nerung an die Auferstehung gefeiert wie e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es Osterfest. In Form von Brotund We<strong>in</strong> kommt Jesus auf dem Altar zu uns Menschen.Mehrere <strong>St</strong>ufen führen vom Geme<strong>in</strong>deraum <strong>in</strong> den Altarraum, wie zu e<strong>in</strong>em Königsthron, h<strong>in</strong>auf. In der Kuppelüber dem Altarraum s<strong>in</strong>d Szenen aus dem Leben Jesu dargestellt.13


Die SakristeiE<strong>in</strong>e tür neben dem Volksaltar führt <strong>in</strong> die Sakristei h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>. Dort wird alles aufbewahrt, was für den Gottesdienst notwendig ist.Der Priester und die M<strong>in</strong>istranten ziehen dort ihre Gewänder an und bereiten sich auf den Gottesdienst vor.Hier im Bild siehst du e<strong>in</strong>ige M<strong>in</strong>istranten zusammen mitHerrn Pfarrer Enemoser und dem Mesner Herrn Schäfer.ie wertvollen Gewänder des Priesters und derD M<strong>in</strong>istranten haben verschiedene Farben.Jede Zeit im Jahrhat ihre eigeneFarbe: Es gibtweiße, rote, grüne,schwarze undviolette Festkleider.14Über 100 Mädchen und Buben aus <strong>Murnau</strong> und den umliegenden Orten helfen <strong>in</strong> den Gottesdiensten mit.Jeder M<strong>in</strong>istrant hat e<strong>in</strong>e bestimmte Aufgabe zu erfüllen. Der Mesner sorgt dafür, dass alles se<strong>in</strong>e Ordnung hat.Er sperrt die Kirche auf und zu und hält sie sauber. An se<strong>in</strong>em Arbeitsplatz <strong>in</strong> der Sakristei bereitet er alles vor,was man für den Gottesdienst braucht.


Die Kanzel – Der AmboSetz dich nun wieder zurück <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Bank im Geme<strong>in</strong>deraum. Von der Mitte aus kannst du die prachtvolle kanzel oberhalb derSakristei am Besten erkennen. Darunter, zwischen Sakristei und Volksaltar, steht e<strong>in</strong> wertvoller Buchständer. Man nennt ihn ambo.Alles was über Jesusberichtet wird,ist <strong>in</strong> der Bibel aufgeschrieben.Am Ambowird daraus vorgelesen.Man nennt ihn deshalbauch „Tisch des Wortes“.Durch e<strong>in</strong>e Geheimtür gelangte der Priestervon der Sakristei zur Kanzel h<strong>in</strong>auf.Nur schw<strong>in</strong>delfrei musste er se<strong>in</strong>...Über dem Ambo erhebt sich wie e<strong>in</strong> Hochsitz die prachtvoll verzierte Kanzel. Früher, als es noch ke<strong>in</strong> Mikrofongab, verkündete der Priester von dort oben das Evangelium, sodass er auch <strong>in</strong> der h<strong>in</strong>tersten Bank noch gut zusehen und zu hören war.15


Die vier EvangelistenVier Männer haben die frohe Botschaft von jesus aufgeschrieben. In griechischer Sprache bedeutet das „Evangelium“.Diese heiligen Schriftsteller heißen Markus, Matthäus, Lukas und johannes. Man nennt sie Evangelisten.Die Taube am Deckel der Kanzel istdas Symbol für den Heiligen Geist.An der Kanzelrückwandsiehst du die zweiGesetzestafeln mitden Zehn Geboten.Der <strong>St</strong>ierkopf ist das Attributvon Lukas.Du entdeckst se<strong>in</strong> Symbolganz unten an der Kanzel.16Wie jeder Heilige haben auch die Evangelisten e<strong>in</strong> Erkennungszeichen. Auf der l<strong>in</strong>ken Seite des Kanzeldeckelssitzt als Zeichen für Johannes e<strong>in</strong> Adler. Der Löwe am rechten Deckelrand ist das Zeichen von Markus. In der Mittesitzt e<strong>in</strong> Engel mit e<strong>in</strong>em Buch und e<strong>in</strong>er Schreibfeder, das ist das Attribut von Matthäus. Auf dem Kanzeldeckelkämpft der Heilige Michael mit dem Drachen. Der Drache symbolisiert alles, was böse und unmenschlich ist.


