Berlin 2009 - Wingender Hovenier Architecten

Berlin 2009

Inhoud/Content
Donderdag 15 Oktober
Engelhardt Hoefe
1993-1996
Kahlfeldt Architekten
Danckelmannstraße 9,
D-14059 Berlin
52˚30’57.62” N
13˚17’24.40” O
Wohnhaus am Luisenplatz
1983-1987
Hans Kollhoff
Luisenplatz,
D-10587 Berlin
52˚31’12.66” N
13˚18’01.83” O
Abspannwerk Leibniz
1925
Hans Heinrich Müller
Leibnizstrasse 65,
D-10625 Berlin
52˚30’17.48” N
13˚18’47.24” O
Haus des Rundfunks
1928-1931
Hans Poelzig
Masurenallee 8,
D-14057 Berlin
T +49 30 979930
52˚30’28.51” N
13˚16’36.11” O
Kirche am Hohenzollerndamm
1932
Fritz Hoeger
Hohenzollernplatz,
D-10717 Berlin
52˚29’39.27” N
13˚19’37.24” O
Druckerei der Ullstein AG
1925-1926
Eugen Schmohl
Mariendorfer Damm 1-3,
D-12099 Berlin
52˚27’12.46” N
13˚23’07.47” O
Mittelpunktbibliothek
2007-2008
Bruno Fioretti Marquez Architekten
mit Nele Dechmann
Alter Markt 2,
D-12555 Berlin
52˚26’45.25” N
13˚34’44.28” O
Das Landhaus Lemke
1932-1933
Mies van der Rohe
Oberseestrasse 60,
D-13053 Berlin
52˚32’56.66” N
13˚29’31.04” O
Wohnpark Malchowerweg
1993-1994
Hans Kollhoff
Malchower Weg,
D-13053 Berlin
52˚33’36.29” N
13˚30’05.82” O
Abspannwerk Wilhelmsruh
1925-1926
Hans Heinrich Müller
Kopenhagener Strasse 88,
D-13158 Berlin
52˚34’57.09” N
13˚12.’50.49” O
Abspannwerk Humboldt
1928
Hans Heinrich Müller
Kopenhagener Strasse 58,
D-10437 Berlin
T +49 30 44607782
52˚32’55.01” N
13˚24’24.70” O
Abspannerk Scharnhorst
1928
Hans Heinrich Müller
Sellerstrasse,
D-13353 Berlin
52˚32’14.64” N
13˚22’02.53” O

Vrijdag 16 Oktober
DaimlerChrysler-Hochhaus
1997-2000
Hans Kollhoff
Potsdamerplatz 1,
D-10785 Berlin
52˚30’32.74” N
13˚22’31.72” O
Abspannwerk Buchhändlerhof
1927-1928
Hans Heinrich Müller
Mauerstrasse 78/79,
D-10117 Berlin
52˚30’31.35” N
13˚23’14.49” O
Holocaust-Mahnmal
1998-2005
Peter Eisenman
Cora-Berliner-Strasse,
D-10117 Berlin
52˚30’50.29” N
13˚22’42.93” O
Kleine Jägerstrasse 11,
2007
Thomas Mueller Ivan Reimann
Gesellschaft von Architekten
GmbH
Kleine Jägerstrasse 11,
D-10115 Berlin
52˚30’46.21” N
13˚23’54.68” O
Kunstgalerie Kupfergraben
2003-2007
David Chipperfield
Am Kupfergraben 10,
D-10117 Berlin
52˚31’09.45” N
13˚23’48.36” O
Neues Museum
1997-2009
David Chipperfield
Museum Island,
D-10117 Berlin
52˚31’12.73” N
13˚23’52.01” O

In 2008 is het het project ‘De Loodsen, toren 1 en 6’
bekroond met de Den Daas Baksteen Architectuurprijs.
Met het aan de prijs verbonden reisbudget is deze
studiereis naar baksteen architectuur in Berlijn
mogelijk gemaakt.
Wingender Hovenier Architecten.

Wingender Hovenier Architecten Berlin 2009

Engelhardt-Hoefe, Berlin, 1993-1996
Kahlfeldt Architekten
Ein Ensemble von Gebäuden ordnet das
Areal einer ehemaligen innerstädtisch
gelegenen Brauerei neu.
Die noch vorhandene, jedoch stark
überformte Unternehmervilla und ein
Lagerhaus aus den 60er Jahren sind
ohne Aufgabe ihrer Eigenständigkeit
in die Bebauung integriert. Die an den
Blockkanten anschliessende,
umgebende Wohnbebauung wird in
neuen Kopfbauten strukturell ergänzt.
Eine U-förmige innere Bebauung lässt
zwei unterschiedlich charakterisierte
Innenhöfe entstehen - einen öffentlichen
Gewerbehof und einen begrünten
Wohnhof. An beide Höfe sind Gebäudefugen
mit dem Stadtraum verwoben.
Alle Bauteile unterliegen einer
modularen Skelettstruktur, die zur
Unterbringung unterschiedlichster
Nutzungen und Wohnungsgrössen
geeignet ist. Die Gebäude sind mit
wenigen einheitlichen Materialien
errichtet, wobei gestaltprägendes
Element die einheitliche Verwendung
des gelbbraunen Ziegels ist.

Apartment Building Luisenplatz, Berlin, 1983-1987
Hans Kollhoff
Two linear and staggered volumes,
separated by Eosanderstrasse,
reconstruct the spatial edge of the two
blocks between Spree and Otto-Suhr-
Allee, oriented toward Luisenplatz. On
the one hand this serves to cover up a
substantial firewall, and on the other,
through the insertion of the lines of
the eaves and the turning back of the
corners, to knit the blocks into a
homogeneous unit. This gives the
apartments a favorable east-west
orientation with a view of the
Luisenplatz, castle and garden,
accentuated by a large conservatory
that dominates the entire project. This
last serves to mediate between the
private character of the apartment
building and the public one of Luisenplatz
and the castle.
Ever since the construction of housing
projects in the twenties, housing
development has turned its back on
the city. The symbolic character of such
an attitude was legitimated by Bruno
Taut’s horseshoe: located at a sufficient
distance from the unimproveable
canter and introverted, with a pool and
small gardens facing onto the city and
rigorously closed on the side of the
street. So modernity has made only a
marginal contribution to urban housing
of Berlin, with the major exception of
Erich Mendelsohn’s Cicerostrasse. The
apartment building on Luisenplatz
represents an attempt to see housing
not in terms of the creation of residential
enclaves (Siedlungen) but in those
of urban development. It appears as
a solid cube of bricks whose baseline
marks a precise edge with the public
space. Stores are set on the short sides,
and the apartments on the ground floor
are arranged like small two-story
houses with a separate entrance and
their own street number. The scale is
urban. The miniaturizing effect,
apparent in the contrast between
today’s highrise residential buildings
and the context dating from the years
of the industrial revolution, is
attenuated by the “large window” of
the four-story-high conservatory, which
together with the broad sweep of the
roof embraces Luisenplatz.
The exemplary character of the housing
complex is also based on the
morphology of the plans, which stems
from the reference of the narrow
conservatory to the whole width of the
apartment. The conservatory acts as
a thermal buffer, allowing people to
spend time “in the open” in front of the
apartment during the months of
transition. It is exploited as an additional
area in various ways and increasingly
seen by the inhabitants as a
possibility for self-representation.

