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Das pm-Buendis stellt sich vor - Für Politik- und Meinungsfreiheit

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LEIPZIGER AUFRUF<strong>Das</strong> Bündnis für <strong>Politik</strong>- <strong>und</strong> <strong>Meinungsfreiheit</strong> wurde Anfang 2000gegründet <strong>und</strong> ist sowohl für einzelne politische AktivistInnen alsauch Interessensvertretungen <strong>und</strong> Organisationen offen.Arbeitsschwerpunkt war, die Verfasste Studierendenschaft (VS)b<strong>und</strong>esweit verbindlich zu verankern <strong>und</strong> ihre Kompetenzen so zuerweitern, dass <strong>sich</strong> die Studierendenschaften künftig ohne Angst<strong>vor</strong> Zensur <strong>und</strong> (straf)-rechtlichen Konsequenzen mit aktuellengesellschaftlichen Problemen auseinandersetzen können.Seit der Gründung des Bündnisses hat <strong>sich</strong> die Situation für politischeAkteure stark verschärft.Durch den neoliberalen Umbau von Bildungs- <strong>und</strong> Sozialsystemenwerden demokratische Beteiligungsmöglichkeiten zugunsten derDurchsetzung wirtschaftlicher Interessen abgebaut. Im Zuge derwachsenden Ökonomisierung des Bildungssystems werden demokratischeStrukturen ausgehebelt <strong>und</strong> der Wettbewerbslogik angepasst.Dabei verdrängen Sachzwangargumente demokratische Entscheidungsstrukturen.Anstatt Diskussionen auf einer politischenEbene auszutragen, werden sie auf die juristische Ebene verlagert.Ziel des Bündnisses ist es daher, die Debatte um die politischeBetätigung von der juristischen wieder auf die politische Ebenezurückzuführen <strong>und</strong> <strong>Politik</strong>- <strong>und</strong> <strong>Meinungsfreiheit</strong> im Kontextder Debatte um Demokratie <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>rechtezu thematisieren.4Broschüre des Bündnisses für <strong>Politik</strong>- <strong>und</strong> <strong>Meinungsfreiheit</strong>


Kampf um MitbestimmungIm Kontext der Förderalismusreform werden zahlreiche Kompetenzenan die Länder abgegeben (Versammlungsgesetz, Bildungsgesetzgebung,usw.) Dadurch sehen wir uns als Bündnis der Herausforderunggegenüber, den Kampf um Mitbestimmung mit größererVehemenz nun auch auf Länderebene fort zu setzen.Die Verfasste Studierendenschaft ist in Deutschland nicht flächendeckendeingeführt. Die B<strong>und</strong>esländer Baden-Württemberg<strong>und</strong> Bayern strichen die VS bereits in den 70er Jahren als Körperschaftendes öffentlichen Rechts mit Finanzhoheit aus ihrenLandesgesetzen. In Hessen wird versucht, die VS zu beschränken.Die so genannte ,,25%- Regelung“ koppelt die Mittel der VS an dieWahlbeteiligung zum Studierendenparlament. In Sachsen Anhalt istes sogar möglich, nach einem Jahr aus der VS auszutreten.Dem politischen Bewusstsein an den deutschen Hochschulen drohtdie systematische Trockenlegung. <strong>Das</strong> <strong>pm</strong>-Bündnis fordert daherdie Rücknahme dieser <strong>und</strong>emokratischen Praktiken <strong>und</strong> einejuristische Verankerung der VS. Wir werden auf die Bedeutung vonBeteiligung <strong>und</strong> Mitsprache hinweisen, um Partizipationshürdenabzubauen. Darüber hinaus müssen bestehende Selbstverwaltungsstrukturen,ob an der Schule, an der Hochschule oder im Betriebgestärkt <strong>und</strong> ausgebaut werden.Studierendenschaften sind weiter der Gefahr einer Klage wegen derWahrnehmung eines politische Mandat ausgesetzt, weil sie <strong>sich</strong>nicht „allgemeinpolitisch äußern“ sollen. Diese Klagen schränkenden Diskurs über gesellschaftliche Probleme ein. Unterb<strong>und</strong>en wirddamit die Auseinandersetzung über gesellschaftliche Gr<strong>und</strong>lagen,die sowohl das Leben der Studierenden als auch die Ausrichtungvon Forschung, Studium <strong>und</strong> Lehre bestimmen. Wir wenden unsgegen den Mythos, es gäbe eine wertneutrale <strong>und</strong> objektiveWissenschaft.Broschüre des Bündnisses für <strong>Politik</strong>- <strong>und</strong> <strong>Meinungsfreiheit</strong>5


