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Schüleranleitung in Funktionsbereichen

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HausarbeitPraxisanleiterweiterbildung 2008Geme<strong>in</strong>schaftskrankenhaus Bonn gGmbHSt.Elisabeth / St.Petrus / St.Johannes<strong>Schüleranleitung</strong><strong>in</strong> den <strong>Funktionsbereichen</strong>OP und Ambulanzvon:Petra Beyer, OP (Haus St. Elisabeth)Kerst<strong>in</strong> Krämer, OP (Haus St. Petrus)Patrick Tillmann, Ambulanz (Haus St. Elisabeth)Maike Weßel, Ambulanz (Haus St. Petrus)betreut von:Frau Rohs, Leitung der Krankenpflegeschule26. November 2008- 0 -


1.Inhaltsverzeichnis1. Inhaltsverzeichnis Seite 12. Geme<strong>in</strong>same E<strong>in</strong>leitung Seite 23. Besonderheiten <strong>in</strong> den <strong>Funktionsbereichen</strong> und Ableitungder Aufgabenstellung Seite 3-54. E<strong>in</strong>weisungs- und E<strong>in</strong>arbeitungskonzept4.1. OP Haus St. Elisabeth Seite 6-134.2. OP Haus St. Petrus Seite 14-204.3. Ambulanz St. Elisabeth Seite 21-284.4. Ambulanz St. Petrus Seite 29-345. Geme<strong>in</strong>sames Fazit der Gruppe h<strong>in</strong>sichtlich der Bearbeitung Seite 35-366. Exemplarische Lernaufgaben der Abteilungen Seite 37-41- 1 -


2. E<strong>in</strong>leitung:Wir, die Mitarbeiter aus den Funktionsabteilungen OP und Ambulanz desGeme<strong>in</strong>schaftskrankenhauses Bonn, haben uns für das Thema „<strong>Schüleranleitung</strong> <strong>in</strong>Funktionsabteilungen“ entschieden. Wir beschäftigen uns <strong>in</strong> dieser Arbeitausschließlich mit den <strong>Funktionsbereichen</strong> <strong>in</strong> denen wir beschäftigt s<strong>in</strong>d. Über dieanderen Funktionsabteilungen im Geme<strong>in</strong>schaftskrankenhaus fehlen uns die nötigenInformationen, um e<strong>in</strong> Gesamtkonzept entwickeln zu können. Dabei möchten wir denSchwerpunkt auf e<strong>in</strong> fest strukturiertes Anleitungskonzept, bzw. e<strong>in</strong>enAnleitungsleitfaden für alle Schüler <strong>in</strong> den genannten Funktionsabteilungenfestlegen. Die Fachbereiche, <strong>in</strong> denen wir tätig s<strong>in</strong>d, setzen sich aus den folgendenzusammen:Orthopädie, Unfallchirurgie, Gefäßchirurgie, Allgeme<strong>in</strong>chirurgie, Innere Mediz<strong>in</strong>,Kardiologie und Gynäkologie.Auf Grund der unterschiedlichen Fachrichtungen sowie Arbeitsanforderungenwerden wir im Verlauf dieser Hausarbeit <strong>in</strong>sgesamt vier unterschiedlichebereichsspezifische Anleitungskonzepte entwickeln. Die Themenschwerpunktebeziehen sich auf die speziellen pflegerischen Tätigkeiten der Abteilungen. Unsergeme<strong>in</strong>sames Ziel ist es, dass am Ende dieser Arbeit e<strong>in</strong> Anleitungsfaden fürSchülere<strong>in</strong>sätze im Geme<strong>in</strong>schaftskrankenhaus Bonn vorliegt, an dem sich alleMitarbeiter <strong>in</strong> den betreffenden Abteilungen orientieren und Schüler anleiten können.- 2 -


3. Besonderheiten <strong>in</strong> den <strong>Funktionsbereichen</strong> und Ableitung derAufgabenstellungNach unserer Erfahrung s<strong>in</strong>d wichtige strukturelle und funktionelle Unterschiedezwischen <strong>Funktionsbereichen</strong> und den Stationen den Schülern im Verlauf ihrerAusbildung nicht immer genügend bewusst. Deswegen möchten wir e<strong>in</strong>en unsererSchwerpunkte darauf setzen.Die Arbeit <strong>in</strong> <strong>Funktionsbereichen</strong> hat nur noch ganz ger<strong>in</strong>ge Anteile von „Pflege“. Sofällt zum Beispiel die Grundpflege am Patienten oder die Hilfestellung bei täglichenAktivitäten, wie sie im stationären Bereich anfallen, weitestgehend weg.Im OP oder der Ambulanz ist der Schwerpunkt der Pflege auf spezielle Maßnahmenfixiert, das heißt zum Beispiel vorbereiten und <strong>in</strong>strumentieren von Operationen,aufwendige Verbandswechsel, Notfallversorgung und vieles mehr. In unserenAbteilungen ist primär immer e<strong>in</strong> Patient im Mittelpunkt. Dieser wird von Anfang biszum Ende se<strong>in</strong>es Aufenthalts von m<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong>er Pflegekraft durchgehend betreut.Das Pflegepersonal ist an der unterschiedlich farblich zugeordnetenBereichskleidung zu erkennen.Die Dienstzeiten unterscheiden sich auch deutlich zu denen der Pflegestation, es gibt24 Stunden Bereitschaftsdienste, Rufdienste u.v.m. Man muss jederzeithundertprozentig abrufbar und konzentriert bei dem aktuellen Ereignis dabei se<strong>in</strong> –Tag und Nacht.Im Gegensatz zum Stationsalltag kann man <strong>in</strong> der Ambulanz oder im OP e<strong>in</strong>eTagesstruktur nur begrenzt planen, da der tägliche Ablauf sehr von derPatientenfluktuation und deren Aufwendigkeit abhängig ist und vonNotfallsituationen bestimmt werden kann.Da der Schüler mit dem Arbeitsumfeld der Funktionsabteilungen weniger vertraut istals auf e<strong>in</strong>er Pflegestation, ist die E<strong>in</strong>arbeitungs- und E<strong>in</strong>gewöhnungsdauer etwaslangfristiger. Die Tätigkeiten des Pflegepersonals im Funktionsbereich und dieArbeitsabläufe s<strong>in</strong>d für den Schüler größtenteils noch unbekannt. Er muss sich erstmit den dortigen Gegebenheiten vertraut machen und das selbstständige Arbeitenund Organisieren im OP oder der Ambulanz neu erlernen. Der im Vergleich zurstationären Ausbildungsdauer verkürzte E<strong>in</strong>satz der Krankenpflegeschüler <strong>in</strong> den<strong>Funktionsbereichen</strong> erlaubt zwar e<strong>in</strong>e ausreichende fachliche E<strong>in</strong>arbeitung, jedochist der Lerneffekt ggf. durch fehlende Erfolgserlebnisse und die ger<strong>in</strong>gere- 3 -


Möglichkeit, Erlerntes zu reflektieren und selbst zu kontrollieren, gefährdet. Dochgerade <strong>in</strong> den <strong>Funktionsbereichen</strong> wird neben e<strong>in</strong>er rout<strong>in</strong>ierten Arbeitsweise auchdie Fähigkeit zu schnellen Entscheidungen, e<strong>in</strong>e reibungslose Kooperation mit denÄrzten und fachliches Improvisationsvermögen verlangt. Viele Schüler haben aufGrund des Interesses und ihrer Begabung das Potential für e<strong>in</strong>e hochwertigedetaillierte Anleitung, können aber wegen der kurzen E<strong>in</strong>satzdauer nicht ausgiebiggenug gefördert werden. Dies machen Schüler wie auch Praxisanleiter oft imAbschlussgespräch deutlich.E<strong>in</strong> strukturiertes Anleitungskonzept muss deshalb gerade <strong>in</strong> diesen Abteilungene<strong>in</strong>e schnellere Orientierung des Schülers bewirken, ihm die Möglichkeiten se<strong>in</strong>esLernfeldes verdeutlichen und ihn so unterstützen, schnellstmöglich e<strong>in</strong> Ziel führendesLernfeld zu def<strong>in</strong>ieren.Für viele Schüler ist häufig schon sehr früh im Verlauf der Ausbildung klar, dass sie<strong>in</strong> ihrem späteren Berufsleben erneut das Verlangen haben, ihr Wissen zu erweitern.Sie spielen mit dem Gedanken, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Funktionsabteilung zu wechseln, um dortdurch Fachweiterbildungen ihr Wissen zu optimieren. Häufig bietet sich jedoch nichtdie Möglichkeit zu sehen, was im OP oder der Ambulanz geschieht, wie e<strong>in</strong>Arbeitstag dort aussieht oder welche Anforderungen auf e<strong>in</strong>e Pflegekraft zukommenkann, da man <strong>in</strong> der Ausbildung nicht <strong>in</strong> allen <strong>Funktionsbereichen</strong> e<strong>in</strong>gesetzt werdenkann. Vergleiche s<strong>in</strong>d daher nicht möglich.Wir vertreten die Me<strong>in</strong>ung, dass E<strong>in</strong>sätze <strong>in</strong> allen <strong>Funktionsbereichen</strong>, die unserHaus anbietet, mit <strong>in</strong> den Verlauf der Ausbildung aufgenommen werden sollten, dennso kann der Schüler herausf<strong>in</strong>den, ob ihm diese Arbeit für se<strong>in</strong>e spätere, persönlicheKarriereplanung liegen könnte. Trotz der Kürze des E<strong>in</strong>satzes im Funktionsbereichkann es für die weitere Berufsplanung entscheidend se<strong>in</strong>.Unser Ziel als Praxisanleiter <strong>in</strong> den Bereichen OP und Ambulanz desGeme<strong>in</strong>schaftskrankenhauses Bonn ist, dass der Auszubildende e<strong>in</strong> klares Bild vondem Tätigkeitsfeld e<strong>in</strong>er Ambulanz- oder OP Pflegekraft erhält.Des Weiteren ist es e<strong>in</strong> geme<strong>in</strong>sames Ziel unserer Hausarbeit, dass der Schüler amEnde des E<strong>in</strong>satzes im Rückblick für sich entscheiden kann, ob dies e<strong>in</strong>Arbeitsbereich für se<strong>in</strong>e spätere Zukunft im Berufsleben se<strong>in</strong> könnte oder nicht.Das Anleitungskonzept ist für Schüler <strong>in</strong> der praktischen Ausbildung als klardef<strong>in</strong>ierte Verlaufsstruktur gedacht.- 4 -