Abspannwerk Leibniz, Berlin, 1925
Hans Heinrich Müller
Dem im gleichen Jahr in einer heute
unglaublichen Bauzeit von nur sieben
Monaten errichteten Abspannwerk
Leibniz liegt dasselbe technische
Organisationsschema zugrunde. Die
Ölschalterzellen und Trafokammern
orientieren sich zu einem parallel zur
Hauptfront platzierten Innenhof. Die
Schaltanlagen, Kabelböden, Drosselspulen
und Akkumulatoren sind in
gleicher Ausrichtung darüber gestapelt
und die 6-kV- Einrichtungen verbinden
rechtwinklig dazu an den Seiten beide
Flügel. Der Wartenraum liegt jedoch
mittig in der Gesamtanlage und die
Fluchttreppen sind an die Gebäudeecken
geschoben. So formt sich in
der Gesamtheit ein großer autonomer
Kubus und eine Erweiterungsmöglichkeit
verbleibt nur an der Rückseite. Den
enormen Flächenbedarf der Anlagenteile
bringt Müller in der monumentalen
Form eines italienischen Renaissance-
Palasts unter, dessen städtebauliche
Dominanz in einer von Gründerzeitwohnhäusern
geprägten Umgebung er
durch die Schaffung eines Vorplatzes
noch steigert. Die Wucht der Backsteinmassen
und die Wirkung der Geschlossenheit
werden durch Müllers kompositorische
Bescheidenheit noch verstärkt.
Die Fenster sind ohne besondere
Hervorhebung in das ordnende Netz
der Backsteine geschnitten und die
Unterteilung in Geschosse schmälert
nicht die Fläche. Kleine, gerahmte
Öffnungen der Kabelböden überziehen
als horizontales Gurtgesims die
Fassaden, deren Kanten durch
vertikale Fensterschlitze als Eckrustika
ein Auseinanderlaufen verhindern. Die
Abstraktion einer Sitzbank in Form
leicht hervortretender Sockelsteine
bildet die Basis und ein ausladendes,
schweres Kranzgesims bekrönt
umlaufend den Kubus. Zwei Zufahrten
setzen als Portale einen symmetrischen
Mittelakzent, über dem der Wartenraum
als “Sala Grande” durch vier
geschossübergreifende Langfenster
angedeutet ist. Die Öffnungen sind
nur eine Projektion des Raumes, denn
dieser ist, zur Vermeidung störender
Lichtreflektionen auf den Instrumenten,
im Inneren liegend über eine Glasdecke
von oben belichtet.
Die würdevolle Ruhe des Ausdrucks
und das “Schweigen” der technischen
Bestimmung vermitteln ein Gefühl von
Ewigkeit. Das leider nur in der ersten
Baustufe von Müller errichtete
Gebäude wurde 1952 in veränderter
Form erweitert. Ein zwischengefügter,
höherer Risalit vermittelt zwischen
den beiden Abschnitten und lässt die
ursprünglich beabsichtigte grandiose
Wirkung monumentaler Geschlossenheit
nunmehr nur erahnen.

Haus des Rundfunks, Berlin, 1928-1931
Hans Poelzig
“Die Wirkung einer wahren Architektur
kann nur geistiger, nicht technischer Art
sein, unabhängig von jeder Grössenordnung.
Sie ist der der Musik
vergleichbar. Die Architektur trägt
dieselbe Veranrwortung wie die Musik.
Wie ein Schlager zum Ohrwurm werden
kann, der die Menschen quält und nicht
in Ruhe läßt, genauso wenig kann der
Mensch einer hässlichen baulichen
Umwelt entfliehen, die ihn quält. Die
Verantwortung des Architekten ist gross,
das Bild einer Stadt kann auf
Jahrhunderte erbaut oder zerstört
werden. Man beginnt tatsächlich diese
Verantwortung erneut zu erkennen,
aber man fürchtet die Folgen, die
daraus erwachsen könnten, indem die
Schwere dieser Verantwortung auch
gesetzmässig festgehalten wird.
Was also ist Architektur? In Eupalinos
oder über die Architektur von Paul
Valery, einem Dialog zwischen
Sokrates und Phaidros im Hades, der
von Rilke übersetzt wurde, sagt
Phaidros unter anderem: “Hast du nicht
beobachtet, wenn du dich in dieser
Stadt ergingst, dass unter den
Bauwerken, die sie ausmachen, einige
stumm sind; andere reden; und noch
andere schliesslich, und das sind die
seltensten, singen sogar? - Diese
äusserste Belebtheit geht nicht von
ihrer Bestimmung aus oder von ihrer
allgemeinen Gestalt, ebensowenig wie
das, was sie zum Schweigen bringt.
Das hängt ab von dem Talent des
Erbauers oder vielmehr von der Gunst
der Musen. Gut, diejenigen von den
Bauwerken, die weder sprechen noch
singen, verdienen nichts als Verachtung;
das sind tote Dinge; geringer im Range
als jene Haufen von Bruchsteinen, die
die Karren der Unternehmer ausspeien
und die wenigstens durch die zufällige
Verteilung, die sie im Falle annehmen,
das neugierige Auge unterhalten... Was
die Denkmäler angeht, die sich
begnügen zu reden, so habe ich, wenn
ihre Rede nur klar ist, alle Achtung
für sie. Sie sagen zum Beispiel: Hier
vereinigen sich die Händler. Hier halten
die Richter ihre Überlegungen ab. Hier
seufzen die Gefangenen. Hier können
die, die die Ausschweifung lieben... (ich
sagte da zu Eupalinos, dss ich in dieser
letzten Art recht beachtenswerte
gesehen hätte. Aber er hörte mich
nicht). Diese Kaufhallen, diese Gerichtshöfe,
diese Gefängnisse reden, wenn
die, die sie erbauen, sich darauf verstehen,
die genaueste Sprache. Die einen
ziehen sichtlich eine bewegte,
immerfort sich erneuernde Menge an,
sie bieten ihnen Vorhallen und
Eingänge dar; sie laden sie ein, durch
Türen und durch die leicht zugänglichen
Stiegen einzutreten in ihre
geräumigen und wohlerleuchteten Säle,
Gruppen zu bilden und sich den
Gärungen der Geschäfte zu

