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<strong>Halchter</strong>s Dorfentwicklung alsdemokratischeGemeinschaftsaufgabeErläuterungsbericht zur Bewerbung der Ortschaft<strong>Halchter</strong>/ Stadt Wolfenbüttelim Kreiswettbewerb 2008 „Unser Dorf hat Zukunft“


1. AllgemeinesDie Beratungen des neuen Flächennutzungsplanes sowiedes Bebauungsplanes „Südlich Alter Holzweg“ im Ortsrathaben das große Interesse der <strong>Halchter</strong>aner an der Entwicklungihres Dorfes dokumentiert. Zahlreiche Anregungengingen zu diesen Planungen ein. Es wurde heftig,teilweise auch konträr, in den stets sehr gut besuchten Sitzungenim Dorfgemeinschaftshaus diskutiert.<strong>Halchter</strong>, einDorf , in demgern diskutiertwirdDas Interesse der <strong>Halchter</strong>aner an ihrem Dorf dokumentierenaber auch zahlreiche Aktivitäten, die seit der vergangenenTeilnahme am Kreiswettbewerb im Jahr 2002 imDorf stattgefunden haben. Auf diese Aktivitäten werdenwir im Rahmen des Erläuterungsberichts noch genauereingehen.Mit dem Erstellen und der Präsentation des Erläuterungsberichtszum Kreiswettbewerb beginnt im Dorf gleichzeitigein Prozess, der die Überschrift „Dorfentwicklung alsdemokratische Gemeinschaftsaufgabe“ trägt.Die Teilnahme am Wettbewerb ist quasi die erste Stufeeiner zunächst auf drei Jahre angelegten Entwicklungsplanung,an der nicht nur der Ortsrat sowie die Vereinsvertreterbeteiligt werden, sondern die gesamte Dorfgemeinschaft.Weitere Inhalte der auf fünf Phasen angelegtenDorfentwicklungsplanung werden unter anderem sein:<strong>Halchter</strong>,ein Dorf,das sichpositiventwickelnwill2


Umfrage in der Bevölkerung, Erarbeitung von Planungszielenin Arbeitsgruppen, Zusammentragen und Vorstellender Ergebnisse, Zielvereinbarungen für konkrete Maßnahmenabschließen, Umsetzen der Maßnahmen, Auswertungdes Prozesses im Rahmen des Dorfwettbewerbs 2010sowie anschließend Erarbeitung neuer Ziele. Auf dieseWeise soll Dorfentwicklung als permanente Aufgabe der<strong>Halchter</strong>aner Dorfgemeinschaft implantiert werden.Mit der Dorfentwicklungsplanung, die in dieser Form bishereinzigartig im Landkreis Wolfenbüttel ist, soll auch andie Dorferneuerung angeknüpft werden, die in den Jahren1986 bis 1992 in <strong>Halchter</strong> mit Erfolg durchgeführt wurde.Doch die Dorfentwicklungsplanung geht darüber hinaus.Sie will den demographischen Wandel einbeziehen, willdie Interessen und Wünsche der Einwohner an ein lebenswertesDorf <strong>Halchter</strong> erkunden und möglichst umsetzensowie eine Zukunftsperspektive für <strong>Halchter</strong> in Form einerAgenda erarbeiten, die in der täglichen Ortsratsarbeit oftzu kurz kommt.Obwohl sich <strong>Halchter</strong> seit der vergangenen Teilnahme2002 positiv weiterentwickelt hat, ist ein großes Problemgeblieben, an dessen Lösung der Ortsrat die zuständigenGremien jedes Jahr wieder erinnert: der Rückbau derHarzburger Straße, die in ihren bestehenden Dimensionendas Dorf in zwei Teile trennt. Ohne städtische Unterstützungist dieser dringend erforderlich Rückbau der ehemaligenBundesstraße 4 nicht zu realisieren.<strong>Halchter</strong>, einDorf, in demman sichGedankenüber dieZukunftmacht<strong>Halchter</strong>,ein Dorfmit einemnoch zulösendenProblem3


