1 Begrüßung des Neugeborenen Ein vergessener Reichtum der ...
1 Begrüßung des Neugeborenen Ein vergessener Reichtum der ...
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Hanna Strack, Pastorin i. R., Pinnow/Schwerin www.hanna-strack.de<br />
o<strong>der</strong> selbst gemachte an<strong>der</strong>e Sachen.<br />
http://data.communityhost.de/doula/users/665438036/uploads/birgit_plazentaabdruck_080207.jpg<br />
Beim Abschneiden von <strong>der</strong> Nabelschnur (Dörte Bester: Körperbil<strong>der</strong> <strong>der</strong> Bibel, S. 139) gute<br />
Worte und wünsche die sumerische Gottheit Nungalsagt von sich.<br />
„I know the good word for cutting the cord by a reed, decreeing the fate“<br />
<strong>Ein</strong>e Klinik-Hebamme in Schwerin sagt:<br />
In diesem Tourismus gibt es kein Ritual, um das Neugeborene zu begrüßen.<br />
Ich lobe die Frau, sage das Geschlecht an und die Uhrzeit. Ich gratuliere nicht vor <strong>der</strong><br />
Nachgeburt, denn sie gehört dazu. Das muss eigentlich die Hebamme selbst machen, nicht die<br />
Kollegin. Es ist ein schöner Moment.<br />
Aus einem Hebammenroman (Tanja Wekwerth: Das Haus <strong>der</strong> Hebamme, Augsburg 2004, S. 46):<br />
Himmel und Erde.<br />
Der Morgen, <strong>der</strong> Mittag, <strong>der</strong> Abend, <strong>der</strong> Wind.<br />
Ich segne dich, mein liebes Kind.<br />
Dabei hält die Hebamme das Kind zum Himmel hoch. Und in alle Richtungen.<br />
Paar und Familie:<br />
Karikatur von Heike Wiechmann www.wiechmann-illustration.de<br />
Mütter erzählen:<br />
Wir hatten eine wun<strong>der</strong>bare Hausgeburt, Mats ist innerhalb einer Wehe geboren und wurde<br />
hinterher gleich im Geschwisterkreis begrüßt, gebadet und angekleidet. Die Hebamme sprach<br />
den Segen und wir haben mit Sekt und Saft auf Mats angestoßen. <strong>Ein</strong>e Woche später auch ein<br />
paar nette Nachbarn zu einer kleinen Feier eingeladen. Die wun<strong>der</strong>bare Herbstsonne, unsere<br />
kleine große Familie, Briefe und Gratulationen gab uns viel Kraft und einen guten Start.<br />
Meine jüngeren Kin<strong>der</strong> hatten jeweils eine spezielle <strong>Begrüßung</strong>: wir haben die Kin<strong>der</strong> mit ins<br />
Geburtshaus genommen, wo sie in <strong>der</strong> Begleitung einer lieben Freundin die Geburt ihres<br />
Geschwisters abgewartet haben (und so auch ihre erste Nacht durchgemacht haben). Als Finja<br />
bzw. Mena geboren war, hat das jeweils jüngste Kind eine wun<strong>der</strong>schöne Kerze reingetragen und<br />
so das neue Familienmitglied begrüßt. Alle standen dann ganz ehrfürchtig um mich und das<br />
Baby, auch wenn sie vorher noch so aufgeregt waren. Wenn eines <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> gewollt hätte, hätte<br />
sie jeweils auch abnabeln dürfen, aber das haben sie dann doch lieber meinem Mann überlassen.<br />
Ist Ostpreußen: Das Neugeborene wird im Kreis <strong>der</strong> Familie weitergereicht, je<strong>der</strong> gibt ihm<br />
einen Kuss.<br />
Puller-Party: Partner bringt Schnaps in die Klinik o<strong>der</strong> feiert mit Freunden zuhause<br />
An<strong>der</strong>e <strong>Begrüßung</strong>en:<br />
- Vater nimmt das Neugeborene auf den Arm und Sagt: „Ich bin dein Papa!“<br />
- <strong>Ein</strong>e Landwirtin/Gutsfrau hat eine Festtafel gedeckt und nach <strong>der</strong> Geburt alle Angestellten,<br />
Nachbarn ect. zum Festessen eingeladen, sie selbst war mit dem Baby auch dabei. (Bericht von<br />
einer Hebamme in Altglienicke)<br />
- Die Geburtsglocke läuten lassen (Tel: 04322 4014 um 8 Uhr am Werktag alle drei Glocken <strong>der</strong><br />
Gemeinde)<br />
- Name <strong>des</strong> Kin<strong>des</strong> wird ganz groß auf <strong>der</strong> Hauswand ausgehängt o<strong>der</strong> ein bunter Storch auf<br />
dem Dach<br />
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