Es soll sicherstellen, dass alles was von Bedeutung für den Schüler ist und währenddem E<strong>in</strong>satz auch angeleitet wurde.Es dient auch als Orientierungshilfe den jeweiligen Kollegen aus dem OP und derAmbulanz während der Schülere<strong>in</strong>sätze. Somit können alle mit dem Schüler arbeitenund jedem Mitarbeiter ist klar, welches Ziel die Praxisanleitung <strong>in</strong> dem jeweiligenBereich vorsieht und verfolgt. Alle arbeiten geme<strong>in</strong>sam am gleichen Ziel!Das Anleitungskonzept soll verh<strong>in</strong>dern, dass der Schüler als „Hilfskraft“ angesehenwird, sondern als Auszubildender, der gezielt, konsequent und durchgehendpraktische Anleitung erhält.Hierbei wird es sich um vier E<strong>in</strong>weisungskonzepte handeln. Wir beg<strong>in</strong>nen mit derVorstellung der Räumlichkeiten und der personellen Besetzung. E<strong>in</strong> kurzer E<strong>in</strong>blick<strong>in</strong> den Dienstplan erklärt die Arbeitszeiten der Schüler.Die möglichen Lernziele kann der Schüler aus diesen Konzepten entnehmen unddementsprechend se<strong>in</strong>e Lernaufgaben und –ziele entnehmen.Unsere Vorstellungen an das Arbeitsverhalten des Schüler während se<strong>in</strong>esE<strong>in</strong>satzes <strong>in</strong> den Bereichen OP und Ambulanz s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> den abteilungsspezifischenAnleitungskonzepten genannt.Ausliegen soll das Konzept „<strong>Schüleranleitung</strong> <strong>in</strong> Funktionsabteilungen“ <strong>in</strong> denBereichen OP, Ambulanz und der Krankenpflegeschule desGeme<strong>in</strong>schaftskrankenhaus St. Elisabeth / St. Petrus / St. Johannes Bonn.- 5 -


4.1E<strong>in</strong>weisungs- und E<strong>in</strong>arbeitungskonzeptOPHaus St. Elisabeth- 6 -


4.1 E<strong>in</strong>weisungs- und E<strong>in</strong>arbeitungskonzept für die OP AbteilungHaus St. ElisabethE<strong>in</strong>leitung:Wir begründen unseren Arbeitsauftrag damit, dass e<strong>in</strong> E<strong>in</strong>satz im OP sich komplettvon anderen Arbeitsbereichen <strong>in</strong> der Krankenpflege unterscheidet.Es beg<strong>in</strong>nt mit e<strong>in</strong>er räumlichen Abgrenzung des OP-Traktes, der meist nichtgekennzeichnet und oft nur mit Hilfe e<strong>in</strong>e Codenummer zu betreten ist.Im Vordergrund stehen der Hygienestatus und die damit verbundene Kleiderordnung(Bereichskleidung). Durch das tragen von OP Haube und Mundschutz s<strong>in</strong>d diemeisten Kollegen nicht nur unbekannt, sondern auch nach e<strong>in</strong>er Vorstellung schwerzu erkennen bzw. wieder zu erkennen. Das tragen e<strong>in</strong>es Mundschutzes ist für denSchüler zu Beg<strong>in</strong>n sicherlich aufregend, kann ihn aber das Atmen erschweren, weiles für ihn noch ungewohnt ist. E<strong>in</strong> weiteres Problem, welches sich durch das Tragene<strong>in</strong>es Mundschutzes und der OP Haube zu Anfang ergibt, ist die Schwierigkeit beider Arbeit <strong>in</strong> gemäßigter Gesprächslautstärke se<strong>in</strong>en Gesprächspartner zu verstehenoder besser noch als solche zu erkennen. Durch das korrekte Tragen s<strong>in</strong>d wederMimik noch Gesichtsgestik zu erkennen, da nur die Augenpartie ausgespart bleibt.Durch die speziellen Hygienevorschriften im OP ist es dem Personal und damit auchdem Schüler vorgeschrieben, welche Wege im Operationssaal begangen werdendürfen – auch wenn es zunächst nicht s<strong>in</strong>nvoll und effektiv ersche<strong>in</strong>t (Sterilzone).Diese Tatsache kann den Schüler sehr <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Handlungsfreiheit verunsichern undzunächst e<strong>in</strong>schränken.Auch der Umgang zwischen Kollegen, Ärzten und dem Re<strong>in</strong>igungspersonal ist aufGrund der räumlichen Nähe und der extrem engen Zusammenarbeit häufig lockerer,manchmal aber auch angespannter und bestimmter als auf Station. Oft ist e<strong>in</strong>Schüler dadurch irritiert.Das Arbeiten <strong>in</strong> klimatisierten Räumen, die künstliche Beleuchtung ist für diemeisten Schüler e<strong>in</strong>e Herausforderung. Je nach Standort se<strong>in</strong>es Arbeitsplatzesunterliegt er größeren Temperaturschwankungen, die ungeschützt schnell zuErkältungen führen können. E<strong>in</strong> <strong>in</strong>tensives Beobachten des OP-Ablaufes beioptimaler Lichte<strong>in</strong>stellung kann gelegentlich zu e<strong>in</strong>er Lichtreizüberflutung führen.- 7 -


Alle<strong>in</strong> diese unterschiedlichen Gegebenheiten s<strong>in</strong>d für die Schüler <strong>in</strong> den erstenTagen Ihres E<strong>in</strong>satzes nicht e<strong>in</strong>fach, zumal oft nur ungenaue Vorstellungen überihren E<strong>in</strong>satz im OP vorliegen.Fazit:E<strong>in</strong> Anleitungskonzept soll nun dabei helfen, dem Schüler und dem Praxisanleiterden E<strong>in</strong>stieg im OP zu erleichtern und Ihm se<strong>in</strong>e evtl. vorliegenden Unsicherheitennehmen. Die Frage „Was erwartet mich eigentlich im OP? “ wollen wir hiermitvere<strong>in</strong>facht klären.Der erste Tag im OP : Kennenlernen der Räumlichkeiten und OrganisatorischenGegebenheitenDer OP im Haus St. Elisabeth bietet drei Operationssäle. Montags und dienstagswerden <strong>in</strong> Saal 1 die ambulanten orthopädischen Operationen durchgeführt.Mittwoch steht dieser Saal den Gefäßchirurgen und Freitags den Kardiologen zurVerfügung. Hierbei handelt es sich hauptsächlich um Schrittmacherimplantationen.Alle Patienten kommen über die Tageskl<strong>in</strong>ik unseres Hauses <strong>in</strong> den OP und werdendort anschließend weiterversorgt, bzw. zurück auf Ihre jeweiligen Stationen im HausSt. Petrus mit Hilfe von Krankentransportwagen verlegt.Der Saal 2 steht der Allgeme<strong>in</strong>chirurgie offen und Saal 3 wird für die Gynäkologenund damit dem tatsächlichen E<strong>in</strong>satzort der Schüler freigehalten.In unseren Räumlichkeiten gibt es zwei Umkleiden, <strong>in</strong> denen sich die Frauen undMänner getrennt vone<strong>in</strong>ander nach Hygienestandard umziehen können. E<strong>in</strong>zelneSp<strong>in</strong>de bieten die Möglichkeit, persönliche D<strong>in</strong>ge zu verschließen.Verschiedene Lagerungsräume bieten unterschiedliche Möglichkeiten derLagerhaltung. Der Schüler lernt die Lagerhaltung der benötigten E<strong>in</strong>malmaterialien,Des<strong>in</strong>fektionsmittel, E<strong>in</strong>malabdeckungen und das Sterilgutlager, <strong>in</strong> dem allesterilisierten Instrumentenconta<strong>in</strong>er, Siebe und Instrumente bereitgestellt s<strong>in</strong>d,kennen.In der Ausleitung stehen e<strong>in</strong>ige technische Geräte ( Röntgengerät, Videowagen,Babytherme, EKG Monitor<strong>in</strong>g, Wärmeschrank ), die je nach Bedarf ihrenBestimmungsort erhalten.Die Umbettschleuse ist der Übergang vom Aufwachraum <strong>in</strong> den OP Trakt. Hierwerden die Patienten von den jeweiligen Stationen bestellt, e<strong>in</strong>geschleust und mit- 8 -


Hilfe des Anästhesiepersonals <strong>in</strong> die entsprechenden E<strong>in</strong>leitungen derFachabteilungen e<strong>in</strong>gefahren.Kennenlernen der Dienstzeiten und des DienstplanesDer Schüler erhält E<strong>in</strong>sicht über unseren Dienstplan und damit über se<strong>in</strong>eDienstzeiten. Der Tagdienst beg<strong>in</strong>nt um 7.30 Uhr mit e<strong>in</strong>er Frühbesprechung undE<strong>in</strong>teilung des Personals <strong>in</strong> die verschiedenen Operationssäle und endet um 15.42Uhr. In e<strong>in</strong>em E<strong>in</strong>satz von drei bis vier Wochen arbeitet e<strong>in</strong> Schüler fünf Tage <strong>in</strong> derWoche im Tagdienst und hat dem zu Folge jedes Wochenende frei. Im Vergleichzum Stationse<strong>in</strong>satz, wo der Schüler sehr oft im unregelmäßigem Schichtdienstarbeitet, ist diese Tatsache meist e<strong>in</strong>e erfreuliche Kundgebung. Die Pausenregelbesagt, dass e<strong>in</strong>e Mittagspause von dreißig M<strong>in</strong>uten während der Dienstzeitvorgesehen ist. Im Krankheitsfall ist e<strong>in</strong>e korrekte Meldung erforderlich.Am ersten Tag stellen wir uns dem Schüler als Kollegen vor. Unsere Abteilung setztsich zur Zeit aus sechs Vollzeitkräften und zwei Teilzeitkräften zusammen. DemSchüler wird für die Dauer se<strong>in</strong>es E<strong>in</strong>satzes e<strong>in</strong> Mentor / Praxisanleiter zugeteilt.E<strong>in</strong> weiteres Ziel ist es, mit anderen Berufsgruppen bereits ersten Kontaktaufzunehmen. Die gute Zusammenarbeit zwischen Anästhesie-, OP – und demRe<strong>in</strong>igungspersonals ist im Interesse des Patienten unumgänglich und extremwichtig.Weiterh<strong>in</strong> werden dem Schüler Dienstanweisungen, bzw. Verfahrensanweisungenfür unseren Fachbereich nahe gelegt. Besonders wichtig s<strong>in</strong>d der Hygienestandard(Toilettenbesuch, Verhalten im OP), die Arbeitssicherheit (antistatische OP Schuhe)und die damit verbundene Unfallverhütungsvorschriften (Stolperfallen,Rutschgefahr).Der Schüler erhält am ersten Tag die Möglichkeit mehrere operative E<strong>in</strong>griffe imGynäkologischen OP zu verfolgen und theoretische Grundlagen der Arbeit im OPkennenzulernen.Der erste Tag im OP endet für den Schüler <strong>in</strong> aller Regel mit dem sogenanntenErstgespräch. Oft ist der Schüler überflutet von den neuen E<strong>in</strong>drücken, hat vieleFragen und ist meist desorientiert und ermüdet durch das ungewohnte Arbeitsumfeldund der im OP vorherrschenden künstlichen Bed<strong>in</strong>gungen. Anhand der vorliegendenAusbildungsmappe und Gesprächen wird der Kenntnisstand des Schülers ermittelt,- 9 -