Erfüllt wurde dagegen ein Wunsch des Sportvereins undder Grundschule, der noch 2002 auf der Agenda stand: derBau einer Sporthalle. Da die Stadt kein Geld für einenNeubau bereitstellen konnte, hat die Dorfgemeinschaft einenleer stehenden Saal direkt neben der Grundschule inEigenleistung zu einer Gymnastikhalle umgebaut.<strong>Halchter</strong>,ein Dorf,das auchmal selbstetwaserledigt2. Geschichtliche Entwicklung<strong>Halchter</strong> ist ein Ortsteil der StadtWolfenbüttel und blickt auf eineüber 850-jährige Geschichtezurück. Archäologische Funde inder Gemarkung <strong>Halchter</strong> zeugenallerdings von einer Besiedelungbereits in der Jungsteinzeit. MarkantesWahrzeichen <strong>Halchter</strong>s ist die Windmühle amBungenstedter Turm, die auf Initiative der <strong>Halchter</strong>anerBevölkerung, die einen Förderverein gründeten, nicht nurvor dem Verfall gerettet werden konnte, sondern sogar zueiner besonderen Attraktion des Ortes ausgebaut werdenkonnte. Heutzutage finden an der Mühle regelrechteVolksfeste statt, wenn dort etwa zu Pfingsten der internationaleMühlentag begangen wird.Die umfangreiche Geschichte des Ortes istdokumentiert in einer Ortschronik, die -zumindest in der Stadt Wolfenbüttel bishereinzigartig - vor einigen Jahren, ebenfalls in<strong>Halchter</strong>, einDorf mit einereinzigartigenChronik4


Eigeninitiative eines Einwohners, auf den aktuellen Standgebracht wurde. Die Ortschronik, die alle Neubürger desDorfes als Geschenk erhalten, geht somit fast an die Neuzeitheran. Aktuelle Ergänzungen werden eingearbeitet,wenn die derzeitige Neuauflage vergriffen ist. Bis zu diesemZeitpunkt dient die umfangreiche und stets auf demaktuellen Stand befindliche Homepage des Ortes,www.halchter.de, quasi als „Zwischenspeicher“ für die aktuelleGeschichte des Ortes.<strong>Halchter</strong>, einDorf mitVergangenheitund Zukunft3. Lage im Raum<strong>Halchter</strong> ist seit 1974 ein Ortsteil der Stadt Wolfenbüttel.Aufgrund seiner Lage am südlichen Stadtrand und durch5


die stark befahrene Landesstraße von <strong>Halchter</strong> nach A-dersheim, die eine abtrennende Wirkung zum Stadtgebietdarstellt, kann <strong>Halchter</strong> im Gegensatz zum Beispiel zuGroß Stöckheim oder Linden als eigenständiger Ort wahrgenommenwerden. Versuche, diese Distanz durch einBaugebiet an der <strong>Halchter</strong>schen Straße (gegenüber denStadtwerken) zu verringern, konnten im Rahmen der Flächennutzungsplanungder Stadt erfolgreich abgewehrtwerden.<strong>Halchter</strong> wird dennoch ein neues Baugebiet erhalten undzwar im Südwesten des Ortes, direkt im Anschluss an dasletzte, 2001 vollendete Baugebiet <strong>Halchter</strong>-Nord-West.Durch dieses neue Baugebiet, mit dessen Realisierungnoch in diesem Jahr begonnen werden soll, erfährt der Ort<strong>Halchter</strong>,ein Dorf,das sichauf neueEinwohnerfreut6


eine sinnvolle Abrundung, so dass der Ort künftig nochkompakter wirken wird.Durch die Lage des neuen Baugebiets erfährt auch derDorfkern rund um das Dorfgemeinschaftshaus, Feuerwehrgerätehaus,Kindergarten und Sportanlage eine Aufwertung,da dieses Gebiet, das möglichst noch durch einenDorfplatz ergänzt werden soll, sich nun wirklich im Zentrumdes Dorfes befindet. Außerdem wird die stringenteDorfentwicklung mit klarer funktionaler Gliederung konsequentfortgesetzt.<strong>Halchter</strong>,ein Dorfmit klarerAufteilungDie Entwicklung des über 850-jährigen Dorfes ist heutzutageimmer noch gut sichtbar. Die Entwicklung der Ortschaftbegann in dem Gebiet östlich der heutigen HarzburgerStraße mit seinerzeit überwiegend landwirtschaftlichgenutzten Hofstätten beziehungsweise ergänzenden Einrichtungendazu.Dieses so genannte Altdorf hat bis zum heutigen Tag seinenCharakter als Mischgebiet mit hauptsächlich landwirtschaftlicherNutzung behaupten können. Erfreulich ist,dass Umnutzungen nicht mehr benötigter Scheunen erfolgenkonnten. So hat sich im Altdorf der Reitverein ausgebreitet.Und eine nicht mehr benötigte Scheune wurde inEigenleistung von der Dorfgemeinschaft in eine Sporthalleumgestaltet. Im Altdorf befinden sich zudem die meistender Baudenkmale, über die <strong>Halchter</strong> verfügt, und die gutvon ihren Besitzern gepflegt wurden.<strong>Halchter</strong>, einDorf mitaktiver Landwirtschaft7


