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Urteile aus Sozial- und Mietrecht - Sozialverband Deutschland eV

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Nr. 9 / September 2011<br />

Ortsverband Ansbach<br />

Aktiver SoVD-Sommer<br />

Der Ortsverband Ansbach traf sich im Juni zur Jahreshauptversammlung <strong>und</strong> hielt erfolgreiche<br />

Wahlen ab. Bei einem Ausflug ins Fränkische Weinanbaugebiet verbrachten die Mitglieder bei<br />

herrlichem Wetter schöne gemeinsame St<strong>und</strong>en.<br />

Der Ortsverband Ansbach<br />

hielt am 10. Juni in der Gaststätte<br />

Augustiner seine Jahreshauptversammlung<br />

ab. Der<br />

wichtigste Programmpunkt<br />

der Versammlung waren die<br />

Wahlen, die erfolgreich durchgeführt<br />

wurden. Einige Funktionäre<br />

wurden einstimmig bestätigt,<br />

es ergab sich aber auch<br />

eine Änderung. Somit hat der<br />

Ansbacher Ortsverband eine<br />

neue stellvertretende Vorsitzende:<br />

Die Mitglieder haben<br />

ohne Gegenstimme Dagmar<br />

Cieslak in dieses Amt gewählt.<br />

Bestätigt wurde der Vorsitzende<br />

Udo Weller, die Frauensprecherin<br />

Annemarie Weller<br />

<strong>und</strong> die Schatzmeisterin Rosi<br />

Weller. Dagmar Cieslak wird<br />

wie bisher zusätzlich auch das<br />

Amt der Schriftführerin wahrnehmen.<br />

Als Beisitzer wurden<br />

Siglinde Stone <strong>und</strong> Elisabeth<br />

Götz gewählt. Wiedergewählt<br />

wurden auch die beiden Kassenprüfer<br />

Giesela Guttenberger<br />

<strong>und</strong> Peter Guttenberger. In<br />

seinem Rechenschaftsbericht<br />

führte Vorsitzender Udo Weller<br />

an, dass die Mitgliederzahl<br />

des Ansbacher SoVD derzeit 96<br />

Personen beträgt. Schatzmeisterin<br />

Rosi Weller gab ihren Kassenbericht<br />

ab. Die Revisoren<br />

bestätigten der Vorstandschaft<br />

eine sparsame H<strong>aus</strong>haltsführung<br />

<strong>und</strong> beantragten die Entlastung<br />

des Vorstandes, die einstimmig<br />

erteilt wurde.<br />

Am Schluss der Sitzung bedankte<br />

sich der Vorstand bei<br />

den Mitgliedern für das ihm<br />

entgegengebrachte Vertrauen.<br />

Ausflug ins Fränkische<br />

Weinanbaugebiet<br />

Neben der erfolgreichen Jah-<br />

reshauptversammlungführte der Ortsverband Ansbach<br />

einen Ausflug durch. Bei<br />

herrlichem Wetter fuhren die<br />

SoVD-Mitglieder durch das<br />

Fränkische Weinanbaugebiet.<br />

In Bullenheim kehrten sie zum<br />

Mittagessen in die Weinparadiesscheune<br />

ein. Nach der kulinarischen<br />

Stärkung stand am<br />

Nachmittag die kleine Gartenschau<br />

auf dem Programm. Bei<br />

der Besichtigung erfreuten sich<br />

die Ausflügler an den w<strong>und</strong>erbaren<br />

Pflanzen <strong>und</strong> der schönen<br />

Anlage.<br />

Müde von den vielen Eindrücken<br />

<strong>und</strong> der vielen frischen<br />

Luft fuhr die SoVD-Gruppe<br />

mit dem Bus weiter nach Hechelbach.<br />

Dort stärkten sie sich<br />

mit einem guten Glas Wein <strong>und</strong><br />

einer schmackhaften Brotzeit<br />

<strong>und</strong> ließen die Erlebnisse des<br />

Tages revue passieren.<br />

Von der Brücke <strong>aus</strong> hatten die Ansbacher SoVD-Mitglieder einen schönen Ausblick.<br />

Ortsverband München<br />

Schöne Fahrt ins Frankenland<br />

Der Sommer<strong>aus</strong>flug des Ortsverbandes München ging diesmal zur Fränkischen Seenplatte.<br />

