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Ausgabe 1 4. Mai '05 - filmab! - Jugendmedienverband Mecklenburg ...

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<strong>Ausgabe</strong> 1<strong>4.</strong> <strong>Mai</strong> ‘05<strong>filmab</strong>!


2Grüezi miteinand!Das filmkunstfest schwerin wirft mit seinerLänderreihe einen Blick auf dieSchweiz. Wir werfen zurück, haben erstmaligeine internationale Besetzung der<strong>filmab</strong>!-Redaktion. Nina und Andy sindextra aus der Schweiz angereist, um mituns an der Zeitung zu arbeiten. Sie verstärkendas Team aus Schüler- undJugendzeitungsmachern.Neben der Arbeit bleibt allerdings auchgenug Zeit, um sich über sprachlicheUnterschiede auszutauschen (kennt ihrzum Beispiel Bananen- oderUmzugsschachteln?) und ein bisschenNachhilfe in Schwyzerdütsch zu nehmen.Die gemeinsame Arbeit an ArtikelnEditorialhaben wir mit einem Gütesiegel fürDeutsch-Schweizerische Kooperationversehen, wie beispielsweise auf Seiteacht zu bestaunen ist.Wir sind gespannt auf Reaktionen undKommentare zum neuen Jahrgang der <strong>filmab</strong>!– belohnt wird die Rückmeldungmit je zwei mal zwei Freikarten fürVorstellungen am Donnerstag: „Hitler,ein Film aus Deutschland“ von Hans-Jürgen Syberberg (5. <strong>Mai</strong>., 16 Uhr) sowie„Paarungen“ von Michael Verhoeven(5.<strong>Mai</strong>, 18 Uhr). Ruft uns unter 0176 /233 754 88 an und sichert euch dieFreikarten!Eure <strong>filmab</strong>!-RedaktionDie <strong>filmab</strong>!-Redaktion: Johannes H., Juliane, Anne-Christin, Stefanie, Johannes B., Andy,Mandy, Emily, Michael, Friederike, Nina (v.l.)Bildnachweis: [jb] (S.2,4,5,7,8,9,13); filmkunstfest (S.6,7,12,14,15); credo:film (S.10,11); [stb] (S.6)<strong>Ausgabe</strong> 1<strong>filmab</strong>!


Inhalt/ Impressum 3InhaltRückblick: Schweizer Abend S. 8-9KinoseminarS.12-13Einblick: Filmkunstfestplakat S. 4-5Ausblick: Am Tag als Bobby Ewig S. 6-7Kombat Sechzehn S. 10-11Hitler- Ein Film aus Deutschland S. 14Alle meine Mütter S. 15ImpressumDie <strong>filmab</strong>! ist eine unabhängige Seminarzeitung des JMMV e.V. zum filmkunstfest.Leitung:Friederike Richter, Anne-Christin MookKontakt:Wismarsche Straße 126, 19055 SchwerinTel: 0176/ 233 754 88, E-<strong>Mai</strong>l: <strong>filmab</strong>@jmmv.deHomepage: http://www.<strong>filmab</strong>.jmmv.de/Herausgeber:<strong>Jugendmedienverband</strong> <strong>Mecklenburg</strong>-Vorpommern e.V.Budapester Straße 7, 18057 RostockV.i.S.d.P.:Friederike RichterRedaktion:Andy Limacher [al], Anne-Christin Mook [acm], Emily Koch[eko], Friederike Richter [fri], Johannes Barthen [jb], JohannesHaefke [joh], Juliane Schirmann [ju], Karen Obenauf [ko],Mandy Jochmann [maj], Michael Baumgart [mib],Nina Grob [ng],Bildredaktion:Johannes Barthen [jb]Layout:Stefanie Bolduan [stb], Mandy Jochmann [maj]Belichtung und Druck: c/w Obotritendruck, Münzstr. 3, 19055 SchwerinAuflage:350 Stück<strong>Ausgabe</strong>: 01/05Die Meinung der Autoren muss nicht mit der Meinung der Redaktion übereinstimmen.Wir danken und grüßen: Sozialwerk PRESSE-CLUB MV e.V., Matthias Baumgart, Falko Richter,Jugendverein Robin Hood e.V., c/w Obotritendruck, Terra Nord, FilmKunstFest- Büro,Landesjugendring MV e.V., youth.Cultures e.V. Neubrandenburg.<strong>filmab</strong>! <strong>Ausgabe</strong> 1