Ab 1825 weitete sich der Ort auch auf der westlichen Seitender Harzburger Straße aus. Zu nennen sind die so genannteAnbauersiedlung (bis 1930 bebaut), die Siedlerstraße(bis 1965), die Bötelsiedlung (bis 1970) unddas bereits erwähnte Neubaugebiet <strong>Halchter</strong> Nord-West,das von 1993 bis 2001 bebaut wurde.<strong>Halchter</strong>, einDorf mitkontinuierlicherEntwicklung<strong>Halchter</strong>,ein Dorfmit vielenBetriebenNicht unerwähnt bleiben darf an dieser Stelle die Entwicklungeines eigenen Gewerbegebietes (seit 1984)8


am nördlichen Ortseingang, beginnend mit dem AutohausBormann sowie der TÜV-Station. Das Gewerbegebiet „ImSommerfeld“ mit 40 Betrieben und mehreren hundert Arbeitsplätzenbietet auch vielen <strong>Halchter</strong>anern einen ortsnahenArbeitsplatz, entspricht somit durchaus dem Ideal vomWohnen und Arbeiten an einem Ort, der ansonsten in Dörfernkaum noch zu finden ist. Auch angesichts der steigendenBenzinpreise ist das Gewerbegebiet für <strong>Halchter</strong>sicherlich ein nicht zu gering zu bewertender Vorteil, zumalder Ort dadurch auch einen Beitrag in Form von Gewerbesteuereinnahmenfür die Stadt leistet. Das Gewerbegebietsorgt zudem für keine störenden Emissionen. DasGebiet stellt somit eine hervorragende Ergänzung zum ansonstenhauptsächlich durch Wohnen geprägten Ort dar.Die im Gewerbegebiet vorhandenen Betriebe dienen nichtder Versorgung der <strong>Halchter</strong>aner, sondern beziehen ihreKundschaft aus der gesamten Umgebung. Für die Versorgungmit den Produkten des täglichen Bedarfs ist <strong>Halchter</strong>geradezu ideal aufgestellt. Ein Bäcker sorgt für die frischenBrötchen und das Brot. Ansonsten befindet sich infußläufiger Anbindung mit Real ein Einkaufszentrum, dasauch von älteren Menschen problemlos erreicht werdenkann, da auch eine direkte Busanbindung besteht. <strong>Halchter</strong>verfügt zudem über eine eigene Tankstelle sowie dreiGastwirtschaften.<strong>Halchter</strong>,ein Dorf,in demman lebenund arbeitenkann<strong>Halchter</strong>, einDorf mit guterInfrastruktur9


4./5. Lokale Agenda, Leitbild,Planungskonzepte zurDorfentwicklungWie bereits in der Einleitung zu diesem Erläuterungsberichterwähnt, hat in <strong>Halchter</strong> eine Dorfentwicklungsplanungbegonnen, an der möglichstviele Einwohner beteiligt werden. Im Rahmen dieser Planungwerden von allen <strong>Halchter</strong>anern in Form einer UmfrageBewertungen eingeholt und Wünsche abgefragt, diein einer Stärken-Schwäche-Analyse aufgearbeitet werdensollen. Arbeitskreise sollen gebildet werden, damit Projekte- auch mit Unterstützung des Ortsrates und/oder andererPartner - vorangetrieben werden können.<strong>Halchter</strong>,ein Dorf,das sich mitseinenStärken undSchwächenbeschäftigtOb sich daraus ein Leitbild für den Ort entwickelt, soll denArbeitskreisen überlassen bleiben. Geplant ist allerdingsein Maßnahmenkatalog, der in den nächsten Jahren abgearbeitetwerden soll. Ohne den Wünschen der Einwohnervorgreifen zu wollen, wird auf dieser Agenda-Liste unteranderem die Schaffung eines Dorfplatzes, der Bau einerFußgängerbrücke über die Oker als Verbindung nach Lindensowie ein Wanderweg rund um das Dorf stehen. Dasergab bereits ein Vorgespräch im örtlichen Festausschuss.Die Umfrage soll aber auch dazu genutzt werden, eine Listezu erstellen, in der Einwohner sich mit besonderen Fähigkeitenund Fertigkeiten für Einsätze für die Dorfgemeinschafteintragen können. Auf diese Liste soll beikünftigen Maßnahmen zurückgegriffen werden, um noch10