Die Reliquienschre<strong>in</strong>e – Der Heilige V<strong>in</strong>zenz und die Heilige Viktoriaan zwei Seitenaltären <strong>in</strong> unserer kirche kannst du etwas außergewöhnliches entdecken. Die Skelette <strong>in</strong> den Glasschre<strong>in</strong>en s<strong>in</strong>dso genannte reliquien der beiden heiligen V<strong>in</strong>zenz und Viktoria.Heilige Männer und Frauenhaben besonders festan Gott geglaubt.E<strong>in</strong> bisschen gruselig istdas ja schon mit denReliquien, aber es gibtauch e<strong>in</strong>e Erklärung dafür.Man hat die Heiligenfrüher so sehr verehrt,dass man sie nichte<strong>in</strong>fach <strong>in</strong> der Erdeliegen lassen wollte.Deswegen wurden ihreÜberreste sorgsam ausgegrabenund <strong>in</strong> solchenGlassärgen aufbewahrt.Im Geme<strong>in</strong>deraum bef<strong>in</strong>den sich sechs Seitenaltäre. Viele heilige Männer und Frauen s<strong>in</strong>d dort zu erkennen.Ihre Erkennungszeichen haben mit Geschichten aus ihrem Leben zu tun. Zwei Seitenaltäre bergen e<strong>in</strong>e großeKostbarkeit <strong>in</strong> sich. Vor langer Zeit hat e<strong>in</strong> Papst den <strong>Murnau</strong>ern die Skelette der Heiligen V<strong>in</strong>zenz und Viktoriaüberlassen. Die <strong>Murnau</strong>er waren sicher sehr stolz auf dieses wertvolle Geschenk.17


Die Heilige Familieauf dem altar l<strong>in</strong>ks unterhalb der kanzel f<strong>in</strong>dest du fünf Figuren abgebildet. Es ist das jesusk<strong>in</strong>d, zusammen mit den Großelternanna und joachim sowie se<strong>in</strong>en Eltern Maria und josef.Jesus wird oft geme<strong>in</strong>sam mit se<strong>in</strong>er GroßmutterAnna und se<strong>in</strong>er Mutter Maria dargestellt.Man nennt diese Dreiergruppe „Annaselbdritt“.Zusammen mit Josef und Joachim bilden siedie Heilige Familie. So wird deutlich,dass Jesus als ganz normales K<strong>in</strong>d <strong>in</strong>e<strong>in</strong>er Familie aufgewachsen ist.18Am Altar der Heiligen Anna ist Jesus auf dem Arm se<strong>in</strong>er Großmutter zu sehen. Annas Tochter Maria steht alskle<strong>in</strong>es Mädchen neben ihrer Mutter. Der Heilige Josef war der Mann von Maria und steht auf der l<strong>in</strong>ken Seitedes Anna-Altars. Zur Rechten von Anna, Maria und Jesus ist der Heilige Joachim zu sehen. Er war der Großvatervon Jesus. Josef und Joachim halten ihre Erkennungszeichen <strong>in</strong> ihren Händen.


Die OrgelDu hast sicher schon die orgel auf der Empore entdeckt. Durch die Musik wird der Gottesdienstrichtig feierlich. Der organist bedient mit händen und Füßen die tasten und Pedale der orgel.Jede Orgelpfeife ist etwas Besonderes.Wenn auch nur die kle<strong>in</strong>ste von ihnenfehlen würde, könnte man das sofort hören.Deshalb ist jede gleich wichtig, egal obriesig groß oder w<strong>in</strong>zig kle<strong>in</strong>.Genauso ist es auch, wenn Menschen sichim Gottesdienst versammeln:Gott will auf ke<strong>in</strong>en Menschenverzichten. Er braucht Große und Kle<strong>in</strong>e,Erwachsene und K<strong>in</strong>der gleichermaßen.Im Gottesdienst wird nicht nur gebetet, sondern auch gesungen. Die Orgel begleitet den Gesang und bereichertden Gottesdienst mit ihrer Musik. Unsere Kirchenorgel hat etwa 1.500 Pfeifen. Manche s<strong>in</strong>d so groß wie e<strong>in</strong>Erwachsener, andere so kle<strong>in</strong> wie e<strong>in</strong> F<strong>in</strong>gernagel. E<strong>in</strong> großer Motor bläst Luft <strong>in</strong> die Pfeifen h<strong>in</strong>e<strong>in</strong> und br<strong>in</strong>gtsie zum Kl<strong>in</strong>gen. Auf der Orgelempore s<strong>in</strong>gt zu besonders festlichen Gottesdiensten auch der Kirchenchor.19