4Los,Fantasie!FilmkunstfestplakatGrößer ist es geworden, professionellerund internationaler: "Nach 15 Jahren istdas filmkunstfest Schwerin endgültig denKinderschuhen entwachsen". So lässt esunser KultusministerHans-RobertMetelmann in seinenGrußworten verlauten.Der "Teenager in den besten Jahren" (soHarald Ringstorff) putzt sich heraus, legtsein altes Federkleid ab. Zum Jubiläumpräsentiert sich das filmkunstfest ineinem rundum neuen Gewand.Genäht haben des Festes neueKleider <strong>Mai</strong>ka Kähning und MariaHagelstein,Kommunikationsdesigner an derHochschule Wismar.Fünf Studentengruppen entwickelten ineinem Projektseminar unter denFittichen der Professoren Arwed Vossund Henning Schellhorn ein neues"Corporate Design" für das gesamteFestival. Die beiden Frauen setzten sich"Unglaublich sauber undunsäglich seriös."im Wettbewerb mit ihrem Konzeptletztendlich gegen ihre Kollegen durch.Vom Logo bis zur Eintrittskarte entwikkeltendie Studentinnen ein neuesErscheinungsbild. DerAnspruch an Modernität undEinheitlichkeit waren dabeiwesentliche Kriterien.Und wie es so ist, wenn manerwachsen wird: Irgendwannsoll wohl Schluss sein mitSpiel, Spaß undSpannung. Die aktuelleKleidung gibt sich neuund sachlich.Ansprechensolldas Plakat, mitmöglichst wenigInformation,dafür vierfünftelnweißemRaum. Das


Filmkunstfestplakat 5Ein Blick auf das neue Filmkunstfestplakat- oder: Ist viel Raum Leere?ist dann der Blickfang. Und Leinwand fürdie eigenen Phantasien. Und Spiegel derkulturellen Vielfalt auf dem filmkunstfest.Mhm.Jeder soll sichangesprochen fühlen,doch niemandtut's. Der typischeFestivalgast wird sich vergeblich zwischenleger lümmelnden Liebespaar undMädchen mit Ringelstrumpf suchen. Obsich ein für gewöhnlich kulturabstinenterBürger durch achtzig Prozent Leere undsieben grell ausgeleuchtete Halbmenschenlocken lässt, bleibt fragwürdig.Aufmerksame Betrachter finden ihrenSchwan, abgestempelt und rund gemacht,auf einer umgefallenen Popcorntüte wieder- dem ewigen Synonym fürs spaßigeKino.Wo bleibt der Esprit im Bild, der Anreizbietet und Vorgeschmack auf den alljährlichenKulturhöhepunkt der Stadt? Hiergibt es Film und Kunst und Fest im dynamischenZusammenspiel zu entdecken."Das neue Design verdrängtdie Plakatkunst des Festivals."Der Teenager in seinen besten Jahrenbewegt sich doch; er hüpft und springt,singt und tanzt. Er sitzt nicht da mit verschränktemBein und guckt ins Leere.Das Plakat ist keinGesamtwerk mehr, oftkreiert von verschiedenstenKünstlern ausden jeweiligen Gastländern. Die kleine,feine Sparte der handgemachtenPlakatkunst wurde verdrängt. So ist eskein attraktiver Schmuck für Küchentüroder Schlafzimmerdecke mehr. Nur nochein gewöhnliches Poster, das alles bewerbenkönnte.Unauffällig, steril, geordnet. Harmlos,überschaubar, lieblos, kühl. Unglaublichsauber und unsäglich seriös kommt dasneue Filmkunstfestkostüm daher.Das bunte Frühlingskleid wurde ersetztdurch ein konformes Bankoutfit."Eine sich anschließende, von Eltern oftbefürchtete Pubertät nicht zu befürchten."(Metelmann)Schade.[ju]


