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GLÜCKS TREFFER - HSV Saalfelden

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BIG WALLSRau, grau undfest: Hans-PeterLechner genießt dieKletterei in AdlerHöLe (7+), trotz dereinen oder anderenfeuchten Stelle.GLÜCKS<strong>TREFFER</strong>Stell dir vor, du entdeckst eine ganze Ostalpenwandmit bestem Fels und ohne Routen. UschiGarnier und Hans-Peter Lechner ist dies imSteinernen Meer passiert. Sie griffen zur Bohrmaschineund stellen euch ihre Routen an Niederzinkund Schönfeldspitze hier vor.FOTOS: KLAUS WAGENBICHLER (RE.), HANS-PETER LECHNER (RE.O.), USCHI GARNIER (LI.)Jedes mal, wenn wir im Winterdie Schitour zur Buchauerschartegingen, fielen mirdie südseitigen Plattenwändevon Niederzink und Schönfeldspitzeins Auge. Denn vor allemwenn sie vom Schnee eingerahmtsind, kommen diese steilen Wändebesonders gut zur Geltung. Da musses doch schöne Klettereien geben!Doch meine Nachforschungen in derPinzgauer Kletterszene ergaben nurBemerkungen wie „viel zu weiter Zustieg“oder „zu abgelegen“.„Für richtig schönen, festen, rauenFels geht man gerne auch etwas weiter“,lautet dagegen meine Devise,und so unternahm ich im Mai 2003eine erste Erkundungstour zumWandfuß der Schönfeldspitze. Kletterndund suchend konnte ich keineBegehungsspuren finden, dafür aberallerbesten Kalk. Erschließerherzwas willst du mehr? Der Zustieg warausgeforscht und ein Hakendepotangelegt. Ich konnte es kaum erwarten,hier Hand anzulegen.Am 7. Juni ist es endlich so weit.Die Rucksäcke sind prall gefüllt.Meine Kletterpartnerin Uschi undich schleppen, was das Zeug hält.Schließlich stehen wir vor den Wänden.Aber wo anfangen? Überalljungfräulicher Fels vom Feinsten.Nach einer Jause und Erfrischungan einer Quelle unweit vom Wandfuß(die auch im Hochsommer nicht versiegt),entschließen wir uns, direktdurch die Südwand der Schönfeldspitzezu klettern.PÜNKTLICH ZUM FEIERTAGDie ersten eineinhalb Seillängen sindetwas splittrig und schwierig, aberdann folgt fester, plattiger und nichtmehr so steiler Fels. Es geht zügigvoran, bis die Akkus der schwerenHilti leer sind. Der Weiterweg ist klar.Zufrieden seilen wir ab, mit der klarenAnsage, hier so schnell es gehtweiter zu machen. Fünf Arbeitstagebenötigen wir für die 500 Meterhohe Wand, bis wir sie zu „Peter undPaul“ (z’Pedascht’n) endlich zum erstenMal durchklettern können.Z’Pedascht’n (29. Juni) werden dieSchafe zu Hunderten von den Schäfernüber den steilen Felssteig vorbeiam Riemannhaus zu den Hochflächendes Steineren Meers hinaufgetrieben. Ähnlich erging es uns,als wir uns 2008 auf den Weg zurErstbegehung der Route Prozessionmachten. Beim Zustieg übers Riemannhausstauten sich am steilenFelsweg früh morgens etwa 4000Wallfahrtspilger bis über die Hochflächein Richtung Kärlingerhaus nachSt. Bartholomä. Irgendwie gingenuns da wieder die Schafe durch denKopf. Doch auch unsere Prozessionwurde trotz verspätetem Einstiegnoch fertig.So besuchten und besuchen wir jedesJahr aufs Neue immer wiederdiese großen Wandfluchten undfinden immer neue Kletterlinien inhervorragendem Fels. Die leichtestenRouten am Niederzink sind derDiagonal-Notaufstieg, Für Silvio undAdler HöLe sowie die Prozession. Dieschönsten Durchstiege zu