Nach einem „süßen“ Zwischenstopp stand eine Schifffahrt auf dem Programm.<br />

Gut gelaunt starteten die<br />

SoVD-Mitglieder von München<br />

<strong>aus</strong> in Richtung Seenplatte.<br />

Der erste Zwischenstopp<br />

wurde in Hilpoltstein<br />

eingelegt <strong>und</strong> sorgte für süße<br />

Überraschungen, denn die<br />

Reiseteilnehmer besichtigten<br />

eine Pralinenfabrikation.<br />

Natürlich gab es neben vielen<br />

interessanten Details zur<br />

Herstellung auch Kostproben<br />

zum Naschen. Gestärkt<br />

Landesverband<br />

Bayern L<br />

durch Schokolade wurde die<br />

Fahrt fortgesetzt zum Großen<br />

Brombach-See. In Ramsberg<br />

kehrte die Gruppe zum Mittagessen<br />

ein. Danach kamen<br />

die Ausflügler in den Genuss<br />

einer Schifffahrt auf dem großen<br />

Brombachsee – <strong>und</strong> zwar<br />

auf einem Fahrgast-Trimaran.<br />

Der Trimaran ist ein besonderes<br />

Schiff, das sich durch<br />

geringen Tiefgang <strong>und</strong> hohe<br />

Geschwindigkeit <strong>aus</strong>zeichnet.<br />

Für die SoVD-Mitglieder war<br />

es ein großartiges Erlebnis mit<br />

dem Trimaran zu fahren.<br />

Froh gelaunt machten sich<br />

die Mitglieder schließlich auf<br />

den Heimweg. Es war das erste<br />

Mal, dass die SoVDler von<br />

einer Dame chauffiert wurden.<br />

Der 1. Vorsitzende, Walter<br />

Raßbach, bedankte sich im<br />

Namen der Mitglieder bei der<br />

Busfahrerin Silvia Bauch, die<br />

hervorragend fuhr.<br />

E-Mail: info@sovd-by.de<br />

Internet: http://www.sovd-by.de<br />

Sprechst<strong>und</strong>en:<br />

montags bis donnerstags von 8 bis 12 Uhr<br />

<strong>und</strong> nach Vereinbarung<br />

Sprechzeiten für die Landesrechtschutzabteilung:<br />

mittwochs von 9 bis 12 Uhr<br />

Landesgeschäftsstelle: Thalkirchner Straße 76/II · 80337 München · Tel. (0 89) 5 30 75 08-0 · Fax (0 89) 54 37 91 06<br />

Die Ausflügler besuchten auch die kleine Gartenschau.<br />

Ortsverband Erding<br />

Der Patient<br />

im Mittelpunkt<br />

Seite 13<br />

Für eine Stärkung der Rechte von Patientinnen <strong>und</strong> Patienten<br />

diskutierten die Mitglieder des SoVD-Ortsverbandes Erding<br />

<strong>und</strong> Umgebung am 11. Juni im Gasthof Mayr-Wirt in Erding.<br />

Willi Scheib, Vorsitzender des Ortsverbandes Erding <strong>und</strong> der<br />

Beiratsvorsitzender der AOK-Direktion Erding, referierten <strong>aus</strong><br />

aktuellem Anlass zum Thema Patientenrechte. Scheib ging zunächst<br />

auf die Historie ein. Erste Ansätze begannen 2002 mit<br />

der Vorlage einer „Patientencharta“, um Patientenrechte in eine<br />

einheitliche Regelung zusammenzuführen. Ende März 2011 hat,<br />

basierend auf dem Koalitionsvertrag, der Patientenbeauftragte<br />

der B<strong>und</strong>esregierung Wolfgang Zöller (CSU) das Gr<strong>und</strong>lagenpapier<br />

„Patientenrechte in <strong>Deutschland</strong>“ vorgestellt. Kritik äußerte<br />

Scheib daran, dass der vorliegende Entwurf ein „Artikelgesetz“<br />

vorsehe <strong>und</strong> nicht ein „Gr<strong>und</strong>sätzegesetz“, das die Patientenrechte<br />

einheitlich in einem Gesetz zusammenführe. Trotzdem sei die Zielsetzung<br />

richtig <strong>und</strong> mit den Forderungen des SoVD weitgehend<br />

vereinbar. Dieser hat die B<strong>und</strong>esregierung zu einer durchgreifenden<br />

