70grosser 'Vichtigkeit für die Mannigfaltigkeit der, "wie Schmidt (132) angibt, flossenartigen Be\vegungen derLamellen erscheint nun der Umstand, dass die Fasern beider Systenle mit einander organisch yerbunden undauf das innigste verflochten sind. Von der reichen Muskulatur der Lamellen hatte schon SchnItze ge\vusstund einzelne ihrer Fasern isolit't dargestellt (161 p. 20 u. 2'1, Tab. I, Fig. 31-33).Zahlreich sind so\vohl bei Mes. Ebrenbel'gii als tetragonulll die Bindegc\vchszcllen und -Kerne. Eshaben die Zellen das Gemeinsame, dass ihr Protoplasma1eih nur sehr schwach entwickelt ist im Yerhältnisszum Kerne. So findet Inall bei Mes. Ehrenbergii (Taf. V~ Fig. '10, bgz) das Protoplasrna sehr oft nur alshalbmondförmigen schmalen Saum den runden excentrischen Kern umgebend, in \velchern stets ein punktförmiges,ebenfalls excentrisches Kernchell enthalten ist. Untersucht man J1. Ehrenbergii lebend, so findet manden Sagittalfasern oder dem Integumente anliegend strahlige Zellen mit zahlreichen einfachen oder H:l'U5teItcnFortsätzen hald im ganzen Umkreise, bald nur an einer Seite. Die Fortsätze zeigen amÜboide Be\vegung.Schneider (281) erwähnt dieselben ebenfalls, scheint sie jedoch mit clen Spinn<strong>dr</strong>üsen zusammenzu5tellen.Ich glaube aber, class diese Hmöboiden Zellen die Binclegewehszellen darstellen, elie jedoch hei der Conservirungihre Fortsätze einziehen und sich kugelig contrahiren. Bei l\Ies. tetragollum finden sich ebenfalls freieKerne mit Kernkörperchen (Taf. IV, Fig. 20), und daneben solche, an denen ein spärlicher Protoplaslllahofzu sehen ist. Dieser letztere zeigt sich nieist in FortstHze ausgezogen, so dass sich die Bindege,vehszellenauch in Querschnitten als geschwänzte, hi- oder multipolare Gebilde darstellen. SchnItze hat diese letzterenschon gesehen und als Nervenfasern (161, Tah. I, Fig. 24, c u. d) in Anspruch genornmen. Bei den genanntenheiden l\Iesostomeen liegen die Binclegewebszellen frei in der LeibeshÖhle z,,-iscl1en den Sagittalfasern,diesen oder dem Hautmuskelschlauche angeschmiegt und umspÜlt <strong>von</strong> der periYisccrulen Flüssigkeit,oder auch in dieser flottÜ'end.Bei den Proboscid(t gestattet die mächt.ige Entfaltung des Geschlechtsapparates, so\yie die eigl1nthttmlichenVerhältnisse des Darmeallales (s. unten) keine grosse Ausbildung des Parenchymge\vebes und derLeiheshöhle. Sagittalmuskeln finden sich sehr spärlich, und e:benso das eigentliche Bindege\vebe nur inlSchwallzende und in der Umgebung des Riissels (Taf. XI, Fig. 'I) dichter gelüiuft. An letzterer LocaliHitfand ich dasselbe als ein überans zartes Maschen,verk (Fig. 2 n. 2t, bg) mit daz,vischell gelagerten, gleichfallssehr zarten, unregelmässig geformten Zellen (z). Ganz ähnlich gebaut ist das Bindegewebe und dessenZellen bei 111icrostmna lineare (Taf. XV, Fig. 6 u. 8, bg), nur dass hier die sehr gel'~iumige Leibeshöhle einGmächtigere Entwicklung des Bindegewebes zwischen Darm uncl Integument gestattet. Bei keiner anderenRhabclocoelicle sind die BindegewebszeHen (z) - hier mit Kern- und Kernkörperchen und sehr grossemProtoplasmaleib versehen - in so grosseI' Zahl und Selbsmndigkeit vorhanden. Im lebenden Objekte siehtman sehr schön, \vie sie mit der perivisceralen Flüssigkeit hin- und hergetrieben \verden. Saghtale jluskelfasernscheinen bei lVIicrostoma ganz zn fehlen, so dass dieses Thier in Bezug auf den Bau des PaI'ellchymsden extremen Gegensatz zu Mesost. Ehrenhergii und tetragOl1mD