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5 Tips & Tricks

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5 <strong>Tips</strong> & <strong>Tricks</strong><br />

In diesem Kapitel sind Informationen gesammelt, die die Verwendung<br />

des PalmPilot einfacher oder interessanter machen, aber aus unterschiedlichen<br />

Gründen nicht allgemein bekannt sind.<br />

Zu den versteckten Funktionen des PalmPilot, die in keinem Handbuch<br />

beschrieben werden, gehören z.B. die sogenannten Ostereier, meist<br />

Spielereien der Entwickler, die sich nur durch nicht offensichtliche Tastenkombinationen<br />

aktivieren lassen. In einer Liste von häufig gestellten<br />

Fragen (und Antworten!) finden Sie Standardprobleme, mit denen sich<br />

viele PalmPilot-Anwender konfrontiert sehen. Im Internet gibt es weitere,<br />

wesentlich umfangreichere Sammlungen derartiger FAQs (Frequently<br />

Asked Questions). Undokumentierte Shortcuts erlauben den Zugriff<br />

auf einige Low-Level-Funktionen des PalmPilot-Betriebssystems und<br />

sind vor allem für den Bastler und Hacker interessant.<br />

Darüber hinaus finden Sie hier Hinweise für das Sichern und Zurückspielen<br />

Ihrer PalmPilot-Daten auf dem Desktop sowie verschiedene<br />

alternative Möglichkeiten zur Eingabe einiger schwieriger Graffiti-<br />

Buchstaben.<br />

5.1 Ostereier<br />

Nahezu jedes größere Programm auf jeder beliebigen Hardware-Plattform<br />

enthält heute mindestens ein sogenanntes Osterei (englisch easter<br />

egg). Mit diesem Begriff wird eine nicht leicht zu findende, undokumentierte<br />

und meist auch nicht weiter nützliche Zusatzfunktion bezeichnet.<br />

Viele der sonst oft namenlos bleibenden Entwickler verewigen sich auf<br />

diese Weise in »ihrer« Software. Auch der PalmPilot stellt in puncto<br />

Ostereier natürlich keine Ausnahme dar.<br />

Alle hier beschriebenen Ostereier funktionieren mit allen bekannten<br />

Versionen von PalmOS. Außer, daß sie etwas Platz im ROM einnehmen,<br />

verursachen sie keinerlei Probleme.<br />

5 <strong>Tips</strong> & <strong>Tricks</strong> 125


126 5 <strong>Tips</strong> & <strong>Tricks</strong><br />

5.1.1 Taxi<br />

Das interessanteste und spektakulärste Osterei im PalmPilot ist zweifelsohne<br />

ein quer über den Bildschirm fahrendes Taxi!<br />

Legenden Um das Auftreten des Taxis ranken sich einige Legenden. Im Internet<br />

kursieren verschiedene Beschreibungen, wie man das Taxi durch Einstellen<br />

eines bestimmten Datums und anschließendes geduldiges Warten<br />

in der Merkzettel-Anwendung erzeugen kann. Ein findiger Programmierer<br />

hat sogar eine kleine Anwendung geschrieben, die das Taxi softwaregesteuert<br />

auf den Plan ruft.<br />

Mit der folgenden Vorgehensweise läßt sich das PalmPilot-Taxi relativ<br />

zuverlässig und ohne Warten auf allen aktuellen PalmPilot-Modellen<br />

hervorlocken.<br />

»Osterei«-Modus Zunächst muß der PalmPilot in den »Osterei«-Modus versetzt werden:<br />

Abb. 5–1<br />

Kaum zu glauben: Ein Taxi<br />

fährt über den Bildschirm<br />

❑ Gehen Sie in die Anwendung Einstellen und dort in die Kategorie<br />

Allgemein.<br />

❑ Zeichnen Sie nun mit dem Stylus in der rechten unteren Ecke des Displays,<br />

genau oberhalb des Taschenrechner-Buttons, einen kleinen<br />

Kreis mit etwa 5 mm Durchmesser.<br />

An dieser Stelle erscheint nun ein Osterei, das den aktivierten »Osterei«-<br />

Modus markiert. Der Modus ist in den Systemeinstellungen gespeichert<br />

und wird daher selbst nach einem Hard Reset automatisch wiederhergestellt.<br />

Abgesehen von der im folgenden beschriebenen Möglichkeit<br />

hat er keinen weiteren Effekt. Durch kurzes Tippen auf das Osterei wird<br />

der Modus wieder ausgeschaltet.<br />

Taxi Bei eingeschaltetem Osterei-Modus läßt sich das Taxi in einer beliebigen<br />