Jetzt bist du am Ende unsererKirchenerkundung angelangt.Wir hoffen es hat dir Spaß gemacht!Natürlich gibt es <strong>in</strong> unserer kirche noch vieleandere Bilder und zeichen zu entdecken.jeder Gegenstand hat se<strong>in</strong>e eigene Geschichtezu erzählen.jeder Besucher sieht unsere<strong>Nikolaus</strong>kirche mit anderenaugen. Wie <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Buchkönnen hier alle Menschendie Geschichte der kircheentdecken und kennen lernen.Immer geht es dabei um Gottund um die Menschen, die anihn glauben.Darum haben sich dieErbauer vor knapp 300jahren größte Mühe gegeben,diese kirche so wertvoll auszuschmücken.Es war ihnen e<strong>in</strong>besonderes anliegen, Gotthier <strong>in</strong> diesem Gebäude dieEhre zu erweisen.


Zum Schluss bist du noch e<strong>in</strong>mal e<strong>in</strong>geladen, dich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Bank zu setzen.auch heute s<strong>in</strong>d wir alle dazuaufgefordert, dieses Gebäudezu erhalten und es zu nutzen:Im geme<strong>in</strong>samen Gottesdienst, odere<strong>in</strong>fach nur, um hier zur ruhe zukommen, zu schauen und im <strong>St</strong>illenzu beten.Was hat Dir hierbesonders gefallen?Welches Zeichen oderBild er<strong>in</strong>nert Dich amDeutlichsten an Jesus?Was wird Dir von diesemKirchenbesuch nochlänger <strong>in</strong> Er<strong>in</strong>nerungbleiben?Siehst du das kreuz <strong>in</strong> der Mittedes altarraumes? jesus ist die Mittedieser kirche. Um ihn geht es, wennsich Menschen hier zum Gebetversammeln.Sie können ihre Gedanken vor ihnh<strong>in</strong>tragen und mit ihm schöne undtraurige Momente teilen.Deshalb gibt es diese kirche.Menschen kommen hierher undbeten, sie sprechen mit Gott undmit sich selbst.Du kannst das auch tun, jederzeit, wann immer du möchtest. Die tür steht dir offen! Denn Gott sagt uns:„Kommt zU mir, iHr seiD e<strong>in</strong>gelaDen! <strong>in</strong> Diesem HaUs seiD iHr me<strong>in</strong>e gÄste!“


InhaltAAnnaselbdritt 18Adler 16Altarbild 10Altarraum 13Ambo 15Anna 18Anna-Altar 17Attribute 16Auferstehung 13BBischofsstab 10Brot und We<strong>in</strong> 13DDrachen 16EE<strong>in</strong>weihung 4Eltern 18Empore 19Evangelisten 16Evangelium 16FFriedhof 5GGeheimtür 15Geißelsäule 5Gesang 19Gesetzestafeln 16Glassärge 17Glasschre<strong>in</strong> 11Glocke 6Großeltern 18HHaupte<strong>in</strong>gang 7Heilige Anna 18Heiliger Benno 9Heilige Familie 18Heiliger Geist 16Heiliger Joachim 18Heiliger Johannes 12, 16Heiliger Josef 18Heiliger Lukas 16Heilige Maria 11, 16Heiliger Markus 16Heiliger Matthäus 16Heiliger Michael 16Heiliger <strong>Nikolaus</strong> 6, 10Heiliger Ulrich 9Heilige Viktoria 17Heiliger V<strong>in</strong>zenz 17Hochaltar 9, 13Hochaltarbild 10JJesus an der Geißelsäule 5Jesus Hom<strong>in</strong>um Salvator 9Jesusk<strong>in</strong>d 18KKanzel 15Kirchenraum 8Kirchturm 6Kniebeuge 9Kreuz 21Kreuzzeichen 7LLöwe 16MMesner 14Messgewänder 14M<strong>in</strong>istranten 14Mitra 10Musik 19Myra 10NNordportal 7OOrgel 19Orgelpfeife 19Osterkerze 12Osternacht 12Ostersonntag 12PPalmsonntag 11Patron 9, 10Priester 14RReliquien 17SSakristei 14Schmerzhafte Muttergottes 11Schutzpatron 9Seitenaltäre 17Seitenkapelle 12<strong>St</strong>ierkopf 16TTabernakel 9Taube 16Taufbecken 12Taufe 12Tränenwunder 11VVolksaltar 13WWeihwasser 7ZZehn Gebote 16