6SF: Bobby EwigBobby Ewig und die Sachemit dem AtomkraftwerkDer Bau von Atomkraftwerken und dasNutzen des Stroms davon sind und bleibenumstrittene Dinge. Nicht nur in demkleinen Flecken Niemandsland irgendwozwischen Hamburg und der Nordsee, woein Atomkraftwerk gebaut wird.Wir befinden uns in einem alten, schäbigenHaus voller abgefahrener Bewohner,mit einem Riesendurcheinander undeiner Gemeinsamkeit: Sie alle haben,neben psychischen oder physischenProblemen, eine Abneigung gegenAtomenergie.In diese schräge Kommune willSozialpädagogin Hanne (Gabriela MariaSchmeide) mit ihrem pubertierendenSohn Niels (Franz Dinda) einziehen.Lars Jessen - RegisseurSich einzuleben ist jedoch für alle mitSchwierigkeiten verbunden. Und dannkommt da noch der Tag, an dem BobbyEwing... Ja, die Leute in dem Dorf müssenihr Leben überdenken und neue Wegefinden.Mit diesem Spielfilm ist dem deutschenRegisseur Lars Jessen ein herrlich schräger,bisweilen recht deftiger und schrulligerStreich gelungen - definitiv nichts fürMimosen und prüde Gesichter. Mit einereigenwilligen Kameraführung und derpassenden Musik dazu kommt der Filmals eine lebendig bunte Geschichte direktaus den 68ern zu uns. Da stört es kaum,wenn einige Details ziemlich unglaublichwirken, so zum Beispiel das sich sehrlangsam drehende Windrad mit der hellleuchtenden Glühbirne.Obwohl die ganze Thematik derAtomenergie einen tiefschürfendenHintergrund bildet, bleibt der Filmhumorvoll und ironisch. Man kann sagen,<strong>Ausgabe</strong> 1<strong>filmab</strong>!


SF: Bobby Ewig 7dass diese Gratwanderung zwischenWitz und Tiefgründigkeit souveränbegangen wird.Mit romantischen Bildern, lebendigenSzenen, Gags, Frische und Fröhlichkeitwirkt der Film jedoch zeitweiseüberfordernd. Es scheint, als wollteJessen alles von Liebesgeschichte überCharakterstudie bis hin zumAbenteuerfilm und politischemDokumentarkino in diese 89 Minutenhineinpacken. Deshalb fällt es mitunterschwer, überall mitzukommen, alle Bildervoll auszukosten und jeden Dialog aufzunehmen.Aber schliesslich scheitert der Genussdieses Filmes nicht daran und man kannsich auf jeden Fall an dem süffigenSpielfilm, der unsere Eltern Erinnerungenhervorkramen lässt und uns eine wildeHippie-Zeit widerspiegelt, kaum sattsehen. [ng]<strong>filmab</strong>! <strong>Ausgabe</strong> 1


SF: Kombat Sechzehn 11aufgehört etwas zu werden.”seine Freundin in Hessen zurücklassenund gerät in der neuen Heimat in denSog der rechtsradikalen Clique umThomas (Ludwig Trepte).Der Jugendliche passt sich erstaunlichschnell an seine vermeintlich neuenFreunde an. Er trinkt, er raucht undstimmt schließlich selbst in die rechtsradikalenChöre seiner Kameraden ein.Anfangs denkt Georg noch oft an dieerrungenen Siege bei derLandesmeisterschaft im Taekwondo. Ertrainiert zunächst ambitioniert weiter,verliert aber mehr und mehr dieDisziplin und prügelt schließlich nurnoch. Seine Veränderung widerstrebtihm aber innerlich zutiefst -der Zwiespalt wird von Bortolomäiüberzeugend auf die Leinwand gebracht.Allerdings geschieht Georgs Wandlungso schnell, dass die Realitätsnähe desFilms in Frage gestellt wird. Aber hat"Kombat Sechzehn" überhaupt denAnspruch realistisch zu sein? Die ästhetischeBildsprache spricht klar dagegen:Die hellen und bunten Aufnahmen desletzten Besuchs seiner alten Freundestehen im starken Kontrast zur düsterenSequenz seiner Rückfahrt nach Frankfurt(Oder). Von seinen alten Freunden enttäuscht,beginnt sich der Teenager miteiner Glasscherbe die Haare abzurasieren,während im Hintergrund einGewitter tobt.Die Geschichte baut eine ständigeSpannung auf, aber leider werden vieleHandlungsstränge zu schnell fallen gelassen.Das schwierige Verhältnis zwischenGeorg und seinem Vater wird zumBeispiel nur ansatzweise behandelt.Darüber hinaus tritt auf einmal ein möglicherneuer Mentor in sein Leben, derSozialarbeiter und Taekwondo-MeisterMartin, von dem man eine tragendereRolle erwartet hätte. Zu sehr fokussiertder Film den Konflikt mit fremdenfeindlichenTendenzen.Trotzdem bleibt "Kombat Sechzehn" einsehr sehenswerter Film, der durch seinespannungsgeladene Handlung und seinBildästhetik zu überzeugen vermag.[mib]+[al]<strong>filmab</strong>! <strong>Ausgabe</strong> 1