Anwendung, z.B. in der Merkzettel-Liste, folgendermaßen aufrufen:


❑ Halten Sie die Bild-Ab-Taste gedrückt, und ziehen Sie mit dem Stift<br />

eine waagerechte Linie von der Mitte des Graffiti-Bereichs bis ganz<br />

nach links genau zwischen die Buttons für Menü und Anwendungen.<br />

Ein im Comic-Stil gezeichnetes Taxi (Abb. 5-1) fährt von rechts nach<br />

links quer durch die Anwendung. Der »Shortcut« verlangt einige<br />

Übung, das Taxi läßt sich damit jedoch sehr zuverlässig herbeirufen und<br />

ist sicher eine verblüffende Demonstration für jeden PalmPilot-Neuling.<br />

5.1.2 Entwickler-Credits<br />

Natürlich haben sich auch die Entwickler des PalmPilot mit einem<br />

Osterei verewigt:<br />

❑ Starten Sie die Speicher-Anwendung (auf dem Palm III wählen Sie den<br />

Menü-Punkt Info).<br />

❑ Tippen Sie mit dem Stylus in den Kopfbereich der Anwendung, und<br />

drücken Sie gleichzeitig die Bild-Ab-Taste.<br />

Es erscheint nun eine Liste bzw. eine Animation mit den Namen der Entwickler.<br />

5.1.3 Ostereier im Giraffe-Spiel<br />

Im Giraffe-Spiel, das eigentlich zum Lernen und Üben der PalmPilot-<br />

Schrift gedacht ist, haben die Entwickler besonders viele Ostereier versteckt.<br />

Während das Programm beim Pilot 5000 und beim Palm III als<br />

extra zu installierende Anwendung auf der Installations-CD bzw. im<br />

Verzeichnis add-on zu finden ist, haben PalmPilot Personal und Professional<br />

Giraffe bereits im ROM.<br />

DOS-Error<br />

Tippen Sie mit dem Stift in das obere Ende des Bildschirms, neben die<br />

Überschrift »Giraffe«, und drücken Sie gleichzeitig die Bild-Ab-Taste.<br />

Es erscheint ein leerer Schirm mit der aus DOS-Zeiten vertrauten (gefürchteten)<br />

Nonsense-Meldung :<br />

Not ready reading drive C<br />

Abort, Retry, Fail<br />

5.1 Ostereier 127


128 5 <strong>Tips</strong> & <strong>Tricks</strong><br />

Abb. 5–2<br />

Entwickler-Bild<br />

als Giraffe-Osterei<br />

Entwickler-Bildberschrift<br />

Tippen Sie mit dem Stift in die rechte untere Ecke, oberhalb des Taschenrechner-Buttons,<br />

und drücken Sie die Bild-Auf-Taste. Es erscheint<br />

eine querstehendes Pixelgrafik, auf der zwei Entwickler in Party-Kleidung<br />

zu sehen sind.<br />

Tanzende Palme<br />

Tippen Sie auf den Hilfe-Button, und geben Sie dann Graffiti für das<br />

Zeichen # ein (ein Punkt ·, gefolgt von einem ). Es erscheint für einige<br />

Sekunden eine tanzende Palme. Im Englischen ist das Symbol ein Wortspiel,<br />

denn Palm III klingt ähnlich wie palm tree.<br />

5.1.4 Desktop Developer Credits<br />

Auch der PalmPilot Desktop hat (mindestens) ein eingebautes »Osterei«,<br />

mit dem eine Liste der Entwickler angezeigt werden kann:<br />

❑ Starten Sie den PalmPilot Desktop.<br />

❑ Legen Sie eine neue Kategorie namens secret an.<br />

❑ Fügen Sie einen Adreßeintrag mit dem Nachnamen »Who Wrote<br />

This?« hinzu.<br />

❑ Markieren Sie den Eintrag als »Privat« und setzen Sie die Kategorie<br />

auf secret.<br />

Im rechten Adreßfenster sehen Sie nun die Liste der Entwickler des<br />

PalmPilot-Desktops. Die Liste wird nur im Desktop angezeigt und beim<br />

HotSync nicht in den PalmPilot übertragen.