überlassen... Die Wohnungen der Gerechtigkeit
aber sollen den Augen Strenge
und Gerechtigkeit unserer Gesetze
vorstellen”. Im ganzen tiefsinnigen und
schönen Dialog kein Wort von Technik,
selbst im antiken handwerklichen Sinne,
kein Wort von Wirtschaft! Gebt also
dem Kaiser, was des Kaisers, und Gott,
was Gottes ist! Die Anforderungen der
Technik und der Wirtschaft in Ehren,
es wäre lächerlich, falsch romantisch,
geradezu unschöpferisch, sich daran
vorbeidrücken zu wollen und den Kopf
in den Sand zu stecken - Technik und
Wirtschaft sollen durchaus zu ihrem
Recht kommen, sie sollen uns aber
nicht versklaven, und wir wollen
darüber hinaus noch für unsere
Arbeiten etwas von dem einfangen,
was nicht für kurze Zeit verblüfft, durch
einen lauten Schrei die Aufmerksamkeit
zu erzwingen sucht, sondern redet, oder
gar singt, wie es auch von der Zukunft
verstanden werden kann, einer Zukunft,
die nichts mehr weiss von all den
Überraschungen, die uns neue
technische Erfindungen und
Möglichkeiten bereitet haben, sondern
nur das versteht, was an ewiger Melodie
in unseren Schöpfungen einzufangen
uns vielleicht gelungen ist.”
(Hans Poelzig,1931)

Kirche am Hohenzollerndamm, Berlin, 1932
Fritz Höger
Die evangelische Gemeinde Berlin-
Wilmersdorf, deren Mitglieder zumeist
hohe Beamte, Juristen und reiche
Geschäftsleute sind, schreibt 1927
einen Wettbewerb für den Bau einer
Kirche am Hohenzollernplatz, Ecke
Nikolsburger und Nassauische Strasse,
aus. Ausser der Kirche sollen noch ein
Gemeindezentrum und ein Pfarrhaus
entstehen. Da das Grundstück sich am
Rand eines Bereichs befindet, der nicht
fest umrissen ist und an dem mehrere
Strassen einmünden, ist eine
behutsame Anpassung an die städtebauliche
Situation erforderlich. Die Jury
beschliesst kurzerhand, den Auftrag an
Höger zu vergeben, nicht ohne damit
eine Welle des Protests auszulösen.
Am 30. September 1930 wird der
Grundstein gelegt und am 19. März
1933, 50 Tage nach Hitlers Machtübernahme,
wird die Kirche eingeweiht.
Höger legt die Kirche parallel zur
Längsachse des Hohenzollernplatzes an
und plaziert den Turm am Schnittpunkt
der Achsen zweier Strassen. Die Pfarrei
ist etwas zurückversetzt, so dass sie mit
dem seitlichen Teil der Kirche eine Art
Kirchplatz als Treffpunkt der Gläubigen
bildet. Der aus der Gebäudeflucht
heraustretende 60 m hohe Turm ist der
dominierende Bezugspunkt des Platzes.
Die Pfarrerswohnung mit ihren
gebogenen Balkonen ist der Flucht
der angrenzenden Fassaden an der
Nassauischen Straße angeglichen. Das
strenge und kompakte Äussere der
Kirche steht im Kontrast zum Innenraum.
Die dreizehn Spitzbogen aus
Stahlbeton bestätigen den Eindruck,
dass der Architekt hier versucht hat,
sich den Formen alter Sakralbauten
anzunähern. Seine Ausdruckskraft
verdankt der Kirchenraum vor allem
diesem Rhythmus von gestaffelten
Segmenten, die auch als Stützen für
das Dach dienen. Die Außenmauern mit
Klinkerausfachung haben keinerlei
tragende Funktion. Die Fenster
beginnen in 7 m Höhe über dem
Boden. Das schwach geneigte
Walmdach hat eine Kupferdeckung.
Der gesamte Innenraum ist 33 m lang,
das Hauptschiff 14,82 m und die
Seitenschiffe 2,32 m breit.
1943 wird das Gebäude während eines
Bombenangriffs beschädigt, das Dach
stürzt ein, der Innenraum brennt aus
und viele wichtige Elemente wie
Fresken und Wandgemälde fallen den
Flammen zum Opfer. Dann wird es vom
Marineoberkommando beschlagnahmt
und als Militärhospital genutzt. 1951
wird begonnen, die Kirche wiederaufzubauen,
so dass sie 1955 wieder
eingeweiht werden kann.

Druckerei der Ullstein AG, Berlin, 1925-1926
Eugen Schmohl
Für das damals grösste Druckhaus
Europas entwickelte Eugen Schmohl
einen repräsentativen, vollständig mit
Klinker verkleideten Firmensitz in
Stahlbetonskelettbauweise. Die
plastisch reich gegliederten
Fassaden werden durch aus
Formsteinen zusammengesetzte Pfeiler
vertikal zusammengefasst und mit
Bauschmuck aus Travertin verziert.
Die sechs- und siebengeschossigen
Flügel der Druckerei sind um einen
annähernd quadratischen Hof gelegt,
wobei die Produktionsstätten mit
Druckerei und Buchbinderei und der
achtgeschossige Verwaltungsbau zum
Mariendorfer Damm orientiert sind.
Der Haupteingang an der Nordwestecke
des Komplexes ist durch einen
dreizehnstöckigen Turmbau akzentuiert,
nach dem Borsigturm (1922-24) in
Tegel Schmohls zweiter baulicher
Beitrag zur Hochhausdebatte in Berlin.