bezeichnenfällt schwerer, denn der Fels istbis auf ein paar wenige Passagen inGriffige Plattenklettereiist dasMarkenzeichenfast aller Routen,so auch von PePoStigma (7).ERSCHLIESSERHERZ WAS WILLSTDU MEHR? ÜBER MIR BESTER KALKUND KEINE BEGEHUNGSSPURENallen Routen perfekt – vergleichbarmit der Torsäule am Hochkönig. Dengrößten Klettergenuss empfinde ichin UPS Hochwasser. Der unscheinbareEinstiegspfeiler bietet schönsteKletterei, und in der Hauptwand wartentrickreiche Züge in rauen Platten.Das PePo Stigma ist zwar voneiner Rampe unterbrochen, was aberdem Kletterspaß keinen Abbruch tut.Als mein Kollege Alex Hölzel und ich2008 begannen, eine neue Linie zuklettern und einzubohren, schwebteüber unseren Köpfen – uns und dieRucksäcke genau kontrollierend – einmächtiger Adler. Die Adler HöLe wargeboren und kann nun im oberensiebten Grad oder 6, A0 geklettertwerden.Die Südwände vonNiederzink (links) undSchönfeldspitze bietenreihenweise genussvolleKlettermeter.Die Schönfeldspitze, mit 2653 Meternder höchste Gipfel des SteinernenMeeres, wurde bereits 1830 vonThurwieser und Erzbischof FürstSchwarzenberg zum ersten Mal bestiegen.Ihr auf den ersten Blick abweisenderscheinender Südwestpfeiler erweckteschon gleich zu Beginn unsererErschließung mein Interesse.So kletterten wir noch im selbenSommer wie die z’Pedascht’n überdie unerwartet schönen Einstiegsplattenganz nach links, um die brüchige,rotbraune Zone im unterenTeil des Pfeilers nach rechts querendzu umgehen. Die nächsten Längender Pinzgauer Felsspiele über steile,sehr raue Platten sind an Genusskaum zu überbieten, und der fast 40Meter lange Quergang, der beim Abseilenüber die Tour zurückgeklettertwerden muss, ist leicht zu bewältigen.Nur die letzte Seillänge mündetim Bruch, weswegen man leicht aufsie verzichten kann.GUT GESICHERT UND LUFTIGDa fällt die Wahl für die VarianteEnigma leicht – ein echtes Schmankerlin direkter Linie. Die Schlüsselstellebildet gleich zu Beginn die sehrraue, leicht überhängende Wand, dieam Ende in einer Wulstrampe nachlinks in einen leichter kletterbarenWandteil führt. Die Edelstahl-Dübelin dieser Länge haben zwar nuracht Millimeter Durchmesser, dafürstecken aber ausreichend viele, umsich A0 behelfen zu können. Der nunfolgende, 30 Meter lange Verschneidungsrissmündet in die großar-126 KLETTERN.DEKLETTERN.DE 127


Chiemgauer AlpenLoferer & Leoganger SteinbergeBerchtesgadener AlpenHochkönigTennengebirgeHohe TauernDachsteinSalzkammergutbergePanico AlpinverlagRudolf Kühberger &Gerald ForchthammerChiemgauer AlpenLoferer und Leoganger SteinbergeBerchtesgadener AlpenHochkönigTennengebirgeHohe TauernOsterhorngruppeGosaukamm - DachsteinPanico AlpinverlagRoland Norcen †Rudolf KühbergerBIG WALLSToni Kruch in seinerKreation Verstecktes Land(8-) am Sommerstein.ALPINER SPORT-KLETTERSPASSDer Sommerstein bietet deftige Kletterkostdirekt neben dem Riemannhaus.tige Ausstiegsplattenflucht. VomPfeilerkopf kann man über steileSchrofen nach rechts den Normalwegdes Schönfeldspitz-Ostgrats zurBuchauer Scharte erreichen. Luftig,aber einfacher ist es, über die Tourabzuseilen. Mit obligatorisch 7- einesehr lohnende Kletterei mit alpinemAkzent.Die Stände aller Routen an Schönfeldspitzeund Niederzink sind mitzwei Bolts und einer