Wir fordern, das Recht auf freie Meinungsäußerung für dieStudierendenvertretungen, das ihnen durch das rechtliche Konstruktdes hochschulpolitischen Mandats abgesprochen wurde.Wir thematisieren deshalb die gegenseitige Wechselwirkungvon Wissenschaft, (Hoch)-Schule <strong>und</strong> Gesellschaft.Es ist Aufgabe des Staates, Gr<strong>und</strong>rechte zu schützen, deren Erhaltnotwendig für eine freie Gesellschaft ist. Dazu gehören das Gr<strong>und</strong>rechtauf informationelle Selbstbestimmung, das Recht auf freieEntfaltung der Persönlichkeit <strong>und</strong> das Recht auf <strong>Meinungsfreiheit</strong>.Die teilweise Verwirklichung dieser Gr<strong>und</strong>rechte wird zurzeitschleichend zurückgenommen – unter Verweis auf den 11. September<strong>und</strong> Sachzwang-Logiken.Nicht nur die stetige Zunahme von Überwachungs- <strong>und</strong>Kontrollmechanismen (Videoüberwachung, Lauschangriff, Computerkontrollen,Vorratsdatenspeicherung, usw.) zeigt, dass Freiheitzugunsten von vermeintlicher Sicherheit eingeschränkt wird. Selbstantifaschistisches Engagement während des Studiums wird zumAnlass genommen, ein Berufsverbot gegen einen Lehrer auszusprechen.Durch die präventive Erfassung <strong>und</strong> Kontrolle der Gesellschaftentsteht eine Gefahr für zukünftige Lebensentwürfe <strong>und</strong> eine psychologischeBarriere, die vom eigenen Engagement abhält.Mit dieser zunehmenden Überwachung werden politische Akteurevon <strong>vor</strong>nherein kriminalisiert <strong>und</strong> unter Generalverdacht ge<strong>stellt</strong>.Diese Instrumente dienen nicht der Schaffung von Sicherheit <strong>und</strong>Freiheit, sondern vielmehr dem autoritären Sicherheitsstaat.Wir fordern Freiheit <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>rechte <strong>und</strong> eben nicht einen Staat imInteresse totaler Sicherheit.6Broschüre des Bündnisses für <strong>Politik</strong>- <strong>und</strong> <strong>Meinungsfreiheit</strong>


Repression ist auch Folge des Abbaus von Gr<strong>und</strong>rechten. Repressionheißt Unterdrückung der Entfaltungsmöglichkeiten – durchEinschränkung, Kontrolle <strong>und</strong> Überwachung. Mit der Kriminalisierungganzer Protestbewegungen wird bezweckt, der inhaltlichenAuseinandersetzung aus dem Weg zu gehen. GesellschaftspolitischeProbleme werden dadurch nicht gelöst, sondern unterdrückt,wenn politisches Handeln <strong>und</strong> kritisches Gedankengut in strafbareHandlungen umgedeutet wird.<strong>Das</strong> <strong>pm</strong>-Bündnis fordert ein Ende der Kriminalisierungs- <strong>und</strong> Einschüchterungsversuche.Gegen Spaltungsversuche setzen wir aufSolidarität mit den Betroffenen. Gegen juristische Konsequenzen,die Menschen aufgr<strong>und</strong> von politischen Tätigkeiten drohen, müssenwir als Bündnis politisch argumentieren.Kritische <strong>Politik</strong> gesellschaftsfähig machenDie Notwendigkeit eines breiten Bündnisses ist durch die bestehendenVerhältnisse gegeben. Neben dem Versuch der Einflussnahmeauf parlamentarische Entscheidungen muss die außerparlamentarischeBewegung gestärkt werden. Wir wollen nicht nur den statusquo verteidigen: Ziel ist es, kritische <strong>Politik</strong> gesellschaftsfähig zumachen <strong>und</strong> auf eine radikale Demokratisierung aller Lebensbereichehinzuwirken.Wir wollen nicht nur die Interessen von Studierenden vertreten,sondern gerade auch von SchülerInnen- <strong>und</strong> ArbeitnehmerInnen,denen Restriktionen bei geäußerter Kritik drohen.<strong>Das</strong> <strong>pm</strong>-Bündnis lebt von aktiver Mitarbeit. Jeder <strong>und</strong> Jede istangesprochen. Gemeinsam gilt es den Kampf um Mitbestimmungnicht nur anzustoßen sondern offensiv zu führen.Broschüre des Bündnisses für <strong>Politik</strong>- <strong>und</strong> <strong>Meinungsfreiheit</strong>7