Mittelpunktbibliothek, Berlin, 2007-2008
Bruno Fioretti Marquez Architekten mit Nele Dechmann
These Berlin architects won the limited
entry competition for a library in the
mediaeval town centre of Berlin
Köpenick. They designed a three-storey
building that acquires a powerful
sculptural presence from 64-cm-thick,
single-Ieaf brickwork walls and deep set
windows of different sizes distributed
freely across the facades that relate to
the historic brick buildings of the old
town. The interior is formed by a
continuous sculptural concrete
structure. Here the architects developed
a spatial continuum extending through
three floors; in conjunction with a
restrained colour scheme and specially
designed furniture and fittings it offers
an atmospheric and impressive
architectural experience. The
animated outline of the roof is one of
the building’s important characteristics.
It is a folded plate made of whitepainted
glulam timbers, its highpoints
are staggered in relation to each other
on the long sides of the building.
Daylight from roof lights set between
slender transverse ribs penetrates deep
inside the reading room.

Mauerwerk, massiv 64 cm
Dämmung:
Dämmung seitl. im Bereich
Sonnenschutzkasten
durchgehend 5,5cm
Bilderrahmen
Sonnenschutzkasten
Aluminium-Abdeckleiste
Behang
Fensterbank
Bilderrahmen
Mauerwerk, massiv 64 cm
Vertikalschnitt
Horizontalschnitt am Sturz
Ansicht Außen
Horizontalschnitt am Fenster

Landhaus Lemke, Berlin, 1932-1933
Ludwig Mies van der Rohe
Mies van der Rohe’s last active year in
Germany was in 1938, before which
he had worked on several courtyard
houses amongst other things. The
country house for Karl Lemke is one of
two house projects that were completed
in this period. The country house sits
flush on its terrace area as an L-shaped
structure: all the openings are glazed at
wall height. The individual wellproportioned
rooms are linked to each
other by room-height doors. The draft
for the original garden design stems
from Hermann Mattern. The small
country house with an area of 1,722
square feet and a view of the Obersee
lake was degraded to form a motor
vehicle workshop after the war. It was
later used by the state security service
again and, following the reunification of
Germany, it was turned into a municipal
gallery. Although the building has been
greatly transformed over the years, it
has been a listed building since 1977.
The house is presently being renovated.

Residential Park Malchower Weg, Berlin, 1993-1994
Hans Kollhoff
The group of apartment blocks on
Malchower Weg was built in the boom
period just after the fall of the Berlin
Wall as one of the first new residential
areas in the eastern part of the city. The
complex was a clear statement by the
architects of the need to increase the
density of areas that were already
developed in order to prevent urban
sprawl from eating into the land
surrounding the city. It was, however,
also an attempt to inject urban
refinement into an area lacking any
coherence in its urban design, an area
that was characterised by the aesthetics
of a rough prefabricated concrete slab
housing estate, by small houses and
weekend houses and an overall lack
of urban design rules. On the almost
square 12,000 square metres site at the
junction of Malchower Weg and
Drossener Strasse a total of 128
apartments were built as part of a
publicly-funded housing programme.
They are divided into 16 essentially
identical four-storey buildings which are
arranged in two groups of eight around
long communal gardens and define
clear »urban« edges along the streets.
The open arrangement of the buildings
takes its cue from the existing detached
houses in the area but, with its compact
geometry and building density, also
clearly signals its urban intention. On a
clearly defined piece of land, different
ways of combining a single type of
building have created an astonishing
variety of ways of experiencing urban
space: density and distance, alleys and
streets, perspective views outwards and
perspectives which contain the view
within the garden courtyards. Despite
extensive glazing, the buildings look
solid and elemental. They have a
classical structure with their horizontal
articulation created by the stone plinth
band on the ground floor as well as the
glass ribbon of windows at attic level
with the broad roof overhangs above.
The facades are of conventional fairfaced
brickwork - articulated vertically
by brick shafts and horizontally by the
concrete lintels in front of the storey
slabs - which also makes the structural
cross-wall system visible. The shallowpitched
zinc sheet roofs, with their dark
stained wooden soffits, cantilever far
over the facade and give the buildings
an aura of security.
The natural materials chosen for the
facades require little maintenance:
dark fired, blue-red Wittmund glazed
brick, natural wood windows, grey-green
Westphalian sandstone for the window
sills. The horizontal cornice consoles
are made of dyed concrete, to which
ground Dolomite has been added to
give it the same colouring as the window
sills.

Abspannwerk Wilhelmsruh, Berlin, 1925-1926
Hans Heinrich Müller
Die Ordnung der Baumassen und die
Grunddisposition der technischen
Anlagen entsprechen beim
Abspannwerk Wilhelmsruh genau dem
Werk Humboldt. Hinter einer lang
gezogenen Phasenschieberhalle liegt im
Innenhof ein Wartengebäude, seitlich
platziert werden die Werkswohnungen
und rückwärtig erhebt sich das
Schalthaus mit zwei überhöhten
Treppenhaustürmen. Der Gesamteindruck
ist mit den seitlichen
Überhöhungen und der geschlossenen
Strassenfront wieder wehrhaft, auch
bekrönen mächtige Dächer alle
Gebäudeteile. Die beim Werk Humboldt
beginnende vertikale Strukturierung der
Fassadenflächen wird in Wilhelmsruh
konsequent mit einer monotaktischen
Reihung von Wandpfeilern mit zurück
gestaffelten Feldern fortgesetzt. Hans
Müller wollte vielleicht der Gefahr einer
Eintönigkeit der Wandstruktur
entgegenwirken, der er auch durch den
Einsatz jeweils anderer Klinkersteine
aus verschiedenen Herstellerwerken
begegnete und so formatabhängig zu
Nuancen im Verband und Fugenbild
der Flächen gelangte - jede Anlage
erhielt so einen eigenen Charakter. Das
hier angewendete Gestaltungsprinzip
eines lagenweise stufenförmig zurückspringenden
Mauerwerks mindert die
Masse der Wand, ohne sie verleugnen
zu wollen, und verhilft dem Baukörper
zu straffer Vertikalität. Auch die
unterhalb des Gesimses angesetzten
Bögen verbinden die Stützen zur
Wandfläche, ohne kompositorisch das
horizontale Gegengewicht des
umlaufenden Gesimses zu stören.
Bei dem Wartengebäude im Innenhof
schiebt er die Abtreppungen so dicht
zusammen, dass ein dreieckiger Pfeiler
entsteht. Das Innere des Wartengebäudes
ist noch aufwendiger gestaltet
als im Werk Humboldt. Die grauen
Marmortafeln der Apparate sind
zusammen mit den Türen in dunklere,
stark gemaserte Rahmen gefasst. Auch
die Schaltpulte sind in dieser Ausstattung
ausgeführt. Eine Putzvoute
verbindet die Schaltschränke mit der
Glasdecke und auch die Rückwände
sind aufwendig mit Naturstein
verblendet. In der Phasenschieberhalle
ruht der Kontrollaustritt der Warte auf
stufenweise auskragenden Klinkerkonsolen,
eine materialgerechte
Thematisierung der konstruktiven Logik
des Backsteins, obwohl die Stahlträger
dieser Unterstützung eigentlich nicht
bedürfen. Die Auflager der Dachkonstruktion
der Halle auf ein
umlaufendes Gesims werden optisch
unterstützt durch ein zinnenartiges
Flächenmuster aus farbiger Keramik
und die Türen und Fenster sind gegen
die gelblichen Verblender mit rotbraunen
Keramiksteinen abgesetzt.