Seilschlingeversehen. An jeder Abseilstellehängt ein Karabiner, der mit einerRedundanzschlinge rückversichertist. Alle Routen in diesem Bereichsind gut mit Bohrhaken abgesichert.Nur hin und wieder wäre es möglich,einen Friend zu legen. Durch die Erschließungim Vorstieg fällt sofortauf, dass die Haken dort platziertsind, wo man auch gut stehen kann.Als ich vor mittlerweile30 Jahren mit demextremen Kletternangefangen habe, da warder Sommerstein unseroberstes Ziel. Freilich, wennwir gewusst hätten, wie gutdie Erstbegeher dieser Routendamals schon geklettert sind,so hätten wir vielleicht mehrRespekt gehabt. Mit seinenzum Teil schwierigen Freikletterstellenwar der Sommersteinder ideale Spielplatz füruns. Was wir damals nochnicht wussten oder auch verdrängten,war die Tatsache,dass unsere Spielplätze auchlebensgefährlich waren, dennes gab noch keine Bohrhaken- nur ein paar Hexcentrics.Als wir davon hörten, dass esin der SO-Wand einen erfolglosenVersuch von HermannBuhl gegeben haben sollte,zog uns dieses Gerücht an wieein Magnet. Wir stiegen alsozu viert in diese Wand ein undbegriffen sehr bald, warumdie Kletterer damals denRückzug angetreten hatten.Wir fanden alles, was ein Klettererherzganz und gar nichtbegehrt, nämlich brüchigen,sandigen, schwierigen Fels,und benötigten Klemmkeilezur Fortbewegung. Wir warenzu stolz, um an einen Rückzugüberhaupt nur zu denken.Aus heutiger Sicht wäre dasSo kommt es vor, dass die eine oderandere knifflige Stelle als kurzerRunout zwischen den Haken geklettertwerden muss. Wo es anhaltendschwer wird, stecken aber auch mehrHaken, so dass keine wirklich weitenFlüge zu befürchten sind.Im Sommer 2009 packen wir nochmal die Bohrmaschine ein und kletternmit Solo unsere letzte Linieam Niederzink. Damit sind, so meineich, in diesem Wandbereich dieschönsten Linien geklettert. Klarkönnte man noch Routen dazwischenquetschen.Ein Routenwirrwarr,wie man es in anderen schönen Wändenantrifft, muss aber nicht sein.NIEDERZINKGleich neun Linien mit bis zu 280Metern Kletterlänge haben UschiGarnier und Hans-Peter Lechner inviel vernünftiger gewesen.Das ist natürlich ein Szenario,welches nicht sehr für diesesGebiet spricht, aber solcheRouten werden heute auchnicht mehr begangen.Die erste etwas schwierigereTour wurde mit derSSW-Wand erstbegangen.Diese erhielt zunächst eineBewertung um 5+, wurdeaber nach ein paar Jahren auf7- aufgewertet. Ich weiß, dasklingt verrückt, aber solcheRouten gibt es im Alpenraumnoch genügend, nur sind nichtalle Bewertungen korrigiertworden.Als Ausbilder für Heeresbergführerkonnte ich vieleneue Linien am Sommersteinausmachen, und so hat sichim Laufe der Jahre Seillängean Seillänge und Route anRoute gereiht.Es entstanden Superroutenwie Mythos, Terra Nova undVerstecktes Land, welchemittlerweile schon sehr vieleBegehungen haben. Dersiebte Grad ist aber zwingendzu klettern, um dort Spaßzu haben. Und die älterenund leichteren Routen wieSüdwest- und Westwandwurden von Sepp Pfeffer undseinen Partnern saniert undmit Bohrhaken versehen. Ihralpiner Charakter ist dabeiaber erhalten geblieben.Die Kosten für die Bohrhakenwurden zum größten Teildurch den Heeressportverein<strong>Saalfelden</strong>, SektionSportklettern, übernommen.Die Bergrettung und