mehr Einwohner als bisher einzubeziehen, wenn Maßnahmenumgesetzt werden wie zuletzt zum Beispiel dieUmgestaltung des Schulhofes mit Bau einer in der hiesigenSchullandschaft einzigartigen Freiluftbühne fürSchulveranstaltungen oder die Umgestaltung einer Scheunezu einer Sporthalle oder die Teilnahme an Säuberungsaktionenim Dorf.Schließlich könnte Ausfluss der Arbeit des ArbeitskreisesDorfentwicklung eine Ortsgestaltungssatzung nach GielderVorbild sein. Als Grundlage könnte die für <strong>Halchter</strong>erarbeitete Dorferneuerungsplanung dienen. Diese Gestaltungssatzungsollte gemeinsam mit den Experten vomLandkreis beziehungsweise der Stadt von den Einwohnernerarbeitet werden. Sie sollte neben Vorgaben auch Anregungenenthalten, wie Häuser und Grundstücke dörflichergestaltet werden können. Feste Ansprechpartner solltenbereitstehen, um Hausbesitzern Tipps und Anregungen zugeben. Der örtliche Siedlerbund hat diese Aufgabe zumTeil schon übernommen und könnte sie auf Grundlage einerGestaltungssatzung weiter ausbauen. Als Anreiz wäreauch zu überlegen, ob ein Wettbewerb unter den Einwohnernsinnvoll ist.<strong>Halchter</strong>,ein Dorf,das sichum seineGestaltungGedankenmacht6. Soziales und kulturelles LebenDörfer mit Zukunft müssen Einrichtungen und Angebotefür alle Altersgruppen vorhalten. Sie müssen ein offenesDorfleben pflegen, sie müssen offen sein für Neubürger.<strong>Halchter</strong> erfüllt diese Kriterien.11


Die Vereine und örtlichen Einrichtungen halten Angebotefür alle Altersgruppen bereit. So wurde zum Beispiel vonder Dorfgemeinschaft am Alten Holzweg extra ein Rodelbergfür Kinder angelegt, damit die Kinder des Dorfes nebenden drei vorhandenen Spielplätzen sowie dem Bolzplatzam Sportplatz noch eine weitere Spielmöglichkeiterhalten. Der Rodelberg wird im Sommer auch für Moutain-Bikinggenutzt.Die offene Jugendarbeit wurdein den vergangenen Jahren mitUnterstützung des Stadtjugendpflegersbegonnen. Ein Bauwagensteht als Treffpunktbereit. Er konnte jedoch nochnicht aufgestellt werden, da dieJugendlichen sich bisher auf keinen Standort einigenkonnten. Die Jugendarbeit der Vereine, speziell Sportvereinund Feuerwehr, lässt andererseits auch kaum Wünscheoffen bei den Jugendlichen des Dorfes. Neu gegründetwurde unlängst auch ein Kinderchor.<strong>Halchter</strong>,ein Dorf,in demKindergerneleben<strong>Halchter</strong>, einDorf für alleAltersgruppenDie Senioren des Dorfes haben ihre Aktivitäten gleich inmehreren Einrichtungen organisiert. Sie nutzen zudem dasDorfgemeinschaftshaus recht rege für ihre Aktivitäten. EineWiederbelebung der Aktion „Senioren für <strong>Halchter</strong>“ istgeplant. Der Ortsverein des Deutschen Roten Kreuzesbietet regelmäßig Gedächnistraining für Senioren in seinenRäumen in der Schule an.Um die zahlreichen Aktivitäten im Dorf besser zu koordinieren,haben sich die örtlichen Vereine zu einem12