Abspannwerk Humboldt, Berlin, 1925
Hans Heinrich Müller
Das zweite, zeitlich nur wenige
Monate später in Betrieb genommene
Werk Humboldt ist architektonisch eine
Referenz an die Marienburg. Den Zugang
von der Sonnenburger Strasse formen
zwei Spitzbögen. Von der Strasse
fällt der Blick auf den unerreichbaren
Rundbau der Warte im Hof. Die Hauptfront
an der Kopenhagener Strasse
wirkt festungsartig abweisend.
Turmartige Eckbetonungen verleihen
der Anlage einen wehrhaften Charakter.
Gleichmässig durchziehen vertikale
Fensterschlitze, zu Dreiergruppen mit
vorspringender Umrahmung
zusammengezogen, das Erdgeschoss.
Darüber befindliche kleine quadratische
Fenster wirken wie Verteidigungsöffnungen.
Die neutralen Fassaden
verbergen die Gruppierung der
einzelnen Bauteile um einen Innenhof,
ein streng zentralistisches und
symmetrisches System. Die Warte, der
einzige Ort an dem Menschen
arbeiteten und die Schaltvorgänge
überwachten, bildet den Mittelpunkt.
Von hier aus können alle Räume
schnell erreicht werden und Balkone
mit Umwehrungen aus den Verliesen
der Marienburg ermöglichen
den Kontrollblick auf die offenen
Ölschalterkammern. In dem
rückwärtigen Schalthaus sind die
Stromverteilungsanlagen mehrgeschossig
übereinander gestapelt. Die
einzelnen Zellen zeigen sich an der
Fassade jeweils durch Schlitze. Die
innere Lastabtragung der hohen
Maschinengewichte übernimmt ein
Stahlgerüst. Dieses autonome System
der Schaffung architektonischer Räume
zur temporären Unterbringung
technischer Apparate ermöglicht die
Nutzung über den eigentlich gedachten
Zweck hinaus. Die Hoffassade des
seitlichen Eckturms lässt die
Verschiedenheit der Nutzungen
erahnen: Zwei technische Ebenen
mit Akkumulatoren verfügen über
vertikale Schlitzfenster, die darüber
befindlichen Werkswohnungen liegen
hinter Rundbogenloggien. Die Auswahl
der eingesetzten Materialien bleibt
funktionsbestimmt, die Anwendung
und Detaillierung unterstützt jedoch die
beabsichtigte Wirkung. Die Wände der
Phasenschieberhalle sind vollflächig mit
weiss glasierten Spaltklinkern bedeckt,
um eventuell aus den Turbinen austretendes
Öl beseitigen zu können. Die
Laufbahnen des Krans ruhen auf sich
konsolartig verbreiternden Pilastern,
deren Basis und Kapitell mit roter
Baukeramik verdeutlicht werden. Der
Rhythmus von Fläche und vertikaler
Struktur und das strahlende, glänzende
Weiss der Wände beziehen sich auf die
monochrom übermittelte griechische
Klassik und frühbabylonische Wandtäfelungen.

Abspannwerk Scharnhorst, Berlin, 1928
Hans Heinrich Müller
Persische Grabtürme und deren Wandgliederungen,
aber auch die Kolossalordnungen
des Alten Museums von Karl
Friedrich Schinkel oder der Deutschen
Botschaft in St. Petersburg von Peter
Behrens haben die Gestaltung des
ebenfalls im Jahr 1928 errichteten
Abspannwerks Scharnhorst beeinflusst.
Das wegen Gründungsproblemen, aber
ohne technische Notwendigkeit bei der
Erstellung bereits in beiden Baustufen
errichtete Gebäude zeigt in seiner
dem Nordhafen zugewandten Grossfigur
zeichenhaft einen gleichmässigen
Rhythmus gefalteter Pfeiler, die an den
Seiten in geschlossene Wandscheiben
auslaufen. Die in den Interkolumnen
zurückgesetzt untergebrachten Fenster
sind kaum wahrnehmbar und die durch
den Schattenwurf der Vorsprünge
erzeugte vertikale Rillung dient einer
tempelähnlichen Gliederung und
skulpturalen Überhöhung der
gewaltigen Baumasse. Das Grundrissschema
des Werks entspricht dem
seiner Vorgängerbauten, jedoch sind
die Schaltanlagen um 90 Grad zu den
hinter den Fassaden verlaufenden
Fluren gedreht. Zwei schmale Höfe
dienten der Belüftung und Entrauchung
der Ölschalter: Diese Anordnung
verbesserte für das Personal die
schnelle Erreichbarkeit der Maschinen.
Gleichzeitig erhöht sich die Effizienz
des Grundrisses und die 6-kV-Anlagen
liegen parallel zu den Schaltzellen.
Die Lage der wieder mittig im Gebäudeinneren
platzierten Warte ist an den
Fassaden nicht auffindbar und auch
die darunter eingefügte und mehrere
Ebenen hohe elektrische Versuchshalle
bleibt ohne Einfluss auf die Gestaltung.
An den kurzen Gebäudeseiten waren
Abrechnungsbüros und Personalräume
angegliedert, deren Belichtung Reihen
gleichförmiger Fenster übernehmen.
Lediglich ein grösserer Abstand
zueinander verdeutlicht die Position der
Treppenhäuser an den Gebäudeecken.
Additiv vor die kubische Grundform
gesetzte Trafokammern mit Kaminkühlern
beleben wie eine Reihung
kleiner Häuser mit Dächern und
Fenstern die Rückfront. Wieder umzieht
eine weit ausladende Hohlkehle das
gesamte Gebäude, dessen kleine
Quadratfenster im Dachgeschoss das
Gesimsband wie Triglyphen
strukturieren. Auf dem Dach diente eine
turmartig aufgesetzte Lichtwarte zur
manuellen Steuerung der Strassenbeleuchtung
Berlins.