mögliche Lernziele und Wünsche schriftlich festgelegt und die praktischenAnleitungsstunden besprochen und geplant.Mögliche Lernangebote für unsere Schüler im OPHierbei unterscheiden wir die Theorie und die Praxis im OP:Zur theoretischen Ausbildung zählt:- das E<strong>in</strong>schleusen <strong>in</strong> den OP-Bereich <strong>in</strong> der Umkleide, das hygienische Verhaltenwährend e<strong>in</strong>es Toilettenganges und das korrekte Tragen von OP-Haube undMundschutz im OP.- Das Kennen lernen des Operationssaales mit se<strong>in</strong>en technischen E<strong>in</strong>richtungen wieKlimaanlage, Beleuchtung, Videowagen, OP-Tischsäule und dem Hochfrequenz-Chirurgie Gerät (Erbe).Zu den theoretischen Grundlagen im Arbeitsablauf zählen weiterh<strong>in</strong>:- Die zentrale Platzierung des aktuellen OP-Planes im Saal- Die Hygienestufen I, II, III und IV (bitte siehe Hygienestandardordner) geben e<strong>in</strong>egewisse Reihenfolge der Operationen vor.- Die E<strong>in</strong>malartikellagerung im Operationssaal beschränkt sich auf den Tagesbedarf.- Der Kontrolle der Verfallszeiten des Sterilgutes- Kennen lernen des Nahtkab<strong>in</strong>ettes- Lagerungshilfsmittel speziell für die jeweilige Fachdiszipl<strong>in</strong>- Die Anwendungsgebiete von den verschiedenen Des<strong>in</strong>fektionsmitteln und ihrenE<strong>in</strong>wirkzeiten- Der Umgang mit dem Formularwesen im OP und der Chargendokumentation- Die EDV gesteuerte Pflegedokumentation über das Computerprogramm I-Med One- Der Umgang mit Sterilgut (Kontrolle der Unversehrtheit, des Verfallsdatums und desSterilisations<strong>in</strong>dikators)- Grundlagen der Saalhygiene (steriler Bereich)- Erklären und Demonstration der Non-Touch Technik- Allgeme<strong>in</strong>e hygienische Aufgaben e<strong>in</strong>es Spr<strong>in</strong>gers- Das persönliche Verhalten und Entsorgungsmaßnahmen im Allgeme<strong>in</strong>en undspeziell nach septischen bzw. <strong>in</strong>fektiösen E<strong>in</strong>griffen, sowie die Kenntnisnahme überSelbstschutzmaßnahmen- 10 -


- Versorgung von histologischen Präparaten, ggf. SS-Diagnostik (bitte sieheVerfahrensanweisung)- Dem Schüler H<strong>in</strong>weise geben über Standards, Fachliteratur, Intranetzugang undihn zu Fragen ermunternZu den praktischen Grundlagen im Arbeitsablauf zählen unter anderem:- In der Praxis kann der Schüler erlernen wie sich e<strong>in</strong> Tagesablauf im OP gestaltet- Er lernt das Zusammenspiel von verschiedenen Berufsgruppen kennen- Man unterscheidet kle<strong>in</strong>ere, mittlere und große Operationen- Er hat die Möglichkeit die prä-, <strong>in</strong>tra- und postoperative Phase e<strong>in</strong>er Operation zubeobachten- Erlernen verschiedener Operationsabläufe- Das vorbereiten der benötigten Operationsmaterialien kennenlernen (Siebe,E<strong>in</strong>malartikel, E<strong>in</strong>malabdeckungen, Nahtmaterial)- Ausübung der Spr<strong>in</strong>gerdienste = unsterile Assistenz- Assistenz beim Ankleiden der Instrumentierenden und des OP Teams- Mithilfe beim sterilen Beziehen der OP Tische- Eröffnen der E<strong>in</strong>malabdeckung unter E<strong>in</strong>haltung der Hygienevorschriften- Sach- und Fachgerechtes Öffnen und Anreichen von Sterilgut und E<strong>in</strong>malartikeln- Aktive Mithilfe bei der Lagerung des Patienten unter E<strong>in</strong>beziehung derLagerungshilfsmittel- Intimsphäre waren- Anlegen des Nässeschutzes- Anlegen e<strong>in</strong>er Neutralelektrode Op-nah- Mithilfe bei der Patientendes<strong>in</strong>fektion im Op-Gebiet- Der Blasenkatetherismus kann erlernt werden- Die Funktionskontrolle und Bedienung von mediz<strong>in</strong>isch- technischen Geräten unterAnleitung- Der Schüler erlernt wie e<strong>in</strong>e Klimaanlage funktioniert und achtet mit auf denTürschluss- Die schriftliche und EDV-gesteuerte Op-Patientendokumentation zeitnah undvollständig unter Anleitung- Die Zählkontrolle von Bauchtüchern und ihre Wichtigkeit- Das Nachreichen von Sterilgut- 11 -


- Die Entsorgung von kontam<strong>in</strong>ierten Instrumenten im Entsorgungsconta<strong>in</strong>er- Allgeme<strong>in</strong>e Spr<strong>in</strong>gertätigkeiten bei Rout<strong>in</strong>earbeiten- E<strong>in</strong>e Zwischenre<strong>in</strong>igung nach e<strong>in</strong>er OP organisieren und kontrollieren- Das Aufrüsten des OP-Saales nach dem Tagesprogramm- Durch Anschauung die Anatomiekenntnisse vertiefen- Das selbstständige und verantwortungsbewusste Arbeiten erlernen und umsetzenkönnen- Zur praktischen Anleitung können auch Trockenübungen zählen (Bsp.: Anziehenvon sterilen Handschuhen)Die theoretischen und praktischen Lernangebote gehen meist im Operationsalltagüber. Deshalb handelt es sich um e<strong>in</strong>en fließenden Übergang und je nachAusbildungsstand und persönlicher Neigung e<strong>in</strong>es Schülers kann das Ziel dementsprechendrasch oder angemessen <strong>in</strong> der E<strong>in</strong>satzzeit erreicht werden.Am Ende se<strong>in</strong>es E<strong>in</strong>satzes übernimmt der Schüler bei e<strong>in</strong>er kle<strong>in</strong>eren OP dieInstrumentiertätigkeit (zum Bsp.: e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>strumentellen Nachtastung)Er platziert die Siebe steril auf dem Beistelltisch, nimmt die E<strong>in</strong>malartikel für diese OPunter Berücksichtigung der Non-Touch Technik an und bezieht mit Hilfe desSpr<strong>in</strong>gers e<strong>in</strong>e stumme Schwester. Auf dem Instrumentiertisch ordnet der Schüler diebenötigten Instrumente nach OP- Standard an und kann sie sowohl benennen, alsauch erklären. Er leistet aktive Mithilfe beim sterilen Abdecken der Patient<strong>in</strong> mit derE<strong>in</strong>malabdeckung. Danach platziert er se<strong>in</strong>en Instrumentiertisch unter E<strong>in</strong>haltung derHygienevorschriften <strong>in</strong> s<strong>in</strong>nvoller Reichweite, um e<strong>in</strong> situationsgerechtesInstrumentieren zu gewährleisten. Der OP- Verlauf wird aufmerksam und konzentriertverfolgt und kann von dem Schüler auch erklärt werden. Diese Operation f<strong>in</strong>den wirauch im Intranet als Lernaufgabe wieder. Nach der Operation werden diekontam<strong>in</strong>ierten Instrumente <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Conta<strong>in</strong>er entsorgt und im Wagen für dieSterilisation platziert.Weitere mögliche Lernziele im Gynäkologischen OP könnten se<strong>in</strong>:Der Schüler sucht sich e<strong>in</strong> Thema aus, welches se<strong>in</strong> Interesse besonders geweckthat, oder <strong>in</strong> dem er se<strong>in</strong>e Schwächen vermutet. Alternativ wählt der Praxisanleiter e<strong>in</strong>Thema, um fehlendes Fachwissen aufzufrischen. Weiterh<strong>in</strong> besteht die MöglichkeitLernaufgaben für den Schüler aus dem Intranet zu ziehen.- 12 -


Für die Bearbeitung dieser Lernaufgaben steht im OP e<strong>in</strong> Raum zur Verfügung, <strong>in</strong>den sich der Schüler jederzeit zurückziehen kann. Ihm stehen zur Bewältigung se<strong>in</strong>erLernaufgaben der Computer, Fachliteratur und die Möglichkeit den eigenen Laptopanzuschließen zur Verfügung. Er hat die Möglichkeit, die ihm gestellte Aufgabe auch<strong>in</strong> der Schule zu erledigen, um dort bei Bedarf die Schulbibliothek zu nutzen oder zuHause das Internet.Fazit:Für den Patienten ist e<strong>in</strong>e Operation e<strong>in</strong>e extreme Ausnahmesituation! Deshalbtragen wir - das Op- Personal für den narkotisierten Patienten die Verantwortung.Anschaulich gefragt: „ Wie würden wir uns <strong>in</strong> dieser Situation fühlen?“Die kurative Pflege im OP wird noch mal verdeutlicht <strong>in</strong> dem bereits vorliegendemLernverlaufsbogen: OP Gynäkologie und Geburtshilfe. Nach se<strong>in</strong>er Bearbeitung vondem Schüler und se<strong>in</strong>es Praxisanleiter ist er nicht selten überrascht, welchevielfältigen Tätigkeiten er <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er relativ kurzen E<strong>in</strong>satzzeit geleistet hat.Ziel e<strong>in</strong>es Schülere<strong>in</strong>satzes im OP:Der Schüler kann hier im OP das theoretisch Erlernte durch die praktischeAnschauung im Bereich der Anatomie, Therapie und Indikationsstellung zurOperation überprüfen und vertiefen. Gerade im OP wird se<strong>in</strong> Bewusstse<strong>in</strong> imUmgang mit der Sterilität, der sterilen und unsterilen Lagerhaltung und denallgeme<strong>in</strong>en Hygienevorschriften geschärft. Oft s<strong>in</strong>d theoretische Grundkenntnissevorhanden ( Bsp. anziehen steriler Handschuhe ) wurden aber bisher seltenpraktiziert. Im OP s<strong>in</strong>d die Möglichkeiten unbegrenzt, um die Hygienevorschriftennach Standard optimal umzusetzen.Weiterh<strong>in</strong> kann der Schüler <strong>in</strong> dieser Zeit se<strong>in</strong> Verständnis für die prä-, <strong>in</strong>tra- undpostoperative Pflege auf den Stationen besser verstehen und nachvollziehen. DerGesamtablauf und das optimale Verständnis <strong>in</strong> der Zusammenarbeit zwischen allenAbteilungen werden präsenter. Se<strong>in</strong> Bewusstse<strong>in</strong> und se<strong>in</strong> Verständnis gegenüberoperierten Patienten sollte sich so erweitern, dass er <strong>in</strong> der Lage se<strong>in</strong> sollte z.B. dasSchmerzempf<strong>in</strong>den oder die Zu- und Ableitenden Dra<strong>in</strong>agen bzw. Zugängenachvollziehen zu können.- 13 -


4.2E<strong>in</strong>weisungs- und E<strong>in</strong>arbeitungskonzeptOPHaus St. Petrus- 14 -