Stärkung der Patientenrechte aufgerufen, denn Patienten in<br />

<strong>Deutschland</strong> sind tagtäglich zahlreichen Problemen <strong>aus</strong>geliefert –<br />

oft hilflos. „Es besteht ein massiver Handlungsbedarf, um die Interessen<br />

der Patientinnen <strong>und</strong> Patienten in den Mittelpunkt unseres<br />

Ges<strong>und</strong>heitswesens zu rücken“, betonten die Vortragenden. Zu<br />

den Forderungen gehören, so Scheib, unter anderem die Wahrung<br />

der Würde <strong>und</strong> der Privatsphäre, die Patientenautonomie über Diagnostik<br />

<strong>und</strong> Behandlung, die umfassende <strong>und</strong> fälschungssichere<br />

Dokumentation, durchgehende Einsichtsrechte, ein Fehlerregister<br />

<strong>und</strong> eine Neuordnung der Schadenersatz- <strong>und</strong> Schmerzensgeldregelung;<br />

außerdem zivilrechtliche <strong>und</strong> sozialrechtliche Verbesserungen<br />

wie der barrierefreie Zugang zu Arztpraxen. Es reiche nicht<br />

<strong>aus</strong>, dass alle Aktionäre des Ges<strong>und</strong>heitswesens ständig behaupten<br />

„der Patient steht im Mittelpunkt allen Handels“, dem müssten<br />

auch rechtlich nachvollziehbare Taten folgen.


Seite 14 BAYERN<br />

Nr. 9 / September 2011<br />

Termine<br />

Ortsverband Lauf-Röthenbach / Pegnitz<br />

Die Sprechst<strong>und</strong>e findet jeweils freitags von 15.30 bis 18 Uhr<br />

in der Geschäftsstelle statt.<br />

Die Mitgliederversammlungen finden um 15 Uhr im Vereinslokal<br />

statt – Termine: 1. Oktober <strong>und</strong> 25. November.<br />

Kaffeekränzchen jeweils 14 Uhr im Vereinslokal Grünthal – Termine:<br />

13. September, 11. Oktober, 15. November <strong>und</strong> 6. Dezember.<br />

17. September: Tagesfahrt Haibach – Adler.<br />

15. Oktober: Herbstfahrt.<br />

29. Oktober: Ehrenabend ab 18 Uhr im Floraheim.<br />

13. November: Volkstrauertag am Friedhof.<br />

11. Dezember, ab 13.30 Uhr: Jahresabschluss- <strong>und</strong> Weihnachtsfeier<br />

in der Stadthalle.<br />

Ortsverband Ingolstadt<br />

Die öffentlichen Sprechzeiten finden jeweils jeden 1. <strong>und</strong> 3.<br />

Montag im Monat von 9.30 bis 13.30 Uhr im Bürgerh<strong>aus</strong> „Neuburger<br />