hildet.Vortex viridis nimmt il1soferne eine vermittelnde Stellung z\vischen diesen Extremen ein, als beiihlll allerdings zahlreiche sagittale Muskelfasern sich ~ an dem Aufbau des Parenchylnge'webes hetheiligen.Theils sind es isolirte, dorsoventrale Fasern zu Seiten des Darmes und der Geschlechts<strong>dr</strong>üsen, theiIs - unddas ist die grössere Menge - solche, die <strong>von</strong> einer Seite des Bauches zur anderen Seite des RÜckensschief zwischen Darm und Hoden (vergl. Taf. XII, Fig. 3, bg) hindurch, oder auch quer <strong>von</strong> einer Seite desKörpers zur andern streichen. Das eigentliche Bindege'webe (Fig. 4, bg) ist derber als bei l\ficrostoma,bildet breitere Balken und Platten und enthlilt zahlreiche ovale oder runde Kerne in seiner Substanz eingebettet,oder derselben anliegend. Daneben zeigen die Bindege'webszellen nur zum Theile (z) so grosse Selbständigkeitwie dort, sondern haften meist innig an dem Balkenwerke, in dessen Lücken eingekeilt oderdemselben flach anliegend. Die Hauptmasse des Bindegewebes findet sich bei Vortex viriclis jederseits desDa~mcanales, die Seitentheile des Körpers einnehmend. Die Dotterstöcke sind in dieselbe eingebettet undüberdies umkleidet das Bindegewebe den Darm in seinem ganzen Verlaufe und bildet auf dessen Aussenflächeeine continuirliche Peritonealmembran. Ich habe in Taf. XII, Fig. 7 ein durch Zerzupfung erhaltenesStück dieser zarten Haut dargestellt. Dieselbe besteht gleich den Endothelien höherer Thiere aus ganzplatten Zellen, deren Leiher sich allerdings nicht scharf <strong>von</strong> einander abgrenzen, aber je einen runden,feinkörnigen Kern <strong>von</strong> 0,01 mm Durchmesser mit glänzendem Kernkörperehen einschliessen. Ebensolche
71Peritonealfetzen konnte ich VOll der Oberfläche des Hodens abziehen, und \vahrscheinlieh sind alle innerenOrgane VOll demselben Überkleidet.. Der. Zu~tand, in \v.elchem sich uns die. freien Bindege'webszellen der Vorticiden auf Schnittpräparatendarhieten, 1st Jede~falls .nIcht mehr d.er natürhche. Namentlich glaube ich, dass die unregelnÜissigell ahge~.flachten Zellen, 'WIe \VII' elen BmcIege\vebsbalken anliegend finden, durch die Consel'virung \vesentlichverändert sind. Untersucht Inan nämlich lebende Exemplare <strong>von</strong> Vortex truncatus oder Hallezii untersclnvacher Quetschung, so Hudet man die freien Bindege\vebszellen ·1) viel reichliehet' in den Maschen desBincIege\vebsgerltstes liegend, und 2) erscheinen dieselben sämmtlich rundlich, prall. Ich habe schon. frÜher(328 p. 463 fI:'.) darauf hingewiesen, dass diese BincIegewehszellen die Träger <strong>von</strong> FctUröpfchen und Piglucntensind, und <strong>von</strong> denselben oft so sehr erfÜllt \verden, dass das Protoplasma der Zelle mit dem Kernegleichwie bei den Fettzellen deI' vVirhelthiere als ein schmaler Saum zur Peripherie ge<strong>dr</strong>ängt erscheint(s. die Pigmelltzelle <strong>von</strong> Vortex Hallezii Tar. XII, Fig. ,I ß). 