4.2 E<strong>in</strong>weisungs- und E<strong>in</strong>arbeitungskonzept für die OP- Abteilungim Haus St. PetrusDas Team des Petrus OP besteht aus zwanzig Mitarbeitern. Es gibt mehrere Wege<strong>in</strong> den OP, und so s<strong>in</strong>d sie auch teilweise recht unterschiedlich ausgebildet. E<strong>in</strong>eMöglichkeit ist die dreijährige Krankenpflegeausbildung, die mit e<strong>in</strong>er zweijährigenFachweiterbildung ergänzt werden kann (aber nicht muss). Außerdem gibt es e<strong>in</strong>ekomprimierte Lösung der Ausbildung, <strong>in</strong> der die Schüler speziell für die Arbeit im OPausgebildet werden. Dies ist die Ausbildung zum operationstechnischen Assistenten(OTA), die drei Jahre dauert. Im praktischen Alltag im OP unterscheiden sich diebeiden Berufe nicht vone<strong>in</strong>ander.Die Dienstzeit im OP beg<strong>in</strong>nt im regulären Dienst um 7.30 Uhr und endet um 15.42.Neben dem regulären Dienst gibt es auch den Zwischendienst (10.00 Uhr bis 18.12Uhr) und den Spätdienst (12.00 Uhr bis 20.12 Uhr). Der Zwischendienst und derSpätdienst werden allerd<strong>in</strong>gs <strong>in</strong> der Regel nicht von Schülern besetzt, da an dieMitarbeiter <strong>in</strong> den Schichtdiensten besondere Ansprüche gestellt werden. ZumKennenlernen dieses Arbeitsbereiches mit se<strong>in</strong>en Besonderheiten kann der Schülerzusätzlich zum Spätdienst- Team e<strong>in</strong>gesetzt werden. In der Dienstzeit ist e<strong>in</strong>eMittagspause von 30 M<strong>in</strong>uten vorgesehen.In unserem OP gibt es die Fachabteilungen Orthopädie/Unfallchirurgie undGefäßchirurgie. Die Fachabteilungen verteilen sich auf fünf OP- Säle wovon e<strong>in</strong>erder Gefäßchirurgie zugeordnet ist, und vier der Orthopädischen Abteilung.E<strong>in</strong> OP- Tag beg<strong>in</strong>nt mit der Frühbesprechung um 7.30 Uhr. Hier werden dieMitarbeiter <strong>in</strong> die OP-Säle e<strong>in</strong>geteilt, Besonderheiten besprochen und Neuigkeitenvermittelt. Um zehn vor acht geht es los <strong>in</strong> die OP- Säle. Jetzt werden dieInstrumente und E<strong>in</strong>malmaterialien für die erste Operation vorbereitet. Um ca. 8.45Uhr startet die erste Operation, je nach Aufwand der E<strong>in</strong>leitung durch die Anästhesie.Während die erste Operation läuft, werden die Instrumente und E<strong>in</strong>malmaterialien fürdie nächste OP vom Spr<strong>in</strong>ger vorbereitet. Hierbei ist e<strong>in</strong>e gute Zeite<strong>in</strong>teilung nötig,da zusätzlich zur richtigen Zeit Implantate im OP- Saal ausgepackt werden müssen.Der Spr<strong>in</strong>ger ist außerdem dafür verantwortlich, dass der nächste Patient zumrichtigen Zeitpunkt se<strong>in</strong>e Prämedikation erhält, sowie <strong>in</strong> den OP bestellt wird. Dies- 15 -


wiederholt sich während jeder darauf folgenden Operation. Nachmittags fällt zu denbeschriebenen Tätigkeiten noch das Auffüllen des OP- Saals an.Von den Schülern, die <strong>in</strong> unserer Abteilung e<strong>in</strong>gesetzt werden, wird e<strong>in</strong>iges erwartet:Pünktlichkeit, Interesse, Arrangement, Eigenständiges Auffrischen von bereitsdurchgenommenen Themen <strong>in</strong> der Schule, sowie das erarbeiten von Themen die sienoch nicht durchgenommen haben, hier jedoch von hoher Bedeutung s<strong>in</strong>d. Dieskann <strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>es Lernauftrages mit dem zuständigen Praxisanleiter vere<strong>in</strong>bartwerden. Zeit, die außerhalb des Arbeitsplatzes zum erarbeiten e<strong>in</strong>er Lernaufgabe<strong>in</strong>vestiert wurde, wird <strong>in</strong> Absprache mit dem Praxisanleiter als Freizeitgutgeschrieben. Es liegt <strong>in</strong> der Verantwortung des Schülers, dem Praxisanleiter zuunterschreibende Dokumente zeitnah und rechtzeitig vorzulegen. Im Gegensatzdazu bekommt der Schüler im optimalen Fall e<strong>in</strong>e 1:1 Betreuung durch denPraxisanleiter, und ist somit praktisch den ganzen Tag <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Anleitungssituation.Dadurch kann auch <strong>in</strong> kurzer Zeit e<strong>in</strong> großer Lernerfolg erzielt werden.Mögliche Lernziele <strong>in</strong> unserer Abteilung- Sicheres und hygienisch richtiges Verhalten im OP.- Feststellen und Begründen der Sterilität von Conta<strong>in</strong>ern und E<strong>in</strong>malmaterialien.- Hygienisch korrekte Durchführung e<strong>in</strong>er chirurgischen Händedes<strong>in</strong>fektion mitvorhergegangener Händewaschung.- Selbstständiges Spr<strong>in</strong>gen e<strong>in</strong>er Operation.- Selbstständiges Vorbereiten e<strong>in</strong>er Operation.- Je nach Ausbildungsstand: selbstständiges <strong>in</strong>strumentieren e<strong>in</strong>er festgelegtenkle<strong>in</strong>en/ großen Operation <strong>in</strong>klusive Kenntnis der Anatomie, Indikationen undRisiken.- Sicherer Umgang mit MRSA und septischen E<strong>in</strong>griffen im OP.- u.v.m.E<strong>in</strong>arbeitungskonzept für die OP-Abteilung des Hauses St. PetrusWenn zu uns e<strong>in</strong> neuer Schüler <strong>in</strong> den OP kommt, entsteht oft e<strong>in</strong>e Überflutung anInformationen an den ersten Tagen. Dies passiert, weil sich die Orthopädie ambesten für die <strong>Schüleranleitung</strong> eignet. Das Thema Orthopädie und im Speziellen dieEndoprothetik ist aber unglaublich komplex und für e<strong>in</strong>en Anfänger kaum zu- 16 -


ewältigen. Das Ziel dieses E<strong>in</strong>arbeitungskonzeptes ist es, Lernsituationen aufbestimmte Tage oder Wochen festzulegen sodass sich unsere Schüler nichtüberfordert fühlen. Außerdem ist es me<strong>in</strong> Ziel, dass me<strong>in</strong>e Kollegen jederzeit e<strong>in</strong>enÜberblick haben, auf welchem Lernstand der Schüler gerade ist, und sie dieE<strong>in</strong>arbeitung daher problemlos übernehmen können. Dies ist wichtig, weil <strong>in</strong> unsererAbteilung auch Spätdienste anfallen, an denen sich die Praxisanleiter natürlich auchbeteiligen. Außerdem kann die E<strong>in</strong>arbeitung dann auch im Urlaub desPraxisanleiters, oder bei Krankheit problemlos von e<strong>in</strong>em beliebigen Mitarbeiterweitergeführt werden.Schon vor Beg<strong>in</strong>n des ersten Arbeitstages wird der Schüler e<strong>in</strong>em Praxisanleiterzugeordnet. Es wird darauf geachtet, dass dieser am ersten Tag regulären Dienst hatum sich dem Schüler anzunehmen.Am Morgen des ersten Tages werden PA und Schüler nicht <strong>in</strong>s Tagesgeschehene<strong>in</strong>geplant, damit dem Schüler die Räumlichkeiten gezeigt werden können, unddamit der Schüler den Mitarbeitern der Anästhesie und den Operateuren vorgestelltwerden kann. Außerdem kann <strong>in</strong> der Zeit e<strong>in</strong> Erstgespräch stattf<strong>in</strong>den, wenn diesnoch nicht geschehen ist. Hier werden auch grundsätzliche Regeln festgelegt, wiez.B. Verhaltensregeln im OP oder wie soll der Schüler sich krank und später wiedergesund melden? Wenn diese D<strong>in</strong>ge erledigt s<strong>in</strong>d, gehen Schüler und PA <strong>in</strong> denihnen zugeordneten Saal. Am ersten Tag sollte der Schüler neben dem Verhalten imOP das auspacken steriler E<strong>in</strong>malmaterialien und Conta<strong>in</strong>er lernen. Hierbei ist eswichtig, das auf Sicherheitsabstände h<strong>in</strong>gewiesen wird, und über alleSterilitätsmerkmale gesprochen wird. Außerdem soll der Schüler Plomben, Filter undSterilisationsaufkleber aus den Conta<strong>in</strong>ern offensichtlich für den Instrumentierendenplatzieren. Somit kann der Instrumentierende nachvollziehen, dass das Sieb steril ist.Außerdem soll sich der Schüler e<strong>in</strong>e Hüft- oder Knie- TEP möglichst ganz ansehen,um e<strong>in</strong>en groben E<strong>in</strong>druck von der Arbeit <strong>in</strong> unserer Abteilung zu bekommen.Am zweiten Tag des E<strong>in</strong>satzes lernt der Schüler das Erbe- Gerät kennen. Das Erbe-Gerät wird bei nahezu jedem Patienten zur Blutstillung e<strong>in</strong>gesetzt. Hierbei werdendie Gefäße mit Strom koaguliert und somit verschlossen. Um das Gerät benutzen zukönnen, muss der Spr<strong>in</strong>ger e<strong>in</strong>e Neutralelektrode zur Erdung am Patientenbefestigen. Der Schüler lernt, wie und wo die Neutralelektrode zu platzieren ist und- 17 -


ist sich über Fehlerquellen und deren mögliche Folgen im Klaren. Außerdem werdendie Unterschiede zwischen monopolarem und bipolarem Programm erläutert.Zusätzlich lernt der Schüler an diesem Tag das sterile Ankleiden von Personensowie das Beziehen der Instrumentiertische.Am dritten Tag des E<strong>in</strong>satzes soll der Schüler lernen die Instrumente undE<strong>in</strong>malmaterialien für e<strong>in</strong>e Prothese zu richten. In Frage kommen entweder e<strong>in</strong>eHüft- TEP oder e<strong>in</strong> Oberflächenknie, da diese Operationstechniken <strong>in</strong> unsererAbteilung mehrmals täglich durchgeführt werden. Es bietet sich an, die Operation zuwählen, die morgens als erstes auf dem OP- Plan steht um für die Erläuterungengenügend Zeit zu haben. Ab jetzt kann der Schüler diese Tätigkeit im optimalenFalle mehrmals täglich üben. Außerdem beg<strong>in</strong>nt der Schüler am dritten Tagzusammen mit e<strong>in</strong>em erfahrenen Mitarbeiter den Saal aufzufüllen. Hierbei ist daraufzu achten, dass lediglich e<strong>in</strong> Tagesbedarf aufgefüllt wird, um s<strong>in</strong>nloses überfüllen zuvermeiden. Diese Aufgabe erledigt der Schüler erst dann komplett selbstständig,wenn er den Tagesbedarf richtig e<strong>in</strong>schätzt und fehlende Utensilien erkennt. Bis dassoweit ist, muss diese Aufgabe täglich sorgfältig kontrolliert werden.Am vierten Tag des E<strong>in</strong>satzes soll der Schüler <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie zeigen, dass er dasGelernte anwenden kann. Das Ziel ist es, all die bis jetzt gelernten Aufgaben <strong>in</strong> dervon der Operation vorgegebenen Zeit zu bewältigen. Dies soll <strong>in</strong> den nächstenTagen erreicht werden. Zudem kommt heute noch die Dokumentation unserer Arbeitim Computer h<strong>in</strong>zu. Ab heute soll der Schüler diese unter Aufsicht führen. Trotzdemträgt der ihn anleitende Kollege die Verantwortung für die Dokumentation undkontrolliert sie daher am Ende jeder Operation.Am fünften Tag des E<strong>in</strong>satzes soll der Schüler versuchen, all die Aufgaben <strong>in</strong> derdafür vorgegebenen Zeit eigenständig zu erledigen. Da dies der letzte Tag der erstenWoche ist, soll e<strong>in</strong>e Reflexion des erlernten stattf<strong>in</strong>den. Dazu gehören gezielteFragen, um zu überprüfen, ob der Schüler alles verstanden hat.In der zweiten Woche des E<strong>in</strong>satzes soll der Schüler die verschiedenenProthesensysteme für e<strong>in</strong>e Hüft- TEP grob kennen lernen. Hierbei ist darauf zuachten, dass man sich wirklich nur auf die nötigsten Informationen beschränkt. Am- 18 -