Kasten“, Fechtgasse 6, statt. Weitere Informationen an<br />

den Sprechtagen unter Tel.: 0841 / 3 05 28 38.<br />

September: Herbst<strong>aus</strong>flug.<br />

Termine für weitere Mitgliederversammlungen: 9. September,<br />

14. Oktober <strong>und</strong> 11. November.<br />

4. Dezember, ab 14 Uhr: Adventsfeier.<br />

Ortsverband München<br />

Die monatlichen Versammlungen finden jeweils um 15 Uhr an<br />

folgenden Terminen statt: 17. September (mit Vortrag), 15. Oktober,<br />

12. November (Vorbereitung Jahresabschlussfeier).<br />

Weitere Termine sind:<br />

24. September, 8 Uhr: Herbst<strong>aus</strong>flug; Infos folgen.<br />

17. Dezember, 14 Uhr: Jahresabschlussfeier.<br />

Versammlungslokal ist das Restaurant Zirbelstuben im Ostbahnhof,<br />

Orleansplatz 10. Auskünfte unter Tel.: 089 / 7 85 49 61.<br />

Ortsverband Erding<br />

17. September: Tages<strong>aus</strong>flug Burg Hohenzollern <strong>und</strong> Blautopf.<br />

22. Oktober, 14.30 Uhr: Kameradschaftsnachmittag, Gasthof<br />

Mayr-Wirt, Erding.<br />

13. November, 9 Uhr: Volkstrauertag.<br />

2. Dezember, 16 Uhr: Jahresabschluss- <strong>und</strong> Weihnachtsfeier mit<br />

Jubilarehrung im Gasthof zur Post.<br />

Ortsverband Lautertal<br />

Die Sprechst<strong>und</strong>e findet von 15 bis 16.30 Uhr im ev. Gemeindeh<strong>aus</strong><br />

Unterlauter statt – Termine: 1. September, 6. Oktober,<br />

3. November <strong>und</strong> 1. Dezember.<br />

Die Frauennachmittage finden jeweils um 15 Uhr in der Gaststätte<br />

„Deutsches Reich“ in Oberlauter zu folgenden Terminen<br />

statt: 11. September, 9. Oktober <strong>und</strong> 13. November.<br />

Vorstandssitzungen finden am 7. September <strong>und</strong> 2. November<br />

jeweils um 20 Uhr im Bergstüble in Neukirchen statt.<br />

17. September: Tages<strong>aus</strong>flug nach Riedenburg <strong>und</strong> Abensberg<br />

24. September, 14.30 Uhr: Mitgliederversammlung im Gasth<strong>aus</strong><br />

„Zur Schnepfe“ in Tiefenlauter.<br />

19. November: Voradventliche Feier im TTC Sportheim.<br />

3. Dezember: Jahresabschlussfeier.<br />

Ortsverband Rehau<br />

Der Sprechtag findet in jedem zweiten Monat, jeweils am zweiten<br />

Donnerstag von 14 bis 16 Uhr, im Rath<strong>aus</strong> Rehau statt. Der<br />

nächste Termin ist der 8. September.<br />

Ortsverband Bayreuth<br />

Jeden 2. Freitag im Monat, 14.15-16.15 Uhr, Versammlung mit<br />

Sprechtag im Gasthof Schwenk, Pottensteiner Str. 12, Bayreuth.<br />

Die Geschäftsstelle Weiden wurde im Juni 2011 aufgelöst.<br />

Bei Anfragen zur Beratung wenden Sie sich bitte an:<br />

SoVD Nürnberg: Rechtsschutzsekretariat für Mittel-, Unter-<br />

<strong>und</strong> Oberfranken, Trödelmarkt 27-29, 90403 Nürnberg,<br />

Tel./Fax: 0911 / 22 68 72, Elfriede Schreiner <strong>und</strong> Sabine Tittus.<br />

SoVD München: Landesrechtsabteilung für Oberbayern<br />

/ Schwaben <strong>und</strong> Oberpfalz, Bodenehrstr. 20, 81373 München,<br />

Tel.: 089 / 53 05 27, Fax: 089 / 54 37 91 06, Claudia Henze<br />

<strong>und</strong> Christiane Leuthold.<br />

Informationspflicht in Baden-Württemberg <strong>und</strong> Bayern verabsäumt<br />

Erwerbslosenverein wirft<br />

Jobcentern Rechtsbruch vor<br />

Harald Thomé, Vorsitzender des Erwerbslosen- <strong>und</strong> <strong>Sozial</strong>hilfevereins Tacheles <strong>aus</strong> Wuppertal<br />

<strong>und</strong> Referent für Arbeitslosenrecht hat im Juni 2011 bei 135 Jobcentern in Bayern <strong>und</strong> Baden-<br />