Hier kannst du de<strong>in</strong> Wissen testen!In diesem Gitternetz verstecken sich dieNamen von 15 heiligen Männern undFrauen. Die entsprechenden Bilder oderFiguren f<strong>in</strong>dest du <strong>in</strong> der <strong>Murnau</strong>erPfarrkirche. Die Namen stehen kreuzund quer, und sogar rückwärts.Viel Spaß beim Entdecken!L O T S S u B O K A J V O NN E P O M u K R Z Z E K I AG E O R G F G M y T T O M TS A T N T K I D E N E B E Au Z S u H c O R q A H O E RK R O u H A G N A I R O L FS ö A A L E R B N T E S I MI T E L J E R D T S A L S MZ L T H O M A S O A E G A AN E D G T I L ü N B A J B GA I A c O T S S I E B y E xR D O M I N I K u S I E T AF A N T O N I u S u c H H TFolgende Namen haben sich hier versteckt:aLoIS / aNtoNIUS / BENEDIkt / DoMINIkUS / ELISaBEth / FLorIaN / FraNzISkUS / GEorG / jakoBUS / LEoNharD / MIchaEL / NEPoMUk / rochUS / SEBa<strong>St</strong>IaN / thoMaS.


Herzlichen Dankan alle Mädchen und Buben, die sich imSommer 2006 am Malwettbewerb fürden <strong>K<strong>in</strong>derkirchenführer</strong> beteiligt haben.Ohne eure großartigen Zeichnungen wäredieses Projekt nicht möglich gewesen!Im Namen aller Verantwortlichen ergehte<strong>in</strong> herzliches „Vergelt‘s Gott“an die Lehrer<strong>in</strong>nen und Lehrer derEmanuel-von-Seidl-Grundschule, derJames-Loeb-Grundschule, sowie derMax-D<strong>in</strong>gler-Hauptschule für die erfolgreicheZusammenarbeit.In geme<strong>in</strong>samen Unterrichtsprojektenund <strong>in</strong> Kooperation mit den jeweiligenReligionslehrer<strong>in</strong>nen und Lehrernwurde dieses kirchenraumpädagogischeKonzept erarbeitet und erprobt.Die zahlreichen <strong>in</strong>teressanten und wertvollenBeiträge der Schüler<strong>in</strong>nen undSchüler waren bei der Erstellung des <strong>K<strong>in</strong>derkirchenführer</strong>se<strong>in</strong>e außerordentlicheHilfe!Für Fragen und Anregungen aller <strong>in</strong>teressiertenK<strong>in</strong>der, Jugendlichen und Erwachsenensteht das Katholische Pfarramt<strong>St</strong>. <strong>Nikolaus</strong> oder e<strong>in</strong>er ihrer Ansprechpartnergerne zur Verfügung.Herzlichen Dank auch an:Umsetzung:Thomas Walser, <strong>St</strong>efan FritzLutz & Angela <strong>St</strong>oess für dieUnterstützung bei der Bildbearbeitung;Angela Ibler für ihre Engelchen.Juni 2007Katholische Pfarrkirchenstiftung<strong>St</strong>. <strong>Nikolaus</strong>Mayr-Graz-Weg 1082418 Markt <strong>Murnau</strong> am <strong>St</strong>affelseeTelefon: 0 88 41 / 13 26Fax: 0 88 41 / 49 74 7e-mail: st.nikolaus.murnau@bistum-augsburg.deKonzept, Text & Fotografien:Thomas Walser

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