Ende soll der Schüler wissen, welche Systeme der ihm zugeordnete Operateurbevorzugt und nach welchen Kriterien er e<strong>in</strong> zementiertes oder e<strong>in</strong> zementfreiesSystem benutzt. Zusätzlich soll der Schüler über die Prämedikation- undBestellstandards aufgeklärt werden. Diese soll der Schüler ab jetzt <strong>in</strong> se<strong>in</strong>enTagesablauf mit e<strong>in</strong>planen und durchführen. Er sollte dies jedoch <strong>in</strong> den nächstenWochen nur <strong>in</strong> Absprache mit dem zweiten Spr<strong>in</strong>ger durchführen, um Verzögerungenoder Vergessen zu vermeiden. Außerdem soll der Schüler die Grundlagen desNahtmaterials kennenlernen. Es bietet sich an <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er ruhigen M<strong>in</strong>ute mit demSchüler geme<strong>in</strong>sam e<strong>in</strong> Grundsieb zu öffnen und die Instrumente zu besprechen.Der Schüler soll wissen wofür die Instrumente benutzt werden und wie sie zuentsorgen s<strong>in</strong>d. Ab diesem Moment kann der Schüler beim täglichen Entsorgenhelfen und das erlernte mit dem zweiten Spr<strong>in</strong>ger wiederholen.In der dritten Woche des E<strong>in</strong>satzes sollte e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>weisung <strong>in</strong> die Röntgengerätedurch den dafür zuständigen Mitarbeiter erfolgen. Erst danach soll der Schülerpraktische Erfahrungen mit dem Röntgengerät sammeln. Außerdem lernt der Schüler<strong>in</strong> dieser Woche die zweite häufig vorkommende Operation zu richten. Dies ist wieschon oben benannt entweder das Oberflächenknie oder die Hüft- TEP, je nach demwas bereits <strong>in</strong> der ersten Woche erlernt wurde. Zusätzlich soll <strong>in</strong> dieser Woche e<strong>in</strong>Zusatzsieb nach dem gleichen Pr<strong>in</strong>zip wie <strong>in</strong> der letzten Woche geöffnet undbesprochen werden.In der vierten Woche des E<strong>in</strong>satzes soll der Schüler die chirurgischeHändedes<strong>in</strong>fektion erlernen. Er soll sich <strong>in</strong> den ersten Tagen immer mit demPraxisanleiter „mit waschen“ um die Technik zu vertiefen. Wenn es <strong>in</strong> dieser Wochemöglich ist, wäscht sich der Schüler für e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>ere Operation zum Praxisanleiterdazu. Hierfür bieten sich z. B. Metallentfernungen an. Im Vordergrund steht hierbeidas Erlernen des sterilen Arbeitens und weniger der Operationsablauf. Wenn derSchüler im sterilen Arbeiten sicher geworden ist, kann man ihm e<strong>in</strong>e etwasanspruchsvollere Operation zuweisen.Ab hier s<strong>in</strong>d die Abläufe kaum noch auf Tage oder Wochen zu beschränken, da jederSchüler unterschiedlich viel Zeit benötigt um diese D<strong>in</strong>ge zu erlernen. Der- 19 -


Lernprozess kann aber nicht weiter geführt werden, wenn der Schüler dievorhergehende Aufgabe noch nicht sicher beherrscht.E<strong>in</strong>e anspruchsvollere Operation könnte zum Beispiel e<strong>in</strong>e Zehenkorrektur se<strong>in</strong>.Kann der Schüler diese Operation ohne Probleme alle<strong>in</strong>e Abdecken undInstrumentieren, ist er bereit <strong>in</strong> die Endoprothetik e<strong>in</strong>zusteigen. Bis zu diesemZeitpunkt vergehen allerd<strong>in</strong>gs m<strong>in</strong>destens drei bis vier Monate.- 20 -


4.3E<strong>in</strong>weisungs- und E<strong>in</strong>arbeitungskonzeptAmbulanzHaus St. Elisabeth- 21 -


4.3 E<strong>in</strong>satzort: Chirurgische Ambulanz / Internistische Erstversorgung –Notaufnahme Haus St. ElisabethDie Abteilung besteht aus vier Behandlungsräumen, welche klar verteilt s<strong>in</strong>d auf diezwei Fachbereiche. Die Ambulanz bef<strong>in</strong>det sich im Erdgeschoss. Es gibt zweiWartebereiche, e<strong>in</strong>e Liegendanfahrt mit Rettungswagenhalle und demAufenthaltsraum des Ambulanzpflegepersonals. In der nähren Umgebung ist der OP-Bereich, die Gynäkologische Ambulanz sowie der Kreissaal. Die Büros der Chefärzteund ihrer Sekretariate bef<strong>in</strong>den sich direkt neben dem Ambulanzbereich.Die Ambulanz hat zwei Umkleideräume l<strong>in</strong>ks neben dem E<strong>in</strong>gang <strong>in</strong> demAmbulanzflur. Die Mitarbeitertoilette bef<strong>in</strong>det sich im Umkleidebereich der OP-Abteilung. Bei E<strong>in</strong>satzbeg<strong>in</strong>n erhält der neue Kollege den Zugangsp<strong>in</strong> zum OP-Bereich vom Ambulanzpersonal.Der Stellenplan der Abteilung ist aktuell zu 100 % abgedeckt. Es gibt dreiVollzeitkräfte und vier Teilzeitkräfte. Da die Abteilung vom Personalstand eher kle<strong>in</strong>ist, gibt es nur e<strong>in</strong>e Abteilungsleitung. Ansonsten ist e<strong>in</strong>e Vollzeitkraft ausgebildeteWundmanager<strong>in</strong> und Gerätebeauftragte, zwei Pflegekräfte s<strong>in</strong>d Praxisanleiter. DieAmbulanz ist jeweils mit e<strong>in</strong>em Chirurg und e<strong>in</strong>em Internisten als fester Ambulanzarztabgedeckt. Diese rotieren alle 3 bis 6 Monate. Neben Krankenpflegeschülern, dieihren E<strong>in</strong>satz hier absolvieren, gibt es regelmäßig Praktikanten aus demRettungsdienst, die hier Ihr Pflichtpraktikum absolvieren. Diese werden durch diePraxisanleiter mit betreut. Die Dienstzeiten unterscheiden sich deutlich zu denen aufden Stationen im Geme<strong>in</strong>schaftskrankenhaus. E<strong>in</strong> regulärer Frühdienst <strong>in</strong> der Wochebeg<strong>in</strong>nt um 8.00 Uhr und endet um 16.00 Uhr. Der Spätdienst beg<strong>in</strong>nt um 11.00 Uhrund endet um 19.00 Uhr. Daran anschließend erstreckt sich der Bereitschaftsdienstbis zum nächsten Morgen um 8.00 Uhr, das heißt man ist im Haus anwesend, kannsich aber vom Arbeitsplatz entfernen, im Aufenthaltsraum z.B. TV schauen, schlafengehen etc. .Wenn e<strong>in</strong> Patient oder der Rettungsdienst e<strong>in</strong>trifft, wird man von der Zentrale<strong>in</strong>formiert und begibt sich dann zügig zum Patienten <strong>in</strong> die Ambulanz. AmWochenende und Feiertagen s<strong>in</strong>d die Dienstzeiten etwas anders geregelt; es gibtz.B. ke<strong>in</strong>en Spätdienst, sondern nur Frühdienst von 9.00 Uhr bis 17.00 Uhr. Daranschließt sich der Bereitschaftsdienst an. Der Bereitschaftsdienst wird zu 65% bezahlt,- 22 -


auf Grund dessen kann man z.B. <strong>in</strong> der Nacht auch schlafen gehen im Gegensatz zuden Pflegestationen im Geme<strong>in</strong>schaftskrankenhaus.Tagesablauf <strong>in</strong> der Ambulanz des Haus St. ElisabethUm 8.00 Uhr wird der Bereitschaftsdienst abgelöst. E<strong>in</strong>e direkte Übergabe gibt es <strong>in</strong>diesem S<strong>in</strong>ne nicht, es sei denn, es bef<strong>in</strong>det sich zu diesem Zeitpunkt e<strong>in</strong> Patienten<strong>in</strong> der Ambulanz. In diesem Fall unterscheidet sich die Übergabe nicht gravierendvon der auf e<strong>in</strong>er Station. Wenn ke<strong>in</strong> Patient anwesend ist, berichtet derBereitschaftsdienst vom Dienst, erwähnt evtl. aufgetretene Probleme an Geräten, sodass diese schnellstmöglich behoben werden können.Vor Beg<strong>in</strong>n des Dienstes teilen sich die Kollegen <strong>in</strong> die Fachbereiche e<strong>in</strong>, <strong>in</strong> denenwerden sie dann im gesamten Tagesverlauf bleiben. Der Spätdienst übernimmt denBehandlungsraum 3 mit den stationären Langzeitdiagnostikanforderungen, sowiee<strong>in</strong>e flexible „Spr<strong>in</strong>gerfunktion“. Damit ist geme<strong>in</strong>t, dass er da mithilft, wo es geradeauf Grund e<strong>in</strong>es hohen Patientenaufkommens nötig ist. Der Schüler arbeitetgeme<strong>in</strong>sam mit se<strong>in</strong>em Praxisanleiter. Dieser orientiert sich an den Lernzielen desSchülers und geht somit <strong>in</strong> die entsprechenden Fachbereiche.Gegen 8.15 Uhr beg<strong>in</strong>nt die Chirurgie mit den postoperativen ambulantenNachsorgebehandlungen, ambulanten Operationen, Konsilen, vorstationären OP-Vorbereitungen und proktologischen Enddarmspiegelungen. Notfallpatienten werdenim Rout<strong>in</strong>ebetrieb mitversorgt und haben erste Priorität. In der Inneren Abteilungwerden die geplanten Aufnahmen ab 9.00 Uhr e<strong>in</strong>bestellt, h<strong>in</strong>zu kommen auch hierdie ungeplanten Notfallpatienten.Im Behandlungsraum 3 wird vormittags und je nach Menge der Anforderungen auchnachmittags die Langzeit-Diagnostik (EKG`s und Blutdrücke) bei den stationärenPatienten durchgeführt und ausgewertet.Ab ca. 12.30 Uhr beg<strong>in</strong>nt das Pflegepersonal mit der Mittagspause. Aufgrund derBesetzung ist es <strong>in</strong> der Ambulanz nicht möglich zu zweit <strong>in</strong> Pause zu gehen, deshalbgeht jeder e<strong>in</strong>zeln. Man hat die Möglichkeit im Aufenthaltsraum der Ambulanz se<strong>in</strong>ePause zu machen oder <strong>in</strong> der Cafeteria im 4. Obergeschoss.An drei Tagen <strong>in</strong> der Woche hat der Chefarzt der Chirurgie nachmittags von 14.30Uhr bis 16.00 Uhr se<strong>in</strong>e Privatsprechstunde. Diese f<strong>in</strong>det am Montag, Mittwoch undam Donnerstag statt.- 23 -