derAlpenverein <strong>Saalfelden</strong> habenebenfalls in die Sanierungalter Kletterrouten investiert.Als Stützpunkt für die Routenam Sommerstein eignetsich das Riemannhaus ganzbesonders, da die Einstiegenur etwa zehn Minuten zuFuß von der Hütte entferntliegen. Das Gebiet rund umdas Riemannhaus wurdevom Bundesheer und derBergrettung für Ausbildungenund Rettungsübungenausgebaut. Im Zuge dieserErschließungs- und Sanierungsmaßnahmensind sehrinteressante Klettergärten fürAnfänger im alpinen Geländeentstanden. Es gibt auch einpaar sehr gut abgesichertealpine Sportkletterrouten imBereich des Klettergartens,welche eine Länge von bis zu120 Metern aufweisen.Grundsätzlich empfehleich zur Sicherheit mit zweiHalb- oder Zwillingsseilen zuklettern, weil man von jedemStandplatz der modernenRouten abseilen kann. Aberauch weil der Fels am Sommersteinnoch „jungfräulich“scharf ist. Toni KruchFOTOS: TONI KRUCH (LI.O.), KLAUS WAGENBICHLER (RE.), HANS-PETER LECHNER (LI.), USCHI GARNIER (RE.O)LoferSaalachHarte Arbeit imVorstieg: Hans-Peter Lechner in derPlattenerotik (7-)am Niederzink.ANREISE, Seehorn UNTERKUNFT, ZUSTIEGE - ALLES WISSENSWERTEDas Steinerne Meer istmit 17 mal 10 KilometerAusdehnung die flächenmäßiggrößte Gruppe derBerchtesgadener Alpen.Nach Süden bricht das Plateauin einer langen Fluchtvon Felswänden und tiefenScharten ab.Anreise: Ausgangspunkt ist<strong>Saalfelden</strong>, das man über dieden letzten fünf Jahren durch dieseWand gelegt. Den Anfang machtenPlattenerotik und Falllinie im Sommer2004. Den Abschluss der Erschließungbildet Solo, erstbegangenam 20. August 2009. Unterstütztwurden die beiden dabei durch LeopoldWürtl (Das PePo Stigma) undAlex Hölzl (Adler HöLe) sowie durchBohrhakenspenden der HG Stoaberg.Alle Routen wurden von unten imVorstieg erschlossen.UPS HOCHWASSER(7 oder 6,A0, 9 SL, 280 m)Charakter: Hervorragende, genussvolleKletterei an sehr guten Kalkplatten.Die letzte Seillänge (2) istin leichter Kletterei auch ohne Seilsicherungmöglich. Bis auf die zweileichten Seillängen ist die Route gutabgesichert. Die Route ist zum Abseileneingerichtet und wird wie FürSilvio auch als Abseilpiste für denZustieg genutzt.A8 und Bad Reichenhall oderdie A10 und Bischofshofenerreicht. Zum Riemannhausfährt man über Maria Alm inden Grießbachwinkl bis zumParkplatz (ausgeschildert).Von hier auf ausgeschildertemWeg in 1,5 biszwei Stunden zur Hütte. Infosund Öffnungszeiten unterwww.riemannhaus.de.Zustieg vom Riemannhaus:Es ist zwar auchmöglich, den Wandfuß desNiederzink zu Fuß zu erreichen,am besten seilt manaber über Für Silvio oder DasPePo Stigma ab. Die oberenAbseilstände sind rotmarkiert und die ersten Abseillängenkürzer, damit dieSeile leichter abzuziehensind. Auf markiertem Wegin Richtung Schönfeldspitze;bei der Wasserfassungfür die Hütte (schwarzeSchläuche) weglos nachrechts zur Wurmkopfscharte.Von dieser etwa 80Meter nach links über denflachen Grat zur Abseilstelle(rund 40 Minuten vomRiemannhaus).Zustieg von Maria Alm(Rohrmoos): Zu den Routenan der Schönfeldspitzesteigt man am besten direktvom Tal aus auf. Überden markierten Wanderwegin Richtung Buchauerscharte.Auf Höhe derJagdhütte (Freithofalm)den Fahrweg, der hier endet,nach links verlassen.Hier führt ein JägersteigFÜR