DaimlerChrysler Skyscraper at Potsdamerplatz, Berlin, 1997-2000
Hans Kollhoff
The highrise offices at Potsdamer Platz
1 is situated at the northeastern point
of the DaimlerChrysler area.
Together with the Sony tower opposite,
the building creates an entrance, a sort
of gate for the new Potsdamer Strasse.
On the west side the twentyseven-storyhigh
tower shelves downward in steps
until it reaches the height of the
adjoining building. Between the wings
of the building, in the part that is set
back, a six-story-high atrium is located.
The ground floor will house spaces for
use by restaurant and retail activities.
The two top floors will form a
panoramic terrace accessible to the
public. The double-height entrance hall
can be entered from both the old and
the new Potsdamer Strasse through
broad colonnades. Each of the office
floors has a central lobby and can be
divided into several independent units
for rent. As far as the materials are
concerned, a high-fired bluish
Wittmund clinker has been used for the
front. The lobbies have walls lined with
polished granite and terrazzo floors. On
the two lowest floors the doors and
windows are made from structural
bronze, while the frames on the upper
floors are in wood and aluminum. The
facade is made up of prefabricated
elements that are one story high and
up to eight meters long, with the
expansion and assembly joints
“concealed” behind plasters and
pilaster strips. The tectonic articulation
of the facade passes from the
horizontality of the base, with the
continuous strips of the parapets, to
an intermediate section in which the
horizontal and vertical lines are balanced,
and then to the vertical thrust of
the upper part, whose pilasters project
strongly from the plane of the parapets
and thereby “stretch” the building.
Finally the crown, which is set back in
steps, is decorated with elements of
terracotta with a golden glaze. The brick
highrise on Potsdamer Platz is intended
to put an end to an unfortunate
European tradition that focuses
exclusively on squat and abstract
towers. Here we have deliberately
drawn on the powerful tradition of the
skyscrapers of New York and Chicago,
which have a decided effect at the
urban level and whose name derives
only in part from their height. Without
the European model of the Gothic
cathedrals these breathtaking towers
would have been inconceivable, nor
would they be imaginable without the
tectonics of Schinkel’s Bauakademie.
So why not bring this tradition back to
Europe, given that the contemporary
architecture of American skyscrapers
has now become obsessed with the
modern fetishism of objects, something
which has already demonstrated its
destructive effect at the urban level
even in New York?

Abspannwerk Buchhändlerhof, Berlin, 1927-1928
Hans Heinrich Müller
Auf dem Grundstücksareal des zweitältesten
Kraftwerks Berlins baute Müller
von 1927 bis zum Frühjahr 1928 noch
ein weiteres Grossabspannwerk. Die
Erschliessung des verwinkelten, im
historischen Zentrum von Berlin
befindlichen Grundstücks erfolgte über
die Mauerstrasse. Wegen der Verlagerung
der Stromherstellung in die Randbezirke
war die Stilllegung möglich geworden
und nur der nördliche, bereits
1886 in Betrieb genommene Teil hat
sich durch den 1924 durchgeführten
Umbau zum Umformwerk und die kurz
danach erfolgte Aufstockung bis heute
erhalten. Die schwierige und beengte
Hofsituation zwang beim Neubau des
Abspannwerkes zu einer enormen
Höhenentwicklung. Die Trafos mussten
innerhalb des rückwärtigen Gebäudeteils
aufgestellt werden und erforderten
durch ihre Höhe und Wartungsnotwendigkeit
eine mehrgeschossige
Maschinenhalle. Erst darüber liessen
sich die notwendigen Schaltanlagen
gestapelt anordnen, deren Ölschalter
zu drei rechtwinklig zu den Fluren
befindlichen Höfen hin lagen. Die
innere Organisation entspricht dem
Werk Scharnhorst, jedoch zwangen
die seitlichen Höfe zu einem festungsartigen
Verschluss durch Brandwände,
welche die Unterbringung weiterer
Funktionen verhinderten. Das hohe
Volumen des Körpers ist in ein Geflecht
von angrenzenden Nachbargebäuden,
Höfen und Brandwänden eingebettet
und im Stadtraum nicht optisch
wirksam. Entsprechend sparsam sind
die Fassaden gestaltet: Nur aufgesetzte
Trafolüfter überziehen die Rückfront,
die in einem angedeuteten leichten
Stufengiebel endet. Die Hauptfront ist
vollkommen flächig gehalten und nur
dreieckig herausgedrehte Aufzugsschächte
falten den Körper. Die funktionale
Teilung einer Schaltanlage in
Sammelschiene, Ölschalter und
Kabelboden ist durch den Rhythmus
der Fenster angedeutet. Eine schmale,
mehrgeschossige Brücke über einer
Durchfahrt verbindet das Werk mit dem
nördlichen Teil und dominierendes
Element der Anlage ist das in diese
Gebäudeecke wie ein Wespennest
eingefügte viertelkreisförmige
Wartengebäude. Lagenweise kragt die
Stahlkonstruktion aus und endet in
einem verglasten Steildach mit
befensterter Laterne. Auch die Fenster
der Etagen sind zwischen den Stahlträgern
zu horizontalen Bändern
zusammengefasst und unterstützen das
Motiv der Schichtung. Besonders die
sichtbare Konstruktion des Stahlbaus
ist für Müller ungewöhnlich und auch
die Behandlung der Eckverbindungen
mit aufgesetzten Kopfblechen mit einer
Vermauerung des Backsteins in
dekorativen Flächenmustern
thematisiert eher Merkmale eines Fachwerkbaus.

Holocaust-Mahnmal, Berlin, 1998-2005
Peter Eisenman
Although the memorial is still the
subject of political and legal squabbles,
the main idea of the design (in which
Richard Serra was also involved) has
remained. It is intended to convey a
special spatial experience above and
beyond hierarchically organised space.
Today, space is characterised by a
transition - from the production of
objects in space to the production of
space itself. As a product factor, space
is defined in controlled, hierarchical,
political and economic terms - with a
tendency towards reduction to surface
textures - with space itself as
emptiness, reduced to a “medium that
is waiting to be colonised” (Henri
Lefebvre). The Holocaust Memorial is
intended to reactivate spatial
experiences, particularly physical
emotions which can be aroused by
spatial means. The narrow, uniformly
arranged tall stone stele only seem to
form a homogeneous spatial structure.
As soon as it is entered, the apparent
transparency of strict organisation
mutates into a threatening, oppressive
lack of orientation. This experience is
not only metaphorical, it is also an
expression of contradictory spatial
reality.