Lagerbestellungen f<strong>in</strong>den 2-mal <strong>in</strong> der Woche statt (Sonntag und Mittwoch),Apothekenbestellungen 3-mal wöchentlich (Sonntag, Dienstag und Donnerstag). DieLieferungen erfolgen jeweils am Folgetag.In der Inneren Abteilung wurde über e<strong>in</strong>e Arbeitsgruppe festgelegt und erarbeitet,dass geplante Aufnahmen nur noch dann über die Ambulanz abgewickelt werden,wenn der Patient nicht mehr selbstständig ist. Alle Patienten die mobil und orientierts<strong>in</strong>d, erhalten vom Sekretariat der Inneren Abteilung e<strong>in</strong>en Zettel mit dendazugehörigen Anforderungssche<strong>in</strong>en wie z.B. Röntgen und EKG. Diese Patientenmelden sich <strong>in</strong> der Patientenaufnahme an und laufen dann die Abteilungen ab undgehen anschließend auf Ihre Station. Dort werden sie vom Stationsarztaufgenommen. Dies ist e<strong>in</strong>geführt worden, da die Wartezeiten <strong>in</strong> der Ambulanz zulang waren und zu wenig Platz <strong>in</strong> den Wartebereichen ist. Die Ambulanz istkont<strong>in</strong>uierlich mit Patienten im Tagesverlauf besetzt, lange Wartezeiten entfallen seitdem neu e<strong>in</strong>geführten Aufnahmeprozess.Der Unterschied im Tagesablauf zu den Stationen ist, dass man mal mehrerePatienten auf e<strong>in</strong>mal hat und selten auch mal wenige bis ke<strong>in</strong>en. Der Patient und dieAkutheit se<strong>in</strong>es Krankheitsbildes bestimmen den Tagesablauf. Man muss selektierenund gewichten können, welcher Patient Vorrang hat.Viele Arbeiten laufen rout<strong>in</strong>emäßig ab und manche dann, wenn die Zeit es erlaubt. Inder Ambulanz hat man nicht die Möglichkeit, e<strong>in</strong>en Tagesablauf täglich nach demgleichen Schema zu gestalten.Welche Erwartungen werden an den Schüler während se<strong>in</strong>es E<strong>in</strong>satzes <strong>in</strong> derAmbulanz gestellt?Grundsätzlich soll der Schüler <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em praktischen E<strong>in</strong>satz <strong>in</strong> der Ambulanz...... e<strong>in</strong>en Überblick über das Tätigkeitsgebiet der Pflegekräfte bekommen.... bei der Aufnahme und Versorgung verletzter und kranker Patienten mithelfen unddiese bis zur Weiterverlegung <strong>in</strong> die nächste Abteilung mit anschließenderÜbergabe weiterbetreuen.... bei der Sprechstunde assistieren (kurative Pflege).... notwendige und <strong>in</strong> der Ambulanz vorkommende Untersuchungen vorbereiten undggf. bei ihnen assistieren (kurative Pflege).... angeordnete Verbände fachgerecht unter Anleitung anlegen, sowie den korrektenUmgang mit Medikamenten erlernen (kurative Pflege).- 24 -


... e<strong>in</strong>en Überblick über die Gesamtorganisation wie Wochenverlauf, spezielleDokumentationen oder den Umgang mit Instrumenten erlangen (kurative Pflege).Der Schüler soll während se<strong>in</strong>es E<strong>in</strong>satzes mit den vorhandenenAusbildungs<strong>in</strong>strumenten arbeiten und diese nutzen, um se<strong>in</strong>e Lernzielekont<strong>in</strong>uierlich zu verfolgen und zu erreichen. Er ist mit dafür verantwortlich, <strong>in</strong>Kooperation mit se<strong>in</strong>em Praxisanleiter oder der betreuenden Pflegekraft, währenddes Dienstes spontan und flexibel, oder auch geplant auf diese Dokumente zuzugreifen (z.B. Anleitungsprotokolle, Checklisten, etc.). In allen Behandlungsräumenbesteht die Möglichkeit das Intranet aufzurufen.Es wird erwartet dass sich der Auszubildende an die Vorschriften hält, nur dieTätigkeiten durchzuführen, die se<strong>in</strong>em Ausbildungsstand entsprechen. Das gesamteAmbulanzteam möchte sich auf den Schüler zu hundert Prozent verlassen können.Wenn der Schüler e<strong>in</strong>mal mit e<strong>in</strong>er Situation überfordert ist oder Angst hat, soll erdies offen ansprechen. Er muss ke<strong>in</strong>e Angst haben, Aufgaben auf Grund dessennicht selbstständig durchzuführen.Die gute Zusammenarbeit, v.a. mit den Ärzten, ist Voraussetzung, wenn denPatienten angemessen geholfen werden soll. Das Arbeitsfeld ist vielfältig und häufigs<strong>in</strong>d schnelle Entscheidungen und Improvisationen notwendig.Der Patient steht immer im Mittelpunkt unserer Arbeit, dementsprechend wirdpatientenorientiertes Arbeiten grundsätzlich erwartet. Auch wartende Patientenmüssen beobachtet werden, während e<strong>in</strong> Patient im Behandlungsraum ist. DerPatient ist <strong>in</strong> vielen Situationen z.B. auf Grund der körperlichen Untersuchungen zumTeil entkleidet. Deshalb ist es wichtig, dass das Pflegeteam und auch der Schülerdarauf achten, dass die Intimsphäre des Patienten gewahrt wird. E<strong>in</strong> unnötiges „re<strong>in</strong>und raus“ zwischen den Behandlungsräumen ist zu vermeiden! Angehörige sollenwährend der Behandlung nicht mit <strong>in</strong> den Raum, es sei denn der Patient kann sichselber nicht ausreichend artikulieren, steht unter Betreuung oder wünscht diesexplizit. Wenn Patienten nach der Behandlung <strong>in</strong> der Ambulanz zum Röntgen oderauf ihre Station verlegt werden, sollen Hilfsmittel wie etwa der Fallschutz an denLiegen genutzt werden. Der Patient wird dort an den weiterbetreuenden Kollegenunter Angabe nötiger Informationen übergeben.- 25 -


Wenn das Röntgen nicht besetzt ist, soll der Patient auf ke<strong>in</strong>en Fall alle<strong>in</strong> gelassenwerden. Patienten, die nach der notfallmäßigen Erstversorgung auf die Intensiv- oderdie zukünftige Überwachungsstation verlegt werden, müssen durch denAmbulanzarzt und e<strong>in</strong>e exam<strong>in</strong>ierte Pflegekraft transportiert werden. Der Schülerkann die Verlegung mit begleiten, fährt aber nicht alle<strong>in</strong>e mit dem Ambulanzarzt zurIntensiv- oder Überwachungsstation!Mögliche Lernziele, die <strong>in</strong> der Ambulanz Haus St. Elisabeth angeboten werdenkönnenGenerell variieren die Lernangebote nach den Diszipl<strong>in</strong>en der Ambulanzen. Hier imHaus St. Elisabeth konzentrieren sich sie Lernangebote auf die Innere Mediz<strong>in</strong> sowiedie Allgeme<strong>in</strong>chirurgie.In der Ambulanz hat der Schüler viele Möglichkeiten praktisch zu lernen. DieLernziele orientieren sich nach dem Ausbildungsstand. Der Schüler und derPraxisanleiter entscheiden diese geme<strong>in</strong>sam im Erstgespräch.In der Inneren Erstversorgung / Notaufnahme gibt es immer wieder gleicheArbeitsabläufe, die jedoch nach Schweregrad des Krankheitsbildes <strong>in</strong> derDurchführungsreihenfolge variieren. Standardmäßig schreib man e<strong>in</strong> EKG, ermitteltden Blutdruck, Puls, Blutzuckerkontrolle und die Temperatur. Des Weiteren kommtbei manchen Patienten die Blutgasanalyse, Sauerstoff- und Infusionstherapie,Absaugen der oberen Atemwege und das Monitor<strong>in</strong>g h<strong>in</strong>zu.Über den Computer erfolgen die Aufnahme des Patienten im „I-Med One“ sowie dieLaboranforderung.Diese Tätigkeiten kann der Schüler mit dem Praxisanleiter praktisch üben unddurchführen. Sie kommen im E<strong>in</strong>satz täglich auf den Schüler zu. Im Intranet kann derSchüler Checklisten und Lernaufgaben als Anleitungs- und Arbeitsmaterialien dazuf<strong>in</strong>den. Nach entsprechender E<strong>in</strong>arbeitung kann der Schüler sich im Verlauf steigernund e<strong>in</strong>en Patienten alle<strong>in</strong>e unter Aufsicht des Praxisanleiters versorgen undbetreuen. Ziel dabei ist: Der Schüler handelt Patientenorientiert, kann gleichzeitig mitdem Ambulanzarzt arbeiten und kooperieren und gewichtet se<strong>in</strong>e Maßnahmen nachdem Krankheitsbild. Damit ist geme<strong>in</strong>t, wenn z.B. e<strong>in</strong> Patient mit Herzrasen undLuftnot kommt, dass der Schüler zuerst e<strong>in</strong> EKG schreibt, den Blutdruck misst, imAnschluss die Blutgasanalyse durchführt, anstatt beispielweise zuerst den Blutzuckerzu messen, weil der Patient Diabetiker ist. Er soll nach Krankheitsbild und- 26 -