SILVIO(7+ oder 6,A0, 8 SL, 280 m)Charakter: Nette und genussvolleKletterei an sehr guten Kalkplatten.Die ersten beiden und die letzteSeillänge sind in leichter Klettereiauch ohne Seilsicherung möglich. Bisauf diese drei leichten Seillängen istdie Route gut abgesichert Die Routeist als Abseilpiste für den Zustiegeingerichtet.DAS PEPO STIGMA(7 oder 6,A0, 6 SL, 200 m)Charakter: Die erste und die letzteSeillänge sind als Zu- und Ausstiegnichts besonderes. Dazwischenwarten jedoch vier Seillängen derSpitzenklasse. Der Fels ist sehr rau,direkt scharf, bombenfest und steil.Anfangs kann es vorkommen, dassdie scharfen Felsspitzchen brechen,solange der Fels noch wenig abgeklettertist. In der fünften Seillängeist eine Passage nach Regen längerdurch ein Latschenband insBachbett. Dem schottrigenGraben aufwärts folgen,bis links eine ausgewaschene,feste Felsrinne inleichter Kletterei nach obenführt. Nach rechts durchLatschengassen erreichtman die Wiesen des Heuplattals.Die Südwand imBlick geht es steil aufwärts.Salzburger- &Berchtesgadener LandRiemannhaus und Breithorn.Best ofalpine Genussklettereien von 3 bis 7-genussAuswahlführerBand 1nass, kann dann aber auch A0 geklettertwerden. Die Route ist alsAbseilpiste für den Zustieg eingerichtet.PROZESSION(6+, 6 SL, 200 m)Charakter: Hervorragender rauerFels, nur die erste Seillänge ist etwasbröselig. Der Spreizkamin siehtwesentlich schwieriger aus als erist, denn an den Kaminkanten findetman alle notwendigen Griffe. Die folgendenSeillängen leiten in leichterKletterei über wasserzerfressenePlatten.DIAGONAL-NOTAUFSTIEG(5+, 6 SL, 200 m)Charakter: Großteils leichte Klettereiin festem Fels. Die letzten Seillängengehen über die Route UPS Hochwasser.Diese Route entstand aus denHaken- und Akku-Strom-Resten derRoute Prozession.Best ofalpine Genussklettereien von 6 bis 10extremZum Schluß über Geröllnach links zu den ausgewaschenen,geneigten Plattenunter der Niederzink-Südwand(etwa 2,5 bis 3 Std).Material: 12 Express, 2x60-m-Seile, Helm, weiteresMaterial siehe RoutenbeschreibungenFührer: „Best of Genuss“Band 1 von Rudolf Kühbergerund GeraldAuswahlführerForchthammer und„Best of Extrem“ vonRoland Norcen undRudolf Kühberger,beide Panico Alpinverlag.Karte: AV-Karte Nr.10/1, Steinernes Meer.Fels vom Feinsten:Uschi Garnier inAdler HöLe (7+)in der Niederzink-128 KLETTERN.DE Südwand.KLETTERN.DE 129DiesbachwandHDiesbachFieberbrunnZell a.SeeDiesbachDiesbach StauseePraghorn2143mHotel Brandlhof1707mPet. Wiechenthaler H.1707m<strong>Saalfelden</strong>1 km2321mFinsterbacher K.2164m744mSchindlkopf2357mIngolstädter H.2119mBreithorn2504mS tMaria Alm802me i n eGrießbachwinklRiemann Haus2177m Niederzink2478m Schönfeldspitze2653mSommerstein2308mBischofshofenr n e sFreithofalm1555mWhs. RohrmoosKrallerwinklKärlinger H.1630mM ee rSelbhorn2643m