5.2 Häufig gestellte Fragen<br />

5.2 Häufig gestellte Fragen 129<br />

Kann ich meinen PalmPilot mit mehreren PCs synchronisieren, z.B. mit<br />

meinem Rechner im Büro und meinem Rechner zu Hause? Gehen dabei<br />

Daten verloren?<br />

Ein PalmPilot kann problemlos und ohne Datenverlust mit mehreren<br />

PCs, z.B. im Büro und zu Hause, synchronisiert werden. Sie müssen dafür<br />

nichts einstellen und nichts weiter beachten. Die Synchronisierung<br />

kann in beliebiger Reihenfolge geschehen, und auf allen Geräten können<br />

unabhängig Daten eingegeben werden. Der PalmPilot merkt sich,<br />

mit welchem PC zuletzt synchronisiert wurde, und führt davon abhängig<br />

entweder einen schnellen HotSync oder einen lansamen HotSync<br />

durch. Einzelheiten zur Synchronisation siehe Kapitel 7.<br />

Kann ich mehrere PalmPilot-Geräte mit einem PC synchronisieren?<br />

Ja, allerdings müssen für eine funktionierende zweiseitige Synchronisation<br />

die PalmPilot-Geräte verschiedene Benutzernamen haben. Von der<br />

Verwendung desselben Benutzernamens für mehrere PalmPilot-Geräte<br />

ist dringend abzuraten, weil dann die Synchronisierungslogik durcheinander<br />

kommt.<br />

Wenn die Einstellungen im HotSync auf Desktop überschreibt<br />

PalmPilot gestellt sind, lassen sich natürlich beliebig viele (identische)<br />

PalmPilot-Geräte synchronisieren, das ist besonders für Tests oder Vorführungen<br />

interessant.<br />

Der PalmPilot Desktop kann Daten für beliebig viele Benutzer verwalten.<br />

Ein automatischer Datenabgleich zwischen den verschiedenen<br />

Benutzern ist leider nicht möglich. Der Datenaustausch untereinander<br />

kann über das Import/Export-Menü im PalmPilot Desktop oder (beim<br />

Palm III) über direktes Beamen erfolgen.<br />

Ich hatte einen totalen Datenverlust durch Hard Reset oder Stromausfall.<br />

Wie kann ich die Daten von Drittanwendungen wieder installieren?<br />

Daten von Drittanwendungen, die kein eigenes Conduit mitbringen,<br />

werden vom System-Conduit normalerweise im Verzeichnis \backup<br />

abgelegt. Dazu muß allerdings im HotSync-Setup unter<br />

System die Option Handheld überschreibt Desktop eingestellt sein<br />

(Standard). Nach einem Hard Reset oder bei einem fabrikneuen Gerät<br />

wird die Synchronisationsrichtung einmalig umgekehrt, und die Dateien<br />

im Backup-Verzeichnis werden installiert. Falls dies aus irgendeinem<br />

Grund nicht funktioniert hat oder wenn man ältere Daten wieder einspielen<br />

will, kann man die als .pdb Dateien gespeicherten Datenbanken<br />

Automatisch langsamer<br />

HotSync<br />

Verschiedene Benutzernamen<br />

notwendig<br />

Datenaustausch über<br />

Import/Export oder<br />

Beamen<br />

Dateien aus backup-<br />

Verzeichnis werden<br />

automatisch installiert


130 5 <strong>Tips</strong> & <strong>Tricks</strong><br />

Einstellungen in<br />

Saved_Preferences.prc<br />

wie Programme mit dem normalen Installations-Tool instapp.exe installieren.<br />

Die Einstellungen (Preferences) der einzelnen Anwendungen sind in<br />

der Datei Saved_Preferences.prc gespeichert, die ebenfalls nach einem<br />

Hard Reset wieder installiert wird. Weitere Programme sollten unmittelbar<br />

beim nächsten HotSync installiert werden, dann bleiben die<br />

entsprechenden Voreinstellungen gespeichert. Andernfalls werden die<br />

Einstellungen der nicht installierten Anwendungen bei einem weiteren<br />

HotSync gelöscht.<br />

Es empfiehlt sich, die Daten im Verzeichnis backup wie auch die<br />

Kalender- und Adreßdatenbank auf dem PC regelmäßig in ein anderes<br />

Verzeichnis oder auf eine andere Festplatte bzw. Diskette zu sichern<br />

(s.u.).<br />

Mein PalmPilot ist heruntergefallen, und nun reagiert er nicht einmal<br />

mehr auf einen Hard Reset. Was kann ich tun?<br />

Steckkarte fest? Häufigste Ursache für die völlige Regungslosigkeit des Geräts nach einem<br />

Sturz ist eine aus dem Sockel gerutschte oder schiefsitzende Speichersteckkarte.<br />