Festausschuss zusammengeschlossen. Neben der Koordinationund dem Zusammentragen von Terminen für denOrt in einem Veranstaltungskalender, der regelmäßig aktualisiertwird und auch im Internet unter www.halchter.deabrufbar ist, initiiert der Festausschuss auch eigene Veranstaltungenwie in diesem Jahr zum Beispiel das Familienfestim Oktober oder der Dorfflohmarkt im August. Unddarüber hinaus helfen sich die Vereine auch untereinander,wenn sie für ihre Veranstaltungen Unterstützung benötigen.Zum sozialen und kulturellen Leben tragen neben denVereinen aber auch die Grundschule, die Kindertagesstätte,die örtliche Feuerwehr sowie die Kirchengemeinde bei.Nicht unerwähnt bleiben soll an dieser Stelle, dass auchdurch die örtliche Wirtschaft Veranstaltungen initiiertwerden (TÜV-Motorradtag oder Wintercheck; Gartenzauberim Gutspark), die nicht nur für die Einwohner desDorfes bestimmt sind, sondern für alle Bewohner ausStadt und Landkreis Wolfenbüttel.Mit dem Dorfgemeinschaftshaus besitzt der Ort zudem einenTreffpunkt mitten im Dorf. Auf der Agenda-Listesteht zudem die Schaffung eines Dorfplatzes als Treffpunktfür Jung und Alt, um unabhängig von den Öffnungszeitendes Dorfgemeinschaftshauses einen Treffpunktzu haben.<strong>Halchter</strong>,ein DorfmiteigenerHomepage<strong>Halchter</strong>,ein Dorf,das gernfeiert<strong>Halchter</strong>,ein Dorf,das nochWünschehat13


7. Bauliche Gestaltung,Entwicklung und Erhaltungder GebäudesubstanzVon 1986 bis 1992 nahm <strong>Halchter</strong> am Dorferneuerungsprogrammdes Landes Niedersachsen teil. Der Erfolg dieserbis heute nachwirkenden Maßnahmen ist dem Abschlussberichtdes Braunschweiger Planungsbüros Möhlmann& Urbisch zu entnehmen, in dem es wörtlich heißt:„Nach Abschluss der offiziellen Dorferneuerungsplanungvon 1986 bis 1992 ist es zu einer positiven Veränderungdes Gesamterscheinungsbildes gekommen. Dieser Erfolgliegt zum einen an der Umsetzung der öffentlichen Maßnahmen,besonders die Umgestaltung der HarzburgerStraße mit dem neuen Okerzugang, zum anderen ist dieneue Erscheinung des Ortes dem Engagement der Bürgerzu verdanken, die durch tatkräftige Unterstützung im Arbeitskreisund durch die finanzielle Beteiligung bei derDurchführung der Maßnahmen im privaten Bereich vielzur Veränderung beigetragen haben.“<strong>Halchter</strong>,ein Dorf,das sichpositiventwickelthatAuch heutzutage leisten vor allemprivate Hauseigentümereinen besonderen Beitrag zurDorfbildgestaltung. Die Gestaltungorientiert sich an denVorgaben der Dorferneuerungsplanung.14


Anfangs sorgten noch Verschönerungszuschüsse des Ortsratesfür Unterstützung der Einwohner. Darauf konnte späterjedoch verzichtet werden. Das Engagement der Bürgerfür ihren Ort und ihre Wohnumgebung blieb auch so erhalten.So beteiligten sich -mit sichtbarem Erfolg -zum Beispiel dieAnwohner desZiegenberges intensivan der Aus- undUmgestaltung ihrerStraße.Auch wenn mit der Dorferneuerungsplanung quasi einegute Grundlage für eine Gestaltungssatzung vorhanden ist,ist der Ortsrat in Überlegungen eingetreten, nach GielderVorbild für den Ort eine Gestaltungssatzung gemeinsammit den Bürgern zu erarbeiten, um bauliche Ausreißer zuvermeiden und ein einheitliches Dorferscheinungsbild voranzubringen.Da <strong>Halchter</strong> auch für viele Stadtbewohner wegen der nahenKernstadt ein interessanter Wohnort ist, gibt es so gutwie keine Leerstände im Ort. Leerstände können schnellzu unansehnlichen Wohnquartieren werden. Um möglichenLeerständen älterer Häuser vorzubeugen, wird derOrtsrat künftig ein Leerstandsmanagement betreiben, wobeiunter anderem vorgesehen ist, auf der örtlichen Homepageleer stehende Häuser Käufern anzubieten.<strong>Halchter</strong>,ein Dorf, indem sich dieBürger nochengagieren<strong>Halchter</strong>,ein Dorf, daszu einembeliebtenWohnortgeworden ist15