BIG WALLSDer Sommersteinbietet alpinesSportklettern parExcellence direkt inHüttennähe: HelgaBogensberger inVerstecktes Land.Platten. Der Fels ist sehr rau undäußerst kompakt. Kurze senkrechteStellen und einzelne knackige Zügeüber Wülste runden die Kletterei ab.Bis zum Gipfel sind es dann nochrund 60 leichtere Meter (4 und 3,3 Bohrhaken). Diese Passagen sindaber nicht zum Abseilen eingerichtet.Abstieg: Abseilen über die Route.NIEDERZINK LINKER TEIL5+46+6-66-7+6+35+5+72FALLLINIE(7, 7 SL, 250 m)Charakter: Die ersten drei Seillängenbieten steile Wandkletterei indurchweg festem, rauem Fels. Abder vierten Seillänge legt sich dieWand allmählich zurück, das Geländegliedert sich in Stufen mit schönenKletterpassagen. Zum Gipfel sind esdann noch 60 Meter über den Grat355276+56+71-25+5+34456+65+5366+6-5+7+65+75+(2 und 3, 2 Bohrhaken, nicht zum Abseileneingerichtet).Abstieg: Abseilen über die Route.SCHÖNFELDSPITZEDie Südwand der Schönfeldspitzewar der Startpunkt der Erschließungder gesamten Wandflucht. Am 29.Juni 2003 vollendeten Uschi Garnierund Hans-Peter Lechner mitz‘Pedascht‘n die erste Route. Auchdie Pinzgauer Felspiele und Enigmagehen auf ihr Konto und stammenaus dem selben Jahr. Bis auf die 12.und 13. Seillänge von z‘Pedascht‘n,die von oben erkundet und eingerichtetwurden, wurde alles im Vorstiegeingebohrt.Z’PEDASCHT’N(8 oder 6+,A0, 17 SL, 500 m)Charakter: In den ersten eineinhalbSeillängen ist der Fels etwas mürbe,doch dann folgt Plattengenuss pur.Im Schluchtteil (8. bis 11. SL) wirdes leicht (rote Markierungen), diePlatten legen sich zurück. VorsichtSteinschlag von unvorsichtigenNormalweggehern in diesem Abschnitt.Rauer, wasserzerfressenerFels wartet in der Ausstiegswand derSchlucht. Zum Schluss noch einmalgeneigte Platten und das kurze, steileAusstiegswandl.Abstieg: Bis nach der siebtenSeillänge kann über die direkte Varianteabgeseilt werden. Wer bis zumGipfel durch steigt, gelangt über denSchönfeldspitzsteig zurück zum Riemannhausoder über die Buchauerscharteins Tal.PINZGAUER FELSSPIELE(8 oder 7,A0, 10 SL, 300 m)Charakter: Zum Teil steile Plattenklettereiin festem, rauem Fels. Dieletzte Seillänge ist nur Bruchliebhabernzu empfehlen.IM SOMMER 2009ERSCHLIESSEN WIRMIT SOLO UNSERELETZTE LINIE AMNIEDERZINKAbstieg: Abseilen über die Route,der 40-Meter-Quergang in dersiebten Seillänge muss abgeklettertwerden.ENIGMA(7/A0, 5 SL, 160 m)Eine freie Begehung dieser Direktvarianteder Pinzgauer Felsspielesteht noch aus. Zur zusätzlichen Absicherungder dritten Seillänge sindFriends der Größe 2 und 3 ratsam.Abstieg: Abseilen über die Route.SOMMERSTEINDer Sommerstein quasi direkt nebender Hütte bietet alpine Sportklettereivom Feinsten. Mit einer kleinenEigenheit: Bei manchen Routen vonKruch & Co (siehe Kasten Seite 128)kann man den einen oder anderenBolts nur schwer klippen und bekommternste Zweifel am eigenenKletterkönnen. Wenn manaber dieses Pinzgauer Originalmit seiner enormenGröße und Reichweiteklettern sieht, dann wirdalles klar. In der RouteVerstecktes Land habenihn seine „normal großen“Kletterpartner dann dochetwas eingebremst, mitseiner weit gestreckten„Bohrhand“. Diese Route ist wohldie Beste rund ums Riemannhausund ein Muss für jeden, der den unterensiebten Grad, der zwingendgeklettert werden muss, drauf hat.Verstecktes Land bietet vom Einstiegbis zur letzten Seillänge durchwegperfekten Fels.In der Terra Nova geht es schon etwasschärfer zu, hier ist der glatte7. Grad obligatorisch. Die nur teilweisemit Bohrhaken ausgestatteteMythos hat dagegen einen rechtalpinen Charakter. Wer aber mit Keilenund Friends gut umgehen kann,kommt hier voll auf seine Kosten.Ein gepflegter Sommerstein-Klettertagbeginnt