Beim Pilot 5000 und beim PalmPilot Personal/Professional<br />

kommen Sie an die Steckkarte einfach durch Öffnen der<br />

entsprechenden Klappe heran. Beim Palm III müssen Sie die Rückwand<br />

durch Lösen der vier Schrauben in den Ecken entfernen. Die Steckkarte<br />

muß gerade in der Halterung sitzen und eingerastet sein. Vor Arbeiten<br />

an der Steckkarte sollten Sie sicherheitshalber die Batterien entfernen.<br />

3Com-Kundendienst Sollte das Gerät trotzdem nicht funktionieren oder mechanisch beschädigt<br />

sein, müssen Sie es an den 3Com-Kundendienst schicken. Die<br />

Telefonnummer finden Sie in den zum Gerät gehörenden Unterlagen<br />

oder auf 3Com’s Website http://www.3com.com. Sie erhalten dann normalerweise<br />

ein Austauschgerät und müssen das defekte Gerät in der zugeschickten<br />

Transportverpackung zurücksenden.<br />

Fehlerhafter<br />

Kalendereintrag<br />

Hilfe, mein HotSync stürzt mit einem Fehler in datcn20.dll ab, was<br />

kann ich tun?<br />

Dieses äußerst mißliche Problem wurde schon von mehreren PalmPilot-<br />

Benutzern gemeldet. Es entsteht offenbar durch einen fehlerhaften Kalendereintrag<br />

in der Datei datebook.dat. Dafür kann es verschiedene<br />

Ursachen geben, z.B. der Import einer fehlerhaften Datei mit Terminen<br />

(derartige Dateien gibt es im Internet z.B. zum Eintragen der Feiertage).<br />

Eine andere mögliche Fehlerquelle kann ein abgebrochener HotSync<br />

oder eine Synchronisation unter engen Speicherbedingungen auf dem<br />

PalmPilot sein. Der fehlerhafte Eintrag ist meist ein Termin mit Wiederholung,<br />

der beim Expandieren während des HotSyncs zu einem Absturz


5.2 Häufig gestellte Fragen 131<br />

des Conduits führt. Manchmal kann man den problematischen Termin<br />

mit der Suchfunktion einkreisen. Suchen Sie z.B. nach einem häufig vorkommenden<br />

Buchstaben wie »e«, und achten Sie auf ungewöhnliche<br />

Daten, z.B. Termine vor 1970 oder mit Uhrzeit 0.00.<br />

Um das Problem zu beseitigen, haben Sie mehrere Möglichkeiten,<br />

von denen leider keine einen Königsweg darstellt:<br />

Radikal: Löschen Sie ihren Kalender durch Entfernen oder Umbenennen<br />

der Datei<br />

...\palm\\datebook\datebook.dat<br />

und synchronisieren Sie mit Desktop überschreibt Handheld. Sie<br />

verlieren dabei sämtliche gespeicherten Termine. Sie können die Kalender-Datei<br />

