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Wohnen und Versorgen im Alter

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GESUNDHEIT: Ges<strong>und</strong>e Füße<br />

Wenn der Schuh drückt<br />

Dr. Monika Baumann hat für unsere Leser wieder wissenswerte Informationen<br />

zu einem aktuellen medizinischen Thema zusammengestellt.<br />

Die Füße werden bei der Pflege<br />

gerne vernachlässigt. Der<br />

Schuhkauf dient oft nur der<br />

Mode aber nicht dem Fuß. Ein guter<br />

Schuh muss sich nach dem Fuß richten<br />

<strong>und</strong> nicht umgekehrt. Schuhe, die man<br />

täglich trägt, sollten ein gutes Fußbett<br />

<strong>und</strong> eine stabile Sohle haben <strong>und</strong> somit<br />

gute Abrolleigenschaften. Das Obermaterial<br />

der Schuhe sollte atmungsaktiv<br />

<strong>und</strong> geschmeidig sein. Steht man in<br />

gerader, natürlicher Haltung, verteilt<br />

sich das Körpergewicht zu etwa 90 %<br />

auf das Fersenbein <strong>und</strong> zu 10 % auf<br />

Ballen <strong>und</strong> Zehen. Bei hohen Absätzen<br />

verlagert sich das Gewicht auf den Ballen,<br />

<strong>und</strong> die Zehen werden in ihren<br />

Gr<strong>und</strong>gelenken stark abgeknickt. Diese<br />

unnormale Belastung kann auf Dauer<br />

zum Spreizfuß <strong>und</strong> zum Hallux valgus<br />

führen. Außerdem können sich die<br />

Wadenmuskulatur <strong>und</strong> die Sehnen verkürzen<br />

<strong>und</strong> das Kniegelenk in Mitleidenschaft<br />

ziehen.<br />

Kinderfüße wachsen monatlich bis<br />

zu zwei Mill<strong>im</strong>eter,das entspricht<br />

Von s<strong>im</strong>pel bis High-Tech:<br />

Schuhe dürfen ausgefallen sein,<br />

müssen aber passen <strong>und</strong><br />

bequem sein.<br />

12 Treffpunkt 55plus<br />

r<strong>und</strong> drei Schuhgrößen pro Jahr.<br />

Stecken die Füße in zu kleinen Schuhen,<br />

können sie nicht mehr richtig abrollen:<br />

Sie werden vorne gestaucht, gespreizt<br />

<strong>und</strong> damit geschädigt. Zu<br />

große oder zu weite Schuhe sind auch<br />

nicht ges<strong>und</strong>: Sie lassen den Fuß ständig<br />

nach vorne rutschen, damit wird er<br />

ebenfalls gestaucht. Die sogenannte<br />

Daumenprobe vorne am Schuh reicht<br />

nicht aus, denn viele Kinder ziehen automatisch<br />

den Zeh ein. Außerdem<br />

sind viele Schuhkappen vorne zu dick<br />

<strong>und</strong> zu eng genäht, um den Zeh richtig<br />

tasten zu können.<br />

Wenn ein Schuh drückt oder<br />

reibt, schützt sich die Haut,<br />

indem sie an den betroffenen<br />

Stellen vermehrt Hautzellen bildet.<br />

Überschüssige Hornhaut kann man<br />

schonend mit einem B<strong>im</strong>sstein oder einer<br />

Feile mit Mineralquarzauflage ent-<br />

Dr. med.<br />

Monika<br />

Baumann,<br />

Fachärztin für<br />

Physikalische<br />

Medizin<br />

<strong>und</strong> Rehabilitation<br />

in München<br />

fernen <strong>und</strong> vorsichtig glätten. Wichtig<br />

ist, dass nur die obere Hornhautschicht<br />

entfernt wird. Sonst ist das darunterliegende<br />

Gewebe nicht mehr vor Druck<br />

<strong>und</strong> anderen Reizen geschützt, schädliche<br />

Ke<strong>im</strong>e <strong>und</strong> Bakterien können eindringen.<br />

Es wird dringend davon abgeraten,<br />

Hornhauthobel mit scharfen<br />

Klingen zu verwenden. Bekommt die<br />

Hornhaut Risse, sollte auf jeden Fall<br />

eine medizinische Fußpflege aufgesucht<br />

werden. Hühneraugen entstehen,<br />

wenn Schuhe <strong>im</strong>mer an der gleichen<br />

Stelle drücken, zum Beispiel bei einem<br />

Senk- oder Spreizfuß. Die Verhornung<br />

wächst in tiefere Hautschichten, trifft<br />

auf Nerven <strong>und</strong> kann heftig schmerzen.<br />

Tinkturen <strong>und</strong> Pflaster gegen Hornhaut<br />

<strong>und</strong> Hühneraugen mit hochkonzentrierter<br />

Salicylsäure gibt es in<br />

der Apotheke.<br />

Die Fußmuskulatur bildet sich durch<br />

das Schuhetragen allmählich zurück.<br />

Wer barfuß geht, trainiert seinen Fuß<br />

als ehemaliges Greiforgan. Auch Kinderfüße<br />

brauchen so oft wie möglich<br />

Bodenkontakt <strong>und</strong> zwar besonders auf<br />

unebenen Flächen. Eine Studie der<br />

ETH-Zürich hat ergeben, dass die<br />

max<strong>im</strong>ale Gelenkbelastung be<strong>im</strong> Gehen<br />

in Schuhen größer ist als be<strong>im</strong><br />

Barfußgehen. Regelmäßige Fußgymnastik<br />

regt die Durchblutung an, stärkt<br />

die Muskulatur,festigt das Bindegewebe<br />

<strong>und</strong> erhält die Beweglichkeit der<br />

Gelenke <strong>und</strong> der Zehen.<br />

Foto: Städtisches Klinikum München Bogenhausen/Fr. Isfahanian, iStock

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