12KinoseminarWiderstand in D60 Jahre nach Kriegsende - Das war dasThema unter dem am Dienstag Vormittagzwei Kinoseminare für Schulklassenund andere Interessierte stattfanden.Bei dieser Veranstaltung gibt es zuersteine Einleitung zum Film, den mananschließend guckt. Danach wird überdie Thematik des Films diskutiert.Filmszene: Sophie Scholl -Die letzten TageIn diesem Jahr wurde das Hauptaugenmerkauf die Widerstandsbewegungen inDeutschland während des Zweiten Weltkriegesgerichtet. Einer der Filme war„Sophie Scholl - Die letzten Tage“ vonMarc Rothemund. Der Film setzt am18.02.1943 ein und dokumentiert denletzten Lebensabschnitt von SophieScholl, die am 21. 02. 1943 hingerichtetwurde. In eindrücklichen Bildern wirdder bewegende und mutige Kampf derjungen Frau geschildert, die in ihrem kurzenLeben sehr viel Zivilcourage bewies.Bemerkenswert waren neben der klassischenOrchestermusik auch die ruhigeKameraführung und die eindrücklichenNahaufnahmen. Ralf Schenk, Filmjournalistaus Berlin, moderierte die anschließendeDiskussion. Die noch Anwesendenbeteiligten sich mit mäßigem Interesse,da sie das Gesehene erst noch verarbeitenmussten. Die Diskussion kam nichtrecht in Schwung und beschränkte sichhauptsächlich auf technische und schauspiele-rischeLeistungen. Geschichtlichesim Kontext zu Aktuellem wurde leidernur oberflächlich behandelt. Währendder Diskussion hat sich erschreckenderweiseherausgestellt, dass es Schülerinnenund Schüler gibt, die den ZweitenWeltkrieg nicht in der Schule behandeln.Das wäre die Chance gewesen insGespräch über die ganzen Geschehnissezu kommen. Es ist allerdings fraglich, obdas direkt nach zwei Stunden aufwühlenderFilmgeschichte möglich ist, oder obein wenig Zeit vergehen muss, bevor dasGanze in der Schule noch einmal aufgearbeitetwerden kann. Die Klasse von FrauMaeder wird es auf jeden Fall tun, auchwenn sie dafür Anderes aus dem Lehrplanstreichen muss. Sie hat gegenüberder <strong>filmab</strong>! bekräftigt, dass sie es wichtigfindet solche Ereignisse im Unterricht zudiskutieren und aufzuarbeiten. „Manmuss dabei unwichtigere Themen ausdem Lehrplan streichen, wenn es nichtanders geht“, so Frau Maeder. Sie findetes äußerst schockierend, dass es Schulengibt, wo der Zweite Weltkrieg nichtUnterrichtsthema ist. Dieser Meinung istauch ihre Kollegin Frau Schlaghecke. Siewar schon zum zweiten Mal mit ihrerKlasse bei einem Kinoseminar. Ihre<strong>Ausgabe</strong> 1<strong>filmab</strong>!