wie unten beschrieben für einen zweiten angelegten Benutzer<br />

kopieren und dann die wichtigsten Termine einzeln durch Umschalten<br />

zwischen den Benutzern übertragen.<br />

Umständlich: Versuchen Sie, den fehlerhaften Eintrag zu isolieren<br />

und dann zu löschen. Einfaches Löschen hilft nicht, weil während des<br />

HotSync auch gelöschte Termine noch verglichen werden. Sie können<br />

aber Einträge, die älter als 1 Woche vom aktuellen Datum an gerechnet<br />

sind, im Desktop über Extras→Ereignisse entfernen löschen (d.h.<br />

zum Löschen vormerken) und anschließend die noch aktuellen Ereignisse<br />

mittels Datei→Exportieren... in einer Datei speichern. Schließen<br />

Sie den Desktop, löschen Sie die Datei datebook.dat, und importieren<br />

Sie nach dem Neustart des Desktop schließlich die vorher exportierten<br />

Daten. Falls der fehlerhafte Termin in der Zukunft liegt, müssen Sie das<br />

Datum ihres PC kurzzeitig entsprechend verschieben.<br />

Langsam: Schicken Sie die betroffene Datebook-Datei an den technischen<br />

Support von 3Com, der sie mit speziellen Tools reparieren wird.<br />

Dies kann jedoch einige Tage dauern.<br />

Ich habe ein Notebook/einen PC mit Infrarot-Schnittstelle und einen<br />

Palm III. Wie kann ich einen kabellosen HotSync durchführen?<br />

Sie brauchen zusätzliche Software auf Palm-Seite. Auf Desktop-Seite<br />

muß der Infrarot-Anschluß als serielle Schnittstelle emuliert werden.<br />

Weitergehende Option (z.B. Geräte in Reichweite suchen, oder<br />

Software für Plug-and-Play Geräte installieren) müssen<br />

deaktiviert werden. Für den Palm III gibt es im Internet Software, z.B.<br />

IrSync+ oder IBMIrSync, die dem HotSync im PalmPilot die Verwendung<br />

des IR-Ports beibringt. Einzelheiten sind im Kapitel 2 beschrieben.<br />

Drei Möglichkeiten


132 5 <strong>Tips</strong> & <strong>Tricks</strong><br />

Gibt es eine Anwendung, mit der ich direkt aus dem Adreßbuch Telefonnummern<br />

mittels MFV wählen kann?<br />

Prinzipiell lassen sich mit dem verwendeten Puls-Width-Modulation<br />

Verfahren zwar beliebige Klänge erzeugen, also auch die für das Wählen<br />

per MFV (Mehrfrequenzwählverfahren) notwendigen Doppeltöne. Leider<br />

gibt der eingebaute Piezo-Speaker jedoch nicht genug Lautstärke,<br />

um direkt an ein Telefonmikrofon gehalten zu werden. Bis jetzt ist noch<br />

keine (externe) Lösung bekannt, die diese an sich sehr nützliche Funktionalität<br />

nachrüsten würde.<br />

Peter Strobel hat ausführliche Studien zur Erzeugung von Tönen für<br />

das Wählen mittels MFV durchgeführt. Einzelheiten zur Tonerzeugung<br />

siehe Abschnitt 2.6.1.<br />

Ich habe gehört, daß ich mit dem PalmPilot Professional und Palm III<br />

E-Mails schicken kann. Stimmt das?<br />

Kein echter Mail-Client Ab PalmPilot Professional enthalten die Geräte ein Programm namens<br />

Mail zum Lesen und Schreiben von E-Mails. Das Programm arbeitet<br />

mit einem Mail-Programm auf dem PC zusammen und benutzt dieses<br />

zum Senden/Empfangen. Wenn Sie direkt mit dem PalmPilot über<br />

ein Modem E-Mails schicken und empfangen wollen, benötigen Sie<br />

Software von Drittanbietern, z.B. HandStamp. Einzelheiten zum eingebauten<br />

Mail-Programm finden Sie in Kapitel 3.<br />

Benutzername nur nach<br />

Hard Reset festlegbar<br />

Wie kann ich den Benutzernamen des PalmPilot ändern?<br />

Der Username des Palm wird beim allerersten HotSync festgelegt und<br />

im Palm gespeichert. Er läßt sich danach nur sehr umständlich durch einen<br />

Hard Reset mit vollständigem Datenverlust ändern.<br />

Dazu muß im Desktop ein neuer Benutzer angelegt werden, in den<br />

alle Daten des ursprünglichen Benutzers mittels Export/Import kopiert<br />

werden. Alternativ kann man auch die .dat-Dateien der Unterverzeichnisse<br />

address, datebook, memopad und todo in die entsprechenden<br />

Unterverzeichnisse des neuen Benutzers kopieren.<br />

Nach einem Hard Reset des Palm (siehe Abschnitt 4.9) wird beim<br />

nächsten HotSync gefragt, von welchem Benutzer die Daten kopiert<br />

werden sollen. Hier kann jetzt der neu angelegte Benutzer angegeben<br />

werden. Natürlich müssen dann auch alle weiteren Anwendungen und<br />

Daten noch einmal installiert werden.<br />

Ist das Format der auf dem PC abgelegten Daten, z.B. des Kalenders<br />

oder der Adressen, dokumentiert?<br />

Serialisierte MFC-Klassen Die im PalmPilot Desktop eingebauten Anwendungen speichern ihre<br />