Symptomen se<strong>in</strong>e Tätigkeiten durchführen. Neben diesen Arbeitsabläufen soll derSchüler zusätzlich die Hygienemaßnahmen nach Standard e<strong>in</strong>halten. Durch dasBeobachten des Praxisanleiters erhält er zeitnahes Feedback und kann sich so dieHygieneregeln e<strong>in</strong>prägen. Während der Arzt se<strong>in</strong>e Anamnese erhebt und der Patientstabil ist, besteht die Möglichkeit mit dem Praxisanleiter oder der betreuendenPflegekraft über das Krankheitsbild des Patienten zu sprechen.In der Chirurgischen Ambulanz hat der Schüler allgeme<strong>in</strong> die Möglichkeit Verbändeund Verbandswechsel nach Standard, den Umgang mit Sterilgut, sowie dieerforderliche Kenntnisse über Anwendung der chirurgischen Instrumente und Gerätezu erlernen.Auf Grund der vielen nachstationären Patienten kann der Schüler Heilungsprozesse,aber auch Wundheilungsstörungen regelmäßig an den gleichen Patientenbeobachten. Häufig bietet sich auch die Möglichkeit, bei postoperativen Patienten, <strong>in</strong>der Nachsorgebehandlung Fäden oder Klammern zu entfernen.Bei chirurgisch ambulant vorgenommen operativen E<strong>in</strong>griffen kann er beobachtendteilnehmen und nach entsprechender Anleitung diese selbst assistieren. Bei derVorbereitung der E<strong>in</strong>griffe ist es wichtig, dass der Schüler <strong>in</strong> der Lage ist, e<strong>in</strong>en Tischfachgerecht steril und mit den benötigten Instrumenten richten zu können. Auf Grundder Spezialisierung des Chirurgischen Chefarztes im Bereich der Proktologie werdentäglich E<strong>in</strong>griffe im Enddarm mittels der Enddarmspiegelung vorgenommen. Diesekann der Schüler nach entsprechender Anleitung selbstständig durchführen.In Absprache mit der Abteilungsleitung sowie dem Praxisanleiter kann der Schüler ane<strong>in</strong>em Tag im Verlauf des E<strong>in</strong>satzes bei e<strong>in</strong>er chirurgischen Operation beobachtendteilnehmen, um zu sehen, was mit dem Patienten <strong>in</strong>traoperativ geschieht.So hat er die Möglichkeit während se<strong>in</strong>er Ausbildung alle Phasen e<strong>in</strong>es operativenPatienten mitzuerleben. Damit ist geme<strong>in</strong>t: Was geschieht präoperativ <strong>in</strong> derAmbulanz, anschließend im OP und zum Schluss <strong>in</strong> der postoperativen Phase?Zu allen Tätigkeiten gilt auch hier das gleiche wie <strong>in</strong> der Inneren Notaufnahme, dassder Schüler jederzeit Checklisten und andere Anleitungsdokumente nutzen kann.Dem Schüler sollte klar se<strong>in</strong>, dass er <strong>in</strong> beiden Fachbereichen nie alle<strong>in</strong>e arbeitetund immer e<strong>in</strong>en der Praxisanleiter oder e<strong>in</strong>e exam<strong>in</strong>ierte Pflegekraft an se<strong>in</strong>er Seitehat. Dadurch hat er im Unterschied zu den Pflegestationen die Möglichkeit, e<strong>in</strong>ekont<strong>in</strong>uierliche, dauerhafte Anleitung zu erfahren.- 27 -


Bei Unklarheiten stehen dem Schüler alle Mitwirkende im Ambulanzteam <strong>in</strong>klusiveder Ambulanzärzte zur Verfügung und er soll sich nicht scheuen, Fragen zu stellen.Optionen zur Bearbeitung von LernaufgabenIm Erstgespräch stellt sich heraus, wie hoch die Dauer der Stundenanzahl für se<strong>in</strong>eLernaufgabe(n) zur dokumentierten Anleitung ist.Für diese Zeit wird er von se<strong>in</strong>en Praxisanleiter von der regulären Arbeit <strong>in</strong> derAmbulanz freigestellt. Diese Stunden werden im Dienstplan von der Pflegekraft, dieden Schüler freigestellt hat, vermerkt (Bsp.: Schüler xy Frühdienst, darunter –2,0Lernaufgabe). Den Zeitpunkt, wann der Schüler se<strong>in</strong>en Freizeitausgleich bzgl. derLernaufgaben erhält, entscheiden <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie die Abteilungsleitung und diePraxisanleiter <strong>in</strong> Kooperation mit dem Schüler.Im Erstgespräch wird schriftlich festgehalten, bis wann die Lernaufgaben an denPraxisanleiter abgegeben werden sollen. Wo der Schüler se<strong>in</strong>e Lernaufgabenbearbeitet wird ihm selbst überlassen. Er kann nach Hause fahren, das Angebot derKrankenpflegeschule nutzen und <strong>in</strong> die Schulbibliothek gehen oder sich <strong>in</strong> denAufenthaltsraum der Ambulanz zurückziehen. Der Computer im Behandlungsraum 3verfügt über das Computerprogramm Word. Dort kann der Schüler se<strong>in</strong>eLernaufgabe schriftlich verfassen, wenn er nicht über e<strong>in</strong>en eigenen Computerverfügt. Voraussetzung dafür jedoch ist, dass die Langzeitdiagnostik für denbetreffenden Tag beendet ist, die Ambulanz nicht stark frequentiert ist und der Raumnicht zur Patientenversorgung benötigt wird.- 28 -


4.4E<strong>in</strong>weisungs- und E<strong>in</strong>arbeitungskonzeptAmbulanzHaus St. Petrus- 29 -


4.4 Orthopädische-/Unfallchirurgische-/ Gefäßchirurgische-/ KardiologischeAmbulanzE<strong>in</strong>satzort:Die Abteilung besteht aus neun Behandlungsräumen, direkt rechts neben derAnmeldung bef<strong>in</strong>den sich die Räume der Orthopädisch-/UnfallchirurgischenNotaufnahme, die mit zwei festen Ambulanzärzten von 8.00 Uhr an besetzt ist. E<strong>in</strong>Arzt arbeitet zusammen mit e<strong>in</strong>er Pflegekraft <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Behandlungsraum. Schülerund Praktikanten arbeiten unter Anleitung im jeweiligen Raum mit. Ab 08.00 Uhrbeg<strong>in</strong>nt die Sprechstunde für Arbeits- und Schulunfälle, Kontrollen von Patienten (z.B. poststationär, Gipskontrollen, Kontrolle nach der Notfallbehandlung vom Vortagetc. Um 11.00 Uhr f<strong>in</strong>det dann die Sprechstunde zur Frage der OP Indikation statt.Die Ambulanz ist täglich geöffnet, zwei Sekretär<strong>in</strong>nen kümmern sich werktags um dieAufnahme der Patienten. Gegenüber vom zweiten Behandlungsraum gibt es denGipsraum, der auch als Lager für Orthopädische Hilfsmittel dient. L<strong>in</strong>ks neben derAnmeldung bef<strong>in</strong>det sich der Schockraum, hier kommen die kardiologischen Notfällean. Hier bef<strong>in</strong>det sich auch der Notfallkoffer. Ebenso werden dort Patienten von e<strong>in</strong>erPflegekraft vorbereitet, die am nächsten Tag für e<strong>in</strong>e OP vorgesehen s<strong>in</strong>d. Dieskann je nach Ausbildungsstand auch e<strong>in</strong> Schüler übernehmen. Um denreibungslosen Ablauf dieser Patienten und um OP Term<strong>in</strong>e kümmert sich unserePatientenkoord<strong>in</strong>ator<strong>in</strong> Fr. He<strong>in</strong>emann, die ihr Büro am Ende des Ganges hat. Indiesem Büro gibt es auch e<strong>in</strong>en Behandlungsraum, welcher meist für dasAufnahmegespräch und die Untersuchung vom aufnehmenden Arzt genutzt wird.Gegenüber vom Schockraum bef<strong>in</strong>det sich der substerile Raum, dort können kle<strong>in</strong>eoperative E<strong>in</strong>griffe wie z. B. die Stellschraubenentfernung durchgeführt werden. DieCT- Abteilung ist auch im Erdgeschoss zu f<strong>in</strong>den. Direkt schräg gegenüber derAnmeldung gibt es e<strong>in</strong>en liegend Aufzug, mit dem man die im ersten Stock liegendeRöntgenabteilung erreicht. Die Chefärzte haben ihre Büros im Ambulanzbereich, wodreimal die Woche e<strong>in</strong>e Sprechstunde stattf<strong>in</strong>det.Gegenüberliegend der orthopädischen Abteilung f<strong>in</strong>det man die GefäßchirurgischeAbteilung mit drei Behandlungsräumen, die werktags von 08.00-16.00 Uhr geöffnetist.Hier arbeiten e<strong>in</strong>e feste Ambulanzärzt<strong>in</strong> und e<strong>in</strong>e Pflegekraft. In beiden Bereichenbef<strong>in</strong>den sich jeweils e<strong>in</strong>e Besuchertoilette und e<strong>in</strong>e Personaltoilette.- 30 -


Im Ambulanzbereich selbst gibt es ke<strong>in</strong>e Umkleide für Personal, e<strong>in</strong>eSammelumkleide bef<strong>in</strong>det sich im alten Küchenbereich. Das Pflegepersonal besitzte<strong>in</strong>en eigenen Schlüssel, Schüler erhalten ihn an der Pforte.Die Abteilung besteht aus 12 Mitarbeitern, die <strong>in</strong> Voll-/Teilzeit arbeiten. E<strong>in</strong>eFunktionsleitung und dessen Vertretung kümmern sich um die Dienstplangestaltung,e<strong>in</strong>en reibungslosen Ablauf <strong>in</strong> der Abteilung und um die Belange von Mitarbeiternund Patienten. Es gibt zwei Praxisanleiter, e<strong>in</strong>e davon bef<strong>in</strong>det sich zurzeit imMutterschutz. Neben Krankenpflegeschülern gibt es auch regelmäßig Praktikantenaus dem Rettungsdienst, die hier ihr Pflichtpraktikum absolvieren.Die Dienstzeiten sehen wie folgt aus: der Frühdienst beg<strong>in</strong>nt um halb sieben undendet um 14.42 Uhr. Dieser Dienst ist meistens mit drei exam<strong>in</strong>ierten Pflegekräftenbesetzt. Um 08.00 Uhr kommt der Zwischendienst, dieser endet um 16.12 Uhr.Der Spätdienst fängt um 12.20 Uhr an und geht um 20.32 Uhr nach Hause. Darananschließend erstreckt sich der Bereitschaftsdienst bis zum nächsten Morgen 06.30Uhr, das heißt man ist im Haus anwesend, kann sich aber vom Arbeitsplatzentfernen und ggf. auch schlafen gehen. Wenn e<strong>in</strong> Patient oder der Rettungswagene<strong>in</strong>trifft, wird man telefonisch vom Pfortenpersonal <strong>in</strong>formiert. Am Wochenende gibtes jeweils e<strong>in</strong>e Pflegekraft pro Schicht.Tagesablauf <strong>in</strong> der Ambulanz St. Petrus:Um 06.30 Uhr wird der Bereitschaftsdienst vom Frühdienst abgelöst. E<strong>in</strong>e direkteÜbergabe gibt es nicht, es sei denn es bef<strong>in</strong>det sich noch jemand <strong>in</strong> der Behandlung.Wenn es ke<strong>in</strong>en Patienten gibt, berichtet der Bereitschaftsdienst von Vorkommnissender vergangenen Nacht, erwähnt werden eventuell aufgetretene Probleme.Danach werden die Behandlungsräume <strong>in</strong> Ordnung gebracht. Es wird aufgefüllt, diePatientenliegen werden bezogen, die Instrumente werden <strong>in</strong> derSterilisationsabteilung entsorgt. E<strong>in</strong>mal <strong>in</strong> der Woche werden die Räume/ Gerätevom Pflegepersonal wischdes<strong>in</strong>fiziert. Danach wird meistens gefrühstückt.Um 08.00 Uhr beg<strong>in</strong>nt die Sprechstunde für Arbeits- und Schulunfälle, Kontrolle vonPatienten zum Beispiel postoperativ, nach Gipsanlagen, Notfallbehandlungen vomVortag wie Verbandswechsel. Hierzu zählende Patiententransporte gehörenebenfalls dazu.Schüler lernen und sehen hier e<strong>in</strong>zelne Verbandstechniken, das Anlegen e<strong>in</strong>esGipses und den Umgang mit Notfallpatienten.- 31 -