8./9. Das dörfliche Grün undFreiflächen/ Das Dorf in derLandschaftAuch wenn <strong>Halchter</strong> ein Ort ist, der mit Grün durchzogenist, so ist die Einwohnerschaft dennoch stets darum bemüht,weiteres Grün anzulegen beziehungsweise bestehendesGrün zu erhalten und zu pflegen. So konnte aufgrundvon Bürgerengagement der Baum vor der Bäckereierhalten werden. Inzwischen hat er wieder eine sehenswerteForm bekommen.Die Begrünung der Harzburger Straße ist inzwischen auchso weit fortgeschritten, dass man von einer grünen Durchgangsstraßesprechen kann. Neben den neuen Bäumen istvor allem die große Kastanie zu erwähnen, die für viele<strong>Halchter</strong>aner den eigentlichen Dorfbaum darstellt.<strong>Halchter</strong>,ein Dorfmit vielenschönenEckenAuch die Begrünung des Lärmschutzwalles am Baugebiet<strong>Halchter</strong>-Nordwest ist gelungen. Dadurch ist ein attraktiverWanderweg am Rande des Dorfes entstanden, derbeim geplanten Neubaugebiet seine Fortsetzung findensoll, so dass ein echter Grüngürtel das Dorf umgeben wird.Die Abholzung eines Tannenwäldchensam nördlichenOrtseingang hat in den vergangenenMonaten dafür gesorgt,dass vom Ortseingang ein weiterBlick in die Landschaft16


Richtung Linden möglich ist. Der Ortseingang hat durchdie Umwandlung des Tannenwäldchens in eine Pferdewiesedeutlich gewonnen. Dadurch wird auch der landwirtschaftlicheCharakter des Ortes betont.Nicht unerwähnt bleiben soll an dieser Stelle der erfolgreiche„Abwehrkampf“ der <strong>Halchter</strong>aner gegen eine Südumgehungfür Wolfenbüttel. Diese Umgebungsstraße, geplantvom Oderwald an <strong>Halchter</strong> vorbei durch die OkerauenRichtung Asse, hätte nicht nur das Landschaftsbild rundum <strong>Halchter</strong> zerstört, sondern hätte auch die Attraktivitätdes dann durch zwei viel befahrene Straßen eingezwängtenWohnortes <strong>Halchter</strong> erheblich eingeschränkt. Wie sichinzwischen herausgestellt hat, ist eine südliche Umgehungsstraßefür Wolfenbüttel nicht mehr erforderlich, dasich der Verkehr auf der Bundesstraße 79 und damit inFolge auch auf der Halberstädter Straße in Wolfenbüttelenorm verringert hat.<strong>Halchter</strong>, einDorf, das sichvomAutoverkehrnichtterrorisierenlassen will17


FazitDurch das Engagement der Bürger und mit Unterstützungdes Ortsrates und der Vereine hat sich <strong>Halchter</strong>zu einem lebenswerten Ort verwandelt, dessen Anziehungskraft- auch dank der hervorragenden Infrastruktur- ungebrochen ist. Zahlreiche Anfragen fürBauplätze im geplanten neuen Baugebiet unterstreichendiese Behauptung. Die Integration der neuenEinwohner wird ebenso eine bedeutende Aufgabe fürdie Zukunft darstellen wie die weitere Dorfentwicklung,die unter dem Blickwinkel der demographischenEntwicklung möglichst breit angelegt werden soll. Diegeplante Vorgehensweise ist ausführlich beschriebenworden. Erste positive Rückmeldungen sind erfolgt.<strong>Halchter</strong> befindet sich auf einem guten Weg, Dorfentwicklungals demokratische Gemeinschaftsaufgabe zubetreiben.<strong>Halchter</strong>,ein Dorfmit vielenFacettenWir freuen uns auf den Besuch der Bewertungskommissiondes Dorfwettbewerbs „Unser Dorf hat Zukunft“am 11. September in <strong>Halchter</strong>.Klaus Stützer, Ortsbürgermeister von <strong>Halchter</strong>Karl-Ernst Hueske für den Arbeitskreis Dorfentwicklungsplanung18

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