Württemberg Anträge nach dem Informationsfreiheitsgesetz (IFG) gestellt.<br />

Nach diesem Gesetz hat jeder<br />

Bürger einen Anspruch auf<br />

Weitergabe von amtlichen Informationen<br />

von B<strong>und</strong>esbehörden.<br />

Das IFG hat zum Ziel, das<br />

Vertrauen zwischen Staat <strong>und</strong><br />

Bürgerinnen <strong>und</strong> Bürgern zu<br />

stärken, indem<br />

öffentliches<br />

Verwaltungshandelntransparenter<br />

<strong>und</strong> nachvollziehbarer<br />

gemacht wird. Soweit die Theorie,<br />

die mit der Hartz- IV-Realität<br />

nicht allzu viel gemein hat.<br />

Harald Thomé hat sich zur<br />

Aufgabe gemacht, in Sachen<br />

Hartz IV behördliche Verwaltungsanweisungen<br />

ans Licht<br />

der Öffentlichkeit zu bringen<br />

<strong>und</strong> somit das Behördenhandeln<br />

für Betroffene <strong>und</strong> deren<br />

Berater transparenter zu machen.<br />

Der Verein Tacheles hat<br />

2006 bereits in Sachen IFG b<strong>und</strong>esweit<br />

Aufsehen erlangt, weil<br />

er gegen die B<strong>und</strong>esagentur für<br />

Arbeit geklagt <strong>und</strong> sie dazu gezwungen<br />

hat, ihre internen Weisungen<br />

zum Arbeitslosengeld<br />

im Internet zu veröffentlichen.<br />

Thomé hat im Juni 2011 bei<br />

135 Jobcentern in Bayern <strong>und</strong><br />

Baden-Württemberg Anträge<br />

nach dem Informationsfreiheitsgesetz<br />

gestellt <strong>und</strong> beantragt,<br />

dass diese Verwaltungs-<br />

Pflegeversicherung:<br />

Mündliches OK für den<br />

TÜV reicht nicht<br />

Der Medizinische Dienst der<br />

Krankenversicherung (MDK)<br />

darf die Noten für ein Pflegeheim<br />

nicht (hier im Internet)<br />

veröffentlichen, wenn die Bewohner<br />

<strong>und</strong> Betreuer zuvor<br />

nur (fern-)mündlich gefragt<br />

worden sind, ob sie mit der Absicht<br />

des MDK einverstanden<br />

sind, das Heim zu benoten. Das<br />

Gesetz regele eindeutig, so das<br />

<strong>Sozial</strong>gericht, dass die Betroffenen<br />

schriftlich ihr Einverständnis<br />

geben müssen. Das sei auch<br />

nach Meinung des Landesbeauftragten<br />

für Datenschutz<br />

un<strong>aus</strong>weichlich. Hier hatte sich<br />

die Heimleitung einer Einrichtung<br />

für Kurzzeitpflege gegen<br />

die Veröffentlichung des Ergebnisses<br />

des Besuchs gewandt<br />

– wohl auch, weil ihr die Note<br />

„befriedigend“ nicht gefiel (SG<br />

Münster, S 6 P 14 / 11).<br />

In 58 Fällen wurden<br />

die Anträge ignoriert<br />

anweisungen <strong>und</strong> Richtlinien<br />

zu den Unterkunftskosten, zum<br />

Bildungs- <strong>und</strong> Teilhabepaket,<br />

aber auch zur Erst<strong>aus</strong>stattung<br />

von Wohnraum <strong>und</strong> Bedarfen<br />

bei Schwangerschaft <strong>und</strong> Geburt<br />

an ihn her<strong>aus</strong>zugeben.<br />

Solche Informationen<br />

sind<br />

nach dem IFG<br />

unverzüglich,<br />

spätestens aber innerhalb eines<br />

Monats, her<strong>aus</strong>zugeben (§ 7<br />

Abs. 5 IFG). Diese Monatsfrist<br />

ist jetzt abgelaufen <strong>und</strong> die Ergebnisse<br />

sind so katastrophal,<br />

dass sie veröffentlicht werden<br />

müssen: In Bayern wurden 88<br />

Anträge gestellt, in 58 Fällen<br />

wurde überhaupt nicht geantwortet<br />

(65,9 %), in 11 Fällen<br />

wurden die begehrten Unterlagen<br />

vollumfänglich (12,5 %), in<br />

17 Fällen wurden<br />

teilweise<br />

oder unvollständigeUnterlagen<br />

her<strong>aus</strong>gegeben (19,3 %)<br />