Gleichzeitig beg<strong>in</strong>nt um 8.00 Uhr das Aufnehmen der prästationären Patienten durche<strong>in</strong>e Pflegekraft oder durch e<strong>in</strong>en Schüler. Hierbei müssen die Vitalzeichen ermitteltwerden, e<strong>in</strong> Labor wird abgenommen und ab dem vierzigsten Lebensjahr e<strong>in</strong> EKGgeschrieben. Dies kann unterbrochen werden, wenn kardiologische Notfälledazwischen kommen. Dann wird der Patient von der Pflegekraft aufgenommen, derdiensthabende Kardiologe telefonisch <strong>in</strong>formiert, e<strong>in</strong> EKG geschrieben, e<strong>in</strong>Notfalllabor vorbereitet, um die Herzenzyme zu bestimmen, Vitalzeichen gemessen,evtl. wird e<strong>in</strong>e Blutgasanalyse gemacht.Meist müssen die Patienten das Labor abwarten, danach entscheidet der Kardiologewie es weiter geht. Kritische Patienten gehen direkt auf die Überwachungsstationoder auch auf die Intensivstation.Um 11.00 Uhr beg<strong>in</strong>nt dann die Sprechstunde zur Frage der OP-Indikation. Hierbeierfahren die Schüler e<strong>in</strong>e Menge über Operationstechniken-/ Verfahren und könnene<strong>in</strong>iges über die Anatomie lernen. Nebenbei werden ungeplante Notfallpatientenmitversorgt. An drei Tagen die Woche haben die Oberärzte ihre Sprechstunde.Die Lagerbestellung f<strong>in</strong>det zweimal die Woche statt, die Apothekenbestellungdreimal. Die Lieferungen erfolgen am Folgetag.In der Gefäßchirurgischen Abteilung beg<strong>in</strong>nt die Sprechstunde um 8.00 Uhr,stündlich werden hier Patienten e<strong>in</strong>bestellt, es kommen aber auch sehr oft Notfälledazwischen. Hier kann der Schüler bei Ultraschalluntersuchen e<strong>in</strong>zelner Gefäßezuschauen und an aufwendigen Verbandwechseln teilnehmen und assistieren. Um16.00 Uhr endet der Dienst <strong>in</strong> der Gefäßchirurgischen Ambulanz.Welchen Erwartungen werden an den Schüler während des E<strong>in</strong>satzes gestellt?Der Schüler soll während se<strong>in</strong>es E<strong>in</strong>satzes mit den vorhandenenAusbildungs<strong>in</strong>strumenten arbeiten und diese nutzen, um se<strong>in</strong>e Lernzielekont<strong>in</strong>uierlich zu verfolgen und zu erreichen. Der Schüler sollte sich zu Beg<strong>in</strong>nerstmal e<strong>in</strong>en Überblick über die Ambulanz beschaffen, Räumlichkeiten kennenlernen, sich überlegen was s<strong>in</strong>d eigentlich mögliche Unterschiede zwischen Stationund Funktionsbereich Ambulanz. Wir erwarten, dass der Schüler bei Unklarheitennachfragt und e<strong>in</strong>e noch unsichere Pflegetätigkeit nicht ohne Nachfrage durchführt.Noch ungelernte Tätigkeiten sollen nicht selbständig durchgeführt werden, derSchüler darf dies auch gegenüber dem Ambulanzarzt deutlich erwähnen. Je nachAusbildungsstand kennt der Schüler bestimmte Medikamente und dessen Wirkung.- 32 -


Die Ausbildungsmappe wird selbständig geführt, der Schüler weiß wie vieldokumentierte Anleitungsstunden er braucht und fordert dementsprechend Anleitunge<strong>in</strong>, ebenso das Ausfüllen von Checklisten und das bearbeiten der Lernaufgaben.Der Schüler kann nach gewisser Zeit dem Arzt bei der Sprechstunde assistieren,z. B. Patienten aufrufen, kle<strong>in</strong>e Verbände selbständig durchführen, Umgang mit demComputerprogramm, sowie das Aufrufen der Röntgenbilder / Befunde undLaboraufkleber richten.Kritikfähig sollte der Schüler se<strong>in</strong>, aber er selbst sollte bei Missempf<strong>in</strong>den Kritikäußern können. Da der Patient im Mittelpunkt steht, sollte vorausschauendgearbeitet werden z. B. Hilfestellung beim An-/Auskleiden, dabei sollte dieIntimsphäre des Patienten stets gewahrt werden. E<strong>in</strong> gewisses E<strong>in</strong>fühlungsvermögenist gerade <strong>in</strong> der Ambulanz wichtig, da der Patient als Notfall <strong>in</strong>s Haus kommt, ese<strong>in</strong>e ungewohnte Situation für ihn ist und er erstmal überfordert se<strong>in</strong> könnte mit derGesamtsituation. Der Schüler führt bei der PatientenversorgungKrankenbeobachtung durch und kann unter Anleitung dementsprechend handeln.Auch wartende Patienten müssen beobachtet werden.Nach Ende der E<strong>in</strong>satzzeit sollte der Schüler <strong>in</strong> der Lage se<strong>in</strong> selbständig e<strong>in</strong> EKGzu schreiben und ebenso das gewisse H<strong>in</strong>tergrundwissen haben.Ambulanzspezifische Orthesen wie z. B. der Vaco Ped Stiefel sollte ihm e<strong>in</strong> Begriffse<strong>in</strong> und er kann ihn unter Anleitung selbständig angelegen. Der Notfallfunk desHauses ist bekannt und er weiß wie man ihn auslöst, ebenso die Lage desNotfallkoffers.Je nach Länge des E<strong>in</strong>satzes ist der Schüler <strong>in</strong> der Lage nach vorheriger Anleitungdas Aufnehmen der prästationären Patienten durchzuführen. Generell vertrete ich dieMe<strong>in</strong>ung, dass die Maßstäbe der Lernziele nach dem Können des jeweiligenSchülers erhoben werden. Allgeme<strong>in</strong> jedoch ist es das Ziel den Schülern Lern<strong>in</strong>halteso zu vermitteln, dass er diesen folgen kann und mit e<strong>in</strong>em positiven Lerneffekt denE<strong>in</strong>satz beendet.Mögliche Lernziele die <strong>in</strong> der Ambulanz angeboten werdeDie Lernangebote variieren nach den e<strong>in</strong>zelnen Diszipl<strong>in</strong>en der Ambulanz. Im HausPetrus konzentrieren sich die Lernangebote auf die Orthopädie-/Unfallchirurgie sowieauf die Kardiologie. E<strong>in</strong> E<strong>in</strong>satz <strong>in</strong> der Gefäßchirurgie ist nicht e<strong>in</strong>geplant.- 33 -


Der Schüler hat aber die Möglichkeit spezielle gefäßchirurgische Untersuchungenwie z. B. Ultraschall verschiedener Gefäße zu sehen und das Anlegen e<strong>in</strong>es PütterVerbandes zu erlernen.In der Ambulanz hat der Schüler viele Möglichkeiten praktisch zu lernen. DieLernziele orientieren sich nach dem Ausbildungsstand. Dies wird im Erstgesprächfestgelegt. In der Orthopädisch-/Unfallchirurgischen Ambulanz bezieht sich derSchwerpunkt auf die Erstversorgung von Notfallpatienten, die Aufnahme desPatienten <strong>in</strong> I-med-one, Umgang und Anlegen von Orthesen, postoperativeNachsorge, die Wundversorgung mit ihren Hilfsmitteln, Verbände undVerbandswechsel nach Standard zu erlernen, den Umgang mit Sterilgut, sowie derenAnwendung und das Anlegen e<strong>in</strong>es Gipsverbandes. Das Lernziel bei zu nähendenWunden ist, das der Schüler e<strong>in</strong>en Nahttisch mit den nötigen Instrumenten undMaterialien steril herrichten kann. Häufig bietet sich die Möglichkeit Fäden undKlammern zu entfernen. Die i.m. Injektion ist e<strong>in</strong> beliebtes Lernziel <strong>in</strong> der Ambulanz,da der Schüler auf der Pflegestation nicht die Möglichkeit hat dies zu lernen unddurchzuführen. In seltenen Fällen ist die Versorgung e<strong>in</strong>es Fixateur externa möglich.In der Orthopädischen Sprechstunde können vorgekommene Krankheitsbilderzeitnah mit dem Praxisanleiter besprochen werden.Die Lernziele der Kardiologischen Ambulanz be<strong>in</strong>halten, das Anlegen e<strong>in</strong>es EKG´s,das ermitteln der Vitalzeichenkontrolle, die Durchführung e<strong>in</strong>er Blutgasanalyse, ggf.die Sauerstoffgabe und Infusionstherapie, unter Anleitung richten speziellerMedikamente und ggf. den Patienten an den Monitor anschließen. Bei Verlegung desPatienten dem Stationspersonal e<strong>in</strong>e Übergabe zu machen. Bei allen Tätigkeitenkönnen jederzeit das Intranet mit den Standards bzw. Checklisten genutzt werden.Dem Schüler sollte klar se<strong>in</strong>, dass er <strong>in</strong> den Bereichen nie alle<strong>in</strong>e arbeitet. Es istimmer e<strong>in</strong>e exam<strong>in</strong>ierte Kraft an se<strong>in</strong>er Seite. Dadurch hat der Schüler dieMöglichkeit e<strong>in</strong>e kont<strong>in</strong>uierliche und dauerhafte Anleitung zu erhalten.Optionen Lernaufgaben zu bearbeitenIm Erstgespräch wird mit dem Schüler besprochen, welche Lernaufgaben sich fürden Ambulanz E<strong>in</strong>satz eignen. Die Lernaufgabe zählt zu den dokumentiertenAnleitungsstunden. Für das erledigen der Lernaufgabe wird der Schüler von demzuständigen Praxisanleiter für die zu berechnenden Stunden freigestellt. Dies sollteim Dienstplan festgehalten werden. Die Lernaufgabe sollte bis kurz vor Ende des- 34 -


E<strong>in</strong>satzes fertig gestellt se<strong>in</strong>. Wo er die Aufgabe bearbeitet, bleibt dem Schüler selbstüberlassen. Er hat die Möglichkeit dies zu Hause zu erledigen oder <strong>in</strong> der Schule, woer gleichzeitig die Bibliothek für Fachliteratur nutzen kann.- 35 -


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