Kleine Jägerstrasse 11, Berlin, 2007
Thomas Müller Ivan Reimann Gesellschaft von Architekten GmbH
Das Haus “Kleine Jägerstrasse 11”
ist im Rahmen der städtebaulichen
Entwicklung “Friedrichswerder Nord”
in Berlin-Mitte entstanden. Friedrichswerder
ist einer der ältesten Stadtteile
in Berlins historischer Mitte und
wurde im Jahr 1662 als Wohngebiet
für höhere Hofbeamte gegründet. Im
Laufe der Jahrhunderte entwickelte sich
das Quartier von einem vornehmen
Wohngebiet zu einem pulsierenden
Geschäftsviertel. Karl Friedrich Schinkel
errichtete die neue Friedrichswerdersche
Kirche und die Bauakademie,
wodurch ein einzigartiger Stadtraum in
direkter Nähe zum Berliner
Stadtschloss entstand.
Ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts
veränderte sich das Bild des
Quartiers erneut. Zu Gunsten von
Erweiterungsbauten der Reichsbank
wurde die historische Kleinteiligkeit
aufgegeben, Hotels und Banken
siedelten sich an. Der Zweite Weltkrieg
zerstörte einen Grossteil der Bebauung
- über 50 Jahre lag ein exklusiver Stadtraum
brach. Mit dem Neubau des
Auswärtigen Amtes 1999 belebte sich
das Viertel wieder. Seit 2004 wird hier
ein exklusives Wohnquartier zwischen
Gendarmenmarkt und Auswärtigem
Amt, nächstgelegen zur Friedrichstrasse
und Unter den Linden - in der Mitte der
historischen Innenstadt - entwickelt.
Das neue Quartier in zentraler,
exklusiver Lage in Berlin-Mitte ist als
“Townhouse-Quartier” nach britischem
Vorbild konzipiert. Eine kleinteilige und
individuell bebaubare Parzellierung soll
ein bürgerliches Wohnquartier wieder
neu entstehen lassen. Der städtebaulichen
Analogie folgend, wurden
bei der Gestaltung des Hauses
ebenfalls englische Motive verwendet.
Der dunkle, etwas rustikale Backstein,
die weiss abgesetzten Fensterfaschen
und die dunkel lackierten Schlosserarbeiten
lassen schnell an den Typus
englischer Stadthäuser denken.
Gleichzeitig ist die Verwendung des
Backsteines aber auch im Kontext mit
Schinkels Bauakademie und der
Friedrichwerderschen Kirche zu sehen.
Die Fassade ruht auf einem hellen
Sockel und wird durch vier Loggienachsen
vertikal gegliedert. Es entsteht
ein Wechsel von Loggien und Risaliten.
Den Dachabschluss bildet eine
steinerne Attika. Die strassenseitige
Fassade ist als zweischaliges,
hinterlüftetes Klinkermauerwerk
ausgeführt worden. Wichtig bei der
Auswahl des Backsteines war eine
lebendige, plastische Oberfläche, die
dem Relief der Fassade eine
stoffliche und zugleich solide Gestalt
gibt. Die Fassade des Hochparterres,
die durchlaufenden Gesimsbänder, die
Fenstereinfassungen und Brüstungsfelder
sowie die Attika sind als helle
Putzoberfläche hergestellt worden.

Kunstgalerie Kupfergraben, Berlin, 2003-2007
David Chipperfield
This Art Gallery is located on number
10 of Berlin’s Kupfergraben canal,
overlooking the Lustgarten, a park
presided by the Altes Museum by
Schinkel and the Museum Island.
The intention was to build a modern
building which incorporated but did
not replicate the past. As part of the
cityscape, the composition of the fourstorey
gallery building reacts to its
immediate historic context, while the
scale of its window openings reflects
the urban dimensions of a corner
building. As an urban infill, the new
building connects with both of its
neighbouring buildings with regard to
their respective building heights and
occupies the footprint of the preceding
building (destroyed during the war),
while at the same time developing its
own sculptural quality. The facades are
of brick masonry on reconstituted stone
courses with no visible expansion joints,
using salvaged bricks pointed with
slurry, which gives the surface an
interesting texture in ocre tones that
reacts to sunlight. This arrangement
rests at regular intervals on concrete
courses that structure the composition
and place the gallery in relationship
with the cornice lines of the adjacent
historical buildings. Large window
openings reflect the urban scale of the
site and define the composition of the
facade, given structure by their
untreated wooden sashes. They also
provide extraordinary views over the
monumental complex of Berlin. In
contrast, the facade that looks onto the
courtyard is entirely enclosed with glass
and wood, generating a more domestic
image than the exterior ones in spite
of the repeated series of windows that
cover its surface. The structure of the
complex is made out of reinforced
concrete. While solid materials that will
age well characterise the exterior of the
building, the interior is defined by
daylight and proportion. The building
cores organise the space of the 5.5
metre high rooms. The floor plan,
consisting of a simple scheme of
longitudinal bands, varies throughout
the four storeys depending on the form
of the volume and the placement of the
window openings. The gallery spaces
are side lit from different directions, and
daylight is controlled by interior folding
shutters. The intention was to create a
series of well proportioned and well lit
rooms for living, working, or showing art
- in a townhouse dedicated to the arts
and directly related to the cultural heart
of the city and its history.

Neues Museum, Berlin, 1997-2009
David Chipperfield
In 1997 David Chipperfield Architects
won an international competition for
the restoration of Friedrich August
Stüler’s Neues Museum, originally
built between 1841 and 1859. Located
on Museum Island in the heart of the
former East Berlin, the building was
initially constructed to extend the space
of the Altes Museum, built immediately
to the south by Stüler’s teacher Karl
Friedrich Schinkel. The original design
had formed part of an overall
architectural concept for Museum
Island - prompted by Friedrich
Wilhelm IV - of a series of art and
archaeological museums styled so as
to promote a greater appreciation of
classical antiquity. Among these
museums, and in terms of its
construction and rich interior
decoration, the Neues Museum was
considered the most important
monumental Prussian building of its
era. Seen today alongside the four other
reconstructed museum buildings on
the island, Stüler’s Neues Museum was
the only structure that remained ruined
from the war for almost five decades - a
contrast that demonstrated ideas of
history and decay in a compelling
and powerful way, although throughout
the building the degree of destruction
varied greatly. Certain interiors survived
almost completely, with elaborate
finishes and ceiling frescos still intact,
while other building elements existed
only as the enclosures of a gaping void.
The power of the ruin not least
stemmed from this exposed brickwork
shell, investing the building, 150 years
after it was first imagined, with the
indelible presence of a picturesque
classical ruin. Given this evocative yet
inaccessible space, the restoration of
the Neues Museum follows a principle
of conservation rather than
reconstruction - the design gives back
only enough context so that the
significance of the whole structure
and the sequence of spaces contained
within it are legible. Accordingly, the
missing north west wing and south east
bay are rebuilt, the enfilade of rooms
is restored, and the stair and courtyard
spaces are designed so as to maintain
elements of the building’s own decay.
The foundation plate will be sunk,
so that a needed additional level for
exhibition space can be gained, and
providing connections to the
neighbouring buildings at this level. In
this way, the new Neues Museum and
its collection of Egyptian antiquities
should navigate carefully between
dehistoricised reconstruction and
monumentalised preservation.