<strong>und</strong> in 3 Fällen erbaten sich die<br />

Jobcenter eine Nachfrist.<br />

In Baden-Württemberg wurden<br />

47 Anträge gestellt, in 30<br />

Fällen wurde nicht geantwortet<br />

(63,8 %), in 13 Fällen wurden<br />

die begehrten Unterlagen<br />

vollumfänglich weitergegeben<br />

(27,6 %), in 4 Fällen wurden<br />

Hartz IV: Während<br />

Ersatzfreiheitsstrafe<br />

kein Geld vom Jobcenter<br />

Zahlt ein Verurteilter<br />

die verhängte Geldstrafe<br />

nicht, so kann<br />

er eine Ersatzfreiheitsstrafeaufgebrummtbekommen.<br />

In dieser Zeit<br />

besteht kein Anspruch<br />

auf Hartz-<br />

IV-Leistungen,<br />

weil es nicht<br />

möglich ist, „eine<br />

mindestens dreistündige<br />

tägliche Erwerbstätigkeit<br />

auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt<br />

aufzunehmen“. Das<br />

B<strong>und</strong>essozialgericht bestätigte<br />

diese Auffassung eines Jobcenters<br />

<strong>und</strong> auch die Rückforderung<br />

während der Haft geleisteter<br />

Zahlungen. Der Mann<br />

hätte seine Aufnahme in die<br />

Justizvollzugsanstalt mitteilen<br />

müssen. Was er nicht tat, weil er<br />

Tacheles bereit säumige<br />

Jobcenter zu verklagen<br />

teilweise oder unvollständige<br />

Unterlagen weitergegeben<br />

(8,5 %).<br />

Demnach haben 88 Jobcenter<br />

trotz eindeutiger Rechtslage<br />

nicht auf die Anfrage reagiert.<br />

„Bei 65,1 % der IFG-Anträge<br />

sind die Jobcenter ihren gesetzlichen<br />

Verpflichtungen auf<br />

Informationsweitergabe überhaupt<br />

nicht nachgekommen.<br />

Eine solch niederschmetternde<br />

Bilanz von Rechtsmissachtung<br />

ist leider bei Hartz-IV-Behörden<br />

üblich“, resümiert Thomé.<br />

„Andererseits haben sich auch<br />

einige Jobcenter unverzüglich<br />

gemeldet, die begehrten Unterlagen<br />

sofort weitergegeben<br />

<strong>und</strong> zuvorkommend verhalten,<br />

leider waren das deutlich zu<br />

wenige“, so Thomé weiter. Thomé<br />

hat alle säumigen Jobcenter<br />

aufgefordert,<br />

ihren Verpflichtungennachzukommen.<br />

Sollte dies nicht erfolgen,<br />

wird er die betreffenden Jobcenter<br />

der Öffentlichkeit vorstellen<br />

<strong>und</strong> den B<strong>und</strong>esbeauftragten<br />

für Informationsfreiheit, Peter<br />

Schaar, einschalten. „Wenn das<br />

auch nicht auf Resonanz trifft,<br />

werde ich die dann noch säumigen<br />

Jobcenter verklagen“, kündigt<br />

Thomé schon mal an.<br />

<strong>Urteile</strong> <strong>aus</strong> <strong>Sozial</strong>- <strong>und</strong> <strong>Mietrecht</strong><br />

der Meinung war, dass eine Ersatzfreiheitsstrafe<br />

„kein Aufenthalt<br />

in einer Einrichtung<br />

zum Vollzug richterlich angeordneterFreiheitsentziehung“<br />

sei; bei Zahlung<br />

der Geldstrafe hätte er ja<br />

auch weiter seine Leistungen<br />

bekommen (BSG,<br />

B 4 AS 128 / 10 R).<br />

Eigenbedarf: Kommt<br />

die Tochter zurück,<br />

muss die Mieterin weichen<br />

Erklärt ein Vermieter einer<br />

Mieterin, dass sie ihre 42qm-<br />

Einzimmerwohnung verlassen<br />

müsse, weil seine Tochter nach<br />

einem längeren Neuseelandaufenthalt<br />

nach H<strong>aus</strong>e kommt,<br />

um ihr Studium fortzuführen,<br />

so hat er <strong>aus</strong>reichend dargetan,<br />

dass er ein berechtigtes Interesse<br />

daran hat, sein Eigentum<br />

nun (wieder) von einem Familienmitglied<br />

bewohnen zu lassen<br />

(BGH, VIII ZR 317 / 10). wb

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