KinoseminarVORHANG AUFfür das 15. Schweriner Filmkunstfest.Das CAPITOL-Team iststolz darauf, das renommierteFestival wieder begrüßen zu dürfen.FILM ABNina von der <strong>filmab</strong>!-Redaktion (r.) imGespräch mit Schülern und LehrernErwartungen an den Film mit dergeschichtlichen Aufklärung und den vielenHintergrundinformationen wurdenerfüllt. Ebenso war sie von den schauspielerischenLeistungen der Darstellerbegeistert. Sofrony Christow (19) wareiner der jugendlichen Zuschauer, auchihm hat der Film gefallen. Er kannte dieGeschichte von Sophie Scholl schon undfand vor allem ihre Motivation beeindruckend.„Ich fand es toll, dass sie vordem Gericht dann nicht einfach denSchwanz eingezogen hat“, so Sofrony. Erwar das erste Mal bei einem Kinoseminar,will aber nächstes Jahr wiederkommen.Wie ihm ging es auch den meistenanderen Besuchern des Kinoseminars. Siewerden sich im nächsten Jahr von einemweiteren spannenden Thema mitreißenlassen. Und vielleicht geht dieDiskussion dann weiter alsnur bis zur Filmmusik.[ng]+[joh]Wir freuen uns auf Ihre Anregungen.DEUTSCH-SCHWEIZERISCHEKOOPERATIONfür eine neue Ära in derGeschichte dieses traditionsreichenFilmpalastes. Unter neuerLeitung werden wir unser Bestesgeben, um das Haus in neuemGlanz erstrahlen zu lassen. Unddas nicht nur in architektonischerHinsicht – wir wollen demCAPITOL seinen angestammtenPlatz im kulturellen Leben derLandeshauptstadt zurückgeben.SPOT ANfür ein neues Programmverständniszwischen gehobenerUnterhaltung und Kunstfilmen,mit erweiterten Angeboten günstigerSchulvorstellungen, mitLesungen und Hörbuchpräsentationen,Konzerten, Kleinkunstveranstaltungen,Ausstellungenund Live-Übertragungen, alsTagungs- und Forums-Stätte undoffen für alle Ideen, die vonInstitutionen, Unternehmen undinteressierten Einzelpersonen anuns herangetragen werden.Dirk MattenklottTheaterleiterMichael PawlowskiGeschäftsführerTel.: (03 85) 59 18 018. E-<strong>Mai</strong>l: info@das-capitol.dewww.das-capitol.de<strong>filmab</strong>!


14SP: Hitler - Ein Film aus DeutschlandHans-Jürgen Syberberg„Gut sein. In einer ganzanderen Dimension.“Daran arbeitet Hans-Jürgen Syberbergmit dem Mut eines Weltverbesserersund durch die Kraft der Poesie.Der in Vorpommern geborene Regisseur,Drehbuchautor und Produzent hat mitseinen Filmen über DeutschlandsGrenzen hinweg Kultstatus erreicht. FürSyberberg ist das noch lange kein Grund,bei der Ehrung seines Lebenswerks inBrüssel anwesend zu sein. Statt Rummelund Öffentlichkeit bevorzugt er denEinsatz für seinen GeburtsortNossendorf, baut den Herrenhof derEltern wieder auf, sammelt Spenden fürden Erhalt der Kirche und verbindetParis per Video mit der Provinz.Syberberg ist anders. Wer auf seineHomepage gelangt, bekommt nicht das,was man von der Internetpräsentationeines Regisseurs erwartet. Aufwww.syberberg.de finden sich alleBestandteile der traditionellenInternetpräsentation, doch bei ihm istweder die Biographie, noch dieFilmographie oder das Tagebuch inirgendeiner Weise Standard. Alles istanders. So anders wie Syberbergs siebenstündigesWerk über Hitler."Hitler - Ein Film aus Deutschland"bricht in seinen vier Teilen konsequentmit den Konventionen des narrativenKinos. Wo andere Filme versuchen,sich als Realität zu verkaufen, reflektiertder außerbildliche Erzähler beiSyberberg die Welt und den Film.Wenn andere Filme sich umRealitätsnähe bemühen, zeigt Syberbergdie Studiolichter am Rand des alsBühne inszenierten Bildraumes. Er verleihtseinem Film das Gewand einesTheaterstückes, lässt die Schauspielervor gemalten Hintergründen andereKünste zitieren und RequisitenRequisiten sein. Syberberg baut seineeigene Welt auf. Diese bewegt sich ineiner anderen Dimension. Und istgenau darin gut.Für "Hitler - Ein Film aus Deutschland"(5. <strong>Mai</strong>, 16.00 Uhr, Capitol 2) verlosenwir 2 mal 2 Karten.Einfach 0176/233 754 88 anrufen undein Feedback zur <strong>filmab</strong>! abgeben.[acm]<strong>Ausgabe</strong> 1<strong>filmab</strong>!