'ViI' \verden darauf noch hei Besprechung despigmentirten Bil1clege\vebes zurückkommen.Das Parenchynlge,vebe <strong>von</strong> Graffilla wird <strong>von</strong> v. Ihering (371 p. ,130) heschrieben als bestehend>)Juu' aus eigenthümlichen, sehr gl'ossen Zellen, welche sich unmittelbar an einanderlegen , ohne dasseine Spur <strong>von</strong> zwischengelagertern faserigem oder reticulärem Bindege"vebe nachzuweisen \vih'e«. »'Vas anihnen (sc. den Zellen) zunächst im besonderen Grade auffällt, ist die heträehLliche Dicke ihrer Membran,·welche bisweilen etw-as gefaltet ist und dann noch mehr in's Auge fällt«. Ich Hnde dagegen das Parenchymgebildet durch ein überaus reieh verz\veigtes, allseits durch Anastomosen verbundenes Flechtwerk stark lichthrechenderhonl0gener Fasern, die ein unentwirrbares Systeill <strong>von</strong> runden und länglichen Maschenräumenherstellen (Taf. XIV, Fig. 4} Dieses Flechtwerk scheint mir nach seinen physikaliseilen Eigenschaften undseinem Verhalten gegen Tinktionsmittel rein muskulöser Natur zu sein, und die aussm'ordentliche VcrHnc1el'lichkeit der Leibesgestalt zu bedingen. v. Ihedng hat es als Zellmembran, die rundlichen Lücken'~aher alsZellen aufgefasst. Er ist zu dieser Auffassung dadurch gekommen, dass der grösste Theil der ZwischenräUllledieses Fasergerüstes <strong>von</strong> einer feinkörnigen Substanz erfüllt 'wiI'd. Doch bleiben auch zahlreieheLÜcken (v) ganz oder theilweise frei <strong>von</strong> dieser feinkörnigen Grundsubstanz. In dieser liegen erst die spärlichenzarten Zellen (z u. z,) des Bindegewebes eingebettet, und nehen diesen grosse und kleine runde kernartigeGebilde (k), so\vie H~iufchen <strong>von</strong> gelblichen Körnchen (ce). Diese letzteren sind wahrscheinlich die,durch Conservirung zusammengeschrumpften, Pigment führenden Bindege"vebszellen, die hier gleichwie beiVortex truncatus und VenvandLen die Leibesfarbe bedingen. Ob wir es in der körnigen Grundsubstanz mitgeronnener perienterischel' Flüssigkeit, oder einer Art <strong>von</strong>.Gallertgewebe zu thun haben, bleiht fraglich I).Das Verhalten <strong>von</strong> Anoplodium (Fig. 114-117) ist der letzteren Annahme günstig. Hier zeigen nämlich Querschnitteden ganzen Leibesraum J)i8 auf 'wenige gl'össere LÜcken Cv) und zartere, die nächste Umgebung dm'Geschlechtsorgane auszeichnende Mascbenräume (Fig. ;1 'I) dicht erfttUt<strong>von</strong> einer gleichen feink(jl'nigen Masse,in \velche gleichsam alle inneren Organe eingegraben sind.vVie bei Graffilla, so ist auch bei Anoplodium die Grundsubstanz <strong>von</strong> einem - bei letzterem allerdingsrn.inder reichlich und minder kräftig ent\vickelten - Faserwerk durchset.zt, das hier auch eine mehrausgesprochene dorsoventrale Verlaufsrichtung besitzt. Selbständige Zellen habe ich hei Anoplodimll nichtmit Sicherheit nac1nveisen können, dagegen enthält die Grundsubstanz uberaus zahlreiche ovale Kerne rnitfeinen Kernkörperchen (Fig. 11 ;1, k) eingebettet. Es scheint denmach bei Graffilla und Anoplodium das eigentlicheBincIege\vebe in Form einer zahlreiche Kerne einschliessenden gaHertigen Grundsllbstanz vertreten zusein, die <strong>von</strong> dem, zu einem netzartig verästelten reichen Faserwerk umgebildeten Sagittalmuskülsystemcdurchsetzt wird.Alloiocoela. Auch bei Alloiocoelen fehlt es - im Gegensatze zu den Rhabdocoela, mit Ausnahme,,) Unmittelbar unter dem Integumente scheint sich das Faserwerk zu verdichten und eine grössere Anzahl ~leist s~in.delförmigerZellen einzuschliessen. Ich halte diese Sllbcutane Gewebslage trotz ihres etwas aufralIe~den Aussehens f~r modlfic~:tesParenchymgewebe. Auf keinen FaU kann ich mich aber mit der Ihering'schen Auffassung (p.15 ~) ~esselben alsemes l~~ervosen.Plexus« befreunden. Nach Lang (596 p. 208) bestÜnde dieser Plexus aus veriistelten und uDteremander zusammenhallgendenWimperzellen des Excretionssystemes.
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