Daten in einem proprietären Format als serialisierte MFCs (Microsoft


5.3 Undokumentierte Shortcuts 133<br />

Foundation Classes) ab. Das Lesen und Schreiben kann und sollte nur<br />

mit diesen Klassen, die z.B. mit dem Palm Conduit SDK ausgeliefert<br />

werden, erfolgen. Weitere Einzelheiten siehe Abschnitt 9.2.6.<br />

Die im Verzeichnis backup abgelegten Datenbanken (Endung .pdb)<br />

sind binäre 1:1-Abbilder der entsprechenden PalmPilot-Datenbanken.<br />

Beim Lesen von .pdb-Datenbanken sollten Sie die umgekehrte Byte-<br />

Order von Zahlen auf dem PalmPilot im Gegensatz zum PC beachten.<br />

5.3 Undokumentierte Shortcuts<br />

Die im folgenden beschriebenen Befehle erlauben den Zugriff auf einige<br />

Interna des Betriebssystems. Allen gemeinsam ist die Einleitung mit dem<br />

Shortcut Zeichen (ein kleines Schreibschrift-L) und einem Punkt.<br />

Beachen Sie, daß zur Eingabe des Punktes zweimal auf das Graffiti-Feld<br />

getippt werden muß.<br />

Diese speziellen Shortcuts lassen sich in jedem beliebigen Textfeld,<br />

also z.B. im Suchen-Dialog oder in einem offenen Merkzettel-Eintrag,<br />

eingeben. Achtung! Bei einigen Shortcuts kann der PalmPilot in einen<br />

Zustand versetzt werden, aus dem er nur mit einem Hard Reset wiederbelebt<br />

werden kann.<br />

.1 Geht in einen Debug-Modus (hauptsächlich für Conduit-Entwickler interessant).<br />

Öffnet den seriellen Port und verbraucht daher viel Strom. Kann mit<br />

Soft Reset beendet werden.<br />

.2 Ein weiterer Debug-Modus (s.o.).<br />

.3 Schaltet das automatische Ausschalten des Geräts nach 1, 2 oder 3 Minuten<br />

aus. Wiedereinschalten erfolgt durch Wahl der Zeit im Einstellen-Dialog.<br />

.4 Zeigt den Benutzernamen und die zugehörige numerische ID an.<br />

.5 Löscht alle Benutzereinstellungen und das HotSync-Log. Der PalmPilot verhält<br />

sich wie nach einem Hard Reset, allerdings ohne die Daten zu löschen.<br />

Ein anschließender HotSync erzeugt daher doppelte Einträge.<br />

.6 Zeigt das Build-Datum des ROMs an.<br />

.7 Schaltet die Spannungspegel für die Warnhinweise zwischen normalen<br />

Alkaline-Batterien und NiCd-Akkus um.<br />

.8 (nur Palm IIIx und Palm V) Schaltet bei aktiver Hintergrundbeleuchtung das<br />

LCD auf invers (leichter lesbar).<br />

.s Lenkt Infrarot-Befehle auf die serielle Schnittstelle um.<br />

.t Loopback-Modus für das Übertragen mittels Infrarot (Debug)<br />

.i<br />

Schaltet das Empfangen von Infrarot-Übertragungen an, auch wenn es im<br />

Einstellen-Dialog ausgeschaltet ist.<br />

Eingabe in jedes beliebige<br />

Textfeld


134 5 <strong>Tips</strong> & <strong>Tricks</strong><br />

5.4 Weitere undokumentierte Features<br />

Time-Out beim HotSync Beim HotSync kann es zu einem Time-Out kommen, wenn z.B. eine<br />

Synchronisation mit sehr langsamen Servern erfolgt. Ein typischer Kandidat<br />

ist das Senden/Empfangen von E-Mails über eine MAPI-Anbindung<br />

an den Firmen-Mail-Server. Drückt man nach Aufruf der Hot-<br />

Sync-Anwendung im PalmPilot gleichzeitig die Seite-Auf- und die Seite-<br />

Ab-Taste, läßt sich dieser Time-Out abschalten, und der HotSync wartet<br />

beliebig lange.<br />

Recovery-Modus beim<br />

Flash-Beschreiben<br />

Wenn beim Brennen von Applikationen in das Flash-EEPROM etwas<br />

schiefgeht, hilft als letzter Ausweg der Flash-Recovery Modus: Halten<br />

Sie gleichzeit die Seite-Auf- und Seite-Ab-Taste während des Resets gedrückt.<br />