KF: Alle meine Mütter 15Von der Mücke zum Elefanten und Zurück"Halt ihren Kopf fest!", kreischt dieMutter der Neugeborenen Seraine. DerKurzfilm "Alle meine Mütter" von MeretNora Burger ist von besonderer Art.Die frischgebackene Mutter freut sichüber ihr Baby, ruft nach der Geburt ihreMutter und ihren Stiefvater an, die sichsofort auf den Weg zu ihr machen. Siehat gerade den Hörer aufgelegt, als ihreFreundin Veronika erscheint. Diese freutsich für ihre Freundin und deren Kind.Sie führen grade ein interessantesGespräch, da kommt auch schon derOpa, worauf der Vater, die Oma undnoch ein paar andere Verwandte eintreffen,die für ein heilloses Durcheinandersorgen und den Zuschauer teilweise verwirren.Dass das in dem Film störendwirkt, ist andererseits aber für den weiterenVerlauf des Filmes sehr wichtig:Sobald alle anwesend sind, beginnt einStreit zwischen den Männern, die deswegenvon den Frauen aufden Balkon verwiesenwerden. Aber es dauertnicht lange, bis auch dieFrauen sich in die Haarekriegen - und das wegenalten Kamellen oder kleinenLappalien, wie zumBeispiel: Wie halte ich denKopf des Kindes richtig?Der Streit der Frauen wirdimmer lauter und beleidigender,so dass eineSchwester das Fest derKonflikte beenden muss.Das ist die Rettung fürMutter und Kind die bereits genervtsind."Alle meine Mütter" ist ein vorzüglichamüsanter Kurzfilm; er ist mit sehr vielHumor und Ironie versehen, was ihnbesonders auszeichnet. Die Musik istetwas gewöhnungsbedürftig, zieht allerdingsdie Handlung ins Lächerliche, weilsie nicht zu der Szene passt. Häufig sindin dem Film auch visualisierte Gedankender Mutter zu finden. Oft soll dies diehumorvollen Hirngespinste der Mutterzum Ausdruck bringen. Dieses ist einwichtiges Element im Streifen, der vollvon Satire und Schwarzem Humor ist.Der Kurzfilm zeigt, über welcheKleinigkeiten sich der Mensch aufregt,und wie lustig und albern eigentlich Streitsein kann. Das Ende hingegen bringt ganzüberraschend wieder Normalität in denFilm und lässt den Streit über das Kindvergessen.[joh]<strong>filmab</strong>! <strong>Ausgabe</strong> 1


ProgrammMittwoch, <strong>4.</strong> <strong>Mai</strong> ‘0515:00 Uhr Schleswig-Holstein-Haus AusstellungseröffnungenAuto dans la nuitValérie Favre (CH)Galerie des MV Foto e.VNidwaldner GesichterFotografien von Melk Imboden (CH)16:30 Uhr Staatliches Museum AusstellungseröffnungSwiss MissVideokunst von acht schweizer Künstlerinnen19:30 Uhr Capitol 1 Eröffnungsveranstaltungmit dem Rap-Poeten Roger Stein (CH)Ehrenpreis “Goldener Ochse” andie SENTANA-Filmproduktion von Senta Bergerund Michael Verhoevenca. 20:00 Uhr Capitol 1 und 4 WettbewerbAm Tag als Bobby Ewing starbvon Lars JessenAlle meine Müttervon Meret Nora Burger (CH)ca. 22:00 Uhr Festivalzentrum “Der Wurm” EröffnungsempfangMusik Stefan WölflDonnerstag, 5. <strong>Mai</strong> ‘0515:00 Uhr Capitol 1 Film-IndianerOsceolavon Konrad Petzold15:00 Uhr Capitol 4 Länderreihe SchweizReise der Hoffnungvon Xavier Koller16:00 Uhr Capitol 2 SonderprogrammHitler, ein Film aus Deutschlandvon Hans-Jürgen Syberberg1. Teil Der Graf2. Teil Ein deutscher Traum3. Teil Ende des Wintermärchens<strong>4.</strong> Teil Wir Kinder der Hölle16:00 Uhr Capitol 3 Länderreihe SchweizClandestinsvon Denis Chouinard16.00 Uhr Capitol 5 WettbewerbAm Tag als Bobby Ewing starbvon Lars JessenAlle meine Müttervon Meret Nora BurgerDer Weg zu deinen Kinofreikarten: auf Seite 2!<strong>filmab</strong>! <strong>Ausgabe</strong> 1

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