mit einem Frühstückim Riemannhaus, denn die Einstiegesind von hier in nur 10 Minuten erreicht.Und nur 20 Minuten nachdem „Berg Heil“ am Gipfel, kann manmit seiner Seilpartnerin oder demKletterkumpel auf der Hüttenterrasseauf den gelungenen Klettertaganstoßen.BREITHORNPLATTENWer bei einem Aufenthalt im Riemannhauseinen gemütlichen Tageinlegen will, erreicht in ein paarMinuten den Klettergarten unterhalbdes Wegs zum Breithorn.Die Plattenklettereien dort sind immerhinbis zu fünf Seillängen lang,und für eine Rast auf den Wiesenbänkenzwischen den Felsbändern istes bei schönem Wetter kein Fehler,ein Bier von der Hütte mitzunehmen.Die Schwierigkeitsgrade der gut gesichertenRouten reichen von ganzleicht und absolut Einsteiger-geeignetbis in den unteren siebten Grad.ADLER HÖLE(7+ oder 6,A0, 8 SL, 250 m)Charakter: Durchwegs fester rauerFels mit genussvollen Kletterpassagen.Die erste Seillänge ist dieknackigste mit kniffligen Einzelzügen,aber dafür bombenfest und rau.Im mittleren Teil ist der Fels etwasgestuft, was überhaupt nicht stört.Nach der fünften Seillänge ist esmöglich, nach links über ein Bandzum Rucksackdepot auszuqueren.Umgekehrt ist es möglich, von hieraus über die Route zum Wandfuß abzuseilen.Besser ist jedoch, die RouteDas PePo Stigma als Abseilpiste zuverwenden, da diese über wenigerBänder verläuft.SOLO(7-, eine Stelle A0, 8 SL, 200 m)Nun ist es fertig, das im Text zurSchönfeldspitze erwähnte Projektam Niederzink. Solo heißt die Neueund verläuft über den plattigen Pfeilerin der Wandmitte. Dieser bietetwunderschöne Kletterei an festemwasserzerfressenem Fels. Auf dasFixseil-Band klettert man über leichtesgestuftes Gelände. Die sperrendenÜberhänge erklettert man anihren schwächsten Stellen mit 6+bis 7-. Den letzten Wulst, vermutlichordentlich schwerer als 8-, konntenwir nicht frei knacken. Aber mit Hilfezweier Haken ist er nun mit 6+,A0 zuschaffen.Charakter: Hervorragender rauerFels. Die dritte und vierte Seillängeführen über wasserzerfressenenfesten Genussfels. In der fünftenSeillänge geht es leicht über Felsstufen.Der vierte Standplatz wurdewegen der starken Seilreibungzusätzlich eingebohrt. Die sechsteund siebte Seillänge schlängelnsich noch in freier Kletterei durchwulstige Überhänge. Nur in der achtenSeillänge sind zwei Haken zurFortbewegung nötig, um den letzenÜberhang (6+,A0) zu überwinden.Wir hatten frei keine Chance undwarten auf Bewertungsvorschläge.PLATTENEROTIK(7-, 9 SL, 240 m)Charakter: Genussvolle Kletterei,überwiegend auf leicht geneigten11 UPS Hochwasser (7); 2 Für Silvio (7+); 3 Das PePo Stigma (7); 4 Prozession (6+); 5 DiagonalNotaufstieg (5+); 6 Adler HöLe (7+)NIEDERZINK MITTLERER TEIL5+Fixseil7+666+6-5+75+76+65+4+6+/A06 Adler HöLe (7+); 7 Solo (7-, eine Stelle A0); 8 Plattenerotik (7- ); 9 Falllinie (7)6+5+6-7-5+5-6+6-6-67-6789666+7-7FOTOS: TONI KRUCH (LI.O.), KLAUS WAGENBICHLER (RE.U.), HANS-PETER LECHNER (3)SCHÖNFELDSPITZE1 z‘Pedascht‘n (8, 17 SL); 2 Pinzgauer Felsspiele (8, 10 SL); 3 Enigma (7,A0, 5 SL)132SOMMERSTEIN132451 Mythos (7+, 8 SL); 2 Westwand (7, ); 3 SW-Wand (6); 4 TerraNova (8-, 8 SL); 5 Verstecktes Land (8-, 11 SL); 6 SSW-Wand (?)365130 KLETTERN.DE KLETTERN.DE 131

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