Weitere Reset-Arten Zwei nicht im Handbuch beschriebene Rücksetzmöglichkeiten werden<br />

durch Drücken der Bild-Auf-Taste bzw. der vier Anwendungstasten<br />

während des Resets ausgelöst. Sie sind in Abschnitt 4.9 erläutert.<br />

5.5 Backup-Benutzer auf dem Desktop<br />

Backup des Backups Die Daten des PalmPilot sind normalerweise immer synchron mit denen<br />

auf dem Desktop. Auf diese Weise bildet der PC ein Backup für den Fall<br />

eines Datenverlustes auf dem PalmPilot, z.B. durch Batterieausfall oder<br />

amoklaufende Programme. Auch die PC-Daten sind jedoch nicht vor<br />

Zerstörung durch Absturz des PC oder einen Festplatten-Crash geschützt.<br />

Daher sollten Sie regelmäßig von allen im Verzeichnis<br />

...\palm\ liegenden Dateien Backups auf einer anderen<br />

Festplatte oder besser noch einem zweiten PC anlegen.<br />

Zweiter Benutzer<br />

für Experimente<br />

Archivierte Daten im zweiten<br />

Benutzer importieren<br />

Wenn Sie viel mit dem PalmPilot experimentieren, empfiehlt sich das<br />

Anlegen eines zweiten Benutzers im Desktop. Diesen können Sie einfach<br />

über den Eintrag Benutzer bearbeiten im Benutzer-Pulldown-<br />

Menü anlegen. Nach dem Speichern und Verlassen des Desktop ist nun<br />

ein neues Unterverzeichnis ...\palm\ mit entsprechenden<br />

Verzeichnissen address, datebook etc. für die einzelnen Anwendungen<br />

angelegt worden. In diese Verzeichnisse können Sie die entsprechenden<br />

Dateien des ursprünglichen Benutzers kopieren und haben<br />

dadurch eine vollständige Kopie Ihrer Daten unter einem anderen Benutzernamen<br />

angelegt. Übrigens wird ein entsprechendes Paßwort für<br />

private Einträge auf diese Weise nicht mit übernommen, die privaten<br />

Einträge sind also in der Benutzerkopie auch ohne Paßwort lesbar.<br />

Wenn Sie im zweiten Benutzer die auf Ihrem Palm archivierten Daten<br />

importieren, können Sie durch einfaches Umschalten im Desktop z.B. in


5.6 <strong>Tips</strong> für Graffiti-Eingabe 135<br />

alten Kalendereinträgen suchen. Das geht schneller als das Öffnen des<br />

Archivs im aktuellen Benutzer.<br />

Nach einem Hard Reset können Sie beim nächsten HotSync nun zwischen<br />

den beiden Benutzern wählen und auf diese Weise verschiedene<br />

Datensätze in den PalmPilot laden.<br />

5.6 <strong>Tips</strong> für Graffiti-Eingabe<br />

Der größte Vorteil des PalmPilot, seine geringe Größe, ist gleichzeitig<br />

auch ein Nachteil, wenn es um die Eingabe von Texten geht: Eine Tastatur<br />

ließ sich beim besten Willen nicht im Gerät unterbringen. Statt dessen<br />

wird Text in einer speziellen Handschrift namens Graffiti eingegeben.<br />

Jeder Buchstabe wird dabei in einem Zug, ohne abzusetzen,<br />

eingegeben. Im Graffiti-Jargon werden diese Zeicheneingaben als Striche<br />

bezeichnet. Die Graffiti-Striche für die meisten Buchstaben ähneln<br />

der normalen Schreibweise. Alternativ steht jedoch auch nach Tippen<br />

auf die unteren Ecken des Graffiti-Gebiets eine virtuelle Tastatur auf<br />

dem Display bei Bedarf zur Verfügung.<br />

Die Eingabe von Text mit dem Graffiti-Alphabet stellt für Anfänger<br />

die erste Hürde bei der Bedienung des PalmPilot dar. Erfahrungsgemäß<br />

lassen sich die wichtigsten Zeichen, also die Buchstaben, Ziffern und<br />

einfachen Satzzeichen, in etwa einer halben Stunde lernen. Viele der seltenen<br />

