Schalldämmende Holzbalken- und Brettstapeldecken - brettstapel.eu
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<strong>Schalldämmende</strong> <strong>Holzbalken</strong>- <strong>und</strong> <strong>Brettstapeldecken</strong> holzbau handbuch Reihe 3, Teil 3, Folge 3<br />
Abb. 2 Schallübertragungswege, direkt Dd <strong>und</strong><br />
über flankierende Bauteile Df, Fd <strong>und</strong> Ff bei<br />
Luftschall-Anregung einer Decke.<br />
Abb. 3 Schallübertragungswege, direkt Dd <strong>und</strong><br />
über flankierende Bauteile Df bei Trittschallanregung<br />
einer Decke.<br />
2 Schalltechnische Gr<strong>und</strong>lagen<br />
Im folgenden werden einige gr<strong>und</strong>legende<br />
Begriffe des Schallschutzes kurz erläutert.<br />
Zusätzliche Informationen können dem<br />
holzbau handbuch "Gr<strong>und</strong>lagen des Schall-<br />
schutzes" [3] , den Normenwerken [4]<br />
oder der Fachliteratur [5] , [6] entnommen<br />
werden.<br />
2.1 Entstehung von Luft- <strong>und</strong><br />
Trittschall<br />
I n Wohnungen <strong>und</strong> Arbeitsstätten wird<br />
man mit verschiedenen Lärmbelästigungen<br />
konfrontiert. Lärmquellen innerhalb der<br />
Gebäude sind beispielsweise: Musik <strong>und</strong><br />
Gespräche aus fremden Wohnungen,<br />
Gehgeräusche auf Decken <strong>und</strong> Treppen,<br />
Geräusche der Haustechnik, insbesondere<br />
der Wasserinstallationen. In der Bauakustik<br />
unterscheidet man Trittschall <strong>und</strong> Luftschall.<br />
Trittschall: Beim Trittschall handelt es<br />
sich um einen Körperschall, der z.B. durch<br />
Gehen, Stühlerücken, Klopfen <strong>und</strong> Hämmern<br />
oder durch das Hüpfen von Kindern<br />
entsteht. Das Störgeräusch wird mechanisch<br />
direkt in die Decke eingeleitet <strong>und</strong><br />
in die benachbarten Räume (in der Regel<br />
nach unten) abgestrahlt.<br />
Luftschall: Sprache <strong>und</strong> Musik sind Beispiele<br />
für Luftschall. Die Schallwellen im<br />
Raum treffen auf die Wände <strong>und</strong> Decken,<br />
werden in diesen Bauteilen weitergeleitet<br />
<strong>und</strong> in die benachbarten Räume als Luftschallwellen<br />
abgestrahlt.<br />
Die Entstehung <strong>und</strong> Wirkungsweise von<br />
Luft- bzw. Trittschall zeigt Abb. 1<br />
1 Der Index w steht für die Bewertung -<br />
siehe Kapitel 2.4<br />
2.2 Messung von Luft- <strong>und</strong><br />
Trittschall<br />
Für die Messung von Luft- <strong>und</strong> Trittschall<br />
bestehen in der Bauakustik feste Regeln<br />
<strong>und</strong> Normen, nach denen bauakustische<br />
Prüfungen von Bauteilen durchgeführt<br />
werden müssen. Messungen sind nach<br />
der d<strong>eu</strong>tschen Norm DIN 52210 [7] <strong>und</strong><br />
nach der n<strong>eu</strong>en <strong>eu</strong>ropäischen <strong>und</strong> internationalen<br />
Normreihe DIN EN ISO 140 [8]<br />
möglich. Beide Normreihen sind weitgehend<br />
identisch <strong>und</strong> man erhält gleiche<br />
Resultate. Im Zug der EU-Harmonisierung<br />
wird die Normreihe DIN EN ISO 140 die<br />
d<strong>eu</strong>tsche DIN 52210 im Verlauf des<br />
Jahres 1999 ersetzen.<br />
Bei der Messung des Luftschalls wird das<br />
Trennbauteil im Senderaum mittels eines<br />
Lautsprechers angeregt. Die Schallpegel L<br />
in dB werden in Sende- <strong>und</strong> Empfangs-<br />
raum für den Frequenzbereich von 50 Hz<br />
bis 5000 Hz in Terzbandbreite aufgezeich-<br />
net. Aus den Schallpegeldifferenzen wird<br />
- unter Berücksichtigung der Schallabsorption,<br />
des Raumvolumens <strong>und</strong> der<br />
Bauteilfläche - das Schalldämm-Maß R<br />
des Trennbauteils berechnet.<br />
Bei einer Trittschallmessung wird das Bau-<br />
teil - in diesem Fall die Decke - durch ein<br />
geeichtes Norm-Hammerwerk angeregt.<br />
Ein Hammerwerk besteht aus 5 Stahlzylindern,<br />
die 10 mal pro Sek<strong>und</strong>e aus<br />
einer Höhe von 4 cm auf das Bauteil fallen<br />
(vgl. DIN 52210 <strong>und</strong> DIN EN ISO 140).<br />
Der von dem Norm-Hammerwerk im<br />
darunterliegenden Raum erz<strong>eu</strong>gte Lärm-<br />
pegel wird in den Terzbändern von 50 Hz<br />
bis 5000 Hz gemessen <strong>und</strong> in einen<br />
Norm-Trittschallpegel L„ umgerechnet.<br />
Je leiser bzw. je kleiner der Pegel im<br />
Empfangsraum, desto besser ist die<br />
Decke zu b<strong>eu</strong>rteilen. Auch bei der Trittschallmessung<br />
werden, analog zur Luft-<br />
schallmessung, die Eigenschaften des<br />
Raumes berücksichtigt.<br />
Beachte:<br />
für Decken gibt es zwei Maßzahlen<br />
für die Luftschalldämmung (Sprechen,<br />
Musik) das Schalldämm-Maß R bzw.<br />
R'w1 für die Trittschalldämmung (Gehen,<br />
Hüpfen) der Norm-Trittschall-pegel L„<br />
bzw. L'n,w1<br />
Anzustreben sind: hohe Rw- Werte <strong>und</strong><br />
niedrige L„ -Werte