78
Motel One Berlin-Alexanderplatz
Dircksenstrasse 36, D-10179 Berlin
+49 30 20054080
Restaurant H.H. Mueller
Paul-Lincke-Ufer 20, D-10999 Berlin
+49 30 61076760
Bookshops
Buecherbogen am Savignyplatz GmbH
Stadtbahnbogen 593, D-10623 Berlin
+49 30 31869511, www.buecherbogen.com
Fr 10-20, Sa 10-18
Buecherbogen in der Nationalgalerie
Potsdamer Strasse 50, D-10785 Berlin
+49 30 2611090, www. buecherbogen.com
Fr 10-18
Pro qm
Almstadtstrasse 48-50 D-10119 Berlin
+49 30 24728520, www.pro-qm.de
Fr, Sa 11-20

Donderdag 15 oktober
07.00 uur: Verzamelen Schiphol vertrekhal 2 tegenover rij 11.
09.40 uur: Vlucht KL 1821 Schiphol - Berlijn Tegel.
Vrijdag 16 oktober
20.40 uur: Vlucht KL 1834 Berlijn Tegel - Schiphol
22.05 uur: Aankomst op Schiphol
Deelnemers
Peter Defesche, OD 205 Architecten
Jeroen Geurst, Geurst en Schulze Architecten
Peter Groenhuijzen, De Alliantie Projectontwikkeling
Albert Herder, HvdN Architecten
Joost Hovenier, Wingender Hovenier Architecten (0031 6 24561667)
Rob de Kuiper, Vink Bouw Nieuwkoop
Paul Meijer, Ymere Ontwikkeling
Eric Nagengast, De Key Principaal
Rob Out, Bokx Vastgoed Ontwikkeling
Carolien Steenbruggen, De Architectuurreis (0031 6 22557328)
Joris Stouten, De Key Principaal
Johannes Schilstra, Den Daas Baksteen
Anna Vos, MAB Development
Jan Peter Wingender, Wingender Hovenier Architecten (0031 6 24737937)
Arie van Zadelhoff, Den Daas Baksteen
Hans van der Zandt, Ymere Ontwikkeling

80
Ja
Nee
Dank u
Alstublieft
Niets te danken
Sorry
Goedendag
Hallo
Goedenavond
Goedenacht
Tot ziens
Ik kom uit Nederland
Ik kom uit Berlin
Spreekt u Engels?
Ik heet…
Hoe heet je?
Hoe oud ben je?
Ik ben … jaar oud
mooie man/vrouw
Kunt u mij helpen?
Ik ben verdwaald
Ik zou graag een currywurst
willen hebben
Een biertje alstublieft.
Hoe kan ik daar komen?
Kan ik er lopend komen?
Hoe duur is dit? En dat?
Heb je zin om te dansen?
0 Null
1 Eins
2 Zwei
3 Drei
4 Vier
5 Fünf
6 Sechs
7 Sieben
8 Acht
9 Neun
10 Zehn
11 Elf
Ja
Nein
Danke
Bitte
Nichts zu danken
Entschuldigung
Guten Tag
Hallo
Guten Abend
Gute Nacht
Auf Wiedersehen
Ich bin Holländer
Ich bin ein Berliner
Sprechen Sie Englisch?
Ich heisse...
Wie heissen Sie?
Wie alt sind Sie?
Ich bin … Jahre alt
Zuckerpuppe
Können Sie mir helfen?
Ich habe mich verirrt
Ich hätte gerne eine Currywurst
Ein Bier bitte.
Wie komme ich dort hin?
Kann man zu Fuss hin?
Wie viel kostet dies? Und dies?
Möchten Sie tanzen?
12 Zwölf
13 Dreizehn
14 Vierzehn
15 Fünfzehn
16 Sechzehn
17 Siebzehn
18 Achtzehn
19 Neunzehn
20 Zwanzig
100 Hundert
1000 Tausend

Bibliografie
Bergdoll, Riley: Mies in Berlin,
The Museum o Modern Art, New
York 2001
Biraghi, Marco: Hans Poelzig,
Architektur 1869-1936, Vice Versa
Verlag, Berlin 1993
Bucciarelli, Piergiacomo: Fritz
Hoeger, Hanseatischer Baumeister
1877-1949, Vice Versa Verlag,
Berlin 1992
Burg, Annegret: Kollhoff, Birkhaeuser,
Basel 1998
Cepl, Jasper: Hans Kollhoff, kollhoff
and timmermann architects,
Electa, Milano 2004
Haubrich, Heiner; Hoffmann,
Hans Wolfgang; Meuser, Philipp:
Berlin - The Architecture Guide,
Verlagshaus Braun, Berlin 2006
Kahlfeldt, Paul:Die Logik der Form,
Jovis Verlag GmbH, Berlin 2004
Noack, Wita: Konzentrat der Moderne,
Das Landhaus Lemke von
Ludwig Mies van der Rohe, Deutscher
Kunstverlag, Berlin 2008
AV Monografias 131: David Chipperfield
1984-2009, Arquitectura
Viva SL, Madrid 2008
Bauwelt 13.09: Chipperfield und
das neue Museum, Ausgabe 03.
April 2009
Casabella: Casabella 686, Electa,
Milano 2001
Croquis, El: David Chipperfield
1991-2006, El Croquis Editorial,
Madrid 2007
VORteile, das Backstein-Magazin:
Lebensraeume mit Qualitaet,
Ausgabe Januar 2009
Werk, Bauen und Wohnen: Starke
Strukturen, Ausgabe Mai 2009

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