Sonderzeichen werden jedoch auch von erfahrenen PalmPiloten<br />

nicht beherrscht. Diese Sonderzeichen können über die Onscreen-Tastatur<br />

eingegeben werden. Das Programm SymbolHack von Florent Pillet<br />

bietet ein selbst-konfigurierbares Popup, in das man wahlweise nur die<br />

Sonderzeichen aufnehmen kann, die nicht per Graffiti beherrscht werden.<br />

Um eine ordentliche Schreibgeschwindigkeit zu erreichen, sollten Sie<br />

sich angewöhnen, fehlerhafte Eingaben nicht zu korrigieren. Das sieht<br />

dann zwar nicht so schön aus, erhöht aber die Flüssigkeit des Schreibens<br />

enorm. Viele Anwender schreiben auch einfach alle Wörter klein und<br />

sparen damit die explizite Umschaltung in den Großbuchstaben-<br />

Modus.<br />

Die folgenden Graffiti-Striche sind zwar im Handbuch beschrieben,<br />

aber vielleicht nicht allen Anwendern geläufig:<br />

❑ Nächstes Feld im Adreßbuch: Strich von oben nach unten und zurück<br />

❑ Vorhergehendes Feld im Adreßbuch: Strich von unten nach oben und<br />

zurück<br />

Sonderzeichen<br />

mit SymbolHack<br />

Schreibgeschwindigkeit<br />

erhöhen<br />

Spezielle Graffiti-Striche


136 5 <strong>Tips</strong> & <strong>Tricks</strong><br />

Letztes Level ist nicht<br />

zu schaffen<br />

Tab. 5–1<br />

<strong>Tips</strong> für die<br />

Graffiti-Eingabe<br />

❑ Adreßeintrag öffnen (aus der Liste): Strich von rechts oben nach links<br />

unten ,<br />

❑ Cursor nach rechts: Strich von links nach rechts und zurück<br />

❑ Cursor nach links: Strich von rechts nach links und zurück<br />

Giraffe<br />

Das mitgelieferte Programm Giraffe stellt ein einfaches Trainingsprogramm<br />

für das Graffiti-Alphabet dar. Vom oberen Bildschirmrand herunterfallende<br />

Buchstaben müssen per Graffiti nachgeschrieben werden,<br />

bevor sie den Boden erreicht haben. Mit jedem erfolgreich bewältigten<br />

Level steigt die Anzahl der gleichzeitig herunterfallenden Buchstaben,<br />

außerdem kommen mehr und mehr Sonderzeichen hinzu.<br />

Angeblich ist das letzte Level so schwer, daß es von keinem Menschen<br />

geschafft werden kann. Damit wollte sich der Entwickler wohl die Programmierung<br />

eines Abschlußbildes sparen.<br />

Leider lassen sich in dem von Programm verwendeten Font die Zeichen<br />

l und 1 sowie 0 und O nicht unterscheiden. Selbst der perfekte<br />

Graffiti-Experte ist hier also auf Raten angewiesen.<br />

Giraffe ist beim PalmPilot Personal und Professional im ROM enthalten,<br />

bei den anderen Modellen kann es optional installiert werden.<br />

Alternative Graffiti-Striche<br />

Auch erfahrene Anwender haben mit einigen Buchstaben immer wieder<br />

Schwierigkeiten. Für die meisten Graffiti-Striche gibt es Alternativen,<br />

die vielleicht dem einen oder anderen leichterfallen. In der folgenden<br />

Tabelle werden alternative Möglichkeiten zur Eingabe wichtiger Zeichen<br />

beschrieben.<br />

Buchstabe<br />

Graffiti-Strich<br />

B Wie eine 3 im Buchstabenteil<br />

D Ein kleines Schreibschrift-l rückwärts, d.h. von rechts unten nach links<br />

unten (wie ein umgekehrter ShortCut-Strich)<br />

G Wie eine 6, aber im Buchstabenteil<br />

K Wie das oben beschriebene D, aber um 90 Grad gedreht. Eine Schleife,<br />

die rechts oben beginnt und rechts unten endet.<br />

L Ein möglichst guter, großer rechter Winkel von links oben nach rechts<br />

unten<br />

P Von unten beginnend mit einem kleinen O oben


Buchstabe<br />

Graffiti-Strich<br />

5.6 <strong>Tips</strong> für Graffiti-Eingabe 137<br />

Q Wie der Buchstabe O, aber mit einem betonten oberen Strich nach rechts<br />

R Wie ein P, aber mit einem kleinen diagonalen Strich am Ende.<br />

Die obere Rundung nicht zu groß machen.<br />

V Rückwärts geschrieben, von rechts oben nach links oben<br />

Y Wie ein gespiegelter ShortCut-Strich. Eine Schleife von links oben nach<br />

rechts oben (ein kleines griechisches Gamma).<br />

Ziffer 0 Den schließenden Strich nach oben betonen, wie ein kleines<br />

griechisches Delta<br />

2 Wie ein Z, aber im Zahlenteil<br />

4 Wie ein c oder der Buchstabe l im Zahlenteil<br />

5 Wie ein s im Zahlenteil<br />

6 Die Schleife betonen, von rechts oben beginnen<br />

7 Wie eine umgekehrte 4 oder ein umgekehrtes c im Zahlenteil<br />

8 Wie ein vereinfachtes y im Zahlenteil (wie ein kleines griechisches<br />

Gamma)<br />

9 Große Schleife und ein betonter Strich nach unten

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