ARBEITSPROGRAMM● Kampagne:“<strong>Für</strong> einen Vorlesungsfreien Tag in der Woche!“Wir planen eine b<strong>und</strong>esweite Plakatkampagne mit dem Ziel, Partizipationshürdenabzubauen <strong>und</strong> Freiräume für Mitbestimmung zu schaffen.An einigen Hochschulen gibt es einen sogenannten Gremientag, an demnachmittags keine Lehrveranstaltungen stattfinden dürfen. Wir wollen,dass ein solcher Termin b<strong>und</strong>esweit eingeführt wird <strong>und</strong> damit die Möglichkeitenstudentischer Selbstverwaltung ausbauen.● Wir werden ein Wochendseminar zum Thema studentische Selbstverwaltungsstrukturen<strong>und</strong> deren Zukunft organisieren <strong>und</strong> dazu einenReader erstellen● Im Herbst 2007 ist die Einrichtung einer SchülerInnen-Datei geplant.Dabei sollen die Daten aller SchülerInnen ab der ersten Klasse erfasstwerden. Wegen der allgemeinen Schulpflicht entsteht dadurch langfristigeine allgemeine Datenerfassung die eine totale Überwachung ermöglicht.Diesen Prozess gilt es kritisch zu begleiten <strong>und</strong> gemeinsam mit SchülerInnengeeignete Gegenmaßnahmen zu ergreifen● <strong>Für</strong> Wintersemester 07/08: Massenzeitung mit dem thematischenSchwerpunkt Demokratie <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>rechte --> Kann be<strong>stellt</strong> werden!●Gerade ausländische <strong>und</strong> politisch aktive Studierende geraten in dasErmittlungsraster des Verfassungsschutzes.Aufklärungskampagne zum WS 2007/2008: »Meine Daten gehören mir!Der Verfasungsschutz hat an der Hochschule nichts zu suchen!«8Broschüre des Bündnisses für <strong>Politik</strong>- <strong>und</strong> <strong>Meinungsfreiheit</strong>


LISTE DER BÜNDNIS-PARTNERINNENSchülerInnenvertretungenLandesschülerInnenvertretung (LSV)BerlinLandesschülerInnenrat(LSR) NiedersachsenLandesschülerInnenvertretung (LSV)Nordrhein-WestfalenLandesschülerInnenvertretung (LSV)Rheinland-PfalzB<strong>und</strong>esschülerInnenvertretung(BSV)Linke SchülerInnen Aktion (LiSA),BerlinGewerkschaftenB<strong>und</strong>esausschuß derStudentinnen <strong>und</strong> Studenten derGEW (BASS)Junge GEWLandesverband GEW HessenLASS Hamburg <strong>und</strong> HessenDGBjugend HessenHochschulgruppen-organisationenB<strong>und</strong>eskoordination derJuso-HochschulgruppenJuso Landesverband NiedersachsenBündnis grün-alternativerHochschulgruppenGrüne Jugend B<strong>und</strong>esverbandBündnis linker <strong>und</strong> radikaldemokratischerHochschulgruppen (LiRa)Sozialistisch-demokratischer Studierendenverband(Linke.SDS)Initiativen <strong>und</strong> Verbändefreier zusammenschluss von studentInnenschaften(fzs)B<strong>und</strong> Deutscher PfadfinderInnen(BDP)Konferenz der deutschsprachigenMathematikfachschaften (KoMa)Deutsche JugendpresseJunge Presse BerlinBroschüre des Bündnisses für <strong>Politik</strong>- <strong>und</strong> <strong>Meinungsfreiheit</strong>9


JungdemokratInnen/Junge Linke,B<strong>und</strong>esverbandB<strong>und</strong>esarbeitskreis kritischer Juragruppen(BAKJ)B<strong>und</strong> demokratischer Wissenschaftlerinnen<strong>und</strong> Wissenschaftler (BdWi)B<strong>und</strong>eskoordination StudentischerÖkologiearbeit e.V. (BSÖ)StudierendenvertretungenBaden-WürttembergLAK Baden-WürttembergUStA Uni Karlsruheu-asta Uni FreiburgAStA Uni KonstanzBayernAStA der Geschwister-Scholl-UniversitätMünchenAStA Uni AugsburgBerlinAStA FU BerlinRefRat HU BerlinAStA TFH BerlinBrandenburgAStA Uni PotsdamStudierendenparlament derFH NeubrandenburgHamburgAStA Uni HamburgAStA HAWHamburgHessenLAK HessenAStA EFH DarmstadtAStA FH DarmstadtAStA TU DarmstadtAStA FH Frankfurt (Main)AStA Uni Frankfurt (Main)AStA FH GießenAStA Uni GießenAStA Uni MarburgNiedersachsenAStA Uni HannoverAStA Uni GöttingenNordrhein-WestfalenLandesAstenTreffen (LAT) NRWAStA Uni BielefeldAStA Uni BonnAStA Ruhr-Uni BochumAStA Uni Dortm<strong>und</strong>AStA Uni-GH EssenAStA FH KölnAStA SpoHo KölnAStA FH MünsterAStA Uni MünsterAStA Uni-GH PaderbornAStA Uni-GH SiegenAStA Uni-GH Wuppertal10Broschüre des Bündnisses für <strong>Politik</strong>- <strong>und</strong> <strong>Meinungsfreiheit</strong>


Rheinland-PfalzAStA Uni KoblenzAStA Uni MainzAStA Uni TrierAStA EFH LudwigshafenThüringenStuRa FH ErfurtStuRa Uni JenaStuKo Bauhaus-Uni WeimarWerdetMitglied im Bündnisfür <strong>Politik</strong>- <strong>und</strong><strong>Meinungsfreiheit</strong>SachsenKonferenz Sächsischer Studierendenschaften(KSS)StuRa LeipzigBroschüre des Bündnisses für <strong>Politik</strong>- <strong>und</strong> <strong>Meinungsfreiheit</strong>11


Unsere Unterstützung tätigen wir durch:( ) Dauerauftrag( ) durch Einzelüberweisung( ) durch Einzugsermächtigung( ) Sachleistung:Nur bei Einzugsermächtigung auszufüllen:Hiermit ermächtigen wir das Bündnis für <strong>Politik</strong>- <strong>und</strong> <strong>Meinungsfreiheit</strong>e.V. den folgenden Betrag regelmäßig von unserem Konto abbuchen zulassen.Name, Vorname: _______________________________Kontonummer: _______________________________Bankleitzahl: _______________________________Geldinstitut: _______________________________Ort, Datum, Unterschrift_______________________________Diese Einzugsermächtigung kann jederzeit widerrufen werden.Broschüre des Bündnisses für <strong>Politik</strong>- <strong>und</strong> <strong>Meinungsfreiheit</strong>13


INHALTSVERZEICHNISVorwort ...241. StudentInnenproteste seit dem Gebührenurteil /Presseerklärungen...612. Über Repression ...773. Unsre politische Praxis ...824. Kreativ demonstrieren? ...1285. „Die Auseinandersetzung mit staatlicherRepression als Teilstückdes Widerstandes“ ...1386. Solidarität ist eine Waffe! ...1567. Unsere Strukturen <strong>und</strong> Zusammenhänge schützen ...1728. Durch die Wüste... ...179Literatur / linksDanksagungNachwort... den Reader könnt ihr beim<strong>pm</strong>-Bündnis unterhttp://www.studis.de/<strong>pm</strong>/bestellen.14Broschüre des Bündnisses für <strong>Politik</strong>- <strong>und</strong> <strong>Meinungsfreiheit</strong>

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